Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 5: Überrumpelt ---------------------- "Hi!" Ich ließ mich schwungvoll auf meinen Platz fallen und stellte die Tasche neben dem Tisch ab. "Guten Morgen!" Hinata strahle mich an. "Wie war dein Wochenende noch?", fragte ich sie. "Recht unspektakulär, wir haben mit der Familie Freunde besucht und ich habe mich die meiste Zeit ziemlich gelangweilt. Wie sowas halt so ist." "Klingt doch gar nicht so schlecht, oder?", fragte ich ehrlich interessiert. Tatsächlich würde ich mir wünschen, ich könnte langweilige normale Dinge mit meiner Familie tun. Hinata warf mir einen schnellen Blick zu. Ich hatte ihr bei ihrem Besuch vor der Party erzählt, dass ich die letzten Jahre im Heim gewesen war und sie hatte natürlich auch den Besuch der Betreuerin vom Jugendamt mitbekommen. Wegen der Art wie sie mich nun ansah, vorsichtig und mitfühlend, vermutete ich, dass sie sich nun fragte, ob ihre Bemerkung über langweilige Familiensachen mich verletzt hatte. Und tatsächlich fügte sie kleinlaut hinzu: "Ja klar, ich bin dankbar, dass ich sie habe." Ich überlegte fieberhaft, wie ich schnell das Thema wechseln könnte, irgendwie waren solche Gespräche immer unangenehm. Ich mochte es nicht bemitleidet zu werden, dann fühlte ich mich immer noch kleiner und einsamer. Doch bevor ich ein anderes Thema anschneiden konnte, wurden wir vom Eintreten unserer Lateinlehrerin unterbrochen. Sie schien immer überpünktlich zu sein und keine Sekunde verschwenden zu wollen. Sie knallte einen Stapel Bücher auf ihr Pult, was für Schweigen sorgte und verkündete uns ohne Umschweife, dass sie Referatsthemen zu verteilen habe und wir uns in Dreiergruppen zusammensetzen sollten. Sofort brach wieder Lärm los, weil Leute anfingen sich umzusetzen oder einander lautstark kundzutun, dass sie eine Gruppe bilden wollten. "Zweiergruppen wären mir lieber gewesen," seufzte ich leise Hinata zu. Sie kicherte etwas nervös. "Ja, mir auch! Ähm, also wen sollen wir fragen?" "Keine Ahnung, ich kenne doch niemanden," sagte ich und fügte rasch hinzu: "Ich nehme jeden außer Ino!" Doch bevor wir dieses unerwartete Problem diskutieren konnten, stand plötzlich Sasuke Uchiha vor uns, blickte kurz schweigend auf uns herab und setzte sich dann neben mich. "Wir bilden eine Gruppe", informierte er uns knapp. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und schaute desinteressiert nach vorne zur Lehrerin, die sich anschickte, Zettel mit Projekthemen an diejenigen Schüler zu verteilen, die sich bereits zu Gruppen zusammengefunden hatten. Allerdings war er da der einzige. Alle anderen schauten mit mindestens mäßigem Interesse zu uns herüber und als ich einen schnellen Blick auf Inos Miene riskierte, sah ich schnell wieder weg. Ich tauschte eine Blick mit Hinata bevor ich Sasuke ansah. Er drehte uns den Kopf zu und hob höhnisch eine Augenbraue, als wollte er fragen: "Gibt es ein Problem?" Doch für Weiteres war keine Zeit, denn Frau Hanabi fing gerade an uns mit scheidender Stimme die Aufgabenstellung für die Projektarbeit zu erklären. Den Rest der Stunde sprachen wir wenig miteinander. Trotzdem klappte das erste Einarbeiten in die Aufgabenstellung gut. Was Intelligenz und Effektivität anging, hatte ich es mit meinem Team offenbar gut getroffen. Hinata war aufgeweckt, fleißig und gewissenhaft, das wusste ich schon. Und auch Sasuke Uchiha schien gut in der Schule zu sein. Als es zur Pause läutete sagte er: "Wir treffen uns Freitag Nachmittag in der Bibliothek und machen das in ein paar Stunden fertig. Ich habe keine Lust darauf mehr als einen Nachmittag zu verwenden." Damit stand er auf und ging aus dem Raum. Naruto, Kiba und Shikamaru folgten ihm, nicht ohne uns dabei neugierig anzuschauen. Ich wandte mich Hinata zu: "Hast du denn Freitag Nachmittag Zeit?" Sie nickte. "Ja schon. Du?" "Habe ich", bestätigte ich ihr. "Ich finde allerdings er hätte das fragen sollen." Ich runzelte die Stirn. Das konnte ja lustig werden. "Jep", sagte Hinata in einem Ton, der anzeigte, dass sie gerade vermutlich das gleiche gedacht hatte. "Lass uns ein Sandwich und etwas Kaffee holen und uns in die Bibliothek verziehen," schlug ich vor, was Hinata erfreut bejahte. An der Tür fing ich mir einen wütenden Blick von Ino ein. "Ziemlich unfair, dass sie dich so behandelt, " platzte es aus Hinata heraus, als wir mit Sandwichs und Kaffee den Gang zur Bibliothek entlangschlenderten. "Ist ja nicht so, dass du dich an Sasuke ranschmeißen würdest. Er ist doch derjenige, der dir auf die Pelle rückt!" "Logik und Liebe sind zwei Dinge die nicht zusammen passen!", sagte ich altklug im Tonfall einer alten weisen Frau, die schon so manches erlebt hatte. Wir prusteten beide los und Hinata verschüttete ein klein wenig Kaffee. "Gut, dass wir noch nicht in der Bibliothek waren, die hätten uns rausgeschmissen!", lachte ich, während ich ihr ein Taschentuch reichte. "Halt das mal, ich spüle schnell den Fleck aus", sagte Hinata amüsiert und nickte mit dem Kopf zu einer Tür mit der Aufschrift "Damen" direkt neben uns. Ich nahm ihre Sachen entgegen und lehnte mich an die Wand, um dort zu warten, während ich die Schüler beobachtete, die an mir vorbeiliefen. Weiter hinten im Hof saß Sasuke zusammen mit ein paar anderen Jungs aus unserer Klasse unter einem Baum. Ich spürte Ärger in mir aufsteigen. Ich hatte gehofft, nach seiner völlig bescheuerten Aktion auf der Party würde er mir unangenehm berührt aus dem Weg gehen oder sowas. "Hey Sakura!" Ich schreckte aus meinen Grübeleien. Vor mir stand Naruto, der offenbar gerade aus dem Herren WC gekommen war. "An was hast du denn gerade gedacht, dein hübsches Gesicht so grimmig zu sehen bricht einem ja das Herz!" Er grinste mich an. "Daran musst du dich wohl gewöhnen. Ich kann schließlich nicht immer gut gelaunt herumspazieren, nur damit keines deiner Organe Schaden nimmt", erwiderte ich theatralisch aber mit einem Lächeln. Eigentlich war mir jedoch nicht nach lächeln zumute. Ich wollte nicht, dass gleich Hinata auftauchte und sah, wie ich mit ihrem Schwarm scherzte. Naruto lachte. "Schlagfertig! Also warum stehst du hier? Komm doch mit rüber zu uns!" Er nickte mit dem Kopf hinüber zu meinen Klassenkameraden, die ich eben noch beobachtet hatte. "Danke, aber ich warte auf Hinata", beeilte ich mich zu sagen und nickte mit dem Kopf zur Tür des Damen WCs, die sich genau in diesem Moment öffnete. "Wenn man vom Teufel spricht", fügte ich hinzu und hielt ihr ihre Tasche hin. Ihr Blick wanderte fragend zwischen Naruto und mir hin und her. "Perfektes Timing, Hinata!", sagte Naruto, griff sich ihre Tasche, bevor sie sie entgegennehmen konnte, legte uns beiden den Arm fest um die Schultern und buxierte uns entschieden in Richtung seiner Freunde. Hinatas Gesicht schien, vermutlich aufgrund des unterwarteten Körperkontakts mit ihrem langjährigen Schwarm, leicht rosa angelaufen zu sein und sie schaute überfordert zu Boden, während Naruto uns mit sanftem Druck vorwärts schob. "Hey Jungs!", rief er seinen Freunden zu, "Ich habe fette Beute gemacht und uns etwas weibliche Gesellschaft organisiert!" Kiba applaudierte ihm begeistert und Shikamaru und er rückten etwas zusammen, um uns Platz zu machen. "Na, die sehen ja total begeistert aus," ertönte Sasukes höhnische Stimme in einem ungemein herablassenden Tonfall. "Hast du auch gefragt, ob sie deine Gesellschaft überhaupt wollen?" Er lehnte mit hinter dem Kopf verschränkten Händen an dem Baum unter dem sie alle saßen und hatte ein Auge geöffnet, um die neue Situation zu begutachten. Sein Tonfall verstärkte meinen Ärger auf ihn plötzlich noch mehr, sodass ich ihm ebenso höhnisch entgegnete: "Weil du so gut darin bist, alle immer höflich zu fragen, was sie wollen?" Einen Moment herrschte Stille und alle sahen uns an. Sasuke öffnete das andere Auge ebenfalls und fixierte mich. Ansonsten rührte er sich nicht und ich starrte bewegungslos zurück. Dann kam er offenbar zu dem Schluss, dass ich weiterer Kommunikation unwürdig war und schloss beide Augen wieder, als wäre nichts gewesen. Naruto lachte. "Tja, ich sag ja, schlagfertig! Kommt, setzt euch!" Er stellte Hinatas Tasche ab und bot ihr mit einer Handbewegung einen Platz an. Sie ließ sich nach kurzem Zögern gehorsam nieder. Also war das wohl nun entschieden. Ich nahm ebenfalls Platz. "Keks zum Kaffee die Dame?", fragte Kiba und warf mir eine Packung Oreos, aus der er sich gerade bedient hatte, in den Schoß. Ich bedankte mich, nahm einen und reichte sie an Shikamaru weiter, der die Hand danach ausstreckte. "Ist jedenfalls gut, dass Naruto euch davon abgehalten hat, euch wieder in der Bibliothek zu verstecken, ihr bekommt zu wenig Sonne!", merkte Kiba kauend an. Naruto lachte munter und Shikamaru legte sich entspannt im Gras zurecht und sagte: "Wahrscheinlich wollen die da bloß eurem Gebrüll entgehen, ich kann es irgendwie verstehen, ich würde das auch machen aber der Weg ist mir einfach zu weit und beschwerlich. Ist ne einfache Kosten- und Nutzenabwägung." Naruto warf mit einem leeren Kaffeebecher nach ihm. Hinata und ich tauschten einen Blick und mussten grinsen. "Also, was ist so toll an der Bibliothek?", fragte Naruto mich ernsthaft interessiert. "Da kann man sich ganz in Ruhe in netter Gesellschaft unterhalten!", erwiederte ich charmant und machte eine leichte Verbeugung in Hinatas Richtung hin. Sie kicherte. "Und es gibt außerdem bequeme Sessel", fügte ich hinzu. "Von der Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet, vielleicht sollten wir das auch mal probieren!", lachte Kiba und tat so, als würde er furchtbar unter der unbequemen Sitzgelegenheit "Boden" leiden, indem er sich den Hintern rieb. "Tss. Da müsste es euch beiden erstmal gelingen eure Lautstärke runterzuschrauben, sonst lassen die euch gar nicht rein", kam ein bissiger Seitenhieb von Sasuke. Er hatte nach wie vor die Augen geschlossen. Schnell schaute ich wieder weg. Sein ansprechendes Äußeres sorgte immer dafür, dass man ihn den Bruchteil einer Sekunde länger betrachtete, als man eigentlich vorgehabt hatte. Naruto, Kiba und Shikamaru lachten und schienen seinen Kommentar wie einen ihrer offenbar üblichen Scherze zu behandeln. Auch wenn ich mir gar nicht sicher war, ob er es wirklich als Scherz gemeint hatte. Aus seinem Mund schienen nur Befehle oder höhnische Anmerkungen zu kommen. Ich fragte mich ernsthaft, wieso sie freiwillig Zeit mit diesem miesgelaunten, arroganten Idioten verbrachten. "Na aber du warst auch schon immer in der Bibliothek, bevor es dort gute Gesellschaft gab, oder?", fragte Kiba Hinata. "Du stehst einfach auf Bücher, was?" Hinata nickte bloß. Die ganze Situation schien sie ein wenig zu überfordern. "Jep, sie stand schon im Kindergarten auf Bücher!", sagte Naruto und lachte munter, während er Shikamaru die Kekspackung wegschnappte, der gerade wieder danach greifen wollte. Alle bis auf Sasuke sahen ihn irritiert an. "Habe ich euch nie erzählt, dass wir zusammen im Kindergarten und der Grundschule waren?", erwiederte er auf die fragenden Blicke. Ich war sogar öfter bei den Hyuugas Zuhause, unsere Eltern sind befreundet. Er stopfte sich einen Keks in den Mund und kaute selbstzufrieden. "Echt?", fragte Shikamaru leicht überrascht. "Bist du dann da auch immer dem Arschloch Neji begegnet?", hakte Kiba neugierig nach. "Wem?", meldete ich mich ahnungslos zu Wort. "Dem da!", sagte Kiba und deutete auf eine Gruppe etwas entfernt von uns. Hinatas Cousin aus unserer Parallelklasse, die Hyuugas wohnen alle auf einem gemeinsamen Anwesen. Ekelhafter Typ, halt dich lieber fern von ihm, meine Hübsche!" Naruto seuftze gedehnt. "Ja Mann, das waren schwere Zeiten sag ich dir", antwortete er Kiba theatralisch auf dessen Frage. Dieser tätschelte ihm mitleidig die Schulter und alle außer Sasuke brachen in Gelächter aus. "Das wird uns aber nicht davon abhalten am Freitag seine Party zu besuchen, oder?", warf Shikamaru schließlich ein und hörte auf zu Lachen. "Ich wette nämlich da werden ein paar heiße Mädels da sein!" Naruto und Kiba sagten wie aus einem Mund: "Klar gehen wir hin!" "Ihr auch?", fragte Naruto und sah mich an. "Ich bin nicht eingeladen, ich kenne den ja nicht mal", sagte ich abwehrend. "Ich bin auch nicht eingeladen", sagte Hinata leise aber niemand beachtete sie so recht. "Tja da habt ihr es, pflichtete ich ihr rasch bei. Dann hätte ich keine gute Gesellschaft, keine Chance!" "Ach ihr kommt einfach mit uns!", sagte Naruto sofort. "Hinata, du wohnst doch eh schon da und musst dich nur einen paar Räume weiter bewegen. Und dich Sakura holen wir Freitag Abend um 21 Uhr ab und dann sehen wir uns alle dort!" "Ich kann da auch alleine hinfinden", sagte ich sofort. "Ich muss nicht abgeholt werden! Hast du da überhaupt Lust drauf Hinata?", fragte ich an sie gewandt. "Klar holen wir dich ab, stimmt's Sasuke?", fragte Naruto über seine Schulter in Richtung des Uchihas. "Er ist der einzige von uns der schon 18 ist und Auto fahren darf", erklärte Naruto mir. Sasuke schwieg noch einen Moment und knurrte dann mit immer noch geschlossenen Augen: "Von mir aus." Und damit schien das nun beschlossene Sache zu sein. Super, so machen wir es!", sagte Naruto selbstzufrieden und gab mir einen Klaps auf den Rücken. Ich blickte Hinata an, die hilflos mit den Schultern zuckte und nickte. "Okay", sagte ich gedehnt und war dann in der blöden Situation Naruto meine Handynummer geben zu müssen, weil er mir Freitag schreiben wollte, wann sie kommen und mich abholen würden. In meinem Magen breitete sich ein schweres Gefühl aus. Ich hoffte bitterlich, dass Hinata nun nicht wütend auf mich sein würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)