Der Wächter von Drachenlords ================================================================================ Kapitel 1: Schicksalsschlag --------------------------- Vorwort: 1. In meiner FF beschränkt sich die mentale Verbindung der Wölfe nicht auf ihre Wolfsgestalt. Auch als Menschen ist das Rudel miteinander verbunden. 2. Ich habe mir erlaubt Quileute allgemein als sehr homophob darzustellen. Bitte bekommt das nicht in den falschen Hals. Dieser Umstand entspringt rein meiner Fantasie. Was wäre ein Geschichte auch ohne Probleme? Eben, langweilig. 3. Harry Clearwater ist nicht gestorben. Leah und Seht haben sich noch nicht verwandelt. 4. Quil hat sich bereits dem Rudel angeschlossen Wie so oft in den letzten Tagen sprintete Jacob in seiner Wolfsgestalt durch den Wald. Warum nur war diese verdammte Blutsaugerin zurückgekehrt? Es hätte so schön sein können. Bella hatte sich doch in seiner Obhut erholt. Er hatte fest daran geglaubt diesen elendigen Edward endgültig aus ihren Gedanken vertreiben zu können. Es hätte bestimmt nicht mehr lange gedauert und sie hätte erkannt, dass er wesentlich besser zu ihr passen würde als dieser stinkende Untote. Wie sehr er sich doch wünschte Bellas Herz zu erobern und mehr als nur ihr bester Freund zu werden. Er wollte mit ihr zusammen sein. Sie auf Händen tragen und ihr seine Gefühle zeigen. Für sie würde er alles geben, auch sein Leben. Und dennoch kamen ihm immer diese kalten Wesen in die Quere. Für ihn waren die Vampire nicht mehr als eine unnatürliche Anomalie, welche ausgelöscht werden sollte. Aber nein er war gezwungen sich an das Abkommen zwischen den Quileute und den Cullens zu halten und durfte sie nicht zerstören. Sein Leitwolf hatte es ihm verboten und er musste sich fügen. Verdammte Rudeldynamik. Wie sehr Jake auch rebellierte, gegen Sams Befehle konnte er nichts machen. Er musste sich dem Alpha unterordnen, er konnte gar nicht anders. Vor lauter Zorn heulte er laut auf und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Er beschleunigte weiter und achtete gar nicht auf seine Umgebung. Die Stimmen der anderen Wölfe verdrängte er. Er wollte ihre Gedanken nicht hören. Wollte weder ihr Mitleid noch ihre Sorgen um ihn wahrnehmen. Fast hätte er es geschafft sein Ziel zu erreichen, fast! Als Edward anrief hatte er ihn getäuscht. Und dieser Bastard wollte sich umbringen. Sollte er doch. Dann hätte Jake freie Bahn gehabt. Aber nein, diese vermaledeite Alice mit ihren abnormalen Vorhersagen kam ihm auf die Schliche und erzählte Bella alles. Der Blick mit dem Bella ihn dabei bedachte hatte sein Herz tief aufgewühlt. Dieser verletzte anklagende Blick als hätte er ihr das Herz herausgerissen machte ihn fast wahnsinnig, wenn er daran dachte. Und er musst ständig daran denken, als gäbe es nichts anderes mehr auf der Welt. Bella hatte ihm den Rücken gekehrt und war mit Alice auf und davon, um diesen untoten Bastard zu retten. Jake hatte sie angefleht bei ihm zu bleiben, aber er hätte auch genauso gut mit einem Stein reden können, so wenig beachtete sie ihn. Nachdem sie ihn dann zurückgelassen hatte, war in ihm ein unbändiger Zorn angeschwollen. Er hatte sich mitten im Sprung, ohne sich auch nur umzuschauen, verwandelt und seine Kleidung in Fetzen gerissen. Nun streifte er schon seit Tagen völlig kopflos durch die nahen Wälder. Er wusste selbst nicht wo er hinrannte, aber das war ihm auch vollkommen egal. Die Anderen aus seinem Rudel hatten versucht ihn zu beruhigen, aber ebenso wenig wie Bella auf ihn hörte, hörte er auf seine Kameraden. Jake wusste, dass Sam ihn aufhalten könnte, aber bis jetzt hatte sich der Alpha nicht eingemischt und dafür war er dankbar. Sie alle wussten wie sehr er Bella vergötterte, auch wenn er nicht auf sie geprägt war. Aber was nicht ist kann ja noch kommen. Zuerst musste er sich abreagieren und dann vor ihr zu Kreuze kriechen. Denn egal wie lange er ziellos umherziehen würde, könnte er dem Drang zu ihr zurückzukehren nicht ewig unterdrücken. Nicht wenn es auch nur eine Spur einer Hoffnung gab, dass sie endlich die Augen öffnete und ihn als ihren Partner anerkennen würde. Alle Wölfe wussten, was er für sie empfand und wie er dachte, dank dieser bescheuerten mentalen Verbindung. Seine größte Angst war es auf jemand anderen geprägt zu werden, aber das war eher unwahrscheinlich. Die Wölfe konnten zwar die Prägung nicht beeinflussen, aber dennoch war es für ihn schier unmöglich, dass es eine andere Frau als Bella in seinem Leben geben könnte. Nein, das war unmöglich. Es gab nur Bella, es konnte nur Bella sein. Die Frau für die er, schon so lange er denken konnte, schwärmte. Auch wenn sie ihn nicht so wahrnahm wie er sie. Plötzlich wurde es still und er blieb wie angewurzelt stehen. Kein Vogel oder sonst irgendein Tier war zu hören. Äußerst irritiert nahm er einen unbekannten Geruch war und schnupperte, um die Spur auf zu nehmen. Es roch weder nach Mensch, Wolf oder Vampir. Seine Instinkte mahnten ihn zur Vorsicht und sein innerer Wolf war in Aufruhe. Er war an einem Ort, an dem er nicht sein sollte und sein ganzes Wesen wollte dieses Areal schnellstmöglich verlassen. Mit Aufgebot seiner Willenskraft blieb er wo er war und gab diesem Drang nicht nach. Er war Jacob Black und er würde sich nicht seinem Instinkt unterordnen. Außerdem versprach dieser Geruch vielleicht ein Gegner zu sein mit dem er kämpfen konnte. Auch wie gerne würde er jetzt die Fährte eines Vampirs aufnehmen und diesen zerstören. Ein Kampf auf Leben und Tod wäre jetzt ganz nach seinem Geschmack. Irgendetwas störte ihn aber, er wusste nicht was, aber er maß diesem Gefühl keine größere Bedeutung bei. Er wusste, dass es töricht war, sich einfach so in eine unbekannte Gefahr zu begeben, aber sein Zorn brauchte ein Ventil und er glaubte es gefunden zu haben. Außerdem war er immer noch im Hoheitsgebiet seines Rudels und er musste sicherstellen, dass kein Feind ungesehen in ihren Wäldern umherschlich. Also spürte er dem Geruch nach und setzte sich langsam in Bewegung. Angespannt und bereit sich jederzeit zu verteidigen schlich er durch das dichte Unterholz und folgte der Spur. Das ungute Gefühl, dass er hier nicht sein sollte verstärkte sich mit jedem seiner Schritte. Doch nur ein Gedanke an Bellas Blick und sein Zorn schwemmte alles andere hinfort. Fast schon wie eine Katze auf Samtpfoten schlich er weiter und streckte seinen Kopf durch eine Buschwand vor sich, um dahinter zu sehen und gleichzeitig ungesehen zu bleiben. Was dann geschah änderte alles. Vor dem Busch befand sich eine Lichtung. Auf dieser stand eine unbekannte Gestalt mit dem Rücken zu ihm. Die Luft um diese Gestalt herum flimmerte und das obwohl es nicht besonders warm war. Zudem umgab sie eine unheilvolle Aura. Er erzitterte bei diesem Gedanken. Das Etwas gestikulierte mit den Armen und machte seltsame Gesten in der Luft vor sich. Es redete offenbar mit sich selbst, aber in einer Sprache, welche er nicht verstehen konnte. Jake war sich nicht einmal sicher ob es überhaupt eine Sprache war. Die Geräusche welches das Wesen von sich gab waren einfach zu unmenschlich. Durch das seltsame Schlieren der Luft um die Person konnte er jedoch nichts weiter erkennen. Offenbar war Jacob noch nicht entdeckt worden und sein Gegner schien unachtsam zu sein. Bevor er jedoch irgendetwas tun konnte oder auch nur einen Muskel bewegen konnte, drängten sich seine Instinkte mit aller Gewalt an die Oberfläche und ihn übermannte eine unbändige Angst. Egal wer oder was da vor ihm stand, von ihm oder ihr ging eine monströse Gefahr aus. Ohne es sich bewusst zu sein hielt er den Atem an. Er konnte sich nicht rühren und so schickte er in aufkommender Panik einen Hilferuf zu seinem Rudel. Aber er bekam keine Antwort. In seinem Kopf war es still, zu still. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er seitdem er diesen Abschnitt des Waldes betreten hatte keinen seiner Kameraden mehr gehört hatte. Er hatte es nicht wirklich wahrgenommen, zu sehr war er mit sich und seine eigenen Gedanken beschäftigt gewesen. Die mentale Verbindung zwischen ihm und den anderen war nicht mehr da. Er war abgeschnitten vom Rudel. Er war allein! Seine Angst schlug nun vollends in Panik um. So etwas war noch nie vorgekommen. Das sollte einfach nicht möglich sein. Noch nie war die Verbindung des Rudels gestört worden. Er kam zu dem Schluss, dass er sich schleunigst verdrücken sollte. Was auch immer hier vor sich ging überstieg seinen Horizont. Als hätte die Gestalt seine Gedanken gehört drehte sie sich ruckartig um. Die Geschwindigkeit dieser Bewegung erinnerte ihn stark an einen Vampir. Der Kopf der Gestalt war direkt auf ihn gerichtet. Mit einer Handbewegung des Fremden lichtete sich der Luftschleier und Jake schnappte nach Luft. Auf der Lichtung stand ein Mann. Dieser trug ein einfaches und schlichtes schwarzes T-Shirt. Dazu eine ebenso einfache schwarze Stoffhose. Schuhe trug er keine. Durch den dünnen Stoff konnte Jake gut dessen trainierten Körperbau erkennen, welcher seinem ähnelte. Rotblonde kurze Haare standen dem Mann wirr vom Kopf. Zudem besaß er ein eigenartig zeitloses Gesicht, wie bei den Vampiren. Seine Haut war hingegen nicht aus dem marmorartigen Material, welches den Blutsaugern zu eigen war. Sie war leicht gebräunt und hatte einen europäischen Einschlag. Doch ähnlich wie bei den kalten Wesen war sie schlichtweg makellos. Rein von der Optik her gesehen war er ein verdammt gutaussehender Mann, welcher mit der zeitlosen Schönheit der Vampire konkurrieren konnte. Seine Gesichtszüge wirkten wie die eines unerfahrenen Jünglings, aber seine strahlenden blauen Augen straften dies als Trugschluss. Wie der Fremde dastand mit angespannten Muskeln bereit zu kämpfen zeigen eindeutig, dass dieser kein Anfänger war und sich verteidigen konnte. In den Augen konnte Jake eine Art animalische Wildheit erkennen und eine nichtmenschliche Kraft. Das erinnerte Jake an den Blick der Gestaltwandler, kurz vor ihrer Verwindung. Die kristallblaue Iris weitete sich als der Mann das Ziel seiner Bewegung fand und seine Anspannung ließ nach, als ob er keine Angst vor dem Wolf haben musste. Einen Wimpernschlag lang musterten sich die beiden Männer gegenseitig, dann trafen sich ihre Augen. Die Welt wurde kurz schwarz. Dann sah Jake sich und den anderen Mann in seinem Bett liegend. Oberkörperfrei den Rest ihrer Körper von seiner Decke bedeckt. Dann wandelte sich die Umgebung und sie lagen auf einer weitläufigen Wiese. Er mit dem Kopf im Schoß des anderen. Die Szene änderte sich und sie standen sich gegenüber auf einer der Klippen im Reservat und küssten sich. Dieses Bild verschwand abermals und machte einem weiteren Platz. Er rannte in seiner Wolfsgestalt durch die Wälder, der andere Mann hielt mit ihm Schritt und sprang mitten in der Bewegung auf seinen Rücken. Der Fremde streichelte sein Fell und Jake heulte zufrieden auf. Als Nächste erblickte er sie beide zusammen mit dem ganzen Rudel an einem Lagerfeuer sitzen. Der Mann saß auf einem Baumstumpf, Jake zwischen dessen Beinen, an den anderen gelehnt. Eine Hand des Mannes streichelte sanft seine Brust und ihm entfuhr ein wolliges Seufzen. Die Stimmung war ausgelassen und offenbar störte ihre Vertrautheit niemanden. Dann lagen sie beide nackt und eng aneinandergeschmiegt auf einer Lichtung mitten im dunklen Wald. Jake hatte die Arme von hinten um den anderen Mann geschlungen und beide schliefen seelig. Als letztes kam ein seltsames Bild. Er und der Fremde standen vor dem Haus der Cullens Arm in Arm, daneben Bella mit Edward. Mit Schrecken stellte er fest, dass Bella rote Augen hatte und offenbar ein Vampir war. Auch die anderen Blutsauger waren da, hielten aber Abstand. Alle lächelten und freuten sich über etwas. Dies alles lief im Bruchteil einer Sekunde vor seinen Augen ab. Alle Szenen hatten etwas gemeinsam, nämlich die Vertrautheit und die Liebe, welche sie beide verband und welche sie nicht versteckten. Zudem war die Welt um sie herum immer in einem Schimmer getaucht, wie in rosa Watte eingepackt. Aber es gab auch etwas Verstörendes. Die Übergänge der einzelnen Augenblicke waren nicht ganz nahtlos. Etwas schien immer wieder etwas gegen das nächste Ereignis anzukämpfen und die Bilder waren für den Bruchteil einer Sekunde unscharf. Auch blitzten seltsame Dinge zwischendrin auf, welche nicht zu den eigentlichen Geschehnissen passten. Aber sie zogen so schnell vorbei, dass er sie nicht erfassen konnte. Sie hinterließen in ihm lediglich ein ungutes Gefühl. Es war nur ein Augenblick vergangen als die Bilderflut nachließ. Überrascht und zutiefst verstört wusste Jacob, dass er sich soeben auf diesen Fremden, diesen MANN, geprägt hatte. Die blauen Augen des Unbekannten weiteten sich erschrocken und blankes Entsetzen stand diesem ins Gesicht geschrieben. Der rostbraune Wolf hatte das eigenartige Gefühl, dass der andere genau wusste was soeben geschehen war und dass dieser damit überhaupt nicht einverstanden war. Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Der Mann ließ die Hände sinken und sofort senkte sich erneut der Luftschleier zwischen ihnen. Erschrocken hob der Man den Kopf und es gab eine Art Lichtexplosion. Geblendet schloss Jake die Augen und wandte sich ab. Die Geräusche des Waldes kehrten zurück und er sah schnell auf. Der Mann war verschwunden. An der Stelle an der er gestanden hatte war das Gras schwarz verkohlt und Rauch stieg auf. Auch die unheimliche Aura war verschwunden und Jake konnte die panischen Rufe des Rudels hören, die alle nach ihm schrien. Erleichterung durchströmte ihn. Er war nicht mehr allein. Auf sein Rudel konnte er bauen. Als er gerade ansetzen wollte zu erzählen was vorgefallen war, stockte er mitten in seinen Gedanken. Was sollte er ihnen sagen? Was konnte er ihnen sagen? Das hatte es noch nie gegeben. Noch nie war ein Wolf auf einem Mann geprägt worden. So etwas durfte es nicht geben. Das war gegen die Natur. Er war nicht schwul, aber dennoch war er auf einen Mann geprägt. Was würde die anderen dazu sagen? Vollkommen neben sich ergriff der Gestaltwandler erstmal die Flucht und rannte so schnell er konnte weg. Weg von dieser Lichtung, weg von diesem Ereignis, weg von diesem Mann. Es dauerte einen Augenblick bis sein Rudel seine Gedanken hörte, denn alle schrien immer noch durcheinander und Jake wusste, dass sie alle in Wolfsgestalt auf ihn zuliefen. Sam bemerkte als Erster seine Stimme und befahl mit der Macht des Alphas: „Ruhe!“ Kein einziger Gedanke drang mehr durch die Verbindung. Es herrschte erneut Totenstille. Aber anders als zuvor konnte Jake die anderen spüren und das beruhigte ihn etwas. Dann wandte der Ältere sich direkt an Jacob: „Was ist passiert? Du warst auf einmal verschwunden. Wir dachten schon du wärst tot. Wir sind auf dem Weg zu dir.“ Jake bemühte sich seine Gedanken zu ordnen und schwieg. Er wollte nicht darüber reden. Er wollte seinen Kameraden nicht erzählen was geschehen war. Und vor allem wollte er es sich selbst gegenüber nicht eingestehen. Er schwieg wohl einen Moment zu lange und der Alpha befahl: „Rede!“ Er blieb wie angewurzelt stehen und kämpfte einen Augenblick gegen die Macht seines Leitwolfes, aber er musste sich seinem Willen beugen, da führte kein Weg dran vorbei: „Ich bin im Wald auf einen seltsamen Geruch gestoßen. Ich dachte es wäre ein Feind und habe mich ihm genähert. Ich war noch so außer mir, dass ich erst nicht mitbekommen habe, dass die Verbindung unterbrochen wurde. Es war ein seltsamer Mann, aber er ist verschwunden. Ich glaube wir sind nicht in Gefahr.“ An dieser Stelle hielt er inne und betete zu den alten Göttern, dass er nicht alles offenbaren musste. „Was ist passiert? Rede!“, befahl Sam eindringlich und Jake konnte spüren, wie die anderen unruhig wurden. „Ich will nicht. Bitte Sam zwing mich nicht“, flehte Jake in die Verbindung hinein. Einen Augenblick schwieg der Alpha und Jake konnte spüren wie Sam ebenfalls anhielt. „War er ein Vampir?“ „Nein. Ich weiß nicht was ES war. Es hatte die Schönheit eines Vampirs aber weder ihren Geruch noch ihre Haut oder Augen. Ich kann dir nicht sagen was es war. Ich kann dir nur sagen was es nicht war. Es war kein Mensch, kein Vampir und kein Gestaltwandler.“ „Jake du lässt mir keine Wahl. Die Sicherheit des Rudels steht auf dem Spiel. Ich muss wissen was passiert ist.“ „Sam bitte!“, winselte Jacob, der Verzweiflung nahe. „Rede!“ Erneut wehrte sich Jake gegen die Macht des Alphas und erneut unterlag er: „Er, es stand auf einer Lichtung. Meine Instinkte übernahmen die Kontrolle und ich wollte mit eingezogenem Schwanz wegrennen.“ Jacob bebte vor Schmach und stotterte weiter: „Ich hatte Angst. Entsetzliche Angst vor diesem Ding. Ich habe nach euch gerufen und da habe ich gemerkt, dass die Verbindung unterbrochen war. Also wollte ich weglaufen, aber es drehte sich um und sah mich an. Dann… dann…“ er sträubte sich und sein Fell stellte sich auf. Er wollte nicht weiter reden, aber er musste. Sam verstärkte seine Kontrolle über ihn und er schloss: „Dann ist es verschwunden.“ „Das ist alles? Warum hast du uns das nicht gleich erzählt?“, quäkte Quil dazwischen. Da mischte sich auch Embry mit Schalk in der Stimme ein: „Echt mal. Wir machen uns hier tierisch Sorgen und rennen wie die Wilden. Und du ziehst den Schwanz ein? Ein schöner Beta bist du.“ „Ruhe!“, blaffte Sam und befahl: „Was ist noch passiert?“ „Ich will nicht!“, flehte Jake zum wiederholten Male. „Nun rede endlich!“, keifte der Alpha und ließ seinem Ärger freien Lauf. Durch die Verbindung konnte Jake spüren wie die anderen stehen blieben und sich zu Boden warfen. Die Macht eines Alphas über sein Rudel war groß. Alle spürten Sams Ärger und unterwarfen sich seiner Kraft. Alle, außer Jake, dieser hielt stand und widersetzte sich diesmal dem Befehl: „Nein!“ Sam war einen Augenblick verdutzt über den Ungehorsam. Dann schwenkte sein Ärger in Wut um und durchflutete das Rudel. Alle anderen winselten und rollten sich auf ihre Rücken um sich eindeutig zu Ergeben und den Alpha zu besänftigen. Jake jedoch blieb stehen und duellierte sich mental. Er wusste selbst nicht wo er die Kraft auf einmal hernahm gegen den Alpha zu rebellieren, aber das war ihm gerade auch vollkommen egal. Er wollte nicht reden und er würde es auch nicht. Der Kampf der beiden Wölfe spitzte sich zu. Die anderen jaulten mittlerweile so laut, dass Jake sie beinahe hören konnte. Aber er gab nicht klein bei. Er wusste, dass er auf verlorenem Posten kämpfte. Sie waren alle miteinander verbunden. Es gab keine Geheimnisse untereinander. Das ging einfach nicht, wenn alle die Gedanken der anderen hören konnten. Aber dennoch wollte und konnte er nicht über seinen Schatten springen. Er musste sich zur Wehr setzten. Er gab sich der Illusion hin, dass wenn er diesen Kampf gewann er auch der Prägung widerstehen könnte. Aber er durfte nicht daran denken, sonst würden sie es erfahren. Sie würden erfahren, dass er auf diesen seltsamen Mann geprägt war. Die Wut des Alphas ebbte plötzlich ab und der Druck verschwand. Erschrocken riss Jake die Augen auf. Er hatte gedacht. Er hatte daran gedacht und nun wussten es alle. Unglaube durchflutete die Verbindung. Unglaube und Entsetzen. Dann konnte Jake spüren wie einige seiner Kameraden sich angewidert schüttelten. „Komm, nach Hause wir müssen reden“, sagte Sam völlig tonlos. Es war kein Befehl und er nutzte nicht die Macht des Alphas um ihn zu zwingen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)