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Midnight at Mio

Sasuke x Sakura
von

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Wine

Sakura zog ihre Wohnungstür hinter sich zu. Im Treppenhaus waren Stimmen. Sie rannte schnell die zwei Treppen runter. Oder zumindest wollte sie das. Denn ein Déjà-vu ereilte sie, als sie um die Ecke bog und beinahe in zwei Personen reingerannt wäre. Allerdings knickte Sakura beim Abbremsen um und stolperte auf den Vordermann der Beiden zu.
 


 

Erschrocken riss Sakura ihre Augen weit auf. In ihrem Kopf geschah alles um sie herum wie Zeitlupe. Sie rutschte von der Stufe ab und sah sich bereits mit einem verstauchten Knöchel auf dem Weg in die Notaufnahme. Sie kniff ihre Augen zusammen und wartete auf den eintretenden Schmerz und die Kälte der Fliesen.

Doch es geschah nichts.
 

Sie spürte eine behagliche Wärme und das Rascheln von Jacken. Sie öffnete wieder ihre Augen und sah ein Monument von grünem Stoff vor sich. „Vorsicht, Vorsicht junge Dame.“ Adam Winter, ihr Nachbar, hatte sie aufgefangen. Der rüstige Rentner drückte Sakura kurz gegen seine Brust und ließ ihr Zeit, ihren Herzschlag wieder runterzufahren.

Gretchen Winter war ganz aufgebracht. „Um Gottes Willen Kindchen, ist dir etwas passiert?“ Sie quetschte sich neben ihren Mann. „Mensch Adam, tret doch mal zur Seite und lass dem armen Mädchen ihren Freiraum.“

Adam entfernte seine Arme von Sakura. Diese ließ sich erschöpft auf eine kalte Treppenstufe hinter sich fallen und strich sie einige Haarsträhnen die ihr ins Gesicht gefallen waren hinter die Ohren. Sie schaute hoch. Die blauen Augen von Adam strahlten sie an. „Danke Adam, ohne Sie wäre ich jetzt bestimmt auf dem Weg in die Notaufnahme.“

Er winkte ab. „Ach was. Ich freue mich, dass sich eine hübsche, junge Dame freiwillig in meine Arme hat fallen lassen.“

Gretchen schlug ihm gegen die Brust. „Adam“, zischte sie.

Besagter hob unschuldig seine Hände. „Ach komm schon Liebling, du weißt ich liebe nur dich.“ Um seinen Wort Kraft zu verleihen, schnappte er sich ihr Gesicht und drückte ihr einen Kuss auf ihre Stirn und schlang besitzergreifend seinen Arm um ihre Hüfte.

Sakura beobachtete das Schauspiel vergnügt und wünschte sich insgeheim, irgendwann auch mal so mit ihrem Ehemann zu schäkern.

Dazu bräuchtest du erst mal einen Typen!
 

Gretchen wandte sich wieder der jungen Haruno zu. „Wo wolltest du denn so eilig hin?“ Sakura erhob sich von der Treppe und klopfte sich den Staub von ihrem Hintern. „Nochmal schnell in den Supermarkt. Heute ist doch Montag.“ Die Winters nickten verstehend. Die Drei lebten nun schon so lange hier, da bekam man natürlich mit, wer bei den Nachbarn ein und ausging.

Sakura bedankte sich nochmal bei Adam und sie verabschiedeten sich. Sie hörte, wie sich die beiden wieder anfingen gegenseitig anzustacheln und lachten dann. Ungläubig schüttelte Sakura mit ihrem Kopf und ein Schmunzeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab.
 

Natürlich blieb es bei Sakura nicht nur bei einer Dose Tomaten. Während des Einkaufes hatte sie ein unangenehmes ziehen Richtung Unterleib gespürt. Na toll. Geht dieser Mist schon wieder los. Vorsorglich griff zu ihrer Lieblingsschokolade und zwei Tüten Gummibärchen, sowie einem Päckchen Tampons.

Während des Bezahlvorgangs bemerkte sie zwei Jugendliche hinter sich, die sich über ihren Einkauf lustig machten. Manchmal war die Jugend echt anstrengend. Sie dachte darüber nach, ob sie in dem Alter auch so unreif war. Beschloss dann aber, dass sie definitiv nicht so war.
 

Der Weg vom Supermarkt zu ihrer Wohnung war nicht länger als drei oder vier Minuten, aber es war eiskalt. Sie beschleunigte ihr Tempo weiter, und suchte in ihrer Jackentasche nach dem Haustürschlüssel. Nicht da. Naja Shikamaru würde sie schon wieder reinlassen.

Vor der Haustür stoppte sie. Zwei Personen lungerten davor herum. Okay, sie lungerten nicht wirklich. Als das Licht auf die Person an der Haustür fiel, sah sie die gleiche orange Mütze wie heute Morgen. Es klimperte und sie hörte Naruto Uzumaki fluchen. „Scheiß Schlüssel. Wer braucht schon acht Stück davon, vorallem wenn sie alle gleich aussehen.“

„Mensch Dobe, du wohnst jetzt seit wie vielen Wochen hier und schaffst es nicht mal dir einen Schlüssel zu merken?“ Sakura schaute zu der anderen Person. Der fremde Mann war noch ein kleines Stückchen größer als Naruto. Unter seiner Winterjacke ließ sich eine durchtrainierte Figur erahnen. Er hatte eine dunkle Aura um sich schweben. Sakura schluckte schwer. Sie sah sein Gesicht nur von der Seite im dämmrigen Licht der Straßenlampe. Aber das reichte vollkommen aus, um die junge Frau aus der Fassung zu bringen. Sie spürte wie sie ihre Luft anhielt.
 

Oh Gott! Sie musste unbedingt mal wieder mit einem Mann ausgehen. Diese ständigen Gefühlsausbrüche und Schwärmereien raubten ihr noch den letzten Nerv.

Das Knistern ihrer Tüte lenkte die Aufmerksamkeit des Fremden auf sie. Er legte seinen Kopf schief und musterte sie. Sakuras Herzschlag beschleunigte sich, als die den prüfenden Blick des Mannes auf sich spürte. Nur nichts anmerken lassen. Atme tief ein und wieder aus. Sie hatte das starke Bedürfnis sich ihre Hände schützend vor ihren Körper zu halten.
 

Naruto durchbrach den Moment. „Ich hab ihn!“ Freudig hielt er den richtigen Schlüssel Richtung Sasuke und folgte seinem Blick. Er grinste, als er Sakura sah. „Oi! Was treibt dich denn in die Kälte?“

Sie hielt die Tüte mit ihrem Einkauf nach oben. Sasuke schaute kurz zwischen Naruto und Sakura hin und her. Kannten sich die Beiden?

„Willst du mit rein“, fragte Naruto und drehte sich zur Tür, um diese aufzuschließen.
 

Die junge Frau rauschte an dem fremden Mann vorbei. Er sah ihr verstohlen hinterher, als sie bei dem Namensschild ‚Haruno‘ die Klingel betätigte. Der Name kratze irgendwo tief in seinem Hinterkopf etwas wach. Er konnte es aber nicht zuordnen.

„Hey Teme, bist du festgewachsen?“ Naruto hielt dem Uchiha die Haustür auf. Sasuke riss sich aus seinen Gedanken los. Mit den zwei Pizzen in der Hand betrat er das Treppenhaus.
 

„Ich habe das mit dem Wein nicht vergessen.“ Naruto grinste die junge Frau an. Auf ihrem hübschen Gesicht kam ein schüchternes Lächeln zustande. Sasuke schaute sie sich im vollen Licht nochmal an. Sie trug schwarze Sportleggins, die ihre langen Beine betonten. Unter der dicken weißen Jacke, da war er sich sicher, befand sich eine schlanke, aber doch frauliche Figur. Die rosa Haare verwirrten ihn ein wenig. Aber was ihn festhielt, waren die hellen grünen Augen, die eine unnatürliche Wärme und Vertrautheit ausstrahlten.

„Hey Sasuke, das ist meine Nachbarin. Sie lebt in der Wohnung unter mir.“ Naruto trat einen Schritt zur Seite und die junge Frau richtete ihren Blick zu Sasuke. Ihre Augen strahlten. Er wüsste gerne, was im Moment in ihr vorging.

„Hi, ich bin Sakura“, stellte sie sich selbstbewusst vor und verlagerte ihr Gewicht von dem einen auf das andere Bein und schenkte ihm ein Lächeln.

„Sasuke.“

Sakura wartete, ob noch mehr kommen würde, aber dieser wirklich heiße Typ machte keine Anstalten weiter zu sprechen. Die Rosahaarige hätte zu gerne gewusst, was er dachte. Sein Blick schien undurchdringbar, während er sie anschaute.

Sichtlich stolz jubelte sie ihr Inneres ich an, so selbstbewusst ihren Namen gesagt zu haben. Wow. Du hast deinen Namen gesagt. Das machst du am Tag ungefähr zwanzig Mal. Warum machst du da jetzt so einen Hype draus?
 

„Hey Sakura! Willst du heute nochmal hoch kommen oder was soll dein Geklingel?“ Drei Köpfe schauten nach oben. Shikamaru stand am Geländer und blickte ebenso verblüfft nach unten. „Sorry. Wusste nicht, dass du noch beschäftigt bist.“ Er warf ihr ein undefinierbares Grinsen zu und trat vom Geländer zurück. Sakura schlug sich ergeben mit der Hand vor die Stirn.

„Also dann Männer. Haltet die Ohren steif.“ Sie schenkte beiden ein souveränes Lächeln und ging mit schnellen Schritten die Stufen hoch. Als sie außer Sichtweite war, blies sie die Luft aus ihren Wangen. Sie spürte wie ihr unangenehm warm wurde und die Hitze sich bis in ihr Gesicht ausbreitete.

Blöde Hormone!

Hinter ihrer Wohnungstür wartete Shikamaru auf sie. Das Grinsen, welches er Sakura entgegenbrachte war ihr unheimlich. „Sag kein Wort, ja?“ Sie fauchte ihn an und ging an ihm vorbei in die Küche. „Ich wollte doch gar nichts –“ Aufgebracht und mit einer Zornesfalte auf der Stirn unterbrach sie ihn erneut. „Ich hab gesagt, kein Wort!“ Sie knallte die Dose Tomaten auf den Tisch und brummte leise vor sich hin.

„Mendokuse“, murmelte Shikamaru, doch Sakura hörte es und erdolchte ihn mit ihrem Blick. Eingeschüchtert setzte er sich an den Tisch und widmete sich den Karotten.
 


 

Seit dem Abend im Treppenhaus waren drei Tage vergangen. Sakura vermied es, Naruto auch nur ansatzweise zu begegnen. Sie konnte es sich nicht mal genau erklären, was genau ihr so unangenehm war. Sie wusste lediglich, dass es besser war ihn nicht zu sehen. Glücklicherweise schien er auch nicht Bedürfnis zu verspüren, bei ihr zu klingeln oder irgendwo aufzulauern.

Als ob er ein verrückter Stalker wäre.

Schnaubend hob sie die Vase an und wischte den Staub darunter weg. Der Putzteufel hatte sie wieder voll im Griff. Das geschah eigentlich immer, wenn sie ihre Tage hatte. Es lenkte sie von den fürchterlichen Unterleibsschmerzen ab, die sie immer plagten. Die junge Frau freute sich bereits auf ihren entspannten Abend nachher. Sie wollte sich ein warmes Bad gönnen, dazu ein Glas Wein und ein gutes Buch. Mehr brauchte sie nicht, um sich komplett entspannen zu können. Vielleicht noch Antipasti dazu? Überlegte sie, während sie die Kissen auf ihrem weißen Sofa wieder ordentlich ausrichtete. Aber dafür müsste sie die Wohnung verlassen und das Risiko eingehen, jemanden zu begegnen, den sie eigentlich meiden wollte.
 

Sakura sah sich in ihrem offenen Wohnzimmer um und war durchaus zufrieden mit dem Resultat. Die große Wand, an der die Couch stand war in einem altrosa gestrichen. Gegenüber dem Sofa stand eine hellbraune Schrankwank und ein großer Fernseher platziert. In dem Ausschnitt, wo ihr Fernseher stand, war eine Leiste mit LED-Lichtern angebracht, bei denen sie die Farbe beliebig einstellen konnte. Links neben der Schrankwand war das Fenster zur Hinterseite des Hauses. Dort war bereits die nächste Straße mit Wohnungen gegenüber. Sie hatte zum Sichtschutz Plissees angebracht, die sie günstig im Internet geschossen hatte. Ebenfalls in rosa. Am Fenster hing eine Lichterkette in Form von Sternen hinunter.

Vor dem Sofa stand ein kleiner Beistelltisch, in dem gleichen Holz wie ihre Schrankwand. Darauf fand ihr Adventskranz Platz, den sie von Shikamarus Eltern geschenkt bekommen hatte. Die Kerzen waren passenderweise auch rosa mit goldenem Glitzer. Ihr bester Freund hatte beim Anblick der Kerzen nur genervt gestöhnt und ihr vorgeschlagen die Entsorgung dieses ‚absoluten Liebestöter für sie zu übernehmen‘.

Zu ihrer rechten war die offene Wand, die zur Küche führte. Die Räume mussten trotz dessen separat betreten werden. Lediglich der Küchentresen, mit zwei Barockern davor, ließ erahnen, dass es eine offene Küche war. Die Küche war im gleichen Stil wie das Wohnzimmer. Nur ohne rosa, dafür weiß in Kombination mit dem hellen Holz. Sie hätte gerne die rosa Küche gehabt, allerdings war die damals fast doppelt so teuer.
 

Sie hatte gar nicht mal so lange gebraucht, um die gesamte Wohnung auf Vordermann zu bringen.

Es war 17:56. Die perfekte Zeit, wie sie sich entschieden hatte, sich schnell noch Antipasti zwei Straßen weiter beim Feinkostladen zu holen. Ihr stechender Unterleib hatte sie überzeugt, das Risiko einzugehen jemanden zu begegnen. Sie tippte Shikamaru noch eine kurze Nachricht, zog sich an und verließ ihre Wohnung.
 


 

Shikamaru öffnete seinen Nachrichtendienst und laß die Zeilen seiner besten Freundin. »Mach keinen Blödsinn. Und tu nichts, was ich nicht auch tun würde. Viel Spaß ;)«

Er war aufgeregt. Seine Hände schwitzten eklig. Angewidert ging er sind sein Badezimmer und wusch sich seine Hände nochmal ausgiebig. Sein Blick fiel auf sein Spiegelbild. Hätte er sich vielleicht den Drei Tage Bart noch abrasieren sollen? Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, dass sie etwas dagegen hatte. Dunkle Augenringe zeichneten sich bei ihm ab.

Ich sollte unbedingt meinen Junk-Food und Kaffeekonsum einschränken. Sakura würde mich killen, wenn sie meinen Kühlschrank öffnet und nur Pappfraß vorfindet.

Es schüttelte ihn bei dem Gedanken an eine tobende Sakura. Wo sie diese Woche doch eh schon so anstrengend war.

Die Klingel schellte. Schnell trocknete sich der Nara seine Hände ab und öffnete Wohnungstür. Shikamaru lebte in einer kleinen Zweiraumwohnung, ungefähr fünfzehn Minuten Fußweg von seiner Arbeit entfernt. Es hatte eher den Style einer Studentenbude, aber bisher fand er es nicht als nötig, sich nach etwas größerem umzuschauen, obwohl Sakura ihn regelmäßig damit aufzog. Für ihn alleine reichte es. Der Weg zur Arbeit war gut und die Entfernung zum nächsten Supermarkt bedurfte lediglich ein Überqueren der Straßenseite. Und am wichtigsten, die Distanz zum Haus seiner Eltern war ausreichend genug, um nicht jeden Tag vorbei schauen zu müssen, aber auch nicht zu weit um sich regelmäßig zum Abendessen einzuladen.
 

Doch in dem Moment wo diese hübsche Frau auf der Treppe auftauchte schämte er sich plötzlich für seine Wohnung. Unbehaglich zupfte er sich seinen schwarzen Wollpullover zurecht. Sein Herzschlag beschleunigte sich.

Moment! Fingen seine Hände jetzt wieder an zu schwitzen? Er versuchte sie unbemerkt an seiner Hose abzuwischen.

Die blonde Frau hatte sie letzte Stufe erreicht und lächelte ihn umwerfend an. „Hi“, sagte sie schüchtern und blieb vor ihm stehen. Nicht wissend wohin mit ihren Händen, vergrub sie sie in ihrer Manteltasche.

„Hi. Schön das du da bist.“ Shikamaru schenkte ihr ein zuversichtliches Lächeln und trat zur Seite, sodass Temari Sabakuno eintreten konnte.
 


 

In dem kleinen Badezimmerschrank wühlte Sakura nach ihrem Feuerzeug und ihren Teelichtern, die nach Winterapfel dufteten. Sie fand den kleinen Packen mit den roten Kerzen und tauschte die abgebrannten Kerzen gegen neue aus. Ihr Lieblingsbuch lag griffbereit auf dem kleinen Badezimmertisch, neben ihrer Badewanne. Das warme Wasser rauschte gleichmäßig in die Wanne. Der Spiegel war bereits beschlagen. In einem kleinen Bastkorb, der neben dem Buch stand, waren verschiedene Aromabäder. Sie kramte in dem Körbchen und entschied sich für ein entspannendes Orangenöl-Zimt Gemisch und ließ die farbige Soße in das Wasser laufen. Sofort entfaltete sich ein himmlischer Duft in dem kleinen Badezimmer. Fehlte nur noch der Wein, der gut gekühlt in ihrem Kühlschrank auf sie wartete.
 

Auf dem Weg in die Küche entledigte sie sich bereits ihrer Jeanshose und den Socken. Aus der Schrankwand im Wohnzimmer griff sie nach dem Rotweinglas. Wo hatte sie ihren Korkenzieher hin? Sie wühlte in ein paar Schubkästen im Wohnzimmer, bis ihr einfiel, dass sie ihn seit neuestem in der Küche aufbewahrte. Blöde Gewohnheit. Dann klingelte es.

Sakura verleiherte die Augen. Natürlich konnte es nicht klingeln, bevor sie halb nackt durch die Bude rannte. Sie ging fest davon aus, dass es lediglich Gretchen war, die sich für den halben Bratapfelkuchen bedanken wollte, den die junge Frau heute vor die Wohnung der Winters gestellt hatte. Sakura ging zur Tür und stellte sich so, dass nur ihr Oberkörper aus der Tür heraus lugte. Dann öffnete sie die Tür und staunte nicht schlecht.

Naruto Uzumaki hielt eine Flasche Wein in Höhe seines Gesichts und grinste sie an. „Ich habs nicht vergessen.“ Er legte seinen Kopf schief und musterte die seltsame Körperhaltung der Frau. „Stör ich?“ Naruto wurde plötzlich rot. „Oh Shit. Ist dein Freund da? Ich hoffe, ich habe euch jetzt bei nichts unterbrochen.“

Sakura staunte nicht schlecht und wusste im ersten Moment nicht, was der blonde Mann meinte. „Hä? Freund?“ In ihrem Kopf ratterte es, bis der Groschen fiel. Sie wurde ebenfalls rot, bei dem Gedanken, dass Naruto dachte sie wäre mit Shikamaru zusammen. „Äh, nein. Er ist nicht da. Er ist äh auch nicht mein ähm…Freund“, stotterte Sakura und wurde noch röter dabei.

Naruto kratzte sich peinlich berührt am Hinterkopf. „Vielleicht sollte ich ein anderes Mal wieder kommen?“

Sakura besann sich darauf wieder Herr ihres Körpers zu werden. Sie schloss ihre Augen und atmete einmal tief ein und wieder aus. Aus ihren dichten Wimpern schaute sie Naruto jetzt an, der einen verwirrten Gesichtsausdruck aufgelegt hatte. Er war wirklich süß.

„Nein“, schmunzelte die Rosahaarige und wollte einen Schritt zu Seite machen, als sie mit ihrem nackten Oberschenkel die kalte Tür berührte und sie sich ihrer Nacktheit untenrum bewusst wurde. „Gib mir bitte zwei Sekunden, dann kannst du reinkommen.“ Sie lehnte die Tür ein wenig an und Naruto hörte wie nackte Füße über Laminat tapsten. Er lehnte sich ein Stückchen Richtung Türspalt und sah einen Traum aus langen nackten Beinen. Seine Augen wanderten automatisch weiter hoch und blieben an einem weißen String hängen, der im nächsten Moment hinter einer Tür verschwand.

Naruto schluckte und versuchte die aufkeimende Erregung, die sich in ihm breit machen wollte, zu ignorieren. Er öffnete den Reisverschluss seiner Sweatjacke. Im Treppenhaus war es kühl. Das half ein wenig gegen die Hitze.
 

Sakura sprang in ihre Lieblingsleggins und zog sich schnell wieder ein Paar Socken an. Im Badezimmer warf sie einen wehmütigen Blick auf das wohlig, dampfende Badewasser. Sie drehte den Hahn zu und schwor sich, das auf ein anderes Mal zu verschieben.
 

Naruto ließ sich nichts von dem, was er eben gesehen hatte, anmerken. Sie hätte ihn bestimmt zu Brei geschlagen, wenn sie gesehen hätte, dass er ein bisschen gespannt hatte.

Lächelnd öffnete Sakura ihre Wohnungstür und Naruto trat ein.

„Schuhe kannst du hier ausziehen. Warte, ich suche dir ein Paar Hausschuhe.“ An dem Schrank hinter der Tür bückte sie sich. „Was für eine Größe hast du?“

„44.“ Naruto sah sich in dem kleinen Flur um. Der Schnitt der Wohnung war identisch zu seiner eigenen. Vor ihm waren die zwei Türen zur Küche und dem Wohnzimmer. Rechts neben der Eingangstür war eine weitere, die ins Schlafzimmer und das angrenzende Badezimmer führte. Links waren das kleine WC und die Tür zu einem weiteren zusätzlichen Raum, für den er selber noch keine Verwendung hatte.

Der Flur war in einem hellen grau gestrichen. An der Wand vom Schlafzimmer stand die Kommode, vor der Sakura gerade die Pantoffeln suchte. Links gab es eine große Fotowand. Er wollte jedoch nicht unhöflich sein und beließ es bei einem kurzen Blick darüber.

Wortlos reichte Sakura ihm die Hausschuhe mit der Aufschrift ‚Hotel Amour – ihr Wellnesshotel‘.

„Ja, schau nicht so vorwurfsvoll. Ich habe die nicht mitgenommen. Mein Dad ‚sammelt‘ Hausschuhe aus Hotels“, verteidigte sich Sakura direkt.

„Ich habe doch gar nichts gesagt.“

„Ja, aber geguckt.“ Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Sie sah damit aus wie ein kleines Mädchen. Irgendwie süß. Naruto ohrfeigte sich für diesen Gedanken. Er wedelte mit der Flasche Wein, um sie und auch sich von seinen Hirngespinsten abzulenken.
 

Sie schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln und gemeinsam gingen sie in Sakuras Wohnzimmer. Wie angewurzelt blieb Naruto in der Tür stehen. „Woah! Ganz schön viel Rosa für einen Raum“, stellte er nüchtern fest und stelle die Flasche Wein auf der Küchenbar ab. Anerkennend prüfte er die offene Küche. Das hatte er in seiner Wohnung nicht. Küche und Wohnzimmer waren zwei separate Räume. Die Haruno bemerkte Narutos Erstaunen. Sie nickte mit ihrem Kopf in die Richtung der Küchenbar. „Mein Vormieter hatte damals damit angefangen, das Loch in die Wand zu hacken, ist aber überraschend verstorben. Dann bin ich hier eingezogen und gemeinsam mit meiner Familie haben wir das daraus gemacht“, erklärte sie und beugte ihren Oberkörper über den Tresen. Ihr Pullover rutschte dabei ein Stückchen hoch und entblößte zarte, pfirsichfarbene Haut. Naruto schaute schnell woanders hin. „Ahh…Habs!“ Stolz streckte sie ihm den Korkenzieher entgegen. Naruto griff danach und für den Bruchteil einer Sekunde berührten sich ihre Hände. Wie ein Blitz zogen die Beiden ihre Hände zurück. Narutos Finger kribbelten an der Stelle, wo er ihre Hand berührt hatte. Er sah, dass die junge Frau ihm gegenüber rot wurde und sich schnell umdrehte und zu der Schrankwand ging.
 

Der Blondschof entfernte das Stückchen Plastikpapier vom Kopf der Weinflasche. Die Rosahaarige war ungewöhnlich lange hinter der Tür der Schrankwand verschwunden. Er legte das Papier auf den Tresen und begann damit, den Korken aus der Weißweinflasche zu drehen.
 

Sakura verpasste sich innerlich selbst Schläge und verfluchte ihren Körper. Oder eher die Signale, die er ihr sendete. Sie ließ sich unnatürlich lange Zeit nach den Weingläsern zu greifen, obwohl diese genau vor ihr standen. Sie musste kurz wieder runter fahren. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Da tauchte dieser gutaussehende Typ auf und brachte sie komplett durcheinander. Und dann stand plötzlich noch Naruto vor ihrer Tür und wollte…ja was wollte er? Er kam doch nur um etwas zusammen zu trinken. Halt den Ball flach Sakura!

Shikamaru hätte sie ausgelacht, wenn er sehen würde, dass sie sich benahm wie eine unberührte Jungfer. Sie holte intensiv Luft, nahm zwei Gläser und setzte sich neben Naruto auf den zweiten Barhocker und beschloss alles, was ab sofort passierte, einfach auf sich zukommen zu lassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch allen da draußen ein angenehmes, ruhiges Weihnachtsfest. Bleibt gesund!

Beste Grüße. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jakne
2021-01-11T19:23:40+00:00 11.01.2021 20:23
Hello :)
Na bin ich ja mal gespannt :'D
Alsooo selbst wenn Naruto bei ihr zu Besuch ist, denkt sie noch an Sasuke, deswegen denke ich dass es in die Richtung gehen wird :p (juhu)

lg
Von:  Sunny_
2020-12-29T18:18:01+00:00 29.12.2020 19:18
Guten Abend.

Ich mochte das Kapitel sehr gerne. Ich bin schon gespannt wie das zwischen Naruto und Sakura weiter gehen wird. Obwohl so ein schönes Bad auch etwas feines ist.
Lg
Von:  Scorbion1984
2020-12-23T19:40:56+00:00 23.12.2020 20:40
Schade um das schöne Badewasser ,nein Spass beiseite .
Ist sie jetzt auf alle beide scharf, oder sind ihre Hormone im Dauerstress .
Da bin ich ja mal gespannt wie es weitergeht mit den Dreien oder bei Shika mit Temaris .
Aber erstmal wünsche ich Dir schöne Weihnachten 1🎅🎄


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