Zum Inhalt der Seite

Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku]

**Omegaverse**
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Part XXXII- time heals wounds

„Herr Midoriya? Sie sind an der Reihe. Folgen Sie mir bitte.“
 

„Ja, vielen Dank.“
 

Der Omega saß bis eben noch im Wartezimmer und hatte die Uhr vor sich angestarrt, die gegenüber an der Wand hing. Der Sekundentakt hatte etwas beruhigendes an sich. Ein Seufzen war zu vernehmen. Mit den Armen hinter seinem Kopf verschränkt, starrte er schließlich zur Decke. Mit seinem angewinkelten Bein wippte er hin und her. Eine alte Gewohnheit, die er sich einfach nicht abgewöhnen konnte. Als er seinen Namen hörte, stand er auf und folgte der Arzthelferin.
 

Heute stand ein Routinetermin an. Einmal im Jahr musste Izuku zur Klinik kommen, wo man ihn gesundheitlich von oben bis unten auf den Kopf stellte. Die Tests dienen dazu, dass das Halsband regelmäßig mit der DNA abgeglichen wird und die Hormone gegebenenfalls angepasst werden können. Seit seinem damaligen Krankenhausaufenthalt war inzwischen fast ein dreiviertel Jahr vergangen. Als sie im Labor ankamen, nahm der Grünhaarige auf der Liege Platz und zog sich oben herum aus. Danach wurden seine Herztöne abgehört, ein Lungenfunktionstest durchgeführt und Blut entnommen. Die Proben wurden dann zur Untersuchung weitergereicht. Während der Wartezeit wurden dann die typischen Allgemeinfragen gestellt. Izuku hasste die ganze Prozedur.
 

„So Herr Midoriya, wann war Ihre letzte Heatphase?“
 

Verlegen kratzte sich Izuku am Hinterkopf und seufzte aus. Seit Tsuchis Beerdigung waren fast drei Monate vergangen. Seine letzten zwei Heatphasen waren seltsam. Es wirkte fast so, als ob sie gar nicht vorhanden waren. Der Fortpflanzungsdrang war gar nicht vorhanden. Zudem hatte er auch gar keine Schmerzen gehabt. Izuku hatte es sogar ohne Halsband versucht und musste erschreckend feststellen, dass er ohne Probleme seinen Alltag bewältigen konnte. Es war schockierend. Nicht einmal Shoto hatte seine Pheromone bemerkt.
 

„Welche meinen Sie denn? Die letzte richtige Heat oder die nennen wir sie mal «sie-ist-zwar-vorhanden-aber-doch-nicht-vorhanden-Heat»?“
 

Die Arzthelferin hob fragend eine Augenbraue und sah den Grünhaarigen vor sich entgeistert an. War ja klar, dass das alles sehr unrealistisch rüberkam, das war Izuku mehr als bewusst.
 

„Bitte was?“
 

Leicht genervt atmete der kleine Omega aus. Eine weitere Eigenschaft, die er schon seit Wochen mit sich rumtrug. Er war normalerweise die Ruhe in Person und war leicht umgänglich. Aber seit einigen Wochen bemerkte er, dass er gereizter war als sonst.
 

„Meine letzte richtige Heat war letztes Jahr Mitte Oktober… mit allen Symptomen, die Sie sich vorstellen können, ich denke näher muss ich hierauf nicht eingehen, oder?“
 

Die Arzthelferin nahm gegenüber von ihm Platz und sah den Grünhaarigen weiterhin entgeistert an. Der Unglaube stand ihr ins Gesicht geschrieben. Izuku seufzte erneut genervt aus.
 

„Meine letzte Möchtegern-Heat, die ich persönlich fast gar nicht wahrgenommen habe, war vor etwa fünf Wochen. Was bedeutet, ich bin schon längst überfällig. Sie wollen die Symptome wissen? Es gab keine. Ok, das ist nicht ganz richtig, die Hitze zwischen meinen Beinen war vorhanden. Sonst keine Schmerzen, kein Fortpflanzungsdrang. Die Heat davor, das selbe Theater. Ich konnte sogar ohne Halsband auf die Arbeit gehen. Das war jetzt schon die zweite Heat in Folge, die so abgelaufen ist. Ich habe langsam das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt.“
 

„Oh, das klingt gar nicht gut. Warten wir mal die Blutergebnisse ab. Vielleicht klärt sich das Ganze“, die junge Frau, die vor ihm saß, richtete ihre viel zu große Brille und fing danach an die Notizen im Computer zu erfassen. Izuku drehte sich währenddessen um und schaute aus dem Fenster. Es war Mitte Februar. Das komplette Land befand sich noch unter einer dicken Schneedecke. Der Winter war dieses Jahr wieder erbarmungslos. Aber dennoch war es ein schöner Anblick. Besonders bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang bot sich ein sehr schönes Portrait. Das tiefe Rot tauchte die weiße Winterlandschaft in eine wunderschöne Farbenvielfalt. Der Schnee glitzerte als ob dieser mit tausenden von Diamanten geschmückt wäre. Izuku stand aus diesem Grund schon extra früher auf um das Spektakel von seinem Balkon aus beobachten zu können. Erst als der Grünhaarige ein Klopfen hörte, wurde er aus seiner Gedankenwelt gerissen und widmete seine Aufmerksamkeit der Tür.
 

„Hallo Izuku, tut mir leid, dass du so lange warten musstest“, jener Arzt, der den Grünhaarigen damals im Krankenhaus behandelt hatte, betrat den Raum und nahm ebenfalls gegenüber von ihm Platz. Zum Gruß reichte er ihm die Hand, die Izuku erwidernd entgegennahm.
 

„Ja, kein Ding.“
 

Der Doktor zog daraufhin die Akte hervor, die er zwischen seinem rechten Arm eingeklemmt hatte und sah sich die Werte an, ebenso warf er einen Blick auf den Bildschirm, auf dem die Arzthelferin zuvor alle Daten eingetragen hatte.
 

„Nun gut, wir haben die Blutergebnisse soweit ausgewertet. Das Halsband benötigt aktuell keine Auffrischung. Es bleibt also wie gehabt. Was mir allerdings etwas Sorgen bereitet, sind deine Blutfarbstoffe. Zudem deine Heat nicht richtig ausbricht und das nun schon zwei Monate in Folge. Die Überfälligkeit mal ganz abzusehen. Sag mal, warst du die letzte Zeit besonders viel Stress ausgesetzt?“
 

Izuku hob fragend eine Augenbraue und bestätigte die Frage dann mit einem Nicken:
 

„Ja, mein Alpha und ich hatten die letzten drei Monate einiges durchgemacht. Ein Todesfall im Freundeskreis hat uns alle sehr getroffen und es hat lange gedauert die Geschehnisse entsprechend zu verarbeiten.“
 

Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Zeit danach war die Schwierigste gewesen. Den Weg zurück in den Alltag zu finden. In der Agentur war seitdem nichts mehr so, wie es einmal war. Tsuchi war ein wichtiges Mitglied gewesen. Mit seiner guten Laune und den guten Ratschlägen, die er immer zu jeder Situation parat hatte, hatte er eine Leere in ihnen allen hinterlassen. Shoto hatte lange gebraucht, um wieder zu sich selbst zu finden. Izuku stand ihm jeden Tag zur Seite. Half ihm auf, wenn sein Alpha wieder aufgrund von Depressionen am Boden war. Es hatte sehr lange gedauert und Izuku stieß auch manchmal an seine Grenzen. Aber aufgeben kam für ihn nie in Frage. Es gab auch heute noch den einen oder anderen Tag, wo die Trauer wieder die Überhand gewann, aber sie wurden seltener. Izuku war zuversichtlich, dass sich die Lage besserte. Zudem er fühlte, dass ihre Bindung daran gewachsen ist.
 

Selbst Endeavor hatte sich nach den Geschehnissen komplett zurückgezogen. Doch seit einiger Zeit trat er mit einem entspannteren Ausdruck vor seine Angestellten. Der Anblick war schon surreal. Man kannte den Flammenhelden nur mit einem ernsten und verbissenen Gesichtsausdruck. Izuku vermutete jedoch, dass jener Streit mit Tsuchi wohl in ihm etwas ausgelöst hatte. Vor einer Woche wurde in den Billboard Charts offiziell bekannt gegeben, dass er nun der neue Pro Hero Nr. 1 sein wird. Somit stand die komplette Agentur in einem ganz anderen Licht. Die Aufträge häuften sich und Izuku befand sich noch mehr im Einsatz als ohnehin schon.
 

Am schwersten hatte es jedoch Valerie getroffen. Nachdem sie wieder alle zur Schule gingen, fiel dem kleinen Omega Tag für Tag auf, dass Valerie sich immer weiter zurückzog. Sie nahm immer weiter ab und ließ niemanden an sich heran. Izuku tat es im Herzen weh, sie so leiden zu sehen. Normalerweise heilt die Zeit doch alle Wunden? Aber bei einem Omega bleiben die Wunden ewig. Sie verblasen nur und werden zu Narben. Narben, die sie ihr ganzes Leben lang prägen werden. Izuku hatte bereits versucht das Gespräch mit ihr zu suchen, doch sie mied den Kontakt. Sie sagte immer wieder, dass sie noch Zeit brauche und sie sich noch nicht bereit dazu fühle über ihre Gedankenwelt zu sprechen. Für Izuku war es ein Schlag ins Gesicht, aber er musste ihre Entscheidung akzeptieren. Sich ihr aufzudrängen, wäre auch fatal. Keiner konnte sich das Elend mehr mit ansehen. Es soll sogar schon im Raum stehen, dass sie Japan verlassen will. Allerdings weiß noch keiner etwas Genaueres. Izuku konnte die Beweggründe aber nachvollziehen. Ein Tapetenwechsel würde ihr bestimmt nicht schaden. Aber vor allem Katsuki hatte sehr stark unter der ganzen Situation zu leiden. Vor wenigen Tagen hatte der Grünhaarige sogar zufällig mitgekommen, wie der Blonde zusammengekauert unter einer Tanne saß und geweint hatte. Izuku musste sich eingestehen, dass ihm sein alter Klassenkamerad inzwischen sehr leidtat. Obwohl der Blonde Valerie beistand, sie stützte, ihr zu verstehen gab, dass sie nicht allein ist, es reichte einfach nicht aus. Als Alpha dastehen zu müssen und dem Omega nicht helfen zu können. Izuku wusste bereits von Shoto, dass diese Situation zu der schlimmsten Erfahrung gehörte, die ein Alpha machen konnte.
 

Der Arzt, der immer noch vor Izuku saß, bemerkte die Stimmung, die der Grünhaarige ausstrahlte.
 

„Mein Beileid, so etwas ist immer schrecklich. Ich will mir gar nicht ausmalen, was ihr alles mitgemacht habt. Aber es schweißt euch als Paar noch mehr zusammen.“
 

„Danke. Es geht langsam wieder Berg auf und ja, Sie haben Recht. Unsere Bindung ist daran gewachsen“, ein zartes Lächeln stahl sich auf Izukus Lippen. Das Leben ging weiter, egal wie.
 

Der Doktor lächelte den Omega daraufhin an und rückte sich die Brille zurecht.
 

„Soso, du hast also einen Alpha gefunden. Ist es der nette, gutaussehende junge Mann mit den zwei Haarfarben von damals?“
 

Augenblicklich wurde der Grünhaarige aus seiner Gedankenwelt gerissen. Eine Röte bildete sich auf seinen Wangen, die seine Sommersprossen noch mehr hervorbrachte. Schüchtern nickend, sah der kleine Omega zu Boden. Warum war das allen so offensichtlich gewesen? Selbst dem Arzt war es aufgefallen? War Izuku wirklich so blind gewesen?
 

„Haha, das freut mich. Nun gut. Also, ich kann dich beruhigen, Izuku. Ein Omega, das sehr viel Stress und emotionalem Druck ausgesetzt ist, kann Probleme mit dem Hormonaushalt bekommen. Meistens zeigt sich die Nebenwirkung, indem die Heat zwar hormonell eintritt, aber der Körper die Signale nicht richtig verarbeitet. Meistens dauert es mehrere Monate bis sich der Hormonspiegel wieder regeneriert und erholt hat. Also mach dir keine Sorgen. Das wird schon wieder.“
 

Lächelnd legte der Arzt seine rechte Hand auf Izukus Schulter. Erleichternd atmete der Grünhaarige daraufhin aus.
 

„Oh kami sei Dank. Das beruhigt mich. Gibt es eine Möglichkeit die Genesung zu beschleunigen?“, wenn Izuku ehrlich zu sich selbst war, er wollte einfach nur seine Realität zurück.
 

„Ja sicher, du brauchst Ruhe. Gönn dir eine Pause. Fahr doch mit deinem Mate für ein paar Tage weg. Verbringt mehr Zeit miteinander, auch der Intimität wegen. Das ist für eure Bindung sehr wichtig. Eine gesunde Sexualität muss gewährleistet sein.“
 

„Hä?“
 

Hatte Izuku die Worte gerade richtig verstanden? Wieder schoss dem Grünhaarigen die Röte ins Gesicht. So langsam konnte er wieder einer Tomate echt Konkurrenz machen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er sollte mit Shoto wegfahren? Allein? Intim werden? Wenn Izuku so drüber nachdachte, hätte sich in den letzten zwei Wochen bereits dreimal die Chance dazu ergeben. Aber leider funkte immer jemand dazwischen.
 

Beim ersten Mal war es bei ihm zuhause. Gerade als sie sich einander hingeben wollten, stand plötzlich seine Mutter unangemeldet vor der Tür. Sie wollte für einen spontanen Kaffeeplausch vorbeikommen. Die Situation war ihm und Shoto mehr als peinlich gewesen als sie zu dritt in Izukus Küche saßen. Zudem ihre Erregung kaum zu verbergen war.
 

Beim zweiten Versuch waren sie bei Shoto Zuhause. Izuku hatte seinen Alpha zuvor gefragt, ob er Nachhilfe von ihm in Heldenkunde bekommen könnte. Sein Alpha war schließlich ein Ass in der Schule und war unter den besten drei der Superheldenabteilung. Es führte eins zum anderen. Bevor sie sich jedoch die Kleider vom Leib reißen konnten, platzte Natuso plötzlich durch die Schiebetür herein. Dieser wollte lediglich nach seinem Buch fragen, das Shoto sich mal vor Monaten ausgeliehen hatte, da er es selbst für die Uni benötigte. Der verdatterte Blick des Weißhaarigen war ein Bild für alle Kami gewesen. Izuku wusste nicht, wie oft sich Natsuo bei ihnen entschuldigt hatte. Ihm war die Sache mehr als peinlich, aber da war er nicht der Einzige. Shoto hingegen hätte seinen Bruder am liebsten erwürgt. Der kleine Omega konnte gerade noch rechtzeitig Schlimmeres verhindern.
 

Beim letzten Mal befanden sie sich im Büro. Eigentlich war es sehr spontan gewesen und irgendwie hatte es einen gewissen Reiz. Izuku war anfangs sogar dagegen gewesen, doch die Art und Weise wie Shoto ihn um den Finger wickelte, ließ seine Proteste dahinschmelzen. Allerdings wären sie beinah von Endeavor erwischt worden, hätte Shoto nicht rechtzeitig die Türklinke eingefroren, sodass sie noch genug Zeit hatten ihre Klamotten wieder zu richten. Knutschflecke wurden gekonnt unter dem Hemd verborgen. Kami sei Dank waren sie nur bis zum Öffnen ihrer Oberteile gekommen. Sonst wäre die Sache anders ausgegangen. Auf die Frage hin warum die Türklinke eingefroren war, hatte Shoto schon die beste Ausrede parat. Er musste niesen und hatte versehentlich seine Quirk eingesetzt. Zum Glück ging der Flammenheld nicht näher darauf ein und beließ es dabei. Somit war die Stimmung erneut dahin. Seitdem war nichts mehr zwischen ihnen vorgefallen.
 

Wenn Izuku ehrlich zu sich selbst war, vermisste er die Intimität zu seinem Alpha. Ihr letztes Mal war an dem Wochenende kurz vor dem Schurkenangriff gewesen. Es machte ihn fast wahnsinnig. Jedes Mal, wenn er Shoto einfach nur knapp bekleidet sah, verriet ihn seine Härte, die schmerzlich gegen seine Hose drückte. Von seiner aktuellen Laune ganz abzusehen. Er war ein wandelnder und brodelnder Vulkan. Inzwischen ging er fast täglich wegen Kleinigkeiten an die Decke. Selbst Toki und Hitoshi war es schon aufgefallen. Sowas nannte man wohl sexuelle Frustration. Er war wortwörtlich untervögelt. Langsam fragte sich Izuku, ob er Katsuki Konkurrenz machen konnte. Wobei Izuku sich vorstellen konnte, dass sein Mate nicht besser dran war. Sein Blick sprach Bände, wenn sie sich einander in die Augen schauten. Es war zum Verrückt werden. Seufzend rieb sich der Grünhaarige seinen Nacken und starrte zur Decke.
 

//Warum ausgerechnet ich???//
 

Der Arzt, der immer noch gegenüber von ihm saß, widmete sich daraufhin den weiteren Blutergebnissen.
 

„Im Übrigen. Du weißt ja, dass männliche Omega sehr selten in der heutigen Zeit vorkommen. Eine Frage: Wollt ihr später mal Kinder haben?“
 

Izuku verschluckte sich plötzlich an dem Glas Wasser, das er sich gerade genehmigen wollte, und klopfte sich hustend auf den Brustkorb. Die Nervosität war ihm anzumerken. Das Thema kam bislang noch nie zu Worte. Wild wedelte er daraufhin mit seinen Armen hin und her.
 

„Was? Wie bitte? Ich? Nun.. ich weiß nicht. Vielleicht. Moment. Ich bin doch noch viel zu jung. Ich bin 17! Wieso fragen Sie mich sowas?!“
 

Der Arzt lachte laut auf und legte die Unterlagen wieder zurück auf den Schreibtisch. Danach zog er sich die Brille aus und legte diese in das Etui, das ebenfalls auf dem Tisch lag.
 

„Izuku, du bist mir vielleicht einer. Ja sicher, du hast Recht. Es ist auch die richtige Einstellung. Kümmert euch erst mal um eure Ausbildung. Wieso ich dich danach frage? Nun es ist schon selten ein männliches Omega zu sein, aber zusätzlich noch ein männliches Omega zu sein, das eine hohe Wahrscheinlichkeitsquote für eine Mehrlingsschwangerschaft besitzt, ist noch viel seltener. Deine Testergebnisse sind eindeutig. Du bist einer dieser Kandidaten. Ich finde einfach, dass du es wissen solltest.“
 

Izukus Augen weiteten sich ungläubig, dennoch brachte er nicht mehr als ein Nicken hervor. Sein Herz machte einen freudigen Hüpfer als er erneut über die eben gestellte Frage nachdachte. Kinder? Eine eigene Familie? Wenn Izuku ehrlich zu sich selbst war, wollte er immer Kinder haben. Er mochte Kinder. In der Mittelschule war er Aushilfe in einer Nachmittagsbetreuung gewesen. Dort wurden nur Grundschulkinder von den ersten beiden Schuljahren untergebracht. Izuku hatte den ganzen Nachmittag mit ihnen gespielt und gebastelt. Die Kinder waren hin und weg und wollten am späten Nachmittag nicht einmal nach Hause geschweige denn mit ihren Eltern mitgehen. Ein zärtliches Lächeln schlich sich auf Izukus Lippen. Seine rechte Hand legte er daraufhin gegen seine linke Brust.
 

//Eine eigene Familie… das wäre schön…//

 
 


 


 


 

Am nächsten Tag saß Izuku während der Mittagspause wieder mit Toki und Hitoshi zusammen an einem Tisch. Seine beiden Klassenkameraden redeten über Kami und die Welt. Der Grünhaarige hingegen starrte sein Bento vor sich an. Appetitlosigkeit war inzwischen auch sein ständiger Begleiter. In der Mensa war wieder ein reges Treiben. Shoto war leider nicht anwesend, er hatte heute noch eine wichtige Besprechung mit seinem Klassenlehrer wegen den anstehenden Klausuren. Durch den ganzen Vorfall waren Izuku, Shoto, Katsuki und Valerie von den Zwischenprüfungen, die im Dezember geschrieben wurden, befreit worden. Der Nachschreibtermin wurde auf Ende April angesetzt. Der Grünhaarige vermisste seinen Alpha. Normalerweise wäre er gestern nach dem Krankenhausbesuch noch zu Shoto nach Hause gegangen. Da aber Endeavor zu Hause war und Shoto mit ihm trainieren musste, fiel ihr Treffen wortwörtlich ins Wasser. Die Mensa füllte sich immer mehr mit Menschen. Den Geräuschpegel blendete Izuku inzwischen gekonnt aus. Gedankenverloren schaute Izuku in die Runde. Gerade eben hatte er noch Ochaco gesehen, die ihm zugewunken hatte. Sie stand bei einem blauhaarigen jungen Mann, der ebenfalls eine Brille trug. War er etwa auch ein Alpha? Gedankenversunken hatte Izuku daraufhin seinen Kopf auf seinem linken Arm abgestützt und starrte aus dem Fenster.
 

„Izuku?“, Toki schaute den Omega fragend an und tippte ihn an der Schulter an.
 

„…“
 

„Hey Izuku.“
 

„WAS!!!“, Izukus Unterton kam bedrohlicher an, als beabsichtigt.
 

Entgeistert starrte Toki den Grünhaarigen an. Daraufhin wand der Schwarzhaarige seinen Blick zu Hitoshi, der daraufhin nur mit den Achseln zuckte.
 

„Hey Kleiner, sicher, dass es dir gut geht?“
 

„Ja, alles bestens..“
 

Hitoshi hob daraufhin eine Augenbraue und widmete sich wieder seiner Nudelsuppe. Der Lilahaarige wusste, wann er am Besten ruhig sein sollte. Toki hingegen tat das genaue Gegenteil.
 

„Meine Güte, Izuku du benimmst dich die letzten Tage echt seltsam. Wenn du eine Frau wärst, würde ich behaupten, du hättest deine Periode oder so. Das ist echt nicht mehr normal!“
 

Izukus Augen verengten sich zu Schlitzen. Seine Aura nahm eine bedrohliche Wirkung an.
 

„Was hast du gerade gesagt, Toki?“
 

Dieser hielt augenblicklich inne. Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn. Ein Schlucken war zu vernehmen. Hilfesuchend wand sich der Schwarzhaarige an Hitoshi, der daraufhin verneinend seinen Kopf schüttelte.
 

„Na, vergiss es, Toki. Den Ärger musst du nun selbst ausbaden!“
 

„Mensch, Hitoshi! Ist das nun deine langersehnte Rache wegen damals? Nun komm schon. Ich brauche dich.“
 

„Ich sagte, vergiss es!“
 

Daraufhin wand sich Toki wieder dem Grünhaarigen zu und wedelte mit seinen Armen hin und her.
 

„Ach komm schon, Izu, ich mache doch nur Spaß. Bleib locker, Mann.“
 

Der Omega atmete genervt aus und schob sich daraufhin seinen Bento in den Mund. Dann stand er wortlos auf und verließ die Mensa. Toki und Hitoshi ließ er mit sämtlichen imaginären Fragezeichen über deren Köpfen zurück. Der Grünhaarige bekam nicht einmal mit, dass er beinahe Katsuki umgerannt hatte, der gerade zusammen mit einem Rothaarigen die Mensa betreten hatte. Total überrascht sah die Blonde Explosion dem Grünhaarigen nach. Izuku war aktuell nicht nach spaßen zumute. Er hatte definitiv ein Problem. Er konnte seine eigene Laune kaum noch ertragen. Wenn nicht bald ein Wunder geschieht, rastet er irgendwann noch aus. Langsam kam Izuku sich wirklich wie eine Beta-Frau vor, die gerade ihre Periode hatte. Nur gut, dass heute endlich Freitag war und das Wochenende vor der Tür stand.

 

 
 


 

Die restliche Schulzeit verlief ruhig ab. Izuku bemerkte zwar die besorgten Blicke seiner zwei Klassenkameraden, ließ sich davon aber nicht beirren. Er wollte einfach nur seine Ruhe. Anhand der Aura, die er ausstrahlte, erzielte diese auch ihre gewünschte Wirkung. Als das Gongzeichen das Wochenende einläutete, packte Izuku seinen Rucksack zusammen und stürmte aus dem Klassenzimmer. Schnell rannte er die Treppen runter und zog sich unten seine Schuhe an, ehe er seinen Rucksack richtig schulterte. Danach schritt er schnellen Ganges voran. Inzwischen schneite es wieder heftiger. Dicke Flocken rieselten vom Himmel herunter. Zum Glück hatte Izuku seinen Wollschal und eine dicke Flauschmütze dabei. Eine Schneeflocke landete auf seiner Nasenspitze als er zum Himmel hinaufschaute. Gedankenverloren ließ er seine Gedanken treiben. Der kleine Omega vernahm Schritte, die auf ihn zukamen. Anhand der Aura wusste Izuku bereits wer hinter ihm stand.
 

„Izuku?“
 

Ein Lächeln zierte Izukus Lippen als er sich umdrehte und Shoto hinter sich erblickte. Auch er trug einen langen Schal. Statt einer Mütze trug er flauschige Ohrenschützer. Alles in Weiß gehalten, er sah wieder zum Anbeißen aus. Der Grünhaarige schluckte schwer.
 

„Hallo Shoto. Was gibt’s?“
 

Verlegen kratzte sich der Weißrothaarige daraufhin am Hinterkopf und schaute zur Seite. Eine zarte Röte schmückte seine Wangen. Izuku bemerkte, dass er anders drauf war. War er etwa nervös? Aber vor was?
 

„Nun.. ich wollte fragen, ob du heute Abend bei mir übernachten willst. Meine Geschwister sind Beide außer Haus und mein Alter ist auf eine Veranstaltung eingeladen, weshalb er außerhalb übernachten wird. Somit hätten wir sturmfrei. Natürlich nur, wenn du willst.. du muss..“
 

Bevor Shoto sich weiter in Rage reden konnte, hielt Izuku ihm den Zeigefinger vor die Lippen. Kurz kicherte der Grünhaarige, ehe er seinen Mate herzlich anlächelte.
 

„Sehr gern, Shoto. Soll ich etwas mitbringen?“
 

Der Bunthaarige atmete erleichtert aus und schüttelte daraufhin mit dem Kopf.
 

„Nein, es reicht, wenn du erscheinst~“, daraufhin trat Shoto lächelnd näher und legte seine Arme um Izukus Körpermitte. Ehe der Grünhaarige etwas sagen konnte, legten sich weiche Lippen auf seine. Ein wärmendes Gefühl durchflutete Izukus Körper. Sein Herz schlug schneller und die Schmetterlinge führten in seinem Innern wieder einen Freudentanz auf. Total berauscht erwiderte der kleine Omega den Kuss. Er verspürte schon wieder dieses Pulsieren unterhalb seiner Gürtellinie. Dieser Alpha raubt ihm noch jeden Sinn und Verstand. Verlangender presste sich der Grünhaarige näher an seinen Mate. Sie vergaßen alles und jeden um sich herum. Ehe sie jedoch in eine heftige Knutscherei verfallen konnten, vernahmen sie plötzlich ein Räuspern und eine genervte Stimme neben sich, die sie daraufhin zusammenzucken ließ.
 

„Meine Güte sucht euch ein Zimmer. Das hält man ja im Kopf nicht aus!“
 

Augenblicklich ließen Izuku und Shoto voneinander ab. Der Kleinere spürte wie die Genervtheit wieder in ihm aufstieg. Konnte man selbst beim Küssen nicht mal seine Ruhe haben?! Der Grünhaarige war der Erste, der mehr als angefressen zu seinem Gegenüber schielte. Rote Iriden durchbohrten ihn regelrecht. Schweißtropfen bildeten sich daraufhin auf Izukus Stirn.
 

//Okay, Izuku. Ausrasten ist definitiv nicht erlaubt!//
 

„Kacchan?!“
 

„Pah!“, der Blonde atmete erneut genervt aus, die Arme hatte er vor seinem Oberkörper verschränkt. Der Rothaarige, der neben ihm stand, kam freudig auf Izuku und Shoto zu.
 

„Hallo Shoto. Ah, du musst Izuku sein, schön dich mal persönlich kennenzulernen. Ich bin Eijiro Kirishima. Ich gehe mit Katsuki und deinem Alpha in die selbe Klasse.“, freudig reichte der Rothaarige dem kleinen Omega seine Hand.
 

„Oh die Freude ist ganz meinerseits.“, Izuku lächelte Eijiro an und erwiderte die Geste. Er schien ein korrekter Typ zu sein. Wieder war ein genervtes Schnauben zu vernehmen.
 

„Hey Kackfrisur! Komm schon. Borderlands wartet auf uns! Außerdem wird mir von der Romantik, die in der Luft liegt, schlecht!“
 

Der Rothaarige blies daraufhin seine Backen auf und lachte laut auf. Dabei boxte er dem Blonden an die linke Schulter.
 

„Ach komm schon, Bro. Bist du etwa eifersüchtig?“, dabei legte Eijiro seinen Arm um Katsukis Schulter, der genervt den Blick abwand.
 

„PAH ALS OB!“, Izuku bemerkte die zarte Röte, die dem Blonden augenblicklich ins Gesicht schoss. Izuku wusste, dass der Blonde log. Warum ließ er bloß wieder den Miesepeter raushängen? Dabei hatte er eine ganz andere Seite an sich. Warum zeigte Katsuki sie nicht? Sie stand ihm so viel besser. Warum überspielte er alles? Warum sagte er nicht, was ihn bedrückte? Alles wäre so viel einfacher, wenn er sich mal helfen lassen würde. Katsuki musste definitiv seinen falschen Stolz ablegen. Izuku wusste, dass es ihm eigentlich gar nicht gut ging. Aber gerade ihm würde der Blonde sich nie anvertrauen. Da war sich der Grünhaarige zu 100% sicher. Aber wer wusste, was die Zeit bringen würde. Vielleicht mussten sie alle Geduld haben.
 

Ohne näher darauf einzugehen, verabschiedete sich Eijiro schließlich von den Beiden und verließ zusammen mit Katsuki das Schulgelände. Als sie außer Reichweite waren, bemerkte Izuku wie sich Shotos Arme von hinten um seine Körpermitte schlangen. Izuku spürte erneut die Wärme in sich aufsteigen. Zärtlich küsste Shoto daraufhin seinen Nacken. Izuku musste kurz aufkeuchen. Verdammt das war gar nicht gut. Sie befanden sich immer noch auf dem Schulgelände und er war so erregt, wie schon lange nicht mehr. Seine Härte drückte schmerzhaft gegen seine Hose. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und seine Wangen waren gerötet. Welches Spiel trieb sein Alpha bloß mit ihm? Jedoch waren seine Sorgen je vergessen als er Shotos Flüstern an seinem Ohr vernahm.
 

„Freu dich, mein kleiner Omega, davon gibt es heute Abend noch mehr~“
 

Danach ließ Shoto von Izuku ab und schritt an ihm vorbei. Der Grünhaarige bemerkte das hämische Grinsen auf dessen Gesicht. Der Omega verstand auf was sein Alpha gerade anspielte. Er konnte es kaum abwarten, sein innerer Omega rebellierte schon regelrecht und der Kleinere wusste, dass Shotos innerer Alpha es ihm gleichtat. Beide Parteien lechzten nach mehr. Ihre körperliche Sehnsucht nacheinander sprach Bände. Was würde den kleinen Omega heute Abend erwarten? Ein siegfreudiges Lächeln schlich sich auf Izukus Lippen.
 

„Oh, da bin ich ja mal gespannt, was du geplant hast, mein Alpha.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2021-02-24T10:29:01+00:00 24.02.2021 11:29
Hach langsam geht es ja Berg auf und das Ihr die wörtliche Definition von Untervögelt in diesem Kapitel ist ist klarer wie jede Bergquelle. Ich freue mich schon spitzbübisch auf das nächste Kapitel und hoffe das sie diesesmal nicht unterbrochen oder gestört werden denn dieser Person wird es dan echt schlecht ergehen außer es ist Vall
Antwort von:  Mina_Tara
27.02.2021 14:34
Ja, der arme Izu leidet wahrlich unter Zärtlichkeitsentzug >.<
Lass dich überraschen :3 *zwinker*


Zurück