Hunt von Dudisliebling ================================================================================ Kapitel 13: Aufkommende Gefühle (Siakoh) ---------------------------------------- 13 Aufkommende Gefühle (Siakoh) Unser Morgen hatte so gut begonnen. Er wollte mich nicht gehen lassen, war wieder halbwegs fit und ich könnte ihn entlassen. Diese Worte entwickelten sich in meinem Inneren zu einem Felsen, der immer schneller rollend, den Berg hinab, auf eine Felswand zuraste. Ich spürte einen inneren Widerstand. Als ob ich ihn nicht gehen lassen könnte. Nicht wollte. Und seine Reaktion war daher nicht überraschend. Er giftete mich an, wollte duschen und forderte seine Sachen zurück. Verdrehte Welt. Hatte ich nicht vor wenigen Tagen Reißaus nehmen wollen und meine Sachen zurückgefordert? Ich wollte ihm helfen, er war pissig und schnauzte mich an, worauf ich einging und zurück maulte. Wenn er doch nur wüsste, dass ich ihn eben nicht einfach so dem Rettungsdienst hätte überlassen können. Nicht nur wegen den dummen Bemerkungen meines Chefs und der eventuellen Eifersucht durch Yosuke. Ich wollte ihm helfen, auch wenn es sich am Anfang nicht danach anfühlte. Nun hatte ich es nicht bereut. Und doch… Vielleicht hatte ich mich getäuscht. Die Gefühle, den Traum und die Wärme seines Körpers falsch interpretiert. Mein Herz drückte. Ich zeigte ihm, etwas mürrisch, weil ich nicht wusste, wie ich aus dieser Lage herauskommen sollte, das Bad. Alejandro war plötzlich wie ausgewechselt. Die Krankheit hatte ihn wohl so lammfromm werden lassen. Nun da es ihm besser ging, bekam ich sein wahres Gesicht zu sehen und dieses war kühl. Er riss mir das Handtuch aus der Hand, welches ich ihm gab. Gut, sollte er stinkig sein. Dummer Vampir. Dusch dich und dann raus mit dir, du elendiger Stalker! Ich wies ihn an, bloß nicht mein teures, französisches Shampoo zu benutzen und verschwand in meine kleine Waschküche. Dort knurrte ich vor mich hin und sah, dass ich seine Wäsche nicht mehr in den Trockner bugsiert hatte. Oh man. Wie sollte ich das nun machen? Er sollte sich gefälligst sofort verziehen und mein Herz sollte das komische Stechen, bei solchen Gedanken, gefälligst wegstecken. Ist mir doch egal, wie warm er sich angefühlt hatte, wie geborgen ich mich gefühlt hatte. Niemand würde mich je zu schätzen wissen und mehr wollen als nur das Blut in meinem Körper. Also zurück in die Einsamkeit und die Geborgenheit als Reserve nutzen. Nachdem ich die Wäsche nun in den Trockner geworfen hatte, entschied ich ihm erneut Kleidung von mir zu geben. Diesmal wählte ich ein schwarzes Shirt mit V-ausschnitt, meine beste, dunkelgraue Skinny Jeans und eine dunkelrote Sweatjacke, mit der ich mal versucht hatte das Joggen zu beginnen. Natürlich auch Shorts und Socken. Damit bewaffnet ging ich zum Bad, wollte ihm die Wäsche zurechtlegen, eine Erklärung dafür geben und mich dann in die Küche verziehen. Vielleicht würde er ohne ein Wort aus meinem Leben verschwinden. Seufzend suhlte ich mich in dem ausgelösten Schmerz meines Herzens, welches ich verurteilte und drückte die Klinke der Badezimmertür hinab. Ich trat durch die Tür, hörte einen Knall und spürte dann das Gewicht an meiner linken Schulter, das mich zu Boden drückte. Was zum?!, erschrak ich und fing mich halbwegs ab, bevor mein Kopf noch den Blumentopf streifen konnte und ich zum Patienten wurde. Mein Blick hob sich sofort zu demjenigen, dessen Gewicht ich auf mir gespürt hatte und der nun seinen Körper zwischen meinen aufgestellten Beinen gebremst hatte. Wir starrten einander für einige Sekunden an, erfassten was passiert war. Er musste umgefallen sein, hatte sich an der Duschtür abgefangen, die ihn nicht gehalten hatte und damit hatte er mich als Bremse für seinen völligen Sturz genutzt. Normalerweise hätte mich so etwas erzürnt, denn ich mochte keine Schubsereien. Doch hier, mit ihm zwischen meinen Beinen, rissen sich meine Mundwinkel schneller hinauf, als ich darüber nachdenken konnte. Ich lachte los, ebenso wie er. Wir fanden es beide unglaublich lustig. Wir kugelten uns vor Lachen, er rollte sich von meinem Körper und ich folgte ihm, fragend, ob meine Theorie stimmte. Er bluffte und legte die Arme um meinen Nacken, womit er mich näher an sich zog. Unser Lachen erstarb langsam und ich versank in seinen Augen. Eine Gänsehaut erfasste mich und die Stimmung wandelte sich. Unsere Gesichter näherten sich, ein innerer Drang baute sich auf und überschlug sich in mir. Ich wollte seine Nähe. Wer wusste, wie lange ich sie noch haben und genießen konnte? Er fragte, ob er mich küssen durfte. Meine Lektion trug Früchte und ich gab ihm seine Belohnung. Unsere Lippen trafen aufeinander, fingen sofort einen wilden Streit an, der mich keuchen ließ. Augenblicklich reagierte auch mein Körper und auch das spürte er, zog mich immer näher und dann auf sich. Ich spürte seine Beule direkt unter meinem Intimbereich und es kribbelte die Hüfte aufwärts über meine Schultern hinweg. Alejandro löste den Kuss, hielt dann meinen Kopf fest und sah mir tief in die Augen. Er war wieder zurück. Die liebevolle und zugegeben sehr zärtliche Version. Ich sah sein kurzes Ringen, bevor er mich fragte, ob ich ihm das Paradies noch einmal zukommen lassen würde. Ich hatte es ihm versprochen und gab ihm nur eine kleine Aufgabe auf, wodurch ich die erste Version des schmollenden Komori-Yokais bekam. Doch an das GIF reichte es lange nicht heran. Süß war es dennoch. Ich erlaubte es und fragte nochmal nach, ob es schmerzen und wie genau er vorgehen wollte. Mein Unterarm, den ich ihm zeigte, genügte, sagte er und erklärte mir, dass er etwas Neues ausprobieren wollte. Ebenso versprach er sanft zu sein, es mich kaum spüren zu lassen. Ich wappnete mich, als ich seine langen, spitzen Zähne sah, die sich langsam meiner zarten und durchblickenden haut am Handgelenk näherten. Er leckte zärtlich über die Stelle, die er auserwählte und als er seine Zähne mit einem gezielten Akt einsetze, tat es wahrlich nur einen Hauch lang weh. Danach erfüllte mich ein Rausch. Er erfasste meinen Körper und wie in Trance sah ihm dabei zu wie er langsam und beinahe hingebungsvoll an meinem Handgelenk saugte. Es war, als würde er den Nektar einer Honigwabe trinken, welcher sich köstlich süß in seinen Mund ergoss. Und mir schwirrte der Kopf vor lauter Herzklopfen. Ich beobachtete, wie er sich löste, wie er sofort seine Hand auf die blutende Stelle legte und dann seine roten Augen hob. Mein Herz schlug auf. Ich konnte es bald nicht mehr verneinen, dass da etwas war, was ich für diesen Mann spürte. Alejandro hatte es geschafft mein Herz zu erschüttern, welches dieses wahnsinnige Gefühl in unglaublich schnellen Schlägen durch meinen Körper pumpte. Es war erschaudernd. Mein Blick fiel zu seinem Mund, den ich zu gerne küssen wollte. Aber da erkannte ich etwas anderes, wischte ihm die grünliche Flüssigkeit aus dem Mundwinkel und zeigte sie ihm. Er schien kurz verwirrt, sah zu meinem Handgelenk und war noch irritierter. Was war denn nur los? „Die Wunde ist verheilt“, nuschelte er und ich musste zugeben, dass es stimmte. Aber warum? Warum blutete es nicht wie verrückt. So wie vor einigen Tagen? Lag es an seinem Versuch? „Was hast du anders gemacht?“, fragte ich und spürte plötzlich seine Lippen auf den meinen. Ich war so überrascht, dass ich meine Hand auf seine nackte Brust legte und seine Bewegungen erwiderte. Doch ich wollte auch wissen, was es damit auf sich hat. „Alejandro, einen Moment.“ „Nein. Ich kann das noch nicht wahrhaben“, keuchte er und drängte mir seine Zunge auf. Ich wollte mich wehren, erfahren, was er damit meinte, aber seine Hand glitt an meinen Beckenknochen und schob sich in meine Hose. „Nein“, seufzte ich halb ernst in seinen Mund und drückte ihn etwas von mir. Sein Entsetzen war zu spüren. „Bitte!“, raunte er mit tieferer Stimme. Mein flüchtiger Blick auf seinen Körper verriet mir, dass er mehr wollte. Ich haderte nur Sekunden, spürte selbst meine Lust und schämte mich weniger dafür, dass er es sah. Mehr dafür, dass ich dem nichts entgegensetzen konnte. „Ich will es dir zeigen“, bat er. „Nicht hier“, antwortete ich und seine Augen blinzelten überrascht und strahlten mit dem nächsten Augenaufschlag. Schweigend rutschte ich von seinem bereits erigierten Penis und stellte mich auf. Meine Hand richtete ich auf ihn, um ihm aufzuhelfen, was er annahm und tat. Sofort beugte er sich wieder zu mir und küsste sanft meine Wange, wanderte küssend zu meinen Lippen. „Zeig mir wo“, wisperte er und leckte über meine Lippen. „Wenn du mich lässt, zeige ich dir noch viel mehr“, versprach ich und mein letzter Widerstand, die Vernunft, war gebrochen. Was sollten die Gedanken, wenn ich doch spürte, was ich wollte. Ich wollte ihn, hier und jetzt. Wollte sehen, was er draufhatte, wenn er mir Zärtlichkeit versprochen hatte. Ich nahm seine Hand, drehte mich herum und wurde von ihm umschlungen. Seine Lippen legten sich auf meinem Nacken ab, küssten diesen und ließen meinen gesamten Rücken kribbeln. Meine Latte drückte fast schmerzhaft, so wie die seine an meinen Hintern drückte. So gingen wir zurück in mein Schlafzimmer, in dem ich mich herumdrehte, meine Arme um ihn schlang und der Ausbruch der Leidenschaft begann. Unsere Küsse brannten wie Feuer, prickelten auf unserer Haut. Ich schubste ihn aufs Bett, auf dem er rücklings landete. Sein Prachtstück hinauftragend. Ein netter Anblick, grinste ich frech und hob die Hände an den obersten Knopf meines Schlafanzugs. Einen nach dem anderen knöpfte ich langsam auf, bewegte etwas meinen Körper dabei, drehte mich dann herum und kreiste meinen Hintern, während ich den Stoff über meine Schultern zog und dann darüber warf, während ich mich wieder zu ihm drehte. Sein Blick schien überrascht, doch genießerisch, was ich daran erkannte, dass er seine Arme unter seinem Kopf verschränkte. Genieß die Show ruhig, kleiner Fledermäuserich, dachte ich und kreiste mit den Hüften, während ich meine Hose ergriff und sie langsam herunterzog und mit den Beinen hinabtrat. Aber nicht schnell und ungeschickt, sondern auf erotisch, gleitende Weise. Sein Blick flog über meinen Körper, anerkennend, genüsslich. Somit trat ich näher ans Bett schob mein Knie auf die Kante seitens seiner Beine und krabbelte über seinen trainierten Körper. Ich musste zugeben, dass nun, wo ich ihn richtig begutachten konnte, sein Anblick durchaus nach meinem Geschmack war. Die helle Haut gab einen glänzenden Kontrast zu meiner dunklen. Die Haare, die sich über seinem Glied hinauf zum Bauchnabel bahnten, waren beinahe fein. Er rasierte sich jedoch nicht. Es war natürlich. Seine Bauchmuskeln, scharf definiert, sportlich. Was er da wohl machte? Das Tanzen in dem Video sah laienhaft aus. Das konnte nicht für diesen Körper verantwortlich sein. An seiner Brust erkannte ich das Piercing an seiner rechten Brustwarze. Ob das sehr geschmerzt hatte? Ich stemmte die Hände neben seinen Kopf ab und beugte meine Lippen zu seinen. Er schien meiner Bitte nachzukommen, mich gewähren zu lassen und so wollte ich ihm zeigen, wie Zärtlichkeit funktionierte. Mit einem Kuss begann ich. Einem kurzen, bevor ich ihm über die Lippen leckte, er mir seine Zunge entgegenschob und ich zu seinem Kinn überging. An seinem Kiefer knabberte ich mich entlang zu seinem Hals, führte dort eine zarte, feuchte Spur zu seinem Schlüsselbein hinab. Meine Hände glitten über seine Oberarme, hinab zu seinen Fingern, die sich kurz mit meinen verhakten, bis ich die meinen an seinen Bauch legte. Währenddessen fand meine Zunge seinen nackten Nippel und umkreisten diesen. Sein Atem ging keuchend, sein Schwanz zuckte unter mir und berührte den meinen, wodurch ich stöhnte. Das schien ihm zu gefallen und seine Hand fand meinen Hinterkopf, streichelte durch mein Haar. Ich blickte hinauf, sah seinen erregten Blick und wie er die Lippen aufeinanderpresste. Meine Hand schob sich über seine Bauchmuskeln, während ich genau beobachtete, wie er reagieren würde, wenn ich ihn dort berührte. Er zeigte seine Zähne, während er den Kopf zurückwarf. Doch das war nicht das Überraschendste, was ich gerade erkannte. Nicht das mir seine Reaktion nicht gefiel. Aber da gab es etwas, was mir zuvor nicht aufgefallen war. Ich krabbelte weiter hinab küsste jeden seiner Bauchmuskeln, wollte meine Aufregung zwecks dieses Gegenstandes runterspülen und gelangte dann mit einem Kuss auf seine Scham an meinem Ziel. Vorsichtig beäugte ich die kleinen silbernen Kugeln und schluckte hart. Kein Wunder, dass ich so wund gevögelt gewesen war. Wenn er auch dort ein kleines Gadget vorwies. Um kein zu großes Aufsehen zu dieser Überraschung zu bewirken, leckte ich über seine Eichel und umkreiste das Metallstück. Mit der Hand glitt ich über seine seidige Haut und rieb sie immer rhythmischer. Alejandros leises Stöhnen klang wie Musik in meinen Ohren, beflügelte mich und das fast im wahrsten Sinne des Wortes. Ich konnte sie kaum zurückdrängen, weil ich selbst schon zum Bersten erregt war. „Siakoh!“, stöhnte er meinen Namen und zog sanft an meinem Haar, damit ich aufsah. Sein Schwanz lag auf meiner Zunge, die ich quälend langsam über seinen Schaft nach oben zog. Alejandros Blick war die reine Ekstase. Ich hielt es nicht mehr aus, ließ mir von ihm nach oben helfen und setze mich für einen innigen Zungenkuss auf seinen Schoß. Sein Glied rieb dabei zwischen meinen Backen und ließ mich keuchen. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Ich aber wollte meine Macht nicht aufgeben. Langsam hob ich mein Becken und ließ ihn eine Position annehmen, die das Eindringen leichter machen würde. Er war noch leicht feucht von meinem Speichel und da das letzte Mal nur wenige Tage her war, glitt er diesmal leichter in mich hinein. Ich zitterte vor Erregung, spürte das ausgefüllte Gefühl und konnte den Kuss nicht mehr erwidern, da sich ein Stöhnen löste. „Das fühlt sich so gut an“, raunte er kehlig und legte seine Hände an meine Hüften. Nach einer kurzen Verweilzeit fing ich an mein Becken zu heben und ihn ein Stück weit hinausgeleitet zu lassen. Als ich ihn zurück hineinführte, biss ich die Zähne aufeinander. Ich war so scharf, dass ich es selbst kaum aushielt sanft zu sein. Aber ich musste ihn testen. Wissen, ob er dazu fähig war. Denn ich wollte, dass er es war. Ich wollte ihn, so sehr. Es war krank, anders konnte man es nicht sehen. Durch eigenen Zufall hatte ich ihn angesprochen, er hatte mich beklaut, zweimal. Als ich mir mein Hab und Gut zurückholte, fielen wir halb einvernehmlich übereinander her, wodurch ich fast einen Tag blutete und nicht sitzen konnte. Dann dachte ich er wäre fort, ich allein und fand ihn stalkend, auf meinem Dach. Pflegte, bekochte und beschlief ihn nun. Warum?, fragte ich mich selbst. Mein Herz gab die Antwort: Ich hatte Gefühle für ihn. Welche genau ließ sich nicht einschätzen. Aber sie waren da und ich musste herausfinden, was es war. Mein Körper für seinen Teil, genoss die rhythmischen, gleitenden Bewegungen, die ich auf Alejandro ausführte. Seine Fingernägel ritzten sich leicht in meine Haut, doch er bewegte sich im Einklang mit mir, war nicht drängend oder wollte mich untergraben. Er ließ mich gewähren. Auch als er seine Hand an meine Männlichkeit legte, bewegte er sie im Einklang mit unseren restlichen Bewegungen. Wir keuchten, wurden lauter und stöhnten um die Wette, bis ich spürte, wie mein Orgasmus aufstieg. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten und hielt inne. „Nicht jetzt!“, stöhnte er bittend und ergriff meine Hüfte, presste sich in mich und ließ mich erschüttern. Ich beugte mich zu ihm hinab, küsste ihn und kam. So heftig und mit größtem, freigesetztem Druck. Alejandro kam ebenso, füllte mich aus und ich spürte das Kribbeln, verlor kurz die Kontrolle über meine Flügel. Sie breiteten sich über meinen Rücken aus und legten sich wie ein Schutzschild um uns herum. Heftig atmend zitterte ich unter dem dichten Federkleid und schmiegte mich an seinen Körper. Wir genossen die Wärme des anderen, die Erfüllung und Erleichterung, die wir gerade durchlebt hatten. Es war mir egal, dass er meine Flügel sah. Ich wollte das er mich kennenlernte und wollte alles über ihn wissen. Ich wollte mehr, denn das was ich bis jetzt spürte, war unglaublich. Hoffentlich würde es nicht wie die letzten Male enden. Aber Alejandro war in allen Dingen so anders. Ganz anders. „Wunderschön!“, hörte ich ihn in mein Ohr flüstern, wodurch ich mich etwas aufrichtete und seinen Augen folgte, die meine Federn betrachten. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, bevor ich meine Flügel wieder einklappte und verschwinden ließ. „Das war schön.“ erwiderte ich und seine Augen musterten die meinen, während seine Hand sich auf meine Wange legte. „Zärtlich“, erfasste er schmunzelnd und ich schnaubte. „Ich hab dir nur gezeigt, wie man das richtig macht!“, lobte ich mein Werk und spürte das glitschige Gefühl zwischen uns. „Wir sollten duschen!“ „Sollten wir“, grinste er und das genau so, dass ich wusste, was er gerade dachte. Aber nein. Diesmal nicht. Ein ungebetenes Geräusch untermauerte meinen Entschluss und wir beide sahen dem vibrierenden und leuchtenden Gerät entgegen. „Ein Anruf.“ „Das heißt mir gehört das warme Wasser.“ stichelte ich und glitt von seinem Körper. Ein letztes Keuchen seinerseits drang an mein Ohr, bevor ich schnell ins Bad ging und mich dort an die Tür lehnte. Wir hatten es erneut getan. Zärtlich und voller Leidenschaft. Mein Herz brannte für das neue und aufgewirbelte Gefühl der Zuneigung. Es versprühte Glück und auch wenn ich Angst hatte, wieder verletzt zu werden, wollte ich dem allen eine Chance geben. Alejandro verdiente es. Ich verdiente es. Eilig duschte ich und sah zu, wie Alejandro zu mir in die Dusche stieg, meinen Körper umfasste und das warme Wasser auch ihn begoss. Meine Hände glitten an seine Wangen. „Wer war das?“, fragte ich vorsichtig. Es ging mich im Grunde nichts an. „Ein Auftraggeber. Ich werde mich morgen darum kümmern“, antwortete er dennoch und lehnte seine Wange an meine. „Bist du Profikiller?“, fragte ich spielerisch, weil es sich so aus seinem Mund anhörte. „Höchstens für Softwareganoven. Ich bin Programmierer“, amüsierte er sich und strich mir über den Rücken. „Kann ich dich auch etwas fragen?“ „Spuck‘s aus!“ gab ich ihm einen Schubs. „Wie soll das nun weitergehen?“, wollte er wissen und ich weitete die Augen. Dass er nun so schnell auf den Punkt kam, hätte ich nicht gedacht. Was sollte ich ihm antworten? „Ich…“, stotterte ich und erkannte seinen fixierenden Blick. Etwas unter Druck fiel mir nur ein Ausweg ein: „Mache uns Frühstück! Deine Wäsche ist noch im Trockner! Ich habe sie gestern Abend vergessen umzuräumen. So lange musst du hierbleiben oder meine Kleidung tragen.“ Mein Blick glitt zu der Kleidung, die auf dem Boden verteilt war. Der seine folgte dem und wandte sich dann wieder meinem zu. „Auch, wenn das Zeug da besser ist, als das Schlafgewand der Rache, von gestern, so würde ich gerne noch etwas mit dir frühstücken“, lächelte er. Ob er es verstehen könnte, wenn ich es langsam, forschend nach unser beider Gefühlen angehen wollte? Oder würde er es verspotten und mich allein lassen? „Ist gut“, antwortete ich lächelnd, spürte seine Lippen auf den meinen und fügte hinzu. „Ich muss aber zuerst einkaufen gehen.“ „Dann begleite ich dich.“ „Ich glaube, das schaffe ich auch allein“, wies ich ab und nahm mein Shampoo, tropfte nur wenig davon in meine Hand, schäumte Haar und meinen Körper damit ein. Alejandro griff zu einem, welches ich ihm empfohlen hatte, tat es mir gleich. Es war ein neutrales, denn ich roch ohnehin keinen Unterschied. „Gemeinsam macht doch mehr Spaß“, gab er einen guten Grund und ich geriet ins Wanken. Wie gerne hätte ich es gewagt. Aber es war doch noch nichts. Wir kein Paar oder sonst etwas Nennenswertes. Damit hausieren zu gehen, erschien mir nicht richtig. Vor allem, weil ich nicht wusste, wer uns alles sehen würde. Spontane Besucher, die dann etwas ausflippen würden. Yosuke, zum Beispiel. „Ein anderes Mal. Ruh dich noch etwas aus“, bat ich, wusch mein Shampoo raus und gab ihm anschließend einen Kuss. „Und ich komme endlich mal wieder in ein Zuhause, indem jemand auf mich wartet“, strahlte ich ihn heimtückisch an und stieg aus der Dusche, um mich abzutrocknen. „Du hast gewonnen, kleiner Prinz“, rief er mir zu und ich stockte. Über diesen Spitznamen mussten wir noch reden. Aber nun, war es schön den Gedanken an eine Wiederkehr zu haben. Die Wiederkehr zu ihm, in meinem Zuhause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)