Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 12: Ino --------------- "Du hast bei Sasuke übernachtet?", fragte Hinata und ihre Stimme klang entsetzt und beeindruckt zugleich. "Ja." "War das nicht super seltsam?" "Ja!" Sasuke war erst seit 5 Minuten verschwunden, da hatte mein Smartphone geklingelt und Hinata war dran gewesen, um zu hören, ob ich gut nach Hause gekommen war. Offenbar hatte sie, anders als ich, ziemliche Kopfschmerzen von gestern Abend aber das schien ihre Laune nicht im mindesten zu trüben und sie hörte sich interessiert alles an, was ich zu berichten hatte. Wir waren uns jedenfalls beide einig darin, dass wir nicht schlau aus Sasuke wurden. "Magst du ihn?", fragte sie mich schließlich, nachdem wir alles ein paar Minuten durchdiskutiert hatten. "Ich weiß nicht", sagte ich zögerlich. "Ich finde so als Freund in der Gruppe ist alles entspannt mit ihm. Aber so persönlich, weiß ich es einfach nicht. Manchmal denke ich, ich mag ihn ganz gerne, dann verhält er sich wieder total übergriffig oder einfach nur arrogant oder macht einen richtig blöden Kommentar." "Hmm", sagte Hinata nachdenklich. "Ich staune nur, dass du seelenruhig neben ihm schlafen konntest! Ich finde ihn wie gesagt irgendwie unheimlich." "Das stört mich gar nicht", sagte ich. "Wenn wir nicht reden und einfach nur zusammen sind, komme ich gut mit ihm klar und empfinde seine Gegenwart sogar auf eine gewisse Weise als angenehm." "Vielleicht wird man auch einfach so, wenn man mit zu viel Macht und Geld aufwächst", sinnierte Hinata. "Sodass man einfach denkt, man könnte sich alles erlauben." "Du bist doch auch nicht so!", sagte ich sofort. "Ja aber schau dir Neji an, der verhält sich genauso überheblich und blöd anderen gegenüber. Und ich weiß nicht, ob dir ganz klar ist, wie mächtig die Uchihas sind, sie haben nur die besten Beziehungen und so viel Geld, dass sie wahrscheinlich mit allem durchkommen, was sie so tun." "Trotzdem macht sie das nicht zu wertvolleren Menschen", sagte ich stur. "Nein tut es nicht. Aber ich glaube das sieht nicht jeder so. Und ich glaube, das ihn vielleicht genau das an dir interessiert", sagte Hinata. "Er ist es wahrscheinlich schlicht nicht gewohnt, dass ihm jemand widerspricht. Ich würde es auch nicht einfach so tun, ohne seine Reaktion einschätzen zu können. Stell dir vor, es läuft irgendwie aus dem Ruder und meine Familie bekommt dann Stress mit seiner Familie und dann würden mir meine Eltern richtig Probleme machen. Und weil man ihn so schlecht einschätzen kann, riskiert einfach niemand, sich mit ihm zu streiten, verstehst du?" "Das ist echt bescheuert!", sagte ich empört. "Tja", erwiederte sie. "Reich sein ist einerseits angenehm, andererseits ist man die ganze Zeit gezwungen sich auf eine Weise zu verhalten, die ja nicht der Ruf der Familie oder dem Unternehmen schadet und alle stellen die ganze Zeit irgendwelche Anprüche an einen, wie man zu sein hat oder wie man sich verhalten muss, damit man nicht aus dem Raster fällt und am Ende alles verliert." "Hmm", machte ich bloß. Darüber hatte ich ehrlich gesagt noch nie so richtig nachgedacht. Zwar hatte ich echt andere Probleme gehabt aber trotzdem kam ich mir nun etwas dumm vor. "Ich könnte mir jedenfalls gut vorstellen, dass Sasukes Eltern ihn ganz schön unter Druck setzten und er gewisse Erwartungen zu erfüllen hat", sagte sie. "Ist das bei dir so?", fragte ich. "Ja", sagte sie freundlich aber so, dass ich glaubte, dass sie nicht im Detail darüber sprechen wollte, weswegen ich vorerst nicht weiter nachfragte. "Wusstest du denn, dass er einen Bruder hat?", fragte ich nachdem wir einen Moment geschwiegen hatten. "Ja, klar. Er war auch bei uns auf der Schule, er hat vor ein paar Jahren seinen Abschluss gemacht. Aber ich kenne ihn nur vom sehen, ich weiß nichts über ihn. Vielleicht haben die zwei irgendwie Streit?" "Hmm", sagte ich nachdenklich. Ich hatte keine Lust mehr mir über Sasuke Gedanken zu machen. "Also, ist eigentlich im Taxi noch irgendwas Erwähnenswertes passiert?", fragte ich daher. Hinata kicherte. "Nicht wirklich. Naruto und Kiba haben angefangen sich zu streiten, wo es die besten Burger gibt. Und ich musste die ganze Zeit lachen, weil sie total aneinander vorbeigeredet haben. Rückblickend betrachtet tut mir der Taxifahrer etwas leid." Ich lachte. Wir plauderten noch ein Weilchen und als wir aufgelegten hatten und ich einen Moment in Ruhe auf meinem Sofa saß, stellte ich zum ersten Mal seit vielen Jahren fest, dass ich, obwohl ich nicht beschäftigt war und keine Menschen um mich herum waren, mich nicht einsam fühlte. Ich merkte, wie sich ein Lächeln auf mein Gesicht schlich. Nachdem ich einen kurzen Moment meine Gedanken hatte schweifen lassen, nahm ich wieder mein Smartphone und tippte bei Google "Sasuke Uchiha" ein. Tatsächlich fand ich ein paar Fotos von ihm, und einige Artikel, über irgendwelche Errungenschaften seiner Familie. Offenbar hatte seine Familie ein Unternehmen in der Sicherheitstechnologie Branche. Auf einem Familienfoto, das wohl bei einer Art Preisverleihung aufgenommen worden war, sah ich ihn und seinen älteren Bruder. Das Foto schien vielleicht ungefähr fünf Jahre alt zu sein. Sasuke schaute überheblich drein wie immer. Sein älterer Bruder sah ihm verblüffend ähnlich aber die Wirkung, die von ihm ausging war gänzlich anders. Obwohl er ein paar Jahre älter schien als Sasuke, hatte er eine viel zurückhaltendere Ausstrahlung, seine Haare waren länger, sein Gesicht femininer und überhaupt hatte er etwas viel Sanfteres an sich. Aus der Bildunterschrift konnte ich entnehmen, dass sein Name "Itachi" war. Sonst gab es noch ein Gruppenfoto aus Sasukes Taekwondo Schule, auf dem ich auch Neji erkannte. Ich gab "Itachi Uchiha" ein. Nichts. Ich fand nur, was ich bisher schon gefunden hatte. Ein paar Familienfotos bei irgendwelchen Veranstaltungen und einen Artikel über die Firma der Familie, wo erwähnt war, dass die beiden "die Erben des Uchiha Imperiums" waren. Weder Sasuke oder Itachi schienen einen Instagram oder Facebook Account zu haben. Ich legte mein Smartphone wieder zur Seite und beschloss eine Runde im Park Joggen zu gehen, solange es noch hell war. Ich wollte den Kopf frei bekommen und etwas Bewegung würde mir sicher gut tun. Doch ganz verhinderte es nicht, das meine Gedanken im Laufe des Abends und auch am Sonntag immer wieder zu Sasuke abdrifteten. Ich konnte es kaum glauben, wie sehr er mich plötzlich beschäftigte, obwohl ich vor ein paar Wochen, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, noch sicher gewesen war, dass ich nichts mit ihm zu tun haben wollte. Doch dann hatten Hinata und ich uns mit Naruto und den Jungs angefreundet und plötzlich hatte ich mit Sasuke mehr zu tun, als mit den anderen. Trotzdem wusste ich nicht, wer er eigentlich war und warum er sich ständig mit mir zu beschäftigen schien. Aber vielleicht hatte Hinata recht. Vielleicht war ich einfach unterhaltsam für ihn, weil ich ihn nicht so toll fand wie die meisten anderen. Vielleicht langweilte er sich einfach und ich war für ohne eine Art kurioser Zeitvertreib. Aber das würde ich durch Grübeln nicht herausfinden. Und ich war mir auch nicht ganz sicher, ob ich das überhaupt wollte. Allerdings musste ich bis zu unserer nächsten Begegnung nicht lange warten. Gerade rannte ich zur Bushaltestelle und schaffte es noch einen Bus in die Innenstadt zu erwischen. Es war Sonntag Nachmittag und ich war mit Hinata, Naruto, Kiba, Shikamaru und Sasuke in der Stadt verabredet, wo wir ein Eis essen und dann nochmal das schöne Wetter im Park genießen wollten, bevor der Herbst endgültig kam. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, den Sonntag alleine zu verbringen. Ich hatte Hausaufgaben gemacht, war Joggen gewesen, hatte gekocht, gegessen, hatte abgewaschen und war gerade aus der Dusche gekommen, als ich sah, dass mein Anzeigelicht blinkte und ich neue Nachrichten hatte. Naruto hatte eine Gruppe mit uns allen erstellt. Naruto: "Hey, alle den Freitag Abend gut überlebt? Lasst mal in der Stadt ein Eis essen und ein bisschen im Park rumhängen!" Kiba: "Wann?" Naruto: "Jetzt!" Shikamaru: "Alter mach ma langsam, ich kann erst in ner Stunde!" Hinata: "Ich hab Lust und Zeit!" Naruto: "Nice! Treffen wir uns um 4 vor der Eisdiele vorm Rathaus!" Ich strahlte. Das klang toll! "Gute Idee, ich bin dabei!", schrieb ich also. Direkt darauf schickte mir Hinata eine private Nachricht, dass sie total froh war, dass ich auch kam, weil sie viel zu begeistert zugesagt hätte und sich dann erst gefragt hätte, ob sie mit den anderen alleine wäre. Ich hatte einen Blick auf die Uhr geworfen und war dann losgehechtet, um mich anzuziehen, die Haare zu föhnen und meine Sachen zusammenzusuchen. Als ich wieder nachschaute, waren noch mehr Nachrichten dazugekommen. Naruto: "Sasuke?" Naruto: "Ich weiß, dass du es gelesen hast!" Sasuke: "Nerv mich nicht!" Naruto: "Ich nehme das als 'ja'. Wenn du nicht auftauchst, bin ich sauer. Ich weiß, dass du nichts zu tun hast!" Shikamaru: "Ich glaub das hat ihn jetzt genervt." Naruto: "Ach was, der kommt." Kiba: "Macht euch ma lieber auf den Weg, sonst bin ich gleich alleine da und warte ewig auf euch Idioten." Naruto: "Ich bin unterwegs!" Kiba: "Shikamaru aber sicher nicht!" Shikamaru: "Jetzt chill doch mal!" Hinata: "Ich bin mit Sicherheit pünktlicher als du, Kiba!" Kiba: "Wette gilt!" Naruto: ":D :D" Ich steckte aufgeschreckt mein Smartphone weg und beeilte mich auszusteigen, als die Ansage im Bus die Haltestelle ankündigte, wo ich raus musste. Gut gelaunt schlenderte ich die Einkaufsstraße entlang Richtung Rathausplatz. Zumindest hoffte ich, das ich das tat. Aber laut Google Maps war ich bald da und würde nur ein paar Minuten zu spät sein. Und tatsächlich traf ich kurz darauf bei besagter Eisdiele ein. Davor konnte ich Hinata erkennen, die dastand und lächelnd auf Kiba blickte, der sich schnaufend die Seite hielt, als wäre er weit gerannt. "Sieht aus, als hätte Hinata klar gewonnen, zumindest ist sie nicht außer Atem!", begrüßte ich die beiden lachend. Kiba knurrte frustriert und hatte offenbar nicht genug Atem zum Sprechen. Hinter mir ertönte Narutos schallendes Lachen. "Klar, sie ist einfach besser organisiert als wir! Wie machst du das Hinata?" Sie lachte. "Du lässt dich einfach immer zu schnell von allem ablenken, Naruto!" "Kann sein!", bestätigte der gut gelaunt. "Gehen wir schonmal rein, keinen Bock zu warten!" "Jep!", bestätigte Kiba und so stellten wir uns in die Schlange. "Kaufen wir Shikamaru auch gleich ein Eis, sonst muss er sich nochmal anstellen und wir müssen zweimal warten!", sagte Kiba zu Naruto. "Stimmt!", bestätigte der. "Dann lernt er zwar nichts aus seinem ständigen Zuspätkommen aber wir sind eben nette Menschen!" "Und was ist mit Sasuke?", fragte Hinata. Der behauptet immer er möge nichts Süßes", sagte Naruto schulterzuckend. "Total verrückt, ich weiß!" "Glaubst du wirklich, dass er kommt?", fragte ich. "Klar!", grinste Kiba. "Ich wette, er hat eh nichts Besseres vor und er will es zwar nicht zugeben, aber eigentlich mag er uns. Rede ich mir zumindest ein." "Klar mag er uns!", sagte Naruto vollkommen überzeugt. "Er ist einfach ein Idiot und kann es nicht zeigen!" Schließlich verließ ich die Eisdiele als Erste, weil Naruto und Kiba sich nicht entscheiden konnten und Hinata geduldig wartete. Mir war das Gedränge vor dem Tresen aber zu viel geworden, weswegen ich mir schnell eine Kugel Vanilleeis im Becher bestellt hatte und nun vorhatte draußen zu warten. Als ich raus kam, lehnte Sasuke tatsächlich mit dem Rücken an der Hauswand gegenüber, die Hände in den Hosentaschen und gut aussehend wie immer. Eine Gruppe Mädchen lief vorbei und schaute ihn bewundernd an. Ich ging auf ihn zu, wobei ich mir einen Löffel Eis in den Mund schob und blieb vor ihm stehen. "Hallo", sagte er. Ich schluckte in Ruhe mein Eis herunter und erwiderte seine Begrüßung. "Hi!" "Wie gehts dir?", fragte er. Offenbar war er in der Stimmung sich zu unterhalten. Ich lehnte mich neben ihn an die Wand, um auch einen guten Ausblick auf die Eisdiele zu haben. Die anderen waren noch nicht zu sehen. Vielleicht warteten sie auf ihre Bestellungen. "Ganz gut", antwortete ich schließlich und entschloss mich dann ihn mit ein paar Emotionen zu konfrontrieren, nur um mal zu sehen, wie er damit umging. "Ich habe gerade angefangen mich etwas einsam zu fühlen und mich zu langweilen, da kam mir Narutos Vorschlag gerade recht." Ich sah ihn an. "Und bei dir?" Er musterte mich einen Moment, dann sagte er: "Ähnlich." Ich nahm noch einen Löffel Eis. Hieß das, dass er sich auch alleine gefühlt hatte? Oder nur, dass er sich gelangweilt hatte? In diesem Moment stießen die anderen zu uns und außerdem traf nun auch Shikamaru ein. "Hi Sasuke!", sagte Naruto erfreut und Kiba sagte bloß: "Sag mal Shika, kommst du eigentlich extra zu spät, weil du weißt, dass wir dir Eis mitbringen und du dann nicht anstehen musst?" Shikamaru nahm das Eis und grinste. "Vielleicht unterbewusst." "Du schuldest Hinata Geld!", sagte Naruto. "Ich hatte zu wenig dabei!" "Ach quatsch!", sagte Hinata sofort. "Danke Hinata! Ich hol dir morgen in der Pause nen Kaffee!", sagte Shikamaru zu ihr. "Auf in den Park!", entschied Kiba und wir setzten uns in Bewegung. Dort angekommen suchten wir uns einen guten Fleck im Rasen und ließen uns nieder. Wieder staunte ich darüber, wie leicht wir alle Gesprächsthemen fanden und schon bald lachten wir fröhlich herum, während wir uns über alles mögliche austauschten, was Freitag geschehen war. "Seht mal, da sind Ino und die anderen!", sagte Hinata irgendwann zu mir und deutete auf eine Gruppe Mädchen auf einer Decke, die ausgelassen lachten. Kiba und Naruto unterbrachen ihre Unterhaltung über Sport und blickten neugierig auf. Shikamaru schaute ebenfalls neugierig hinüber. "Heey!", brüllte Kiba und winkte, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie sahen alle auf und ich konnte sehen, wie sich Inos Gesicht verfinsterte, als sie mich sah. Ich tauschte einen Blick mit Hinata, der deutlich machte, dass sie sich ebenfalls wünschte, Kiba hätte nicht gerufen. Sasuke neben uns stöhnte genervt auf, als die Mädchen ihre Sachen packten und zu uns herüber kamen, offenbar, um sich zu uns zu gesellen, Ino wie ihre Anführerin vorne weg. "Ach, stell dich nicht so an!", sagte Kiba gut gelaunt zu Sasuke. "Hallo!", lächelte Ino selbstbewusst, als sie vor uns stehen blieb. "Dürfen wir uns zu euch setzten?" "Klar!", sagte Kiba und es folgte einiges an Umarmen und Begrüßen. Wie üblich wurden Hinata und ich dabei zumindest von Ino übergangen aber Tenten begrüßte uns freundlich und auch Karin ließ sich dazu herab, wenn auch mit einer Miene, als ob sie keine Lust darauf hätte. Sasuke blieb sitzten und ignorierte das Geschehen, als ginge es ihn nichts an aber darüber schien sich niemand zu wundern. Ich setzte meine Unterhaltung mit Hinata fort und beobachtete, wie Shikamaru mit unzufriedenem Gesicht Ino dabei zusah, wie sie sich bemühte, Sasuke in ein Gespräch zu verwickeln. Der antwortete jedoch wenn überhaupt bloß einsilbig. Irgendwie dachte ich plötzlich, dass Ino mir leid tat. Wenn man so aus der Nähe sah, wie sie Sasuke anblickte, schien es, dass sie ihn vielleicht wirklich mochte und nicht nur, weil er Geld hatte und gut aussah. Falls dem so war, musste es sie einiges an Überwindung kosten, weiter mit ihm zu sprechen, obwohl er sie so abfertigte. Andererseits machte er auch allzu deutlich, dass er kein Interesse an ihr hatte. War das mal anders gewesen? Shikamaru hatte ja gesagt, dass sie mal was mit einander gehabt hatten. "Gibt es ein Problem?", fragte sie mich plötzlich ziemlich angriffslustig und ich zuckte kaum merklich zusammen. Offenbar hatte ich sie zu offensichtlich angesehen und sie hatte es bemerkt. "Nein", sagte ich rasch. "Ich hab nur dein Outfit bewundert!" Das war nur halb gelogen. Tatsächlich sah sie wie immer top zurechtgemacht aus und ihre Kleidung war immer sorgfältig ausgewählt und kombiniert. Wahrscheinlich auch ziemlich teuer. "Tja, du könntest auch mal ein paar neue Sachen gebrauchen", sagte sie giftig. Du scheinst ständig das Selbe zu tragen, hast du nur die paar Sachen oder kaufst du immer gleich alles mehrfach?" Überrumpelt von ihrem eisigen Ton starrte ich sie an. Sie blickte zurück und ich verstand in diesem Moment, wie sehr sie mich hasste. Weil ich einfach so neu hier aufgetaucht war und sie mich nun ständig mit dem Typen sehen musste, mit dem sie so gerne mehr Kontakt hätte. Irgendwie verstand ich sie sogar, weswegen mir keine gute Erwiderung einfiel. Allerdings übernahm das Hinata für mich, denn sie sagte entschieden: "Nicht jeder möchte sich über teure Outfits definieren, Ino." Sie blickte Ino wütend an und ich war überrascht, dass sie plötzlich so mutig war. Ino machte den Mund auf, wohl um etwas ziemlich Gemeines zurückzuschleudern, als Naruto sie schnell abwürgte. Lachend sagte er: "Leg dich nicht mit Hinata an, Ino! Alles was sie macht, macht sie perfekt. Wahrscheinlich fällst du sonst schrecklich ausgefeilten Racheplänen zum Opfer!" Kiba lachte schallend. Ino schnaubte verächtlich, wie um deutlich zu machen, dass sie sich das nicht vorstellen konnte, aber immerhin ließ sie es dabei bewenden. Ich blickte auf meine Beine hinab, meine Hose sah tatsächlich schon ein wenig abgetragen aus. Lange würde sie nicht mehr halten. Ich musste wirklich bald neue Sachen kaufen. Ich hatte etwas Geld dafür zusammengespart aber ich behielt es immer so lange wie möglich, ohne es auszugeben. Man wusste nie, ob plötzlich irgendeine dringendere Anschaffung nötig werden würde. Hinata schien zu bemerken, dass ich in nachdenklichen Gedanken versunken war und war in der nächsten Stunde besonders nett zu mir, wie um mich aufzumuntern. Es half tatsächlich und als wir alle zusammenpackten, weil es kühler wurde und ein paar Wolken aufzogen, hatte ich gute Laune. Es war ein schöner Nachmittag gewesen und ich freute mich schon morgen in der Schule alle wiederzusehen. Wir schlenderten gemeinsam zum Parkausgang und dann durch die Innenstadt, wo bei wir uns nach und nach voneinander verabschiedeten. Schließlich waren nur noch Shikamaru, Sasuke, Ino und ich übrig, da die anderen schon vorher andere Richtungen nach Hause eingeschlagen hatten. "Bist du mit dem Auto hier, Sasuke?", fragte Ino ihn. "Kannst du mich mitnehmen?" "Nein", sagte er kalt. Sie sah kurz verletzt aus, dann hatte sie wieder ein strahlendes Lächeln aufgesetzt. Shikamaru warf Sasuke hinter dessen Rücken einen verärgerten Blick zu. "Okay, schade", sagte Ino und ließ sich nicht anmerken, dass sie verletzt war. Diese Rolle spielte sie ziemlich überzeugend. "Ich kann dich nach Hause bringen", bot Shikamaru an. "Zwar nur zu Fuß aber es liegt auf meinem Weg." Sie strich Ihre Haare zurück und musterte ihn einen Moment abschätzig. "Von mir aus", sagte sie schließlich. "Dann kannst du aber die Decke tragen." Sie stopfte Shikamaru die Picknickdecke in den Arm, die sie dabei gehabt hatte. Der zuckte ergeben mit den Schultern. "Dann bis morgen Sasuke", sagte sie freundlich. Sasuke erwiderte "Hmm" und wandte sich ab, nachdem er und Shikamaru sich verabschiedet hatten. Ino stolzierte davon und Shikamaru folgte ihr, nachdem er mit mir einen leicht resignierten Blick getauscht hatte. Ich lief einen Moment schweigend neben Sasuke her. "Musst du nicht in die Richtung?", fragte ich irgendwann und nickte mit dem Kopf nach rechts. Er sah mich an. "Ich laufe noch mit zu dir." "Warum?", fragte ich verdutzt. "Mir ist eben nach nem Spaziergang in dem Park bei deiner Wohnung." "Schwachsinn", sagte ich. Und am liebsten hätte ich ihn wieder gefragt, was er verdammt nochmal von mir wollte. Nur würde er darauf wohl wieder nicht antworten. "Wenn du meinst", sagte er gleichgültig. Wir schwiegen wieder eine Weile und ich nahm deutlich wahr, dass uns viele Blicke begegneten. Vielleicht hielten die uns auch alle, wie die alte Frau aus meinem Stockwerk, für ein hübsches Paar. "Kannst du nicht etwas weniger unfreundlich zu Ino sein?", fragte ich plötzlich. Er sah mich fragend an. "Ich weiß ja nicht, was eure Vorgeschichte ist aber hat sie es verdient, dass du sie so behandelst?" "Warum interessiert dich, wie ich mit Ino umgehe?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. "Hat sie dir was getan?", fragte ich. "Nein, sie nervt bloß, weil sie nicht checkt, dass wir einmal zum Spaß Sex hatten und es nichts weiter war." "Aber für sie hatte das offenbar eine größere Bedeutung", erwiderte ich, wohl wissend, dass ich mich in Dinge einmischte, die mich nichts angingen. "Nicht mein Problem, oder?", sagte er genervt. "Ich hab vorher klar gesagt, dass ich auf nichts Festes aus bin." "Aber ich glaube, sie mag dich wirklich und hat einfach gehofft, dass du es dir noch anders überlegst." "Tut sie dir jetzt leid oder was?", fragte er ungläubig. "Nachdem sie dich vorhin so angezickt hat?" "So schlimm war das auch nicht", sagte ich. "Und ja, ich habe Mitgefühl mit ihr, es ist nie schön abgewiesen zu werden, wenn man jemanden gern hat." "Als ob du jemals abgewiesen worden wärst!", höhnte er. "Männer sind einfach zu oberflächlich, um dich abzuweisen." Ich warf ihm einen schnellen Blick zu. Er betrachtete mich beim Laufen. Ich sah wieder weg, weil mir sein Blick zu intensiv vorkam. Trotzdem fühlte ich mich merkwürdigerweise nicht unwohl wie sonst immer, wenn Männer mich so ansahen oder so etwas sagten. Warum eigentlich? "Bist du wirklich so herzlos oder tust du bloß so, Sasuke Uchiha?", fragte ich ihn kühl. Er schnaubte und schwieg. "Ich weiß, ich sollte mich da nicht einmischen und ich lasse es jetzt auch aber ich wollte dir nur sagen, dass ich glaube, dass sie dich wirklich sehr mag und dass du vernünftig mit ihr sprechen solltest, damit sie eine Chance bekommt damit abzuschließen." Er erwiderte nichts und ich fragte mich, ob ich diesmal diejenige war, die sich zu übergriffig verhalten hatte. Aber das sollte mich wahrscheinlich nicht kümmern. Immerhin lief ich hier neben einem Typen her, der so tat, als wollte er spazieren gehen, um mich nach Hause zu begleiten. "Was machst du heute noch?", fragte er mich schließlich. Ich zog mein Smartphone aus der Tasche und sah auf die Uhr. Es war 20 Uhr. "Ich koche mir was, hänge etwas bei Youtube rum und gehe dann wahrscheinlich früh zu Bett." Er schwieg. "Und du?", fragte ich, weil ich mich plötzlich daran erinnerte, dass er noch bis Dienstag alleine in diesem riesigen Haus sein würde. Er zuckte mit den Schultern. "Irgendwas essen, bisschen zocken und dann Schlafen." Wir waren vor meiner Haustür angekommen und ich blieb stehen und sah ihn an. Er blieb ebenfalls stehen. "Schaffst du es auch wirklich alleine zurück?", fragte ich mit gespielt besorgter Stimme. "Nicht, dass du noch belästigt wirst!" Er grinste. "Nun, ich bin da wie du. Ich glaube sehr gut auf mich alleine aufpassen zu können. Anders als bei dir stimmt es in meinem Fall sogar." "Ha ha", sagte ich trocken aber musste ein Schmunzeln unterdrücken. Sein Grinsen hatte etwas ziemlich Anziehendes und man war automatisch versucht zurückzugrinsen. Ich zog meinen Schlüssel aus der Tasche. "Dann bis Morgen!", sagte ich. Er stand da, mit den Händen in den Hosentaschen und sah mich einen Moment an. "Bis Morgen, Prinzessin!", sagte er in einem irgendwie anzüglichen Tonfall, der mir gegen meinen Willen einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Er wandte sich ab und ging. "Nenn mich nicht so!", rief ich ihm verärgert nach. Er lachte ohne sich umzudrehen. Ich schnaubte und wandte mich ab, um die Haustür aufzuschließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)