Break to Breathe von _Scatach_ ================================================================================ Kapitel 15: Blood is nothing but water in our clan -------------------------------------------------- Shikamaru liebte Wolken. Aber verdammt, er hasste den Regen.   Besonders um fünf Uhr in der Früh.    Er lauschte dem Trommeln des Wassers auf dem Vordach über seinem Kopf, unaufhörlich und laut…genauso brutal wie die Kopfschmerzen, die gegen seine Schläfen zu pochen begannen. Der Schattenninja saß schutzsuchend vor dem Regen und zusammengekrümmt auf einer Bank, die an der Wand eines der Teehäuser des Dorfes stand.    Für irgendwelche Gäste war es jedoch noch viel zu früh.    Es ist viel zu früh für irgendwas…   Shikamaru kämpfte den Drang nieder, die Augen zu schließen und beobachtete unter schweren Lidern, wie Wasser herabstürzte und auf jeden Frühaufsteher einschlug. Auf der anderen Straßenseite zerbrach der billige und hastig gekaufte Regenschirm einer Frau unter der Wucht des Regens. Shikamaru sah zu, wie sie ihn auf dieselbe zornige Art in eine Mülltonne pfefferte, wie es der Schattenninja mit dem Schirm getan hatte, den er vor zwei Monaten in der Nacht kaputt gemacht hatte, in der Neji betrunken gewesen war.   Neji.   Während er sich mit einer Hand über das Gesicht fuhr, schloss Shikamaru nun doch die Augen.    Stop. Denk nicht daran.   Die ganze Nacht über hatte er nichts anderes getan, als daran zu denken. Wieder und wieder, bis er sich eine Stunde zu früh dazu durchgerungen hatte, sich aus dem Staub zu machen, nur um festzustellen, dass Neji bereits gegangen war. Shikamaru seufzte und war sich sicher, dass ihn das Bedürfnis nach einer Ablenkung oder einer Pause der trommelnden Gedanken in seinem Kopf über einen prekären Rand treiben würde.   Als hätte ich nicht bereits meinen Verstand verloren…   „Scheiße“, knurrte er und lehnte sich nach vorn, um seine Arme auf den Oberschenkeln abzulegen und die Hände zwischen seine Knie baumeln zu lassen. Sadistischer Weise konfrontierte ihn sein Hirn mit Asumas Stimme in einer Art vorausdeutender Warnung.    ‚Du weißt besser als jeder andere, wie wichtig es für dich ist, für die kommenden Missionen einen klaren Kopf zu behalten.‘   Shikamaru legte die Stirn in Falten und stierte auf den nassen Boden unter seinen Füßen. Finster beobachtete er das Spritzen der Regentropfen, während er pausenlos daran arbeitete, eine wie auch immer geartete mentale Barriere heraufzubeschwören, die nötig wäre, um ihm den Kopf gerade zu rücken.   Die Mission. Konzentrier dich auf die verfluchte Mission.    Zwei Teams; Aufklärung und Rückendeckung. Sie sollten als separate Missionen behandelt werden, die beide für Hanegakure mobilisiert worden waren, das Land der Federn und Heimat des Tsubasa Clans. Nach dem Zwischenfall mit Fukurō und seinem gescheiterten Versuch, Dōjutsus zu sammeln war es nötig, das Level der Feindseligkeit einzuschätzen, das zwischen den verbliebenen Mitgliedern des Tsubasa Clans und Konoha bestand. Da Akatsuki ganz klar die Liste aller Prioritäten dominierte, musste sich schnell um diese Situation gekümmert werden; was bedeutete, dass ein Team den Grad der Bedrohung einschätzen und das andere als Reserve fungieren sollte, falls beide Gruppen gezwungen wären, gegen einen Feind angehen zu müssen.    Nejis Worte hallten duch seinen Geist.    „Wusstest du von diesen Missionen, bevor ich von Tsunade-sama einberufen wurde?“   Gewusst? Er war die Hand gewesen, die alle Steine in Position gebracht hatte. Alles was er jetzt noch brauchte, war, dass der Rest wie geplant ablief.    Nicht, dass das bisher bei irgendetwas der Fall gewesen ist…was zur Hölle stimmt nur nicht mit mir…   Er konnte spüren, wie sein Verstand erneut in dieses Sperrgebiet abdriftete…in das Terrain keuchender Atemzüge, spielender Muskeln, wilder opalhaften Augen, die an der Schwelle einer tiefen Lust flackerten…   Stop…   „Shikamaru!“ Narutos laute keifende Stimme erscholl über die Straße.    Der Schattenninja blinzelte und richtete sich von seiner gebeugten Haltung auf. Mit einem Seufzen setzte er seine übliche träge Fassade auf, die sich prompt in ein ehrliches Gähnen verwandelte. Seltsamerweise war diesmal Schlaf wahrscheinlich wirklich die einzige Lösung für seine Situation; ein glückseliger Mangel an Denken.    Jo…nicht nachdenken…darin werde ich inzwischen richtig gut…   Er blinzelte erneut, als er realisierte, dass eine Hand vor seinem Gesicht herumwedelte und ihm warmen Ramen-behafteten Atem in die Nase trieb.    „He, Erde an Shikamaru!“ Naruto giggelte und Regentropfen rannen ihm über die Wangen. „Was ist denn mit dir los?“   „Es ist früh…du bist laut…zähl eins und eins zusammen.“   „He…immer noch kein Morgenmensch, huh?“   Ausdruckslos starrte Shikamaru vor sich hin. „Es ist sehr früh und du bist sehr laut.“   Naruto lachte – laut. „Sobald man erstmal aufgestanden ist und es losgeht, ist es doch gar nicht mehr so schlimm!“   „Es ist ein gottverdammtes Drama.“   „Ich würde dir ja zustimmen, wenn ich nicht total aus dem Häuschen wäre, weil ich endlich eine anständige Mission bekommen habe! Mann, ich kann es nicht erwarten, endlich wieder ernst zu machen!“   Shikamarus Lider erbebten unter einem Seufzen. „Du hast einfach viel zu viel Energie.“   „Das liegt an den Nudelsuppen.“ Naruto grinste breit und fuhr sich mit den Fingern durch die schlaffen Spitzen seiner triefend nassen Haare. „Vielleicht solltest du auch noch was essen, bevor – Sekunde…verdammt nochmal, was machst du hier?“   Der Schattenninja hob eine Braue und lehnte sich zurück gegen die Wand. „Wahrscheinlich sollte ich dich dasselbe fragen…“   „Uh, wir sollen uns doch um sechs am Tor treffen, oder nicht?“   Wir?   Shikamaru blinzelte schon wieder. „Huh?“   „Scheiße ja, ich bin bereit für eine echte Mission!“, rief der Uzumaki begeistert und seine blauen Augen blitzten. Mit einer Faust hämmerte er sich gegen die Brust und begann gleich darauf, in die Luft zu boxen. „Nur immer her damit, ich laufe vor gar nichts davon!“   Stirnrunzelnd unternahm Shikamaru nicht einmal den Versuch, die Verwirrung zu verbergen, die sein plötzlich aufgetretenes Unbehagen noch vervielfachte. „Was meinst du mit ‚wir‘? Was zur Hölle machst du hier?“   „Mann, was glaubst du wohl?“ Naruto kicherte. „Solltest du nicht eigentlich ein Genie sein?“   „Solltest du denn nicht mit Lee und Gai-senpai zum Feuertempel gehen?“   „Nope, die Mission wurde gecancelt! Aber das passt mir sehr gut.“   Automatisch ließ Shikamaru seinen Blick über den Bürgersteig schweifen auf der Suche nach einem der anderen. „Warum?“   „Weil ich endlich nach zwei endlosen Monaten eine richtige Mission zugeteilt bekommen habe.“   „Ugh…“ Der Nara rieb sich über die Augen. „Nein, ich meinte, warum findet die Mission zum Feuertempel nicht statt?“   „Naja, die ganze Sache wurde nur aufgrund irgendeiner unheimlichen, religiösen Vision über rote Wolken angeleiert, die sich nähern oder sowas in der Art. Ziemlich weltfremd, weißt du.“   „Rote Wolken?“ Shikamarus Stirn legte sich in Falten und nachdenklich glitt sein Blick zur Seite. „Die Akatsuki…“   „Jo, aber scheinbar ist die Vision eines alten Mönches kein Beweis für irgendwas. Ich meine, es wäre natürlich toll, das Kloster noch einmal zu besuchen, auch wenn Sora nicht mehr da ist.“ Naruto brummte und kratzte sich um Hinterkopf. „Aber Asuma-sensei hat sich eingeschaltet und hat…“   „Asuma?“ Schlagartig richteten sich Shikamarus Augen wieder auf den Uzumaki.    Was zum…?   „Jo, er hat veranlasst, dass die Tempel Mission gestrichen wurde.“ Naruto zuckte mit den Achseln und bemerkte nicht den düsteren Ausdruck, der sich auf das Gesicht des Naras schlich. „Also wurden Lee und ich für deine Mission nach Hanegakure eingeschrieben.“   „Das ist ein Scherz…“, sagte Shikamaru flach, sein Verstand aufgeteilt zwischen Asuma und dieser mehr als lästigen Änderung in seinem Plan.    „Nö!“ Naruto grinste ihn zähneblitzend an und zog ein gefaltetes, mit Fettspritzern besprenkeltes Papier hervor, das er neben Shikamaru auf die Bank knallte. „Hast du wirklich geglaubt, dass ich nur rumsitze, während ihr den ganzen Spaß habt?“ Verdammt. Naja ich schätze, ich kann sie in Shinos Team abschieben…Chōji nehme ich dafür zu mir…das könnte funktionieren…es ist zwar ein Ärgernis, aber damit könnte ich trotzdem arbeiten…   Stirnrunzelnd griff er nach dem Blatt und klappte es auf. Er überflog die Teamlisten und halb geschlossene braune Augen weiteten sich immer mehr. Die gesamte Aufstellung war geändert worden.    Ihr wollt mich doch verarschen…   Plötzlich spiegelte das beschissene Wetter die Situation wider, in der er sich befand. Und um alles nur noch schlimmer zu machen, sank jede Chance, einen Silberstreif zu finden, in dem Moment, als er die Listen der neu arrangierten Teams zur Kenntnis nahm.    „Wann zur Hölle wurde das beschlossen?“, knurrte er und überflog die Namen.    Naruto schien den zornigen Tonfall in Shikamarus Stimme nicht zu bemerken. „Uh, vor einer halben Stunde oder so?“   „Was?“ In Shikamaru begann es zu brodeln und fuchsteufelswild stierte er auf das Blatt.    „Ja, war so eine richtige Last-Minute Aktion.“ Der Uzumaki grinste schon wieder und das Schimmern seiner goldenen Haare und sein fröhliches Gemüt machten alles nur noch schlimmer. „Wir treffen uns alle am Tor, wie ich gesagt habe.“   Hat Asuma das eingefädelt?   „Wer hat das entschieden?“ Ohne den Blick davon abzuwenden, hielt Shikamaru das Papier hoch.   „Eh?“   Genervt rieb sich der Nara die Schläfen, sein Kiefer verkrampfte sich. „Wer hat das entschieden?“   „Naja, die Hokage und Asuma-sensei, glaube ich.“ Stirnrunzelnd bemerkte jetzt sogar Naruto den düsteren Tonfall in der Stimme des Schattenninja. „Kami, Shikamaru, was ist nur los mit dir?“   Wortlos starrte der Nara auf den genehmigenden Stempel von Tsunade und ignorierte Narutos verwirrte Miene. „Sie haben die Teamführer gewechselt, die Gruppenmitglieder gemischt und zwei Leute komplett von der Mission gestrichen.“   „Ja schon, aber dafür bekommst du doch Lee und mich.“   Ugh. Darum geht es doch gar nicht.   „Es bedeutet, dass ich die gesamte Strategie, die ich bereits geplant hatte, neu ausarbeiten muss!“ Shikamaru schüttelte den Kopf und ein Muskel über seinem Kiefer zuckte. „Hat Tsunade-sama das selbst geschrieben?“   „Nun, ja. Sie hat es sogar mit Neji besprochen und von ihm absegnen lassen.“   Shikamarus Augen wurden hart.   Seine Finger verkrampften sich um das Papier und zerknüllten es beinahe.    „Sie hat es mit Neji besprochen?“, schaffte er, eine lockere spontane Frage zu stellen, die in völligem Widerspruch zu seinen verkrampften Sehnen stand.    „Jo.“ Naruto legte in einer nachdenklichen Pose den Kopf leicht in den Nacken. „Neji war schon im Gespräch mit der Hokage, als ich dazu gekommen bin. Das war nachdem Asuma sich eingeschaltet hatte, das wiederum war, bevorich wusste, dass ich deiner Mission zugeteilt werde…“ Er lächelte unbeholfen. „Öh, das macht Sinn, oder?“   Shikamaru fuhr mit der Zunge über seine hart aufeinandergepressten Zähne und er konnte schon wieder einen Muskel in seinem Gesicht zucken fühlen. „Ja…macht total Sinn…“   xXx   Der Regen hatte sich zu einem armseligen Schauer beruhigt und rann in irritierenden eisigen Bächen Shikamarus Nacken hinab. Energisch versuchte er es zu ignorieren, während er zur Hokage Residenz marschierte, zwei Stufen auf einmal die Treppe hinauf nahm und jeden zornigen Schritt mit einem mentalen Fluch unterstrich.    Lästiges. Gottverdammtes. Verficktes. Ärgernis. Dämliches. Schwein. Ist. Besser. Nicht. Anwesend.    Am oberen Ende der Treppe angekommen hielt er inne und wischte sich den Regen aus den Wimpern, bevor er die Türen aufschob und in das Gebäude schlüpfte. Mit schnellen Bewegungen schob er das Wasser von seiner Flakjacke und spähte durch den Korridor, während sich seine Wut zu zwei Knoten in seinen Schläfen zusammenzog.   Verdammt.   Mit Kopfschmerzen, die sich in seinen Schädel fraßen, drehte er sich, um seine Schritte in Richtung des Büros der Hokage zu lenken; eine missbilligende Falte war zwischen seine Brauen gestanzt.    Eine Stimme ließ ihn innehalten.    „Wie ich sehe, ergreifst du schon wieder die Initiative.“   Blinzelnd schnellte Shikamaru herum, als Asumas Worte träge um die Ecke des Ganges geschwebt kamen. Eine Rauchfahne kündigte die Präsenz des Jōnin an, bevor er in Sichtweite kam.    „Schon wach und das noch vor zehn Uhr?“ Asuma kicherte. „Ich bin beeindruckt.“   Der Nara ergriff die Gelegenheit, sehr unbeeindruckt auszusehen, während sich sein Sensei näherte. Sofort fiel das Lächeln aus dem Gesicht des Sarutobi, als Shikamaru nichts auf den Scherz erwiderte und auch keine Anstalten machte, die Spannung in der Luft zu lindern.    „Stimmt was nicht?“, fragte der Jōnin ein bisschen zu unschuldig.    Shikamarus Stimme war ebenso flach wie seine Miene. „Hattest du irgendeinen Grund, aus dem du nicht wolltest, dass Naruto und Lee den Feuertempel überprüfen?“   Der Anflug einer Nervosität berührte Asumas Iriden, bevor seine nächsten Worte über seine Lippen rollten wie der Rauch seiner Zigarette. „Du meinst einen anderen als den, dass es Zeitverschwendung ist?“   „Du bist ein erbärmlicher Lügner.“   Asuma grinste und führte seine Zigarette erneut an die Lippen. „Schätze mal, das ist keine so schlechte Sache.“   Shikamarus Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ist es schon, wenn du mir unterstellst, ich würde mich seltsam verhalten und dann herumläufst und Missionen durcheinander bringst, für die ich viel Zeit aufgewandt habe, um sie durchzutaktieren; nur wegen deiner Probleme mit dem Feuertempel!“   Asuma legte den Kopf schief und ein Strom aus Qualm verließ seine Lippen. Seine Gesichtszüge nahmen einen verschleierten Ausdruck an, den Shikamaru als Unbehagen zu entziffern gelernt hatte, versteckt hinter Rauch und einem trägen Lächeln.    „Ich habe keine Probleme mit dem Feuertempel.“ Der Sarutobi zuckte mit den Schultern. „Nur damit, Ressourcen zu verschwenden.“   „Ressourcen verschwenden?“, echote Shikamaru und Verärgerung schlich sich in seine Stimme. „Dank dir hat die Hokage Ino und Shino von der Liste gestrichen und sie durch Lee und Naruto ersetzt.“   „Und?“   „Und das bedeutet, dass wir eine Kunoichi, die den Gegner hinhalten kann und einen Fährtenleser-Shinobi weniger haben. Alles was ich jetzt habe, sind beeindruckendes aber unnötiges Taijutsu und ein unberechenbarer Schafskopf!“   „Ich bin mir sicher, dass du deine Strategie überarbeiten kannst.“   „Verdammt, darum geht es nicht!“ Shikamaru zerrte das zerknüllte Papier hervor, das Naruto ihm gegeben hatte und hielt es zwischen zwei Fingern hoch. „Die Strategie war perfekt, so wie sie war!“   Seine Stimme musste harscher geklungen haben, als er beabsichtigt hatte, denn Asuma hielt mit der Zigarette auf halbem Weg zu seinen Lippen inne; beinahe stirnrunzelnd.    „Nun, manchmal passieren Dinge, die uns dazu zwingen, die Situation zu revidieren, Shikamaru.“, erwiderte er langsam und in einem vorsichtig neutralen Ton. „Du weißt das.“   „Also was? Testest du mich auf das schnelle Treffen von Entscheidungen?“, schnappte Shikamaru.   „Vielleicht muss ich das.“   Gottverdammt…das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen…   Sehr langsam atmete Shikamaru ein und versuchte, seine Stimme zu etwas zu beruhigen, das sich nicht so angepisst anhörte, wie er höchstwahrscheinlich aussah.    „Ich brauche niemanden, der mir im Nacken sitzt und meine Angelegenheiten noch lästiger macht, als sie ohnehin schon sind.“ Er stopfte die Teamliste zurück in seine Flaktasche. „Und ich habe es auch nicht nötig, wie ein verdammtes Kind durch die Mangel gedreht zu werden…“   Jetzt runzelte Asuma tatsächlich die Stirn. „Was stimmt nicht mit dir?“   „Warum zur Hölle fragt mich das jeder?“ Shikamarus Augen blitzten zornig auf. „Es ist früh, es regnet und meine gesamte Strategie wurde von der Hokage und meinem Sensei zerschossen, eine Stunde bevor ebendiese Mission losgeht. Also Verzeihung, wenn ich ein bisschen weniger locker bin als sonst.“   Der wütende Biss seiner Worte dröhnte durch die Luft.   Shikamaru blieb einige Zeit, um sich zu wünschen, er hätte einfach den Mund gehalten; oder zumindest gelogen, oder die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt, oder eine andere lässige Vermeidungstaktik angewandt. Doch stattdessen war er direkt in ein Minenfeld marschiert, das überspannt war mit mentalen Stolperfallen, die er törichterweise in seiner Verärgerung ausgelöst hatte.   Ah schon wieder…wirklich verfickt klug angestellt…   Asumas Reaktion darauf war, um seine Zigarette herum die Lippen zu schürzen, ein verkniffener prüfender Blick verhärtete sein Gesicht. Shikamaru sah zur Seite weg, wohlwissend, dass es viel zu spät war, um das Ganze mit Humor abzutun. Es war, als befände er sich in einem verdammten Scheinwerferlicht; alles, was jetzt noch fehlte, war Ibiki, der sich mit ins Chaos stürzte und ein Verhör einleitete.    Scheiße.   Beinahe wäre Shikamaru zusammengezuckt, als sich Asumas Hand auf seine Schulter legte. Er begegnete dem Blick seines Senseis nicht, denn er wusste, dass er die Besorgnis widerspiegeln würde, die in Asumas Stimme mitschwang.    „Was ist nur los mit dir?“   Shikamaru schüttelte den Kopf. „Es ist früh…und du hast meine Strategie vermasselt.“   Noch immer stirnrunzelnd nahm der Jōnin einen weiteren Zug seiner Zigarette und entließ mit einem Seufzen eine fahle Wolke aus Qualm. „Ja, ich schätze, das habe ich.“ Asumas Hand fiel von seiner Schulter. „Aber ich teste dich nicht, Shikamaru. Ich treibe dich an.“   Schnaubend rollte der Nara mit den Schultern. „Kommt auf’s Gleiche raus.“   „Nein. Ich würde dich nicht antreiben, wenn ich nicht darauf vertrauen würde, dass du damit umgehen kannst…und wenn ich nicht der Meinung wäre, dass es nötig ist.“   Shikamaru hielt seinen Kopf weiterhin zur Seite gedreht, doch er warf seinem Sensei einen Blick aus den verengten Augenwinkeln zu. „Warum ist es nötig?“   „Ich habe es dir bereits gesagt. Du hast dich da für etwas Großes angemeldet, was bald zum Tragen kommen wird, nachdem du deine Mission in Hanegakure erledigt hast.“ Asuma zog erneut an der Zigarette. „Ich muss wissen, dass du damit umgehen kannst, wenn ich deine Strategien infrage stelle, sie vielleicht sogar komplett umschmeiße und dir nur Sekundenbruchteile bleiben, um damit zu arbeiten.“   Shikamaru gab sich alle Mühe, nicht so auszusehen, als fühlte er sich verraten; sein Kiefer verkrampfte sich. „Warum jetzt?“   „Weil du meiner Truppe zugeteilt wirst, sobald du zurück bist.“   Aufmerksam suchte der Schattenninja auf Asumas Gesicht nach einem schlecht getimten Humor, bevor ihm klar wurde, dass es der Jōnin ernst meinte. „Deiner Truppe? Also hat die Hokage bereits Führer für die Nijū Shōtai zugewiesen?“   Asuma lachte auf und das heisere Geräusch wurde in Rauch gehüllt. „Naja, ich schätze mal es bräuchte mehr als nur einen Schubs, damit du deswegen ein wenig Enthusiasmus zeigst.“   Um den Nebel aus seinem Verstand zu vertreiben, blinzelte Shikamaru ein paar Mal und tat so, als wäre es der Rauch, der ihn störte. „Ich habe gar nicht mitbekommen, dass sie schon Teams zusammengestellt hat.“   Mann, diese unverschämte Abmachung wird immer noch unverschämter…   „Es war nötig. Die Nijū Shōtai haben oberste Priorität, wenn du zurückkommst. Und deswegen gebe ich dir eben einen kleinen Schubs.“   Shikamaru seufzte. „Klar, schubs mich ruhig noch weiter…du bist immer noch ein gottverdammter Sklaventreiber.“   Die Haut um Asumas Augen legte sich in Fältchen, als er warm lächelte. „Nur weil du, Chōji und Ino inzwischen Chūnin seid, bedeutet das nicht, dass ich aufhöre, ein Auge auf euch drei zu haben. Oder euch hin und wieder aus dem Konzept zu bringen, wenn ich weiß, dass ihr damit keine Schwierigkeiten habt.“   Das weißt du nicht.   Shikamaru ballte eine Hand in seiner Hosentasche zur Faust. Er konnte nachvollziehen, was Asuma hier tat – konnte sogar die Notwendigkeit darin erkennen – doch der Sarutobi hätte sich keinen schlechteren Zeitpunkt dafür aussuchen können, ihn ‚aus dem Konzept zu bringen‘.    Warum hast du so gottverdammt viel Vertrauen in mich…?   Shikamarus Blick fiel nach unten und Schuldgefühle versäuerten die Frustration in seinem Inneren. Als wolle er eine unbehagliche Empfindung abschütteln, verlagerte er das Gewicht von einem Bein auf das andere. Ihm war klar, dass Asuma ihn beobachtete und so war er nicht überrascht, als der Jōnin erneut eine Hand auf seine Schulter legte und sie zaghaft drückte.    „Außerdem, sieh es positiv. Du und Neji führt diese Missionen an, oder?“   „Laut der neuen Teamaufstellung schon.“ Shikamaru zuckte mit den Achseln und löste so den Griff um seine Schulter. „Und das ist nicht wirklich ein Silberstreifen.“   Asuma brummte. „Nun, ich weiß, dass das nicht dein Plan gewesen ist. Ihr beide hättet im selben Aufklärungsteam sein sollen, stimmt’s?“   Panik durchzuckte Shikamarus Augen, doch dankbarerweise hielt er sie weiterhin abgewandt. „Uh…ja schon.“   „Wenn man bedenkt, dass du eigentlich schon auf Jōnin Level bist, auch wenn dir noch der Titel fehlt“, Asuma stockte und warf Shikamaru einen spöttisch ermahnenden Blick zu „bist du mehr als fähig, das Verstärkungsteam zu führen, während Neji den Aufklärungstrupp leitet.“   Darum. Geht. Es. Nicht!   „Wenn du es sagst.“, murmelte Shikamaru jedoch nur.   „Das tue ich. Und du wirst das gut machen.“ Der Sarutobi rieb sich über seinen bärtigen Kiefer. „Wenn man alle Dinge in Betracht zieht, ist es alles ziemlich ausgeglichen. Vielleicht hatte Hyūga ja recht, den Teamwechsel vorzuschlagen.“   Der Paukenschlag traf Shikamaru wie ein explodierender Hieb in die Magengrube.   Seine Augen schnellten zu Asuma. „Neji hat den Teamwechsel vorgeschlagen?“   Verwirrt sah der Sarutobi ihn an. „Ja.“   „Ich dachte du hast das vorgeschlagen und Tsunade-sama hat es nur mit ihm besprochen.“   Statt mich verfickt nochmal vorher zu informieren…   „Nein.“ Kopfschüttelnd steckte sich Asuma eine weitere Zigarette an. „Ich habe nur den Auftrag beim Feuertempel streichen lassen und vorgeschlagen, Naruto und Lee mit auf deine Mission zu schicken. Das war meine Vorstellung davon, dir einen Schubs zu geben und deine Strategiefähigkeiten herauszufordern. Daraufhin hat Neji den Tausch mit Ino und Shino vorgeschlagen.“   Was ihn automatisch an Shinos Stelle als Führer des anderen Teams setzt…hinterhältiger Bastard…wahrscheinlich werde ich ihn umbringen, noch bevor er es selber schafft…Scheiße…   Shikamaru zog sich von diesen Gedanken zurück ins Hier und Jetzt, als er bemerkte, dass Asuma immer noch redete.    „Was gut ist.“, fügte der Jōnin gerade hinzu. „Denn Ino muss sich auf ihr Training zur Medic-Nin für die Nijū Shōtai konzentrieren und Kurenai kann Shino für eine Nebenoperation brauchen, an der sie nicht teilnehmen kann.“   „Und die Hokage war einfach so…damit einverstanden und hat es genehmigt…“, raunte Shikamaru mehr zu sich selbst.    So viel dazu, dass sie ihren Teil der Abmachung einhält…   „Warum sollte sie nicht? Du und Neji seid die beste Wahl als Teamführer. Es macht doch nur Sinn, dass ihr beide separate Gruppen leitet.“   „Jo…“, erwiderte Shikamaru gedehnt, aber in seinem Inneren brodelte es. „Macht total Sinn…“   oOo   Es machte absolut keinen Sinn.   Nicht, als es passiert war und auch nicht im Nachhinein.    Da war keine Klarheit, keine bequeme Erklärung und keine Entschuldigung. Da war nichts außer Widersprüchlichkeit und Drang, ein Knistern und Reiben, genauso intensiv und roh, wie es ihre Körper gewesen waren.    Kami, gib mir einfach eine Sekunde Frieden…   Nejis Augen glitten auf, um den Dampf anzustarren, der von der Oberfläche seiner Teetasse wirbelte. Die Kondensation war wie ein Gespinst und erinnerte Neji an die rauchigen Klänge, die über seine Haut gerollt waren.    ‚Lass einfach los…‘   Beinahe hätte er die Tasse in seinem Griff zerbrochen.    „Neji, bist du ok?“   „Ja”, log er und spähte zu den grünen Iriden hinüber, die ihn ansahen. „Wir sollten bald aufbrechen.“   „Richtig.“ Sakura nickte und legte ihren Spieß mit Klößen ab, an dem sie gerade geknabbert hatte. „Kiba und Chōji wissen schon über den Teamwechsel Bescheid, oder?“   Neji brummte und erinnerte sich an einen überenthusiastischen Uzumaki im Büro der Hokage. „Ich wäre überrascht, wenn Naruto es noch nicht der gesamten Öffentlichkeit erzählt hat.“   „Wahres Wort.“   Während Sakura gleichzeitig ihre Klöße verschlang und ihre Ausrüstung überprüfte, richtete Neji den Blick erneut auf seine Teetasse. Er hob sie an, um einen Schluck zu nehmen – und hielt inne mit der heißen Keramik gegen seine Lippen gelehnt, seine mondgleichen Augen hoben sich kurz bevor eine phlegmatische Stimme hinter seinem Rücken an sein Ohr drang.    „Hyūga, ich muss mit dir sprechen.“   Neji drehte seinen Kopf ein winziges Stück zur Seite und fing die Reflexion von Licht auf dunklen Linsen ein; ein vertrautes Gesicht, das von einem hohen Kragen und einer tiefen Kapuze verdeckt wurde.   „Shino.“, grüßte der Jōnin und nickte mit dem Kopf in Richtung der Bank, die ihm gegenüberstand.    Der Aburama akzeptierte die wortlose Einladung und bewegte sich auf diese unheimliche Weise, die die anderen Chūnin nicht selten verstörte. Neji hatte damit jedoch noch nie wirklich ein Problem gehabt. Shino war still, zurückhaltend und intelligent und Neji hatte kein Problem mit irgendeiner dieser Qualitäten; was es nur umso unerklärlicher machte, warum das seltsame Gefühl von Unbehagen über seine Wirbelsäule kroch wie einer von Shinos Käfern.    Irgendetwas stimmt nicht.   „Hey Shino.“, grüßte Sakura den Insekten-Ninja lächelnd und schlang sich ihre Tasche über die Schulter, während sie sich von der Bank erhob. „Ich melde mich noch kurz bei Yamato und Kakashi-sensei. Wir sehen uns dann später mit den anderen am Tor.“   Neji nickte, hielt seine Aufmerksamkeit aber weiter auf Shino gerichtet, während Sakura sich zwischen den engstehenden Tischen des Teehauses hindurchschlängelte. Der Aburame nahm ihren freigewordenen Platz ein.   „Also“, begann Neji und setzte seine Tasse ab. „Worüber willst du mit mir reden?“   „Es gibt zwei Dinge, die ich besprechen möchte. Keins von beidem hat etwas mit mir zu tun.“ Shinos Stimme schwebte klar aber leise über den hohen Kragen seiner Jacke. „Das Erste wäre Hinata, denn sie hat Vorrang.“   Neji glättete sein Gesicht zu seiner gelassenen Maske und fuhr mit dem Daumen über den Rand seiner Tasse. „Und die zweite Sache?“   „Erstmal Hinata.“ Shino hielt seine tiefe Kadenz bei und Neji spürte instinktiv, dass sich der Aburame auf keinen Kompromiss einlassen würde.   „Na schön.“   „Vor dem Teamwechsel war sie deinem Team zugeteilt. Der Gruppe, die von Shikamaru geführt werden sollte.“   Der Hyūga blinzelte langsam. „Das ist korrekt.“   Für einen Moment schwieg Shino. „Während es ja sehr praktisch ist, dass Naruto und Lee die Teamstärke wieder ausgleichen, ist es wohl ebenso praktisch für dich, dass du jetzt als Kopf des Teams eingesetzt wurdest, das eigentlich ich hätte führen sollen.“   Überrascht legte Neji den Kopf ein wenig schräg. Angestrengt versuchte er, etwas aus Shinos Tonfall heraushören zu können, da es unmöglich war, dessen Gesichtsausdruck zu lesen. Es erschien ihm doch etwas kindisch, wegen einer Führerposition territorial zu werden.    „Hast du ein Problem damit?“, fragte Neji und hielt seine Stimme ruhig.   „Was habe ich dir gerade gesagt?“ Diese abgeschirmten Augen schienen ihn kühl zu mustern. „Hier geht es nicht um mich.“   „Ich sehe aber auch keinen Zusammenhang mit Hinata.“, konterte der Hyūga ebenso neutral.    „Wirklich? Hinata ist nicht länger Teil des Aufklärungstrupps. Du hast sie einfach so dem Verstärkungsteam zugeteilt.“   Wo zur Hölle soll das hier hinführen?   „Was für eine beeindruckende Beobachtung.“ Neji konnte sich den Sarkasmus einfach nicht verkneifen; es war immer noch besser, als dem Knoten aus Anspannung und Unbehagen nachzugeben, der an seinen Nerven zerrte. „Worauf willst du hinaus?“   „Beobachtung sagt mir auch, dass du vor drei Jahren – nach der Chūninprüfung – angefangen hast, deine Rolle als Hinatas Beschützer ernster zu nehmen. Es war nur eine subtile Veränderung in deiner Attitüde, aber dennoch eine offensichtliche. Vielleicht hast du es getan, um zu kompensieren, was du ihr angetan hast. Oder aber um deine eigenen Schuldgefühle zu lindern.“   Nejis Züge erstarrten. „Worauf willst du hinaus?“, wiederholte er.    „Dass du wieder damit anfängst, die gleichen Anzeichen von Verachtung ihr gegenüber zu zeigen, wie du es vor der Veränderung deines Herzens getan hast. Dieser Teamwechsel kurz vor knapp ist ein eindeutiger Beweis. Du meidest sie.“   „Das ist jetzt aber eine ziemlich subjektive Beobachtung.“ Neji schob seinen kalten Tee von sich und fühlte, wie ihm mit der Bewegung ein Teil seiner Geduld entglitt. „Und sie ist auch noch völlig unbegründet.“   „In diesem Fall verleiht es meiner anderen Schlussfolgerung nur noch mehr Gewicht, Hyūga.“, erwiderte Shino. „Du meidest deinen ganzen Clan.“   Nejis Augen verwandelten sich zu Eis – doch sein Blut war Feuer und der nur dünn verschleierte Zorn schlich sich in seine tiefe Stimme. „Vorsicht, Shino!“   Doch der Insekten-Ninja rührte sich nicht, blinzelte vermutlich nicht einmal hinter diesen irritierend unlesbaren Brillengläsern, die Neji aus irgendeinem Grund das Gefühl gaben, durchschaubar zu sein.    „Das ist nicht unbegründet, nicht wahr?“   „Ich scheitere daran, zu erkennen, was dich das angehen sollte.“   „Hinata gehört zu meinem Trupp“, erklärte Shino geradeheraus. „Sie geht mich etwas an. Und sie ist besorgt um dich.“   „Hat sie dir das gesagt?“   „Nein. Das musste sie aber auch nicht.“   Neji zog seine Hand von der Tischplatte zurück und legte sie auf einem Schenkel ab. Seine Finger verkrampften sich zu einer knöchelhervortretenden Faust. „Wo und wie ich meine Zeit verbringe und mein Leben außerhalb meiner Verpflichtungen dem Clan gegenüber diktiere hat absolut nichts mit dir oder ihr zu tun!“   „Die Tsubasa haben Dōjutsus gesammelt. Wenn man bedenkt, dass du dich zusammen mit Hinata auf deren Gebiet begeben wirst, sollte man eigentlich meinen, du wärst nicht so begierig darauf, getrennt von ihr zu operieren. Shikamarus Strategie hat das bedacht.“   Neji hob eine Braue und gab sich alle Mühe, nicht darauf zu reagieren. „Shikamaru hat zwei Byakugan Nutzer demselben Team zugeteilt. Es war eine fehlerhafte Strategie, die unsere Fähigkeiten verschwendet hätte.“   „Selbst wenn das als Fehler in Shikamarus Strategie angesehen werden könnte – was mehr als zweifelhaft ist – waren seine Beweggründe zumindest nicht hinterlistig oder eigennützig.“   Dieser Bastard.   Ein empörter Zorn brach aus seinen Fesseln tief in Neji und peitschte ein kurzes aufgebrachtes Glühen in seine Augen, bevor er es aufhalten konnte.    „Was willst du damit sagen, Aburame?“   „Ich mag es nicht, mich zu wiederholen.“ Shino schüttelte den Kopf. „Hinata macht sich Sorgen um dich. Das bringt sie in Gefahr. Als ein Hyūga, besorgt dich das etwa nicht?“   Als ein Hyūga…   Neji fühlte sich, als hätte ihm jemand eine lange vergessene Fessel um den Hals gelegt und eine unerwartete Bitterkeit brach sich in ihm Bahn und verlieh seiner Stimme eine ätzende Spitze.  „Natürlich…weil die Nebenfamilie ja lebt, um die Stammmitglieder zu beschützen…“, spie er aus.   Shino blieb für einen Moment still. „Weil sie deine Cousine ist, Neji.“   Blut ist nichts weiter als Wasser in unserem Clan…   Auf Messers Schneide dieses Gedankens lagen die Schuld und der Zorn, die ihn immerzu begleiteten; scharfe, bittere Emotionen, die sich immer wieder in die hintersten Winkel seines Verstandes bohrten…in einen Ort, der viel zu verletzlich war. Neji kämpfte gegen den Drang an, brutal die Tischplatte zu umklammern. Stattdessen löste er seine Faust und legte seine Handfläche ruhig auf dem Holz ab, während er sich erhob.    „Vielleicht solltest du etwas mehr Vertrauen in das Team haben, in dem sich Hinata befindet, statt dich bei mir darüber zu beschweren, wie wehrlos sie ist.“   „Ich habe nie gesagt, dass sie wehrlos ist.“, erwiderte Shino. „Und so wie ich das verstanden habe, war es Hinata, die das letzte Mal zu deiner Verteidigung eingesprungen ist.“   Muskeln verkrampften sich in Nejis Kiefer. „Ja und sieh dir an, wie gut das für sie ausgegangen ist.“   „Ganz genau.“, sagte der Aburama und der Hauch einer Drohung drängte sich in seine Stimme. „Man sollte meinen, dass du mit diesen Augen ein bisschen weniger blind wärst, Hyūga.“   Neji musste jede einzelne Sehne in seinem Körper anspannen, um sich davon abzuhalten, auf den Aburame loszugehen. Er ging tief in sich, um einen Sinn für Diplomatie zu finden, der noch nicht von seinem Frust manipuliert worden war. Tief einatmend lehnte er sich auf die Stütze seiner Handfläche und beugte sich etwas nach vorn, um direkt in die reflektierende Oberfläche von Shinos Sonnenbrille zu starren.    „Lass mich dir Grenzen zwischen meiner Cousine und mir jetzt sehr deutlich machen, Shino. Ich bin nicht verantwortlich für ihre emotionale Unreife und ihren Mangel an objektivem  Urteilsvermögen.“   Shino verharrte unbewegt, doch selbst in seinem Schweigen konnte Neji das Missfallen des Aburame beinahe spüren. Wie ein ruhendes Summen in seiner Aura und schleichende Missbilligung in diesen maskierten Augen, die Neji nicht sehen konnte. Doch er musste sie auch nicht sehen. Zumindest so viel konnte er in dem rätselhaften Ninja lesen.    Neji schüttelte den Kopf. „Ich verstehe deine Besorgnis um sie, Shino, aber um ehrlich zu sein…das ist nicht mein Problem.“   „Du stiehlst meine Sprüche, Hyūga.“, erklang eine trügerisch träge Stimme direkt hinter ihm.    Wie zur Hölle hat er es geschafft, mir so nah zu kommen?   Er hatte es nicht einmal bemerkt.    Neji veränderte den Winkel seines Blickes ein winziges Stück und konzentrierte sich auf Shinos Brillengläser, um Shikamarus Reflexion in den Linsen zu erkennen. Mit der rechten Hüfte hatte sich der Nara gegen die Seite einer Bank gelehnt und verharrte in einer faulen lümmelnden Pose, die auf eine viel lockerer Stimmung schließen ließ, als die, die Neji sofort zwischen ihnen knistern spüren konnte.    Verdammt.   Mit einer bemüht kontrollierten und ruhigen Miene zog sich Neji von Shino zurück und drehte leicht den Kopf ohne den Schattenninja anzusehen. „Wir sollten uns am Tor treffen, Nara.“   „Ja…zumindest das hat sich nicht geändert.“, erwiderte Shikamaru und gab sich keine Mühe, die Stacheln in seiner trägen Stimme zu verbergen.    Neji weigerte sich, darauf zu reagieren, richtete seine Aufmerksamkeit noch einmal auf den Aburame und fragte abgehackt: „Was war die andere Sache, über die du mit mir sprechen wolltest?“   Shino musterte ihn für einen langen Augenblick mit mehr Verachtung als Nachdenklichkeit. Neji machte sich auf eine peinliche Stille gefasst, doch dankbarerweise unterbrach der Aburame die Pattsituation. Stattdessen griff Shino in seinen Kapuzenmantel und zog ein kleines Glas daraus hervor, das er auf den Tisch stellte.    „Kikaichū Käfer“, erklärte er. „Zum Fährtenlesen, solltet ihr sie brauchen. Hinata oder Kiba können die Weibchen von den Männchen unterscheiden.“   Neji griff nach dem Glas. „Danke.“   Flüchtig nickte er Shino zu und bot sonst nichts an, bevor er sich für einen raschen Ausweg entschied und in einen angrenzenden Gang glitt, um Shikamaru auszuweichen. Rasch lief er zur Tür und ließ das Glas mit den Käfern in seiner Kordeltasche verschwinden, die er über der linken Schulter trug. Er konzentrierte sich darauf, einfach nur vorwärts zu schreiten und nicht zurückzusehen.    Lauf einfach weiter.   Er trat auf die Straße hinaus und die feuchte Luft legte sich schwer auf seine Lungen. Der Regen hatte noch weiter nachgelassen und war nicht mehr als ein sanftes Nieseln – ganz anders als die wilden Schritte, die er spüren konnte, wie sie rasch zu ihm aufschlossen.    Er wandte den Kopf und in seinen blassen Augen blitzte eine Warnung auf. „Spar dir den Atem, Nara!“   Shikamaru starrte ihn finster an, zuckte dann mit den Achseln und ließ ohne Vorwarnung seine Faust auf Nejis Gesicht zuschnellen; er legte sein ganzes Gewicht in den Schlag. Eine Nanosekunde vor dem Einschlag neigte Neji seinen Kopf zur Seite und spürte Knöchel an seiner scharfen Kieferlinie entlangschrammen. Beinahe hätte er es versäumt, den rückwärtigen Hieb von Shikamarus Ellbogen zu bemerken und konnte ihm gerade noch ausweichen.    Beide sprangen einen Schritt zurück, was Neji einen Moment Zeit gab, die heftigen und gewaltbereiten Spannungen zu registrieren, die zwischen ihnen hin und her wogten. Sie zogen alles an die Oberfläche, was er in seine innersten Tiefen verbannt hatte und von dem er so sicher gewesen war, er könnte es kontrollieren.    Ich werde das unter Kontrolle halten.   „Was zur Hölle machst du da?“, zischte Neji und seine Augen wanderten schnell umher, um den Nara auf die Öffentlichkeit dieser Situation aufmerksam zu machen.    „Ich spare mir meinen Atem.“, konterte Shikamaru mit einem freudlosen Grinsen. „Missbrauchst Asuma als Bauern? Du bist wirklich ziemlich clever, Hyūga, das muss ich dir lassen.“   Offensichtlich hatte es keinen Ausweg aus der Unvermeidbarkeit gegeben, dass Shikamaru die Puzzleteile derart schnell zusammensetzen würde. Neji konnte nicht anders, als die Intelligenz des Nara im Moment etwas mehr zu hassen, als er sie bewunderte.    Verdammt.    Neji hielt seinen undurchdringlichen Abstand und ließ sich nicht zu irgendeinem Gesichtsausdruck herab, der eventuell zu einem Riss in seiner Defensive führen könnte. Shikamaru hatte es bereits geschafft, wie ein Schatten unter die erste Schicht zu gleiten und Neji wollte auf keinen Fall andeuten, dass es noch weitere Schwächen gab, die ausgenutzt werden konnten.    Wir haben keine Zeit dafür.   Scharf machte Neji auf dem Absatz kehrt und verließ die Hauptstraße, um zumindest ein bisschen Privatsphäre zu haben. Shikamaru folgte ihm weniger eilig, doch mit nicht geringerer Verärgerung.    „Ich habe getan, was nötig war.“, informierte Neji den Nara und hielt einige Schritte Distanz zwischen ihnen, als er sich endlich umwandte, um den anderen Ninja anzustarren. „Jetzt im Moment ist die Mission alles, was wichtig ist.“   Shikamaru schnaubte und lehnte sich gegen eine Wand. „Ich bin die Leute so leid, die mir sagen, was nötig ist, also warum spielst du nicht einen besseren Trumpf aus?“   „Das ist kein Spiel, Nara.“   „Nein, so wie es aussieht ist es nur ein ‚Spiel‘, wenn ich es kontrolliere, oder? Aber nicht, wenn du derjenige bist, der alle verfickten Steine in Position bringt.“   Nejis Augen verengten sich zu Schlitzen. „Es war notwendig.“   „Du lästiger Bastard! Du hast es nicht mit mir abgesprochen!“   „Das musste ich auch nicht. Deine Strategie war fehlerhaft.“   „Warum? Weil sie dich für deinen Geschmack ein bisschen zu offen gelassen hat? Hast du Angst davor, mit zwei Leuten in einem Team zu sein, die deinen Bullshit möglicherweise durchschauen? Oder bist du wirklich ein derartiger Kontrollfreak, dass du nicht damit umgehen kannst, nur der Zweite in der Rangfolge zu sein?“   Nejis Lippen verzogen sich beinahe zu einem Knurren, bevor er sich gerade noch fangen konnte. Auf diese Worte zu reagieren wäre genau das, was Shikamaru wollte; also zur Hölle damit.    „Finde deine Antworten, wann immer du willst, Nara.“, schnappte er zurück. „Aber jetzt haben wir keine Zeit dafür.“   „Du hast nicht erwartet, dass sich Shino wegen Hinata einschaltet, oder?“   Neji gab sich alle Mühe, einen heißen Ansturm von Zorn niederzukämpfen und weigerte sich zuzugeben, dass das hier nicht eines der Dinge war, die er erwartet hatte. „Was ich vorausgesehen habe, war ein erträgliches Risiko.“   „Und für deinen eigenen selbstsüchtigen Vorteil wird die ganze Strategie über Bord geworfen.“, knurrte Shikamaru. „Wenn du schon unbedingt das Sagen haben musst, dann informiere wenigstens die Leute, die deswegen ins Kreuzfeuer geraten. Hast du daran überhaupt gedacht?“    ‚Denk nicht nach…‘   Neji zog sich selbst von der Erinnerung an diese heiser gesprochenen Worte zurück und schüttelte den Kopf, um die Umklammerung zu lösen, die sie um seinen Verstand gelegt hatten.    „Jetzt willst du also, dass ich nachdenke? Manche Dinge sind ‚keine Kopfsache‘, oder? Waren das nicht deine Worte?“, fauchte Neji in einem vernichtenden verbalen Schlag, der die Aura zwischen ihn traf.    Scharf riss Shikamaru den Kopf zurück. „Das ist schwach von dir, Hyūga.“   Nejis Finger schlossen sich zu einer Faust, bevor er sie wieder ausstreckte und versuchte, seinen brodelnden Zorn zur Unterwerfung zu zwingen. Seine Brust spannte sich um die aufkochende Rage herum an; aufgebrachte, bittere Wut, ausgelöst durch den Gedanken, dass – wieder einmal – Shikamaru über diese Kontrolle verfügte, die er selbst auch einst besessen hatte.    Er fühlte sich betrogen, als wäre ihm eine Rettungsleine entrissen worden.    Nein.   „Ich werde es jetzt sehr einfach für dich formulieren, Nara, da ich sehe, dass wir uns auf einem niedrigen Niveau bewegen.“ Neji beugte sich etwas nach vorn, seine Augen waren hart. „Ich stehe im Rang über dir. Ist das simpel genug für dich?“   „Ich würde ja sagen“, murmelte Shikamaru und hob eine Braue „wenn ich nicht der Meinung wäre, dass du auf etwas anderes anspielst.“   Der Hyūga trat näher, bis sie Zehe an Zehe voreinander standen; das leise Schnurren in seiner Stimme trug nur zu der Drohung in seinen Worten bei. „Dann sag nein und ich werde es noch simpler für dich machen.“   „Wach auf.“, hauchte Shikamaru kopfschüttelnd zurück. „Du hattest deine Chance, mir das Genick zu brechen und du hast sie nicht ergriffen.“   Der Blick aus Nejis blassen Augen fiel hinunter zur Kehle des Schattenninja. Trotz des schwarzen Stoffes konnte er sich die Blutergüsse vorstellen, die die Haut des Naras zeichneten. Neji grinste bitter und seine Stimme fiel tiefer zu einem todbringenden Wispern.    „Was für ein Glück für dich, dass ich nicht vorhabe, den Rest meines Lebens hinter Gittern zu verbringen, nur weil ich deines beendet habe.“   „Zu dumm“, erwiderte Shikamaru und sein Atem sorgte dafür, dass sich die Härchen in Nejis Nacken aufstellten. „Ist es nicht das, was du ohnehin schon tust?“   Obwohl er keine weitere Klarheit zu diesen Worten hören wollte, hob Neji eine Braue. Doch unglücklicherweise las Shikamaru die Frage auf seinem Gesicht und antwortete in einem Raunen.   „Wie du schon immer gewesen bist, nicht wahr?“, wisperte der Schattenninja. „Ein Vogel in einem Käfig, genau wie du gesagt hast.“   Ein quälendes Gefühl brach wie eine Wunde tief in Nejis Brust auf. In seinem Schock hätte er beinahe nicht bemerkt, dass er Schmerzen hatte, bis seine Rippen begannen, sich zusammenzuziehen und sich Atemlosigkeit wie eine Faust um ihn schloss.    Wann habe ich das gesagt?   Neji legte die Stirn in Falten. „Das ist Jahre her…“   „Eigentlich eher nur zwei Monate“, korrigierte Shikamaru, doch es lag keinerlei Sarkasmus oder Bissigkeit in seiner Stimme.    Der Schattenninja klang fast schon zu leise; es war die gefährliche Art stiller Worte, von der Neji niemals gewollt hatte, dass sie direkt an ihn gerichtet wurde. Sie kratzte an denselben scharfen Splittern in ihm, die Hinata mit ihren Worten damals auf der Lichtung berührt hatte; als sie seinen Vater erwähnt hatte.    Opfer…Käfig…vor zwei Monaten…   „Das habe ich nie gesagt.“, fauchte Neji, seine Stimme ein heißer Ansturm der Verleugnung.    „Doch das hast du. Du warst betrunken.“   Das Stirnrunzeln auf Nejis Gesicht fror ein, seine Augen zuckten ruhelos auf und ab, während sein Hirn nach dem trunkenhaften Ausrutscher suchte. Er konnte sich an kaum etwas aus dieser Nacht erinnern. Als er alle seine Sinne – und noch dazu heftige Kopfschmerzen – wiedererlangt hatte, war er am nächsten Morgen zügig vor dieser Nacht geflohen.   Auf keinen Fall hätte ich so etwas jemals gesagt…warum sollte ich? Das kann unmöglich wahr sein…   Doch warum fühlte es sich dann so an, als wäre er soeben ausgeweidet worden?   Ablehnung wäre der schnellste und effektivste Weg, um den Schmerz zu betäuben. Und so errichtete er diese Barriere aus falscher Überzeugung, die einst seine fatalistische Philosophie über Bestimmung und Schicksal geschützt hatte.    „Das hätte ich niemals gesagt.“, presste er hervor. „Niemals!“   Langsam blinzelnd zog Shikamaru ein wenig den Kopf zurück, um Neji durch seine Wimpern hindurch anzusehen. Der Hyūga erwartete Sarkasmus oder Zorn und bereitete sich beinahe schon darauf vor, es als berechtigten Grund nutzen zu können, um das zu zertrümmern, was auch immer es war, das sich unruhig in ihm regte, wann immer Shikamaru ihm so gottverdammt nah war.    „Schätze, dann lügt wohl einer von uns.“, sagte Shikamaru schließlich.    Es war nicht die Antwort, die Neji gewollt hatte. Rasch zog er Luft durch die Nase ein und wich einen Schritt zurück, bevor sich ihre Atemzüge auf diese Weise ineinander verweben konnten, die dafür sorgte, dass er die Fähigkeit, überhaupt atmen zu können, vollständig verlor.    „Als würde es eine Rolle spielen.“, schnappte Neji. „Was eine Rolle spielt, ist die Mission und sofern es das Ändern deiner Strategie betrifft, Shikamaru, dein verletzter Stolz interessiert mich nicht.“   „Stolz?“, Shikamaru spie das Wort aus und ein Aufflammen ungläubiger Frustration brannte in seinen Augen, bevor die Hitze abrupt erstarb und nichts weiter als einen hohlen Blick zurückließ. „Du denkst wirklich, dass Stolz der Grund dafür ist, dass ich angepisst bin?“   Stille.    Niemand würde in diesem Augenblick nachgeben. Ihre sinnbildlichen Hörner hatten sich ineinander verhakt und sie beide gruben ihre Ballen tief in den Boden, um nicht zurückzuweichen. Zumindest überzeugte sich Neji selbst davon, dass es so zwischen ihnen war…und die Illusion war perfekt, logisch und absolut glaubwürdig. Zumindest, bis Shikamaru etwas tat, dass das alles nur unglaublich kompliziert machte.    Der Bastard lächelte.   Seine Lippen bogen sich in einer sanften Kurve nach oben.    Und diese sanfte Kurve drang geradewegs durch Nejis Defensive – ein scharfer, brutaler Stich.    ‚Lass mich ein…‘   Der Stich hinterließ eine Wunde der Leere in seinem Inneren. Er hatte kaum Zeit, den angerichteten Schaden zu kaschieren, bevor Shikamaru den Kopf schüttelte und eine ironische und allzu vertraute Warnung raunte.    „Vorsicht, Hyūga.“   Neji wusste sofort, was das bedeutete, doch es dauerte einen Moment, bis er sich erholt hatte und antworten konnte. Und dann tauchte ein orangener Blitz an der Peripherie seines Sichtfeldes auf, bevor eine heisere Stimme losbrüllte.   „Hey! Endlich habe ich euch gefunden!“   Neji blinzelte und wandte Naruto einen gelassenen und leicht versteinerten Blick zu, als der Uzumaki zu ihnen herüber sprang. „Naruto.“   „Warum zur Hölle braucht ihr so ewig?“, plärrte der Jinchūriki und schüttelte sich Wasser aus den Haaren, bevor er zu Shikamaru hinüber schielte. „Und he, was soll dieser Blick? Dauernd schaust du mich so böse an, wenn Neji bei dir ist und ich dazu komme! Was? Plant ihr beide die Weltherrschaft oder sowas?“   Neji hob eine Braue, reagierte sonst aber nicht, während sich Shikamaru für den flachen und belästigten Gesichtsausdruck entschied, der für ihn so natürlich war wie atmen.    „Du bist immer noch laut…“, sagte der Nara gedehnt. „Und es ist immer noch früh.“   „Na dann wach endlich mal richtig auf, Faulpelz.“ Naruto verzog das Gesicht und beugte sich viel zu nah Shikamaru entgegen, um in dessen halb geschlossene Augen blicken zu können. „Bist du krank?“   „Nicht mal annähernd.“ Shikamaru lehnte sich auf den Fersen zurück. „Lass das.“   „Im Ernst, du siehst irgendwie…“   „Naruto, sind die anderen bereit zum Aufbruch?“, unterbrach Neji den energiegeladenen Ninja.    „Jo, wir warten alle nur auf euch beide.“, meckerte Naruto augenrollend, bevor er seinen Kopf zurückzog. „Pff! Ihr seid mir zwei tolle Teamführer.“   Neji tauschte einen raschen Blick mit Shikamaru aus.    Doch der Nara zuckte nur mit den Schultern und drehte sich bereits, um neben Naruto herzulaufen, eingehüllt in den Komfort seiner gelassenen Haut, die er sich erneut übergestreift hatte…die in völligem Kontrast zu dem Feuer und den Schatten stand, die noch wenige Momente zuvor in seinen Augen gestanden hatten.    Dieser Chamäleon-Akt täuschte Neji nicht.    Doch auf der anderen Seite wusste Neji, dass sich Shikamaru genauso wenig von ihm täuschen ließ.   _______________________________   Uiuiui nach dieser Intimität jetzt absolute Spannung...habt ihr das schon erwartet, oder seid ihr eher geschockt? ;) Egal wie, ich hoffe auf jeden Fall, dass euch das neue Kapitel gefallen hat! Nach einer winzigen Pause geht es also weiter mit ShikaNeji! Ich habe diese Tage aber auch irgendwie wirklich gebraucht, um ein wenig den kreativen Burnout auf Abstand zu halten. Dabei haben mir auch soooo sehr alle eure unglaublich unterstützenden Worte geholfen, vielen vielen Dank, ich kann gar nicht beschreiben, wie viel mir jedes einzelne bedeutet! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)