Breaking Stone von Scharon (Kiribaku) ================================================================================ Kapitel 5: Layers (Bakugo) -------------------------- Ich lehne mich mit dem Rücken gegen die geschlossene Türe hinter mir, starre zu Boden, die Hand vor den Mund geschlagen. Eijiro steht vor mir und rührt sich nicht. Er hat mich geküsst. Ich war wie erstarrt, habe mich nicht rühren können. Ich konnte rein gar nichts tun, doch... es stört mich nicht. Was soll das? Ich fühle mich annähernd hilflos. Das ist ein grässliches Gefühl. Ich will schreien, ihn schlagen, sein verdammtes, schönes Gesicht zwischen meinen Händen zerquetschen. Ich will ihn so weit weg stoßen, wie es nur geht. Gleichzeitig... will ich ihn zu mir ziehen, ihn an mich drücken, würde ihn am liebsten in mich hineinziehen, damit er mich nicht mehr loslassen kann. Was zur Hölle ist los mit mir?! Ich kriege die Krise! Ich spüre immer noch seine Lippen auf meinen, weiß nicht ob ich seinen Geschmack mit dem Handrücken abwischen oder mit der Zunge über meine Lippen streichen soll. Mein Herz klopft zu schnell. Es ist als würde ich die Kontrolle über meinen Körper verlieren. So habe ich mich noch nie gefühlt. Das soll aufhören! Ich will das nicht! Er darf diese Macht nicht über mich besitzen! Ich muss ihn weiter belügen, ihm so sehr weh tun, dass er mich verabscheut. Ich muss ihn wegstoßen, so lange ich es noch kann, ehe meine Sinne mich vollkommen verlassen... „Ist schon gut.“, dringt seine gedämpfte Stimme plötzlich durch meine Gedanken und ich sehe ihn an, lasse meine Hand sinken. Er sieht traurig zu Boden, scheint an der Innenseite seiner Unterlippe zu knabbern. „Ich sehe doch, wie du dich quälst...“, haucht er kaum hörbar. Dann sieht er auf, trifft meinen Blick mit glänzenden Augen, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Es ist vollkommen aufgesetzt, nicht seines, dass erkennt man sofort. „Wenn du mich nicht willst, dann ist es eben so.“ Ich kann spüren, wie mein Herz in der Brust absackt. So ist das nicht. Das Gegenteil ist der Fall und das macht mich wahnsinnig! „Ich werde versuchen, dir nicht mehr auf die Nerven zu gehen. Tut mir leid...“ Er lässt den Kopf hängen. Ich kann mich nicht rühren, weiß nicht, was ich tun oder sagen soll. Das ist ein furchtbarer Zustand. Das soll weg gehen! „Es... Es fällt mir nur einfach gerade unendlich schwer...“ Er presst die Hand an seine Brust. Ich schlucke. „... weil ich dich einfach nur an mich drücken und küssen will.“ Seine Stimme bricht und ich sehe ihn geschockt an. Was hat er gerade gesagt? „Darum entschuldige ich mich jetzt schon dafür, dass ich mich in nächster Zukunft merkwürdig verhalten werde.“ Er sieht zu mir auf und mein Herz macht einen unangenehmen Sprung in der Brust. „Im Trainingsraum... dein Kuss... er hat mir Hoffnung gemacht.“ Mein Atmen geht etwas schneller, während ich ihn anstarre. „Es wird schwer für mich, einzusehen, dass ich keine Chance habe.“, presst er hervor, ringt sichtbar mit der Fassung. „Ich werde versuchen, es dir nicht allzu unangenehm zu machen. Es tut mir leid, dass ich so verdammt lästig bin.“ Er schnappt nach Luft. Als die ersten Tränen fließen, schlägt er die Hände vors Gesicht. „Guck weg.“ Er dreht den Kopf leicht zur Seite. „Ich fühle mich gerade ganz und gar nicht männlich...“ Eijiro... Ich sehe ihn an, wie er vor mir steht und weint. Wenn ich auch nicht weiß, was mit mir los ist, nicht weiß was ich tun soll, so bin ich mir in einem Punkt hundertprozentig sicher. Das hier, dass will ich nicht. Ich strecke meine Arme aus, fasse ihn an Nacken und Schulter, dann ziehe ich ihn zu mir runter, drücke ihn an mich. Verdammt. Ich habe noch nie jemanden so umarmt. Er ist so verflucht nah. Das ist beängstigend und gleichzeitig ist es irgendwie... ich weiß nicht... beruhigend. Er schluchzt in mein Ohr, dann spüre ich wie sich seine Arme um mich legen. Ich weiß es ganz sicher. Ich will dass er aufhört zu weinen. Ich will... das er nie mehr einen Grund dazu hat. „Dann soll es wohl so sein.“, sage ich mit fester Stimme. Eijiro keucht überrascht auf. „Was meinst du?“ Ich spüre seinen Atem an meinem Hals als er spricht und es jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken. Ich vergrabe meine Gesicht in seiner Schulter. Ich höre, wie er atmet, spüre, wie sich seine Brust hebt und senkt. „Heißt das, du willst...?“ „Keine Ahnung!“ Ich kneife die Augen zusammen und kralle meine Finger in sein Shirt. Ich fühle mich so zerrissen, dass ich mich schon an ihm festhalten muss. Wie erbärmlich! „Mein ganzes Leben lang, habe ich immer gewusst, was ich will und wie ich es bekomme!“ Ich lasse die Schultern absacken, mein Griff lockert sich. „Doch jetzt...“ Ich öffne die Augen, sehe unfokussiert zu seinem Hals. „Es ist das erste Mal, dass ich keinen blassen Schimmer habe...“ Ich lehne mich zurück, sehe in seinen fragenden Blick. „... was ich will.“ Ich beiße die Zähne zusammen. „Das kotzt mich an.“ Er blinzelt langsam, atmet ernüchtert aus. Ich sehe in seine roten Augen, versuche angespannt dort eine Antwort zu finden. Warum fühle ich mich so sehr zu ihm hingezogen? Das ist doch Wahnsinn! Ich betrachte die feuchten Spuren seiner Tränen, die seine Wangen hinunter verlaufen. Meine Hand bewegt sich von selbst hinauf zu seinem Gesicht. Mit meinem Daumen streiche ich die Wassertropfen von seiner Haut und lasse sie mit leisem Zischen verdampfen. „Ich weiß was ich will.“, sagt er mit warmer Stimme. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und er lächelt mich an. Diesmal ist es ein ehrliches Lächeln. Es fühlt sich an als würde die Wärme, die er ausstrahlt direkt in meine Brust fließen. „Ich will dich.“ Erstaunt keuche ich auf. Er sieht mir tief in die Augen, bis ich den Blick abwenden muss. Wenige Sekunden vergehen, da sehe ich, wie er näher kommt und spüre ich seinen Kuss. Warm und sanft berühren mich seine Lippen, dass mein Herz schneller schlägt. Es fühlt sich schön an und das nervt tierisch. „Ich werde dich verbrennen.“, sage ich leise mit tiefer Stimme, spreche gegen seine Lippen. „Dich und dein kleines Herz...“ Was erwartet er auch von mir? Sanft zu sein, liegt nicht in meiner Natur. Das sollte er wissen... „Ist schon gut.“, haucht er mit einem Lächeln in der Stimme, dass ein Kribbeln in meinem Bauch auslöst. „Ich lasse es drauf ankommen. Ich halte einiges aus.“ Ich seufze leise, bewege die Finger über seine Schultern. Seine Muskeln sind durch den Stoff spürbar. Er ist wirklich gut in Form. „Darf ich es jetzt sagen?“ „Bloß nicht.“, zische ich. Ich will keine Gefühlsduselei. Das ist ja ekelhaft. Er grinst und fährt mir über den Rücken, drück sich an mich. Ich atme leise ein. Er riecht wirklich gut. Das ist mir vorher nie aufgefallen. „Ok.“, sagt er beschwingt. „Und erzähl auch bloß keinem davon, kapiert? Sonst bringe ich dich um.“, knurre ich und er nickt eifrig. Oh man. Was habe ich mir da bloß eingebrockt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)