Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku] von Mina_Tara (**Omegaverse**) ================================================================================ Part XXXVII – straight ahead II ------------------------------- „Nun gut, Kleiner, folg mir bitte.“ Endeavor hatte gerade vor weniger als fünf Minuten das Labor wieder verlassen und Izuku befand sich nun allein mit dieser Irren in einem Raum. Die Lilahaarige hatte daraufhin von dem Grünhaarigen abgelassen und konnte es sich natürlich nicht entgehen lassen hierbei dem Omega durch die lockigen Haare zu wuscheln. Ein Grummeln entwich daraufhin aus Izukus Kehle. Was nahm sich die Verrückte bitte noch alles heraus? Total genervt folgte er der jungen Frau, die ihm daraufhin eine Führung quer durch das ganze Labor gab. Der Raum bot eine Menge Platz und somit viel Entfaltungsspielraum. Zuerst zeigte sie ihm die Behälter und die entsprechenden Informationen hierzu. Hier werden wohl Substanzen gelagert, die nicht mit Sauerstoff in Berührung kommen dürfen. Der Omega staunte nicht schlecht als er einen Blick ins Mikroskop werfen durfte. Danach ging es an die Utensilien. Sie beschrieb jeden einzelnen Vorgang und ab da war Izukus Aufnahmefähigkeit nur noch minimal vorhanden. Der ganze Theoriekram war eine Sache für sich. Inzwischen hatte der Omega seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Sie redete und redete ununterbrochen. Ihm kam es vor, als ob seine Ohren langsam anfangen würden zu bluten. Diese Frau war verdammt anstrengend. Schließlich verließen sie das Labor und betraten einen länglichen Raum, der zu einem Hinterausgang führte. Die junge Frau öffnete direkt die erste Tür. Kaum hatten sie das Zimmer betreten, kamen sie an einem großen PC zum Stehen, woraufhin sich die Lilahaarige in den Schreibtischstuhl fallen ließ. Danach gähnte sie herzhaft aus und legte ihre Beine auf den Schreibtisch. Izuku schielte leicht verdutzt zu ihr rüber. Was war das denn nun wieder für ein Verhalten? „Was schaust du mich denn so verdattert an? Die Führung ist beendet.“, währenddessen widmete sich die Lilahaarige dem Minikühlschrank, der direkt nebenan auf einem Schrank stand und nahm sich eine Dose Energiedrink aus dem Kühlfach. Izuku legte seine Stirn in Falten. „Willst du auch eine?“, dabei grinste sie den kleinen Omega frech an, der daraufhin genervt ausatmete. Was stimmte bloß nicht mit dieser Irren?! „Nein…danke!“ Die junge Frau hob fragend eine Augenbraue, öffnete die Dose und trank innerhalb von einem Zug den Inhalt leer. Danach seufzte sie erleichtert aus. „So genug Show-Einlage für heute.“ „HÄ?“, der Grünhaarige traute seine Ohren nicht. War diese Frau noch von allen guten Geistern verlassen? Was sollte das ganze Theater überhaupt? Wollte sie ihn auf die Schippe nehmen? Diese Verrückte hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Ich kann deine Gedanken hören, Kleiner.“ Augenblicklich hielt der Omega inne. Er erinnerte sich wieder an die Worte seines Vorgesetzten. Nun verstand er was der Flammenheld ihm eben noch mitteilen wollte. Das musste wohl ihre Spezialität sein. Plötzlich fiel es Izuku wie Schuppen von den Augen. „Moment, ist Ihr Familienname nicht Shinso? Kann es sein, dass Sie mit Hitoshi verwandt sind?“ Daraufhin brach die Lilahaarige in helles Gelächter aus. Allein diese Lache. Wenn der Grünhaarige an die damaligen Kindersendungen dachte, konnte diese Wissenschaftlerin den dortigen Hexen echt Konkurrenz machen. Izuku würde sich am lieben Stöpsel in die Ohren stecken. Normalerweise verurteilte er nie voreilig Menschen, aber diese Frau raubte ihm noch den letzten Nerv. Allein diese Aufdringlichkeit war ihm mehr als unangenehm. Es machte ihn rasend. „Ja sicher, er ist mein kleiner Bruder, du Dussel.“ Nun war es endgültig um Izuku geschehen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! In was für eine bizarre Welt ist er hier nur reingeraten? Womit hatte er das alles um Kamis Namen verdient? Er will wieder zurück zu Shoto. Im selben Moment bekam der Kleinere mit, wie die Lilahaarige nun schon die zweite Energiedrink-Dose leerte. //Der hohe Koffeinkonsum muss wohl in der Familie liegen….// Erneut seufzte die junge Frau erleichtert aus, ehe sie die Dose zerdrückte und in den Mülleimer warf. Danach schaute sie den kleinen Omega eindringlich an, der immer noch total aufgelöst neben ihr stand. „Nach deiner Reaktion kann ich wohl davon ausgehen, dass der Trottel kein Wort über mich verloren hat. Das ist mal wieder typisch. Das bricht mir als große Schwester natürlich das Herz. Aber genug der Gefühlsduselei. Du bist hier, um etwas über die Medizin und die Naturwissenschaft zu lernen, richtig? Nun gut. Ich werde mich deiner annehmen.“ Nach diesen Worten erhob sich die Lilahaarige und stellte sich genau vor den Omega. Izuku entwich daraufhin ein schweres Schlucken aus seiner Kehle. Ihr Auftreten hatte sich völlig verändert. Eine 180-Grad-Wendung in weniger als 5 Sekunden. Respekt. „Also, nenn mich Katara. Ich hasse es, wenn man mich siezt. Da komme ich mir immer so alt vor und das bin ich weiß Kami kein bisschen. Ich bin eine junge energische Frau, die in der Blüte ihrer Jahre steht und die Männerwelt kriegt mich nicht klein. Ich suche die Herausforderung und nun dir, einem jungen Bürschchen, meine Welt offenbaren zu dürfen, ist eine große Ehre für mich. Bereite dich schonmal auf zwei wundervolle Jahre vor, die in Blut und Schweiß getränkt sein werden. Keine Sorge, ich nehme dich gerade nur übelst auf die Schippe, haha~“ Nun war sich Izuku mehr als sicher. Diese Irre hatte wahrlich einen Sprung in der Schüssel und den Knall hatte sie bei weitem noch nicht vernommen. In diesem Moment war es ihm egal, dass die Lilahaarige vor ihm seine Gedanken hören konnte. Ihm kam dies gerade Recht. Allerdings schien diese seine Gedankengänge absichtlich zu ignorieren. Verdammt sei diese Frau! Izuku biss knirschend seine Zähne aufeinander. Er musste ruhig bleiben. „Nun gut, wo fangen wir an? Am besten vermittelte ich dir zuerst die Grundlagen“, fröhlich vor sich hin pfeifend, widmete die Wissenschaftlerin ihre Aufmerksamkeit dem Aktenschrank und öffnete diesen. Nun packte Izuku doch die Neugier und schaute der Lilahaarigen daraufhin über die Schulter. Als die junge Frau schließlich mehrere Ordner hervorzog und den Omega hämisch angrinste, wusste der Grünhaarige bereits was ihn erwarten würde. Er soll sich den ganzen Uni-Schulstoff aneignen? In so kurzer Zeit? Er hatte zwei Jahre und auf der Uni verbrachten sie mehrere Jahre damit! Das war jetzt nicht ihr verdammter Ernst? Die Wissenschaftlerin stellte währenddessen die ganzen Unterlagen auf einem Ablagetisch ab und widmete daraufhin ihre Aufmerksamkeit dem kleinen Omega, der immer noch total entgeistert hinter ihr stand. Ihre Augen hatten an Intensität zugenommen. Izuku musste wieder schwer schlucken. Wie konnte jemand innerhalb weniger Sekunden die Charaktereigenschaften so oft wechseln? Eben war sie noch wie ein Clown, der nichts als Schabernack und Unsinn im Kopf hatte - und nun stand sie vor ihm, wie eine strenge Lehrerin vor ihrem Schüler. Diese Frau war mehr als unheimlich. Diese wiederrum verschränkte ihre Arme daraufhin vor ihrem Oberkörper. Ihre grauen Iriden fixierten das grüne Augenpaar. „Damit eins klar ist: ich bin keine Lehrerin, die ihrem Schüler alles vorkaut. Hier heißt es Learning by doing, Kleiner. Zuerst einmal musst du wissen, worum es hier überhaupt geht. Was unsere Aufgabe ist. Wie wir diese bestreiten und vor allem wie wir mit den entsprechenden Informationen umgehen und sie aufbewahren. Ich will Eigeninitiative sehen. Tsuchi hat dich mit Engelszungen gelobt, wie raffiniert und schlau du doch bist, aber ich will es sehen, Izuku. Ich will deinen Eifer und dein Feuer sehen. Ich will sehen, wie wichtig dir das alles ist. Ich weiß, dass Tsuchi dir ein großes Vermächtnis hinterlassen hat und das darfst du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Deine Taten sollen in der Zukunft die Welt verändern! Also tu alles dafür, damit dieser Traum Realität wird!“ Der Grünhaarige war daraufhin nicht in der Lage gewesen etwas zu erwidern. Stimmt, sie hatte Recht. Hier stand die Verantwortung an oberster Stelle. Erneut musste der Omega schwer schlucken. Langsam dämmerte es ihm. Diese Frau war nicht zu unterschätzen. Sie mag zwar irre, bizarr und verrückt sein, aber sie wusste wovon sie sprach. Sie wollte Eigeninitiative sehen? Das konnte sie gerne haben! Nun war das lodernde Feuer endgültig entfacht. Vielleicht würden die zwei Jahre doch etwas Gutes bewirken. Er musste dem Ganzen eine Chance geben. Ein siegfreudiges Lächeln zierte daraufhin Izukus Lippen. Das grüne Augenpaar suchte seinesgleichen. „Du kannst dich auf mich verlassen, Katara. Ich schaffe das!“ Plötzlich war ein Poltern zu vernehmen, woraufhin sowohl Izuku als auch Katara zusammenzuckten. Die Lilahaarige war sofort in Alarmbereitschaft. Sie griff nach der Taschenlampe in ihrer Kitteltasche und leuchtete in die Ecke, aus der das Geräusch kam. Erleichtert atmete Katara daraufhin aus und ließ die Taschenlampe wieder sinken. Im selben Moment war ein Miauen zu hören. „Meine Güte, Tinkerbell, hast du mich erschreckt. Komm her Süße.“ Izuku wurde hellhörig als er den Namen hörte. Neugierig schenkte er seine Aufmerksamkeit der Lilahaarigen, die neben ihm in die Hocke gegangen war. Etwas trat vor ihnen aus dem Schatten hervor. Goldene Augen blitzten auf. Der Grünhaarige kniete sich nun ebenfalls zu Boden und sah das Wesen vor sich an. Immer mehr trat das Geschöpf aus der Dunkelheit hervor. Schneeweißes Fell schimmerte im Licht auf. Izuku stockte der Atem. Eine Katze kam zum Vorschein und blieb wenige Meter vor dem Omega stehen. Ihre Augen schimmerten wie das Gold einer Münze. Ihr Fell war so weiß und rein wie frisch gefallener Schnee. Ihre langen Haare an ihren Ohren erinnerten an Pinsel. Zudem sie einen sehr buschigen Schwanz besaß, den sie hin und her schwang. Noch nie zuvor hatte Izuku ein solch schönes Geschöpf gesehen. Fasziniert von ihrem Erscheinungsbild ließ er seinen Blick über sie schweifen. Plötzlich weitete sich das grüne Augenpaar. Der Schock stand dem Kleineren ins Gesicht geschrieben. Was ihn erstarren ließ, war ihre vorderste linke Pfote. Dunkle vernarbte Haut. Von der Pfote bis zum Gelenk besaß sie kein Fell, es handelte sich um eine nackte und kahle Stelle. Katara war die Reaktion ihres Schülers nicht entgangen. Traurig senkte die junge Frau daraufhin ihren Blick. „Tsuchi hatte sie vor einem Jahr gerettet als die Agentur zu einem Razzia-Einsatz gerufen wurde.“ Izuku lauschte ihren Worten, konnte aber gleichzeitig nicht den Blick von der Katze lassen. „Sie war ein Versuchsexperiment gewesen. In den Reihen herrschte immer noch der Aberglaube, das Katzenpfoten Glück bringen würden. Diese Mistkerle hatten ihr die Pfote abgeschnitten und sie danach misshandelt und gequält. Es herrschten furchtbare Umstände. Sie war damals noch ein Kätzchen gewesen. Tsuchi meinte, dass es gut gewesen war, dass ich damals nicht vor Ort war. Klar, bin ich durch viele Laboraktivitäten schon extrem abgehärtet, aber selbst der emotionsloseste Mensch kommt irgendwann an seine Grenzen. Immer heißt es, dass Löwen, Bären u.a. die schlimmsten Raubtiere seien, aber das stimmt nicht. Wir sind die schlimmsten Raubtiere auf dieser Welt. Sie töten um zu überleben, wir hingegen töten um Macht zu demonstrieren. Ich bin offen und ehrlich, Izuku. In vielen Situationen schäme ich mich ein Mensch zu sein.“ In Izukus Augen bildeten sich Tränen. Wie konnte man einem armen Geschöpf nur so etwas antun? Schmerzlich biss sich der Omega daraufhin auf die Unterlippe. „Tsuchi hatte sie damals gefunden und mitgenommen. Gerade noch rechtzeitig. Der Tod hatte bereits an ihrer Tür geklopft. Er kam damals zu mir und bat mich darum ihr zu helfen. Diese Pfote, die du dort siehst, ist eine nachgezüchtete Substanz, die ich entwickelt habe. Ich habe ihre DNA entnommen und sie mit anderen Organismen und Zellen neu zusammengesetzt.“ Der Grünhaarige brachte in diesem Moment ein trauriges Lächeln hervor und sah seitlich zu der Lilahaarigen. Er hatte sich in ihr geirrt. Sie hatte doch das Herz am rechten Fleck. Man musste nur genauer hinsehen. Nun überkam den Omega ein schlechtes Gewissen. Katara hingegen lächelte. „Wie du siehst, mit unserer Arbeit kann jedem geholfen werden, auch den Kleinsten auf dieser Welt.“ Daraufhin erhob sich die Lilahaarige und sah zu Izuku hinunter, der gerade seine Hand nach der Katze ausstreckte. „Das würde ich an deiner Stelle lassen, Kleiner.“ „Warum das d - AUTSCH!!!“, stimmt da war ja etwas. „Sie beißt…“ „…habs bemerkt…..“, Izuku sah daraufhin seinen Zeigefinger an, aus dem etwas Blut herausquoll. Es war nur ein Zwicken, aber trotzdem hatte er sich sehr erschrocken. Die Katze hingegen fauchte den Omega an und verschwand wieder in der Dunkelheit. Wie war das mit - er würde sich gut mit ihr verstehen? Das war ja mal ein prima Start. Izuku seufzte traurig aus, ehe er sich erhob und Katara ihm daraufhin lächelnd die Unterlagen in die Hand drückte. „Keine Sorge, Tinkerbell braucht noch etwas Zeit. Sie wird sich schon noch an dich gewöhnen. Nun gut mein Schüler! Dann mal ran ans Werk!“ Gedankenversunken nahm Izuku im gegenüberliegenden Zimmer Platz und begann die ersten Einführungsthemen zu studieren. Seite für Seite blätterte er durch. Der Vormittag war schneller vorübergegangen als er erst angenommen hatte. Er musste zugeben, dass die Uni-Unterlagen hervorragend von den Dozenten vorbereitet worden waren. Es war nicht zu viel und es war auch nicht zu wenig. Er verschlang die ganzen Themen regelrecht. Inzwischen war es 16.00 Uhr. Ein Klopfen riss ihn daraufhin aus seiner Gedankenwelt. Als Izuku mit „ja herein“ antwortete, betrat Katara das Zimmer. „Ich gehe hoch mir einen Kaffee holen, willst du auch etwas?“ Der Grünhaarige drehte sich zu der Wissenschaftlerin um und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, danke. Ich bin versorgt.“ Ein zärtliches Lächeln zierte daraufhin die Lippen der Lilahaarigen. „Gut. Es kann etwas dauern bis ich wieder da bin. Ich muss mit Enji noch ein paar Themen bezüglich deiner Ausbildung klären. Wenn etwas sein sollte, ruf bitte Mara an, sie gibt mir dann Bescheid.“ „Mach ich.“, dann war der Grünhaarige auch schon wieder allein. Inzwischen waren weitere 30 Minuten vergangen. Kurz atmete der Omega aus, zog seine Brille aus und rieb sich den Nasenrücken. Es war zwar alles faszinierend, aber es war für einen Anfänger verdammt anstrengend. Sein Kopf drohte schon fast zu explodieren. Inzwischen hatte Izuku angefangen sich die ersten Notizen zu machen, einen Plan auszuarbeiten, wie er Thema für Thema durcharbeiten würde. Die Aufstellung sollte ihm am Anfang als Gedankenstütze dienen. Als sich der junge Mann jedoch wieder den Uni-Unterlagen widmen wollte, spürte er eine Präsenz neben sich. Ehe Izuku reagieren konnte, huschte etwas an ihm vorbei. Dabei fiel ein Ordner zu Boden. Irritiert folgte das wiesengrüne Augenpaar dem Wirbelwind und entdeckte daraufhin Tinkerbell, die miauend unter dem Schreibtisch saß. Ihre goldenen Iriden waren auf seine Augen gerichtet. Fragend hob der Grünhaarige daraufhin eine Augenbraue. „Was willst du denn? Willst du mich wieder beißen?“ Daraufhin erhob sich die Katze und verschwand aus der Tür, die die ganze Zeit über einen Spalt offen gestanden hatte. Kurz sah sie wieder zu dem Omega und mauzte. Nun packte Izuku erneut die Neugier. Wollte sie ihm so signalisieren, dass er ihr folgen sollte? Der Grünhaarige erhob sich daraufhin und folgte der weißen Katze, die einige Meter vor ihm herlief. Sie stiegen eine kleine Treppe hinauf, die direkt ins Erdgeschoss führte. Plötzlich blieb Tinkerbell vor einer Tür stehen und kratzte an dieser. Irritiert sah der Omega die Katze an und hob erneut fragend eine Augenbraue. „Was genau willst du mir sagen?“, daraufhin ging der Grünhaarige in die Hocke und befand sich nun mit der Katze fast auf Augenhöhe. Wieder sahen goldene Iriden in seine Augen. Er verlor sich regelrecht in diesen Seelenspiegeln. Immer wieder kratzte Tinkerbell an der Tür und miaute. Schließlich erhob sich der Omega wieder und widmete seine Aufmerksamkeit der Tür. „Ich verstehe, du willst dort rein, oder?“ Sollte er sie wirklich öffnen? Kurz dachte der Grünhaarige nach, ehe er der Bitte schließlich nachkam und die Türklinke nach unten drückte. Daraufhin öffnete er die Tür und Sonnenstrahlen blitzten ihm ins Gesicht. Schützend hielt er sich daraufhin die Hände vor seine Augen. Die Sonne stand schon am Wendepunkt und sie würde in wenigen Minuten untergehen. Dadurch, dass immer noch Winter war, stand die Sonne tiefer. Tinkerbell hingegen huschte durch seine Beine hindurch. Erst nachdem sich der Omega an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatte, nahm er seine Hände wieder aus seinem Blickfeld und erstarrte. Das Zimmer war riesig, aber etwas ganz Bestimmtes zog seine Aufmerksamkeit an. Vor ihm stand ein großer Flügel. Groß und mächtig. Das Tasteninstrument stand nah am Fenster. Verwirrt ließ Izuku daraufhin seinen Blick durch das Zimmer gleiten. Blaue Vorhänge zierten die Glasfront und eine große Couch stand an der Wand, ebenso eine große Stehlampe. Zwei große Pflanzen verliehen dem Zimmer zusätzlich eine warme Atmosphäre. Behutsam trat der Grünhaarige daraufhin an das Klavier heran. Vorsichtig fuhr er mit seinen Fingerkuppen drüber. Ein zartes Lächeln zierte seine Lippen. Wie lange war es her gewesen, wo er das letzte Mal gespielt hatte? Es war noch zu Mittelschulzeiten gewesen. Er war damals der Pianist des Schulchors gewesen und hat diesen während ihres Gesangs musikalisch begleitet. Er hatte immer aus dem Hintergrund agiert. Eine Erinnerung, die ihm zur Abwechslung mal ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Er hatte es genossen. Es war eine schöne Zeit gewesen, eine der wenigen, die er aus seiner Mittelschulzeit besaß. Währenddessen bemerkte Izuku aus dem Blickwinkel, dass Tinkerbell Anlauf nahm und auf das Gehäuse draufsprang. Kurz hielt die weiße Katze inne, ehe sie sich vor den Grünhaarigen setzte. Wieder sah sie den Omega eindringlich an und legte ihren Kopf schief. Wieder bildeten sich mehrere imaginäre Fragenzeichen über Izukus Kopf. „Was genau willst du mir eigentlich mitteilen?“ Daraufhin wand sich der Grünhaarige dem Regal zu, das sich direkt neben dem Instrument an der Wand befand. Behutsam zog Izuku ein Notenbuch hervor. Gedankenversunken blätterte er die Seiten durch. Mehrere Musikstücke befanden sich darin. Auch bekannte Stücke, die er selbst schon gespielt hatte. Was den Omega jedoch irritiere, waren die Notizen, die an der Seite vermerkt waren. Zuerst dauerte es einen Moment bis Izuku die Zeichen verstand. Es sah so aus, als ob jemand die Noten an den vereinzelten Passagen abgeändert hätte. Als ob jemand dem Lied einen eigenen persönlichen Wiedererkennungswert verleihen wollte. Er blätterte daraufhin weiter die Seiten durch. Schließlich fand er ein passendes Musikstück. Aufregung stieg plötzlich in ihm auf. Es handelte sich um ein älteres Stück, dass damals in der 9. Klasse aufgeführt wurde. Wieder stahl sich ein Lächeln auf Izukus Gesicht. Daraufhin wand sich der Omega wieder dem Flügel zu und nahm auf dem Doppelsitzer Platz. Dann hob er vorsichtig die Abdeckung hoch und platzierte das Buch auf der entsprechenden Ablage. Lächelnd fuhr er mit seinen Fingern über die Klaviaturtasten drüber. Ein zarter Ton regte sich. Kurz widmete der Grünhaarige daraufhin seine Aufmerksamkeit der weißen Katze, die immer noch vor ihm saß. Ein Lächeln schlich sich erneut auf seine Lippen. „Du willst, dass ich spiele, habe ich Recht?“ Ein freudiges Miauen, das in Schnurren überging, beantwortete seine Frage. Daraufhin positionierte Izuku seine Finger auf der Tastatur und atmete tief ein und aus. Behutsam drückte der Omega die ersten Tasten hinunter. Ein tiefer Ton entwich aus diesen. Erst sehr langsam, schließlich war es sein erster Versuch nach Jahren. Allerdings fand er wieder schnell in den Rhythmus hinein. Es war wie Fahrrad fahren – so etwas verlernte man nicht. Wie von selbst bewegten sich seine Finger zu den entsprechenden Tasten. Mehrmals tippte er diese hintereinander an, während seine andere Hand quer über die Klaviatur wanderte. Eine beruhigende Melodie drang an seine Ohren. Eine Melodie, die von seinen eigenen Fingern erzeugt wurde. Der Omega kannte das Stück in und auswendig. Izuku schloss nach wenigen Sekunden seinen Augen, während seine Finger wie von selbst zu den richtigen Tasten fanden. Sanft und elegant ließ er diese über die Klaviatur gleiten. Der gesamte Raum füllte sich mit Melodie, diesen wunderschönen Tönen. Töne, die er schon so lange nicht mehr gehört hatte. Er konnte die Sehnsucht tief in seinem Innern spüren. Teilweise schlichen sich helle sanfte Töne in das Stück hinein. Langsam und gefühlvoll. Immer wieder in den unterschiedlichsten Takten. Verliehen dem Ganzen einen gewissen Zauber. In diesem Moment wurde Izuku bewusst, wie sehr er das Spielen vermisst hatte. Wie sehr die Musik ihm doch immer noch Freude bereiten konnte. Damals suchte er Schutz um seinen Erniedrigungen und Alpträumen entfliehen zu können - versuchte so in eine eigene bessere Welt zu entfliehen. Doch jetzt - es beflügelte ihn. Sie verlieh ihm Stärke. Izuku spürte die Liebe, die sein Innerstes in dieses Musikstück legte. Es war schon so lange her, doch hatte seine Seele die Melodien nie vergessen. Hatte nie vergessen welchen Zauber sie ausüben konnten. Und das alles durch seine reine Vorstellungskraft. Er brauchte keine Noten. Er konnte dem Stück eine ganz eigene Note verleihen. Wie derjenige, der es zuvor im Notenbuch niedergeschrieben hatte. Tinkerbell hatte sich inzwischen vor dem Grünhaarigen hingelegt und sah diesem dabei beim Spielen zu. Wie er sich in der Musik verlor, wie er sich selbst in den Tönen wiederfand. Mehrere zarte Töne verschnellerten sich im Takt und wurden durch tiefere Töne abgelöst. Es folgte ein stätiger Wechsel. Ein Wechsel zwischen ausdrucksfähiger Leidenschaft und zarten Versuchungen. Alles was zu einer emotionalen Performance dazugehörte. Die Musik hallte im gesamten Raum wider, sie reichte sogar bis zum Gang. Der Omega war so sehr in seiner eigenen Welt vertieft, dass er nicht mitbekommen hatte, dass er gar nicht mehr allein im Raum war. Zwei Personen beobachteten ihn. Katara hatte sich zwischenzeitlich gegen den Türrahmen gelehnt und beobachtete den Grünhaarigen bei seinem Werk. Ein zärtliches Lächeln zierte ihre Lippen, woraufhin sie ihre Aufmerksamkeit ihrem Nachbarn schenkte. Sie war nämlich nicht allein zurückgekommen. Das heterochrome Augenpaar weitete sich als es den Grünhaarigen vor sich erblickte. Wie dieser am Fenster saß und der Sonnenuntergang im Hintergrund ein romantisches Bild bot. Wie rot-orangene Sonnenstrahlen die grünen Locken aufleuchten ließen. Wie grüne Iriden im Sonnenlicht funkelten, als sein Mate wieder die Augenlider geöffnet hatte. Wie er die weiße Katze ansah, die vor ihm lag. Ein Bild, das sich tief in Shotos Herz brannte. Die Musik, die an seine Ohren drang, ließ ihn an der Tür erstarren. Er konnte seine Augen nicht von Izuku nehmen, der immer noch dasaß und dem Instrument solch schöne und romantische Töne entlockte. Die Musik schaffte sich ihren eigenen Spielraum, entführte sie in eine Traumwelt. Shoto hatte keine Ahnung davon gehabt, dass sein Omega so gut Klavier spielen konnte. Inzwischen schlichen sich immer mehrere zarte und hohe Töne hinein, während diese weiterhin von tieferen Melodien geleitet wurden. Shoto erkannte das Musikstück. Tief in seinem Innern wurde eine Erinnerung geweckt. Eine Erinnerung, die ihn zusammen mit seiner Mutter zeigte. Wie die Weißhaarige am Klavier saß und ihm damals das selbe Lied vorgespielt hatte, während er neben ihr saß und ihr dabei zugesehen hatte. Es wirkte wie eine Art Dejà Vue. Wie in Trance setzte sich der Weißrothaarige in Bewegung, kam nach wenigen Schritten neben Izuku zum Stehen und setzte sich schließlich neben seinen Mate. In diesem Moment trafen sich ihre Blicke. Inzwischen hallten weitere zarte, sanfte und helle Töne durch den Raum. Ein Zeichen, das sich das Musikstück langsam dem Ende zuneigte. Silbergrau-Türkis traf auf Wiesengrün. Immer weiter ließ der Grünhaarige elegant seine Finger über die Tasten gleiten, immer schneller und schneller. Wobei er die rythmische Melodie weiterhin beibehielt. Schließlich wurden die Töne immer langsamer, immer leiser bis zum Schluss ein letzter Ton in mehreren rythmischen Takten folgte. Stille umgab sie. Obwohl das Musikstück zu Ende war, sahen sich die Beiden immer noch tief in die Augen. Genossen noch den einen Augenblick, der die Beiden wieder zur Ruhe kommen ließ. Schließlich hörten sie ein Klatschen, woraufhin sowohl Izuku als auch Shoto zu der Lilahaarigen blickten. „Bravo, das war unglaublich, Izuku.“ Nach diesen Worten schritt Katara an ihnen vorbei und blieb an der Fensterfront stehen. Inzwischen war die Sonne untergegangen und ein tiefes Dunkelrot zierte den Himmel. Ihre Arme hatte sie hinter ihrem Rücken verschränkt. Izuku hingegen kratze sich verlegen am Hinterkopf, bemerkte jedoch eine Hand, die sich schützend auf seinen Oberschenkel gelegt hatte. Daraufhin sah er Shoto wieder tief in die Augen. „Da muss ich ihr Recht geben. Warum hast du mir nie etwas davon erzählt?“ Der Grünhaarige hingegen senkte daraufhin seinen Blick und legte seine Finger wieder zart auf die Tastatur. „Es war Zufall. Tinkerbell hat mich eigentlich hierhergelockt.“, lächelnd widmete der Omega daraufhin seine Aufmerksamkeit wieder der weißen Schönheit, die inzwischen friedlich eingerollt vor ihnen schlief, ehe er weiterfortfuhr: „Ich war früher im Schulorchester gewesen und war für die Musikbegleitung zuständig. Klavierspielen hatte mir immer große Freude bereitet. Früher war es hauptsächlich, weil ich mich so in eine bessere Welt flüchten konnte“, ein trauriges Lächeln schlich sich daraufhin auf Izukus Gesicht. „Es ist fast zwei Jahre her, wo ich das letzte Mal gespielt habe und ich muss sagen - es fühlt sich an, als sei es erst gestern gewesen. Die Seele vergisst niemals, wie sich die Melodie zusammensetzt. Aber inzwischen spüre ich ein anderes Gefühl, wenn ich spiele. Nämlich die Freude und die Liebe“, daraufhin schenkte der Grünhaarige seinem Mate ein herzliches Lächeln, nahm Shotos Hand in die seine und verflocht sie miteinander. Schließlich schenkte der Omega seine Aufmerksamkeit der Lilahaarigen, die immer noch vor ihnen stand und aus dem Fenster blickte. Katara war so sehr in Gedanken versunken, dass man ihre flüsternden Worte nur schwerfällig verstehen konnte. „Als ich diese Musik eben gehört habe, dachte ich wirklich - sie sitzt hier.“ Daraufhin hob Izuku fragend eine Augenbraue. „Wen genau meinst du, Katara?“ Nach wenigen Sekunden drehte sich die Lilahaarige zu dem Omega um und lächelte diesen herzlich an. Es war ein Lächeln, das Izuku zum ersten Mal sah. Es war ein ehrliches Lächeln. „Du musst wissen, ich bin die 1. Pianistin im Stadtorchester und muss demnach regelmäßig üben. Manchmal übernachte ich auch hier um zur Ruhe zu kommen und um mich der Musik zu widmen. Das lässt sich alles prima kombinieren, da ich abends meistens länger im Labor arbeite. Es ist befreiend einfach abzuschalten und sich der Melodie hinzugegeben. Bis vor wenigen Monaten war sie regelmäßig hier gewesen. Hat sowohl mich als auch Tsuchi mit ihrem Talent verzaubert. Du kennst sie, Izuku und du auch Shoto. Ich spreche von Valerie.“ Augenblicklich hielt der Grünhaarige inne. Unglaube spiegelte sich in dem grünen Augenpaar wider. „Was? Valerie? Unsere Val?“ Ein Kichern schlich sich aus Kataras Lippen. „Ja, ich spreche von unserer Valerie. Sie scheint euch wohl davon nichts erzählt zu haben“, daraufhin verfinsterte sich die Miene der Lilahaarigen und widmete ihre Aufmerksamkeit dem Flügel. „Sie ist ein Ausnahmetalent. Sie liebt die Musik über alles. Das Mädchen hatte einmal Träume. Sie wollte an die M.U.A. - die beste Musikakademie, die es auf der Welt gibt. Diese Schule hat schon so viele berühmte Opernsänger und Schauspieler hervorgebracht. Valerie hatte sogar eine Empfehlung, sie wäre ohne große Probleme dort untergekommen. Tsuchi hätte voll und ganz hinter ihr gestanden und sie bei allem unterstützt. Aber… als vor 1 ½ Jahren die Mutationsquirk ausgebrochen war, musste sie ihren Traum aufgeben.“ Izuku ließ daraufhin seinen Kopf sinken und lehnte sich gegen die Schulter von Shoto, der daraufhin schützend seinen Arm um den Kleineren legte. Währenddessen hörten sie weiterhin der Lilahaarigen zu. „Auf der einen Seite kann ich Best Jeanist verstehen. Nach allem was mit Valeries Mutter geschehen ist, hatte er Angst, dass sich die Tragödie bei seiner Tochter wiederholen könnte. Er hatte sie an der U.A. angemeldet. Sie sollte lernen, wie sie ihre Fähigkeiten gut und gerecht einsetzen kann. Er ließ ihr anfangs zumindest noch die Musik AG, wo sie immer dreimal die Woche nachmittags hingegangen war. Aber als er nach einem halben Jahr ihr auch noch das verwehrt hatte, ist er meines Erachtens einen Schritt zu weit gegangen. Es eskalierte sogar so sehr, dass er ihr die Musik komplett verboten hatte. Valerie sollte mit ihren Gedanken zu 100% beim Training sein. Die Musik würde sie nur ablenken. Er war ganz besessen von diesem Vorhaben. Dass er allerdings dadurch seiner Tochter mehr geschadet hat, war ihm nicht bewusst gewesen. Tsuchi hatte mehrmals versucht mit ihm zu reden. Aber auch Best Jeanist kann ein Sturkopf sein. Valerie hatte sich komplett dem Willen ihres Vaters gebeugt. Ihre Psyche litt sehr darunter. Er nahm ihr fast die Lebensfreude. Tsuchi hatte daraufhin mich aufgesucht und mich darum gebeten ihr zumindest zweimal die Woche abends hier Zugang zu gewähren. Hier konnte sie zumindest zur Ruhe kommen und ihrer Leidenschaft nachgehen. Zumindest für ein paar Stunden dem emotionalen Druck entkommen, den Beast Jeanist auf sie geladen hatte. Allerdings hat sie nach Außen nie gezeigt, wie schlecht es ihr eigentlich ging. Sie hatte ihren Kummer immer gekonnt überspielt. Nur jemand, der sie wirklich kannte, konnte hinter ihre Fassade blicken.“ Ein kurzes Lächeln schlich sich daraufhin auf Kataras Lippen, ehe sie sich umdrehte und einen Blick aus dem Fenster warf. „Sie spielt besser Klavier als ich und das soll echt etwas heißen. Auch kann sie sehr gut Gitarre spielen und ihre Stimme, sie hat einen solchen Wiedererkennungswert. Einfach wunderschön…. Als Tsuchi jedoch starb, starb auch ein wichtiger Teil mit ihr. Es ist nicht nur ihr Alpha gestorben - auch ihr Stützfeiler, der sie immer beschützt und über sie gewacht hat, war von heute auf morgen weg. Da Valerie vorher schon labil gewesen war, hat sich ihre Lage um das doppelte bis dreifache verschlechtert. Dass sie nun Abstand von allem braucht, ist mehr als verständlich. Es hat mich geschockt, als ich erfahren habe, dass sie Japan verlässt. Wobei ich mich schon frage, wie sie es wohl geschafft hatte ihren Vater davon zu überzeugen. Ich kenne Beast Jeanist lange genug um zu wissen, dass er sie nie freiwillig hätte gehen lassen. Etwas muss vorgefallen sein. Aber wer weiß das schon….. Ich hoffe wirklich sehr, dass sie in Amerika wieder zu sich selbst findet.“ „Das hoffen wir alle“, daraufhin widmete Izuku seine Aufmerksamkeit wieder seinem Mate. Ihre Hände waren immer noch miteinander verflochten. Mit der anderen Hand fuhr Shoto zärtlich durch die grünen Locken des Grünhaarigen. Genüsslich schloss der Omega daraufhin seine Augen und genoss die zarten Berührungen. Katara hingegen sah ein letztes Mal aus dem Fenster. Ihre grauen Augen glänzten. „Ich habe allerdings eine Bitte an dich, Izuku.“ Der Omega hob daraufhin seinen Kopf und öffnete seine Augen. „Und was genau wäre das?“ Wieder stahl sich ein Lächeln auf Kataras Lippen, ehe sie sich umdrehte und den Grünhaarigen mit funkelnden Augen ansah. „Wenn Valerie eines Tages zurückkehren sollte, möchte ich euch Beide ein einziges Mal zusammen auf der Bühne sehen.“ Das grüne Augenpaar weitete sich ungläubig. Er und Bühne? Vor einem Publikum? Nervös begann er daraufhin wieder mit seinen Fingern zu spielen. „Aber.. ich..nein.. das…“ „Nichts aber, Izuku! Weißt du, Tinkerbell hier hat ein Gespür für besondere Menschen. Du musst wissen, sie hatte Valerie auch immer zugehört, wenn sie gespielt hat. Genau wie jetzt, lag sie damals auch hier und hat ihr einfach nur beim Spielen zugesehen. Es war kein Zufall, dass sie dich hierher gelockt hat. In dir steckt mehr, als man anfangs vermutet, kleiner Omega.“ Izuku sah daraufhin die Lilahaarige erstaunt an. Diese Worte hatte er die letzte Zeit schon öfters vernommen. Katara hingegen lächelte den Grünhaarigen an, ehe sie sich auf den Weg zur Tür machte und noch kurz am Türrahmen innehielt: „Die nächsten zwei Jahre werden eine harte Herausforderung werden, Kleiner. Sei gewappnet. Du kannst hier in deiner Freizeit so oft spielen wie du willst. Du brauchst einen Ausgleich, denn sonst hälst du das Ganze hier nicht durch. Sei dir dessen bewusst~ ich lass euch zwei dann mal allein. Shoto, du weißt ja wo der Hinterausgang ist. Wir sehen uns dann morgen - 8 Uhr - PÜNKTLICH!“ Nach diesen Worten drehte Katara den Beiden den Rücken zu und schloss die Tür hinter sich. Nun waren Izuku und Shoto allein im Raum. Der Omega saß einfach nur da und ließ seine Gedanken schweifen. Es war so viel passiert heute. Zuerst die Enthüllung von Tsuchis PC, die Akzeptanz Endeavors, der neue Weg, der ihm mit dem heutigen Tag eröffnet wurde. Und der krönende Abschluss - dass er nach zwei Jahren noch einmal Klavier spielen durfte. Ein zärtliches Lächeln zierte daraufhin Izukus Lippen. Nur nebenbei bekam der Omega mit, wie Shoto ihn an der Hüfte gepackt und ihn auf seinen Schoss gezogen hatte. Nun saß der Grünhaarige rittlings vor seinem Alpha. Warme Hände legten sich daraufhin auf seine Wangen, die inzwischen zart errötet waren. Ehe Izuku reagieren konnte, schmiegten sich weiche Lippen an seine eigenen. Das wiesengrüne Augenpaar weitete sich. Shotos Lippen waren so weich und warm. Zaghaft wanderten Izukus Hände an dessen Schuluniformkragen und klammerten sich dort fest. Der Omega schloss daraufhin seine Augen und erwiderte den Kuss, während eine einzelne Träne an seiner Wange hinunterkullerte. Sie brauchten keine Worte, sie verstanden sich auch so. Der Omega konnte spüren, dass Shotos innerer Alpha mehr als zufrieden war. Sein Mate hatte also schon mit seinem Vater gesprochen. Izuku konnte fühlen, wie die Last von seinem Alpha abgefallen war. Auch eben konnte er es schon spüren, als sich sein Mate zu ihm gesetzt hatte. Dass sich die Fesseln um sein Herz komplett gelöst hatten. Dass er endlich Aufatmen konnte. Der Grünhaarige war so froh. So erleichtert. Glücksgefühle beflügelten ihre Sinne, während sie sich mehrere Minuten lang ihrem intimen Moment hingaben. Wie ihre Lippenpaare sich immer wieder zart und zaghaft berührten. Wie ihre Hände schließlich zueinander fanden und sich miteinander verflochten. Wie sie sich einfach nur ihrem Glück ergaben. Endlich aufatmen konnten. Nun lag ein komplett neuer Lebensabschnitt vor ihnen. Gemeinsam Hand in Hand werden sie diesen Weg bestreiten. Jeden Schritt werden sie von nun an gemeinsam gehen. Gemeinsam weitere Höhe und Tiefen überstehen. Ab heute – Offiziell - Vor der gesamten Welt. Mit dem Glauben an eine gemeinsame Zukunft. Die Zeit bringt Veränderungen mit sich und ihre Zeit beginnt mit dem heutigen Tag: als offizielles Alpha-Omega-Paar ❤️ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)