Hunt von Dudisliebling ================================================================================ Kapitel 6: Der Geschmack des Paradieses (Alejandro) ~ by PoG ------------------------------------------------------------ 6 Der Geschmack des Paradieses (Alejandro) by PoG Ich fuhr bester Stimmung mit meinem Beutestück nach Hause. Wieder einmal jegliches Tempolimit missachtend schaffte ich die Strecke in der Hälfte der Zeit. Die Pflege meiner Lady musste heute ausnahmsweise ausbleiben. Ich hatte wahrlich Wichtigeres zu tun. In meiner Wohnung angekommen und meiner Motorradsachen entledigt, setzte ich mich nur in Shorts bekleidet an meinen Schreibtisch, kramte nach einem passenden Kabel und schloss mein Beutestück mittels USB-Anschluss an den PC an. Ich wollte gerade die Software zur Umgehung des Passwortschutzes starten, als ich feststellte, dass das Display weder per Passwort oder Muster noch anderweitig gesichert war. Mein Vögelchen, das müsste ich dir aber noch beibringen. So unvorsichtig mit seinen Daten umzugehen ist riskant. Wenn das Smartphone dann in falsche Hände geriet, konnte derjenige damit so einiges an Schwierigkeiten provozieren. Vor lauter Neugier wusste ich nicht, wo ich beginnen sollte. Ob ich erst seine Apps ansehen oder in seinen Kontakten suchen oder direkt auf die Chatnachrichten klicken wollte? Oder wären die Fotos die bessere Wahl? Ich war aufgeregt wie ein kleines Kind, was tat dieser Yokai bloß mit mir? Ich beschloss mir erstmal einen Überblick zu verschaffen, also öffnete ich seine Apps. Bis auf ein paar Sprachprogramme fand ich allerdings nur die üblichen, vorinstallierten Applikationen. Also wieder ein Fehlschlag. Da mir seine Kontakte nicht viel bringen würden, ohne deren Hintergründe zu kennen, beschloss ich nun also mit den Chat Nachrichten zu beginnen. Leider war auch hier die Ausbeute sehr gering lediglich ein Name fiel mir auf. Es gab einen Chat-Verlauf, der unter dem Pseudonym “Mein Hübscher” eingespeichert war. Was hatte das zu bedeuten? War mein Vögelchen etwa vergeben? Allein der Gedanke an diese Möglichkeit, brachte meinen Puls zum Rasen und ich ballte unwillkürlich meine Hand zur Faust. Wenn dem so wäre, dann würde ich den Kerl schon aus dem Weg schaffen. Niemand sollte sich zwischen den Yokai, der jetzt schon mein Leben so sehr beherrschte und mich stellen. Aber vielleicht steigerte ich mich auch zu sehr in die Sache hinein und es gab eine harmlose Erklärung dafür?! Als ich auf den Button zum Öffnen der Nachrichten klicken wollte, zögerte ich, sollte ich wirklich so weit in seine Privatsphäre eindringen? Würde er mir das verzeihen, wenn er es herausfände oder hätte ich mich soweit im Griff, dass ich, im Falle einer unschönen Entdeckung, meine Beherrschung nicht verlieren würde und es ihm somit unter die Nase riebe, dass ich geschnüffelt hatte. Mein Finger schwebte kreisend über den Button, sollte ich oder sollte ich nicht? Ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Würde er es verstehen? Was würde er dann von mir denken? Was sollte ich nur tun? Frustriert fing ich an durch seine Fotos zu scrollen. Was ich sah waren viele Aufnahmen aus der Natur, aber auch einige Gebäude, die definitiv nicht in Tokyo standen. Er hatte Talent für das Zusammenspiel von Licht und Farben. Doch was mich am meisten freute war, dass es dort einige Bilder meines liebsten Vögelchens gab. Er stand in verschiedenen Outfits und Posen vor dem Spiegel und hatte sich so fotografiert. Besonders gut gefiel mir allerdings eine andere Aufnahme von ihm, in einer engen schwarzen Leggins, welche durch einen Glitzer-Kimono seinem üblichen, auffälligen Kleidungs-Stil angepasst worden war. Ein besonders appetitliches Detail war, dass der Kimono nur sehr locker von einem Gürtel gehalten wurde und somit den Blick auf seinen nackten Oberkörper freigab. Wie gerne würde ich meine Finger über diese Muskeln gleiten lassen und mit den zwei zierlichen Perlen an der Brust spielen. Aber das war nicht der einzige Grund, warum mir das Foto es so angetan hatte. Auf dem Bild stand er wie eine Ballerina auf dem linken Bein, das andere im ca. 135°-Winkel gehoben und bis zu den Zehen durchgestreckt, etwas nach vorne gebeugt und streckte seine Arme mit gespreizten Fingern wie Flügel nach hinten oben in die Luft. Es schien als würde er jeden Augenblick wegfliegen wollen. Dieses Bild war für mich die Quintessenz dessen, was mein Vögelchen ausmachte, faszinierend schön, elegant und ständig in Bewegung, so dass es schwer war ihn zu fassen. Ich war sofort hin und weg und musste dieses Bild unbedingt haben, also schickte ich es mir auf mein Handy. Ein weiteres Foto fiel mir nur wenige Scrolls weiter ins Auge. Es war eine Portraitaufnahme, ein Selfie, welches mein Vögelchen auf einem roten Sofa liegend und mit schmollend vorgeschobenen Lippen zeigte. Was mich an dem Bild jedoch fesselte, waren nicht seine sinnlichen Lippen, sondern seine stechenden, gelben Augen, die so intensiv in die Kamera blickten, dass ich das Gefühl bekam, er würde mich direkt ansehen. Sag mir, Vögelchen, was soll ich tun, damit du bald mir gehörst? Nachdem mir die Bilder keine weiteren Hinweise lieferten, außer darauf, dass mein Vögelchen wohl gerne tanzte, was mir auch der Verlauf seiner Suchanfragen bestätigte, gelangte ich wieder an den Punkt, mich entscheiden zu müssen, wie weit ich mit meiner Recherche gehen sollte. Ich wollte mein Vögelchen nicht gegen mich aufbringen, aber ich musste doch etwas herausfinden, damit wir uns bald wiedersehen konnten. Es immer nur dem Zufall oder der möglichen Fügung des Schicksals zu überlassen machte dauerhaft keinen Sinn. Also überwand ich meine Hemmungen und betätigte den Button, um den Chat zu öffnen. Ich bereute es sofort, denn was ich dort las machte mich so verzweifelt und wütend, dass ich das Handy am liebsten in die Ecke gepfeffert hätte. Da es jedoch nicht mein Eigentum war, schmiss ich es nur auf die Couch und warf ein Kissen darüber. Ich wollte nichts mehr mit ihm oder dem verdammten Teufelsteil zu tun haben. Seufzend barg ich meinen Kopf in den Händen und machte mich so klein, wie es ging. Wie grausam konnte das Schicksal sein, dass jemand, der mein Leben so auf den Kopf stellte, für mich so unerreichbar war? Könnte ich mich verlesen oder es missinterpretiert haben? Langsam und vorsichtig, als würde ich mich einer giftigen Schlange nähern, zog ich das Smartphone wieder hervor und las den Chat mit „seinem Hübschen“ erneut. Zwang mich ruhig zu bleiben und Wort für Wort neutral durchzugehen. Am Ende bestand kein Zweifel, mein Vögelchen hatte Interesse an dem „Hübschen“ und flirtete mit ihm. Letzterer schien nicht ganz so überschwänglich, erwähnte des Öfteren einen Kusuri, aber gänzlich abgeneigt schien auch er nicht von MEINEM Vögelchen. War der Hübsche vielleicht vergeben und betrog seinen Partner mit ihm? Bei diesem Gedanken fasste ich neuen Mut, denn ich hätte definitiv noch eine Chance. Mein Vögelchen verdiente es auf Händen getragen zu werden und ich würde ihm beweisen, dass ich der Richtige dafür wäre. Ich wusste, dass ich besser für ihn wäre als der andere. Schneller als gedacht, nämlich schon am nächsten Vormittag sollte ich dazu die Gelegenheit bekommen. Ich saß frisch geduscht und nackt zum Trocknen an meinen Schreibtisch und arbeitete an einer Softwarelösung für eine Sicherheitslücke bei einem meiner Kunden, als ich ein Auto vor dem Haus halten hörte. Der abgehackten Fahrweise nach zu urteilen, war der Fahrer entweder ein Fahranfänger, in Eile oder wütend. Als dann auch noch Schritte auf das Haus zu stapften und mir sein Geruch, durch das offene Fenster in die Nase wehte, wusste ich genau wer da ankam. Ein kurzer Blick raus bestätige meine Annahme und mein Herz begann freudig zu Klopfen. Er war hier! Er war tatsächlich gekommen! In wahnsinniger Eile sprang ich auf, lief ins Bad, parfümierte mich schwungvoll und daher wohl etwas zu intensiv ein und schlüpfte schnell in eine schwarze Cargohose. Auf dem Weg zur Tür streifte ich mir noch ein enges, schwarzes T-Shirt über und betätigte dann den Summer, um die Tür zu öffnen und meinen Überraschungsgast hineinzulassen. Graciás a Dios, hatte ich mein Chaos der letzten Tage beseitigt und konnte ihn auch tatsächlich in meine Wohnung bitten. Was er wohl von mir und meiner Einrichtung halten würde? Wo kam denn jetzt so ein Gedanke her? Normalerweise ging es mir doch auch am Arsch vorbei, was andere über mich dachten. Nur bei ihm, war es mir irgendwie wichtig, dass er ein gutes Bild von mir hatte. Sein Geruch wurde intensiver, als er das Haus betrat und mir wurde etwas schwummerig, als er nach meiner Begrüßung die Stufen hinab kam. Nein, schwebte. Er strahlte Kraft, Eleganz, aber auch… Abscheu und Unsicherheit?! aus. Seine geschmeidigen Bewegungen ließen den Tänzer in ihm erahnen und ich war wie gebannt, bis mein Blick den seinen traf. Er hatte eine undurchdringliche Miene aufgesetzt und seine Augen funkelten wütend. Er forderte seine Sachen ein und wollte gleich wieder gehen, aber das konnte ich nicht zulassen. Ich musste die Gelegenheit nutzen, ihn so lange es ging bei mir behalten. Ich wollte ihn, der mich so sehr beschäftigte, kennenlernen. Zu meinem Glück, ließ er sich darauf ein und stolzierte erhobenen Hauptes durch den Flur in meine Wohnung, wobei er alles musterte. Wie befürchtet schien er nicht allzu angetan zu sein. Ich musste ihn ablenken, damit er blieb und ich noch mehr von seinem Duft inhalieren konnte. „Möchtest du etwas trinken?“, fragte ich ihn und musste daran denken, wie gerne ICH jetzt etwas getrunken hätte. Aber noch mehr wollte ich ihm nah sein. Er verneinte dies und forderte erneut seine Sachen, um zu gehen. Das wäre äußerst kontraproduktiv, aber wenn ich es überstürzte, würde ich ihn damit nur in die Flucht schlagen. Das durfte nicht sein, also verschränkte ich die Arme und lehnte mich ein Stück von ihm entfernt an die Wand, um mich von Dummheiten abzuhalten und erkundigte mich nach dem Grund. Seine Antwort und die Arroganz, die er dabei an den Tag legte, ließen mich meine guten Vorsätze kurz vergessen. Er durfte mich nicht abweisen. Als schoss ich vor und legte ihm meine Hände auf den Rücken, womit ich ihn sichtlich überrumpelte. Dios mío, diese Nähe zu ihm… Mein Körper lechzte nach ihm und so erniedrigte ich mich zum Bitten, während ich gleichzeitig mehr Nähe forderte. Überraschender Weise ließ er sich darauf ein, so dass ich ihn aus meiner Umarmung erlöste und ihm, um ihm wieder mehr Freiraum zu gewähren, den Mantel abnahm. Gerade als ich dachte, dass er sich mir öffnete, wollte er doch nichts mehr von sich preisgeben. Mein Vögelchen schien sehr misstrauisch zu sein. So ganz anders, als bei unserer ersten Begegnung. Was war nur mit seiner naiven Offenheit passiert? Er schien auf der Hut zu sein. Ob er von jemandem gewarnt worden war? Diesem Schweine-Hunde-Yokai vielleicht? Wir Vampirfledermäuse genossen auf Grund unserer Ernährungsweise keinen guten Ruf und nur die wenigsten Yokai, gaben sich die Mühe uns näher kennenzulernen. Daher schlossen sich die meisten in großen Verbänden zusammen und blieben, bis auf Mahlzeiten, lieber unter sich. Umso mehr hatte mich die Freundlichkeit meines Vögelchens erfreut. Und ich wollte sie zurückgewinnen. „Ich heiße Siakoh.“, nannte er mir seinen Namen und ich überlegte, woher der Name käme. Er klang exotisch, spannend und aufregend verheißungsvoll. Siakoh, mein Vögelchen, mit dem Duft nach heißen Dschungelnächten und würzigem Männerschweiß. Mein Verlangen nach seiner Nähe wurde stärker, aber ich versuchte mich zurückzuhalten, um nicht alles kaputt zu machen und erstmal eine Vertrauensbasis zu schaffen. Also fuhr ich mit dem Smalltalk weiter fort, konnte es mir aber nicht verkneifen seine Nähe zu suchen. Er wirkte immer noch verunsichert und wie auf der Flucht. Aber er durfte nicht gehen. Das konnte ich unmöglich zulassen. Er wollte nicht hier sein, dass spürte ich. Aber, dass er dennoch blieb, musste einen Grund haben. Sollte ich einen Vorstoß wagen oder würde er mich wegschubsen? Wenn er die Wohnung jetzt verließe, würde ich ihn verlieren. Das spürte ich einfach! Er durfte mich nicht einfach verlassen … Ich… „Siakoh…“, kam es unabsichtlich aus meinem Mund und ich beugte mich zu ihm vor. Musste es einfach tun… Wollte ihn kosten, ihn spüren. Aber durfte ich das wirklich? Ließ er es zu? Vergraulte ich ihn damit womöglich endgültig? Hatte ich bereits zu viel kaputt gemacht? Seine Tasse fiel zu Boden, aber Dios mío, seine Wärme, sein Herzschlag, sein rauschendes Blut und dieser… Duft… dieser alles verdrängende, süchtig machende Duft. Ich stöhnte innerlich zum Zerbersten gespannt auf. Ich war jetzt schon wie im Rausch und bekam auch seine fragenden Worte nur noch am Rande mit. Ich verlor mich in der Wolke seines ganzen Seins, wollte ihn mit all meinen Sinnen ergründen. Nicht wollte. Musste es einfach. Es fühlte sich an, als hinge mein Leben davon ab. „Ich kann nicht mehr! Ich brauche dich!“, gurrte ich ihn heiser an. Er wollte mich abwehren, aber dafür war es längst zu spät. Er hatte mich zu nah an sich herangelassen und meine Gier damit freigesetzt. Egal, was er nun versuchen würde, es gab kein Zurück mehr. Er hatte mir gezeigt, dass auch ich ihn nicht kalt ließ. Die Luft zwischen uns knisterte nicht mehr nur. Es war ein wahres Feuerwerk. Also setzte ich ihn fest und zeigte mit allem, was ich hatte, was ich wollte: IHN! So wie er war. Einfach nur ihn! Mein Vögelchen! Seinen Körper, sein Blut und seine Seele! Ich wollte ihn besitzen und ihn glücklich machen. Ihm sollten meinetwegen Flügel wachsen und er sollte fliegen! Frei sein, um zu mir zurückzukehren und bei mir sein zu wollen. Er sollte mit mir und durch mich die höchsten Höhen erreichen, so dass er nie wieder sein Strahlen aus den Augen verlöre. Das Gefühl, als er seinen Widerstand aufgab und meine Leidenschaft erwiderte war unglaublich. Es war die Erfüllung meines nie gekannten Traumes. Ich war im Rausch. Hatte das Gefühl nie wieder aufhören zu können, diesen Yokai zu küssen und zu liebkosen und gleichzeitig wuchs das Verlangen nach mehr. Ich wollte ihn! Als er sich dann auch noch seine Zunge verletzte und einige wenige Tropfen seines Blutes die meine benetzten, war es vollends um mich geschehen. Ich brauchte ihn und seinen Körper. Den Hautkontakt, die Wärme, die Nähe. Also zog ich ihm das Oberteil aus und verwöhnte seine Brustwarzen, was ihm, der wachsenden Erregung in seiner Hose nach zu urteilen, auch sehr gefiel. Trotzdem wollte ich sicher gehen und fragte ihn danach. Sein Anblick unter mir war einfach atemberaubend. Noch nie war ich so erregt und es viel mir zusehends schwerer mich zu beherrschen und zurückzuhalten. Als Siakoh… selbst seinen Namen zu denken, war erregend, wenn ich daran dachte, dass es bedeutete, dass wir uns näher waren, als ich es mir in der kurzen Zeit unserer Bekanntschaft jemals erträumt hätte …mich meines Shirts entledigte, fiel mir das Kreuz ein, welches ich dringend ablegen musste, bevor es noch sündiger zwischen uns hergehen würde. Siakohs Frage nach dem Grund meiner Handlung überging ich, da ich noch nicht bereit war, ihm dieses intime Detail preiszugeben. Er sollte nicht mit meiner dunklen Seite konfrontiert werden. Mein innerer Dämon würde sich ihm schon noch früh genug offenbaren und ihn womöglich von mir stoßen. Das Hier und Jetzt wollte ich genießen und beileibe tat ich es. Völlig unbekleidet lag mein Vögelchen vor meinen Augen und offenbarte mir, was nicht jeder auf dieser Welt sehen durfte. Seine Yokaimale standen in einem wunderschönen Kontrast zu seiner Haut und wie er so da lag, war er für mich eines Engels gleich. Es konnte keinen schöneren Mann auf der Welt geben. In meiner Verzückung entwich mir dieses Kompliment und ich war ein wenig peinlich berührt, weswegen ich es mit einem Grinsen überspielte, seine unübersehbare Geilheit ansprach und mich seines harten Schwanzes annahm. Er versuchte sich meiner Kontrolle zu entziehen und ich aufhören ihn zu verwöhnen, sondern im Gegenteil, ich wollte ihn spüren lassen, wie sehr mir gefiel, was wir hier taten und wie gut ich es mit ihm meinte. Wollte alle seine Zweifel aus dem Weg räumen, damit er sich vollends auf mich einließ. Ich verwöhnte ihn mit einer Leidenschaft mit dem Mund, wie ich es bisher noch bei keinem anderen getan hatte. Niemals hatte es mir solch eine Freude und Befriedigung verschafft, das Zucken, Stöhnen und Winden meines Gegenübers zu erfahren. Es erregte mich fast ebenso sehr, wie ihn. Ich leckte, saugte und liebkoste ihn mit meiner Zunge, den Lippen und den Händen. Wollte ihn in die höchsten Höhen treiben, doch als seine Erregung immer heftiger wurde und er auch einen immer intensiveren Duft verströmte, hielt ich es nicht mehr aus. Ich musst ihn einfach einnehmen. Für mich beanspruchen. Er sollte mein werden. Nach einem Kuss, in den ich noch einmal all meine Zuneigung und Bewunderung für ihn legte, musste ich die Frage nach einem Kondom einfach ignorieren. Ich konnte jetzt nicht aufhören, um so ein nerviges Teil zu suchen und um ehrlich zu sein, wollte ich auch keines benutzen. Ich wollte ihn spüren, Haut an Haut, echt und pur, so wie er war. Zur Ablenkung biss ich ihn kurz und wollte ihm den Schmerz nehmen, in dem ich die Stelle leckte. Leider hatte ich meine Kraft unterschätzt und es blutete leicht. Der erneute Geschmack seines Blutes, ließ mich vollends die Kontrolle verlieren. Die Gier übernahm und ich bugsierte ich ihn zur Couch, beugte ihn über die Lehne und wollte zärtlich und sanft in ihn Eindringen. Doch das Gefühl ihn unter mir zu spüren, wie meine Härte zwischen seinen Arschbacken entlang glitt und von diesen leicht massiert wurde, war einfach zu viel für mich. Hätte ich noch eine Sekunde länger gezögert, wäre ich vor Lust zersprungen. So eroberte ich ihn in einem heftigen, erlösenden Stoß und konnte nicht aufhören in ihn zu gleiten. Es tat mir leid, aber ich wusste nicht mehr, was ich tat. Sein Druck, den ich um mein Glied spürte, lies mich erbeben und vernebelte mir völlig meinen Verstand. Sein Zucken wurde immer heftiger und vor unbändiger Lust gepackt, rammte ich meine Zähne in seine vor Anstrengung pulsierende Halsschlagader. Ich trank. Saugte. Schluckte. Und schmeckte. Ich schmeckte. Es war einfach unglaublich. Nie in meinem gesamten Leben hatte ich Vergleichbares gekostet. So musste für die Ahnen meines Landes, die Mayas, tchocolatl, der Trank der Götter, geschmeckt haben. Es war süß, wie Honig, aber tausendmal intensiver, salzig, wie das Meer, erfrischend, wie die Nancefrucht aus meiner Heimat, war es leicht säuerlich, aber sehr belebend und anregend metallisch, gepaart mit männlichem Moschus. Ich konnte regelrecht fühlen wie sich mein Körper daran labte und ein nie gekanntes Glücksgefühl ließ mich mein Tempo noch einmal steigern. Mit meiner Hand rieb ich Siakohs Schaft und brachte uns beide zum Höhepunkt. Sein Saft klebte an meinen Fingern. Einen Teil davon streifte ich an meinem T-Shirt ab, aber ich konnte es mir nicht verkneifen auch diese Flüssigkeit von ihm zu probieren. Roch und leckte an meinen Fingern. Noch nie hatte mir der Samen eines Mannes so gut geschmeckt. Selbst diese leicht salzige Flüssigkeit, hatte einen Hauch von seiner lieblich-süßen Erscheinung. Es war phantastisch. Paradiesisch. Nie wieder wollte ich von jemand anderem Trinken. Noch nie hatte ich mich so gut, glücklich und rundum zufrieden gefühlt. Wäre mein Tierwesen eine Katze gewesen, hätte ich wohlig geschnurrt. Jäh wurde ich aus meinem Glück gerissen, als ich sah, dass Siakoh sich anzog und seine Sachen verlangte. Er wollte gehen? Wieso blieb er nicht? Zum ersten Mal in meinem Leben, wollte ich nach dem Sex und Essen nicht beten. Ich fühlte mich nicht schuldig. Ich wollte mehr von seiner Nähe, ihn im Arm halten. Es war mir unverständlich, aber ich wollte tatsächlich schlicht und ergreifend kuscheln. Woher kam denn dieses, für mich absolut untypische, Bedürfnis? Völlig in Gedanken zog ich mir meine Boxershorts an und wurde noch einmal hart auf den Boden der Tatsachen geworfen. Er verlangte energisch seine Sachen, sagte mir, dass es NETT?! gewesen sei und ließ mich, nachdem ich ihm seinen Kram gegeben und zuvor noch ein letztes Mal den Duft seines Schals genossen hatte, einfach stehen und ging. Ich stand wie vom Donner gerührt einfach da und konnte es nicht fassen. Da hatte ich das unglaublichste Erlebnis meines Lebens und er fand es nur NETT?! Er ging?! Er verließ mich?! Was hatte ich nur getan? Hatten die Schuldgefühle bisher gefehlt, so schlugen sie nun mit doppelter Wucht auf mich ein. Wie von einem Hieb in den Magen getroffen, klappte ich keuchend nach vorne. Schlang die Arme um mich und brach langsam in die Knie. Ich hatte ihn vertrieben. Mit meiner verdammten Gier überfordert. Concho, ich hatte, ohne sein Einverständnis von ihm getrunken. Ich umschlang meine Knie mit den Armen und wiegte mich zur Beruhigung vor und zurück. Ich hatte ihn verloren. Das würde er mir niemals verzeihen. Ich selbst würde es mir nicht verzeihen können. Noch nie hatte ich mich selbst so sehr gehasst. Verzweifelt griff ich nach meinem Rettungsanker. Dios mío, mi Padre, lo siento!! Bitte vergebt mir und sagt mir, was ich tun soll. Tränen vergoss ich keine, zu fassungslos war mein Geist, zu gequält meine Seele und zu befriedigt mein Körper. Ich kippte zur Seite und blieb, wie ein Fötus zusammengerollt liegen. Das Kreuz fest an meine Brust gepresst. Würde ich ihn jemals wiedersehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)