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Wenn das Leben andere Pläne hat

von

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Unerwartetes Geständnis

Alle vier saßen an ihrem Tisch, hatten leckeres Essen gegessen und tranken nun etwas als schon Kagura auf die Bühne ging und sagte: „Ich bitte nun Dr. Nagoya mit seiner Frau wie auch Chiaki Nagoya mit seiner Begleitung auf die Tanzfläche um den ersten Tanz zu eröffnen.“

Chiaki war bereits aufgestanden und Maron folgte ihm wortlos als sie über die Treppe herunterkamen. Kaiki und seine Frau Misaki standen bereits auf der Tanzfläche als Chiaki lächelte und sich dazustellte. Er reichte Maron seine Hand, sie nahm diese und beide gingen in Tanzposition als schon der Eröffnungswalzer gespielt wurde. Maron sah Chiaki an und beide mussten lächeln als sie an nichts anderes mehr dachten als an ihren Tanz. Die Brünette bemerkte keine Blicke mehr um sich herum und Chiaki war froh sie heute an seiner Seite zu haben. Miyako und Yamato waren ebenfalls von der Loge heruntergekommen und standen am Rand als sie ihren Freunden beim tanzen zusah. Yamato beugte sich etwas zu seiner Freundin und sagte: „Als hätte es die letzten zwei Jahre nicht gegeben, oder?“

„Ja. Genau so soll es auch sein.“

Das Paar lächelte fröhlich als sie sich einen sanften Kuss gaben und anschließend wieder auf die Tanzfläche sahen.

Als der Walzer beendet war, klatschte der Saal und schon begann ein weiterer als Kaiki nun vor Maron stand und ihre Hand nahm und fragte: „Darf ich bitten?“

„Sehr gerne.“, antwortete die Brünette und verbeugte sich kurz.

Chiaki kam zu Yamato und Miyako als diese zwei jedoch auch schon auf die Tanzfläche verschwanden. Der Blauhaarige sah schließlich seine Exfreundin auf sich zukommen und versuchte zu entkommen als jedoch plötzlich seine Stiefmutter vor ihm stand und etwas fragen wollte. Er jedoch nahm ihre Hand und sagte: „Tanzen wir?“

„Ähm … ja.“, kam es erstaunt aus Misaki als sie schon mit Chiaki tanzte.

Dem Blauhaarigen war, das nur recht denn er bemerkte, schnell wie seine Exfreundin nun den Ballsaal verließ. Misaki hatte den Blick ihres Stiefsohnes erkannt und fragte: „Eine Exfreundin von dir?“

„Ja. Leider.“

„Ich hatte mich schon gewundert, denn ansonsten würdest du nicht mit mir tanzen.“

„Tut mir leid.“

„Kein Problem. Ich helfe dir gerne, auch wenn du mich nicht magst.“

„Das stimmt nicht.“, begann Chiaki und sah sie ernst an. „Es ist nur komisch wieder eine Frau an Vaters Seite zu sehen. Auch wenn meine Mutter schon fünf Jahre tot ist, aber ich habe Angst, dass er sie durch dich vergisst.“

„Keine Sorge, das lasse ich nicht zu. Ich möchte auch nicht den Platz deiner Mutter einnehmen, denn sie war wirklich etwas Besonderes. Aber es würde mich sehr freuen, wenn wir uns verstehen und mein Sohn einen Stiefbruder haben könnte, mit dem er über alles reden kann, wenn er es nicht mit mir kann, denn immerhin wird er auch eines Tages ein Teenager sein.“

Chiaki musste kurz lachen als er nickte und sagte: „Wir sind eine Familie. Nur … schenk mir zu Weihnachten keinen selbstgestrickten Pullover.“

„Keine Sorge.“, begann sie leicht lachend. „Ich hasse Stricken.“
 

Kaiki hatte bemerkt, dass sich sein Sohn und seine neue Frau annäherten als er mit Maron schließlich an den Rand tanzte und anschließend den Tanz beendete und sie noch bat mit zur Bar zu kommen. Beide gingen hin als er ihr einen Mojito reichte und sagte: „Ich bin wirklich sehr froh, dass du zurückgekommen bist. Seit du wieder da bist, ist mein Sohn wie ausgewechselt und es ist das erste Mal, dass er so lange mit seiner Stiefmutter spricht.“

„Aber, das liegt doch nicht nur an mir.“

„Doch. Er ist wieder glücklich und das sieht man. Bitte Maron, verweigere ihm dieses Glück nicht denn ich sehe auch wie gut er dir tut. Jedes Mal, wenn er ins Krankenhaus kommt und ihr euch seht, sieht man wie verliebt ihr seid aber aus irgendeinen Grund schaltet ihr drei Gänge zurück anstatt einen vor. Warum?“

„Ich habe einfach Angst, wenn es zu schnell geht, dass es nicht klappt. Und das will ich auf keinen Fall, denn immerhin liebe ich ihn.“, kam es leicht traurig aus Maron.

„Nach dem Tod meiner ersten Frau dachte ich, ich könnte nie wieder jemanden so lieben. Lange Zeit habe ich meine Gefühle abgeschalten oder unterdrückt, so auch bei Misaki. Irgendwann hat es schließlich Klick gemacht und ich habe es zugelassen. Sei nicht so dumm wie ich und warte ab, nur weil du Angst hast.“

Maron nickte und umarmte Kaiki kurz als schon Chiaki vor den beiden stand und er seinem Vater kurz zunickte. Dieser klopfte seinen Sohn sachte auf die Schulter und ging zu seiner Frau als sich der Medizinstudent zu Maron drehte und fragte: „Kommst du kurz mit auf die frische Luft?“

„Gern.“

Sie stellte ihr Getränk an der Bar ab als beide den Ballsaal verließen, durch den dekorierten Hauptgang gingen und auf den großen Balkon kamen. Auch dort war alles sehr schön dekoriert und man sah in den Stadtpark. Maron beugte sich sachte an das Geländer und atmete tief durch als sie sich umsah und sagte: „Es ist wunderschön hier.“

„Und du machst alles noch viel schöner.“

„Danke. Allerdings muss ich sagen, dass dir dieser weiße Anzug auch fabelhaft steht.“

Beide lächelten sich an als sie wieder in die Ferne sah, kurz die Augen schloss und erneut tief durchatmete. Als sie ihre Augen wieder öffnete sagte sie mit sanfter Stimme: „Ich wüsste nicht was diesen Abend noch schöner machen könnte.“

Nun war es Chiaki der tief durchatmete.
 

Zur selben Zeit als Maron mit Chiaki hinausging, hatte das Miyako beobachtet und drehte sich zu ihm. Er sah gerade durch den Ballsaal als er sich umdrehte und fragte: „Weißt du wo Chiaki ist?“

„Ja. Komm mit, es geht los.“

„Was meinst du?“

„Such du Chiaki’s Vater und seine Frau und komm vor den Ballsaal. Bitte, es ist wichtig.“

„Ähm, okay.“, antwortete ihr Freund leicht verwirrt als er sich schon auf die Suche machte während Miyako zur Bar ging. Kurze Zeit später stand die Dunkelhaarige mit einer Flasche Sekt vor dem Ballsaal als Yamato mit Kaiki und Misaki auftauchte.

„Da seid ihr ja endlich.“

„Tut mir leid, die Vorstandsmitglieder haben ihm ein Ohr ab gejammert.“

„Was ist denn los?“, fragte Kaiki besorgt.

„Sie und ihre Frau müssen mit zum Balkon kommen.“, antwortete Miyako lächelnd.

„Ist es denn wichtig? Da drinnen warten wichtige Leute auf mich.“

„Glauben sie mir Herr Nagoya, das wollen sie nicht verpassen.“, gab nun Yamato mit einem Grinsen von sich.

Alle vier machten sich auf den Weg zum Balkon als Miyako leise die Tür öffnete und sich alle vier in eine Reihe aufstellten und das Geschehene beobachten konnten.
 

Erneut atmete Chiaki tief durch, drehte sich etwas auf die Seite und sagte nervös: „Dann will ich es mal versuchen.“

„Was?“, fragte Maron verwundert und sah zu ihm.

Doch da kniete er sich bereits mit einem Bein auf den Boden, nahm eine Schatulle aus seiner Jacketinnentasche, öffnete diese und ein funkelnder, ovaler Diamantring funkelte heraus. Maron hielt sich eine Hand vor den Mund und sagte leise: „Wow …“

„Liebste Maron. Ich weiß du wolltest, dass wir uns langsam wieder annähern und auch langsam wieder zueinanderfinden, doch haben wir diese Phase nicht vor über zwei Jahren erledigt? Wir hatten uns aus den Augen verloren, doch niemals die Liebe zueinander. Du bist die wundervollste, klügste und schlagfertigste Frau, die ich jemals kennenlernen und auch lieben durfte. Deshalb frage ich dich heute ob du meine Frau werden willst.“

Maron starrte weiter auf den Ring als ihr Blick zu Chiaki wanderte. Sie sah in seine braunen Augen und erinnerte sich an ihre Kennenlernphase zurück, daran wie sie sich heimlich Nachrichten schrieben und wie er ihr dass erste Mal seine Liebe gestand. Auch daran wie sie ihm sagte, dass sie die Stadt verlassen würde und wie er ihr auf den Bahnhof folgte um sie bitten zu bleiben. All das ging ihr durch den Kopf während ihre Blicke zwischen Chiaki und dem wunderschönen Ring hin und her schwankte. Es waren nur Sekunden der Stille doch für die Anwesenden kamen sie wie Minuten vor. Schließlich lächelte Maron glücklich, beugte sich zu ihrem Freund und küsste ihn liebevoll. Danach sahen sich beide wieder an, Maron mit Tränen in den Augen als er vorsichtig fragte: „Bedeutet das ein ‚Ja‘?“

„Ja, natürlich. Ich will dich heiraten.“, antwortete sie sofort.

Chiaki lächelte glücklich, steckte ihr den Ring an als sich beide umarmten und erneuter leidenschaftlicher Kuss folgte. Im selben Moment knallte der Korken der Sektflasche und Miyako jubelte fröhlich. Leicht erschrocken sah Maron zur Balkontüre und erblickte ihre Freunde sowie Chiaki’s Eltern als alle schon auf das frisch verlobte Paar zu kamen, um ihnen zu gratulieren.

„Oh man, ich hatte schon Angst du sagst nein als du so still warst.“, kam es aus Miyako nachdem sie ihre Freundin umarmt hatte.

„Nein, mir ging nur kurz alles durch den Kopf und mir wurde bewusst wie sehr ich ihn liebe und immer lieben werde. Da fällt mir noch etwas ein.“

„Was denn?“

„Würdest du meine Trauzeugin sein?“

„Bist du sicher? Was ist mir Saki?“

„Saki ist nicht meine beste Freundin. Du allerdings schon.“, antwortete Maron und bekam Tränen in die Augen.

„Für meine beste Freundin mache ich das liebend gerne.“, kam es glücklich aus Miyako und die besten Freundinnen umarmten sich.

Kurze Zeit später, kamen alle zusammen wieder in den Ballsaal als gerade die Musik spielte und Kaiki sofort auf die Bühne ging. Alle Anwesenden waren etwas verwundert als der Chefarzt zum Mikrofon ging und sagte: „Sehr geehrte Gäste. Es tut mir leid sie erneut kurz zu stören, aber eben hat sich etwas ereignet, dass ich nur zu gerne mit Ihnen allen teilen möchte. Mein Sohn Chiaki und seine Freundin Maron Kusakabe haben sich soeben verlobt und werden demnächst heiraten.“

Lautes Jubel und geklatschte hallte durch den Raum als alle Blicke auf das verlobte Paar kamen und die beiden nur lächelnd allen zunickten. Ein paar ehemalige Klassenkameradinnen kamen zu Maron und gratulierten den beiden persönlich als schließlich auch Kaiki wieder zu den beiden kam und sie herzlichst umarmte.
 

Die Stunden vergingen und bald war es kurz vor Mitternacht als sich die vier Freunde vom Gastgeber verabschiedeten und sich auf den Weg nach Hause machten. Eigentlich wollte Kagura sie mit dem Wagen nach Hause fahren, doch Maron wollte zu Fuß gehen und die drei anderen stimmten ihr dabei zu. Yamato und Miyako gingen Hand in Hand neben dem frisch verlobten Paar als diese ebenfalls Händchen hielten. Nach ein paar Metern verabschiedeten sich die Dunkelhaarige und ihr Freund von den beiden und gingen zu ihrer Wohnung. Chiaki und Maron standen vor dem Park als er sich ihr gegenüber stellte und fragte: „Sollen wir zu dir oder zu mir?“

„Gehen wir zu mir.“

„Einverstanden.“

Chiaki kam wieder neben seine Verlobte als sie die Abkürzung durch den Park gingen und immer wieder die Sterne im Himmel betrachteten.

„Wo sollen wir nach der Hochzeit wohnen?“, fragte Chiaki schließlich.

„Keine Ahnung. Dafür haben wir noch genug Zeit, oder?“

„Eigentlich wollte ich dich so schnell wie möglich heiraten.“

„Was heißt so schnell wie möglich?“

„In zwei Monaten.“

Maron stoppte sofort und sah ihren Verlobten an. Dieser drehte sich überrascht zu ihr und sah ihren leicht erschrockenen Blick als er fragte: „Alles okay?“

„Du willst bereits in zwei Monaten heiraten?“

„Ja. Du nicht?“

„Ähm … eigentlich dachte ich wir beginnen mal mit dem planen und suchen dann für nächstes Jahr einen Termin aus.“

„Warum wieder so lange warten?“

„Warum plötzlich mit Vollgas voran gehen?“, fragte Maron ernst.

Chiaki atmete tief durch, ließ ihre Hand los und nickte kurz. Langsam verstand er es. Maron war eben immer noch leicht zu durchschauen in ihrer Gestik und Mimik.

„Willst du mich wirklich heiraten?“, fragte er ernst als sein Blick wieder zu ihr wanderte.

„Ja. Wieso fragst du das jetzt?“

„Weil du zögerst. Was macht es für einen Unterschied, wenn wir in zwei, sechs oder zwölf Monaten heiraten?“

„Einen großen. Wenn wir so schnell heiraten, willst du dann auch gleich die Verhütung weglassen und Kinder haben?“

„Maron ich will dich heiraten. Von Kindern war noch nie die Rede.“

„Aber das wird von einem verheirateten Paar erwartet, dass sie so schnell wie möglich Kinder bekommen, aber Chiaki ich bin erst 21.“

„Es ist doch vollkommen egal was die Leute denken oder erwarten. Und wenn wir fünf Jahre verheiratet sind und dann erst mal über das Thema Kinder reden ist das eben so. Hier geht es doch nur um uns, um unsere Hochzeit und darüber, dass wir glücklich sind.“

„Es geht nur um uns? Bist du dir sicher?“, fragte Maron ernst und verschränkte die Arme.

„Was meinst du jetzt damit?“

„Chiaki du bist der Sohn des Chefarztes von unserem Krankenhaus. Es trägt sogar euren Namen. Glaubst du wirklich diese Hochzeit wird im kleinen Kreis stattfinden? Das wird riesig werden, mit Fotografen und der Presse. Es wird ähnlich werden wie dieser Ball heute Abend nur dass wir beide dann im Mittelpunkt stehen werden, jeder wird uns anstarren und über mein Brautkleid urteilen.“

Der Blauhaarige atmete tief durch, seufzte kurz und kam einen Schritt auf seine Verlobte zu als er antwortete: „Es wird unsere Hochzeit und wenn sie nur im kleinen Kreis stattfinden soll, dann wird es so sein und alle anderen sind nicht eingeladen.“

„Chiaki ich kenne deinen Vater und ich kenne diese Stadt. Im kleinen Kreis heiraten ist keine Option für mich. Deshalb möchte ich auch genug Zeit haben, um es alles zu planen und darüber nachzudenken.“

„Alles klar. Dann denk darüber nach ob du mich überhaupt heiraten willst.“

Der Medizinstudent wandte sich wütend ab und ging. Maron drehte sich sofort um und rief ihm nach: „So habe ich das nicht gemeint.“

„Du hast eben alles aufgezählt was gegen eine Hochzeit mit mir spricht und außerdem willst du erst mal ein Jahr verlobt sein. Wenn du wirklich heiraten willst, mich heiraten willst, dann würdest du auch zustimmen morgen früh ins Standesamt zu fahren und mich sofort zu heiraten. Aber da du Zeit brauchst, bedeutet es, dass du diese Zeit brauchst, um nachdenken zu können ob du diese Hochzeit wirklich willst.“

Wütend und enttäuscht wandte er sich erneut ab und verschwand in die Nacht. Seine Verlobte sah ihm traurig nach und seufzte als sie anschließend wütend gegen einen Mülleimer trat. Warum hatte sich dieses Gespräch nur in diese vollkommen falsche Richtung entwickelt? Natürlich wollte sie Chiaki heiraten, aber warum sollte es plötzlich so schnell gehen? Und warum wollte er nicht einsehen dass es nun mal viel zu entschieden gibt und das unmöglich wäre in zwei Monaten zu schaffen.



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