Ragnarök - Chains of Destiny von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 15: Ygdrassil --------------------- „Scheiße.“, hauchte der Ältere und starrte auf das Bild vor seinen Augen. Die Leuchtkugel hing irgendwo über ihnen und ihr Licht flackerte leicht, warf Schatten und hauchte der gigantischen Gestalt vor ihnen so etwas wie Bewegung ein. Doch wenn diese Gestalt sich bewegen würde, da war sich Vegeta ganz sicher, dann würde der Berg über ihr einstürzen und der Planet erzittern. Drache … ein Drache … ein schlafender Drache. Vegeta traute seinen Augen kaum und doch sagte ihm der sachte Wind der immer wieder über seine Haut strich und bei dem es sich um den Atem der Kreatur handeln musste, das er es hier nicht mit einer Statur zu tun hatte. Die Schnauze des Ungetüms war ihnen am nächsten und die langen Zähne die aus dem Oberkiefer heraus ragten waren mindestens doppelt so groß wie Kakarott, dementsprechend gigantisch war der Kopf der auf zwei riesigen Pranken ruhte. Der lange Hals von schwarzen Schuppen bedeckt, die Stacheln im Nacken … mehr konnten sie nicht sehen, der Rest verschwand in der Dunkelheit der Höhle. Stalagmiten wuchsen neben dem Kopf des Drachens in den Himmel und vermittelten den Eindruck, das sie gewachsen waren, nachdem der Drache sich hier zur Ruhe gelegt hatte. Überhaupt, wie konnte so eine gigantische Kreatur in einen Berg wie diesen geraten? Es sei denn … der Berg war um die Kreatur herum entstanden, schoss es Vegeta durch den Kopf und er schluckte. Das würde aber bedeuten dieses Wesen war uralt, wirklich ururalt. „Kakarott.“ Vegetas Stimme war nur noch ein Flüstern. „Lass uns ganz schnell hier verschwinden.“ Er ging zu dem Größeren und legte ihm die Hand auf den Oberarm. „Bevor das Vieh aufwacht.“ Goku reagierte nicht. „Kakarott?“ Vegeta sah seinem Freund ins Gesicht. „Ich hab dich gehört.“, erwidert dieser leise. „Dann lass uns hier verschwinden.“ „Nein, warte. Noch nicht.“ Gokus Blick blieb auf den geschlossenen Lidern des Drachens hängen. Auch er hatte diese Kreatur mit erstaunen gemustert, doch anders als bei Vegeta wollte er nicht weg von ihm. Ganz im Gegenteil. Er wollte zu ihm. „Was heißt hier noch nicht?!“, entfuhr es dem Älteren lauter als ihm lieb war und die Antwort bestand in einem stärker ausgestoßenen Atemzug des Drachens, welcher Vegeta eine Gänsehaut bescherte. „Merkst du es denn nicht?“, fragte Goku Vegeta. „Was?“ „Der Druck ist weg.“ „Druck?“ Der Ältere verstand die Welt nicht mehr. War Kakarott denn nun endgültig übergeschnappt? „Der Druck in deinem Kopf. Diese leichten Kopfschmerzen die immer wieder gekommen sind, wenn wir uns gefragt haben warum wir hier sind und die dann erst richtig schlimm wurden. Die erst wieder schwächer wurden, wenn wir uns entschlossen hatten uns auf etwas anderes zu konzentrieren.“ Son Goku fuhr sich über die Stirn. „Aber niemals ganz verschwanden. Weg.“ Er sah verwundert auf den Boden dann wieder zu dem Drachen. „Ich hatte mich schon so an den Druck gewöhnt, das ich ihn gar nicht mehr wirklich war genommen habe.“ Vegeta sah von Goku zum Drachen und zurück. „Schön, könnten wir das vielleicht später besprechen? In unserem Raumschiff? Auf dem Weg zurück? Und am leben?“ Er packte den Größeren am Oberarm und zwang ihn sich zu ihm umzudrehen. „Weit weg von diesem Vieh?“ Kakarott reagierte gar nicht auf Vegeta. Er starrte einfach nur weiter den Drachen an, sein Blick hatte etwas verklärtes. „Schicksal“, murmelte er. Der Kleinere bekam eine Gänsehaut. Er wusste nicht mehr was er tun sollte. So etwas wie Angst machte sich in ihm breit, ein Gefühl das ihm mehr als fremd war, wie er wieder einmal fest stellte. Er könnte jetzt natürlich einfach die Kristalle nehmen und gehen. Diesen Trottel hier einfach zurück lassen als Futter für den Drachen. Wenn sich Kakarott selber umbringen wollte, dann bitte schön, sollte er das doch tun. Doch kaum das er diesen Gedanken auch nur gedacht hatte, sträubte sich alles in seinem Inneren dagegen und ihm wurde zum ersten mal klar, das er sich ehr selbst opfern würde, als zuzulassen das seinem Freund Kakarott irgendetwas zustoßen würde. Ja spinn ich denn?! „Kakarott, bitte … BITTE, lass uns endlich gehen.“, presste er zwischen den Zähnen hervor. Wieder reagierte der Angesprochenen nicht. Vegeta holte aus und platzierte einen Kinnhaken in Gokus Gesicht. Der Größere taumelte, wich einen Schritt zurück, seine Augen klärten sich für einen Moment, dann wand er sich um und schritt auf den Drachen zu. Vegeta fluchte, machte einen Satz nach vorne und stellte sich zwischen die beiden, Kakarotts Oberarme greifend und ihn zurück haltend, während dieser weiter versuchte auf den Drachen zuzugehen. „Kakarott, ich schwör dir, wenn ich hier nicht leben raus komme wegen dir … was zur Hölle ist mit dir los?!“ In seiner Stimme klang Verzweiflung mit. Das alles hier war doch total verrückt. Son Goku hob seinen Arm und streckte ihn gen der gigantischen Schnauze des Drachens in Vegetas Rücken aus. „KAKAROTT!“ Jetzt schrie er und der Angesprochenen blieb tatsächlich stehen. Hatte er es geschafft? War Kakakrott wieder zu sich gekommen? Konnten sie … Vegetas Blut gefror in seinen Adern. Sein Atem erlahmte, seine Beine begannen zu zittern, seine Muskeln versteiften sich. Jeder Nerv seines Körpers schrie in Alarmbereitschaft auf. Ein warmer Atemstoß umwehte seinen Körper und fuhr durch seine Haare. Unendlich langsam ließ er Kakarotts Arme los und wendete sich um. So also, schoss es ihm durch den Kopf, fühlt sich eine Fliege, bevor sie von einem Schuh zertreten wird. Zwei rot glühende Augen durchzogen von einer krallenartigen, schwarzen Iris hatten sich auf die beiden kleinen Menschen gerichtet. Vegetas Knie gaben nach. Son Goku blinzelte und erwachte aus seinem Trancezustand, reflexartig packte er Vegeta an den Oberarmen und verhinderte das der Kleinere zusammen sackte, vergewisserte sich das er stehen bleiben würde, wenn er ihn los ließ und legte seinen Kopf wieder in den Nacken um dem Drachen in die Augen zu sehen. Dieser fixierte immer noch die beiden mickrigen Menschen vor sich, ehe er sacht den Kopf hob. Der Boden begann unter ihren Füßen zu beben, kleine Gesteinsbrocken lösten sich aus der Decke und krachten nach unten, einige auf den Drachen andere auf die Felsen. Die großen Klauen schabten über den Boden, hinterließen wahre Schluchten in dem Gestein. Stalagmiten und Stalaktiten wurden wie Zahnstocher umgeknickt und für einen Moment hörte und fühlte es sich so ans, als würde der ganze Berg erzitternd zusammen brechen. Dann hatte der Drache seine Position verändert und den Kopf gehoben, starrte weiterhin auf die beiden winzigen Punkte unter sich. „Wir sind so was von tot.“, flüsterte Vegeta. „Hey! Hey du da! Du bist ja riesig! Sag mal, wie kann das sein das du hier unten rum liegst? Durch den kleinen Gang da hinter uns wirst du ja kaum hergekommen sein. Oder gibt es hinter dir noch eine Öffnung die nach draußen führt?“ Mit völliger Irritation wand Vegeta den Kopf und sah zu Son Goku. Das … das hatte der Jüngere jetzt nicht wirklich getan? Oder?! Lachen, ein tiefes, grollendes Lachen erklang in den Köpfen der beiden. Eine Stimme die sich anhörte wie der ferne Donner und auch gleichzeitig wie das Geflüster des Regens der danach kam. Dann senkte sich das Haupt der Bestie und sie stieß abermals ihren warmen Atem aus, der die beiden fast von den Füßen riss. 'Schon viele Wesen haben mich mit ihren Fragen behelligt. Aber keine davon war so unwichtig wie diese … oder so amüsant.' Goku grinste verlegen und fuhr sich mit der Hand durch die Haare an seinem Hinterkopf. „Ja weißt du, wir würden gerne den Ausgang finden und du musst ja irgendwie auch hier runter gekommen sein.“ 'Ich war schon immer hier. Diese kleinen Hügel über mir wachsen einfach zu schnell. Aber sie verschaffen mir Ruhe.' Goku schaute fragend zu Vegeta. „Was meint er mit kleine Hügel über ihm?“, fragte er leise. „Den Berg du Vollpfosten. Er meint den Berg, der über ihm entstanden ist.“ Der Berg war zu schnell über ihm entstanden? Ach du scheiße. „Ja also, wenn du deine Ruhe haben möchtest, dann gehen wir auch gleich wieder. Wir wollten dich nicht stören.“ Das Lachen des Drachen erklang wieder in ihren Köpfen, ebenso wie seine Stimme. 'Stören … mhm, jetzt wo ich schon einmal wach bin würde ich mich gerne etwas unterhalten. Bleibt doch noch eine wenig.' Wieder bebte der ganze Berg, als sich der Drache bewegte. Vegeta konnte zu seiner Rechten etwas Riesiges ausmachen was sich durch das Gestein grub. Sein Schwanz, schoss es ihm durch den Kopf und mit wachsender Panik beobachtete er wie der Drache die Schwanzspitze – welche aber immer noch höher war wie so manches Hochhaus – vor den Eingang in ihrem Rücken schob. Sie waren gefangen. Als er sich umwand und den Kopf in den Nacken legte, hätte er schwören können, das der Drache seine Lefzen leicht nach oben gezogen hatte und grinste. Sie waren ja so was von tot. Kakarott schien davon gänzlich unbeeindruckt, oder er war einfach zu dämlich um zu merken in was für einer Situation sie sich hier befanden, denn er grinste nur weiter zu dem Vieh hoch. „Ja, na dann also … worüber willst du dich denn mit uns unterhalten? Ich bin übrigens Son Goku, das ist Vegeta … ist doch besser, wenn man weiß mit wem man es zu tun hat, wenn man sich schon unterhalten möchte.“ Vegeta fielen fast die Ohren ab und er starrte Kakarott schon wieder an, als würde dieser gerade durchdrehen. Wie benahm der Jüngere sich denn plötzlich? So unbeholfen, naiv … fast wie ein kleines Kind, das ganz auf irgendetwas ungreifbares vertraute und wusste das ihm nichts passieren konnte. So hatte er Kakarott ja noch nie erlebt. Falsch, schoss es ihm durch den Kopf. So hatte er ihn schon oft erlebt, viel zu oft … aber er erinnerte sich nicht mehr daran wann das gewesen war. 'Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Ich bin alles uns nichts davon. Ich war schon hier als das Leben seinen Anfang nahm und ich werde noch hier sein, wenn alles Leben sein Ende gefunden hat. Meinen wahren Namen auszusprechen würdet ihr kleinen Menschlein niemals schaffen, aber ihr könnt mich Ygdrassil nennen, den Weltendrachen. Ich glaube mich zu erinnern, das dieser Name für euch eine Bedeutung haben könnte.' Son Goku sah Vegeta an. „Sagt dir der Name etwas?“ Vegeta schüttelte den Kopf, auch wenn er das Gefühl hatte, das dieser Name ihm etwas sagen sollte. Der Jüngere sah wieder zu dem Drachen. „Ygdrassil also … und was machst du hier? Ist das nicht nen bisschen langweilig die ganze Zeit?“ Der Drache lachte wieder. 'Ich sehe und weiß alles, kleiner Mensch. Ob in der Vergangenheit oder in der Zukunft, ich  bin überall und ich bin niergends. Ich erkenne jedes Lebewesen und jede Existenz. Warum sollte mir es dabei langweilig werden?' „Okay, das hört sich kompliziert an.“ Son Goku grinste wieder verlegen. „Das hab ich nicht verstanden.“ Abermals erscholl das grollende Lachen in ihren Gedanken. 'So blauäugig und naiv wie immer Son Goku, oder ziehst du den Namen Kakarott vor?' „Woher kennst du denn den Namen? Normalerweise nennt mich nur Vegeta so.“ Vegetas Finger zuckten und er musste den Impuls unterdrücken sie um die Kehle des anderen zu legen um ganz feste zu zudrücken.„Du Gott verdammter Holzschädel! Das hat er dir doch gerade gesagt, dass er alles weiß.“, platze dem Älteren der Geduldsfaden. Die roten Augen richteten sich nun auf den kleineren Menschen. 'Vegeta, aufbrausend und hitzköpfig wie eh und je. Egal in welchem Leben und in welcher Gestalt, ihr beide werdet euch wohl nie ändern.' So etwas wie Genugtuung schwang in der Stimme des Drachens mit. „Was … was meinst du damit?“ Vegeta blickte den Drachen irritiert an. 'Das ihr keine Unbekannten für mich seid. Ich beobachte euch schon lange. Ich beobachte schon immer, alles.' „Dann weißt du wer … was … ich meine du weißt was mit uns passiert ist?!“, ächzte Vegeta und so etwas wie Hoffnung machte sich in ihm breit. Etwas das er verloren geglaubt hatte, seit sie von den Toten wieder auferstanden waren und alles so kompliziert geworden war. Konnte dieser Drache all ihre Fragen beantworten? Die Antwort der Kreatur ließ sein Herz einen Satz machen. 'Ja.' „Dann … dann sag es uns. Sag uns wer wir sind, was hier passiert … wie … wie wir hier gelandet sind. Wenn du alles weißt, dann musst du auch das wissen.“ 'Ich weiß es.' „Sag es uns!“ 'Nein.' Vegetas Stimme ächzte als er antwortete. „Nein?“ 'Nein.' „Aber, aber warum?“ Vegeta war nach vorne getreten und hatte seine Arme in einer hilflosen Geste leicht angewinkelt. 'Weil es nichts bringen würde.' „Aber sicher doch, wir hätten endlich Antworten und Gewissheit.“ Die Stimme des Älteren klang verzweifelt. Goku trat zu ihm heran und legte ihm die Hand auf die Schulter, aber auch jene zitterte. Er sah zu Ygdrassil hoch. „Bitte, warum willst du es uns nicht sagen?“ 'Weil es nichts bringen würde.', wiederholte der Drache grollend und stieß einen Luftstoß aus, der beide ein Stück zurück weichen ließ. Kleine Gesteinssplitter flogen durch die Luft und sie drehten ihre Köpfe weg und hoben ihre Arme um sich davor zu schützen. 'Wissen kann nur von Bedeutung sein, wenn man daran glaubt. Ihr glaubt nicht daran, also bringt euch das Wissen nichts.' „Wir wissen aber doch noch nicht einmal an was wir glauben sollen.“ Vegeta ballte verbittert die Fäuste. 'Doch, ihr wisst es.' „Das, das kann nicht dein ernst sein?!“ Er blickte zu dem Drachen hoch und vergaß, das er für das gigantische Geschöpf nur eine Fliege sein musste. „Ich weigere mich zu glauben das diese blöden Märchen wahr sein sollen, die uns erzählt wurden. Ich weigere mich zu glauben, das davon auch nur ein einziges Wort der Wahrheit entspricht! Hörst du?! Das ist Wahnsinn!“, brüllte er. Der Boden unter ihren Füßen erbebte und ein tiefes, bedrohliches Grollen entrang sich diesmal der Kehle von Ygdrassil und brachte den ganzen Berg zum erzittern. Wieder fielen Felsbrocken zu Boden, zerschellten auf weiterem schwarzen Fels und eine Staubwolke rollte über sie hinweg. Ygdrassil hatte sich hoch aufgerichtet und seine Krallen schlugen dich vor den beiden meterweit in den Boden so das sie von der Erschütterung von den Füßen gerissen wurden. Seine krallenartigen Pupillen waren zu dünnen Schlitzen geworden. 'Ihr mickrigen, kleinen Würmer. So blind und unwissend geht ihr durchs Leben und erdreistet euch mir zu sagen, was Wahnsinn ist und was nicht?' Sein Kopf schoss nach unten und blieb über den beiden am Boden liegenden drohend in der Luft stehen. Die Lefzen leicht nach oben gezogen, die Zähne – größer als so mancher Stalagmit in dieser Höhle – nur eine armeslänge von den beiden entfernt. 'Hier und jetzt könnte ich es beenden. Die Ketten zerschneiden, alles verändern, ganz von vorne beginnen. Soll ich es tun? Eurer erbärmlichen Existenz ein Ende setzen? Oder soll ich weiter zu sehen wie ihr blind und dumm durch euer Leben kriecht?' Vegeta stemmte sich vom Boden auf die Unterarme hoch und spürte den Atem des Drachen in seinem Nacken, auf seinem Rücken, über sich, um sich herum. Schweiß stand ihm auf der Stirn und er blickte zu Kakarott, der in einer ähnlichen Position neben ihm lag. Ihre Blicke kreuzten sich, das war es also gewesen. Trotzig ballte er die Fäuste. Er wollte so nicht sterben, auf dem Boden liegend, dem Tod den Rücken zuwendend. Also stand er auf, obwohl seine Beine zitterten, obwohl sein Körper ihm jeglichen Dienst verweigern wollte, stand er auf. Neben ihm Son Goku. „Dann tue es doch!“, schrie er Ygdrassil entgegen. „Tu es! Dann ist es wenigstens vorbei. Ich sterbe lieber hier, als irgendwann sabbernd und verrückt vor mich hin zu krepieren, weil sich mein Verstand verabschiedet hat! Los! Mach schon! Zerquetsch uns!“ Die Schnauze des Drachens kam noch näher und alles was die beiden sahen waren diese gigantischen Zähne, als er sein Maul öffnete. 'Stolz bis in den Tod, das war schon immer deine größte Schwäche und deine größte Stärke.' Die Stimme wand sich an Goku. 'Und du? Willst du nicht um dein Leben flehen?' Goku sah zu Vegeta, dann zum Tod, der über ihnen schwebte. „Ich vertraue Vegeta.“ Ygdrassil lachte in ihren Köpfen. 'Das gleiche bei dir. Vertrauen bis in die Ewigkeit. Ihr seid wirklich und wahrhaftig unverbesserlich.' Ygdrassil öffnete sein Maul noch ein Stück weiter. 'Nun denn, schneidet euch an meinem Zahn.' Völlig perplex sahen sich die beiden an, dann wieder zu den Zähnen die ihnen drohend entgegen ragten. „W...was?“, brachte Vegeta schließlich mit einem Krächzen hervor. 'Schneidet euch an meinem Zahn.' Die Stimme klang nun eindringlicher. 'Wenn ihr Wissen haben wollt, dann werde ich es euch geben. Doch seid gewarnt, wenn ihr euch dem Wissen und der Erkenntnis verschließt, werdet ihr sterben. Mein Gift überlebt nur der, der Ganz ist. Und jetzt, entscheidet euch. Meine Geduld neigt sich dem Ende.' Vegeta sah zu Son Goku und Son Goku sah zu Vegeta. Einen unendlich lang wirkenden Moment sahen sie sich in die Augen und da war es wieder. Dieses Gefühl, diese Verbundenheit, als wäre da so viel mehr als nur ihre Freundschaft auf der Erde, als ihr Leben dort, als all das woran sie sich erinnerten. Fast gleichzeitig hoben sie ihre Arme und streiften einen Ärmel hoch. Ygdrassil Lefzen hoben sich noch ein Stück weiter, als die Haut der beiden einen der langen Zähne streifte und sich eine blutende Wunde in ihren Unterarmen öffnete. Sekunden geschah nichts, dann wurden beide Körper von Schmerzen erschüttert die sie in die Knie gehen ließen. Ihre Hände gruben sich in ihre Haare und sie krümmten sich unter dem großen Maul des Weltendrachens zusammen, zitternd und keuchend, dann ließen die Schmerzen nach und ihr Bewusstsein driftetet ab, verschwand in der Leere und suchte sich seinen Weg zur Erkenntnis. Ygdrassil lachte. 'So beginnt es also erneut.' Er zog seinen Schwanz ein Stück zurück und legte den Eingang frei. 'Aber wir haben ja noch einen Besucher. Tritt näher kleiner Kopfgeldjäger und lass dich ansehen.' Runkst traute seinen Augen nicht, als er das gigantische Geschöpf vor sich sah und wich instinktiv zurück. Seine Fluchtreflexe wollten die Kontrolle übernehmen, aber er unterband den Drang und blieb wo er war. Wahrlich, er hatte wirklich schon viel gesehen und erlebt, aber das … das stellte alles in den Schatten. Dieses Ungeheuer vor sich, größer als ein Berg, das ihn aus diesen roten Augen durchdringen musterte und er das Gefühl bekam, so unwichtig zu sein wie ein Windhauch. Und ausgerechnet im Schatten jenes Ungetüms lag die eine Person, welcher er habhaft werden musste. Seine Augen verengten sich, als er näher ging und er versuchte eine Möglichkeit zu finden, das riesige Geschöpf abzulenken. 'Denk nicht einmal daran, kleines Nichts.' Erscholl eine Stimme in seinem Kopf und er erkannte das die beiden doch nicht wie Trottel die ganze Zeit mit sich selber gesprochen hatten, denn er hatte nur ihre Stimmen aus dem Gespräch mit Ygdrassil gehört. Auch sie mussten die Stimme dieses Wesens in ihren Köpfen gehört haben. Vielleicht konnte er ja mit ihm verhandeln. Er hatte keine Lust, das ausgerechnet dieser kleine Kerl da vorne ihm seinen Ruf zerstörte, weil er der Erste wäre, den er nicht zur Strecke bringen konnte. „Bitte, ich will nur den Kleinen haben. Den anderen kannst du gerne fressen. Als Entschädigung kann ich dir auch jemand anderen bringen den du verspeisen kannst.“ Die Stimme in seinem Kopf lachte. 'Du bist zielstrebig kleiner Kopfgeldjäger und kaltblütig. Aber dennoch unwissend. Komm näher.' Vorsichtig folgte er den Worten des Wesens, vielleicht ergab sich ja eine Möglichkeit dem kleinen den Kopf abzutrennen und seinen Auftrag zu erfüllen. Wieder lachte der Drache und hob eine seiner Pranken an. Der Berg erzitterte, der Boden bebte. Das also war es was er immer wieder gespürt hatte, während er durch die Gänge und Tunnel gegangen war, seinem Ziel folgend. Langsam senkte sich die Pranke über die beiden Körper und die Krallen bildeten ein schützende Wand zwischen ihm und seiner Beute. 'Noch nicht.' „Noch nicht?“ Runkst war verwirrt und starrte in die rot glühenden Augen. Der Drache zog die Lefzen hoch. 'Noch nicht.', wiederholte er grollend. 'Wenn sie überleben und erwachen, wenn sie wissen und verstehen, dann werde ich mich nicht einmischen. Doch jetzt, jetzt stehen sie unter meinem Schutz.' Das Grollen aus der Drachenkehle ließ Runkst zurück weichen und ihm wurden die Knie weich. Dieses Gefühl welche die Kreatur in ihm auslöste behagte ihm gar nicht und er zog sich noch ein Stück weiter zurück. Weg von diesen Augen und vor allem weg von diesen Krallen, die so aussahen als könnten sie einen Planeten spalten. Gut, er konnte warten und wenn die Worte dieser Kreatur der Wahrheit entsprachen, dann musste er vielleicht auch gar nichts mehr tun, außer eine Leiche zurück schleifen. Wie auch immer, er konnte warten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)