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Der Sommer, den wir bei Garroway's verbrachten

von

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Gespräch und Kuss

Alec war glücklich, dass das hier, das Zusammenspiel ihrer Körper im Takt der Musik, irgendwie funktionierte. Er hatte keine Ahnung, wie das zustande kam, denn er hatte noch nie besonders gut getanzt.

Aber das hier - das war kein Tanzen, wie er es je gekannt hatte. Das hier war - wie hatte Magnus es genannt? - echt.
 

Und es machte Spaß. Er hatte sich das nicht vorstellen können, aber herrje, das tat es. Und es gab keine kritischen Blicke, wie er es in der Tanzstunde im Institut gekannt hatte, wenn man einen Schritt verfehlte. Nun, da sich hier jeder bewegte, wie es ihm gefiel, konnte man ja quasi keine Schritt verfehlen … was auch immer das hier war, es war ehrlich, es war lustvoll, es war … dreckig.

Ja, irgendwie schon.

Aber auf eine richtig gute Weise. Man konnte sich dem einfach hingeben.

Man konnte einfach nur … sein!
 

Alec strahlte sein Gegenüber an, und Magnus sah glücklich aus. Zutiefst zufrieden und glücklich.
 

Es war heiß in dem Raum. Ja klar, die Musik, der Tanz … aber nein, es war auch einfach heiß hier, weil viele Leute auf engem Raum sich intensiv bewegten. So was treibt eben die Temperaturen nach oben. Und Alec hatte Durst.

Er beugte sich zu Magnus und rief:

„Können wir was trinken?“

Magnus nickte, und zog Alec hinter sich her zu dem Tisch, auf dem Flaschen und Gläser standen und eine Karaffe mit Eis.

Er wollte nach einer Flache mit einem bunten Likör greifen, als Alec seinen Arm ergriff und fest hielt.

„Ich möchte bitte keinen Alkohol.“

Wieder wurde er rot um die Nase.
 

Magnus schmunzelte, dann nickte er.

Er hielt sich nicht mit dem auf, was der Tisch her gab. Er nahm zwei Gläser, ließ seine Magie wirken und schon füllten sie sich mit etwas, das Alec nicht kannte.

Er nahm das Glas entgegen, das Magnus ihm reichte. Dann kostete er. Es war köstlich. Es war ein exotisch und fruchtig schmeckendes, überaus erfrischendes Getränk.

Er lächelte.

„Danke“, rief er, doch Magnus erkannte nur am Zusammenhang, was er gesagt hatte, denn der nächste Song tobte durch den Raum und es war nicht möglich, ein Gespräch zu führen. Nun, dafür war auch keiner hier.
 

Alec jedoch wollte gern mit Magnus reden. Über nichts bestimmtes, na ja, einfach nur so. Um mehr über Magnus zu erfahren. Ihn näher kennen zu lernen.

Also zog er an Magnus’ Ärmel und rief:

„Veranda?!“

Gleichzeitig nickte er mit dem Kopf in Richtung nach draußen.

Magnus nickte und folgte Alec, der sich durch die Menge schob. Sie schlüpften durch die Terrassentür.
 

Draußen auf der hölzernen Veranda war die Musik immer noch laut genug zu hören.

Aber dennoch war es möglich, sich hier ein wenig zu unterhalten.

„Auf diesen Abend“, sagte Magnus und stieß sein Glas an das von Alec.

„Auf diesen Abend“, antwortete Alec. Und dann wusste er nicht mehr, was er sagen sollte. Vielleicht hätten sie doch besser drinnen bleiben sollen …
 

„Du hast das echt prima hinbekommen mit dem Tanzen“, sagte Magnus.

Alec wollte gewohnheitsgemäß abwehren, aber dann dachte er: Er hat recht. Das hat gut geklappt. Und es war großartig.

„Danke“, sagte er also nur und: „Kein Wunder, wenn man mit jemandem tanzt wie dir, der einem das so gut beibringt.“

Magnus grinste.

„Bin halt nicht umsonst Tanzlehrer.“

Alec musste lachen.

„Aber stell' dir das hier …“, er zeigte nach drinnen, „ … mal da drüben vor, im Tanzsaal, mit all den Familien, den Damen und Herrn mittleren Alters, meinem Vater … Oh Gott!“

Magnus lachte ebenfalls.

„Luke würde mich umbringen!“
 

Alec nahm noch einen Schluck aus seinem Glas. Magnus sah, dass es leer war und nach einem fragenden Blick auf Alec, einem Nicken von ebendem und einer kunstvollen kleinen Handbewegung des Hexenmeisters war das Glas wieder gefüllt.

Alec schmunzelte.

„Schon praktisch, so ein eigener Hexenmeister“, sagte er - und dann stockte ihm der Atem. Was hatte er da gerade gesagt?

Magnus war doch nicht … er war doch nicht „sein“ Hexenmeister.

„Ich … tut mir leid …“, stotterte Alec und war - wiedereinmal - rot. Manchmal hasste er das.

Magnus jedoch war nicht aus der Ruhe zu bringen.

„Also wenn ich ehrlich bin, möchte ich sehr gerne DEIN was-auch-immer sein“, sagte er leise.

Alec schluckte.

„Ehrlich?“

„Ja, Alexander. Ich wäre gern dein Freund. Dein fester Freund.“
 

Alec war regelrecht überwältigt.

Magnus - wollte - ihn? Wollte sein fester Freund sein?

Oh Mann.

„Aber - wir kennen uns doch erst seit gestern Abend!“

„Das ist mir egal“, sagte Magnus.

„Da ist mir der Mann über den Weg gelaufen, der mich vom im ersten Moment an einfach umgehauen hat. Und ich werde alles tun, dass er mir nicht wieder entwischt!“

Er strich sanft mit der Hand über Alecs Arm.

„Natürlich nur“, ergänzte Magnus leise, „Wenn du das möchtest“.
 

Ein warmer, angenehmer Schauer lief über Alecs Haut. Er genoss Magnus’ Nähe, er genoss dessen Stimme, dessen Wärme. Er mochte Magnus sprühende Persönlichkeit, und er mochte es auch, dass Magnus ihm gegenüber manchmal beinahe ein wenig schüchtern war.

Er konnte und wollte es nicht bestreiten:

Er hatte sich verliebt.

Wie schnell das gegangen war! Es schien also wohl doch so etwas wie Liebe auf den ersten Blick zu geben.

Alec holte tief Luft, denn ihm wurde bewusst, dass Magnus immer noch auf so etwas wie eine Antwort wartete.

Sollte er sich darauf einlassen? Ja, sicher, er wollte gern. Und wie er wollte!

Aber …

Die Möglichkeit bestand natürlich, dass das ganze nichts weiter wurde als eine Urlaubsliebelei. Und dann war da noch Vater, der nichts erfahren durfte. Izzy würde den Mund halten, keine Frage. Aber man musste sich auch vor anderen verstecken, Luke Garroway zum Beispiel. Und gemeinsame Unternehmungen, tagsüber, im Lichte der Öffentlichkeit - nein, unmöglich.

Es würde also schwierig werden. Kompliziert. Aber …

Zur Hölle!

Und wenn es nur ein Urlaubsflirt wäre. So sei es drum. Er wollte genießen, was das Leben ihm schenkte, und daher sagte er:

„Ja! Ich möchte ebenso gern dein Freund sein!“

Und dann, ja, dann beugte Alec sich vor, nahm allen Mut zusammen und schenkte Magnus einen Kuss.
 

Es war der erste Kuss in Alecs jungem Leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DieLadi
2021-09-06T14:15:21+00:00 06.09.2021 16:15
DAs freut mich :-)
Von:  Aracona
2021-09-05T20:21:10+00:00 05.09.2021 22:21
Oh mein Gott, du glaubst ja nicht wie glücklich du mich mit diesem Kapitel machst *.*
Sie sind beide so süß zusammen


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