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Demon Girls & Boys

von

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Die Lehrmeisterin

  Die Lehrmeisterin

 

 

 

Ariane stand direkt vor dem Jungenwohnheim. Bis zu einer gewissen Uhrzeit durften sich auch die Mädchen hier aufhalten, aber trotzdem bekam sie nun Bammel.

Sie hatte Lauras gequälten Gesichtsausdruck einfach nicht ertragen können. Auch wenn eigentlich nur Öznur und Lissi bei dem Verhör beteiligt waren, hatte sie alle Mädchen anmotzen müssen. Außerdem wollte sie so was schon immer mal ausprobieren. Immer war sie der liebe Sonnenschein, da tat es mal gut, so richtig zu explodieren. Aber ihre eigentliche Wut hatte sie sich für den eiskalten Engel aufgehoben. Niemand hatte das Recht, so mit ihrer Zimmergenossin umzugehen. Und schon gar nicht der, in den sie verliebt war.

Auch wenn Ariane das nicht offen aussprach, gutaussehend fand sie ihn schon. Aber dummer Weise war sein Charakter das genaue Gegenteil von seinem Äußeren. Zumindest von dem, was sie so von ihm mitbekommen hatte. Vielleicht hatte sie ihn bisher nur immer zur falschen Zeit erwischt? Vielleicht konnte er ja wirklich auch nett sein. Aber wenn ja, dann war er das verdammt selten.

Doch jetzt, wo sie vor der Tür des Jungenwohnheims stand, wusste sie nicht mehr, was sie eigentlich mit ihm machen wollte.

Sollte sie ihn anschreien? Der eiskalte Engel wirkte so, als ließe nichts und niemand ihn aus der Fassung bringen. Im Endeffekt würde er sie sogar auslachen, wenn er überhaupt zu so etwas wie lachen im Stande wäre.

Sollte sie ihn vermöbeln? Lieber nicht, das wäre lebensmüde.

Vielleicht sollte sie es so machen, wie er? Mit einer uninteressierten Fassade wirkte sie natürlich kühl. Aber es war fraglich, ob sie das die ganze Zeit durchhalten konnte.

Na ja, irgendwie würde das schon werden.

Ariane atmete tief durch und öffnete- nein, sie ging einen Schritt zurück.

Okay, noch ein Versuch. Noch einmal legte sie die Hand auf die verzierte Klinke, zog sie aber zurück. Dies ging eine ganze Weile so weiter, bis sich die Tür nach innen öffnete und beinahe ein Junge in sie hineinrannte.

„Oh, sorry. Hab dich nicht gesehen.“, meinte er und hielt Ariane die Tür offen. Sie erkannte den ehemaligen Vertrauensschüler. Wie hieß er noch mal? Christoph Makkaroni oder so. Schüchtern strich er sich durchs rote Haar.

„Äh… ja… kein Problem… Danke.“ Jetzt musste sie wohl reingehen.

Hinter ihr fiel die Tür wieder in die Angeln.

Planlos blieb Ariane stehen. Sie war noch nie im Gebäude der Jungs gewesen. Bei den Mädchen war alles prunkvoll gold und rot. Bei den Jungs war es blau und silbern. Ohne das dunkle Mobiliar könnte man erwarten, dass diese Räume eher etwas Eisiges, Reserviertes an sich hatten, aber mit den gemütlichen dunklen Holzmöbeln herrschte eine entspannte Atmosphäre.

Wie bei den Mädchen war gleich der erste Raum in den man trat der Gemeinschaftsraum, bestehend aus allen möglichen Hobbygeräten wie einem Billardtisch, um den ein paar Jungs aus dem ersten Jahr standen. Ariane entdeckte einige aus ihrer Klasse.

Die meisten jedoch lümmelten vor den Fernsehern und sahen sich Actionfilme an. Einige vereinzelte Jungs machten Hausaufgaben, wobei das auch die absolute Minderheit war.

Unter den Fernsehglotzern entdeckte sie Maximilian, den ehemaligen Schulsprecher.

Nach kurzem Zögern ging sie zu ihm rüber und tippte ihm souverän auf die Schulter.

Überrascht drehte er sich zu ihr um. „Oh hi, kann ich was für dich tun?“, fragte er. Sein Ton klang freundlich, aber Ariane wusste, wie nervend Störungen beim Fernsehgucken waren.

„Hi, kannst du mir sagen wo ich den Schulsprecher finde?“, fragte sie und hielt sich deswegen so kurz wie möglich, ohne dass sie dabei unhöflich erschien.

Sein Gesichtsausdruck wurde noch überraschter. „Du kannst es mal in seinem Zimmer versuchen, aber da ist der meistens nicht. Weiß Gott, wo der sich rumtreibt.“ Man sah ihm an, dass er am liebsten gefragt hätte wieso, aber er hielt den Mund.

Ariane warf ihm ein dankbares Lächeln zu. „Danke, entschuldige die Störung.“

„A-Ach, k-kein Problem.“ Ihre Nettigkeit hatte ihn wohl aus dem Konzept gebracht, aber er wandte sich trotzdem wieder seinem Weltraumfilm zu.

Ariane lächelte zufrieden vor sich hin. Natürlich wusste sie über die besondere, betörende Ausstrahlung die sie dank ihres Dämons hatte Bescheid, aber sie hätte nicht erwartet, dass sie so stark war.

Die Schülervertretung hatte ihre Zimmer im Mädchen-Wohnheim immer im zweiten Stock, also dürfte das hier wohl kaum anders sein.

Ariane stieg den ersten Teil der Wendeltreppe hinauf. Warum verdammt noch mal war das Zimmer ihres Jahrgangs im dritten Stock? Der zweite wäre eigentlich genug gewesen.

Sie folgte dem Gang bis ans Ende. Hier hörte die Wand nicht einfach auf, wie in den anderen Etagen, sondern mit einer dunklen Holztür, auf der in verschnörkelter, silberner Schrift -Schülervertretung- stand.

Dieses Mal brauchte Ariane nur zwei Anläufe, um in den Raum zu gehen. Es war ein zierlicher Gemeinschaftsraum mit einem schwarzen Sofa, mehreren Stühlen und einem Glastisch in der Mitte. Rechts neben ihr war eine Bilderreihe aufgehängt, die alle männlichen Vertrauensschüler zeigte. Auf der gegenüberliegenden Seite mussten die Schulsprecher sein, denn sie erkannte das Bild des eiskalten Engels als letztes in der Reihe. Ariane musterte es genauer. Er hatte denselben lustlosen, grimmigen Ausdruck wie immer, was einen riesigen Kontrast zu dem fröhlich lachenden Schulsprecher von letztem Jahr erschuf.

An sich waren die beiden wie Tag und Nacht. Während der ehemalige Schulsprecher wirklich so aussah, wie ein Vorbild für Schüler, hatte der eiskalte Engel etwas Wildes, Unzähmbares wie ein Löwe an sich und wirkte trotzdem ruhig und beherrscht.

Wenn Ariane nicht gerade stinksauer auf ihn wäre, würde sie diesen Jungen garantiert attraktiv finden.

Wütend schüttelte sie den Kopf. Diesem Typ wollte sie nun die Meinung sagen. Aber es gab noch ein weiteres Problem: Welches der vier Zimmer war nun seins?

Es müsste eines der beiden sein, die neben den Bildern der Schulsprecher waren, so viel stand fest.

Ariane entschloss sich, einfach mal zu klopfen. Als erstes nahm sie sich die Tür links der Fotos vor, doch ihre Hand hielt mitten im Heben zum Schlag inne.

Der Kerl war ihr einfach unheimlich. Was wäre, wenn er über sie herfallen würde um sie zu töten? Aber nein, das würde er nicht machen. So beherrscht wie er wirkte… Aber andererseits, hatte sie ihn nicht eben als wild und unzähmbar beschrieben? Na gut, aber das hieß ja nicht gleich, dass er ein Mörder war. Obwohl… hat er nicht vorhin zig Unterweltler… ermordet?

Während sie so weiter ihre Chancen abwog, ob er sie töten oder nichts machen würde, ertönte von innen seine ruhige Stimme. „Rein oder raus.“

Wäre der Klang nicht so neutral gewesen, hätte Ariane das eher als eine Ausladung aufgefasst, aber so atmete sie tief durch und trat in das Zimmer des Schulsprechers.

„Hey Nane.“ Statt von Benni, wurde sie von Carsten begrüßt, der auf dem Sofa saß und mit irgendwelchem Verbandszeug hantierte.

Ariane sah sich überrascht um. Das Zimmer des eiskalten Engels war… leer. Also, nicht möbellos, aber es wirkte so trostlos. Links neben ihr stand ein dunkler Kleiderschrank und neben dem daran angrenzenden Sofa ein Spiegel, der anscheinend nie benutzt wurde, da er nicht gerade gepflegt aussah. An der gegenüberliegenden Wand war immerhin ein Bücherregal mit haufenweisen Kriminalromanen, Fantasy-Reihen und Thrillern. Selbst Mangas konnte sie entdecken. Sie war sich zwar nicht sicher, aber er schien ganz schön viele Detektiv Conan Bände zu haben. Und war da auch noch Naruto? Und Death Note?

Ariane war überrascht, dass Benni anscheinend so viel las, dass in dem riesigen Regal kein Platz mehr für die Schulbücher zu finden war, sodass diese etwas rücksichtslos zwischen Regal und Schreibtisch gestapelt waren. Ariane graute die Anzahl der Schulbücher. So viele würde sie nächstes Jahr auch bekommen? Super…

Der Schreibtisch war fast genauso leer wie der Rest des Zimmers, doch über ihm war ein Samuraischwert in einer Halterung angebracht. Eine unbeschreibliche Macht schien von ihm auszugehen und sie erkannte auf der Scheide des Schwertes mehrere bunte Tiere. Auf dem Schreibtisch selbst war ein als Stiftehalter fungierender, kleiner Blumentopf. Dieser wirkte so fehl am Platz, dass Ariane beinahe losgelacht hätte. Neben dem Blumentopf-Stiftehalter konnte sie ein einziges menschliches Zeichen entdecken. Ein Foto von drei Kindern, die Ariane auch sofort erkannte. Laura hatte auf dem Bild kurze rote Haare und strahlte über das ganze Gesicht, ebenso wie Carsten, der Indigonertypisch eine Feder in seinem pechschwarzen Haar trug. Der andere Junge musste wohl oder übel Benni sein. Doch sie konnte ihren Augen kaum trauen. Sein seidiges Haar war, man könnte sagen weiß. Öznur hatte gewettet, dass er es sich nur so hell gefärbt hatte, da seine Augenbrauen dunkler waren, als die Haare, aber Ariane war der Ansicht gewesen, dass so etwas wie Färben nicht zu ihm passte. Da hatte sie wohl gewonnen. Aber das erstaunlichste war: Benni lächelte! Es war eher ein leicht melancholisches Lächeln, was einem das Herz zerriss, wenn man ein höchstens acht jähriges Kind so sah. Diesen Benni hätte Ariane am liebsten geknuddelt.

Vielleicht fehlt uns ja wirklich allen einfach nur das Hintergrundwissen, warum Benni so kaltherzig ist, überlegte Ariane.

Doch dieser Gedanke erlisch sofort wieder, als Benni fragte: „Was ist?“

„Bist du zu allen so, die dich besuchen?“, fragte Ariane zurück. Da war wieder der grimmige eiskalte Engel. Er konnte ja angeblich gut schauspielern, vielleicht war das Lächeln auch nichts anderes als sein Pokerface.

„Das ist ein Besuch? Wirkt eher wie ein Überfall.“, meinte Benni trocken, offensichtlich war das kein Witz, so wie es klang.

„Jetzt hör mal, so wie du dich eben bei Laura benommen hast, hast du auch nix anders verdient. Hast du vielleicht mal daran gedacht, dass es Menschen gibt, die Gefühle haben? Ich meine, dich mal ausgenommen. So gefühlskalt hab ich noch keinen erlebt. Nicht mal meine Stiefmutter ist so. Na ja, aber du musst dich nicht entschuldigen. Ich wäre dir nur dankbar, wenn du Laura vielleicht nicht vorher noch Hoffnungen machen würdest, bevor du sie eiskalt abservierst. Da soll sie schon ihre letzten Monate genießen und dann gehst du so mit ihr um. Wenn ihr schon Sandkastenfreunde seid, dann würde sie dir doch wenigstens mal ein bisschen am Herzen liegen, oder? Wenn nicht, dann kannst du auch verschwinden, denn wir brauchen keinen Herzensbrecher in unserer Gruppe und du bist ja noch nicht mal ein Dämonenbesitzer, also sind wir auch nicht auf dich angewiesen. Falls du noch irgendwas zu deiner Verteidigung zu sagen hast, dann sprich lieber jetzt, oder schweige auf ewig! Denn Laura wirst du dann wohl nur noch aus der Ferne zu Gesicht bekommen! Falls du das überhaupt willst!“ Ariane atmete tief durch. Am Anfang hatte sie es tatsächlich geschafft, so zu sein, wie sie wollte, aber am Ende hatte sie schon fast geschrieen. Trotzdem war es totenstill in diesem Zimmer. Doch diese Ruhe war Ariane unheimlich.

Das erste, was zu hören war, war Carstens Lachen. Das, was eigentlich noch am selbstverständlichsten schien und was sie am wenigsten erwartet hatte. Sein Lachen klang wirklich, als käme es von Herzen und war so klar wie das frische Wasser einer sprudelnden Quelle.

„Wahnsinn, ich habe noch nie jemanden erlebt, der Benni so die Stirn geboten hat. Noch nicht einmal Laura bekommt so ausdrucksstarke Reden mit einem Hauch Aggressivität zustande. Respekt.“ Durch das Lachen waren Carsten einige Tränen ins Auge geschossen. Bisher hatte er zwar schon immer fröhlich gewirkt, aber nie herzensglücklich. Dann umgab ihn eine so strahlende, einladende Aura, die Ariane an ihre Licht-Energie erinnerte und sie unvermittelt lächeln ließ.

Aber an Bennis Ausdruck hatte sich nichts verändert. Immer noch: Pokerface. Und Ariane brachte das fast in den Wahnsinn. Dass er so kaltherzig war, hätte sie nicht erwartet.

Doch dieses Mal schien Carsten ihr unter die Arme greifen zu wollen. „Also Benni? Etwas zur Verteidigung sagen oder auf ewig schweigen. Wenn ich du wäre, würde ich jedenfalls irgendwas sagen. Ich habe auch gedacht, dass du dich vorhin mit Laura vertragen hattest, weil sie so glücklich wirkte. Warum müsst ihr euch immer und immer wieder in die Haare kriegen?“

Er ging rüber und setzte sich neben Benni auf das Bett. Erst jetzt fiel Ariane auf, dass Bennis rechte Hand verletzt war. Es sah so aus, als hätten sich tausende Splitter in sein Fleisch gebohrt. Ariane war nicht gerade schwindelfrei, was das Sehen von Blut betraf, auch wenn die Wunde behandelt aussah. „Wie hast du denn so was hinbekommen?“, fragte sie und wandte den Kopf ab. Das Thema mit Laura würde sie natürlich nicht vergessen, aber das wollte sie nun auch wissen.

„Als Benni Johannes gerettet hatte, hatte der Dummkopf mit der Faust das Fenster eingeschlagen.“, erklärte Carsten an Bennis Stelle, wie es schon gewohnt war. Aber auch von dem ‚Dummkopf’ nahm der eiskalte Engel keine Notiz.

„Na super.“, gab Ariane wenig begeistert von sich und wandte sich den Jungs erst wieder zu, als Carsten meinte, sie könne ruhig gucken, die Wunde sei verbunden.

„So, und jetzt rechtfertige dich mal schön.“, meinte Ariane und stemmte die Fäuste in die Hüften.

Doch natürlich sagte der eiskalte Engel nichts. Ariane hätte schreien können.

Aber sie war froh, dass Carsten da war. So würde der eiskalte Engel sie immerhin nicht umbringen, so viel stand fest.

Ariane überlegte. Vielleicht musste sie das alles ja anders anpacken. Es gab Menschen oder auch andere Wesen, die einfach nicht immer wussten, was sie tun sollten, wenn man sie auf ein Date ansprach. Auch wenn es eher unwahrscheinlich war, vielleicht gehörte der Schulsprecher ja eher zu der unsicheren und vielleicht sogar schüchternen Gattung?

„Wie viel bedeutet sie dir überhaupt?“

„…“ Immer noch keine Antwort.

Kurz bevor Ariane der Gedanke kam, ihn in Stücke zu reißen, denn er machte sie langsam wirklich aggressiv, stand Carsten auf und klopfte ihr auf die Schulter. „Benni antwortet nur, wenn er die Antwort auch weiß. Gib’s auf, es hat keinen Sinn.“ Es war seltsam, dass Carsten so sprach, als wäre Benni nicht hier im Raum.

Aber er schob Ariane aus der Tür und verabschiedete sich von Benni mit einem kurzen „Tschau.“

Als sie den großen Platz überquerten zeterte Ariane immer noch. „Verdammt noch mal, ich hätte schon noch was aus ihm rausbekommen, wenn du mich gelassen hättest!“

Carsten seufzte. „Ja, ein entnervtes Stöhnen… Nach achtundvierzig Stunden vielleicht. Glaub mir, Benni kann verdammt viel aushalten, sowohl körperlich als auch geistig. Da ist er abgehärtet.“

„Aber trotzdem, das ist noch lange keine Entschuldigung.“

„Benni war halt verwirrt.“

„Hör auf, ihn zu verteidigen!“; schrie Ariane Carsten an und fuhr in ruhigerem Ton fort: „Er hätte Laura auch gleich schlagen können, so wenig Anteilnahme, wie er gezeigt hat.“

Carsten seufzte erneut. „Lass einfach gut sein, ja?“

Nun seufzte auch Ariane. „Ja, aber… ich verzeih ihm das trotzdem nicht. Ich bin immer noch der Meinung, dass Laura sich ihre letzten Monate nicht durch einen eiskalten Engel vermiesen lassen soll.“

„Na ja…“ Carsten verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute in den schwarzen, wolkenverhangenen Nachthimmel. „Was das betrifft, da ist Benni anderer Ansicht als wir.“

Ariane bemühte sich, so wie Anne nur eine Augenbraue zu heben, erschuf damit aber nur eine komische Grimasse. „Meinst du damit ein Pessimist vom Dienst glaubt, dass Laura überlebt?“

Er nickte. „Benni ist was Laura betrifft ein Widerspruch in sich. Mal sind die beiden Feuer und Flamme und dann wieder Feuer und Wasser. Deswegen meine ich ja auch, lass es gut sein. Benni wird erst lernen können wie er mit Laura umgehen soll, wenn er sich bewusst wird, was er eigentlich für sie fühlt. Und der Umgang mit seinen Gefühlen hatte ihm schon immer Schwierigkeiten bereitet.“

Ariane atmete lautstark aus. „Das macht es kein bisschen einfacher.“

„Definitiv nicht.“

Erst jetzt fiel ihr auf, dass Carsten sie bis zum Mädchenwohnheim begleitet hatte. Irgendwie war das süß… Ariane schüttelte den Kopf. Sie war wohl verdammt müde.

„Also dann, bis morgen.“, verabschiedete sie sich und ging rein. Sie hörte Carsten noch ein schwaches „Schlaf gut.“, sagen, ehe sich die Tür schloss und das seltsame Band, was die beiden bis eben verbunden hatte, trennte.

 

~*~

 

Gedankenlos starrte Laura auf ihr bisher leeres Chemieblatt. Obwohl sie wie eine Verrückte versucht hatte, für die Chemieklausur zu lernen, hatte sie alles unmittelbar nachdem sie es gelesen hatte wieder vergessen. Sie hatte sich einfach nicht konzentrieren können… Und nun als es darauf ankam hatte sie den totalen Blackout.

Der Grund dafür war natürlich niemand anderes als Benni, der ihr eiskalt einen Korb gegeben hatte. Und das, obwohl Laura doch schon sowieso total schüchtern und verunsichert war.

Die Mädchen hatten das Thema in Ruhe gelassen. Und auch Ariane, die vorgestern noch so wütend auf ihn gewesen ist, war seitdem still und erwähnte den ‚eiskalten Engel‘ einfach gar nicht mehr.

Laura seufzte in den Raum, erfüllt von Stiftegeschabe und Papiergeraschel.

Warum musste Frau Reklöv auch erst groß von Säure reden, um dann doch Salze und Metalle in die Prüfung zu nehmen? Verdammt, diese Frau hatte doch wirklich einen an der Klatsche.

Und was hatte bitteschön ein Blitzeinschlag damit zu tun?!?

An die ganzen Erklärungen erinnerte sich Laura. So würde sie immerhin noch eine vier bekommen, und auch die Formelberechnungen gingen, wenn sie es schaffen würde, Benni aus ihrem Kopf zu verbannen.

Oh Gott, was würde O-Too-sama jetzt wohl meckern…, rätselte Laura. Natürlich rief sie jeden zweiten Tag daheim an, auch wenn das von Zeit zu Zeit lästig wurde. Aber wenn sie heute Abend anrief, was würde sie ihrer Mutter dann sagen? ‚Tut mir leid, ich hab die Chemiearbeit verhauen, weil ich eher mit Liebeskummer beschäftigt war’?

Abgesehen davon, wussten ihre Eltern noch nicht einmal, dass sie Benni wieder getroffen hatte. Solche Themen wie ‚Und, gibt es einen Jungen, für den du dich interessierst?’ oder aber auch ‚Wer übernimmt eigentlich die Schülervertretung?’ schaffte sie geschickt zu umgehen.

Laura schüttelte sich, und versuchte sich auf das Blatt zu konzentrieren. Schnell kritzelte sie noch einige Zahlen aufs Papier, in der Hoffnung, sie würden richtig sein, ehe der Klang zum Stundenschluss ertönte und alle ihre Arbeitshefte abgaben, Lauras miteingeschlossen.

„Oh Gott, die Arbeit ist ja völlig in die Hose gegangen.“, meinte Ariane missmutig. Als sie Benni die Meinung gesagt hatte, war sie mit nicht gerade Licht ähnlicher Laune zurückgekommen und diese hatte sich dank der Prüfung auch nicht gerade gebessert.

„Stell dich nicht so an, so schlimm war’s auch nun wieder nicht.“, meinte Anne nüchtern. Sie benahm sich so wie immer, wie eine Prinzessin eben. Ihr Notendurchschnitt war zwar nicht so perfekt wie Susannes oder Carstens, aber trotzdem sehr gut.

Nach der Chemiestunde hatten sie erst einmal Mittagspause, doch Laura aß in letzter Zeit nicht mehr allzu viel. Auch wenn sie eine Diät überhaupt nicht nötig hätte.

Betrübt starrte sie auf ihren Teller. Ein Häuflein Asche sähe genauso appetitanregend aus.

„Was ist denn mit ihr los? Sie war schon die ganze Zeit so, oder?“, fragte Öznur besorgt. Offenbar waren die aus der Magierklasse dazu gestoßen.

Ariane seufzte. „Liebeskummer. Auch wenn Carsten den eiskalten Engel in Schutz nimmt, ich werde so lange nicht ruhen, bis er es wieder gut macht.“

Warum sprach sie so über die beiden Jungs, als wären sie nicht da? Laura blickte kurz auf.

Von Benni hätte sie natürlich nicht erwartet, dass er hier wäre. Schon allein aus dem Grund, weil er einen Jahrgang über ihnen war. Aber auch Carsten, der mit den Magiermädchen in eine Klasse ging, war nicht dabei.

„Wo steckt denn Carsten?“, fragte Laura.

Susanne seufzte. „Ich bin mir nicht sicher, aber er wollte gleich nachkommen. Er meinte, er müsse noch einmal mit dem Direktor reden.“

„Ahaaa. Carsten und der Rektor?“, fragte Öznur und klang ziemlich andeutend.

Ariane schnaubte und ließ einige Strähnen ihres hellbraunen Ponys beim Pusten in die Luft fliegen. „Sonderlich lustig ist das nicht gerade.“

„Sieh einer an Nane-Sahne, hat’s da etwa geknistert?“, fragte Lissi verschwörerisch.

Ariane schüttelte den Kopf. „So ein Unsinn. Ich finde ihn nur nett und Witze über Lehrer-Schüler-Beziehungen geschmacklos.“

Tatsächlich kam Carsten etwa zehn Minuten später wieder und begrüßte Laura mit einem aufmunternden Lächeln. Irgendwie schien er etwas ausgefressen zu haben aber sie war nicht in der Stimmung nachzufragen.

„So, und übermorgen besuchen wir also einen echten Meister?“, fragte Anne neugierig. Wenn es ums Lernen von Kampfkünsten ging, war sie immer an der Spitze der Interessenten dabei.

Carsten nickte. „Bennis und meine Meisterin.“

Alle Mädchen rissen die Augen auf. Alle, außer Laura, die deprimiert den Kopf neben ihren kaum beladenen Teller auf den Tisch knallen ließ. Sie hatte es sich schon gedacht. Bitte nicht.

 

Und natürlich flog der Sonntag regelrecht herbei. Laura versuchte einfach, die Augen zu schließen und es zu überstehen. Eufelia-Sensei war nicht gerade begeistert von der kleinen, naiven Prinzessin, die so gut wie gar nichts im Kampf auf die Reihe brachte. Und entsprechend verunsichert fühlte sich Laura immer in ihrer Gegenwart.

Die Mädchen trafen sich mit Carsten und Benni im Schlepptau -überraschender Weise wirkte er tatsächlich immer so lustlos- an der Bushaltestelle, doch statt in den nächsten Bus zu steigen, folgten sie Carsten in den gegenüberliegenden Südwald außerhalb des Campus.

„Was wird das denn jetzt? Wollt ihr uns erst in den Wald locken, um dann über uns herzufallen, Darling?“, fragte Lissi, wobei das noch nicht einmal wie ein Witz klang. 

„Du bist doch hier der Wolf.“, konterte Carsten sarkastisch, woraufhin einige der Mädchen kicherten. Carsten hielt an und wandte sich der Gruppe zu. „Ich denke mal, niemand hat für diesen drei bis vier Stunden Ausflug Lust, das Flugzeug zu nehmen, oder?“

Die Mädchen schüttelten den Kopf und Laura nahm ein beinahe lautloses, erleichtertes Aufatmen aus Janines Richtung wahr.

„Also teleportieren wir uns.“, meinte er.

„Ich dachte, dass kann man nur mit sich selbst und ist außerdem auch nicht gerade angenehm.“, meinte Anne kritisch.

Carsten schüttelte den Kopf. „Bei mir ist erst bei über zehn Passagieren der Spaß vorbei und wenn ihr daran denkt, gleichmäßig und ruhig zu atmen, passiert auch nichts.“

„Ist das nicht Stoff des dritten Jahres?“, fragte Janine ängstlich.

Carsten lächelte ihr aufmunternd zu. „Dafür sind die Meister gut. Benni ist ja auch nur auf der Coeur-Academy, um endlich als offizieller Krieger zu gelten. Seine Meisterin hat ihm alles beigebracht, stimmt’s?“

Benni antwortete mit einem desinteressierten Schulterzucken.

Carsten streckte Janine und Laura je eine Hand hin. Beide nahmen sie.

„Okay, bitte stellt euch in einem Kreis auf, und nehmt euch an den Händen.“, erklärte Carsten.

Bei der Kreisbildung kamen seltsame Nachbarschaften zustande. So stand Ariane auf einmal zwischen den Zwillingen, Laura selbst neben Anne, Janine hatte Öznur auf ihrer anderen Seite und Benni landete zwischen Lissi, die zufrieden kicherte und ihm schöne Augen machte, und Anne. Wobei sich die beiden nur widerwillig die Hand gaben.

Die Unsympathie beruhte hier wohl auf Gegenseitigkeit und Laura musste unwillkürlich ein Grinsen verkneifen. So guter Laune war sie auch nun wieder nicht. Schon gar nicht, weil sie jetzt wo hinmusste, worauf sie überhaupt keine Lust hatte.

Mit leiser und trotzdem mächtig klingender Stimme sagte Carsten einige Worte in einer für Laura fremden Sprache, die Sprache der Zauberer. Kurz darauf umgab den Kreis ein gleißendes Licht und eine Art Sog zog sie weg von der Coeur-Academy, weg von Cor, über Hügel und Täler, Städte und Dörfer.

Bei dem Beginn eines riesigen Waldes fiel Laura wieder ein, zu atmen. Sie waren ‚gelandet’.

Nun verstand sie Annes Misstrauen. Ihr war richtig schlecht. Alles drehte sich und vor ihrem inneren Auge funkelten und glitzerten haufenweise Sternchen. Der Schwindel brachte sie zum Wanken.

Ein fester Griff hinderte sie am Umfallen. „Laura, alles okay? Du bist so blass.“, hörte Laura Ariane vor sich fragen.

Laura versuchte einen Satz zu formulieren, doch noch nicht einmal einen Laut brachte sie über die Lippen.

„Das muss an der Krankheit liegen. Durch sie ist Laura nicht so widerstandsfähig wie der Rest von uns.“, erklärte Carsten neben ihr und verstärkte seinen Griff um ihren Arm. Laura spürte durch ihren Mantel die Wärme seiner Hand und öffnete träge die Augen.

„E-Es geht schon wieder.“, log Laura und befreite sich wankend aus dem Griff ihres besten Freundes.

Carsten musterte sie besorgt. Natürlich erkannte er, dass sie log, aber Laura wollte vor Benni nicht schon wieder als schwach gelten. Aus seiner Sicht war ja sogar Sorge Schwäche. Auch wenn sie eigentlich verletzt von seiner Abfuhr war, wollte Laura trotzdem nicht, dass er etwas Schlechtes über sie dachte.

Seufzend schüttelte Carsten den Kopf und wandte sich an die übrige Gruppe. „Dieser Wald hat einen speziellen Schutzbannkreis, deswegen müssen wir von hier aus noch etwas laufen.“

Ariane zeigte mit zitternden Fingern in das Innere des düsteren Waldes. „Da rein?“

„Niemals! Bestimmt spukt’s dort!“, rief Öznur und stolperte einen Schritt zurück.

„Sind wir in Obakemori?“ Susannes Frage klang zwar eher wie eine grausige Feststellung, aber trotzdem nickte Carsten als Antwort.

Nachdenklich fuhr sich Anne durch das kurze Haar. „Heißt es nicht, in Obakemori würden die gefallenen Seelen des magischen Kriegs, die keine Ruhe gefunden haben, ihr Unwesen treiben?“

„Hä?!?“, quietschte nun auch Lissi.

Carsten schüttelte lachend den Kopf. „Wenn es die wirklich gäbe, hätten Benni, Laura oder ich sie garantiert schon getroffen.“

Ariane schnaubte. „Du oder Laura vielleicht. Beim eiskalten Engel behalten wohl auch die Geister ihren Sicherheitsabstand.“

Laura fiel auf, dass sich Ariane inzwischen keine Mühe mehr gab, Benni bei seinem Spitznamen zu nennen. Für sie war er wohl immer noch der ‚eiskalte Engel’.

Als wäre das ein Stichwort, schoss aus dem Wald eine kleine, weiße Kreatur wie eine Kanonenkugel hervor, sprang von Kopf zu Kopf einiger erschrocken kreischender Mädchen und nahm schließlich auf Bennis Schulter Platz.

„D-da i-i-ist s-s-s-so e-ein G-g-g-g-g-g-g-g-espenst!!!“, quietschte Lissi panisch und zeigte mit dem Finger, der in einem Pelzhandschuh steckte, auf das gespenstische Etwas.

„So ein Unsinn.“, war Bennis einziger Kommentar. Er hob das Etwas von seiner Schulter und strich ihm das Weiße -überraschender Weise den Schnee- vom Kopf.

Zum Vorschein kam ein braun-rotes Tier, das sich Eichhörnchen und nicht Gespenst nannte.

Mit seinen großen schwarzen Knopfaugen sah es zu Benni hoch und quiekte, immer noch an dessen Hand baumelnd, wütend vor sich hin.

Benni verdrehte die Augen. „Mecker nicht. Nicht meine Schuld, dass du vom Baum fällst.“

Wieder gab das Eichhörnchen einen Laut von sich und ließ sich von Benni wieder auf dessen Schulter setzen.

„Hast du gerade mit diesem Fellknäuel gesprochen?“, fragte Anne mit anfeindender Stimme.

Benni zuckte mit den Schultern, wobei das Eichhörnchen einen überraschten und erschrockenen Laut von sich gab und beinahe wieder in den Schnee gefallen wäre, hätte Benni ihn nicht wieder mit der Hand aufgefangen.

„Reden ist nicht der richtige Ausdruck. Benni spürt irgendwie, was sie meinen. Frag nicht, wie der das macht.“, erklärte Carsten.

Anne schnaubte. „Warum kann so jemand wie der eiskalte Engel mit Tieren reden? Das ist doch ein Widerspruch in sich.“

Wieder zuckte Benni mit den Schultern, doch das Eichhörnchen lief nicht mehr in Gefahr, herunterzufallen, da es sich auf Bennis Kopf bequem machte.

Laura kicherte bei diesem Anblick. Das Bild, was die beiden abgaben, war einerseits zuckersüß, aber andererseits auch zum brüllen komisch.

Als das Eichhörnchen der Königstochter auch noch die winzige Zunge rausstreckte, um ihr zu zeigen, was es von ihrer Meinung von Benni hielt, konnte Laura nicht mehr und lachte mit Ariane, Carsten, Susanne und Öznur lauthals los.

Auch die schüchterne Janine lächelte ihr süßes, total unspinnenhaftiges Lächeln. „Ist der süß, wie heißt er denn?“, fragte sie.

„Chip.“, antwortete Benni, doch als Janine zögernd die Hand nach dem kleinen Tier ausstreckte, sträubte sich dem erschrockenen Chip das Fell und er hüpfte von Bennis Kopf in die Kapuze seines Pullovers.

Auch Janine zog, wohl genauso erschrocken, die Hand zurück. „Entschuldige.“

„Nicht schlimm. Er ist wirklich sehr scheu.“, meinte Benni, doch als Carsten sein „Da kenne ich noch jemanden.“, Kommentar von sich gab, hatte sich Benni bereits umgedreht und ging in den Geisterwald.

Nur widerwillig folgten die Mädchen den beiden Jungs. Niemand schien dieser Ausflug ganz geheuer.

Die Wanderung war bedrückend still und nur untermalt von Lissis Stolperaktionen, da diese natürlich nicht daran gedacht hatte, etwas Anderes als Stöckelschuhe anzuziehen und gelegentlichen Fällen, bei denen irgendein Mädchen -außer Anne- auf dem perlweißen Schnee ausrutschte.

Als sie am Ende eine Lichtung erreichten, auf der ein gemütlich wirkendes, kleines Holzhäuschen stand, waren alle, bis auf Anne, Benni und Carsten an irgendeiner Stelle ihres Körpers außer den Schuhen weiß.

Carsten lächelte die Mädchen herausfordernd an. „Jetzt habt ihr noch die letzte Chance umzukehren.“ Laura wusste, dass er damit sie angesprochen hatte. Er kannte ihre Panik vor diesem Wesen, das eigentlich nur zur hälfte ein Mensch war und selbst das war umstritten.

„So schlimm wird’s schon nicht sein.“, versprach Susanne Laura, die diese offensichtliche Andeutung verstanden hatte.

„Sei dir da nicht so sicher.“ Die Kälte des Waldes und des Winters im Gesamtpaket war nicht das einzige, was Laura zittern ließ. Eigentlich wollte sie sich nur beweisen, nur deshalb war sie mitgekommen.

Die dumpfen Schläge hallten in dem Wald wieder, als Benni an die schwere Holztür klopfte und sie kurz darauf einfach öffnete.

Nacheinander kamen sie in einen düsteren Raum. Er war nur etwa fünfzehn Grad wärmer, als die Außenwelt und somit immer noch viel zu kalt.

Nur wenige Kerzen verhalfen zu einer deutlicheren Sicht und an den Wänden waren schemenhaft lauter gestapelte Bücher zu erkennen, die nicht mehr in die mit Büchern überfüllten Regale passten.

Ariane sog beim Anblick dieser kleinen Bibliothek begeistert die Luft ein, obwohl es eindeutig war, dass diese Bücher wohl kaum zur Unterhaltung dienten.

In der Mitte des Raumes war ein Sternenförmiger, kleiner Teich, auf dessen Insel in der Mitte eine alte Frau mit silberweißen Haaren saß. Ihre kaum erkennbaren Gesichtszüge wirkten weise und elegant und trotz ihres hohen Alters hatte ihr Gesicht nicht die Anzahl von Falten, wie man erwarten würde. Diese Frau hatte etwas Altersloses an sich.

„Hallöchen!“, durchbrach Lissis sing-sang-Stimme die nahezu heilige Ruhe. Die düstere Atmosphäre schien auf sie keine Wirkung zu haben.

Anne warf ihr einen genervten Blick zu.

Carsten machte eine japanische Verbeugung. „Guten Tag, Eufelia-Sensei.“

Mit einer einladenden Geste forderte die alte Dame die Jugendlichen auf, sich zu setzen.

Leise raschelte der Stoff ihres rot-schwarzen Kimonos, der etwas Drachenartiges an sich hatte.

In nur wenigen Sekunden hatten alle in einem Halbkreis um den Teich Platz genommen, was überraschend schnell war, wenn Laura daran dachte, dass die Lehrer mindestens drei Minuten brauchten, bis ihre Klasse so aufmerksam war, wie diese Gruppe nun.

Auch fiel Laura auf, dass, wie in der Coeur-Academy, ihre Schuhe keinen Dreck hinterließen, als wäre niemand hier gewesen.

„Sensei, wir haben Fragen.“, erfüllte kurz Bennis ruhige Stimme den dunklen Raum, bei der sich Lauras Nackenhärchen aufstellten.

Carsten stellte sofort die erste Frage: „Warum jagt Lukas die Dämonenbesitzer?“

„Moment einmal, was? Keine Vorstellungsrunde? Kein Smalltalk? Kein ‚Wie geht’s‘?“ Verwirrt schaute Öznur die beiden Jungs an. „Und woher soll sie das denn überhaupt wissen? Sie hat doch gar nichts von der Entführung mitbekommen.“

„Ich bediene mich sowohl der Kampfkunst, als auch der Magie und alles, was mit diesen Mächten verbunden ist, Öznur-san. Ein sehr alter Zauber erlaubt es mir, eine Person sehen zu können, gleich welche Entfernung sie zu mir hat. Sowohl örtlich, als auch zeitlich.“, ertönte die überraschend glasklare Stimme der Meisterin.

„Das heißt also, Sie haben immer ein Auge darauf, was ihr Schüler gerade anstellt?“ Schadenfroh blickte Anne zu Benni rüber, der ihren Kommentar völlig ignorierte.

„Das heißt, Sie können meinen Bennlèy stalken? Oh, warum bin ich nur Kampfkünstler!?!“

Eufelia-Sensei überhörte Lissis eigentümlichen Kommentar und beantwortete stattdessen Carstens Frage. „Das Streben Lukas-sans ist nur die Macht. Er ist sich seiner Rolle als Marionette einer höheren Gewalt nicht bewusst.“

„Dieses Wesen, ist das dieser Unzerstörbare? Wir vermuten, er ist diese höhere Gewalt.“, fragte Susanne laut denkend.

Eine Weile lang breitete sich Stille aus, während Eufelia nachdachte. Einzig und allein das über den Holzboden schabende Geräusch, das Lissi mit ihren blau lackierten Nägeln verursachte zerstörte dies.

„In der Unterwelt erzählt man sich viel über ein Wesen, das sich nicht zerstören lässt. Es sind Gerüchte in den Kneipen, Gemunkel in den Gassen. Doch mehr vermag ich euch zurzeit nicht sagen.“ Zum ersten Mal blickte Eufelia-Sensei in die Runde und schien sich dabei jedes unbekannte Gesicht in dem Zwielicht zu merken.

Schließlich fuhr sie fort. „Dieses Wesen verfügt über eine große, zerstörerische Macht. Ihr alleine seid nicht dazu in der Lage, ihm entgegentreten zu können. Eure Verbindung zu euren Dämonen und den anderen Dämonenbesitzern muss stärker werden. Erst dann, und nur dann, werdet ihr die Kraft haben ihn zu bezwingen.“

Carstens Stimme bekam einen verzweifelten Unterton, sogar Angst schien mitzuschwingen. „Wird wirklich jeder Dämonenbesitzer gebraucht?“

Eufelia-Sensei nickte leicht. „Deine Angst vor deinem Bruder ist nicht berechtigt. So wie ihr, die ihr euch versammelt habt, ist der Herrscher über die Wind-Energie ein wichtiges Zahnrad um zu verhindern, dass die Uhr stehen bleibt.“ Sie warf Carsten einen eindringlichen Blick zu, bei dem Laura sofort zusammengezuckt wäre. Doch Carsten wandte bloß den Blick ab und sah im schwachen Kerzenlicht nicht gerade begeistert aus.

„Und was ist mit den anderen Besitzern?“, fragte Susanne.

„So wie bei dem Jungen wird euch das Schicksal zusammenführen.“, antwortete Eufelia. „Allerdings, ob sie gewillt sind euch zu helfen oder nicht, das hängt allein von euch allen zusammen und jedem einzelnen zugleich ab.“

„Also wenn jemand Bock hat die Welt brennen zu sehen, sind wir am Arsch.“, übersetzte Anne ihre kryptischen Worte, die Eufelia-Sensei sogar mit einem Nicken bestätigte.

Janine schauderte. „Das kann sich doch niemand wünschen.“

„Aber wir können uns auch auf Ihre Unterstützung verlassen?“, fragte Carsten.

Eufelia-Sensei nickte.

„Was will eine alte Frau denn schon ausrichten können? Nichts für ungut, ich respektiere Ihr Wissen und Ihre Weisheit. Aber ich bezweifle, dass Sie in Ihrem Alter noch in der Lage sind, uns bei einem so dramatischen Kampf um die Existenz Damons zu unterstützen. Jedenfalls aktiv.“, meinte Anne.

„Stimmt Omi, du müsstest doch in Rente sein.“, gab Lissi ihren Kommentar ab.

Eufelias Blick war weder empört, noch belustigt, als sie Anne aus ihren grau-blauen Augen ansah. „So wie du, ist mein Dämon ein Herrscher über ein abgewandeltes Naturelement, Besitzerin der Grünen Schlange. Doch der Farblose Drachen begleitet mich bereits eineinhalb Jahrhunderte und wird mir auch in Zukunft ein guter Freund und Partner sein.“

„Was ist denn ein abgewandeltes Naturelement?“, wollte Ariane wissen.

„Die Energie ist eine Macht, die von den Dämonen kontrolliert wird. Sie kann nur von den Dämonenbesitzern und –gesegneten eingesetzt werden und wird durch die Kraft der Gedanken beherrscht. Um die Energien einordnen zu können, haben weise Wesen, sie nennen sich Dryaden, eine Energierangtabelle erstellt. Ganz unten stehen die Lebenskräfte. Sie sind als einzige Energieform in der Lage auch innerhalb des Körpers zu wirken und können sich als einzige Energieform nicht materialisieren lassen. Sie sind trotz ihrer Macht auf dem vierten Rang, da ihr Beherrscher unter dem Einsetzen dieser Energie selbst einen Preis zahlen muss. Was denkst du, was sind wohl die Lebenskräfte?“

Die Frage richtete Eufelia direkt auf Susanne. „Heilung, Gift und… Blut.“, antwortete diese nach kurzem Zögern.

Eufelia nickte. „Die abgewandelten Naturelemente verkörpern je zwei Naturelemente, die miteinander verbunden werden. Sie sind in der Reihe der Energierangtabelle der dritte Rang. So wie ich bereits gesagt habe, sind Blitz und Sand zwei von ihnen. Die anderen?“

Dieses Mal antwortete Carsten: „Pflanzen und Eis, beziehungsweise Schnee.“

„Genau. Die zweiten in der Tabelle sind die Naturelemente, die sich mit ihrer leichteren Beherrschung im Vergleich zu den übrigen Energieformen und ihrer Stärke auszeichnen.“

„Oh, die sind leicht. Wind, Wasser, Feuer und Erde.“, antwortete Öznur und grinste Lissi an. „Wir herrschen also über die Naturelemente.“

Lissi grinste zurück. „Es war auch nicht anders zu erwarten, Özi-dösi.“

„An der Spitze stehen die Ursprungskräfte. Sie existierten zuerst in all den Galaxien und sind immer im Gleichgewicht zueinander und ergänzen sich gegenseitig. Laura, welche zwei Energieformen sind das?“

Erschrocken zuckte Laura zusammen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Eufelia-Sensei ausgerechnet sie ansprechen würde. Durch die plötzliche Aufregung setzte ihr Gehirn aus. Mist, eigentlich müsste sie das doch wissen. Sie wusste es sicherlich! Doch es war ihr nicht möglich, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

Vor Scham färbten sich ihre Wangen rötlich. „I-Ich… Ich weiß nicht…“ Laura warf einen hilfesuchenden Seitenblick auf Benni, doch der ignorierte sie natürlich. Dann schaute sie verzweifelt zu Carsten.

„Komm, du weißt das. Denk mal an Tag und Nacht.“, half er ihr mutmachend auf die Sprünge.

Bei Laura machte es Klick. „Ach natürlich, Licht und Finsternis.“

Eufelia nickte. „So ist es.“

Erleichtert atmete Laura auf und sank in sich zusammen. Sie warf Carsten einen dankbaren Blick zu, der diesen mit einem lächelnden Augenzwinkern erwiderte.

Eufelia-Sensei schaute wieder in die Runde. „Es wird spät, ihr solltet langsam aufbrechen.“

„Aber-“, wir wollten noch mehr wissen, wollte Laura widersprechen, aber indem Benni aufstand, schnitt er ihr das Wort ab. Der Besuch war beendet. Und innerlich war Laura froh, es hinter sich zu haben.

Nach einem knappen Abschied verließen sie das kleine Häuschen und wanderten wieder durch den Wald, um Obakemori mithilfe Carstens Teleportation verlassen zu können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  totalwarANGEL
2021-08-05T16:00:34+00:00 05.08.2021 18:00
So, Pfeffi ist bereitgestellt - und ich meine bestimmt keinen Tee - und auf geht's, diesem Behemoth von einem Kapitel an den Kragen. :D

> Kannst du mir bitte verraten, warum du noch lebst?
Ja, das ist doch mal eine Begrüßung. :D

Also für gewöhnlich sperrt man die Leute in ein Zimmer ein, damit sie sich wieder vertragen. Ich kann aber verstehen, dass das aus Ermangelung eines Zimmers in dem Moment etwas schwierig war. ;)
Ja, Bullen zurecht weisen. Genau. Die kommen eh immer zu spät. Kann man sich das in der Schule erlauben? Nein!

> Außerdem bekam sie Hunger.
Gibt es zu Laura, das war dein Hauptgrund. ;)

> Man konnte nicht einfach der Person, die man mochte, eine runterhauen.
Kann man nicht? :O

> Benni würde sich nie im Leben daraufsetzen.
Noch so ein Spinner?

Soso... die Dämonen spekulieren darauf, dass sie alle lieb miteinander tratschen, weil sie Mädchen sind. XD

> In den Mangas machten das doch immer die Jungs, oder?
Aber nicht der desinteressierte coole Eisblock. Der steht einfach da und wartet darauf, geschmolzen zu werden. ;)

Oha, der hat ja alles an Mangas was früher mal cool war. :D

> [...] ebenso wie Carsten, der Indianertypisch eine Feder in seinem [...] Haar hatte
Stell das Kinderfoto bei Instagram rein und du bekommst einen Shitstorm wegen Rasissmus. :P

Liebeskummer und trotzdem noch Zeit die anderen Mädels abzuchecken...
Und jetzt voll der Diabetis-Anschlag mit dem knuffigen Eichhörnchen...

Pu! Geschafft!
Ich habe mich lange drum gedrückt, weil das Kapitel so lang ist. Jetzt hatte ich endlich mal Zeit.
Immer wieder spannend, was dir noch so alles einfällt. :D
Und ich bin noch nicht mal dicht!
Cheers
Antwort von:  RukaHimenoshi
05.08.2021 19:55
Hahaha entschuldige, ich habe erst viiiel später angefangen auf die Länge der Kapitel zu achten. 😅 Aber nun ist die Nummerierung der folgenden Kapitel einfach so perfekt, dass ich die vergangenen, die zu lang sind, auch nicht mehr anpassen will. 🙈
Und Kanpai!!! \( ̄︶ ̄*\)) 😂

>Gibt es zu Laura, das war dein Hauptgrund. ;)
Du bist nicht du, wenn du hungrig bist. XD

>Kann man nicht? :O
Na jaaaa... Man kann schon, aber wenn man über häusliche Gewalt und so weiter nachdenkt... Ist das eigentlich nicht empfehlenswert. Insbesondere diese typische Doppelmoral, dass ein Mädchen einen Jungen schlagen "darf", der Junge allerdings nicht. Nicht okay! (╬▔皿▔)╯ (Gut, dass Laura das selbst erkannt hat. XD)

>Noch so ein Spinner?
Du bist umgeben von Spinnern. 😝

>Soso... die Dämonen spekulieren darauf, dass sie alle lieb miteinander tratschen, weil sie Mädchen sind. XD
Vielleicht haben sie zu viel Sailor Moon oder so geschaut 🤣🤣🤣

>Aber nicht der desinteressierte coole Eisblock. Der steht einfach da und wartet darauf, geschmolzen zu werden. ;)
Haha, schön zusammengefasst. ;)

>Oha, der hat ja alles an Mangas was früher mal cool war. :D
Aber natürlich! Ich war ein Freak!!! 🤣 (... Bin XD)

>Stell das Kinderfoto bei Instagram rein und du bekommst einen Shitstorm wegen Rasissmus. :P
Ich befürchte es 🙈 Was mich daran erinnert, dass ich in den älteren Kapiteln noch Indianer durch Indigoner ersetzen muss! °o° (Klingt auch mega cool, finde ich XD)

>Liebeskummer und trotzdem noch Zeit die anderen Mädels abzuchecken...
Für sowas ist immer Zeit #gossip 😏

>Und jetzt voll der Diabetis-Anschlag mit dem knuffigen Eichhörnchen...
Haha, und für sowas auch XD
Antwort von:  totalwarANGEL
05.08.2021 20:04
> Was mich daran erinnert, dass ich in den älteren Kapiteln noch Indianer durch Indigoner ersetzen muss!
Ernsthaft? Lass dich doch nicht von dieser dummen Cancel Culture drangsalieren.
Antwort von:  RukaHimenoshi
05.08.2021 20:49
Haha nein, nein, damit hat das rein gar nichts zu tun! 🤣 Nur die Indianer-ähnliche Region der "Indigoner", also Indigo, klingt halt auch so ähnlich und ich habe irgendwann angefangen Indigoner anstelle von Indianer in solchen Formulierungen zu verwenden, einfach weil mir der Klang so gut gefällt und jeder weiß, was gemeint und woran es angelehnt ist. 😉
Antwort von:  totalwarANGEL
05.08.2021 20:53
Ach so? Dann ist ja gut.
Ich finde das extrem gefährlich, wie sich das derzeit entwickelt. Da warten Leute nur darauf, um jemanden eine falsche Formulierung vorzuwerfen, ihnen einen Strick draus zu drehen und am Besten noch das Leben damit zu ruinieren. Und das alles nur zu ihrem Vergnügen und unter dem Deckmantel gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen.
Oder wir erpressen gleich mal ganze Firmen mit einem Shitstorm. Warum kleckern, wenn man klotzen kann.
Einfach furchtbar heutzutage.
Antwort von:  RukaHimenoshi
05.08.2021 21:04
Ja, da hast du absolut recht. Klar gibt es Situationen, wo man aufpassen sollte was man sagt, wenn man niemanden versehentlich verletzen möchte. Aber inzwischen hat man das Gefühl, Leute sind bei jeder Kleinigkeit schon offended. .-.
Aber wie gesagt, das hatte sich bei mir einfach so entwickelt, weil es dadurch viel besser in meine Welt gepasst hat. ;) Mit der Zeit haben sich tatsächlich auch Standardformulierungen aus unserem Alltag da rein geschlichen, zum Beispiel sagen die Leute gerne mal "Damon an ...", um die Aufmerksamkeit von jemandem zu gewinnen, oder "Was bei den Dämonen- ?! ô.O" 🤣
Von:  Regina_Regenbogen
2020-08-02T09:49:52+00:00 02.08.2020 11:49
Das Kapitel ist sehr lang. Es wäre leserfreundlicher, wenn du es in zwei teilen würdest. Zum Beispiel könnte das erste mit dem Valentinstag enden, wenn Ariane und Carsten sich voneinander verabschieden, denn thematisch geht es danach ja in eine andere Richtung.

Ist ja süß, dass Benni so einen Draht zu Tieren hat!
Ariane ist ja eh einer meiner liebsten Charaktere in deiner Geschichte, weil sie immer so positiv ist. Carsten mag ich, weil er einfach so ein Lieber ist. Lissi ist lustig. Und Laura und Benni sind ja quasi die Hauptpersonen. ;)
Antwort von:  RukaHimenoshi
02.08.2020 12:28
Ja, das stimmt, das hätte ich definitiv lieber aufteilen sollen. ^^"
Wobei das meine ganze Nummerierung durcheinander bringen würde. X'D (Ich schreibe immer alles in Word und kopiere es dann zu animexx rüber, so bin ich nicht dauerhaft auf Internet angewiesen. Gerade, wenn man einfach mal draußen lümmeln und schreiben möchte. ;) )
Manchmal arten die Kapitellängen bei mir leider immer mal wieder etwas aus, da ich ursprünglich den einen Hauptpart geplant hatte (hier: die Lehrmeisterin), die Leute aber auf einmal ihr eigenes Ding durchziehen und mir einen absoluten Strich durch die Rechnung machen. Folglich dauert es manchmal ewig zum eigentlichen Teil des Kapitels zu kommen. X'D (Diese verdammten Charaktere mit ihrem eigenen Willen. XD)

Ich habe auch eine spezielle Vorliebe für die positiven Charaktere (bei dir ist mir sofort Vivien ans Herz gewachsen. ;) Und Justin! Woher das wohl kommt? :'D)
Antwort von:  Regina_Regenbogen
02.08.2020 15:05
😂😂😂
Ich kenne das so gut! Da ziehen die Charaktere plötzlich ihr eigenes Ding durch und halten sich nicht mehr an die Vorgaben. Tja, es wird dadurch zumindest nie langweilig. 😄

Ich schreibe auch immer in Word. Hätte viel zu viel Panik, dass sonst was verloren ginge! Ich schau dann einfach, wie viele Seiten das Kapitel schon umfasst, da kann man dann abschätzen, ob man es vielleicht teilt. 😊
Antwort von:  RukaHimenoshi
03.08.2020 21:22
Das stimmt und wenn man mal nicht weiter weiß, können sie einem die Schreibblockade erleichtern. :D (... Manchmal zumindest... ^^")

Ja, ich hab auch tausende Sicherheitskopien in alle Winde verstreut. XD Ich orientiere mich immer an der Wortzahl, aber manchmal wird daraus trotzdem irgendwie nichts. ^^"


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