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Demon Girls & Boys

von

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Betrogenes Vertrauen

Betrogenes Vertrauen

 

 

 

„Hey Herr Häuptling, hörst du überhaupt zu?“

Eagle schaute von seinem Bierglas auf und blickte in Lens spöttisches Gesicht. „Nein.“, antwortete er lediglich.

Der Indigoner verdrehte die Augen und fuhr sich mit der Hand über die Stoppeln seines Undercuts. „Freundlicher geht’s wohl nicht, oder?“

„Nein.“, antwortete Eagle erneut und so langsam genervt. „Sagt mir lieber, warum keiner der bestellten Shots bei mir ankommt.“

„Weil du dich offensichtlich nicht mehr unter Kontrolle hast.“, erklärte Namid ruhig. „Als hätte es nicht schon gereicht, dass du Carsten der kurz vorm Zusammenbrechen war -und danach auch zusammengebrochen ist- knallhart unterstellt hast er wolle dich hintergehen. Nein, danach musstest du dich unbedingt auch noch mit Öznur streiten.“

Eagle schnaubte und zündete sich eine Zigarette an. „Das ist euere Begründung?“

„Irgendjemand muss ja aufpassen, dass du dich zumindest halbwegs benimmst.“, kommentierte Ray. Er war der einzige Indigoner im Raum, dessen Haare nur wenige Zentimeter länger als Eagles waren. Der Grund war der Tod seines Großvaters vor zwei Monaten.

„Hast du eigentlich inzwischen mit jemandem von den beiden geredet?“, hakte Namid nach.

Geräuschvoll atmete Eagle aus. „Nein, hab ich nicht. Wie auch? Die letzten drei Tage war ich von früh bis spät bei irgendwelchen Sitzungen, von denen ich nicht mal die Hälfte verstanden habe. Und eigentlich wartet daheim immer noch der Berg an Schulstoff, den ich letzte Woche verpasst hab.“

„Seid ihr immer noch zu keiner Lösung gekommen, wie du das am besten unter einen Hut bringen kannst?“, fragte Len.

„Doch, schon. Die Sitzungen liegen jetzt meist am späten Nachmittag, sodass ich davor in die Schule kann. Glücklich ist keiner darüber, aber für die drei bis vier Monate sollte das klappen. Vorausgesetzt ich bestehe die Abschlussprüfungen…“

„Warum solltest du sie nicht bestehen? Sonderlich viel gelernt hattest du nie und deine Noten waren trotzdem meist ganz gut.“, meinte Len schulterzuckend.

Verbissen atmete Eagle den Zigarettenrauch aus. „Und wann soll ich jetzt noch trainieren? Oder ansonsten Zeit für ein Privatleben finden?“

„Na ja, die Personen mit denen du ansonsten Zeit verbringst dezimierst du ja momentan gekonnt.“

Verärgert funkelte Eagle Ray an, der sich seinen sarkastischen Kommentar offensichtlich nicht hatte verkneifen können. „Halt einfach die Fresse.“

„… Bin ich ansonsten der nächste auf deiner Liste?“

Eagle schlug auf den Tisch und richtete sich auf. „Ich sagte, halt die Fresse!“

Beschwichtigend hob Namid die Hände. „Eagle, beruhig dich wieder.“

„Schon mal darüber nachgedacht, dass dieser Satz noch nie jemanden beruhigt hat?!“

Len atmete aus und schob ihm ein gefülltes Schnapsglas rüber. „Da. Zufrieden?“

Immer noch verärgert setzte sich Eagle und exte den Inhalt des Glases.

„Wenn das so weiter geht wird aus dir noch ein Alkoholiker…“, kommentierte Namid betrübt.

Bevor Eagle etwas darauf erwidern kann tippte ihm jemand auf die Schulter. „Was?“ Genervt wandte er sich der Person zu und blickte in kastanienbraune Augen, die von schwarzem Kajal betont wurden. Die junge Frau war wunderschön und die blutrot geschminkten Lippen waren zu einem freundlichen Lächeln geformt.

Jedoch war Eagle alles andere als erfreut sie zu sehen. „Ana. Was willst du hier?“

„Können wir kurz miteinander reden?“, erkundigte sie sich mit ihrer leicht rauchigen, verführerischen Stimme. Die ihre Wirkung verfehlte. Eagle war immer noch einfach nur genervt. „Ich wüsste nicht, worüber wir noch reden sollten.“

Ana schob die rote Unterlippe vor. „Ach komm schon, es gibt keinen Grund so abweisend zu sein.“

„Oh doch, den gibt es. Und du kennst ihn.“

„Eagle, bitte…“

Kritisch betrachtete Eagle seine Ex-Freundin. Er hatte schon an sich keine Lust auf ein Gespräch. Und auf eins mit Ana erst recht nicht. Eigentlich war er einfach nur in die Kneipe gekommen, um zu trinken.

„Dann rede endlich.“, sagte er schließlich. Das war wohl noch der schnellste Weg sie wieder los zu werden. …Hoffentlich.

Unsicher strich sich Ana eine schwarze Locke aus dem Gesicht. „Mir wäre es lieb, wenn wir das… unter vier Augen besprechen könnten…“

Entnervt stöhnte Eagle und richtete sich auf. „Sonst noch Wünsche?“

Ana schüttelte den Kopf. Eagle wandte sich an den Rest und meinte nur: „Bin gleich wieder da.“

Anschließend folgte er ihr in den dunklen Gang Richtung Toiletten. „Also, was willst du?“

Ana senkte den Blick. „Ich… ich wollte nur sagen, dass es mir furchtbar leidtut, was… was da alles geschehen ist mit deinem Vater… und…“ Sie seufzte. „Du hast letzten Samstag so fertig gewirkt, da wollte ich einfach wissen, wie es dir geht…“

„Es ging mir besser, bevor du hier aufgetaucht bist.“, erwiderte Eagle direkt. Mit jedem anderen Mädchen mit dem er mal was hatte unterhielt er sich eigentlich immer ganz freundlich. Aber nicht mit dieser Schlampe.

„Eagle, es tut mir leid, was da vor einem halben Jahr passiert ist. Wirklich!“

„Das hättest du dir früher überlegen sollen. Viel früher.“

Ana wollte seine Hand nehmen, doch Eagle wich grob zurück. Sie seufzte. „Hast du nicht letzten Samstag erst von der zweiten Chance geredet?“

„So etwas bekommen nur Leute, die sie auch verdient haben. Und du bist definitiv niemand davon.“ Eagle verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn du mir nur dein Beileid ausdrücken wolltest, herzlichen Dank. Dann kann ich ja jetzt gehen.“

„Eagle, bitte!“ Ana versperrte ihm den Weg und blickte durch ihre langen, dichten Wimpern zu ihm hinauf. Allmählich dämmerte es Eagle, dass es wohl keine gute Idee war, einem hinterhältigen Biest zu einem dunklen, abgelegenen Ort zu begleiten. Wer weiß, auf was für kranke Ideen dieses Miststück kommen konnte.

„Ich mein‘s ernst, lass mich einfach in Ruhe.“ Er ging an ihr vorbei.

„Hast du das auch deiner Ex neulich gesagt?“

Bei Anas Worten hielt Eagle inne. „Wovon redest du?“

„Diese Schülerin von der Coeur-Academy. Ich habe gehört, dass du sie weggeschickt hast und sie einfach gegangen ist. Schon traurig, dass sie nicht einmal versucht hat mit dir zu reden. So wichtig scheinst du ihr ja nicht gewesen zu sein.“

Ein unwohles Gefühl breitete sich in Eagle aus, als er sich an seinen Streit mit Öznur vor einigen Tagen erinnerte. Im Nachhinein war er froh, sie weggeschickt zu haben. Und erleichtert, dass sie auch tatsächlich gegangen war. Wer weiß, was er ansonsten gesagt hätte… Er wollte Öznur nicht verlieren. Auf keinen Fall. Doch er hatte keine Ahnung, wie er das wieder geradebiegen sollte. Aber eine Sache stand fest: „Wir haben uns nur gestritten, das ist kein Grund sich direkt zu trennen. Also hör auf, sie als meine Ex zu bezeichnen.“

„Nicht? Also bei uns hattest du damals sofort Schluss gemacht.“

„Das war was anderes.“

„Ach komm, jetzt sei nicht so nachtragend. Ich hab mich verändert, wirklich.“

Eagle spürte, wie Ana ihre Arme um ihn legen wollte. Verdammt, die ließ einfach nicht locker. Ruckartig drehte er sich um. „Fass mich nicht an.“

„Warum denn nicht?“ Mit der Hand fuhr sie Eagles Arm hinauf, zur Schulter und strich ihm schließlich über Hals und Schlüsselbein. „Wenn ich mich richtig erinnere hatte es dir eigentlich immer ganz gut gefallen, wie ich dich berührt habe.“

„Ich sagte doch schon, fass mich nicht an.“ Eagle wollte zurückweichen, stellte aber fest, dass er mit dem Rücken zur Wand stand. Diese verdammte Schlampe, am liebsten würde er ihr direkt eine reinhauen.

Ana schien seine Abweisungen gar nicht zu bemerken, sondern setzte den Weg ihrer Finger einfach weiter fort, über seine Brust nach unten. „Oder wo…“

Eagle hatte keine Ahnung, warum er sie noch nicht einfach von sich gestoßen hatte. Warum er nicht einfach abgehauen war. Er wollte. Aber irgendwie konnte er nicht. Durch den verfluchten Alkohol war ihm schwummrig. Er musste sich gegen die Wand lehnen, damit seine zitternden Knie unter ihm nicht nachzugeben drohten. Die Luft in diesem dunklen Gang wirkte auf einmal stickig und kochend heiß.

Ana schien von all dem unbeeindruckt. „Ich kenne dich besser wie jeder andere. Ich weiß, wie man dich am besten ablenken kann. Also falls du…“ Sie betrachtete Eagle mit ihren dunklen Augen und senkte ihre Stimme. „Falls du jemanden brauchst…“ Anas Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt. Eagle spürte ihren Atem auf seinem Mund, erinnerte sich an ihre weichen Lippen. Den rauchigen, leicht süßlichen Geschmack, wenn sie sich geküsst hatten.

Eagle konnte ihrem unausweichlichen Blick nicht standhalten. Er schloss die Augen und spürte, wie Anas Hand unter sein T-Shirt glitt. Er erinnerte sich an ihre Berührungen, an das Verlangen, was sie immer in ihm ausgelöst hatten.  War es so verkehrt diese Zeit noch ein einziges Mal wieder aufleben zu lassen? Konnte er nicht einmal eine Ausnahme machen?

„Du weißt, ich bin für dich da.“, flüsterte sie. Doch es war nicht Anas Stimme, die Eagle zu hören meinte.

Er wandte das Gesicht ab, packte Ana an den Schultern und schob sie von sich. Keine Ausnahmen. „Ich habe bereits jemanden, der für mich da ist. Und du bist die letzte, von der ich auch nur in irgendeiner Form Hilfe bekommen möchte.“

Ana zog einen enttäuschten Schmollmund. „Bist du dir da ganz sicher? Auf mich hat das eben anders gewirkt.“

„Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben! Das habe ich dir bereits oft genug gesagt, also lass mich endlich in Ruhe!“ Eagle ließ ihre Schultern los und wandte sich zum Gehen.

Ana schnaubte. „Schön. Wenn du meinst…“ Sie ging schnellen Schrittes an Eagle vorbei, zurück in den Hauptraum der Kneipe.

Genervt atmete Eagle aus. Ernsthaft, dieses verdammte Biest. Erneut lehnte er sich mit dem Rücken zur Wand und fuhr sich mit der Hand durch die kurzen Haare. Eigentlich war ja nicht wirklich was passiert. Und er war auch verdammt froh drum. Aber trotzdem überkam ihn ein schlechtes Gewissen. Alleine, dass er es in Erwägung gezogen hatte eine Ausnahme zu machen… Hatte diese Schlampe ihn so sehr in ihren Bann ziehen können? Oder war was in seinen Drinks gewesen?

Immer noch durcheinander verließ auch Eagle den Gang. Noch während er auf seinen Sitzplatz zusteuerte merkte er, dass alle Augenpaare auf ihn gerichtet waren. Irritiert blickte er sich um. „Was ist?“

„Alter, ernsthaft? Bist du so triebgesteuert?“ Len schaute ihn entgeistert an.

Eagle runzelte die Stirn. „Wovon zum Teufel redest du?“

„Na ja, erst verschwindest du mit deiner Ex und kurz darauf kommt sie heulend angerannt und erzählt, dass du ihr an die Wäsche wolltest.“, erklärte Ray leicht argwöhnisch.

„WAS?!“ Eagle fuhr herum und sah, wie Ana auf einem Barhocker saß und von einer ihrer Freundinnen im Arm gehalten wurde. Fette Krokodilstränen rannen über ihre Wangen. Dieses. Verdammte. Biest.

„Glaubt ihr ernsthaft auch nur ein Wort, was über deren Lippen kommt? Die Schlampe lügt doch, sobald sie den Mund aufmacht!“, brüllte Eagle verärgert. Hätte er sich sowas bei diesem hinterhältigen Miststück nicht eigentlich denken können? Toll. Jetzt hielt ihn jeder für einen potenziellen Vergewaltiger!

„Ich lüge nicht.“, schluchzte die hinterhältige Schlampe und vergrub ihr Gesicht in der Schulter ihrer Freundin. Und natürlich glaubten die Anwesenden eher dem heulenden Mädchen.

„Und sowas ist nun unser Häuptling?“, hörte er eine Frau entsetzt fragen.

„Es war doch von Anfang an klar, dass der Typ nicht dafür geeignet ist.“, murmelte ein Mann in der Ecke.

Eagle ballte die zitternden Hände zu Fäusten. Ihm wurde kotzübel und am liebsten würde er seinen Ärger und die Verzweiflung einfach herausschreien. Wollte einfach mit einem gewaltigen Tornado alles dem Erdboden gleichmachen. Alles. Diese gesamte verfluchte Region. Es war von Anfang an klar gewesen, dass sie ihm niemals eine Chance geben würden. Und nach Anas hinterhältiger Aktion eben erst recht nicht mehr.

„Ich hab nichts gemacht!“, brüllte Eagle verärgert, „Eher das Gegenteil war der Fall gewesen!“

„Das stimmt nicht…“, brachte das Miststück schluchzend hervor. „Ich wollte einfach nur reden und… und er…“

„Halt einfach die Fresse und hör endlich auf zu lügen!“ Der Frust und die Aggressionen ließen schneidende Winde um Eagles Fäuste zischen. Er wollte einfach nur alles in Stücke reißen.

„Halt du die Fresse!“, schrie die Freundin von der Schlampe. „Und gib am besten auch direkt die Federkrone zurück!“

„Genau, tritt zurück! Du wolltest das doch eh nicht, oder?!“, rief jemand anderes.

„Wir wollen keinen Perversen als Häuptling haben!“

Eagle kniff die Augen zusammen und versuchte, die Kommentare auszublenden. In seinem Kopf verschwamm alles nur zu einem tosenden Wirbelsturm. Ein Sturm, der seinen Körper zu zerreißen drohte. Eine Energie, die die Macht über ihn zu gewinnen schien. Die alles zerstören konnte.

Plötzlich brachte die Stimme eines jungen Mädchens den Sturm zum Stillstand. „Sie lügt.“

Überrascht blickte Eagle auf und auch der Rest wandte sich dem achtjährigen Kind zu. Sie hatte helle Haut und braune, leicht rötliche Haare. Doch am auffälligsten waren die hellblauen Augen, die Eagle mit einem eindringlichen Blick betrachteten, obwohl sie ihn nicht sehen konnten. Risa war keine Indigonerin, sondern stammte aus Terra und war seit ihrer Geburt blind. Niemand wusste, wer ihre leiblichen Eltern waren und ob diese überhaupt noch lebten. Nur, dass sie ein Jahr nach ihrer Geburt vom Jugendamt in eine besondere Einrichtung verwiesen und mit vier Jahren von Ituha adoptiert wurde.

„Wie meinst du das?“, erkundigte sich Len irritiert.

„Damit meine ich, dass sie lügt.“, wiederholte sich Risa und hielt einige Zettel in die Höhe. „Ich wollte Mama die Rechnungen für den Monatsabschluss bringen und habe zufällig das Gespräch mitbekommen.“

Eagle runzelte die Stirn. Er hatte gar nicht bemerkt, dass jemand in der Nähe war. Andererseits war es in dem Gang ziemlich dunkel gewesen. Und jemand Blindes brauchte kein Licht, um sich zurechtfinden zu können.

Ana vergoss immer noch ihre Krokodilstränen. „Du hast doch gar nicht sehen können, was da passiert ist.“

„Ich habe es hören können.“, erwiderte Risa ruhig. „Das reicht.“

„Bist du dir auch ganz sicher, Kleine?“, erkundigte sich einer der Gäste.

Risa nickte, als von weiter hinten ein: „Zweifelst du an der Aussage meiner Tochter?“ kam.

Ituha stand in dem Eingang von jenem Gang, in den die Schlampe Eagle vor kurzem noch gelockt hatte. Die muskulösen Arme hatte sie vor der Brust verschränkt und die Rasterlocken fielen über die breiten Schultern, während sie ihre Kunden mit einem strengen Blick betrachtete.

Natürlich war ihre Frage rhetorisch gemeint und niemand wagte es auch nur, ihr zu widersprechen. Sie wandte sich an Ana. „Dein kleiner Bruder hat letzte Woche schon für genug Aufsehen gesorgt. Aber für so dreiste Lügen scheint mir Toilettenputzen etwas zu harmlos, findest du nicht auch?“

„Ich lüge nicht!“, schluchzte die Schlampe und schien immer noch an ihrer Opferrolle festhalten zu wollen.

„Und ich bin ein rosa Einhorn, das über Regenbogenwolken galoppiert und Glitzerstaub versprüht.“, erwiderte Ituha und in ihrem Blick lag eine deutliche Warnung, dieses Schauspiel endlich sein zu lassen. „Erzähle deine Geschichte lieber der Polizei, die gleich ankommen dürfte.“

„Was?!“ Anas entsetzter Ton hatte etwas Schrilles und tat regelrecht in den Ohren weh.

Namid schien genauso überrascht wie Eagle, als er fragte: „Du hast direkt die Polizei gerufen?“

„Wenn man nach zwei Mal ‚Lass mich in Ruhe‘ immer noch nicht aufhört, ist das meiner Meinung nach eindeutig sexuelle Belästigung.“, erwiderte Ituha ruhig.

„Er hat auch zwei Mal ‚Fass mich nicht an‘ gesagt.“, ergänzte Risa.

Darauf wusste irgendwie keiner mehr etwas zu erwidern, selbst das vermeintliche Opfer nicht.

Ituha winkte Eagle zu sich rüber. „Wir müssen reden. Und der Rest von euch überlegt schon mal, wie er sich angemessen bei unserem Häuptling entschuldigt. Ihn direkt zu verurteilen ist widerlich.“

Eagles Herz fühlte sich immer noch seltsam zusammengepresst an und er merkte, wie seine Knie immer noch zitterten, als er zu Ituha rüber ging. Als er an Risa vorbei kam warf er ihr einen dankbaren Blick zu. Obwohl sie ihn nicht sehen konnte, schien sie es zu merken und grinste ihn an.

Eagle folgte Ituha erneut in den dunklen Gang, einige Meter weiter, die schmale Treppe hoch und trat schließlich durch die Tür, die sie ihm aufhielt. Es war ihr Büro, was wie der Rest der Kneipe eindrucksvoll eingerichtet war und an einen irischen Pub erinnerte. An den Wänden hingen Blechplakate von allen möglichen Biersorten, in Jack-Daniels-Flaschen brannten dunkelrote Kerzen und auf dem schweren Holzschreibtisch türmten sich mehrere Haufen Zettel neben einem Laptop.

Eagle wandte sich Ituha zu, die die Tür in die Angeln fallen ließ. Sie knackste kurz mit den Fingern und ehe sich Eagle versah breitete sich ein stechender Schmerz auf seiner Wange aus als Ituha in ohrfeigte.

„Scheiße, was soll das?!“, fragte Eagle verärgert.

„Dasselbe könnte ich dich fragen.“, erwiderte Ituha ruhig, ging an ihm vorbei und holte zwei Whiskygläser aus einem Regal, in die sie einen absolut torfen Lagavulin schenkte. Eins der Gläser reichte sie Eagle. „Setz dich.“

Zögernd nahm Eagle auf einem Ledersofa platz. Seine Wange schien immer noch zu brennen. „Ernsthaft, wieso?“

Ituha wandte sich ihm wieder zu. „Wegen deiner absolut grenzenlosen Dummheit? Wie kamst du überhaupt auf die Idee mit diesem niederträchtigen Ding alleine zu sein?!“

„Sie wollte mit mir unter vier Augen reden.“, versuchte Eagle sich zu verteidigen. Aber eigentlich hatte Ituha Recht.

Und das wusste sie. „Dann hättest du doch erst recht misstrauisch werden müssen. Eagle, dein Vater hatte mir erzählt, was zwischen euch vorgefallen ist. Das damals lässt sich noch durch Naivität entschuldigen. Doch das heute… Das war reine Dummheit, anders kann man es nicht sagen.“

„Woher hätte ich denn wissen sollen, dass sie-“

„Sowas brauchst du nicht zu wissen. Sowas musst du erahnen!“ Eagle zuckte durch Ituhas verärgerten Ton zusammen. Er hatte den Eindruck, von seiner Mutter zur Sau gemacht zu werden. Plötzlich fühlte er sich wie ein kleines Kind das die Wand bekritzelt hat, was es eigentlich nicht hätte machen dürfen. Und das Gefühl wurde nicht besser, als Ituha fortfuhr. „Wäre Risa nicht gewesen hättest du jetzt eine Anklage am Hals! Und du weißt genau, wem man in so Fällen eher glaubt! Ist es das, was du willst?!“

„Nein…“, versuchte Eagle irgendwie zu erwidern.

„Willst du gezwungen sein zurückzutreten?! Die Federkrone abzulegen?!“

„Nein!“

„Dann reiß dich gefälligst zusammen und hör auf, ständig solche Dummheiten zu machen!“

Eagle sprang auf. „Wie denn?!“, brüllte er verzweifelt, „Ich versuche doch schon, mich zusammenzureißen! Ich versuche, da weiterzumachen wo Vater aufgehört hat! Es geht nicht!“

„Dann versuche es besser!“

„Ich kann nicht!!!“ Verzweifelt betrachtete Eagle Ituha, als seine Knie unter ihm nachgaben und er auf das Sofa zurücksackte. „Ich kann es nicht…“

„Was kannst du nicht?“ Ihre Stimme klang immer noch streng, aber längst nicht mehr so verärgert wie vor kurzem.

„Das alles hier… Ich kann es nicht. Kaum habe ich den Eindruck, es klappt endlich mal, erinnere ich mich daran, dass Vater eigentlich da sein sollte. Dass er auf diesem einen Stuhl in dem Konferenzsaal sitzen sollte. Dass er…“ Eagle fuhr sich über die verschwitzte Stirn. Ihm war kochend heiß. „Ich kann nicht seinen Platz einnehmen. Ich schaffe es nicht, in seine Fußstapfen zu treten. Das ist unmöglich.“

Er merkte, wie Ituha ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Du sollst auch nicht in seine Fußstapfen treten. Du sollst deinen eigenen Weg gehen, nicht den von Chief.“

„Das sagt sich so leicht… Jeder erwartet von mir einen Chief 2.0. Möchte, dass ich genau da weiter mache, wo er aufgehört hat.“

„Dann sag ihnen, dass jetzt ein anderer Wind weht. Eagle, du musst die Dinge auf deine Art machen. Die Welt aus deinen Augen sehen. Nicht aus denen deines Vaters.“ Trotz der Strenge in Ituhas Stimme meinte Eagle, einen sanften Unterton hören zu können. Waren das nicht normalerweise Sachen, die eine Mutter zu ihrem Sohn sagen würde? Aber er hatte doch eine Mutter, auch, wenn sie nicht blutsverwandt waren. Da fiel Eagle auf, dass er mit Saya nie wirklich über all das geredet hatte. Wieso nicht? Traute sie sich nicht, das Thema anzusprechen?  Oder hatte sie den Eindruck, nicht die richtige Person dafür zu sein?

„Ich…“ Eigentlich hatte Eagle keine Ahnung, was er sagen sollte. Er wusste noch nicht mal was er machen sollte. Oder konnte.

Sanft strich Ituha ihm mit dem Daumen über die Wange, die sie vor wenigen Minuten erst geschlagen hatte. „Du bist kein Chief 2.0. Und du solltest erst recht nicht versuchen so jemand zu sein. Du bist Eagle. Und erst, wenn du diese Einstellung mit voller Überzeugung vertrittst, werden die anderen die Möglichkeit haben dich anzuerkennen. Erst dann werden sie dich ernst nehmen können.“

„Irgendwie kann ich dir das nicht glauben…“

„Dann probiere es aus und finde heraus, ob du mir glauben kannst. Natürlich wird es erst einmal schwer sein, nicht mehr ‚Häuptling Chief‘ zu sehen. Aber ich bin überzeugt, dass ‚Häuptling Eagle‘ auch ein guter Häuptling sein wird. Und zwar auf seine Art, und nicht die seines Vaters. Und diese Meinung vertrete nicht nur ich selbst. Du musst dich nur einmal umschauen und wirst genug Leute sehen, die ebenso denken.“

Mehr als ein Nicken konnte Eagle daraufhin nicht mehr erwidern. Er war müde und erschöpft. Und irgendwie war ihm momentan einfach nur zum Heulen zumute.

Das schien auch Ituha zu merken. „Trink aus, ich fahr dich heim.“

Ein schwaches Lächeln breitete sich auf Eagles Lippen aus. „Kommt das auch auf die Rechnung?“

„Ich lasse sie dir zuschicken, wenn du wieder eins und eins zusammenzählen kannst.“, antwortete sie und stieß gegen Eagles Whiskyglas. „Lang lebe der Häuptling.“

 

Wenige Minuten später wurde Eagle von Ituha vor seiner Haustür abgesetzt. Zögernd schaute er sich um und ging ins Wohnzimmer, wo er wie erwartet Saya fand. Sie lag auf dem Sofa, ein geöffnetes Buch in der Hand und schien zu schlafen.

Erst wollte Eagle lautlos aus dem Raum verschwinden aber dann entschied er sich doch dazu seine Stiefmutter zu wecken. Vorsichtig rüttelte er an ihrer Schulter. „Wach auf, bevor du am Ende auch noch krank im Bett liegst.“

Schlaftrunken gab Saya einen Laut von sich und richtete sich langsam auf. „Wie spät ist es?“

„Elf.“

Saya unterdrückte ein Gähnen. „Schon?“

„Komm, du solltest ins Bett.“

Doch sie schüttelte den Kopf. „Ist schon in Ordnung.“

„Glaube ich irgendwie nicht. Fängst du jetzt schon an dich wie Carsten zu überarbeiten? Untersteh dich.“

Saya betrachtete Eagle für einen Moment und strich ihm anschließend mit dem Daumen über die Wange, wie Ituha zuvor. „Hast du geweint?“, erkundigte sie sich vorsichtig.

Eagle wich ihrem Blick aus. „Nein. Nur zu viel getrunken.“ Obwohl er sich eigenstehen musste, dass es ziemlich schwer war die Tränen zurückzuhalten. Das geschah in letzter Zeit häufiger als ihm lieb war.

Saya schien das zu wissen, doch sie ging nicht weiter darauf ein. Stattdessen erzählte sie: „Jenny war heute da und hat sich um das ganze Chaos gekümmert.“

Eagle seufzte. „Ich hätte sie gerne mal wieder gesehen.“

Er mochte die ältere, etwas beleibtere Haushälterin. Jenny war schon hier angestellt seit er denken konnte und hatte Eagle des Öfteren Süßigkeiten zugeschmuggelt, wenn seine Eltern nicht hingeschaut hatten. Gerade, wenn er mal wegen irgendeiner dummen Aktion Zimmerarrest bekommen hatte, war sie immer seine heimliche Verbündete gewesen.

Ituha hätte ihn für das vorhin garantiert auch gerne mit Zimmerarrest verdonnert, mit den Worten dort dürfe er wohl nicht solche Dummheiten anstellen können.

„Carsten geht es inzwischen auch etwas besser.“, fuhr Saya fort, was Eagle erleichtert aufatmen ließ. Die letzten Tage war Carstens Fieber gar nicht gesunken und konsequent knapp über vierzig Grad gewesen, sodass selbst Saya angefangen hatte sich Sorgen zu machen und eine genauere Untersuchung in Erwägung gezogen hatte. „Als ich das letzte Mal geschaut habe, hatte er 38,6 Grad. Und ich habe ihn sogar dazu bringen können eine Kleinigkeit zu essen.“

„Ist er wach?“

Saya zuckte mit den Schultern. „Ich glaube nicht. Er ist immer noch extrem erschöpft und die Verbrennungen von diesem furchtbaren Ritual machen ihm auch schwer zu schaffen.“

Eagle nickte betrübt. Die Verletzungen hatten wirklich übel ausgesehen. Wie konnte Magie nur solche Tribute fordern?

„Aber du kannst ja mal nach ihm schauen.“, schlug Saya plötzlich vor. „Er hat vorhin erst im Halbschlaf nach dir gefragt. Ich glaube, es würde ihm ganz guttun, dich zu sehen.“

Immer noch bedrückt wich Eagle ihrem Blick aus. „Wohl kaum. Nicht nach dem, was ich… gesagt hatte…“

Saya wuschelte ihm durch die Haare. „Du kannst ihm deshalb nicht ewig aus dem Weg gehen. Carsten würde sich wirklich freuen dich zu sehen, glaub mir.“

Seufzend richtete sich Eagle auf. „Wenn du meinst…“

Er hielt einen Moment inne und betrachtete seine Stiefmutter. Sie wirkte ziemlich fertig. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Saya wirklich immer da war, wenn er Schwierigkeiten hatte. Gerade jetzt… Und meist bekam er das noch nicht einmal bewusst mit.

Nach einem kurzen Zögern beugte sich Eagle vor und umarmte sie. „Danke…“

Saya schien zwar etwas überrascht, erwiderte aber schließlich die Umarmung. „Dafür gibt es keinen Grund.“

„Oh doch, mehr als genug.“

Leicht amüsiert schob sie Eagle von sich weg und betrachtete ihn. „Nein, wirklich nicht. Und jetzt hör auf dich davor zu drücken, nach deinem kleinen Bruder zu schauen.“

„Ich drücke mich nicht davor.“

„Doch, tust du.“

Schnaubend, aber trotzdem leicht belustigt gab sich Eagle geschlagen und ging in das obere Stockwerk, wo er vorsichtig Carstens Zimmer betrat. Das Licht brannte zwar, aber Carsten schlief trotzdem wie Eagle feststellen musste. Er hatte den Kopf zur rechten Seite geneigt und war immer noch ziemlich blass. Die linke Hälfte seines Gesichts war mit irgendeiner Creme beschmiert und vorsichtig verbunden worden. Ebenso die restliche linke Oberkörperseite. Bedrückt atmete Eagle aus und entschied sich, dass es besser wäre Carsten schlafen zu lassen. Doch als dieser das Gesicht verzog und einen leisen Laut von sich gab, hielt Eagle kurz inne.

„Eagle?“, fragte Carsten mit schwacher Stimme.

„Sorry, ich wollte dich nicht wecken.“

„Nein, schon gut… ich…“ Carsten wollte sich aufrichten, hatte aber offensichtlich kaum die Kraft dazu. Stattdessen bereitete er sich damit nur noch mehr Schmerzen als er ohnehin schon hatte.

„Lass das, bleib liegen.“, wies Eagle ihn hastig an. „Ich geh nicht weg, keine Sorge.“ Dennoch zögerte er etwas als er sich neben Carsten auf die Bettkannte setzte.

Sein kleiner Bruder betrachtete ihn mit fiebrig glänzenden lila Augen. „Wie geht es dir?“

Geräuschvoll atmete Eagle aus. „Das sollte ich dich fragen.“

Carsten erwiderte nichts darauf und Eagle wurde immer unwohler zumute. Eigentlich sollte er sich jetzt endlich mal für seine Aktion von letztem Samstag entschuldigen. Und eigentlich wollte er auch, dass das endlich vom Tisch war. Aber irgendwie… Er hatte keine Ahnung, wie er das in Worte fassen sollte.

Verdammt, wie kam er überhaupt auf die Idee seinem kleinen Bruder solche Vorwürfe zu machen? Ihm zu unterstellen die Federkrone an sich reißen zu wollen?! Ausgerechnet Carsten, der Eagle gerade mit diesem lieben und doch immer noch fiebrigen Hundeblick anschaute!

„Hör mal… Wegen Samstag…“, setzte Eagle an.

„Ist schon gut, ich habe es verdient.“, sagte Carsten schwach.

„Nein, hast du nicht.“, widersprach er ihm bestimmt. „Ich wollte, dass du weißt, dass es… Dass es mir leidtut. Und dass ich so etwas niemals von dir denken würde. Ehrlich, ich hab keine Ahnung, was da mit mir los war.“

Carsten wich Eagles Blick aus, als wäre es ihm unangenehm darüber zu reden. Oder als belasteten ihn Eagles Worte mehr, als er zugeben wollte. „Das weiß ich doch. Ich…“

„… Nein, ich glaube nicht, dass du das weißt. Wie auch?“ Geräuschvoll atmete Eagle aus und versuchte, das drückende Gefühl im Hals herunterzuschlucken. „Ich war immer ein Arschloch dir gegenüber. Und kaum hat sich das endlich gebessert, lasse ich meinen Frust an dir aus. Obwohl du ganz offensichtlich mehr für mich tust als deine Gesundheit verkraften kann.“

Carsten wollte irgendetwas sagen, doch Eagle unterbrach ihn, bevor es dazu kam. „Jetzt versuch nicht, auch nur irgendetwas davon zu relativieren. Ich bin ein Arschloch und du übertrieben hilfsbereit. Du hast diese undankbare Reaktion von mir nicht verdient. Erst recht nicht nach allem, was du die letzte Woche für mich gemacht hast.“

Schweigend betrachtete Carsten die weiße Decke, bis er schließlich meinte: „Jetzt weiß ich zumindest, wie sich Benni und Laura damals nach meinen Worten gefühlt haben müssen…“

Eagle verstand, worauf Carsten anspielte. Es hatte ihn ziemlich zu schaffen gemacht, Benni kurz nachdem dieser seine Lehrmeisterin und in gewisser Weise auch Adoptivmutter verloren hatte als Monster beschimpft zu haben. Und als er Laura mit ihrer Schwäche und Abhängigkeit vom Schwarzen Löwen konfrontierte, war Eagle sogar dabei gewesen und hatte gesehen, wie sehr sie unter seinen Worten gelitten hatte.

Bedrückt senkte Eagle den Blick. „Und… Wie haben sie sich gefühlt?“

Carsten seufzte. „Es ist schwer zu beschreiben… Ich glaube sie wissen, dass ich das nicht ernst gemeint hatte. Aber… es tut trotzdem weh…“

Eagle nickte langsam. „Kann ich mir gut vorstellen…“

Verdammt, er würde wieder am liebsten losheulen. Was war nur los mit ihm?! Warum war er so scheiß emotional zurzeit?! Lag es am Alkohol, den er noch intus haben müsste?

Auch Carsten schien seinen Gefühlskampf zu bemerken. „Wirklich… Wie geht es dir?“

Eagle seufzte und erwiderte Carstens Blick. „Wie soll es mir schon gehen, wenn ich jedem der mir viel bedeutet die absurdesten Vorwürfe mache? Wenn ich jeden, der für mich da sein möchte, eiskalt zurückweise?! Wenn ich mein scheiß Mundwerk nicht im Zaum halten kann und mich wie ein Arschloch verhalte, ohne es überhaupt zu wollen?!?“

Frustriert ballte Eagle die Hände zu Fäusten und verfluchte sich fünf Bier getrunken zu haben. Er hatte sich schon vor einer Woche vor Carsten wie eine Heulsuse benommen. Nicht schon wieder. Nicht schon wieder!

Carsten entging es natürlich nicht, dass Eagle seine Emotionen momentan alles andere als unter Kontrolle hatte. Obwohl Eagle ihn noch versuchte zurückzuhalten, richtete Carsten sich mit sichtbaren Schmerzen auf und lehnte sich gegen das Kopfende des Bettes.

„…Ist was mit Öznur vorgefallen?“, erkundigte er sich schließlich vorsichtig und traf natürlich sofort ins Schwarze.

„Ja… Irgendwie schon.“

„Falls du magst…“, setzte Carsten an, sprach das ‚wir können darüber reden‘ allerdings nicht aus.

Eagle gab sich geschlagen und setzte sich seinem kleinen Bruder im Schneidersitz gegenüber auf das Bett. Vielleicht half es wirklich mit Carsten darüber zu sprechen. Seine Sicht der Dinge zu erfahren. „Im Prinzip bin ich einfach nur ausgerastet als Öznur angefangen hat mich zu kritisieren, dass ich wieder mit Rauchen angefangen habe.“

Carsten seufzte, erwiderte aber nichts darauf. Offensichtlich freute er sich auch nicht sonderlich über diese Neuigkeit. Carstens Reaktion ignorierend fuhr Eagle fort: „Als sie schließlich meinte, ich solle mich so benehmen wie es sich für einen Häuptling gehört, ist bei mir einfach eine Sicherung durchgebrannt. Ich glaube nicht, dass sie das überhaupt sagen wollte… Sie weiß ja, wie… Na ja…“ Eagle fuhr sich durch die Haare. „Ihr Kommentar hat mich an etwas… erinnert. Etwas, was vor über einem halben Jahr passiert ist. Und da… Ich habe ihr vorgeworfen, dass sie nur mit mir zusammen ist, da ich… der Häuptling… bin.“ Gerade die letzten Worte brachte Eagle nur mit viel Mühe über die Lippen. Ja, er war nun der Häuptling, und nicht sein Vater. Nicht mehr. Denn er war… tot…

Erneut erinnerte sich Eagle an die Bilder als er seinen Vater gefunden hatte. Blutend, sich nicht mehr rührend, mit toten Augen. Dahinter Jack, der das Blut seines Vaters immer noch an sich kleben hatte. Der ihn ermordet hatte…

„Eagle…“

Erst jetzt merkte Eagle, wie Carsten seine rechte Hand auf Eagles zitternden Arm gelegt hatte. Carstens warmer, besorgter Blick brachte Eagle in die Gegenwart zurück. Die nicht sonderlich besser war.

Besonders, da Carstens Erkältung ihn zu einem heiseren Husten zwang. Eagle konnte Schweißperlen auf seiner Stirn erkennen. „Brauchst du was? Vielleicht irgendwas zum Trinken?“, erkundigte er sich besorgt. Wenn man bedenkt, dass Carsten vor ziemlich genau einer Woche krank geworden ist, und es ihm immer noch so schlecht ging…

Immer noch hustend wies Carsten auf eine Teekanne, die auf seinem Nachttisch stand. Eagle füllte etwas von dem warmen Tee in die nebenstehende Tasse und reichte sie seinem kleinen Bruder.

Irgendwann hatte sich der Husten wieder gebessert. „Entschuldige…“, meinte Carsten nur.

Eagle schüttelte den Kopf. „Sag, wenn es dir zu viel ist… Du brauchst Ruhe. Extrem viel Ruhe.“

Auch Carsten schüttelte den Kopf und erwiderte Eagles Blick. „Glaubst du wirklich, dass Öznur nur deswegen mit dir zusammen ist?“

„Nein.“, antwortete Eagle direkt. „Aber… Das hatte ich bei Ana auch nicht geglaubt…“

„Deine Ex-Freundin, die bei der Krönungszeremonie den Federtanz getanzt hat?“ Das war keine Frage.

Eagle runzelte irritiert die Stirn. „Kennst du sie?“

„Nein, Len hat es erwähnt.“

„Der Typ kann auch einfach nicht die Klappe halten.“ Eagle seufzte. Ja, Ana war schon immer ein hinterhältiges Miststück gewesen. Ituha hatte schon recht… Er hätte sich denken können, dass die Schlampe irgendwas vorhatte, als sie mit ihm da in diesen abgelegenen Gang gegangen ist.

Die Erinnerung daran ließ Eagle schaudern. Wäre Risa nicht gewesen…

Erneut riss ihn Carsten aus seinen Gedanken. „Namid hat erwähnt, dass du nicht gerne darüber redest. Also falls du es nicht erzählen möchtest ist das schon in Ordnung.“

Eagle betrachtete seinen kleinen Bruder. Es war seltsam mit Carsten über Beziehungssachen zu sprechen. Besonders, da dieser es ja noch nicht einmal aus eigener Kraft schaffte Ariane näher zu kommen. Eagle bezweifelte, dass Carsten auch nur irgendwelche Erfahrungen in diese Richtungen gesammelt hatte. …Wie auch? In dem Alter, wo man anfing sich für Mädchen zu interessieren, war er bereits im FESJ gewesen…

Eagle seufzte. „Es stimmt, ich hasse es darüber zu reden.“ Und trotzdem… Irgendwie hatte er den Eindruck, sich Carsten anvertrauen zu können. Der Blick mit dem Carsten ihn betrachtete war alles andere als neugierig oder auffordernd. Er war einfach nur ruhig und besorgt. Und schwach… Carsten wirkte so mager und erschöpft, seine Augen hatten immer noch dieses fiebrige Glänzen und die kürzeren schwarzen Haaren klebten zum Teil an der verschwitzten Stirn. Und erst die ganzen Verbände, unter denen sich Verbrennungen befanden… Aber trotzdem konnte Carsten genug Energie aufbringen mit Eagle über sowas zu reden. Und ja, irgendwie hatte Eagle in gewisser Weise sogar das Bedürfnis mit ihm darüber zu sprechen.

„In der Kurzfassung ist Ana einfach nur eine hinterhältige Schlampe.“, begann Eagle zögernd. „Aber das habe ich erst viel zu spät bemerkt… Klar, sie wollte häufiger mal irgendwelche besonderen Sachen geschenkt bekommen. Aber das war bei vielen meiner Bekanntschaften der Fall. Da habe ich mir nicht groß Gedanken gemacht.“

Carsten runzelte die Stirn. „Besondere Sachen?“

„Teurere Kleidung, edler Schmuck mit hübschen Steinen, … So Zeug halt. Ich hab recht viel Taschengeld bekommen und da sich die Mädels über sowas gefreut haben, war das nicht weiter schlimm. Genau genommen kann man so viele Mädchen für sich gewinnen. Wenn ich an einer interessiert war musste ich eigentlich nur herausfinden was sie mag und schon ist sie mir wie ein Hund hinterhergelaufen.“

„Solche Beziehungen hattest du?“, erkundigte sich Carsten verwirrt.

Eagle zuckte mit den Schultern. „Warum nicht? Ich wollte bis vor kurzem eh nie eine Beziehung für die Ewigkeit.“

„Wieso denn das nicht?“ Nun schien Carsten endgültig überrascht.

Spöttisch erwiderte Eagle seinen verwirrten Blick. „Vielleicht, weil ich die ganze Zeit damit gerechnet habe ohnehin in einer arrangierten Ehe zu landen? Immerhin hatte Vater bis vor einem halben Jahr noch ernsthaft überlegt mich mit einer gewissen Prinzessin aus Yami zu verheiraten.“

„Und deshalb hast du nie nach einer festen Freundin gesucht?“

„Genau. Wäre ziemlich blöd, wenn ich die Liebe meines Lebens finde und sie irgendwann verlassen muss, weil meine Hochzeit mit jemand anderem auf dem Plan steht.“

„Ja aber…“ So langsam schien es Carsten zu dämmern. „Hattest du nicht bis vor einigen Monaten noch Gefühle für Laura gehabt?“

Leicht amüsiert lachte Eagle auf. „Im Prinzip schon, ja. Ich mein, sie ist ein süßes, hübsches Mädchen und kann es faustdick hinter den Ohren haben. Da ich ohnehin damit gerechnet habe sie eines Tages zu heiraten, haben sich bei mir mit der Zeit Gefühle für sie entwickelt.“

Carsten betrachtete ihn kritisch. „Glaubst du ernsthaft, ihr wärt zusammen glücklich geworden?“

„Keine Ahnung.“, erwiderte Eagle schulterzuckend. „Mich hätte es nicht groß gestört, aber Laura konnte mich dank der Sache zwischen uns beiden ja nie sonderlich gut leiden. Und noch dazu ist sie sowieso Hals über Kopf in Benni verliebt. Sie hätte niemals mit mir an ihrer Seite glücklich werden können.“

„Und deshalb hast du letztlich das Angebot ausgeschlagen…“

Eagle nickte. „Es war schon ein bisschen verletzend, aber so im Nachhinein kann ich sie verstehen. Ich war ja wirklich ein Arsch… Und es ist tatsächlich viel schöner in einer Beziehung zu sein, wo man auch wirklich etwas für die andere Person empfindet.“

„Hattest du für die Mädchen in deinen anderen Beziehungen keine Gefühle?“, fragte Carsten und räusperte sich.

„Mal mehr, mal weniger. Ich habe schon gerne Zeit mit ihnen verbracht und natürlich mochte ich sie auch. Aber überwiegend war das immer nur… körperlich.“

„…Verstehe…“ Mehr erwiderte Carsten nicht darauf.

Eagle wusste noch nicht einmal, wie er diese Aussage deuten sollte. Es klang weder vorwurfsvoll noch bedauernd. Aber gleichzeitig wirkte es nicht so als könnte Carsten ihn wirklich verstehen.

„Und Ana war eine dieser… Freundinnen?“, kehrte Carsten vorsichtig zum ursprünglichen Thema zurück.

Bedrückt atmete Eagle aus. „Genau. Mit ihr war es tatsächlich mehr als nur eine gemeinsame Nacht. Eigentlich waren wir ein ganz normales Paar, nur mit dem Wissen, dass es sehr wahrscheinlich nichts für die Ewigkeit ist. Aber Ana schien damit nie ein Problem gehabt zu haben. Doch eines Tages…“ Okay, nun wurde Eagle das Thema unwohl. Also unwohl fühlte er sich schon die ganze Zeit dabei, aber jetzt wurde es so richtig unangenehm. Und er hatte auch keine Ahnung, ob Carsten das wirklich wissen wollte. Immerhin schien sein kleiner Bruder in so Themen absolut verklemmt. Eagle seufzte. „Also… Ana hatte immer die Pille genommen, deshalb hielt ich es nicht für nötig, anderweitig zu verhüten.“ Ja, an Carstens Reaktion konnte Eagle sehen, dass dieses Thema über seine Schmerzensgrenze hinausging. Dennoch machte er keine Anstalten ihn zu unterbrechen. „Das Problem dabei ist… Dass sie irgendwann ohne mein Wissen die Pille abgesetzt hat.“

„Was?!“ Carsten schien verwirrt. Was Eagle nicht groß überraschte, er hatte es damals selbst gar nicht glauben können.

„Ich habe es nur dank der Gerüchteküche mitbekommen, aber im Endeffekt stimmte es tatsächlich.“

„Aber… Wieso?“

Eagle zuckte mit den Schultern. „Aus dem simpelsten Grund. So dämlich es auch klingt, sie wollte ein Kind von mir.“

„Ja, aber… Wenn es für euch doch feststand, dass das auf Dauer nichts wird…“

„Gerade deshalb.“ Verbissen atmete Eagle aus. Er brauchte unbedingt eine Zigarette. Aber er konnte nicht hier in Carstens Zimmer anfangen eine zu rauchen. Und schon gar nicht dann, wenn sein kleiner Bruder ihm mit recht hohem Fieber gegenübersaß.

Carsten schien immer noch verwirrt, sodass Eagle gezwungen war weiter zu erklären: „Ein uneheliches Kind, für das auch in gewisser Weise der Vater zu sorgen hat. Meist über den finanziellen Weg. Da ist es schon praktisch, wenn der Vater dieses Kindes eines Tages der… Häuptling… ist.“

Carsten senkte den Blick und betrachtete den Tee in seiner Tasse. „Sie hatte also vor über ein Kind an Geld von dir zu kommen, um auch für die Zukunft abgesichert zu sein?“

„Du hast es erfasst.“

„Aber warum… warum sollte jemand so etwas…“

„Was fragst du mich?“ Eagle lehnte sich zurück und betrachtete die Decke, an der es nichts zu sehen gab. Irgendwie war er einfach nur noch müde. Er hatte bereits um fünf das Bett verlassen, um zumindest noch etwas Sport machen zu können. Das gepaart mit dem Alkohol ließ allmählich seine Augen schwer werden. Und dann war da noch dieser Vorfall mit Ana vor wenigen Stunden… Und das vor einem halben Jahr…

„Das war damals ein ziemliches Drama daheim. Ich wollte eigentlich nicht, dass jemand was davon mitbekam, hatte aber doch zu viel Panik. Ich hatte einfach keinen Plan was ich hätte machen sollen, wäre Ana tatsächlich schwanger geworden. Dafür hat Vater zwei Wochen lang nicht mehr mit mir geredet.“

„Aber sie ist nicht schwanger geworden?“, vermutete Carsten hoffnungsvoll.

„Nein, zum Glück nicht. Ich habe sie zum Teufel gejagt und bin seitdem nochmal vorsichtiger was Verhütung betrifft.“

Wobei Eagle Carsten mit den Details lieber verschonte, wie penibel er darauf achtete, dass sowohl frische als auch benutzte Kondome bloß nicht in die Hände seiner Partnerin gelangten. Carsten schien von diesem Thema schon verstört genug. Eigentlich goldig, wie unschuldig Eagles kleiner Bruder noch war. So ein bisschen heiterte dieses Wissen seine trübe Stimmung etwas auf.

Carsten seufzte. „Zumindest hattest du Glück im Unglück…“

„Das war ein ziemlicher Schlag ins Gesicht, da ich ihr wirklich vertraut hatte.“ Eagle schnaubte. „Und heute kommt die Schlampe an, behauptet sie wolle einfach nur reden und lässt es danach auf einmal so aussehen als hätte ich über sie herfallen wollen.“

„Wie bitte?!“

„Du hast schon richtig gehört. Sie wollte mich im Prinzip so dastehen lassen als hätte ich sie sexuell belästigt.“ Erneut kochte der Zorn in Eagle hoch. Dieses verdammte, hinterhältige Biest. Aber gleichzeitig ärgerte er sich auch über sich selbst. Wieso hatte er sowas nicht direkt von ihr erwartet? Wie konnte er so blöd sein und auch noch in ihre Falle tappen?

… Und wieso zum Teufel wäre er tatsächlich beinahe eingeknickt? Wäre fast ihren Berührungen unterlegen gewesen?

Carsten seufzte. „Dich kann man wirklich keine Sekunde aus den Augen lassen.“

Eagle konnte nicht anders, er musste bei Carstens leicht sarkastischem Tonfall auflachen. Klang allerdings verbitterter als er zugeben wollte. „Ich befürchte, da hast du sogar recht.“

Eine Zeit lang schwiegen sie beide. Carsten schien seine Gedanken zu sortieren, während Eagles immer noch um jenen Vorfall heute Abend kreisten. Und um die Situation damals im Januar…

„Glaubst du wirklich, dass Öznur auch so jemand ist?“, fragte Carsten schließlich.

„Nein, natürlich nicht. Sonst wäre ich ja nicht mit ihr zusammen.“

Langsam nickte Carsten, jedoch schien die Bewegung durch seine Verbrennungen ziemlich schmerzhaft. „Ich nehme mal an, du hast seit eurem Streit noch nicht mit ihr geredet…“

Eagle schüttelte den Kopf. „Diese ganze Geschichte mit dem Häuptlings-Kram vereinnahmt mich gerade zu sehr. Ich will genug Zeit haben… Schon alleine aus dem Grund, da sie mir wahrscheinlich erstmal stundenlang die Hölle heiß machen wird.“

Carsten lachte schwach. „Gut möglich.“

„… Und ich hab keine Ahnung, was ich überhaupt sagen soll.“

Carsten warf Eagle ein Lächeln zu. „Sowas fällt einem wahrscheinlich nur spontan ein.“

Wieder überkam ihn ein Hustenanfall. Besorgt betrachtete Eagle seinen kleinen Bruder. „Ich sollte dich wirklich in Ruhe schlafen lassen.“

Er wollte sich aufrichten und gehen, doch da packte Carsten ihn plötzlich am Arm. „Kannst du noch… etwas… bleiben?“, fragte er und klang noch erschöpfter als er aussah.

Eagle befreite sich aus Carstens Griff und nahm ihm die Teetasse ab. „Ernsthaft, ich hab dir schon genug abverlangt indem ich mich bei dir ausgeheult hab. …Mal wieder.“

„Bitte… Nur ein paar Minuten…“

Mit einem traurigen Lächeln betrachtete Eagle seinen kleinen Bruder. Carsten wirkte wie ein kleines Kind das nicht ins Bett wollte, dem aber vor Müdigkeit schon die Augen zuzufallen drohten. Ein sehr krankes kleines Kind…

„Ist ja schon gut, ich gehe nicht sofort weg. Aber leg dich zumindest wieder hin.“

Immerhin hörte Carsten darauf und legte sich trotz der Schmerzen seiner Verbrennungen wieder normal ins Bett. Besorgt betrachtete Eagle die Verbände. Für Dämonenverbundene war es eigentlich unmöglich Narben zu bekommen. Aber Carsten war nur ein Dämonengezeichneter und diese Verbrennungen waren auch noch über ein Ritual der schwarzen Magie entstanden. Er fragte sich, ob sie ihre Spuren hinterlassen würden…

Eagle musterte Carsten, dem die Augen bereits wieder zugefallen waren. Sah die kurzen, schwarzen Haare und erinnerte sich an Carstens Reaktion, als er den Haartrimmer gesehen hatte. An diese unbeschreibliche Angst und Panik in seinen Augen. Wie sehr sein Körper gezittert hatte. Eagle seufzte. „Ich glaube, du hast mehr Narben als wir sehen können.“

Carsten erwiderte nichts darauf, sondern schien bereits wieder eingeschlafen zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Regina_Regenbogen
2020-09-28T17:27:02+00:00 28.09.2020 19:27
Ich dachte erst aufgrund des Kapiteltitels: Och nee, Eagle, du wirst doch jetzt Öznur nicht fremdgehen mit der Tussi. Er hatte aber echt Glück, dass Ituhas Tochter und sie ihn so unterstützt haben. Eagle ist betrunken aber auch ein Idiot. Zumal diese Tussi ihn schon mal so hintergangen hat.
Zumindest hat er sich endlich bei Carsten entschuldigt. Diese Brand male machen mir echt Sorgen. Schließlich benutzt Mars ja auch Male und die von Carsten sind seltsam. Warum hätte seine Oma ihn nicht warnen sollen, dass es wehtun wird. Oh nein, oh nein. :(
Es ist echt beeindruckend, dass Carsten einfach noch im kaputtesten Zustand alles gibt, um für andere da zu sein. Der Junge ist zu nett für die Welt. Eindeutig.

Antwort von:  RukaHimenoshi
28.09.2020 21:28
Ich hatte tatsächlich erst mit diesem Gedanken gespielt, aber da hat mir Eagle selbst einen Strich durch die Rechnung gemacht. XD Aber so betrunken und bescheuert er auch sein kann, er ist im Herzen doch noch ein anständiger Typ. ... Ein betrunkener, bescheuerter, anständiger Typ. ^^" Aber Ituha hat ihm ja zum Glück direkt die Leviten gelesen. ;)
Darüber, warum niemand ihn vorgewarnt hat, hat auch ne Freundin neulich mit mir diskutiert... Wir kamen zu dem Schluss, dass Carsten wohl einfach gemobbt wurde... ^^"
Eigentlich hängt es damit zusammen, dass schwarze Magie ja als verboten gilt und man daher eeeeigentlich nicht wissen soll, dass dieses Ritual schwarze Magie ist. Es hat sich nur nirgends die Gelegenheit ergeben, das zu erklären und jetzt ist es ohnehin zu spät ^^" Aber es ergibt trotzdem keinen Sinn, dass seine Oma nichts gesagt hat, da er ja ohnehin Schwarzmagier ist. ... Vielleicht hat sie's einfach vergessen? Sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste. XD
Antwort von:  Regina_Regenbogen
28.09.2020 22:14
XD Geniale Erklärung. "Wie, ich hab dir das nicht gesagt? Ups. Vergessen!" XD Dann bin ich ja beruhigt, dass Carsten nicht in Mars Bann steht. Puh.
Antwort von:  RukaHimenoshi
28.09.2020 22:36
Würde ich der Omi ernsthaft zutrauen. X'D
Interessante Theorie, aber darum musst du dir keine Sorgen machen. Dämonenverbundene sind gegen Mars' Mal immun. ;) Hätte Jack vielleicht mal erwähnen sollen. ^^"


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