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Midnight at Mio

Sasuke x Sakura
von

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Firework

Gaara lehnte sich gegen die massive Säule, neben der Bar und wiegte das Glas Bier in seiner Hand. Er hatte Ino bestechen können, ihm eine Flasche zu besorgen. Von diesem ganzen Sekt bekam er nur unnötiges Sodbrennen. Als er gemerkt hatte, dass ihm der Sekt zu Kopf gestiegen war, war er auf den guten alten Hopfensaft umgestiegen. Temari hatte ihm bereits vor einer halben Stunde ein gesundes neues Jahr gewünscht und ein paar Bilder aus New York geschickt. Sie liebte das bunte Treiben auf dem Times Square und seit Jahren war es ihre Tradition dort ins neue Jahr zu feiern.
 

Von hier aus hatte er den perfekten Rundumblick auf das gesamte Lokal. Hinata sprach gerade mit Sasuke, den sie soeben von Karin weggezerrt hatte. Er schien bereits leicht einen im Tee zu haben. Verwunderlich, wo Sasuke sonst immer die Professionalität besaß, erst nach einem erfolgreichen Event zum Alkohol zu greifen. Naruto, der sich gerade eben noch mit Sakuras Vater unterhalten hatte, war verschwunden. Ein kalter Windhauch ließ den Sabakuno frösteln und zur Tür schauen. Dort kamen gerade Sakura und Shikamaru herein. Die beiden wirkten überaus vertraut. Ihre Arme waren ineinander verschlungen. Er dachte darüber nach, ob die Beiden ein Paar waren, da sie doch sehr innig miteinander umgingen, aber bisher nichts getan hatten, um seine Vermutung zu bestätigen.
 

Hellblonde Haare lenkten ihn ab. Ino flüsterte einem Mann, der nicht viel älter war als sie selber, etwas ins Ohr. Er sah wie der Unbekannte gefährlich grinste und sagte etwas zu Ino, dass Gaara von hier nicht verstehen konnte. Die Blondine warf ihren Kopf in den Nacken und lachte beherzt. Dann zückte der Mann seine Geldbörse aus seiner Hosentasche und reichte ihr einen Schein, dessen Wert weit über dem üblichen Trinkgeld lag.

Gaara schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht und er strich sie die roten Haare aus dem Gesicht. Diese Frau wusste ganz genau, wie sie ihre Reize einsetzen musste, um ihren Willen zu bekommen. Er überprüfte nochmals ob der Inhalt seiner Innentasche noch vorhanden war. Tastend fühlte er das knitternde Papier, auf dem sie ihm vorhin ihre Nummer aufgeschrieben hatte.

Dann, wie aus dem Nichts. „Gaara?“ Der Sabakuno sah auf. „Naruto mein alter Freund. Ich grüße dich. Schließe dich mir an und versinke im Sumpf des Alkohols.“

„Gute Idee!“, Naruto stieß sein Glas gegen Gaaras Flasche. „Auf den Alkohol und die Kopfschmerzen, die uns morgen früh ereilen werden.“

„Ursache und Lösung eines jeden Problems.“ Naruto setzte sein Glas an, stoppte dann und fügte hinzu. „Hoffentlich.“

Der Rothaarige zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und musterte seinen Freund. „So schlimm?“

„Schlimmer!“

„Dann sollten wir nicht darüber reden. Wie wollen wir die Sache lösen? Trost finden in den Armen einer schönen Frau? Oder in den leidenschaftlichen Fängen eines tiefen Rausches?“

„Die Frau hört sich nicht schlecht an.“ Naruto lehnte sich gegen den Tresen und sah durch die Menge, während Gaara an dem Etikett der Bierflasche spielte. „Aber ist nicht eine Frau die Ursache deines Problems?“

Überrascht schaute Naruto ihn an. „Woher?“

Gaara klopfte dem Uzumaki aufmunternd auf die Schulter. „Sollte es dir bisher nicht aufgefallen sein“, sagte Gaara geheimnisvoll und zeigte auf seine Augen. „Aber das hier sind Augen und ich bin durchaus im Stande diese zu benutzen und eins und eins zusammen zu zählen.“

„Warum ist mir vorher nie aufgefallen wie toll sie eigentlich ist?“ Frustriert strich er sich einige Fusseln vom Jacket. Gaara boxte seinem Freund auf die Schulter und sah dann wieder über die Menge und blieb erneut an Hinata hängen. Ja, auch seine Augen hatten heute geschuppt, nachdem er sie gesehen hatte. Die Hyuga blickte zu ihnen und schenkte ihnen ein fröhliches Lächeln. Als Sakura und Shikamaru an Hinata und Sasuke vorbeigingen, hielt Sasuke Sakura an ihrem Handgelenk fest. Er beugte sich zu ihr hinab, und flüsterte etwas in ihr Ohr. Die Rosahaarige schaute ihn entgeistert an, sagte etwas und wandte sich von ihm ab. Beide schienen nicht mehr ganz nüchtern zu sein. Shikamaru zuckte mit den Schultern, als Sasuke und Hinata ihn fragend ansahen. Er holte zu der Haruno auf, die vor der Bühne stehen geblieben war, da sie von einer blonden Frau, mit üppiger Oberweite abgefangen worden waren.
 

„Wo wart ihr?“, bellte Tsunade die beiden Freunde barsch an. Abwehrend hob Shikamaru die Hände. „Entschuldige, dass wir uns zwei Meter zu weit von dir entfernt haben. Nächstes Mal binde ich mir eine Kuhglocke um, damit du uns immer hören kannst.“

„Nette Vorstellung.“

„Nicht die schlechteste Idee, die du jemals hattest.“

Shikamaru fuhr sich mit beiden Handflächen über das Gesicht. „Seid ihr dann fertig?“

Tsunade zuckte mit den Schultern. „Mir würden noch ein paar Witze auf deine Kosten einfallen, aber dann verpasst ihr euren Auftritt.“ Sie gab einige letzte Anweisungen und dirigierte sie zur Bühnentreppe.
 

Sasuke hatte sich in die hinterste Ecke des Restaurants zurückgezogen. Von hier beobachtete er das Treiben von Sakura und Shikamaru, die gerade einige Witze rissen. Das Gewinnspiel war vor wenigen Sekunden beendet worden. Er war derjenige, der auf den Anruf von Tony, ihrem Techniker, wartete, damit die Gewinner vom Onlinequizz ausgelost würden. Außerdem war seine Laune miserabel und er hatte keine Lust auf eine weitere Predigt von Hinata. Vielleicht versteckte er sich allerdings auch einfach vor Karin, die mit ihren Andeutungen immer deutlicher geworden war. Aber eigentlich hatte er überhaupt keine Lust auf ihre Gesellschaft und diese nervig hohe Stimme.

Er und Karin kannten sich durch das Studium an der gleichen Universität. Itachi hatte damals, nur um seinen kleinen Bruder zu ärgern, die Rothaarige eingestellt. Entgegen der Erwartung dass sie nach wenigen Monaten das Weite suchen würde, war sie bereits seit zwei Jahren in der Firma. Sasuke musste jedoch zugeben, dass es durchaus seine Vorteile hatte, dass sie immer zur Verfügung stand.

Dafür waren auch die regelmäßigen Standpauken, die Hinata ihm vorhielt durchaus auszuhalten.
 

Das leise Vibrieren seines Handys holte ihn zurück in die Realität. Er ordnete einen Kellner an ihm einen Stift und Papier zu besorgen. Als dieser gerade protestieren wollte, verengten sich seine Augen zu Schlitzen und der junge Mann zog beides aus seiner Brusttasche. Dann drehte er sich um und war so schnell wie es ihm Möglich war in der Menge verschwunden.

„Ja?“, blaffte er in sein Smartphone und einige erboste Blicke drehten sich zu ihm um, erstarrten dann allerdings, als sie erkannten wer hinter ihnen stand. Sasuke notierte sich zwei Namen. Es war etwas knifflig in der bloßen Hand mit dem spitzen Kugelschreiber auf dieses verflucht dünne Blättchen zu schreiben. Er zog sein Jackett zurecht und drängte sich durch die Gäste zu Itachi.
 

Sein Bruder wartete bereits mit vier Umschlägen in der Hand. Als er Sasuke sah erhellte sich sein Blick und er wedelte ihm zu. „Ging ja ganz schön fix.“

„Ja, wenn Tony mal zu etwas Lust hat, ist der alte Kerl durchaus zu gebrauchen. Hier sind die Namen.“ Er reichte Itachi den Zettel. Dieser kniff seine Augen zusammen, um die Kritzelei zu entziffern. „Hat das ein Huhn geschrieben oder was?“

Sasuke verdrehte die Augen. „Ist ja gut. Gibt diese verdammten Gutscheine her. Ich mach es ja schon selbst.“

„Passiert ja nicht so oft.“ Itachi grinste fies, während Sasuke eine Augenbraue nach oben zog. Eigentlich wollte er gar nicht wissen, was sein Bruder meinte. „Was?“

„Das du es dir selber machst.“

„Du bist manchmal einfach so witzig“, antwortete Sasuke trocken.

„Und du ein Langweiler. Und trotzdem wirst du heute wieder einmal mit Karin zusammen heim gehen, oder täusche ich mich?“ Itachi schaute zur Bühne, auf der Sakura gerade über die Bedeutung des Silvesterkusses sprach.

Sasuke ignorierte den Blick seines Bruders und widmete sich voll den Gutscheinen, auf denen er die Namen der Gewinner schrieb. Mit einem Ohr lauschte er allerdings Sakuras Worten.
 

„Sie zählen von Zehn an runter und da ist es dann. Das neue Jahr. Überall Feuerwerk und Korken, Gelächter und Musik und sie und er mittendrin. Und dann der Kuss. Einen Moment lang steht die Zeit still und Sie wissen – alles ist gut. Und falls nicht, wird es das jetzt, in diesem neuen, noch unberührten Jahr.“ Sakura machte eine kurze Pause und schaute durch das Publikum. Viele Pärchen standen dicht beieinander und hörten sie an. Dann fuhr sie fort. „Diesen Moment haben viele von uns schon einmal erlebt und wir alle wissen, wie magisch er ist. Dieser Kuss ist ein kleines Versprechen, ein Ausblick darauf, dass man auch die nächsten zwölf Monate gemeinsam erleben will. Mit allen Höhen und Tiefen. Mit allen Herausforderungen und Wünschen. Füreinander, aneinander.“ Ihr Blick glitt zu ihrem Vater, der neben Shikaku an der Bar stand. Shikamarus Mutter stand neben ihm, während er einen Arm um ihre Hüfte geschlungen hatte. Sakura spürte wie sie wehmütig wurde und ihre Augen brannten. Sie musste unwillkürlich an ihre Mutter denken und die Blicke die sich ihre Eltern jeden Tag aufs Neue gegenseitig geschenkt hatten. Sie waren so voller Liebe gewesen. Damals hatte sie es nicht verstanden, doch seit ihre Mutter gestorben war, wusste sie es. Wahre Liebe existierte und sie hatte unheimlich Angst, dass ihr Vater sich in seiner Trauer für den Rest seines Lebens verlieren würde. Vielleicht hatte sie auch Angst um sich selbst.
 

Schwer schluckend fuhr sie fort. „Dieser eine Kuss markiert einen neuen Abschnitt und gleichzeitig, dass da jemand ist, der genau diesen neuen Weg mit uns zusammen gehen will. Feiern wir also das neue Jahr. Und feiern wir die Liebe, das Küssen und das schöne Gefühl, dass wir jemanden ganz Besonderen an unserer Seite haben.“ Heilfroh, dass sie während ihrer Rede nicht in einen Heulkrampf ausgebrochen war, verfing sich ihr Blick unbeabsichtigt in den dunklen Augen Sasukes. Seine Miene war so unergründlich wie das Meer, wäre da nicht ein betrübter Glanz für einen Sekundenbruchteil aufgetaucht. Sie schaffte es nicht den Blick zu lösen. Doch auch ihm schien es nicht anders zu ergehen. Und dann, als Sakura bereit war wegzusehen, tauchte ein warmes, tröstliches Lächeln auf den Lippen des Uchihas auf. Ihr wurde heiß und kalt zugleich und ihr Herz schlug bis zum Anschlag in ihrer Brust. Wüsste sie nicht, dass es anatomisch unmöglich war, dachte sie es würde gleich aus ihrem Brustkorb springen.
 

Hinata bekam eine Gänsehaut, nachdem sie kleine Anekdote zum Neujahrskuss mit angehört hatte. Sie mochte die romantische Idee dahinter, auch wenn sie sich natürlich bewusst war, dass es durchaus sehr idealisiert war. Es gab auch Menschen die alleine sehr glücklich waren oder einfach das Pech hatten, nicht den richtigen Partner zu finden. Betrübt musterte sie Naruto, der neben Gaara stand. Einen kurzen Moment hatten sich während Sakuras Rede ihre Blicke getroffen. Ertappt sah sie weg und spürte, wie die Röte sich in ihr Gesicht bahnte.

„Das ist doch wieder mal so nen Frauending und vollkommen übertrieben.“ Gaara kratzte sich am Hinterkopf. Sein Blick war fragend. Hinata wollte widersprechen, doch Naruto kam ihr zuvor. Er versenkte eine Hand in seiner Hosentasche. „Finde ich nicht. Ist doch eigentlich einer schöner Gedanke, wenn man genau diesen einen Menschen hat, an dem man immer denken muss und das starke Bedürfnis besitzt, nur diesen einen Menschen küssen zu wollen.“ Während dieser kleinen Ansprache schaute er Hinata tief in die Augen.
 

Naruto spürte, dass sich gerade etwas zwischen ihm und Hinata verändert hatte. Der Blick, mit dem sie ihn bedachte war schleierhaft. Seit ihrem gemeinsamen Nudelsuppenessen musste er dauernd an die junge Frau denken. Mit ihrem heutigen Auftreten raubte sie ihm beinahe den Verstand und er spürte eine unnatürliche Wut in sich aufbauschen, wenn er mitbekam wie fremde Männer eindeutig mit ihr flirteten. Doch seine Zweifel, ob sie vielleicht auch nur ein Lauffeuer wie Sakura war, konnte er bisher nicht vollkommen abschütteln. Als Sakura vom Neujahrskuss angefangen hatte, traf ihn die Erkenntnis allerdings wie ein Schlag. Er hatte sich möglicherweise ein klein wenig in die Hyuga verknallt.
 

„Und für alle die niemanden haben um ihn zu küssen, kann ich Alkohol oder einen Hund hervorragend empfehlen. Alternativ tut es auch eine Katze.“ Das Publikum lachte über Shikamarus Scherz. Sakura blinzelte und brach den Blickkontakt ab. Ihre Kehle fühlte sich zugeschnürt an. Dankbar nickte sie Shikamaru zu, der die Situation vollkommen richtig verstanden hatte und das Ruder übernahm. Tsunade tauchte im Blickfeld der Rosahaarigen auf und deutete auf die Uhrzeit. Es waren noch knappe fünf Minuten bis Mitternacht. Die Kellner wateten sich durch die Gäste und reichten jedem ein Glas Champagner zum Anstoßen.
 

Auch Sasuke und Itachi mussten noch einmal auf die Bühne, damit niemand die Gesichter hinter der Veranstaltung vergaß. Außerdem verkündeten sie die Gewinner der New York Reise. Geschmeidig betrat der ältere der beiden die Bühne. Sein Gesicht zierte ein fröhliches Schmunzeln, während Sasuke zur üblichen Manier zurück gegangen war. Shikamaru und Sakura machten einen Schritt zurück, damit die Brüder Platz vor den Mikrofonen fanden. Itachi klopfte Testweise gegen den Kopf des Mikros und ein rauschen summte durch das Mio. Er besaß ein umwerfendes Lächeln und die Charaktereigenschaft Menschen mit seiner Art zum Mitmachen zu bewegen. „Es freut mich, dass der Abend bisher so großartig verlaufen ist. Und auch ich kann es mir nicht nehmen lassen, mich ebenfalls bei Ihnen allen zu bedanken. Auch für das erstklassige Feedback, dass wir bisher auf unseren sozialen Kanälen zum heutigen Abend erhalten haben. Demnach gilt ein besonderer Dank unseren beiden Moderatoren, die uns durch den heutigen Abend begleitet haben und viele Gefühle in uns ausgelöst haben.“ Er gab jemand im Publikum ein Zeichen und Hinata tauchte plötzlich am Bühnenrand auf. In der Hand ein großer Blumenstrauß. Es war eine Pracht aus pastelligen Tönen, durchzogen von grünen Elementen, die einen wunderbaren Kontrast boten. Sasuke nahm den Strauß entgegen. Itachi grinste. „Außerdem dürfen wir Ihnen jetzt offiziell verraten, dass ‚Chicago Radio Wake Up‘ ab sofort immer landesweit ausgestrahlt wird. Wenn Sie also einmal einen schlechten Morgen haben, schalten Sie ein. Sakura und Shikamaru werden Ihre Laune heben.“

Die Gäste gaben Beifall und Sasuke überreichte Sakura den Blumenstrauß. Ihre Hände berührten sich flüchtig. Sakura formte einen lautlosen Dank mit ihren Lippen und strahlte über das ganze Gesicht. Dann wandte sie sich wieder dem Publikum zu. Sasuke musterte das Seitenprofil der jungen Haruno, als ein Blitzlichtgewitter ihn Blinzeln ließ. Der engagierte Fotograf gab Anweisungen für ein gemeinsames Bild zu Viert.
 

Noch eine Minute. Die Uchiha Brüder verließen die Bühne. Sakura legte den Blumenstrauß auf das Piano hinter sich ab. In der Hand ein Glas gekühlten Champagner. „Was sind deine Vorsätze fürs nächste Jahr Shikamaru?“ Der Dunkelhaarige grinste unverfroren. „Ich lebe eher unkonventionell und habe das Bestreben weniger Dinge zu tun, auf die ich keine Lust habe und mehr von dem zu machen was ich liebe.“

„Also schlafen und Shōgi spielen?“ Das Publikum lachte leise.

„Exakt. Ich finde man lässt sich viel zu häufig zu Dingen überreden, die man eigentlich gar nicht leiden kann.“

„Es ist soweit. Noch zehn Sekunden.“

Die Gäste im Mio tauchten in eine Salve ab und zählten den Countdown herunter.

„10 – 9 – 8- 7 – 6 – 5 – 4 – 3 – 2 – 1!“
 

„Gesundes Neues Jahr!“ Sakura prostete der Menge zu.

„Wir wünschen Ihnen allen nur das Beste! In wenigen Minuten startet ein professionelles Feuerwerk vor der Tür, zu dem wir Sie herzlich einladen. An dieser Stelle möchten auch wir uns verabschieden. Wir wünschen Ihnen allen nur das Beste. Bleiben Sie gesund. Und natürlich freuen wir uns, wenn wir irgendwann mal den ein oder anderen Anrufer wieder hören. Bleiben Sie gerne noch ein bisschen für eine ausgelassene Fete und tanzen Sie was das Zeug hält “ Shikamaru trank einen Schluck. Ein lauter Knall von Konfettikanonen flutete die Menschen in einen Regen aus Gold und Silber. Sakura streckte die Handfläche aus und ein goldener Schnipsel landete federleicht darauf. Sie pustete ihn leicht an und er schlug einige Kurven in der Luft und bettete sich schließlich in den Haaren einer älteren Frau ein.

Sakura zog Shikamaru in eine herzliche Umarmung. Das kühle Glas an seinem Nacken ließ ihn erschauern. „Auf uns! Das wird ein großartiges Jahr. Ich habe es einfach im Gefühl und das alles so bleibt wie es ist“, flüsterte Sakura ins Ohr ihres besten Freundes. Er strich ihr fürsorglich über den Rücken. „Naja nicht alles, aber fast alles darf gerne so bleiben wie es ist.“ Er drückte ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange und gemeinsam verließen sie die Bühne, wo sie bereits von zahlreichen Menschen in Empfang genommen wurden, um Neujahrswünsche auszutauschen.
 

„Ein gesundes neues Jahr meine Kleine.“ Kizashi umarmte seine jüngste Tochter. „Danke Dad. Ich wünsche dir ebenfalls ein gesundes neues Jahr.“ Er drückte sie eine Armlänge von sich weg. „Du warst einfach fabelhaft. Ich wusste schon immer, dass in dir dieses besondere Talent steckt.“

„Du übertreibst schon wieder maßlos.“

„Nein, ich denke nicht. Und als dein alter Herr darf ich das auch sagen. Wo steckt eigentlich dein fauler Freund?“

Sakura gluckste und deutete auf die Eingangstür. „Versucht das Handynetz zu überlisten und seine Freundin zu erreichen.“ Der Haruno nickte verstehend und überreichte Sakura ihren Mantel. Beim Verlassen griffen beide in ein großes Glasgefäß und angelten einen Glückskeks heraus. Sakura hatte diese in sehr viel Mühe alle selber gemacht und personalisierte Wünsche und Sprüche darauf geschrieben. Gemeinsam verließen sie das Mio, um in ein Farbenmeer am Himmel einzutauchen.
 

Sakura kuschelte sich tief in ihren Mantel. Die Luft war klirrend kalt, aber klar. Nach und nach strömten mehr Gäste aus dem Restaurant. Einige zeigten begeistert in den Himmel, andere brachen einen Glückkeks auseinander, und lasen die Sprüche gegenseitig vor. Und durchweg jeder strahlte. Sie spürte ein leichtes Tippen an ihrer Schulter und drehte sich nach links. Mikoto Uchiha stand ihr gegenüber. Freundlich erwiderte die Rosahaarige das Lächeln. Sie mochte die Frau wirklich gerne. Sie besaß eine unglaubliche Herzenswärme und positive Ausstrahlung. „ Sakura, meine Liebe ich möchte Ihnen auch persönlich ein gesundes neues Jahr wünschen. Ihre Rede vorhin war unglaublich. Warum sind Sie eigentlich Single, wenn ich das so frech fragen darf?“

Die Haruno bedankte sich höflich und ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Mikoto lachte glockenhell und winkte ab. „Oh ich wollte Sie selbstverständlich nicht in Verlegenheit bringen. Verzeihen Sie mir.“

Erleichtert atmete Sakura aus. „Ich habe wohl einfach noch nicht den Richtigen gefunden.“

Mikoto dachte einen Augenblick über ihre Worte nach. „Das soll jetzt nicht übergriffig wirken, aber Sie und ihr Freund scheinen eigentlich sehr gut zusammen zu passen.“, mutmaßte sie.

Sakura strich sich ein paar gelöste Haare hinter die Ohren und blickte zu der explodieren Rakete. „Sie sind nicht die Erste, die das sagt. Aber wir kennen uns nun schon so lange, wenn es bisher nicht gefunkt hat, wird es das auch zukünftig nicht tun. Wir sind nur Freunde. Er ist durchaus ein gutaussehender, herzensguter Mann, aber eben nicht für mich.“ Die Haruno schmunzelte glücklich und schaute wieder zu Mikoto. Sakura fragte sich, warum diese Frau sich so sehr für ihr Liebesleben interessierte.
 


 

Geistesabwesend spielte sie mit einer Paillette an ihrem Kleid, als sie lachend mit dem unbekannten Mann flirtete. Er besaß einen leicht gebräunten Teint und hellbraune Haare. Dazu strahlend blaue Augen. Es war bereits eine Stunde seit dem Einläuten des neuen Jahres vergangen. Die Kameras waren endlich aus, die Band spielte eine Mischung aus klassischem Jazz und einigen modernen Titeln und Sakura hatte einen leichten Schwips. Plötzlich wurde sie unterbrochen. „Ich darf doch abklatschen.“ Sie wurde herumgewirbelt und sah sich unerwartet dem Antlitz von Sasuke Uchiha gegenüber.

„Was soll das?“, schnaubte sie, als er sie mit federartiger Gewalt in die normale Tanzstellung zwang und schließlich begann sie zu einem langsamen Walzer zu führen.

„Hattest du ihn an der Angel?“

„Auch wenn es dich nichts angeht, aber ja, hatte ich.“

„Dir ist klar, dass er verheiratet ist?“

„Ist das ein Wunschdenken deinerseits?“ Überlegen schaute sie ihn an. Seine Miene verriet nichts über seine Gedanken. Er drehte sie von sich weg, bevor er weitersprach.

„Wieso sollte es Wunschdenken sein? Ich bin durchaus in der Lage mit meinem Verstand Situationen zu deuten.“ Er fing sie wieder ein und legte die Hand zurück an ihren schlanken Rücken. „Und nur um deine Erinnerung aufzufrischen, du warst diejenige die mich geküsst hat. Nicht umgekehrt.“

„Natürlich drehst du mir jetzt da einen Strick draus. Es war ein Moment geistiger Umnachtung und hatte absolut gar nichts zu bedeuten.“ Sie hielt seinem Blick stand. Der Alkohol schenkte ihr Selbstvertrauen, das sie im nüchternen Zustand sicher nicht gehabt hätte.

„Ich drehe dir keinen Strick aus irgendwas. Du bist diejenige, die sofort darauf angesprungen ist.“ Überlegen schaute er sie an. Sakuras Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und in ihrem Kopf plätscherte die Erinnerung des Kusses zurück. Und die Hitze die sie dabei überkommen hatte. Das Verlangen nach mehr. Sie sah ihn an und hatte plötzlich das Gefühl, dass er ihr näher gekommen war. Würde er sie diesmal küssen? Ein Teil davon bettelte förmlich darum.
 

Die Band spielte einen Tusch und Stimmen durchbrachen die Tanzfläche. Sakura sah weg und Sasuke musste sein rasendes Herz beruhigen. Sakura spürte ihre schmerzenden Füße. Ihr Kopf tat weh und die Luft war stickig. Erschöpft fasste sie sich an die Stirn. „Ich glaube, ich muss mich setzen.“ Sasuke lotste sie zum nächsten Stuhl. Sakura rieb sich die pochenden Schläfen und schloss die Augen. Sasuke ging vor ihr in die Hocke. Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. „Alles okay?“

„Ja. Ja. Mir ist nur etwas schwindelig.“ Sie errötete und versuchte die aufkeimende Scham wegzulächeln, doch Sasuke sah sie ernst an. „Willst du ein Wasser?“

Sakura schüttelte leicht den Kopf. Sie spürte wie sie immer schlechter Luft bekam. „Ich glaube, ich sollte einfach mal etwas frische Luft schnappen. Dann geht’s sicher wieder besser.“ Sie sahen sich einen Moment an, ehe Sasuke ihr auf half und zur Tür begleitete. Er griff blind nach seiner Jacke im Eingang.
 

Die Kälte traf sie wie ein Fausthieb. Frierend rieb sie ihre Oberarme. Sasuke legte seine Jacke über ihre Schultern. Dankbar schaute sie ihn an und roch heimlich an der Jacke, die eindeutig nach Sasuke duftete. Er lachte. Er hatte sie genau beobachtet. „Scheiße“, sie griff sich an die Stirn. „Das solltest du doch gar nicht mitbekommen.“

Er ließ die Aussage unkommentiert im Raum stehen. Sasuke zog die Schultern zu seinen Ohren hoch. Die Hände in der Hosentasche. Es war arschkalt, doch Sakura sah sofort etwas besser aus. Die Blässe war verschwunden und sie bekam langsam wieder etwas Gesichtsfarbe. Erleichtert fuhr er sich durch die schwarzen Haare und pustete die Luft aus seinen Wangen.

„Tut mir übrigens Leid, dass ich dich einfach so geküsst habe. Das war unprofessionell und ich hätte das nicht tun sollen.“, sagte Sakura in die Nacht hinein.

Überrascht sah Sasuke sie an, antwortete aber nichts. Eigentlich hätte er nichts dagegen gehabt, wenn sie die Situation aus seinem Büro heute wiederholt hätten.
 

Die Tür hinter ihnen wurde geöffnet, aber beide ignorierten es. Bestimmt nur ein paar Leute auf dem Heimweg. Doch Sasuke bekam eine schrecklich unangenehme Gänsehaut, als die Frau ihre Stimmer erhob. „Hier bist du. Ich habe bereits überall nach dir gesucht. Ich dachte wir machen da weiter, wo wir vorhin aufgehört haben.“ Karin drängte sich zwischen Sakura und ihn und schenkte ihm einen koketten Augenaufschlag und stemmte die Hand in ihre Hüfte. Ihr Kleid ließ keinen Spielraum für Vermutungen und jeder wusste genau, auf was sie aus war.

„Du nervst, Karin. Verschwinde!“, fauchte Sasuke erbost.

Sakura schaute ihn verwirrt an, doch dann zeichnete sich Erkenntnis in ihrem Gesicht ab. Eilig streifte sie seine Jacke von ihren Schultern und warf sie ihm entgegen. „Lasst euch nicht von mir von Dingen abhalten, die ihr zu Ende bringen müsst.“ Ihre Stimme triefte vor Zorn. Gereizt und vor allem enttäuscht von sich selber, verschwand Sakura wieder ins Innere vom Mio. Sie vernahm noch Sasuke, der ihren Namen nachrief, doch sie war taub vor Wut und ihrer eigenen Dummheit. Sie blinzelte einige Tränen weg. Sie rauschte an Ino vorbei die, wie Sakura nur im Unterbewusstsein wahrnahm, gerade heftig mit einem Mann knutschte.

Sie spürte eine Hand um ihren Arm, riss sich jedoch los. „Sakura, was ist los?“ Shikamaru entschuldigte sich bei seinem Gesprächspartner. Itachi schaute den beiden irritiert hinterher, als Sakura in die Küche einbog. Die Tür schwang hinter ihr her. Shikamaru stieß sich das Knie an der Kante, ignorierte den aufkommenden Schmerz allerdings.
 

Wie ein aufgescheuchtes Reh drehte sie Runden in der Küche und murmelte wütend etwas Undeutliches vor sich hin. Der Nara gönnte ihr ein paar Augenblicke mit sich selber, bevor er ihr den Weg abschnitt und sie an den Oberarmen packte und eindringlich ansah. „Würdest du mir um Gottes Willen sagen was auf einmal los ist?“ Er fixierte ihr Gesicht. Auf ihrer Stirn trat eine Wutader hervor. „Ich bin so unglaublich dämlich, dass ich es nicht einmal in Worte fassen kann und mir am liebsten selber eine reinhauen möchte.“

„Ja, okay. Und weshalb genau?“

„Weil…-ach ich weiß doch auch nicht, was ich mir gedacht habe.“ Unwirsch befreite sie sich aus Shikamarus Fängen und strich sich die Haare aus dem Gesicht.

„Ist es wegen Uchiha?“ Seine Stimme hob sich an und Groll stapelte sich auf. „Soll ich ihm eine verpassen?“

Sakura sah ihn erschrocken an, brach dann jedoch in hysterisches Gelächter aus. Außer Atem rieb sie sich über die Brust. „Nein. Nein.“ Plötzlich lachte sie noch lauter. Shikamaru hatte etwas Angst. Sakura sah aus wie frisch aus der Irrenanstalt entflohen. Sie stützte sich mit den Händen auf ihren Oberschenkeln ab und versuchte ihre Atmung wieder zu beruhigen. Sie schaute zu ihrem besten Freund hoch. „Ich glaube, ich sollte jetzt gehen.“

Beunruhigt strich er ihr behutsam über den gebeugten Rücken. Er machte sich wirklich Sorgen. „Meinst du nicht, du solltest erstmal darüber reden?“

„Mach dir keine Sorgen.“, wiederholte sie wie ein Mantra. „Mir geht es jetzt so viel besser. Ich weiß endlich was mich erwarten würde.“ Shikamaru hatte keine Ahnung von was sie gerade sprach.
 

Sie stellte sich vor ihn und schaute ihn mit ernster Miene an. Sakura legte ihre Hände an die Wangen von Shikamaru und beugte sich zu ihm hoch. Vorsichtig legte sie ihre Lippen auf seine. Er japste erschrocken und riss seine Augen weit auf. Sakura entfernte sich bereits wieder. Es war nicht mehr als ein Hauch. Entschuldigend sah sie ihn aus ihren grünen Augen an. „Es tut mir Leid. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es jetzt das richtige gewesen ist. Du hast eine Freundin.“ Sie raffte ihr Kleid zusammen und ließ einen verdutzten Shikamaru hinter sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sunny_
2021-03-15T12:47:03+00:00 15.03.2021 13:47
Karin ist einfach nur ultra nervig.
Uui hoffentlich klappt das mit Naruto und Hinata.
Liebe Grüße
Von:  Scorbion1984
2021-03-08T20:23:35+00:00 08.03.2021 21:23
Karin ist immer und überall die gleiche aufdringliche Person .
Eigentlich ist Sasuke selber Schuld, er sollte ihr gegenüber mal eine richtige Ansage machen .
Blödmann !
Antwort von:  FriePa
08.03.2021 21:53
😂😂 Manchmal tut die Arme mir schon leid, dass sie fast immer den Buhmann spielen muss. Aber einer muss die Rolle ja übernehmen 🤷🏼‍♀️🤭

Schönen Abend noch :)


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