Midnight at Mio von FriePa (Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel 2: Lemon Cake --------------------- Kapitel 2 „Guten Morgen, Chicago. Willkomen bei Chicago Radio Wake Up. Chicagos führender Morgenshow...“ Startete Sakura mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die Tür zum Studio flog just in diesem Moment auf. „Bin da!“ Flüsterte ihr Partner hektisch zu Tsunade und Sakura gleichzeitig und rannte schnell zu seinem Mikrofon. „Hier spricht der haarscharfe Shikamaru Nara und mir gegenüber sitzt meine umwerfende Partnerin Sakura Haruno.“ _________________________________________________ Sakura verdrehte die Augen. „Bist du heiser? Kommst du endlich live On-Air in den Stimmbruch?“ „Wow, nach nur dreißig Sekunden kriege ich den bösen Blick. Ist wohl ein neuer Rekord.“ Shikamaru Nara richtete sich seine Kopfhörer und zog seine Winterjacke aus, um sie hinter sich zu werfen. „Sag mal Shikamaru“, begann die Haruno verheißungsvoll. „Weißt du eigentlich, dass gestern der dritte Advent und der Geburtstag deiner Mutter waren?“ „Meine Kopfschmerzen wissen das, ja.“ Er zog eine Grimasse. „Hast du deiner Familie etwa bis in den Morgen was vorgesungen?“ Shikamaru kniff seine Augen zusammen, als hätte er unwahrscheinliche Schmerzen. „Liebe Zuhörer, unfassbar, live auf Sendung weigert er sich plötzlich.“ Sie zeigte mit einem Finger wissend auf ihn und zwinkerte ihm zu. „Ich habe furchbares Lampenfieber vor so vielen Menschen meine engelsgleiche Stimme singend zu präsentieren. Wie war dein Wochenende?“ Der Nara rieb sich leicht verstimmt den Kopf. „Sehr schön. Ich war mit meinem Vater und meiner Schwester und deren Familie zusammen nett essen. Dann haben wir einen gigantischen Schneemann gebaut.“ Sakura lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Tja liebes Chicago, wenn ihr einen Schneemann mit mörderischem Blick und Sense in der Hand seht, dieser stammt wohl aus den Händen meiner bezaubernden Kollegin.“ Sakura ging auf die Provokation ein. „Bist du neidisch?“, fragte sie spitz und fuhr fort. „Hat sich deine Mum über meinen Schmortopf gefreut? Shikamaru legte seine Arme verschränkt auf den Tisch und riss schockiert die Augen auf. „Psst. Meine Mutter hört zu. Sie denkt, er ist von mir.“ Er schüttelte seinen Kopf. Unfassbar das sie das verraten hatte. Wissend, dass sie Sieger dieses Wortgefechts war, grinste Sakura. „Tja, tut mir Leid. Aber deine Mutter weiß, dass ich dir Geschenke besorge, seit wir 15 waren. Sie dankt mir immer.“ Ungläubig öffnete Shikamaru seinen Mund. „Wie? Im Ernst? So ein Verrat. Nächstes Jahr gibt’s Batterien.“ Im Gebäudekomplex von Illinois International News war reges Treiben. Sasuke Uchiha, Juniorchef und Miterbe des größten Radiosenders Illinois spielte mit der Kappe seines Kugelschreibers. Die Stelle die er immer wieder wegschnipste war schon ziemlich hell und spröde. Es fehlte nicht mehr viel und sie würde abbrechen. „Schone den Kugelschreiber. Ich hatte noch keine Zeit eine neue Ladung zu bestellen.“ Hinata Hyuga trat in das geräumige Büro. Es war edel eingerichtet. Vor der großen Fensterfront stand der Schreibtisch ihres Chefs. Er war aus massivem Walnussholz. Auch die Aktenschränke zur rechten Seite waren aus dem gleichen Holz. Die Wände waren weiß. An der linken Wand stand eine große, lederne, Couch und ein Beistelltisch, auf dem ein paar Gläser und eine Flasche Wasser standen. An dieser Wand hinter der Couch hing ein breiter Bilderrahmen, auf dem das grün-rote Logo von Illinois International News, kurz IIN prangte. Neben der Tür gab es noch einige Aufnahmen aus Gründungszeiten vom Radiosender und andere bedeutende Momente. Unter anderem, als Fukagu Uchiha seine beiden Söhne ins Familiengeschäft geholt hatte. Auf dem Bild stand der großgewachsene Mann, und reichte symbolisch an jeden seiner Söhne einen Schlüssel. Das Bild entstand vor zweieinhalb Jahren. Sie war kurz nachdem Sasuke Juniorchef geworden war, eingestellt worden. Damals noch als Mädchen für alles. Heute als Sasukes Assistentin. Manchmal kam es ihr noch immer vor wie im Traum, dass sie eine solche Arbeitsstelle hatte. Sie liebte ihren Job. Sie mochte das Gefühl, dass die Kollegen ihr gaben, wenn es mal wieder brenzlig wurde und sie, Hinata Hyuga, bereits einen Notfallplan für den Notfallplan hatte und ihnen den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte. Sie wurde geachtet und gleich behandelt. Trotz ihrer eher introvertierten Art. Aber das hier war ihre Familie. Hier fühlte sie sich wohl. Sie konnte ganz offen sein und brauchte sich keine Sorgen darum machen, was andere von ihr dachten. Die junge Frau mit den dunklen Haaren strich sich ihr dunkelblaues Strickkleid glatt und sah an sich hinab. Irgendetwas zwickte an ihrer Wade. Sie hob ihr rechtes Bein und sah eine langgezogene Laufmasche in ihrer Strumpfhose. Sie musste unbedingt neue kaufen. In letzter Zeit verabschiedeten sich ihre Leggins und Strumpfhosen gefühlt im Minutentakt. Vielleicht hatte sie für heute noch eine irgendwo in ihrem Schreibtisch rumfliegen. Sasuke schaute von den Dokumenten, die er unterschrieb hoch und betrachtete das Schauspiel seiner Assistentin. „Na schon wieder eine zerstört?“ Er ließ seinen Blick heimlich über den Körper seiner Assistentin wandern. Hinata war definitiv eine Schönheit. Sie war zierlich gebaut. Ihre dunklen Haare reichten gerade mal bis kurz unter ihr Kinn. Im Kontrast zu ihrer porzellanfarbenen Haut und den hellen Augen könnte sie auch aus einem Märchenbuch entspringen. Sie hatte etwas Elfengleiches. Hinata bemerkte die Blicke von Sasuke und errötete leicht. Er brachte sie manchmal immer noch aus dem Konzept. „Ich wollte dich nur daran erinnern, dass du zum Mittagessen verabredet bist.“ Erst jetzt sah Sasuke, dass Hinata einen Stoß Papiere dabei hatte. Er seufzte resigniert. Irgendwie war sein Alltag momentan irgendwelche Unterschriften zu setzen. Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern und er verschrieb sich bei seinem eigenen Namen. „Kopf hoch. Beim Mittagessen kannst du dich mal wieder mit Menschen unterhalten.“ Hinata versuchte ihn aufzumuntern. „Jaha, weil ich mich so gerne mit fremden Leuten unterhalte. Kann das nicht mein nichtsnutziger Bruder übernehmen?“ Wie auf ein nicht gegebenes Stichwort trat dieser hinter Hinata in sein Büro. Gespielt beleidigt setzte Itachi Uchiha, dreißig Jahre jung, wie er es gerne selbst beschrieb, einen Flunsch. „Komm schon kleiner Bruder. Sei nicht immer so gemein zu mir. Du weißt, ich hätte liebend gern“, dabei zog er das liebend unnatürlich in die Länge, „einen überteuerten Lunch gehabt und mich nett unterhalten. Aber die Pflicht ruft.“ Er zuckte entschuldigend mit seinen Schultern und hob dabei die Hände. Sasuke rutschte mit seinem Stuhl vom Schreibtisch weg und stand auf. Er drehte sich zu den Fenstern um. Direkt hinter seinem Schreibtisch stand ein halbhoher Schrank, auf dem ein paar persönliche Fotos standen. Ein Hochzeitsbild seiner Eltern. Ein weiteres aus seiner Kindheit, auf dem er mit Itachi zusammen vor einem Wasserrutschenpark stand. Und das dritte zeigte ein Bild der ganzen Familie Uchiha. Aufgenommen im letzten Sommer. Auf der Hochzeit von Itachi. In der Mitte stand sein Bruder im schwarzen Stresemann. Seinen Arm hatte er besitzergreifend um die Hüfte einer hübschen Brünetten geschlungen. Sie strahlte in die Kamera. Neben der Brünetten stand sein Vater. Neben Itachi standen seine Mutter und Sasuke selbst. Alle lächelnd. Auch wenn Sasuke es niemals erwartet und zugegeben hätte, war dieser Tag etwas ganz besonderes in seiner Erinnerung. Es war klirrend heiß. Strengte man sich an, war es eine Leichtigkeit die Luft surren zu sehen. Sasuke war froh in dem klimatisierten Raum zu sein. Zumindest noch. Nachher würde er sich der Hitze stellen müssen. Immerhin war heute die Hochzeit seines Bruders. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass jemand verrückt genug war, seinen Bruder freiwillig zu heiraten. Als Kind und Jugendlicher hatte dieser nur Blödsinn veranstaltet. Sasuke erinnerte sich, als eines Tages die Polizei mit Itachi vor der Tür stand. Ihre Mutter ließ vor Schreck den guten Teller ihrer Großmutter fallen. Itachi war vielleicht zehn oder elf Jahre alt gewesen. Da kam er mit seinem Freund Kisame auf die glorreiche Idee einen Blätterhaufen anzuzünden. Mitten im Millennium Park. Ein paar Passanten haben sie dabei erwischt und die Polizei und die Feuerwehr gerufen, ehe schlimmeres passiert wäre. Mit sechzehn dann hatte er, als er das erste Mal sturmfrei hatte eine Party veranstaltet, an die sich Itachi selbst überhaupt nicht mehr erinnern konnte. Mikoto Uchiha hatte Wochen nach dieser Party einen Haufen Erbrochenes in der Speisekammer, hinter einem Regal gefunden. Der Geruch hatte sie schon vorher stutzig werden lassen. Aber erst als eine Dose Mais hinter das Regal fiel, ist sie dem Übeltäter auf die Schliche gekommen. Wie es der Haufen allerdings hinter das Regal geschafft hatte, blieb bis heute ein großes Rätsel im Uchiha-Mysterium. Sasuke entledigte sich seiner Kleidung und stieg in die Dusche. Er hatte noch gut eine dreiviertel Stunde Zeit, dann würde er zu seinem Bruder fahren und ihm die Hölle heiß machen, sollte dieser kalte Füße bekommen. Obwohl das angesichts der Temperaturen draußen eher unwahrscheinlich war. Das kalte Wasser perlte seicht auf seinem Körper ab. Er griff zu seinem Shampoo und rieb sich etwas von der geleeartigen Flüssigkeit auf den Kopf. Duschen war sein Kryptonit. Besonders kalte Duschen. Er konnte Stunden hier zubringen. Besonders wenn er dazu eine nette Gesellschaft pflegte. Einziges Manko, bisher war jede seiner Duschgesellschaften eher Warmduscher, im positiven Sinne. Aber damit konnte er in diesem Momenten sehr gut leben. Er drehte den Hahn zu und griff blind nach dem schwarzen Handtuch, dass er über die Kabinenwand gehangen hatte. Der Uchiha trocknete erst sein Gesicht ab. Dann ließ er das Handtuch über seinen Körper gleiten und strubbelte es sich anschließend durch die schwarzen Haare. Auf einem Stuhl gegenüber vom Spiegel lag eine schwarze Boxershorts, zu welcher er griff und sie überzog. Er war gut trainiert. Angesichts seines Bürojobs brauchte er auch dringend diesen körperlichen Ausgleich. Jeden Montag und Mittwochabend, wenn es die Arbeit zuließ, ging er zum Fußball spielen. Zusätzlich besuchte er Donnertag Vormittag, dies war sein einziger freier Vormittag, das Fitnessstudio um die Ecke seines Apartments. Wochenends machte er meist das, worauf er Lust hatte. Manchmal trieben ihn seine Füße Kilometerweit allein durch die Innenstadt, manchmal begnügte er sich aber auch einfach mit seinem besten Freund von der Couch aus mit diversen ‚Sportspielen‘ einer Spielekonsole. Nachdem Sasuke im Badezimmer fertig war, ging er zurück ins Schlafzimmer. Dort lag auf dem riesigen, ungemachten Bett, bereits sein Anzug. Selbstverständlich in schwarz. Er war kein Freund großartiger Farbenspiele. Er hätte den Anzug vielleicht doch nochmal seiner Mum zum Bügeln vorbei bringen sollen. »Naja, was solls. Jetzt ist es eh zu spät.« Er setzte sich auf sein Bett und zog die Schuhe, die darunter standen, hervor und schlüpfte rein. Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel verließ er sein Schlafzimmer. Der junge Mann nahm sein Smartphone und steckte es in die Hosentasche seines Anzugs und verließ die Wohnung. Bei seinem Bruder angekommen, war von der Gelassenheit des älteren Uchihas nicht mehr viel übrig. Sein Bruder schien vollkommen durch zu drehen. Er stand mit einer Papiertüte am Mund vor dem Spiegel und schien den Verstand über seine Sinne verloren zu haben. Im Spiegel richtete Itachi seine Augen zu seinem jüngeren Bruder. „Du bist ein lausiger Trauzeuge. Solltest du mich jetzt nicht eigentlich beruhigen und mir sagen, ich soll mich nicht so haben?“ Die Tür zum Zimmer ging auf. Eine hübsche Frau mittleren Alters trat hinein. In ihren Augen bildeten sich sofort Tränen, als sie ihre beiden Söhne erblickte. Wortlos reichte ihr Sasuke eine Packung Taschentücher. „Oh meine beiden Kinder! Ihr seht so unglaublich hübsch aus.“ Sie wandte sich an Itachi. „Warte erst, bis du Mia gesehen hast. Sie sieht wundervoll aus.“ Mikoto Uchiha tupfte sich sie Tränen aus den Augenwinkeln. Immerhin wollte sie nicht, dass ihr Makeup ruiniert würde. „Mum. Atme tief durch.“ Sasuke zog seine Mutter in eine tröstliche Umarmung. Er war schon immer derjenige in der Familie, der ein beruhigendes Naturell besaß. Seine Mutter verstärkte den Druck um den Rücken ihres Jüngsten und flüstere ihm ins Ohr. „Ich freue mich schon jetzt auf den Tag, an dem ich auf deiner Hochzeit mit dir tanzen werde.“ „Mum“, begann der Uchiha Sprössling, wurde aber direkt von seiner Mutter unterbrochen. „Lass einer alten Frau ihre Träumereien. Auch du wirst noch die Richtige treffen. Aber jetzt bringen wir erst mal deinen Bruder unter die Haube.“ Sie lachte verzückt und richtete nochmal die Fliege an Sasukes Revers. Die Trauung, dass konnte auch ein Sasuke Uchiha nicht abstreiten, war wirklich schön. Die Stimmung war heiter, auch wenn das Wetter einigen Gästen schwer zu schaffen machte. Es war eine Freilufthochzeit in der Gartenanlage der Uchihas, außerhalb der Stadt. Die zahlreichen Tische waren mit weißen Tischdecken belegt. Das Farbkonzept stammte eindeutig von Mia. Itachi hatte für so etwas kein Auge. Es war eine Mischung aus satten Beerentönen mit einem gedeckten Petrol und goldenen Elementen. Überall standen und hingen Blumen. Sie saßen unter einem, extra für die Hochzeit angefertigtem, Holzbalkenkonstrukt. Von diesem ragten Laternen und Blumengirlanden hinab. Im Hintergrund plätscherte der Springbrunnen. Der Tisch des Brautpaares, zusammen mit den Eltern und Geschwistern stand horizontal zu den restlichen Tischen vor dem Springbrunnen. Die Dämmerung setzte bereits ein. Die Kellner zündeten die Kerzen in den Laternen an. Es sah majestätisch aus. Die Stimmung war ausgelassen. Der Alkohol machte sich bei manchen Gästen bereits bemerkbar. Sasuke saß gegenwärtig allein an dem großen Tisch. Er beobachtete seine Eltern. Sie waren auf der Tanzfläche verschwunden. Sein Vater, der sonst so gewissenhafte und ernst dreinblickende Geschäftsmann, hatte es tatsächlich geschafft für den heutigen Tag, den Ernst der Arbeitswelt zu vergessen. Sasuke wusste nicht, wann er seinen Vater das letzte Mal so ausgelassen hat feiern sehen. Er korrigierte sich. Er konnte sich an keinen Moment erinnern, in dem er ihn so sah. Fukagu drehte Mikoto gerade durch seinen Arm und wieder zurück, als er sie in seine Arme zog und einfach nur im Takt mit ihr wippte. Sie lachte und schlug ihm spielerisch gegen seine Brust. Sasuke lächelte. Seine Eltern waren schon so lange zusammen, und trotzdem schaffte es seine Mutter immer noch seinen Vater so aus der Reserve zu locken. Irgendwie wünschte er sich das auch. Schnaufend setzte sich Mia neben ihn. „Puh bin ich fertig. Bisher bin ich fast nur umher gegangen, um mich bei allen für ihr Kommen zu bedanken. Dabei wollte ich doch einfach nur tanzen.“ Sie nahm sich eine Serviette vom Tisch und tupfte vorsichtig etwas Schweiß von ihrer Stirn. Sie folgte Sasukes Blick und ein verträumtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Ich hoffe doch, dass ich irgendwann auch noch so mit deinem Bruder tanzen werde.“ Sasuke lachte und betrachtete Mia, die ihn aus warmen braunen Augen anschaute. Ihre langen braunen Haare waren gelockt und mit Flechtelementen versehen, in denen einige der Blumen eingearbeitet waren, die auch in den Sträußen wiederzufinden waren. Sie trug ein enganliegendes Kleid, das eine fantastische Rückenansicht bot. Das Oberteil war mit Spitze verziert und ging in einem fließenden Übergang in einen glänzenden Satinstoff über. „Es tut mir Leid wenn ich direkt deine Hoffnung zerstören muss, aber wir wissen beide das Itachi ein miserabler Tänzer ist.“ Mia gluckste. „Ja, da hast du wohl Recht. Aber ich habe gehört, mein Schwager soll ein hervorragender Tänzer sein.“ Sasuke zog eine Augenbraue nach oben. „Ach ja? Welches kleine Vögelchen hat dir das wohl gezwitschert?“ Er stand auf „Da man einer Braut an ihrem Hochzeitstag keinen Wunsch ausschlagen darf“, und reichte Mia seine Hand. „Dürfte ich bitten?“ Die Brünette strahlte ihn an, ergriff seine Hand und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche ziehen. Sie tanzten eine ganze Weile. Sasuke war ein exzellenter Tanzpartner. Trotz einiger Füße, die sich gegenseitig traten, hatten die Beiden Spaß und lachten viel. Sasuke spürte ein tippen auf seiner Schulter. Er drehte Mia gerade von sich weg. „Was dagegen, wenn ich eine Runde mit meiner Schwiegertochter tanze?“ Fukagu Uchiha stand, mit seiner Frau im Arm, hinter Sasuke. Sie schienen beide außer Atem zu sein. „Selbstverständlich.“ Sasuke reichte Mias Hand in die seines Vaters, während er selbst einfach seine Mutter schnappte und sie herumwirbelte. „Du siehst zufrieden aus.“ Mikoto strich in ihrer Fürsorge eine Haarsträhne aus Sasukes Gesicht und lächelte ihn aufmunternd zu. Er brummte nur etwas Unverständliches. Seine Mutter stellte sich auf Zehenspitzen um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. „Ich bin unheimlich stolz auf dich. Egal was du tust. Ich möchte, dass du das niemals vergisst. Wenn du dich irgendwann mal selber verlieren solltest, weißt du, dass ich komme um dich zu finden.“ Sasukes Herz machte einen Hüpfer. Er drückte sie an sich. „Danke Mum.“ Itachi beugte sich zu Hinata hinab und murmelte „Ich glaube er hört uns gar nicht mehr. Hey Brüderchen. Hast du mir zugehört?“ Sasuke wachte aus seinem Tagtraum aus. Er drehte sich verwirrt zu Hinata und Itachi und kratzte sich unschuldig am Hinterkopf. „Vergiss nicht, dass Mia und ich euch am Freitag zum Abendessen eingeladen haben.“ Itachi drehte sich nun vollends zu Hinata. „Kannst du ihm das bitte nochmal Freitag sagen?“ Die junge Frau nickte, legte ein paar weitere Dokumente auf den Schreibtisch des Uchiha und verschwand wieder in den Vorderraum, an ihren eigenen Schreibtisch. „Was gibt’s denn, was du mir nicht gleich persönlich sagen kannst?“ Sasuke blätterte durch die Unterlagen, die Hinata ihm hingelegt hatte und unterschrieb einige davon, während er auf eine Antwort seines Bruders wartete. Doch Itachi schien keine Anstalten machen zu wollen, ihm eine Antwort zu geben. Sasuke sah auf und stellte verdutzt fest, dass sich niemand mehr in seinem Büro befand. Er seufzte und ließ sich zurück in den Bürostuhl fallen. Müde rieb er sich die Augen. Er brauchte dringend eine Pause. Mit dem freudigen Gedanken auf einen extra starken Kaffee verließ er sein Büro. Zufrieden mit der heutigen Sendung schaltete Sakura den ‚Live‘ Button aus und lehnte sich in ihren Stuhl zurück. Shikamaru stattdessen erhob sich von seinem Platz und machte ein paar Stretchübungen gegen seinen eingeschlafenen Arm. „Dir ist schon klar, dass ich gedeckt habe?“ Sakura betrachtete interessiert ihr Nagelbett. Shikamaru brummte ihr etwas entgegen, dass sie nicht ganz verstand. „Ja, tut mir Leid. Nach dem Geburtstag meiner Mum habe ich mich noch mit jemand getroffen und das ganze ging länger. Dafür bin ich heute Morgen fast pünktlich gewesen.“ Sakura stand auf und lief um den Tisch herum. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Wann gedenkst du eigentlich sie mir endlich mal vorzustellen?“ Der Nara stoppte in seiner kleinen Sporteinheit. „Wow. Sei nur nicht zu neugierig. Ich habe gehört, dass Leute von zu viel Neugierde ums Leben gekommen sind.“ Sakura lachte schnaubend und verließ das Studio der Beiden. Shikamaru ging ihr hinterher. Es war kurz nach elf Uhr. Im Sender war jetzt voller Betrieb. Im Aufnahmestudio wurde gerade ein, noch relativ unbekannter, Schriftsteller interviewt. Dean stand schon wieder am Kaffeeautomat. Sakura brauchte auch dringend nochmal Koffeinnachschub. Sie ging an den blauen Tresen und nahm sich zwei Tassen mit dem Logo des Senders. In eine goss sie einen großzügigen Schluck Milch, in die andere einen Löffel Zucker. Sie wartete geduldig bis Dean fertig war, ehe sie die Kanne nahm und die zwei Tassen befüllte. „Was macht Misses Rodriguez’? Ist sie immer noch so niedlich wie letzte Woche?“ Sakura begann etwas Smalltalk mit Dean. Dieser zückte sein Handy und wischte über das Display. Begeistert drehte er den Bildschirm der Rosahaarigen zu. Darauf war ein weiß-schwarzer Jack Russel Terrier abgebildet wie er, mit allen Vieren von sich gestreckt, auf einem Sessel schlief. Sakura gluckste bei diesem Anblick. „Tsunade sollte viel öfter erlauben, dass du dieses unheimlich süße Wesen mit auf Arbeit bringen darfst.“ Dean stimmte Sakura zu und wurde dann von Nami, der Empfangsdame, zu sich gerufen. Sakura stieg die Wendeltreppe empor, darauf bedacht keinen Kaffee zu verschütten. Shikamaru stand im Aufenthaltsraum vor dem Mitarbeiterkühlschrank. „Was ist das? Zitronenkuchen?“ Er hielt Sakura ein undeutbares Stück Kuchen vor die Nase. Angewidert verzog sie das Gesicht. „Ighh! Iss das ja nicht. Das ist der Zitronenkuchen von der Party letzte Woche.“ Eigentlich wollte sie es ihm gerne aus der Hand schlagen, aber die beiden Kaffeetassen hinderten sie daran. „Aber es ist Zitronenkuchen.“ Er wog das Risiko einer Lebensmittelvergiftung durch das alte Stück Kuchen gegen seinen Hunger ab. „Ich habe Reste vom Familienessen von gestern mitgebracht.“ Sakura stellte die beiden Tassen ab und drängelte sich vor Shikamaru an den Kühlschrank. Sie hielt die rote Dose über ihren Kopf. Der Nara nahm sie ihr freudestrahlend ab. „Oh! Super!“ Er stellte die Dose auf den Tisch und holte zwei Gabeln aus dem Besteckkorb. Zusammen aßen sie die Reste des Krautsalates. „Jetzt mal ernsthaft“, begann Sakura verheißungsvoll und wackelte gefährlich nahe mit ihrer Gabel vor den Augen des Naras. „Wie lange triffst du dich jetzt schon mit ihr? Willst du sie mir nicht endlich mal vorstellen?“ Shikamaru schob sich eine weitere Gabel voll Essen in den Mund und kaute eine Weile darauf herum. „Du willst sie doch nur abchecken. Wie immer. Und sie mir dann schlecht reden.“ Empört bließ die Haruno ihre Wangen auf. „Wann habe ich dir jemals eine Freundin ausgeredet?“ Shikamaru schluckte herunter. „Naja da wäre zum einen Sylvia Bright, mit der ich mit 16 zusammen war. Du fandest sie hatte eine komische Nase und nachdem du mir das gesagt hattest, konnte ich nur noch auf ihre Nase starren. Dann gab es da noch Zoey Miller. Gut, bei der hab ich selber gleich gemerkt, dass sie nicht ganz sauber ist. Bethany Stevens konntest du nicht leiden, weil sie einmal den gleichen Pullover an hatte, wie du.“ Shikamaru wollte gerade weiter sprechen, da unterbrach Sakura ihn. „Ja, ist gut. Ich weiß was du meinst. Aber ich trotzdem. Ich möchte doch gerne die Frau kennen lernen, die meinen besten Freund so sehr in Anspruch nimmt, dass er für mich fast keine Zeit mehr hat.“ Frustriert blies sich Sakura eine rosa Haarsträhne aus dem Gesicht. Der Nara legte seine Gabel weg und nahm Sakuras Hand. „Du wirst immer meine beste Freundin sein. Da kann keine Frau der Welt etwas ändern. Aber ich will irgendwie noch nicht aus dieser Blase heraus, in der ich mit ihr bin. Wenn sie dich erstmal kennt, wird das ganze irgendwie so real.“ „Was spricht gegen eine reale Beziehung?“ „Naja wir genießen das momentan sehr. Wenn sie jetzt dich oder meine verrückte Familie kennenlernen würde, müssten wir regelmäßig zum Essen kommen oder gemeinsame Unternehmungen machen.“ Sein Herz machte einen Schlenker, als er an vergangene Nacht mit ihr dachte. Shikamaru hatte das gute Gefühl, endlich die Richtige getroffen zu haben. Dieses Gefühl wollte er noch ein Weilchen für sich behalten. Obwohl er sie gerne seiner besten Freundin vorstellen würde. Die Beiden würden sich mögen. Er musterte Sakura und ihre Reaktion auf seine Worte. Er wusste, sie würde ihn verstehen. Das tat sie schließlich immer. Nicht umsonst waren sie seit ihrer Kindheit beste Freunde. Er drückte ihre Hand und lächelte ihr aufmunternd zu. Sakura erwiderte diese Geste. „Wie sieht es aus mit etwas richtigem Kuchen zum Dessert? Ich habe eine neues Rezept ausprobiert und brauche noch ein Testkaninchen.“ Innerlich dankte Shikamaru ihr, dass sie das Thema auf sich beruhen ließ und gemeinsam gönnten sie sich den Schokokuchen und alberten herum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)