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Midnight at Mio

Sasuke x Sakura
von

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Something new

Verschlafen streckte Sakura Haruno ihre müden Glieder. Sie gähnte herzhaft und drehte sich zum Fenster. Der hellgraue Vorhang ließ das gedämpfte Licht der Straßenlaterne durchscheinen. Die einzige weitere Lichtquelle war das rote Leutchen der Uhrzeit auf ihrem Wecker. Es war halb Fünf.
 

Sie griff zu ihrem Smartphone, das neben ihr auf dem kleinen, grauen Nachtschränkchen lag und zog es vom Strom und knipste parallel dazu ihre Nachttischlampe an. Ich sollte dringend meinen Social Media Kosum einschränken. Derselbe Gedanke wie jeden Morgen während des Aufstehens. Sie scrollte durch ihren Feed, als sie von der Schlummerfunktion des Weckers unterbrochen wurde. Das war ihr Zeichen. Grummelnd schlug sie ihre Bettdecke zur Seite. Während sie schon die Gänsehaut spürte, die sich über ihren Körper legen wollte, griff sie zu dem weißen Bademantel, der neben ihrem Bett hing. Ihre Füße fanden automatisch den Weg in ihre kuscheligen Hausschuhe.
 

Sakuras Schlafzimmer war in natürlichen Tönen gehalten. Es war immerhin erst zwei Monate her, da hatte sie es komplett neu gestaltet. Die Wand vom Fenster, so wie die Wand an der das Kopfteil ihres Bettes stand, war in einem zarten Pistaziengrün gehalten. Die zwei anderen Wände hatte sie weiß gelassen. Ihre Möbel waren alle in dem gleichen hellen grau gehalten. Goldene Dekoelemente und Grünpflanzen verliehen dem Raum Leben.
 

Sie schlurfte über den grünen Teppich zum Fenster und schob die Vorhänge zu Seite. Es dauerte einen kurzen Moment bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die sie draußen vorfand. Gegenüber auf der anderen Straßenseite flackerte eine Laterne. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihren Körper und sie rieb sich aufgeregt ihre Arme. Jeder Baum auf dem Bürgersteig war mit warmen Lichtern besetzt.
 

Letzte Woche hatte es das erste Mal geschneit. Zunächst war nicht viel davon liegen geblieben, doch am Wochenende hatte die Wetterfee nochmal alles gegeben, damit sich eine weiße Pulverschicht verteilte. Sakura öffnete das Fenster und atmete die kalte, aber gleichzeitig frische Schneeluft ein. Sie streckte eine Hand hinaus und eine dicke Schneeflocke landete auf ihrer Handfläche. Sofort schmolz sie dahin. Einfach himmlisch. Sie liebte diese Jahreszeit. Das Heimelige und Geborgene. Trotz einer gewissen Wehmut die sie, besonders zur Vorweihnachtszeit, verspürte. Sofort schob die diesen traurigen Gedanken beiseite und trat vom Fenster zurück. Sie schloss es wieder und machte das große Schlafzimmerlicht an.
 

Sie nahm sich die dick gefütterte Jeans und einen dunkelroten Rollkragenpullover vom Kleiderbügel und tapste ins Bad. Das Elend das ihr im Spiegel entgegensah ließ sie seufzen. War sie wieder einmal mit Zopf eingeschlafen. Sie löste den Haargummi aus dem Wirrwarr und rosa Haare fielen auf ihre Schultern. Ich muss mir dringend wieder solche Telefonkabelteile kaufen. In Gedanken notierte sie sich, unbedingt in die Drogerie zu gehen. Einen dicken Knick hatte der Gummi hinterlassen. Sie schraubte den Wasserhahn auf und formte aus ihren Händen eine Art Schüssel. Sie ließ kaltes Wasser hinein und spritze es sich in Gesicht, um auch die letzte Müdigkeit aus ihren Knochen zu kitzeln.
 

Frisch gemacht, geschminkt und bekleidet schloss Sakura die Schlafzimmertür hinter sich und ging über den kleinen Flur in ihre Wohnküche. Wie jeden Morgen schaltete sie ihren Kaffeevollautomaten an und griff in den Schrank darüber zu ihrer Lieblingstasse. Sie war türkis mit goldenen Kirschblüten darauf. Ino hatte diese ihr vor vielen Jahren, passend zu ihrem Namen, zum Geburtstag geschenkt. Schmunzelnd dachte sie an ihre blonde Freundin und ihren neusten Versuch einen Mann kennenzulernen.
 

Nachdem ihr Kaffee fertig war stellte Sakura ihn auf den Esstisch und legte ein kleines Holzbrettchen daneben. Nebenbei steckte sie eine Scheibe Toast in den schwarzen Toaster und holte ein Glas ihrer Lieblingskonfitüre aus dem Kühlschrank. Butter brauchte sie nicht. Sakura Haruno war der Typ ‚ohne Butter‘. Ihr bester Freund hatte sie damals für verrückt erklärt, dass sie sich für ein Leben ohne Butter unter ihrem Süßkram entschieden hatte.
 

Ein Blick auf die Uhrenanzeige an ihrem Herd verriet ihr, dass sie noch locker zwanzig Minuten Zeit hatte, bevor sie auf Arbeit musste. Die heiße Coffeinquelle schlürfend hing Sakura ihren Gedanken nach. Ein lauter Schlag erschrak sie so heftig, dass sie ihren Kaffee beinahe umgeschüttet hätte. Missmutig guckte sie nach oben. Ihr Nachbar über ihr schien mittlerweile sogar schon morgens unerträglich zu sein. Grummelnd räumte sie ihr Geschirr in die Spülmaschine und drehte ihre Heizung etwas herunter. Sie würde erst heute Abend wieder heim kommen.
 

Die Haruno steckte ihr Smartphone und eine Packung Taschentücher in ihre vollgestopfte Handtasche. Sie griff zu ihrem rosa Schal und einem passenden Stirnband und zog sich die dicke, weiße Steppjacke an.

Bevor sie die Haustür hinter sich schloss, ließ sie nochmals einen prüfenden Blick in ihre Handtasche fallen. Schlüssel, Handy, Portemonnaie, hakte sie gedanklich ab und zog die braune Massivholztür hinter sich zu.
 

Sakura lebte in einem Mehrfamilienhaus aus den Achtzigern, zusammen mit sieben weiteren Bewohnern. Es gab insgesamt drei Etagen. Sie selbst wohnte in der zweiten Etage. Nebenan lebte ein älteres Ehepaar. Die Winters. Beide bereits im Rentenalter, aber noch recht rüstig. Vor kurzem hatten sie Sakura über ihre Weihnachtspläne mit ihren zahlreichen Enkelkindern eingeweiht und ihr eine Kostprobe der ersten Plätzchen vorbei gebracht. Manchmal wünschte sie sich auch eine solch große Familie, aber dann besah sie sich meist schnell wieder und war mehr als zu zufrieden mit dem was sie hatte.
 

Der Bewegungsmelder im Treppenhaus ging an. Die meisten Bewohner standen jetzt gerade mal auf. Sakura ging entspannt ins Erdgeschoss, als ein lautes Poltern erklang. Sie drehte ihren Kopf, um die Quelle dieses Lärms zu finden.

Wenn das der alte Dunning hört, brennt die Luft. Welcher Vollidiot macht auch morgens halb sechs so einen Krach?

Grummelnd tauchte um die Ecke des Treppenhauses ein blonder Haarschopf auf. Sakura kannte ihn bisher nicht weiter. Er war erst vor wenigen Wochen hier eingezogen. Natürlich bekam sie immer die Trottel ab. Als er sich bei seinen Nachbarn vorstellig machte und mit jedem ein Gläschen Wein zum Kennenlernen trinken wollte, klingelte er Sturm aber hatte keinen Wein dabei. Entschuldigend zeigte er eine Reihe strahlend weißer Zähne. Dabei hatten sich ein paar Lachfalten an seinen Augen abgezeichnet und er entschuldigte sich für seine Dusseligkeit.
 


 

Naruto Uzumaki war spät dran. Immerhin wollte er an seinem ersten Arbeitstag in seiner neuen Firma nicht zu spät kommen. Nachdem er sich mühsam aus seinem warmen Bett gequält hatte und einigermaßen wach war, ist ihm beim Versuch Kaffee zu kochen die gesamte Maschine runtergefallen und mit einem ohrenbetäubenden Knall auf seinen Küchenfliesen zersplittert. Es hatte nur so mit schwarzen Plastikteilchen geschneit. Das hieß wohl oder übel heute ohne Kaffee klar zu kommen. Er hoffte, dass es in seiner neuen Firma eine Kaffeeflatrate gab. Vielleicht noch kostenlosen Kuchen dazu, dann wäre es perfekt.
 

Nachdem er das Chaos beseitigt hatte, dass nur daraus bestand die Maschine, oder zumindest das was davon übrig geblieben ist, in den Müll zu schmeißen entschloss sich der Blondschopf unterwegs einen Kaffee zu holen. Zügig schlüpfte er in seine Winterschuhe, schnappte sich seinen orangen Schal und eine Mütze von seiner Kommode, schulterte seinen Rucksack und verließ die Wohnung. Ein Glück hatte er gestern Abend bereits seine Arbeitsmaterialien zusammen gesucht.
 

Das Licht im Treppenhaus war bereits an. Er wohnte im dritten Stock. Einen direkten Nachbarn gab es nicht. Die Tür direkt gegenüber seiner Wohnungstür führte auf den Dachboden. Er hatte enorm Glück gehabt diese Wohnung zu bekommen. Das Haus wurde vor knapp einem Jahr komplett neu saniert. Dementsprechend gut sah das Treppenhaus noch aus. Die Wände waren weiß verputzt und die Decken frisch gestrichen. Und die Miete war mehr als bezahlbar. Obwohl ihm der Vermieter nicht ganz geheuer war. Dieser lebte im Erdgeschoss und war mindestens schon neunzig Jahre alt. Zumindest schätze Naruto Uzumaki das so ein.
 

Naruto nahm ein bis zwei Stufen auf einmal und polterte die Treppe hinunter. An der Ecke zur letzten Treppe wäre er beinahe in jemanden hinein gefallen, allerdings konnte er sich gerade rechtzeitig abbremsen. In seinem Rucksack klirrte es bei der abrupten Bewegung. „Tschuldigung. Ich dachte um diese Zeit wäre ich alleine hier.“ Er grinste die Frau, die sein Alter war an und zwei Grübchen kamen auf seinen Wangen zum Vorschein.
 

„Leise machen ist nicht so dein Ding oder?“ Sakura ging eine weitere Stufe hinab. Der Blondschopf kratze sich verlegen am Hinterkopf und lachte unschuldig. Ihm fiel wohl wieder ein, dass ihre Wohnung direkt unter seiner lag.

„Sorry nochmal wegen dem Krach vorhin. Meine Kaffeemaschine ist mir runtergefallen.“

„Schon okay. Nur vielleicht versuchst du beim nächsten Mal deinen Kaffee zu kochen, ohne mit dem ganzen Gerät um dich werfen.“ Die junge Frau lächelte ihn hinter ihrem Schal an und öffnete dann die Haustür.
 

Ein kalter Wind, vermischt mit dicken Schneeflocken kam ihr entgegen. Sie drehte sich nochmal zu ihrem neuen Nachbarn um, der überraschend direkt hinter ihr stand. Wäre sie nicht so dick eingepackt, würde sie mit Sicherheit seinen warmen Atmen in ihrem Nacken spüren. Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf ihr Gesicht. Sie vergrub ihre Wangen tiefer in dem Schal.

Er ist eigentlich ganz süß. Überrascht von ihren eigenen Gedanken trat sie auf die Straße hinaus und ließ ihre Hirngespinste wieder abkühlen.
 

Naruto folgte ihr und schob sofort seine Hände in die Taschen seiner Jacke.

„Sag mal gibt’s hier in der Nähe einen guten Coffeeshop, der nicht so überteuerten fancy Schrott anbietet? Und wo ich niemanden extra noch meinen Namen verraten muss, der am Ende sowieso falsch geschrieben wird?“ Der Blondschopf lächelte sie wieder an. Sakuras Herz machte einen kurzen Hüpfer.

Haltet ja die Füße still, ermahnte sie ihre Östrogene, die heute Morgen wohl Überstunden schoben.
 

„Kommt darauf an in welche Richtung du musst.“ Sakura suchte in ihrer Tasche nach ihrem Handy. 05:32 Uhr. Sie musste sich jetzt echt beeilen, wenn sie pünktlich auf Arbeit sein wollte.

„Naja ich arbeite bei Chicago Eletronic Internatiol. Also zumindest fange ich dort heute an.“

Sakura ging die fünf Steinstufen vor dem Haus herunter. Sie müsste daran denken, Dunning zu erinnern, dass er streuen sollte, sonst würde sich irgendjemand bestimmt mal das Genick brechen.

„Dann musst du in die gleiche Richtung wie ich. Da kann ich dir einen kleinen, familiären Laden zeigen, bei dem du tatsächlich noch Kaffee bekommst. Zusätzlich gibt’s dort auch die besten Donuts der Stadt.“ Sakura strotze vor Stolz. Sie liebte das CaffeInne. Okay gut. Vielleicht fand sie den Besitzer auch echt niedlich.

„Und das Beste“, fuhr die junge Frau zuversichtlich fort „die Preise sind bezahlbar.“

Naruto lachte. „Das hört sich fantastisch an.“ Leichtfüßig ging er die Stufen des Hauses hinunter und holte zu Sakura auf.
 

Die Beiden gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. Naruto warf immer mal wieder einen Seitenblick auf seine Nachbarin. Sie war hübsch. Obwohl er ihre Haarfarbe eher gewöhnungsbedürftig fand. Sakura entging der musternde Blick ihres Weggefährten nicht. Sie schnappte sich eine ihrer Haarsträhnen und strich hindurch. „Das ist irgend so sein genetischer Fehler. Keine Ahnung ob sowas tatsächlich möglich ist. Wobei ich natürlich das beste Beispiel bin.“ Schulterzuckend schaute sie zu Naruto.

„Ich find’s gut. Echt jetzt. Macht dich irgendwie besonders.“

Wieder wurde Sakura warm. Wann kamen sie endlich bei diesem blöden Coffeeshop an? Irgendjemand meinte es heute scheinbar nicht gut mit ihr.
 

Sie bogen um die nächste Kreuzung, als sie vor dem Eckladen ankamen. Sakura blieb stehen und warf einen verstohlenen Blick durch das hell erleuchtete Fenster.

Innerlich seufzend und mit einer leichten Enttäuschung ihn heute nicht anhimmeln zu können verabschiedete sie sich von Naruto. Vielleicht sollte sie doch öfters mal wieder Kaffee unterwegs mitnehmen, überlegte sie.

„Danke noch. Kann ich dir vielleicht für die Strapazen einen Kaffee ausgeben?“ Naruto lächelte sie fragend an.

„Danke, aber ich hab es leider wirklich eilig. Aber du kannst gerne mal auf ein Glas Wein bei mir vorbei schauen.“ Entschuldigend schaute sie in seine blauen Augen, dann grinste sie. „Vielleicht dieses Mal sogar mit Wein.“

Er lachte glockenhell. „Ist notiert.“

Sakura verabschiedete sich und hörte wie die Tür vom CaffeInne geöffnet wurde.
 

Zügigen Schrittes überquerte sie die Straße, nachdem die Ampel auf Grün geschaltet hatte. Sie lief noch an einigen Geschäften und Schaufenstern vorbei, die allesamt wunderschön geschmückt waren. Eine angenehme Wärme breitete sich in ihr aus.

Dann stand sie endlich vorm Gebäude vom örtlichen Radiosender. Chicago Radio. Das Gebäude war alt. Fast schon historisch konnte man meinen. Das Haus entstand nach dem Großen Brand von Chicago irgendwann nach 1871. Die Fassade bestand aus roten Backsteinen. Vor ein paar Jahren wurden die maroden Fenster ausgetauscht. Entlang der Hausfassade ging von den fünf Etagen an jeder eine schwarze Feuerleiter hinunter. Diese wurde bisher glücklicherweise noch nie für diesen Zweck gebraucht. Um allerdings an warmen Sommertagen seine Mittagspause dort zu verbringen, ja dafür war sie perfekt. Nebenan waren ein Friseursalon und eine kleiner Blumenladen. Auf der anderen Straßenseite war ein kleines Bistro, in dem man für wenig Geld eine gute Mahlzeit zu sich nehmen konnte. Doch seltenerweise besuchte sie dieses. Sie zog es meistens drei Straßen weiter ins Mio.
 

Sie öffnete die schwere Glastür, die überhaupt nicht zum Rest des Hauses passte, aber dem Radiosender eine gewisse Moderne verleihen sollte.

In der Eingangshalle traf sie auf Rosa Anders die gerade die Böden wischte. Rosa schenkte Sakura ein warmes Guten Morgen, welches sie freundlich erwiderte. Sie mochte Rosa. Die Frau war, wenn Sakura richtig rechnete, 64 und hatte immer ein offenes Ohr für jeden. Ihre hellbraunen Haare hatte sie zu einem Knoten gebunden und um ihren etwas fülligeren Körper trug sie eine Bauchtasche. Dort hatte sie immer ihr Handy und ein Paar Kopfhörer einstecken, damit sie auch ja keine Sendung verpasste.

Rosa arbeitete hier stundenweise als Reinigungskraft. Wenn sie nicht hier wischte oder fegte, verwöhnte sie ihre Enkelkinder daheim. „Na meine Kleine? Ist alles okay? Du siehst heute Morgen genauso verwirrt aus wie dein Freund.“ Rosa tauchte den Mopp in den Eimer mit Wischwasser und sah Sakura verheißungsvoll an.
 

Die Haruno legte eine Hand an ihre Stirn und dachte kurz nach. „Keine Ahnung. Heute ist irgendwie ein seltsamer Tag. Mein ganzer Morgen war schon seltsam. Erst mein neuer Nachbar, dann ist in bald wieder der Tag…“

„Oh dein neuer Nachbar? Ist er denn was für dich?“ Rosa grinste verschmitzt und Sakura verdrehte ihre hellgrünen Augen. „Weiß nicht. Er ist ganz süß, aber auch echt ein seltsamer Vogel.“ Schulterzuckend zog sie sich das Stirnband von ihrem Kopf und wuschelte sich durch ihre Haare, die durch die trockene Heizungsluft elektrisch aufgeladen waren. Sie brauchte dringend mal wieder ein komplettes Wohlfühlprogramm daheim. In meiner Badewanne, mit Kerzenlicht und einem Glas gutem Wein drifteten ihre Gedanken ab.

„Seltsam und süß ist doch eine flotte Kombination. Normal kann doch jeder.“ Rosa wringte den Mopp aus, lächelte Sakura nochmal freundlich an und wandte sich wieder ihren Fliesen zu.
 

Die junge Frau ging am Empfang vorbei. Der würde erst gegen sieben Uhr besetzt. Sie hatte jetzt noch zehn Minuten, bevor die Sendung losging. Ihre Chefin drehte mit großer Sicherheit schon runden vor dem Studio, da bisher noch niemand weiter anwesend war.

Die Haruno bewegte sich von einem Bein auf das andere, während sie auf den Fahrstuhl wartete. Mit einem sanften Ping öffnete sich die Tür und Sakura fuhr in den vierten Stock. Im Hintergrund lief Chicago Radio mit einem älteren Song, den Sakura nicht kannte, aber der eine groovige Melodie hatte. Sie würde diese bestimmt den halben Tag vor sich hin summen.
 

Die Fahrstuhltür öffnete sich und Sakura stand im Herzen von Chicago Radio. Um diese Zeit war nie viel los. Immerhin war es erst kurz vor sechs Uhr morgens. Sie zog ihre Jacke und den Schal aus und klemmte sich beides unter ihren Arm. Das Geräusch ihrer Stiefel verstummte auf dem flauschigen dunkelblauen Teppich, der überall ausgelegt war. Rosa schimpfte immer, wie man hier Auslegeware nutzen konnte, diese ließ sich so schlecht reinigen. Besonders im Winter.
 

Zu Sakuras linken waren die einzelnen Studios mit großen Glasscheiben vom Außenbereich abgeschirmt. Am Ende des Gangs war das Büro ihrer Chefin. In der Mitte des Raumes war ein weiterer Empfangstresen und hinter diesem eine Wendeltreppe, die zu weiteren Büros und einem kleinen Aufenthaltsraum mit Küche führte. Die Farben des Senders hielten sich in einem Mitternachtsblau und einem hellem Gelbgrün. Sakura bekam bei dieser Kombination immer Assoziationen zu einem Pfau.

Hinter der Wendeltreppe war ein kleiner Raum hinter dem sich Spinde befanden. Sakura fischte den passenden Schlüssel dazu aus ihrer Tasche und hing ihre Sachen hinein. Eine Bürotür fiel zu und eilige Schritte kamen auf sie zu.
 

Die Frau in der Tür stemmte ihre Hände gegen die Hüfte. Ein leicht säuerlicher Anblick, gemischt mit Augenringen starrte der Haruno entgegen. „Gott sei Dank! Ich dachte schon heute kommt hier keiner mehr und ich muss mir spontan was aus den Fingern zaubern.“ Die Frau schnaubte aufgebracht und schnippte mit den Fingern. Sakura seufzte und atmete laut aus. „Dir auch einen guten Morgen Tsunade. Du weißt doch ich bin nich-„ Tsunade unterbrach Sakura, winkte ab und ihr Gesicht verzog sich zu einem verzerrten Grinsen.

„Jaja, ich möchte jetzt nicht schon wieder eine Moralpredigt von einer meiner besten Einnahmequellen.“ Die blonde Frau bekam so etwas wie Sterne in den Augen, wenn sie an Geld dachte und was sie damit am liebsten anstellte.
 

Sakura trat an ihr vorbei. Auf dem Weg in ihre Kabine begrüßte sie kurz Dean, der ihr mit einer Tasse Kaffee in der Hand entgegen prostete. Dean war der Tontechniker im Hause und kümmerte sich auch sonst um alle technischen Notfälle. Er war manchmal etwas unheimlich, aber im Allgemeinen ein lieber Kerl, der einfach zu oft von Frauen sitzen gelassen wurde und jetzt mit einem Hund aus dem Tierschutz zusammen lebte. Seine braunen Haare, die dringend mal einen frischen Schnitt bräuchten, kringelten sich unter seiner grünen Basecap.
 

Die Rosahaarige schloss die Glastür hinter sich. Die Aufnahmeräume waren isoliert. In der Mitte des Raumes, stand ein riesiger Tisch. Auf diesem standen unter anderem ein Bildschirm, Mikrofone, sowie Mischpulte. Hinter dem Tisch war ein riesiges Fenster, dass ihr Sicht auf Chicagos Straßen bot. Sakura ging um den Tisch herum und setzte sich auf ihren Platz. Sie nahm die schwarzen Kopfhörer und setzte sie sich auf. Ihre Notizen hatte sie bereits gestern vor Feierabend schon bereit gelegt. Jetzt fehlte nur noch...

„Sakura! Es geht gleich los. Wo ist meine andere Nummer eins?“ Tsunade stand in der Tür. Die eine Hand noch am Türgriff, in der anderen trug sie ihr ein Klemmbrett rum. Die blonde Frau sah auf die Uhr. „Dann eben ohne ihn.“ Sie hob ihre Hand zeigte Sakura drei Finger, die runter zählten. Ihre Lippen bewegten sich stumm parallel dazu. „Und. Drei. Zwei. Eins.“ Sie schloss die Tür hinter sich und Sakura ging live.
 

„Guten Morgen, Chicago. Willkomen bei Chicago Radio Wake Up. Chicagos führender Morgenshow...“ Startete Sakura mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die Tür zum Studio folg just in diesem Moment auf. „Bin da!“ Flüsterte ihr Partner hektisch zu Tsunade und Sakura gleichzeitig und rannte schnell zu seinem Mikrofon.

„Hier spricht der haarscharfe Shikamaru Nara und mir gegenüber sitzt meine umwerfende Partnerin Sakura Haruno.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, da ist es. Mein erstes Kapitel nach über zehn Jahren animexx Pause. Leider habe ich meinen alten Account, auf dem ich bereits einige FFs geschrieben habe, vor einigen Jahren gelöscht, aber so muss ich mich immerhin nicht so sehr für meinen früherern, sehr fürchterlichen Schreibstil selbst im Erdboden vergraben.

Ich freue mich auf eure Meinung und freue mich, wenn wir uns absofort öfters lesen werden.

Bis dahin

Beste Grüße Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vanillies
2021-06-30T19:51:25+00:00 30.06.2021 21:51
Die Story fängt interessant an das muss man schon sagen
Antwort von:  FriePa
01.07.2021 10:37
Vielen lieben Dank! Es freut mich sehr das dir der Anfang bisher gefallen hat.

Beste Grüße
Von:  Scorbion1984
2020-12-12T20:51:54+00:00 12.12.2020 21:51
Ja das frage ich mich auch ,wer ist derjenige den Sakura im Kaffeeshop anhimmeln wollte ?
Oder wird Naruto nun ihr Schwarm ?
Shika als Radiosprecher ,mal was anderes .
Tsunade und das liebe Geld .
Bin gespannt wie Du die Geschichte weiter Ausbaust.und wer noch alles auftaucht .
Von:  jakne
2020-12-12T11:33:16+00:00 12.12.2020 12:33
Seeehr spannend:)
Und wer ist denn der süße kaffeemann? Sasuke oder vielleicht Neji? :D
mhh werden wir hoffentlich bald erfahren:)
Mein SasuxSaku Herz hofft natürlich, dass es in die Richtung gehen wird, aber ich fänd es auch nicht schlimm, wenn es anders kommt :)
Finde übrigens nicht, dass das Kapitel zu lange ist :D

Lg
Antwort von:  FriePa
12.12.2020 13:01
Dankeschön :)
Hihi. Tatsächlich kann ich so viel verraten, dass der Kaffeemann keiner von beiden ist, wäre aber auch eine super Idee gewesen. *-*
Ganz entschieden habe ich mich bisher noch nicht, welche Richtung es am Ende einschlagen wird, wobei wir uns wohl was SasuxSaku sehr gut verstehen ;)

Beste Grüße
Von:  Sunny_
2020-12-11T10:04:27+00:00 11.12.2020 11:04
Cool das du direkt das erste Kapitel hochgeladen hast.
Ich glaube da kommen noch einige coole Momente. Die Idee mit Sakura und Shikamaru beim Radio find ich echt gut.
Das ist tatsächlich auch eine Kombination die ich bisher nicht so häufig gelesen habe.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Liebe Grüße
Antwort von:  FriePa
11.12.2020 17:08
Hi. Vielen lieben Dank.
Ich freue wenn ich dich neugierig machen konnte :)


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