Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku] von Mina_Tara (**Omegaverse**) ================================================================================ Part VIII – Confrontation ------------------------- Die darauffolgenden Wochen sind im nu verflogen. Für Izuku konnte es nicht schnell genug gehen. Er freute sich auf das neue Schuljahr. Inzwischen hatte er sich einen Kalender zugelegt, wo er täglich den vergangenen Tag durchstrich. Es war nur noch eine Woche, dann würde sein neues Studentenleben beginnen. So groß war seine Vorfreude. Seit er vor fast vier Wochen diese Worte gehört hatte, war er wie ausgewechselt. Selbst seine Mutter hatte die Veränderung nach einer Woche bemerkt. Der Grünhaarige war aus dem Grinsen gar nicht mehr rauszukommen. Ihm ging es so gut wie schon lange nicht mehr. Auch seine Heat, die zwischenzeitlich eingesetzt hatte, war harmonischer als sonst, das Halsband erfüllte seinen Zweck. Vor wenigen Tagen war die Abschlussfeier seiner alten Schule. Aber Izuku hielt an seinem Vorhaben fest und ging nicht hin. Er war froh diese Entscheidung getroffen zu haben. Ein endgültiger Schlussstrich von seinem alten Leben, von seinem alten ich. Einer Zeit, der der Kleinere nicht mehr hinterhertrauerte. Seit jenem Tag hatte er sich nicht mehr mit Shoto getroffen. Der Grünhaarige war auch traurig darüber, wenn er ehrlich zu sich selbst war. Aber er wusste inzwischen, dass der Größere alle Hände voll zu tun hatte. Sein Vater hielt ihn diesbezüglich sehr auf Trapp. Shoto hatte wie er auch in einer Woche seinen ersten Schultag, er ging ebenfalls in die Superheldenabteilung. Allerdings schrieben sie sich fast jeden zweiten Tag in WhatsApp. Es war inzwischen zu einem kleinen Ritual unter den beiden geworden. Anfangs hatte Izuku Angst, dass er zu aufdringlich sein könnte, aber nein, die anfänglichen Kontaktannährungsversuche gingen tatsächlich von dem Weißrothaarigen aus. Meistens tauschten sie sich über ihren Alltag aus und redeten darüber, was die kommenden Tage noch anstand. Das kribbelnde und wohlige Gefühl in seiner Bauchgegend war immer noch vorhanden. Es war wieder einer dieser Abende nachdem er mit Shoto geschrieben hatte. Izuku lag auf seinem Bett, hielt mit beiden Armen sein All Might Kissen fest und starrte die Decke über sich an. Er verstand immer noch nicht was mit ihm los war. Dieses Geflatter in seinem Bauch wollte einfach nicht aufhören. Er war zwischenzeitlich auch schon auf die Idee gekommen einfach in Google nach den Symptomen zu suchen. Was er da allerdings darüber gelesen hatte, ließ ihn innehalten. Als er die Worte verinnerlichte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er zog das Kissen noch näher an sich heran und seufzte. Konnte es sein, dass er gerade dabei war sich in Shoto zu verlieben? //Kann sich ein Omega einfach so in einen Alpha verlieben? Liebe, gibt es sie überhaupt zwischen den beiden Geschlechtern?// Bei Betas war es so. Wenn sie Zuneigung zueinander entwickelten, war es meistens der Liebe wegen, weshalb sie zusammenkamen. Aber wie lief das ganze bei Alphas und Omegas ab? Normalerweise ist es der Alpha, der sein Omega erwählt. Es ist ein uraltes Ritual. Der Alpha beißt während des sexuellen Akts dem Omega in den Nacken und markiert ihn so. Es muss während der Heat-Phase passieren, sonst erkennen die Pheromone die Alphahormone nicht an. Eine Bindung, die nie wieder zu brechen ist, ein Bund fürs Leben. Eine Entscheidung, die mit Bedacht zu wählen ist. Nachdenklich griff sich Izuku an die Halsbeuge. Es war die empfindlichste Stelle eines Omega. Der Grünhaarige stellte sich den Biss eher sehr schmerzhaft vor. Ein erneutes Schlucken verließ seine Kehle. Es wirkte so surreal. Hätte ihm jemand vor zwei Monaten gesagt, dass ihm ein Alpha einmal den Kopf verdrehen würde, hätte er denjenigen für verrückt erklärt. Vor allem, wenn es sich auch noch um einen Alpha handelte, der sich schützend vor ein Omega stellte. Einfach so. Ohne eine Gegenleistung oder ähnliches zu erwarten oder zu fordern. Gedankenverloren erhob sich der Grünhaarige und ließ den Blick durch sein Zimmer gleiten. Bis vor kurzem hatte er noch sämtliche Merchandise Artikel rumstehen. Vor einer Woche hatte er sein Zimmer aufgeräumt und alle Figuren und Poster in Kisten verstaut, die nun auf dem Dachboden standen. Der Veränderung wegen hatte der Kleinere die Entscheidung getroffen. Es tat ihm in der Seele weh seine All Might Figuren in Kisten zu verstauen, aber er wollte einen Tapetenwechsel. Sein Zimmer wirkte nun wie ein normales Jugendzimmer. Der Grünhaarige begab sich daraufhin zu seinem Schreibtisch, holte sein Notizbuch hervor und nahm auf seinem Schreibtischstuhl Platz. Das Buch war schon fast voll, es befanden sich nur noch zwei leere Seiten drin. Mit Bleistift und Radiergummi bewaffnet, begann er mit leichten Skizzen, die er gezielt zu Papier brachte. Währenddessen holte er seinen iPod hervor und steckte sich beide Stöpsel in die Ohren. Die Musik begleitete seine Gedankengänge und ließen ihn innerlich zur Ruhe kommen. Teilweise summte er auch die Songtexte mit. Etwas was er vorher auch nie gemacht hatte. Der Grünhaarige hatte ein bestimmtes Bild vor Augen. Ein Schmunzeln schlich sich auf Izukus Gesicht. Als er nach einer kurzen Zeit sein Werk bewunderte, legte er zufrieden seine Utensilien zur Seite. Der Grünhaarige musste an Shotos Lächeln im Eiscafé denken. Fast naturgetreu hatte er diese Szene zu Papier gebracht. Eine Zeit lang schaute Izuku sein Werk an. Er war stolz auf seine Skizze. Es war das erste Mal, dass er gezielt eine Person zeichnete, ohne auf deren Hintergrund und Haltung einzugehen. Es sollte einfach nur ein Portrait darstellen, ohne große Gedanken an die entsprechende Spezialität zu verlieren. Zufrieden schloss er sein Notizbuch, legte seine Brille zur Seite, warf einen Blick aus dem Fenster und öffnete dieses daraufhin. Eine nächtliche Brise wehte ihm entgegen. Es war tiefste Nacht und der Vollmond erhellte die Dunkelheit. Um ihn herum funkelten viele Sterne am Himmelszelt. Eine kurze Zeit verlor sich Izuku bei dem Anblick. Er liebte solche Nächte. Daraufhin legte er seinen iPod zur Seite. Bevor er sich jedoch schlafen legte, schrieb er sich noch einen Einkaufszettel. Seine Mutter hatte ihn darum gebeten, dass er morgen den Wocheneinkauf übernehmen soll, da sie wieder eine dreitägige Schicht hatte. Notizbücher. Es war sein letztes, er musste sich nochmal einen Vorrat anlegen. Mit einem Lächeln im Gesicht ging er zu Bett und Izuku schlief daraufhin friedlich ein. Am nächsten Morgen stand der Grünhaarige früh auf und machte sich auf den Weg in die Stadt. Es war schon reges Treiben, das Wetter lockte sogar die Stubenhocker vor die Tür. Zufrieden schlenderte Izuku durch die Straßen und erreichte schließlich den Supermarkt, in den er und seine Mutter immer einkaufen gehen. Gezielt machte er sich auf die Suche nach den Zutaten, die seine Mutter ihm genannt hatte. Heute Abend hatte sich Izuku für Hähnchen Curry entschieden. Gedankenversunken durchsuchte er sämtliche Regale. Es muss vor kurzem eine Umstrukturierung gegeben haben, die Anordnung hatte sich geändert. Dort wo vorher die Gewürze standen, befanden sich nun die Milchprodukte. Und es war in sämtlichen Abteilungen der Fall. Innerlich fluchend suchte Izuku mühsam alles Erforderliche zusammen und machte noch einen kurzen Abstecher bei den Schreibwaren. Dort griff er nach einem 5-Pack Notizbücher. Er bemerkte währenddessen nicht, dass sich ihm jemand nährte. „Guten Morgen Izuku.“ Fragend sah sich der Grünhaarige daraufhin um und erblickte neben sich das Braunhaarige Mädchen, dass ihm vor ein paar Wochen an der U.A. begegnet war. „Oh hallo Ochaco, richtig?“ „Ja genau, etwas ist anders an dir.“ Musternd nahm sie den Grünhaarigen genauer unter die Lupe, der daraufhin sich verlegen am Hinterkopf kratzte. „Ah, ich weiß es… du hast eine Brille. Sie steht dir echt gut.“ „Vielen Dank. Ja, ist auch besser so. Nun laufe ich nicht mehr Gefahr von der nächstgelegenen Treppe den Abflug zu machen.“ „Ich verstehe. Freust du dich schon? In einer Woche ist es soweit.“ Der Grünhaarige nickte daraufhin bestätigend. Gemeinsam machten sich die Beiden auf den Weg zur Kasse und sprachen über sämtliche Themen. Als sie den Supermarkt, nachdem sie bezahlt hatten, verließen, spazierten sie noch eine Runde durch den Park. Da Izuku sowieso dort lang musste, passte es. Er und Ochaco verstanden sich direkt. Sie befanden sich auf einer Wellenlänge. „Sag mal Izuku, welchem Sekundärgeschlecht gehörst du denn an?“ Fragend hob der Angesprochene eine Augenbraue nach oben. „Ist das nicht offensichtlich?“ Die junge Frau kicherte daraufhin und schüttelte den Kopf. „Nein, wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung. Da ich ein Omega bin, müsste ich normalerweise andere Omega erkennen, aber dich schätze ich eher als Beta ein. Also ein Alpha … no way.“ Irritiert blieb der Grünhaarige daraufhin stehen. Ochaco hielt ihn für einen Beta? Kurz bevor er jedoch zur Antwort ansetzen konnte, überkam ihn ein Schauder. Seine Omegainstinkte reagierten sofort. Ein Alpha nährte sich ihnen. „Na sieh mal einer an. Du lebst also doch noch. Wir hatten schon eine Wette abgeschlossen, dass du wirklich gesprungen bist.“ Geschockt weitete Izuku seine Augen als er die Stimme erkannte. Ochaco bemerkte die Reaktion ihres Gegenübers und sah nun ebenfalls zu der Person rüber. Sofort versteckte sie sich hinter dem Grünhaarigen. Daraufhin atmete Izuku tief ein und aus, ehe er sich umdrehte und Katsuki Bakugou in die Augen sah. Dieser stand nur einige Meter vor ihm, hinter ihm wieder seine zwei Kumpel im Schlepptau. //Typisch wieder mal im Rudel unterwegs…// „Kacchan. Lange nicht gesehen.“ Abwertend zischte der Blonde auf und kam auf den Kleineren zu, der ihm immer noch mit Blickkontakt standhielt. Einen Meter vorher blieb er vor ihm stehen. „Sag mal, Deku. Was war das letztens für eine Aktion hä? Hetzt einfach so einen anderen Alpha auf mich. Auf der anderen Seite kann ich froh sein, dass dieser Halb-Halb-Bastard mich aufgehalten hat. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn ich meinem inneren Alpha wirklich verfallen wäre.“ Izuku schluckte schwer, brach den Blickkontakt ab und ließ seinen Kopf sinken. Wenn Katsuki abwertend über ihn sprach, war eine Sache, aber dass er Shoto als Bastard bezeichnete, ließ den Kleineren innerlich kochen vor Wut. Ihm war es in diesem Moment egal, dass ein Alpha vor ihm stand. Seine Omegainstinkte zwangen ihn sich dem Blonden zu unterwerfen, aber er weigerte sich. Es war das erste Mal, dass er sich über seine Omegainstinkte hinwegsetzte. Ochaco bemerkte seinen inneren Konflikt und nahm ihm die Einkaufstüte aus der Hand. Kurz darauf ballte der Grünhaarige seine Hände zu Fäusten. „Er hat einen Namen…du Idiot..“, die letzten Worte gingen in einem Knurren unter. Geschockt sah Ochaco den Grünhaarigen an. „Wie war das, du wertloses Omega? Moment mal, knurrst du mich gerade ernsthaft an?“, hämisch grinsend kam die Blonde Explosion auf den Kleineren zu, bis er schließlich vor ihm stand und packte ihn am Kragen. Ochaco wich ängstlich ein paar Schritte zurück. Izuku hingegen hielt seinen Blick weiterhin gesenkt. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Dann hob er seine Hand und krallte diese in die Hand des Blonden. Seine Augen fixierten daraufhin die roten Iriden, die vor Wut aufflackerten. Der Blonde hingegen sah den Kleineren weiterhin grinsend an. Diesmal würde sich der Kleinere nicht unterkriegen lassen. „Ich warte Deku. Was hast du eben gesagt? Na komm. Ich habe zwar von dem Halb-Halb-Bastard gesagt bekommen, dass ich mich dir nicht mehr zu nähren habe, aber soviel ich weiß, bist du nicht sein Omega. Also kann ich machen was ich will.“ Schon wieder hatte er ihn beleidigt. Zähneknirschend hielt Izuku den Blicken der Blonden Explosion stand. Seine Fingernägel bohrten sich inzwischen in die Haut seines Peinigers. Seine Stimme kam rau rüber, aber bestimmend. Etwas was man von einem Omega nicht erwartete. „Ich sagte, er hat einen Namen. Haben wir den Anstand mal wieder zu Hause gelassen, Katsuki?!“ Es war das erste Mal, dass Izuku ihn bei seinem normalen Vornamen nannte. Die Verwunderung, die den Blondhaarigen für einen kurzen Moment innehalten ließ, nutzte der Kleinere und schubste den Größeren von sich, woraufhin er wieder ein paar Schritte zurückging und sich zu Ochaco gesellte. Seine Stimme war immer noch so dunkel, aber inzwischen war er mutiger und wurde lauter. „Ich sage es ein letztes Mal, Katsuki. Lass mich in Ruhe! Und er heißt Shoto. Also nenne ihn gefälligst in der Zukunft beim Namen.“ Daraufhin widmete Izuku seine Aufmerksamkeit wieder der Braunhaarigen und gemeinsam machten sie sich auf den Heimweg. Der Blonde hingegen blieb wie angewurzelt stehen und sah verdutzt den Beiden nach. Er konnte es einfach nicht fassen. Dieser Omega hatte seine Stimme gegen ihn erhoben und ihn auch noch in die Schranken gewiesen. Was war in den letzten Wochen bloß passiert? Er erkannte den Nerd nicht mehr wieder. Seit der Weißrothaarige seinen Weg kreuzte, war der Grünhaarige wie ausgewechselt. Zähneknirschend drehte er ihnen den Rücken zu und ging wieder zu seinen Kumpels. Seine Laune für den Rest des Tages hingegen war dahin. „Du Izuku?“ „Hm?“, der Grünhaarige drehte sich fragend zu seiner Nachbarin um. „Es tut mir leid, dass ich dich nicht direkt als Omega wahrgenommen habe. Es war sehr mutig von dir dich diesem Katsuki in den Weg zu stellen. Aber sag mal, ist dieser Shoto dein Alpha?“ „Hä?“, die Röte schoss Izuku sofort ins Gesicht. Er musste aufpassen, dass er nicht versehentlich die Einkaufstüte zu Boden fallen ließ, die er zuvor zurückerhalten hatte. //Meine Antwort dauert zu lange. Mist.// „Nein, nein, ist er nicht. Er hat mich nur vor Katsuki gerettet. Wir schreiben uns aktuell nur. Wir sind Freunde, nur Freunde, ja.“, verlegen wedelte der Grünhaarige mit seiner freien Hand in der Luft herum, kratzte sich daraufhin nervös am Kopf und traute sich nicht in Ochacos Gesicht zu sehen. Sein Gesicht musste der Farbe einer Tomate gleichkommen. Schon wieder wurden seine Knie bei dem Gedanken an den Alpha weich. Die Braunhaarige hingegen kicherte daraufhin, stellte sich vor ihn und wackelte verdächtig mit ihren Augenbrauen. „Nur Freunde? Sicher? Warum bist du dann so nervös?“ „Was? Nein! Bin ich doch gar nicht.“ „Oh doch, dass bist du. Du könntest aktuell einer Erdbeere echt Konkurrenz machen. Sieht er denn so gut aus? Komm schon.. Es muss dir nicht peinlich sein.“ „Was? Wie? Ehm…“ „Aw, unser Izuku ist verknallt. Eine Frage darf ich euch Beide fangirlen?“ „Bitte was? Nein! Ochaco hör auf damit!“ „Izuku ist verliebt, Izuku ist verliebt~“ „AWWWW!! Lass das doch bitte! Die Leute drehen sich schon zu uns um.“ „Niemals, ich will diesen Augenblick genießen, also gönn´ mir bitte meinen Spaß, hihi.“ „Ngh… Ich gebs auf…“ //Memo an mich selbst: Frauen sind sowas von kompliziert..// Und so freundete sich Izuku noch vor Schulbeginn mit Ochaco Uraraka an. Da sie, wie er, ein Omega war, hatte er nun zukünftig einen Ansprechpartner. Izuku war froh, jemanden wie sie zu haben. Sie ist wie ein Fels in der Brandung, worüber der Grünhaarige in naher Zukunft noch sehr dankbar sein wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)