Libertalia von -Kiara ================================================================================ Kapitel 10: El Dorado --------------------- Die Nacht in der Rip Off Bar stand ganz im Zeichen der Festivität. Erst wurde noch mehr Alkohol ausgepackt, dann die Trinkspiele und dann die Musikinstrumente. Sie feierten, lachten, sangen und Kiara machte sich den Spaß mit jedem einzelnen zu tanzen. Die einen waren dabei ausgelassener und lockerer als ein paar andere. Aber gute Laune hatte ausnahmslos jeder dabei und das war ihr wichtig. Außerdem konnte sie nun stolz von sich behaupten mit der rechten Hand des Piratenkönigs Rumba getanzt zu haben. Nicht, dass es ihr jemals jemand glauben würde. Am nächsten Morgen erwachten sie verkatert und fröhlich in der Kneipe verteilt, auf Bänken, Stühlen, Tischen, halb auf dem Tresen, an den Sitznachbar angelehnt oder mitten auf dem Boden, im Zweifel auch gestapelt. Man schlief ein, wo man gerade noch gestanden oder gesessen hatte. Es war nicht besonders erholsam oder bequem, aber wenn der Körper unbedingt nach Bewusstlosigkeit verlangte, musste man dem wohl oder übel nachgeben. Später am Tag machten sich der Kapitän mit seinen Offizieren und einigen seiner besten Crewmitglieder auf, einen Schoner für die Überfahrt zu besorgen. Mithilfe einer ordentlichen Seekarte peilten sie den Ort an, wo sie die vermeidliche Insel vermuteten. Das Meer war rau und stürmisch, wie Rayleigh sie gewarnt hatte. Aber die Crew war eingespielt und hatte auch den Schoner trotz unruhigem Wellengang gut im Griff, sodass sie unbeschadet durch die Strömungen fanden. Belohnt wurden sie mit dem Ausblick auf einen mit dichtem Dschungel überwucherten Berg, welcher aus dem Meer ragte. Zwischen den grünen Baumkronen blitzten orangene Zinndächer durch die Wipfel und ein weißer Glockenturm überragte die Andeutung einer kleinen Stadt. „Das muss sie sein. Libertalia.“ Niemand wusste, was sie auf dieser Insel erwarten würde. Mit Argusaugen gingen Lou und Yasopp daher voraus, um die Lage auszukundschaften. Sie stießen auf etwas, das mal ein Pfad gewesen sein könnte. Inzwischen war er mit Ranken überwuchert, doch es schien ein leichtes zu sein sich den Weg erneut mit Säbelklingen frei zu schneiden. Der Pfad entpuppte sich als nicht gerade ungefährlich. Vorbei an Treibsandgruben, Schlangennestern und an einer Schlucht entlang kämpfte sich die Piratencrew durch das Dickicht, tiefer in das Herz der Insel. „Gibt die Karte eigentlich irgendwelche Infos darüber her, was hier versteckt sein soll?“, fragte der Kapitän und machte einen großen Schritt über einige dicke Wurzeln, die seinen Pfad kreuzten. Die Möchtegern-Rätselkönigin schüttelte nur den Kopf. „Nichts. Nur die Lage der Insel. Vielleicht ist die Stadt gemeint? Es könnte quasi der Weg nach El Dorado sein.“ „Dabei meintest du, es sei keine Schatzkarte“, entgegnete der Rote beflissen. „Wir stehen am Beginn eines Abenteuers, verdirb es nicht mit unnötigen Details!“ Und mit diesen Worten hüpfte die Piratin beschwingt und zwei Schritte schneller als vorher über jegliches Geäst voran. „Ey, lauf nicht vor!“, mahnte Yasopp und sah sie bereits hinter der nächsten Böschung verschwinden. Beckman blies mit einem belustigten Seufzen den Rauch aus seinen Lungen. „Wie ein Kind.“ Der Marsch dauerte noch einige Kilometer und endete schließlich abrupt als sie an den weißen Sandsteinmauern der Stadt ankamen. Ein großer Torbogen lud in das Innere ein, die gepflasterten Straßen belebt von Menschen, die unbekümmert ihrem Tagewerk nachgingen. Begeistert betraten die Neuankömmlinge die verborgene Stadt, völlig überfordert wohin der Blick zuerst wandern sollte. Kinder spielten Fangen und Verstecken, Frauen saßen in gemütlicher Runde zusammen und machten Kassensturz unter einer bunten Markise. Andere flickten zerschlissene Kleider oder woben Baskenkörbe, die sie in ihrem Laden zum Verkauf anboten. Männer saßen im Schatten der Gebäude und spielten Karten oder priesen ihre Handelswaren mit rauer Stimme auf dem Marktplatz an. Am prachtvollen Brunnen in der Mitte des Platzes saß eine Gruppe junger Leute zusammen und spielten Gitarre, klatschen, tanzten und sangen dazu. Sie pausierten kurz, als die Glocken des großen Uhrturmes hinter ihnen zur vollen Stunde schlug. Die eingemeißelte Schrift über der breiten Tür dieses Hauptgebäudes verkündete in feinen Lettern ‘Für Gott und Freiheit‘. Scheinbar handelte es sich hierbei um das Rathaus. Kiara stutzte. Aus irgendeinem Grund, hatte sie es für ein Theater gehalten. Es war alles so sauber, so makellos. Als hätte man die Schleife zur großen Eröffnungsfeier erst am Tag zuvor durchgeschnitten. Und trotzdem strahlte diese Stadt Leben aus, als wäre der Alltag schon vor langer Zeit eingekehrt. Die Ankunft der fremden Piraten blieb natürlich nicht unbemerkt. Jeder von ihnen konnte spüren, wie sie aus den Augenwinkeln beobachtet und abgeschätzt wurden. Drei Kinder waren mutig, oder naiv genug direkt auf die Gruppe zuzulaufen um sie eifrig auszufragen. „Seid ihr Piraten?“, fragte das jüngste der drei, ein kleines Mädchen. Sie drückte ihren Spielball an den Oberkörper und drehte sich schüchtern hin und her. Shanks zog den Umhang rücksichtsvoll fester um die Schulter und hockte sich zum Mädchen herunter. „Ja, das sind wir“, sprach er mit Bedacht und legte dabei besonders viel Ruhe in seine Stimme. „Aber du brauchst keine Angst zu haben.“ Sie neigte neugierig den Kopf. „Wieso sollte ich Angst haben?“ Die Augenbrauen des Kapitäns hoben sich überrascht. „Nun…“, setzte er an. „Hier sind alle Piraten!“, platzte der einzige Junge hervor. Yasopp runzelte die Stirn. „Alle?“ Sein Blick schweifte erneut über den Hauptplatz und die angrenzenden Straßen. Das älteste Mädchen klapste dem Jungen leicht auf den Kopf. „Nein, du Dussel. Sie waren mal Piraten!“, korrigierte sie betont. „Also mein Papa hat immer noch einen Steckbrief!“, beschwichtigte der Junge und verschränkte die Arme. „Oh, ein Hafen für Ex-Piraten?“ Das kam Kiara in der Tat bekannt vor. „Ich schätze, das ergibt Sinn.“ „Zieht ihr also auch hier her?“, fragte die Jüngste interessiert. „So früh wollte ich die Piraterie doch noch nicht an den Nagel hängen“, bemerkte Shanks, die Schultern zuckend. „Darf man hier denn auch etwas verweilen, ohne sich auf Dauer niederzulassen?“ „Jeder Pirat ist in Libertalia willkommen!“, strahlte das Mädchen. „Kommt, wir spielen weiter!“, warf der Junge ein, schnappte sich den Ball und rannte zurück zu ihrer Spielfläche. „Warte! Das ist mein Ball!“, jammerte die Kleine und folgte ihm, wenn auch etwas unbeholfen auf den kurzen Beinen. Die Ältere half ihr auf, nachdem sie dann doch gestolpert war. „Für Gott und Freiheit, huh?“, wiederholte Beckman den Leitsatz über der Rathaustür. „Eine Insel die niemand, bis auf ein paar wenige, kennt. Keine Polizei, keine Marine. Ein Paradies für Piraten, die sich in Ruhe absetzen wollen“, nickte Yasopp. Ein flaues Gefühl machte sich im Magen der Piratin breit. Unbehaglich ließ sie sich auf den Stufen vor dem Rathaus nieder. „Aber findet ihr das nicht auch irgendwie merkwürdig?“, fragte sie unsicher. „Hast du nicht von genau so einer Insel in deiner Heimat erzählt?“, fragte Shanks. Er erinnerte sich vage, einen ähnlichen Wortlaut von Kiara gehört zu haben. Sie nickte. „Ja. Aber die Piraten auf Plunder Island sind deutlich… älter. Und selbst die streiten sich trotzdem ständig. Waren die hier alle mal Teil derselben Crew, oder wie kann man so friedlich miteinander leben?“ Kiara hatte bereits Geschichten von geheimen Veranstaltungen von und für Piraten organisiert gehört. Orte, an denen sich viele verschiedene Piratenbanden trafen, um bei einem großen Wettkampf gegeneinander anzutreten. Und selbst dort schlugen sich die meisten bereits vorher gehörig die Hucke voll. Was ein echter Pirat war, konnte sich selbst im Rentenalter nicht der Piraterie abschwören. Deshalb regierte die Gouverneurin mit knallharter Hand. Wenn sie es nicht tat, plünderten sich selbst die 80-jährigen gegenseitig oder steckten das ein oder andere Haus in Brand. Es war nicht schön nach einer Kneipenschlägerei die einzelnen Teile von Gebissen zusammenzufegen. Oder die Einschusslöcher in den Gebäuden beim Feld der Ehre zu reparieren. „Außerdem“, setzte Kiara an. „Habe ich das Gefühl hier schonmal gewesen zu sein. Es ist alles so“, sie verzog ungalant das Gesicht während sie nach einem passenden Wort suchte, welches ihre Missgunst ausdrückte „vertraut.“ Ihr Blick wanderte über die steinerne Brücke auf die andere Seite des Baches, wo idyllische kleine Fachwerkhäuser standen. Eine Kneipe, ein Schmied, eine Schneiderei. Die Fenster waren blitzeblank, die Wege gefegt. Hinter den orangenen Dächern der Häuser, die den Markplatz umrahmten, sah sie Masten hervorragen. Zweifelsohne führte ein gepflasterter Weg hinunter zu einem Hafen, welcher die halbe Bucht einnahm. „Hier hätten wir auch anlegen können, Boss“, bemerkte Lou, dem die Schiffe ebenfalls aufgefallen waren. „Dann hätten wir uns den Weg durch den Dschungel erspart.“ Der Kapitän winkte ab. „Halb so wild. Unser Anlegeplatz ist zwar abseits, aber immerhin geschützt.“ „Ick nehm‘ an, wir fahr’n heut‘ nich‘ mehr zurück, wa? Dann jeh‘ ich uns mal ‘ne Junterkunft besorjen“, bot Beanie an und ging mit Snakes im Schlepptau die Stadt erkunden, in der Hoffnung eine Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Kiara erhob sich von den Stufen. „Ich würde mich auch gerne noch etwas umsehen.“ Sie deutete mit dem Daumen über die Schulter auf das Gebäude hinter sich. „Vielleicht gibt’s im Rathaus ein paar nützliche Informationen?“ Links über ihr flackerte eine Flamme auf. Der Vize war neben sie herangetreten und zündete sich eine frische Zigarette an. „Das trifft sich gut, das wollte ich mir auch noch ansehen“, murmelte er, darauf bedacht, dass ihm der Glimmstängel nicht von den Lippen entglitt. „Darf ich dich begleiten?“ Sie hatte keine Einwände, darum nickte sie zuversichtlich. Sie wusste, dass Beckman sich beim üblichen bunten Treiben lieber in Ruhe am Rand aufhielt, aber stets ein waches Auge auf alles hatte. Er war klug und analytisch, darum wunderte es sie nicht, dass ihm die ganze Situation auch vielleicht etwas zu schön vorkam um wahr zu sein. „Gut, dann würde ich sagen, wir treffen uns heute Abend wieder hier. Oder in der Kneipe“, beschloss der Kapitän und hob zum Abschied kurz die Hand. Die Piratin hatte bisher nur wenige Rathäuser von innen betrachtet. Umso erstaunter war sie, wie riesig und prachtvoll das von Libertalia verziert und dekoriert war. Kunstvolle Stuckarbeiten an den Decken und Wänden, wohin sie auch sah. Dazu gigantische kristallene Kronleuchter die herabhingen und Ölgemälde in Lebensgröße welche die Wände der Eingangshalle schmückten. „Weißt du, was der Haken an diesen ganzen ‘Von Piraten, für Piraten‘ Geschichten ist?“, murmelte Kiara während sie völlig erschlagen den Blick über die Verzierungen schweifen ließ. „Da geht es nie um Nächstenliebe“, brummte der Vize und suchte die Halle nach etwas Nützlichem ab. „Richtig. Es geht allein um den Gewinn des Veranstalters. Das ist selbst bei uns Zuhause so. Piraten werden geduldet, weil sie gut fürs Geschäft sind. Mehr nicht.“ Zwölf Portraits mit den breitesten, eindrucksvoll geschnitzten Rahmen hingen fein säuberlich aneinander gereiht in einem großen Halbkreis am Ende des Saales. Sie betrachteten die Personen auf den Gemälden. Direkt vor ihnen grinste sie selbstsicher das Ebenbild von Anne Bonny an. Kiara kannte wenige Piratinnen, umso begeisterter war sie von jeder, die sich in dieser Männerdomäne einen Namen gemacht hatte. Beeindruckt hatte sie schon als Kind jede Geschichte, die sie von Anne Bonney gehört hatte, in sich aufgesogen. In den umliegenden Rahmen waren ebenfalls bekannte und berüchtigte Piraten abgebildet. Einen älteren Piraten mit grauem Vollbart, schwarzem Dreispitz und leuchtend rotem Mantel erkannte sie als Henry Avery. Daneben starrte sie aus eiskalten Augen ein Mann mit schwarzem, schütterem Haar an. Laut der Namensplakette am Rahmen handelte es sich dabei um einen Piraten namens Thomas Tew. Kiara schauderte, dem wollte sie lieber nicht begegnen. Ein blonder Pirat mit Bart und Pferdeschwanz stand stoisch in die Ferne blickend auf einem Felsen in der Brandung. Sein blauer Mantel wehte und seine Hände ruhten entschlossen an seinem mit Säbel und Pistole behangenem Gürtel. Mit einem Mal vergaß die Piratin das Atmen und sie überkam das Gefühl, dass ihr Herz für einen kurzen Moment aussetzte. Hastig schnappte sie nach Luft und tastete blind zur Seite, um am Saum von Beckmans Schärpe zu zupfen. „Was ist los?“, nuschelte er irritiert, die Zigarette zwischen den Lippen, und folgte ihrem perplexen Blick. „Eindrucksvoll, nech‘?!“, platzte eine überschwängliche Männerstimme gleich hinter ihnen hervor und ließ die Piratin erschrocken zusammenzucken. „Das is‘ einer unserer zwölf Gründer!“, erklärte er. „Guybrush Threepwood.“ Beckman hob eine Augenbraue und sah hinunter zur Piratin. „Ach so. Ich verstehe.“ „Gründer?“, wiederholte Kiara verwirrt. „Aye. Käpt’n Avery hat sich elf mächtige Piraten gesucht, welche seine Ideale und Träume teilen. Und mit ihnen zusammen hat er dann Libertalia gegründet und aufgebaut“, erklärte der Stadtschreiber inbrünstig und rollte dabei jedes R mit Leidenschaft. „W-wann soll das gewesen sein?“ Kiaras Stimme zitterte vor Aufregung. Sie nahm einen tiefen Atemzug um sich zu beruhigen. Das meiste was sie davon allerdings einatmete war der Qualm von Beckmans Zigarette, wodurch sie zu allem Überfluss auch noch husten musste. „Vor gut zehn Jahren, du.“ „Dann ist der Ort hier ja noch richtig frisch“, brummte Beckman. „Hab mich schon gewundert, warum das hier für eine angebliche Pirateninsel so sauber ist.“ „Aye! Wir sind sehr stolz auf das Erscheinungsbild der Stadt.“ „Sind sie noch hier? Die Gründer, meine ich“, unterbrach Kiara wirsch. Endlich schaffte sie es den Blick vom Gemälde zu lösen und sah den Stadtschreiber eindringlich an. „Aye. Aber ich würd‘ ihnen nich‘ über den Weg laufen wollen. Sind ja nich‘ umsonst gefürchtete Piraten, nech‘?“ Kiara runzelte skeptisch die Stirn. Wenn sie so gefährlich waren, warum sollten sie dann eine Kolonie gründen? Die Menschen wirkten nicht, als würden sie hier in Angst und Schrecken leben. Oder handelte es sich dabei nur um eine Farce und es steckte in Wahrheit jemand ganz anderes hinter diesem zweifelhaften Paradies? „Wenn sie so gefürchtet sind, warum habe ich dann noch nie einen Steckbrief von dem Kerl gesehen?“, hakte der Vize skeptisch nach und deutete mit einem Nicken auf das Portrait des blonden bärtigen Piraten. „Es heißt, dass Guybrush Threepwood so mächtig is‘, dass er jeden umgebracht hat, der ihm ein Kopfgeld verpassen wollte. Deshalb traut sich auch niemand überhaupt ein Foto von ihm für einen Steckbrief zu machen!“, verriet der Pirat, während sein Blick ehrfürchtig über das Ölgemälde wanderte. Beckman schnaubte verächtlich. Als ob dies ein Grund für die Marine war jemandem kein Kopfgeld in Millionenhöhe zu verhängen. „Ich habe genug gehört. Danke für die Auskunft.“ Der Vize wandte sich dem Gehen zu, bemerkte aber schon nach wenigen Schritten, dass die junge Piratin ihm nicht folgte und stattdessen erneut das Gemälde wie in Trance anstarrte. Der Stadtschreiber beugte sich nachgiebig zu ihr herunter. „Manchmal flaniert der Gründer durch die Straßen. Wenn du Glück hast, könntest du ihm über den Weg laufen.“ Kiara schüttelte den Kopf. „Aber die müssen doch auch irgendwo leben?“ „Jeder Gründer besitzt eine Villa in New Devon. Aber der Zutritt dorthin ist streng untersagt.“ Ein versonnenes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. „Aber es gibt hier doch keine Gesetze, oder? Keine Polizei, keine Marine, keine Gefängnisse.“ „Aye. Nur knallharte Selbstjustiz.“ Das Lächeln gefror ihr. Jeden der aufmüpfig wurde abzuknallen, sollte wohl für Recht und Ordnung sorgen, ja. „Danke für die Auskunft!“, wiederholte sie Beckmans Worte in einem nervösen Singsang und eilte dem Vize hinterher. Dieser stand bereits draußen vor den Pforten und blies mit einem langen Atemzug einen Schwall Rauch in die schwüle Mittagshitze hinaus. „Und, was denkst du?“ Binnen Sekunden klebten selbst die luftigen Stoffschichten an Kiaras schwitziger Haut. Nie war ihr das Gefühl vertrauter gewesen. „Ich denke, dass dieses ganze Piratenparadies auf Lügen aufgebaut ist“, sagte sie ernst. „Und selbst wenn diese Gründerpersönlichkeiten tatsächlich echt sind, bezweifle ich, dass sie noble Intentionen haben.“ Das war zumindest die Erkenntnis zu dem ihr rationaler Verstand gekommen war. Insgeheim wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass sie sich irrte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)