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Wenn das Leben andere Pläne hat

von

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Neue Entscheidung

Maron ging mit schnellen und leisen Schritten die Treppe hinunter in den Vorraum als sie ihre Schuhe anzog und ihre dünne Jacke überzog.

„Maron, warte.“, erklang es plötzlich hinter ihr.

Sofort drehte sie sich um und sah Chiaki an als dieser gleich auf sie zu kam und sie fest umarmte. Maron weinte immer noch als sie ihre große Liebe ebenfalls fest umarmte.

„Bitte bleib und wir regeln das alles mit meinem Vater.“

„Es geht nicht. Wenn er und auch Hr. Toudaiji ein Versprechen haben, so muss das eingehalten werden. Das weißt du.“

„Aber nicht auf unsere Kosten. Alle Beteiligten glauben daran, dass ich mich nach einiger Zeit in Miyako verlieben werde, aber das wird nicht passieren. Egal wie viel Abstand du zu mir einhälst und egal wie weit du dich von mir entfernst, ich werde immer nur dich lieben Maron.“

„Ich werde dich auch immer lieben. Aber Miyako ist meine beste Freundin und sie ist auch schon fast wie eine Schwester für mich. Deshalb kann und will ich auch nicht, dass ihr weh getan wird. Bitte verzeih mir.“

„Der einzige, der um Verzeihung bitten sollte, ist mein Vater.“, antwortete Chiaki leicht wütend.

Maron löste sich langsam aus der Umarmung, strich ihm sanft über die Wange und nachdem sie sich einen kurzen, zärtlichen Kuss gegeben hatten sagte sie mit gezwungenen Lächeln: „Vielleicht wirst du ja doch mit ihr glücklich. Vielleicht haben wir in ein paar Jahren schon alles vergessen und können als Freunde zusammen sein, oder vielleicht kann sich das alles auflösen und wir zwei können ab dem Sommer zusammen sein. Aber für den jetzigen Moment, müssen wir Abstand halten und alles beenden.“

Anschließend verließ sie das Haus und ließ Chiaki traurig zurück. Dieser stampfte einmal kurz in den Boden, drehte sich wieder um und ging zurück hinauf in sein Zimmer. Kaum, dass er oben seine Türe schloss, kam plötzlich Kaiki von der Küche heraus. Er hatte Frühdienst und wollte eigentlich schon gehen als er die Stimmen gehört hatte und sich in der Küche versteckte. Ein lauter Seufzer kam aus ihm als er sich erinnerte, dass sein Sohn ihm doch bereits gesagt hatte, dass er jemanden liebte. Und als Kaiki selbst die beiden jetzt kurz gesehen hatte, wusste er, dass es Zeit war dieses Versprechen noch einmal zu überdenken.
 

Miyako öffnete die Augen und rieb sich kurz den Kopf als ihr Blick durchs Zimmer schweifte. Sofort setzte sie sich auf und dachte: „Wo bin ich und wie viel hab‘ ich letzte Nacht getrunken?“

Sofort sah sie an sich herab und erkannte, dass sie noch immer ihr Partyoutfit trug. Sexuell war also nichts passiert, sonst würde sie doch immerhin neben einem Mann liegen. Was aber auch bedeutete, dass nichts mit Chiaki gelaufen war. Langsam setzte sie sich ans Bettende als es an der Zimmertür klopfte und Kia herein kam. Sie legte einen kleinen Stapel mit frischen Handtüchern und frischem Gewand neben Miyako aufs Bett und sagte freundlich: „Liebe Grüße von Mister Nagoya und er erwartet sie nach einer Dusche beim Frühstückstisch.“

„Ähm … danke.“, antwortete die Schülerin verwundert als sie sofort ins Zimmereigene Badezimmer verschwand.

Nach einer herrlich erfrischenden Dusche und einem Kleiderwechsel später, kam sie langsam über die Treppe herunter und fragte sich wie es wohl sein würde, wenn sie als Miyako Nagoya mal diese Treppen heruntergehen würde. Langsam und mit einem Lächeln betrat sie das Esszimmer als Chiaki schon mit einer Zeitung beim Tisch saß und aß.

„Guten Morgen.“, sagte sie freundlich und setzte sich neben ihm.

„Morgen.“, antwortete der Schüler kühl.

Ob das auch zu ihrer Zukunft als Frau Nagoya gehören würde? Könnte er sich denn nicht ein bisschen mehr anstrengen, um Gefühle für sie zu entwickeln? Miyako wurde gerade ein Teller serviert als sie sich freundlich bei dem Dienstmädchen bedankte und zu essen begann. Während Chiaki weiter die Zeitung las wusste die Dunkelhaarige, dass sie mit ihm reden musste.

„Okay. Wie schlimm war ich gestern?“

Der Blauhaarige sah nun zu seiner Schulkameradin als er ein leichtes Grinsen ins Gesicht bekam und die Zeitung beiseite legte.

„Naja, nachdem du bereits in der Bar auf dem Tisch getanzt hattest und angedeutet hast dich ausziehen zu wollen, haben Maron und ich beschlossen, dass wir dich nach Hause bringen. Sie allerdings meinte, es wäre besser, wenn du hier übernachtest und deine Eltern dich nicht volltrunken sehen.“

„Oh nein! Hab‘ ich … also hab‘ ich irgendetwas dummes gesagt?“, fragte sie verlegen weiter.

„Naja … bevor du auf dem Tisch getanzt hast, hast du dich auf meinen Schoß gesetzt und mir ein paar Dinge ins Ohr geflüstert. Das Stichwort bei jedem Satz war Sex, Beziehung und Alkohol. Ich denke, mehr sollte ich nicht mehr aufwärmen.“

Miyako vergrub ihr Gesicht beschämt in ihre Hände und sank im Stuhl nach unten. Chiaki hingegen musste lachen und amüsierte sich darüber wie verlegen seine Freundin war. Als sie sich wieder traute einen Blick zu ihm zu werfen, lächelte er schließlich und sagte: „Keine Sorge. Das hab‘ nur ich gehört während Yamato mit der Kellnerin verschwand und Maron mit dem Barkeeper geflirtet hat.“

„Hat sie eigentlich auch hier übernachtet?“

„Ja. In meinem Zimmer und ich hab‘ auf dem Sofa geschlafen.“

„Ist sie etwa schon weg?“, fragte die Dunkelhaarige verwundert.

„Ihre Eltern haben ziemlich früh angerufen und sie musste gehen. Hat nicht mal gefrühstückt.“

„Tja … dann fühle ich mich geehrt das ich eines bekomme nachdem ich dir solche Abtörner ins Ohr geflüstert habe.“, antwortete sie lächeln und zwinkerte Chiaki kurz zu.

Diese aß nun fertig als er anschließend auch den Zeitungsartikel fertig las. Nachdem der junge Schüler damit auch fertig war, entschuldigte er sich kurz bei Miyako und verschwand. Die Dunkelhaarige war ebenfalls fertig mit dem Frühstück und ging nun weiter ins Wohnzimmer. Als sie um die Ecke bog, sah sie das Gemälde von Chiaki’s Mutter. Sie sah es ganz genau an und während sie davor stand kam auch ihr Schulkamerad um die Ecke als er von ihr noch ein leises ‚Wow‘ hörte. Schließlich bemerkte die Dunkelhaarige ihren Freund und sagte: „Tut mir leid, ich wollte nicht herumschnüffeln.“

„Kein Problem.“

Er kam neben sie und während sie weiterhin das Gemälde ansah, musterte Chiaki sie genau. Mit Maron war es endgültig vorbei und er wusste nicht was es war, aber eben am Frühstückstisch hatte sich seine Schulkameradin ganz anders verhalten. Sie war locker und fröhlich und nicht gezwungen aufdringlich. Da kam er schnell einen weiteren Schritt näher als er sie plötzlich zu sich drehte und beide sich einen leidenschaftlichen Kuss gaben. Für Miyako war es das erste Mal das Chiaki einen Kuss begann, denn ansonsten war immer sie es die ihn um einen Kuss bat, wenn sie in der Öffentlichkeit das glücklich Paar spielten. Die Dunkelhaarige war etwas überrumpelt als sie dennoch den Kuss schnell erwiderte während sie auch begann Chiaki sein Hemd zu öffnen. Er fuhr mit seinen Händen über ihren Rücken und machte auf ihrer Taille halt während sie bereits sein Hemd ganz geöffnet hatte und mit ihren Händen unter dieses an seinen Rücken fuhr. Mit einem Ruck drückte sie ihn sofort an sich und er war überrascht sie so stürmisch zu erleben. Doch während er sie küsste, empfand er nichts. Kein Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit oder ein Ansatz von Liebe. Nach kurzer Zeit beendete er den Kuss und sagte leise: „Tut mir leid. Ich dachte, ich könnte etwas fühlen aber … da ist nichts.“

„Gib uns noch eine Chance Chiaki. Eine Nacht. Bitte.“, antwortete sie und klang bereits traurig.

„Du solltest besser gehen. Tut mir leid.“

Sie nickte, löste sich sofort von ihm und eilte aus dem Haus. Chiaki knöpfte sein Hemd wieder zu als er sich umdrehte und ebenfalls aus dem Haus ging. Der Blauhaarige sah noch wie Miyako gerade die Einfahrt verließ und nach Hause rannte. Er hatte sie verletzt und das obwohl er ihr zuvor Hoffnungen gemacht hatte. Wie konnte da jemals wieder eine Freundschaft entstehen?
 

Maron lag auf ihrem Bett als es an die Zimmertüre klopfte.

„Ja?“

„Spätzchen, können wir reden?“, fragte Koron und betrat langsam das Zimmer.

„Sicher.“, antwortete die Brünette und setzte sich auf.

Ihre Mutter nahm ihren Sessel vom Schreibtisch und setzte sich ihrer Tochter gegenüber als sie sagte: „Das fällt mir jetzt nicht leicht, aber dein Vater und ich haben ein tolles Jobangebot bekommen. Wir verdienen besser und die Arbeitszeiten sind auch wirklich geregelt. Also keine Überstunden mehr.“

„Wow, das klingt super. Wo denn?“

„In Osaka.“

Schweigen machte sich breit. In Osaka? Eine Stunde mit dem Flugzeug entfernt? Wie sollte das funktionieren?

„Ähm … heißt das ihr zieht um?“

„Wie ziehen um.“

„Was?“

„Maron, wir möchten, dass du mit uns kommst. Dein Vater hat schon zwei Jobangebote für dich in Krankenhäuserin wo du Verwaltungsassistentin werden kannst inklusive eines Diploms. Die Ausbildung würde drei Jahre dauern und bei ausgezeichneten Abschluss nur 2,5 Jahre. Wir haben auch schon eine tolle Wohnung gefunden, mitten in der Stadt mit einer Dachterrasse dabei und …“, erzählte Koron begeistert als ihre Tochter sie jedoch unterbrechen musste. „Wann genau wollt ihr … sollen wir umziehen?“

„Am ersten Juni beginnt unser Job in Osaka.“

„Und mein Abschluss?“

„Den machst du natürlich. Du würdest dann nach deinem Zeugnis nachkommen und dieses eine Monat würdest du hier bleiben in der Wohnung. Sakura hat angeboten dir jeden Abend etwas zu kochen und du kannst bei ihnen übernachten, wenn es dir hier zu langweilig wird.“

„Aber … in 24 Tagen werde ich 18 Jahre alt. Kann ich dann nicht selbst entscheiden?“

„Natürlich. Aber da wir schon so viel verpasst haben, wollten wir zumindest in Osaka als Familie neu anfangen. Mit dir. Und ich dachte … da du und Chiaki … naja … dann hält dich hier nichts mehr, oder?“, fragte ihre Mutter vorsichtig und legte eine Hand auf die ihrer Tochter.

Da durchfuhr es die Schülerin wie ein Blitz. Natürlich war mit Chiaki alles vorbei, denn so wie es aussah, würde er doch ihre beste Freundin heiraten. Also warum noch in Momokuri bleiben, wenn ein tolles Jobangebot in Aussicht war?

„Klingt toll. Aber Mama, ich möchte selbst entscheiden wann wir es allen sagen okay?“

„Heißt, dass du kommst mit uns?“

„Ja. Ich komme mit nach Osaka.“, antwortete die Brünette mit einem Lächeln.

Koron und Miyako umarmten sich freudig und waren schon ganz aufgeregt. Die bald 18-jährige würde also nur einen Monat alleine leben und sobald sie ihr Zeugnis hatte, würde sie schon im Auto nach Osaka sitzen.
 

Die nächsten Wochen bis zu Maron’s Geburtstag waren seltsam. Koron und Takumi packten schon die Kisten und hatten frei bekommen für den Umzug. Wenn Miyako am Gang war, sagte Maron ihr nur dass ausgemistet wurde. Sie hatte noch nicht den Mut ihrer besten Freundin zu erzählen, dass sie nur noch einen Monat in Momokuri leben würde. Auch Yamato und Chiaki wussten noch nichts. Die einzige, die etwas wusste, war Sakura und diese hatte versprochen nichts zu sagen. Kaiki hatte schon öfter ein Gespräch mit Himuro gesucht, aber immer kam bei beiden die Arbeit dazwischen. Der Arzt dachte schon an ein Zeichen, doch er sah auch wie unglücklich sein Sohn jeden Tag von der Schule kam. Für die Öffentlichkeit gaben Miyako und Chiaki weiterhin vor ein glückliches Paar zu sein und ihre Freundin Maron ging ihnen weitgehend aus dem Weg. Sie unternahm viel mit Yamato der auch erzählt hatte das mit der Kellnerin nicht mehr als ein One-Night-Stand war, denn sie hatte eigentlich eine Beziehung mit dem Barkeeper. Ab diesem Zeitpunkt beschlossen die Freunde auch nie wieder in diese Bar zu gehen. Während die Tage immer wärmer wurden und Maron’s Eltern schon fast all ihre Sachen nach Osaka geschickt hatten, waren es auch nur noch ein paar Tage bis zu Maron’s Geburtstag am 30.05. Einen Tag vorher, war der Abreisetag ihrer Eltern, doch Maron sagte sie würden ihren Geburtstag dann in Osaka nachfeiern. Koron und Takumi waren so stolz auf ihre erwachsengewordene Tochter, dass ihnen der Abschied nicht ganz so schwer fiel. Die Brünette hatte so und so nur vor mit Yamato etwas trinken zu gehen und nicht großartig ihren Geburtstag zu feiern. Doch leider hatte sie diese Abmachung nicht mit ihrer besten Freundin getroffen.

Als schließlich der 30.05. begonnen hatte, kam Miyako schon vorbei und machte einen Beautytag mit ihrer besten Freundin. Der begann damit, dass sie in ihr Lieblingscafé zum Frühstücken gingen, anschließend gingen sie in ein Wellnesscenter wo sie sich komplett verwöhnen ließen und Gesichtsmasken, eine Massage und Maniküre sowie Pediküre bekamen. Es war bereits später Nachmittag als die Freundinnen das Wellnesscenter verließen und noch kurz shoppen gingen. Miyako kaufte ihrer besten Freundin ein wunderschönes Kleid in den Farben Weiß und rosé. Es hatte einen leichten Ausschnitt und dünne Träger. Der Rock etwas ausgestellt und wenn sie sich drehte, flatterte er wundervoll mit. Maron wusste nicht wozu sie das verdient hatte, doch Miyako sagte ihr nur, sie solle es heute Abend tragen.

„Was ist heute Abend?“

„Wir feiern deinen Geburtstag und gehen aus.“

„Wer … wir?“, fragte die Brünette vorsichtig.

„Die Clique. Komm schon, es ist dein Geburtstag und Chiaki möchte dir einfach gerne gratulieren.“

„Na gut. Wo gehen wir hin?“

„Überraschung. Aber zieh das Kleid an und mach dich schick. Es ist immerhin dein achtzehnter.“

Die beiden Freundinnen kamen im Wohnhaus in ihrem Stockwerk an als sie schon in die Wohnungen verschwanden und Maron ihrer besten Freundin versprach pünktlich fertig zu sein.



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