Mehr als nur ein Schachspiel von francislissy (Kagome und Inuyasha) ================================================================================ Kapitel 42: Im traumhaften Garten --------------------------------- „Und?“, fragte Sango neugierig als Kagome sich neben ihr auf die Couch setzte. Kagome verzog eine, nichts Gutes zu verheißende Miene bevor sie antwortete: „Wenn ich das nur wüsste“ Sango betrachtete sie ungläubig: „Wie meinst du das denn jetzt?“ „Nun, ich kann einfach noch kein Urteil darüber fällen, das heißt es“, sagte Kagome, in einen etwas genervteren Ton. Sie wusste doch selbst nicht, wie sie sich fühlte oder weshalb sie sich so fühlte. Ob es ein gutes oder eher ein schlechteres Gefühl war. Und eigentlich hatte sie auch überhaupt keine Lust darüber zu sprechen. Alles war so verschwommen und unklar in ihrem Kopf. Der Besuch bei ihrer Mutter hatte mehr Fragen aufgeworfen, als er beantwortet hatte. Das war so, nicht eingeplant gewesen. Die junge Frau streckte sich, gähnte und sagte: „ Ich will einfach nur ein Nickerchen machen, ich bin sowas von müde“ Sie lehnte ihren Kopf an Sangos Schulter und schloss die Augen. Ihre Freundin, Sango, lächelte und fragte: „Willst du dich hinlegen? Ich hab das Bett extra frisch bezogen“ Kagome schaute sie mit Dackelaugen an und nickte wie ein kleines Mädchen: „Oh ja, das klingt gut. Ehm... und was machst du währenddessen?“ Sango zog ahnungslos die Schultern hoch: „Weiß noch nicht. Vielleicht gehe ich einkaufen, im Kuhlschrank ist sogut wie gar nichts mehr drin. Ich könnte uns dann was leckeres zu essen machen, vielleicht bist du ja bis dahin aus deinen Dörnröschenschlaf erwacht?“ Kagome erhob sich von Sofa und gähnte abermals: „Hört sich super an. In meiner Tasche ist noch Bargeld, du kannst es ruhig nehmen Sango“ Damit ging Kagome ins Schlafzimmer und kuschelte sich entspannt in ihre Daunendecke. Die Sorgen konnten warten, die würden schließlich nach ihren Mittagsschlaf noch immer da sein. Jetzt musste sie einmal komplett ausschalten um ihren Kopf freizumachen. Die Momente in ihren Bett, wo sie einfach für sich selbst sein konnte, von niemanden gedrängt oder beobachtet, waren ihr die Liebsten. In jene Momente, stellte sie sich ihre ideale Welt vor. Wo es keinen Job und keine Karriere gab, an die man denken musste. Wo es keine Relation von Raum und Zeit gab weil Zeit in dieser Hinsicht einfach nicht existierte. Wo es keine Angst vor Misserfolge oder der Zukunft gab und weder Macht noch Hierarchie einen Einfluss auf das Individuum selbst hatten. Kagome verfiel in einen tiefen Schlaf, sie träumte, dass sie in jener Welt war. Sie spazierte in einem idyllischen Garten, umringt von wunderschönen Blumen, Büschen und hohe majestätische Bäume. Das Gras auf welchem sie schritt, gab unter ihren Füßen nach und Kagome spürte die Wärme der Erde durch ihre Glieder emporströmen. Es war ein Tag wie in einem Bilderbuch. Es war warm aber nicht zu heiß. Schmetterlinge flatterten an ihr vorbei oder setzten sich auf ihren Kopf. Und die Vögel zwitscherten klangvoll und melodisch von den Bäumen zu ihr herab. Es gab lustig, plätschernde Springbrunnen in jeder versteckten Ecke und Kagome schaute sich diese interessiert an. Sie strich sanft über den wölbenden Stein und fühlte die Rauheit seiner Struktur. Hier wollte sie für immer bleiben, es war ihr Paradies. Sie verlor das Gefühl für Zeit, während sie immer weiter in das Herz des Gartens spazierte. Hier fühlte sie sich frei, hier fühlte sie sich sicher. Vielleicht waren es Stunden oder Tage, Monate oder Jahre die vergingen, wer konnte das schon wissen. Denn in dieser Welt ging die Sonne nicht unter. Das Licht war stehts präsent. Als Kagome ein quietschendes Geräusch vernahm, welches sie bis zuvor nie gehört hatte, ging sie ihm nach. Das Geräusch hypnotisierte sie, wie kein anders es jemals hätte tun können. Irgendwas gab ihr das Gefühl, dass es von Bedeutung war und sie wusste bereits, dass ihre Seele nach ihr rief und sie zu etwas wichtigem hinführen wollte. Warum sie dies aber wusste, konnte sie sich selbst nicht erklären. Ihre Beine bewegten sich quasi von alleine und sie tat nichts außer sich zu wundern. Sie führten sie zu einer Hecke, welche von weißen, prächtigen Blüten überwuchert war. Kagome konnte das Geräusch nun ganz laut und deutlich hören, es schien an der anderen Seite der Hecke seine Quelle zu haben. Langsam umkreiste sie den grünen Buschen und erkannte dahinter den Ursprung des Geräusches. Kagome stand vor einem großen Baum, seine Krone war dicht und voller Leben. An einen seiner Äste, war eine lange Schaukel angebracht. Wie von Geisterhand, schwang sie kräftig hin und her. Auf der Schaukel saß ein kleines Mädchen, kaum älter als fünf Jahre. Ihre rosigen Wangen glänzten wenn die Sonne ihr Gesicht berührte und ihr Lachen war voller Lebendig- und Herzhaftigkeit, dass es Kagome das eigene Herz erwärmte. Immer wenn die Schaukel am höchsten Punkt angekommen war, quickte das Mädchen vergnügt auf. Als Kagome genauer hinsah, erkannte sie, dass jemand das Mädchen antauchte. Es war eine Person, doch das Gesicht konnte sie nicht identifizieren - es war verwischt, abstrakt und undefinierbar. Als wollte es sich mit Absicht nicht zu erkennen geben. Plötzlich hörte die Schaukel auf zu schwingen und das Mädchen sprang herunter. Sie streckte freudig die Hände aus, heftete sich an Kagomes Beine und blickte mit ihren großen bernsteinfarbenen Augen, zu ihr hoch. Instinktiv hob sie das Mädchen auf ihre Arme und musterte es. Ihre Haare, ihre Mimik , alles an ihr war einzigartig. Sie erinnerte sie an jemanden, doch an wen genau, mochte ihr nicht in den Sinn kommen. Das kleine Mädchen legte wonnig ihre kleinen, zarten Arme um Kagomes Hals und den Kopf auf ihr Dekolletee. Mit einer hellen Kinderstimme fragte es: „Wo warst du so lange? Ich hab dich schon vermisst“ „I,I, Ich hab dich auch vermisst“, sagte Kagome und strich vorsichtig über ihren Schopf. Die Worte waren ihr wie von Natur aus über die Lippen gekommen, als hätte sie diese Worte schon öfter gesagt. Ganz so als wäre diese Situation normal. Das Mädchen presste sich noch enger an sie und wisperte ängstlich: „Bitte Mami, bleib nun bei mir“ ......................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Kagome schreckte plötzlich aus dem Schlaf hoch und erwachte. Sie war schweißgebadet und ihr Puls ging schneller als der Sekundenzeiger auf ihrer Armbanduhr. Ihre Kehle war ganz trocken und sie musste dringend etwas trinken. Fahrig fuhr sie sich druchs Haar und stieg aus dem Bett. Sie wusste zwar nicht mehr was sie geträumt hatte, aber sie konnte die Angst noch deutlich in sich spüren. Es musste wohl ein Alptraum gewesen sein, dachte sie. Die Schlafzimmertür wurde auf einmal aufgerissen und Sango betrat glücklich den Raum: „Hey, ich habe wundervolle Sachen gekauft. Ich mache dir einen super, tollen Eintopf! Und ich habe natürlich auch deine Lieblingssüßigkeiten dabei“ Kagome hielt sich schmerzerfüllt die Hand an ihr Kreuz: „Echt? Erinnere mich daran, wenn ich nicht gerade das Gefühl habe dass ich kotzen muss. Wie spät ist es eigentlich? Mir kommt es so vor als wären mindestens zehn Stunden vergangen“ „Iwo, ich bin doch erst vor einer Stunde einkaufen gegangen“, versicherte ihr Sango. Sango erinnerte sich just in den Moment daran, dass sie Kagome noch etwas geben musste. Sie kramte in ihrer Tasche und übergab ihrer Freundin einen Brief: „Ach ja,hier, der lag im Postkasten“ Verwundert nahm Kagome den Brief entgegen und machte ihn auf. Sie laß ihn leise, deshalb fragte Sango nach ein paar Minuten: „Du guckst so komisch, was steht denn drin?“ Perplex ließ Kagome den Brief sinken und sagte überrascht: „Inuyashas Mutter, Izayoi, will sich mit mir treffen. Inuyasha soll aber nichts davon erfahren, da es ihm wahrscheinlich nicht gefällt“ Kagome blickte nachdenklich zu Sango. Sango schien noch zu überlegen was sie davon halten sollte. Aber Kagome konnte auch nicht wirklich sagen, ob sie die Einladung tatsächlich annehmen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)