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Break to Breathe

von

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One good turn deserves another!

„Ich entscheide mich für den Tod…und ich entscheide mich für meine eigene Freiheit…“

 

Die Stimme erklang in einem weichen, melodischen Bariton, an den sich Neji erinnern konnte, obwohl es Jahre her war, seit er ihn das letzte Mal gehört hatte. Und obgleich diese Worte niemals direkt an ihn gerichtet gewesen waren. 

 

Ich träume schon wieder…oder nicht?

 

Doch diesmal war es eine andere Art des Schmerzes. Er breitete sich von seiner Brust aus und erblühte wie eine blutige Rose. Er meinte zu spüren, wie ein Phantom über seinen Kopf streichelte und nahm ein vertrautes, trauriges Lächeln wahr. 

 

„Neji…du musst leben…“

 

Verwirrung beherrschte seinen Geist. Warum diese Worte? Von allen Worten, die es gab; es ergab keinen Sinn. 

 

Vater…?

 

Er hörte das flatternde Flügelschlagen von Vögeln. Die Erscheinung dieses vertrauten Gesichtes verblasste und mit ihm alle nachklingenden Spuren des Traumes – aber nicht der Schmerz. 

 

Warum sollte ich nicht leben wollen…?

 

Nejis Augen flackerten auf und zittriger Atem verließ wispernd seine Lippen, als sein Verstand langsam zurück an die Oberfläche seines Bewusstseins kroch. Kaum hatte sich seine Sicht vollständig geklärt, erkannte er, dass er an eine beige Zimmerdecke starrte; der in kahlem Weiß gestrichenen Decke seines eigenen Zimmers völlig unähnlich. 

 

Dann erinnerte er sich daran, wo er war. 

 

Nara.

 

Neji blinzelte langsam und gab seinen Sinnen Zeit, sich wieder zu normalisieren. Er bewegte seine Hand, deren Fingerspitzen auf seinem Bauch ruhten, bevor er sie nach oben bis zu seiner Brust wandern ließ und aus einer Erinnerung heraus die Chakrapunkte entlangstrich. 

 

Es sollte nicht mehr so schmerzen…ich habe es zu sehr forciert, zu früh…als ich gegen den Tsubasa gekämpft habe…

 

Er zog tief Luft in seine Lungen, hielt sie, bis er bis fünf gezählt hatte und atmete langsam aus, während er sich gegen den Drang zu husten anspannte. Es gab keinen Zweifel; der wiederholte Einsatz der Handflächenrotation hatte den Großteil des Schadens verursacht. So konzentriertes Chakra aus allen Chakrapunkten auszustoßen, vor allem aus denen, die er manipuliert und blockiert hatte, hatte diese verheerende Rückwirkung ausgelöst.

 

Ich muss mir eine andere Form der Verteidigung ausdenken…zumindest, bis ich einen Weg gefunden habe, das wieder in Ordnung zu bringen…

 

Neji ließ die Hand wieder an seine Seite fallen und sein Blick löste sich von der Zimmerdecke, um den eleganten Pinselstrichen zu folgen, die sich in handgemalten Bildern über die Fusama Paneele erstreckten. Sie stellten eine ästhetische Chronik der Hirschherden dar, um die sich die Nara kümmerten. 

 

Schlagartig kehrte die Erinnerung an letzte Nacht zurück; oder war es die Nacht davor gewesen?

 

Wie lange habe ich geschlafen?

 

Das leise Zwitschern von Vögeln zog seine Aufmerksamkeit auf die Shoji Tür, die weit genug offen stand, um eine kühle Brise in den Raum wehen zu lassen. Gemessen an dem einfallenden Licht war es noch früh am Morgen. 

 

Wie viele Tage sind vergangen?

 

Neji schob einen Arm nach hinten und stützte sich vorsichtig auf den Ellbogen auf. Er musterte das Zimmer und sein Blick fiel auf eine vertraut aussehende Reisetasche. Er nahm sie oft mit sich, wenn er auf Missionen geschickt wurde, die weiter vom Dorf entfernt waren. 

 

Wie…?

 

Auf keinen Fall wäre Shikamaru zum Hyūga Anwesen gegangen; was nur den Schluss zuließ, dass irgendjemand die Tasche vorbei gebracht hatte. Ein unbehagliches Gefühl breitete sich in Nejis Magengegend aus, doch er zwang sich, es zu ignorieren und stattdessen die Tatsache zu würdigen, dass er zumindest Kleidung zum Wechseln hatte. 

 

Eine Notiz.

 

Auf der Tasche lag ein gefaltetes Stück Papier. Eine fein geschwungene Braue wanderte nach oben und Neji streckte sich, um nach der Nachricht zu greifen. Er schob einen Daumen in die Falte und klappte das Blatt auf. 

 

Essen im Kühlschrank. Schmerztabletten in der Küche. Dein Zeug ist in deiner Tasche und du hast Rückendeckung was den Clan angeht. Mach dir nicht die Mühe, nach dem zu suchen, was fehlt – du wirst es nicht finden. Ich bin bald zurück. Stell nichts Dämliches an. Versuch zu entspannen – Shikamaru

 

Neji starrte auf die träge hingekritzelten Worte, seine Augen überflogen noch einmal die Nachricht. 

 

Fehlt? Was zur Hölle soll denn fehlen?

 

Neji ließ seinen Blick durch das Zimmer wandern und sein müder Geist versuchte gleichzeitig festzustellen, was möglicherweise abwesend war. Doch das Einzige, das seines Wissens nach im Moment fehlte, war Shikamaru. 

 

Will er mich veralbern?

 

Er runzelte die Stirn, als seine Iriden sich erneut auf die Notiz richteten. Wenn er ‚Rückendeckung‘ hatte, dann gab ihm das immerhin etwas Zeit, um eine Lösung für diese ganze Situation zu finden. 

 

Was das unterstrichene ‚entspannen‘ anging…

 

„Idiot“, schnaubte Neji trotz seines leicht zuckenden Mundwinkels. 

 

Mit einer trägen Bewegung legte er den Zettel zurück; sein Verstand war immer noch leicht schlaftrunken. Erst als Neji den Futon zusammengerollt, seine Reisetasche überprüft, anschließend ins Badezimmer gegangen und dann im Spiegel für einen langen Moment empört auf seine Stirn gestarrt hatte, wurde ihm bewusst, was fehlte.

 

Dieser Bastard!

 
 

oOo
 

 
 

Das Schwein war argwöhnisch. 

 

Daran gab es nicht den geringsten Zweifel.

 

Shikamaru konnte es an der Art erkennen, wie es ihn ansah, als er sich der Residenz der Hokage näherte. Die Perlaugen des Tieres verengten sich auf eine zweifelsohne kritische Weise. 

 

Es ist nur ein verdammtes Schwein…reiß dich zusammen…

 

Tonton musste auf irgendeine seltsame präkognitive Art seine Gedanken gelesen haben, denn das Schwein gab ein langgezogenes Grunzen von sich, das klang als versuchte sie zu knurren. 

 

Mit Akamaru komm ich ja klar…aber dieses Schwein ist einfach seltsam.

 

„Hey.“, sagte er schleppend und schlenderte an dem pinken Tier vorbei. „Du hast mich an den Hund verpfiffen…das ist nicht cool.“

 

Tonton wackelte mit den Ohren und schüttelte kurz ihren rundlichen kleinen Körper, bevor sie ihm hinterher trottete. Verärgert linste Shikamaru auf das rotgekleidete perlentragende Haustier der Hokage hinunter. 

 

Im Ernst, warum zur Hölle muss die Hokage ihr Schwein so ausstaffieren? Frauen…

 

„Shikamaru!“

 

Mist.

 

Der Schattenninja verwandelte seinen nächsten Schritt in eine träge 180 Grad Drehung und bog einen Arm zurück, um die Spannung aus seinem Nacken zu reiben, während Asuma auf ihn zu kam. Ein dünner Rauchfaden kringelte sich von der Zigarette aufwärts, die zwischen seinen Lippen hing.

 

Ah, seine Zigaretten.

 

„Sei nicht sauer, ich hab es nicht vergessen. Ich wurde nur auf halbem Weg gekidnappt und…“, begann Shikamaru zu erklären und griff in seine Flakjacke, um das neue Päckchen daraus hervor zu angeln, das er gekauft und mit den angebrochenen Schachtel ausgetauscht hatte. 

 

Er warf sie Asuma entgegen, der die Zigaretten mit einer Hand fing. Seine tiefbraunen Augen überprüften automatisch den Markennamen. 

 

„Gekidnappt, huh?“ Asuma grinste und salutierte Shikamaru lässig mit den Zigaretten, bevor er sie in einer Tasche verschwinden ließ. „Deswegen habe ich eigentlich nicht nach dir gerufen, aber erspart mir die spätere Fragerei.“

 

„Was gibt’s denn?“ Shikamaru schloss seine Augen zu einem halb interessierten Ausdruck und versuchte das Schwein zu ignorieren, das zu ihm hoch starrte. 

 

Asuma hob eine Braue und verzog seine Lippen zu einem schiefen Lächeln, das Shikamaru nervös gemacht hätte, wenn es ihm nicht so vertraut wäre. 

 

„Ino meinte, du hättest gestern den halben Tag verschlafen.“, sagte Asuma und nahm die Zigarette aus dem Mund, um eine dünne Rauchfahne auszustoßen. „Stimmt das?“

 

Shikamaru beobachtete, wie sich die bläulich graue Wolke verflüchtigte. „Ich hatte den Tag frei.“

 

„Du hattest auch einen ganzen Haufen unbearbeiteter Analysereporte über das Defensivsystem des Dorfes.“

 

Fuuuuuck…

 

Shikamaru verzog das Gesicht. „Jo…“

 

Asumas Augen verengten sich; doch nicht unfreundlich. Im Grunde sah er beinahe besorgt aus – was vermutlich noch schlimmer war. Der Nara gab sich Mühe, nicht allzu ertappt auszusehen und seufzte genervt auf, während er sich am Hinterkopf kratzte.

 

„Wie tot bin ich deswegen?“

 

„Ist schon okay.“ Asuma schmunzelte. „Ich habe der Hokage gesagt, sie soll nicht so streng mit dir sein, wenn man bedenkt, dass du ja zu dieser Mission gerufen wurdest.“

 

„Ja, das wäre dann wohl das Kidnapping.“

 

„Du bist kein Kind mehr, Shikamaru. Was dagegen den ‚napping‘ Part angeht…naja…wenn man es wörtlich übersetzt passt es irgendwie…“ Asumas Stimme verlor sich genauso langsam wie der Rauch, der seine Lippen verließ. 

 

Shikamaru stöhnte und lehnte sich gegen die Mauer. „Mann, es ist viel zu früh für eine Standpauke…“

 

Die Lippen des Sarutobi kräuselten sich. „Ich hatte nie vor, dir eine Standpauke zu halten, ich wollte dich nur vorwarnen.“

 

„Ah Mist…warum das?“ Auf einmal hatte Shikamaru eine gute Vorstellung, warum ihn das Schwein so seltsam anstarrte.

 

„Die Hokage will, dass diese Berichte erledigt werden. Schnell.“

 

„Dachte ich mir…wie nervig…“

 

„Hast du denn irgendwas anderes zu tun?“, fragte Asuma lässig, doch Shikamaru erkannte sofort, dass der Jōnin etwas aus ihm herauslocken wollte.

 

Er hatte nicht vor, den Köder zu schlucken. 

 

„Jo, ich muss dringend zu Ino und ihr sagen, dass sie aufhören soll, Mami zu spielen.“

 

Asuma lachte auf und kratzte die Bartstoppeln an seinem Kiefer, bevor er mit den Schultern rollte. „Ah, Shikamaru. Es ist nichts Verkehrtes einer Frau zu gestatten, sich um dich Sorgen zu machen.“

 

„Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Kurenai dich genauso brutal behandelt wie Ino mich.“ Shikamaru grinste und unterdrückte den Drang zu giggeln, als Asuma überrascht und nervös hustete. „Wobei ich mich natürlich auch irren kann…“

 

Es war ein interessanter Anblick, den Jōnin krebsrot werden zu sehen. Shikamaru beobachtete mit trockener Belustigung und offensichtlicher Befriedigung, wie sich Asuma mit der Faust gegen die Brust schlug, um nicht noch mehr husten zu müssen. Der Nara wusste, wann er eine Situation ausnutzen konnte und im Moment sah er nicht den geringsten Grund, warum er diese Chance verstreichen lassen sollte. 

 

Und außerdem war es einfach viel zu amüsant.

 

„Ganz ruhig, Asuma-sensei. Schließlich würde ich nie wollen, dass diese kostbare Luftröhre beschädigt wird…Frauen mögen es doch, wenn man ihnen ein Ständchen bringt und all den Rotz, oder?“

 

„Ein Ständchen bringen?“ Der Vorschlag ließ Asuma tief gedemütigt aussehen. „Ich singe nicht.“

 

„Oh, also leugnest du es gar nicht?“ Shikamaru grinste träge und verschränkte die Arme.

 

Asumas Augen weiteten sich albern. „Was leugnen?“

 

„Hey, ist okay, ich werde schon nichts ausplaudern.“

 

„Es gibt nichts auszuplaudern.“, konterte der Sarutobi viel zu schnell und immer noch mit einem herzallerliebsten karmesinroten Teint.

 

„Klar, darauf will ich wetten.“, neckte der Nara. 

 

„Hast du nicht ein paar Berichte zu bearbeiten?“, grummelte Asuma und versuchte so seine Verlegenheit zu kaschieren; scheiterte jedoch kläglich.

 

Shikamaru grinste, stieß sich von der Wand ab und schlurfte weiter in Richtung der Hokage Residenz. Träge hob er eine Hand und winkte über die Schulter. „Bis dann.“

 

Verhör vermieden. Sehr schön.

 

Das leise Trippeln von Tsunades Schwein, das neben ihm her trottete zog seine Aufmerksamkeit hinunter auf das lästige Tier, als er das Gebäude betrat.

 

„Hör auf, mir nachzulaufen.“

 

Das brachte ihm jedoch nur einen weiteren kritischen Blick von Tonton ein, bis das Schwein etwas bemerkte. Shikamaru wandte gerade den Kopf, als eine ausgelaugt wirkende Shizune um die Ecke kam. 

 

„Tonton! Da bist du ja!“, keuchte die Medic-Jōnin und ging in die Hocke, um sich das Schwein unter einen Arm zu klemmen. „Und du hast Shikamaru gefunden!“

 

„Mich gefunden?“ Shikamarus Augen wanderten zwischen dem Tier und Shizune hin und her. „Du hast das Schwei..“

 

Das Schwein quiekte schrill.

 

„…Tonton“, korrigierte sich Shikamaru flach, „geschickt, um mir nachzulaufen?“

 

Shizune seufzte nervös. „Tsunade-sama will diese Berichte.“

 

„Jo, also was das angeht…“

 

Shizunes finstere Miene schnitt ihm das Wort ab. 

 

„Keine lahmen Entschuldigungen, Shikamaru! Nächste Woche findet ein Treffen mit dem Ältestenrat statt und sie braucht dafür die ausgearbeiteten Pläne, was wiederrum bedeutet, dass deine Reporte spätestens bis morgen erledigt sein müssen.“

 

Shikamaru seufzte gedehnt und ignorierte den säuerlichen Blick, mit dem die Frau ihn bedachte. Das war nicht unbedingt das gewesen, was er sich von diesem Morgen erhofft hatte. Wenn schon Shizune schlecht gelaunt war, wollte er gar nicht erst wissen, welche Ader wohl bei Tsunade geplatzt war. Oder wessen Kopf rollte.

 

Solange es nicht meiner ist.

 

„Nara Shikamaru!“

 

Wie aufs Stichwort donnerte die Stimme der Godaime mit genug Macht den Gang entlang, um ihr Opfer in Todesangst zu versetzen. 

 

Scheiße…das wäre dann wohl ich.

 

Shikamaru blieb eine Nanosekunde, um sich zu fragen – und nicht zum ersten Mal – ob es weniger schmachvoll wäre, wie ein kleines Mädchen davon zu rennen, oder wie eines zu schreien. 

 

„Wo zur Hölle bist du gewesen?“, verlangte Tsunade zu wissen, ihre grasgrüne Robe bauschte sich hinter ihr und verlieh ihrem Zorn eine zusätzliche unnötige Dramatik. „Du und Hyūga Neji habt einiges zu erklären!“

 

Shikamaru erbleichte und erholte sich gerade noch rechtzeitig, um etwas herzustellen, das – wie er hoffte – ein überzeugender Ausdruck der Verwirrung war. 

 

„Stimmt irgendwas nicht?“, waren die unintelligenten, unbeabsichtigten und automatischen Worte aus seinem Mund. 

 

Tsunade kam scharf an der Seite von Shizune zum Stehen, die sichtbar neben der vor Wut überschäumenden blonden Frau zusammenzuckte. Doch Tsunades finsterer Blick galt dem Nara. 

 

„Versuch nicht, mich für dumm zu verkaufen!“ Eine kurze unangenehme Pause entstand, bevor Tsunade fortfuhr. „Warum hast du nach der Mission nicht Bericht erstattet? Das ist Pflicht, das weißt du und so wie ich es verstanden habe, warst du der einzige unverletzte Shinobi.“

 

Wäre nicht das erste Mal, dass das passiert…

 

Shikamaru verzog innerlich das Gesicht, schaffte es aber, einen lobenswert ruhigen Ausdruck beizubehalten. 

 

„Das ist richtig.“

 

„Außerdem hast du das Verstärkungsteam angeführt, also wäre es deine Aufgabe gewesen, an der Nachbesprechung teilzunehmen.“

 

„Ich weiß.“

 

„Du weißt?“ Tsunades Stimme wurde um einige Dezibel lauter. „Soll das heißen, dass du keine legitime Entschuldigung dafür vorbringen kannst, warum du es versäumt hast, deiner Vorgesetzten den Abschluss einer A- bis S-Rang Mission zu melden?“

 

„Das ist korrekt.“

 

Tsunades Augen flackerten mit einer Mischung aus Zorn und Verwirrung, ganz so als hätte sie zumindest den Versuch einer Verteidigung erwartet. „Selbst bei einem Faulpelz wie dir hätte ich eigentlich genug Stolz erwartet, um dich zumindest zu rechtfertigen.“

 

Das wäre eher Neji.  

 

Shikamaru zuckte mit den Achseln. „Hat keinen Sinn, es zu leugnen. Ist ein viel zu großes Ärgernis wegen etwas zu lügen, über das ich sowieso mit dir sprechen wollte. Außerdem habe ich nicht gesagt, dass ich keinen Grund hatte…nur keine Entschuldigung.“

 

Eine fein geschwungene Braue wanderte nach oben, als sich Tsunade eine Hand in die Hüfte stemmte und eine Pose einnahm, die dem Nara nur allzu vertraut vorkam. Er hatte genug Frauen dabei beobachtet, um genau zu wissen, was sie bedeutete; er steckte bis zum Hals in der Scheiße und musste schnell eine Schaufel finden. 

 

Und dann warf ihm Shizune eine unerwartete Rettungsleine zu. 

 

„Hey…“ Sie runzelte die Stirn und hob Tonton etwas höher. „Warum hast du zwei Stirnbänder?“

 

Die Frage riss Tsunade aus ihrem wütenden Starren und ließ Shikamaru verwirrt blinzeln. Er folgte dem Blick der Frauen auf das Hitai-ate, das er sich direkt unterhalb der Metallplatte, die er immer trug, um den Arm gebunden hatte. 

 

„Das ist Nejis.“

 

„Nejis?“, fragten die beiden wie aus einem Munde. 

 

„Naja, es ist auf jeden Fall nicht so, dass ich mich heute extra patriotisch fühle.“ Shikamaru beobachtete, wie das Licht von dem geprägten Stahl reflektiert wurde, bevor er die Augen wieder auf Tsunade richtete. Jeder Anflug von Sarkasmus verschwand aus seinem Gesicht. „Das ist der Grund, aus dem ich hier bin, Tsunade-sama. Ich muss mit dir über Neji sprechen.“

 

Die Verärgerung in Tsunades Bernsteinaugen kühlte sich zu einem Glimmen ab und ließ sie mehr beunruhigt als zornig zurück. Ihre Hand fiel von ihrer Hüfte, während sie aufmerksam Shikamarus Gesicht musterte. 

 

„Das ist also dein Grund statt einer Entschuldigung, ich verstehe.“ Die Hokage seufzte. „Sakura hat mir gesagt, dass er sich einer medizinischen Untersuchung verweigert hat.“

 

„Das ist nicht ganz richtig.“ Shikamaru legte den Kopf schräg. „Er wollte nur nicht ins Krankenhaus.“

 

„Wirst du mir auch sagen, warum das so ist.“, fragte Tsunade.

 

„Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht vorgehabt hätte, das zu tun.“

 

Tsunade runzelte die Stirn und Shikamaru konnte sich nur vorstellen, dass sie eigentlich erwartet hatte, er würde das hier kompliziert machen. Er atmete hörbar aus und spähte den Korridor auf und ab, um deutlich zu machen, dass er diese Sache nicht außerhalb ihres Büros diskutieren würde. 

 

Eine unsichere Stille breitete sich aus, bevor die Hokage schließlich kopfschüttelnd schnaubte.

 

„Du hast wirklich verdammt Glück, dass ich Ehrlichkeit und deinen scharfen Verstand so schätze, Nara.“ Ihre Stimme wurde etwas ruhiger. „Sonst würdest du jetzt ganz schön in der Klemme sitzen.“

 

Shikamaru hielt den Blick abgewandt. „Jo, das weiß ich.“

 

Er hörte, wie sie seufzte; ein leiser, gnädiger Ton. Sie wandte sich ihrem Arbeitszimmer zu und bedeutete Shikamaru, ihr zu folgen. Shizune hielt einen respektvollen Abstand und gesellte sich erst zu ihnen, als Shikamaru keine Andeutungen machte, ihre Anwesenheit wäre nicht willkommen. Der Grund, weshalb er sie bei dieser Besprechung akzeptierte, war, dass er das zusätzliche medizinische Wissen möglicherweise brauchen könnte.

 

Shizune schloss die Tür hinter ihnen. 

 

Das widerhallende Klacken des Schlosses besiegelte die Endgültigkeit seiner Entscheidung. 

 

Kein Zurück.

 

Tsunade schritt nach vorn und ließ Shikamaru kurz vor ihrem kürzlich ausgetauschten Schreibtisch stehen, da der vorherige ihrer Faust zum Opfer gefallen war. Shikamaru konnte nur hoffen, dass er eine Wiederholung dessen nicht miterleben musste. 

 

„Na schön, Shikamaru.“, sagte Tsunade. „Du hast meine Aufmerksamkeit und Zeit.“

 

Er beobachtete, wie die Hokage sich mit der Hüfte gegen das Holz lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick aus Bernsteinaugen beständig auf ihn gerichtet. 

 

Er hatte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. 

 

Gut. Denn er war sich sicher, dass er das hier nicht ein zweites Mal tun könnte.

 
 

xXx
 

 
 

Als Shikamaru es zurück in den Nara Wald schaffte, glitten Wolkenfetzen wie hauchdünne Pinselstriche über den Nachmittagshimmel. Die Sonne brach hindurch, doch der Wind, der durch die Bäume wehte, blieb kalt und schneidend und brachte die Berichte zum Rascheln, die der Schattenninja träge durchblätterte, während er durch die vertraute Gegend schlenderte. 

 

Die Verhandlungsweise dieser Frau ist unverschämt…

 

Seine Miene verfinsterte sich, als er einen Spionagebericht überflog, der genauso gut eine verdammte Dissertation hätte sein können. Wer auch immer das geschrieben hatte, hatte ganz offensichtlich seine literarische Berufung verpasst, denn der Bericht ging so weit, dass er detailreich ‚die rostige, rötliche Panzerung der eisenverstärkten Wälle des Dorfes, die dem immerwährenden Brennen der Sonne, dem Aufprall von scharfen Klingen und den Aufschlägen eines Kunairegens der Feinde standhielten‘ beschrieb…

 

Klingt sehr nach Schlägen, die mein Hirn ertragen muss, wenn ich das lese…

 

Das Karma, das ihn nahezu augenblicklich für diesen Gedanken ereilte, war ein ebenso detaillierter Bericht, der direkt dem ersten folgte. 

 

Ugh…klar, ich habe Glück wie immer…

 

Doch Shikamaru bekam nie die Gelegenheit, seine geistige Misshandlung von Verteidigungsstrategien zu vollenden, bevor er auch schon gezwungen war, eine einzusetzen. 

 

Ein Kunai kam von links auf ihn zugeschossen. 

 

Es zischte an seinem Ohr vorbei und zwang ihn dazu, sich zu drehen und unter einem weiteren hinweg zu ducken. 

 

Was zur Hölle?

 

Ein drittes Messer schlug Funken, als es an der Kante der Stahlplatte mit dem Konoha Emblem entlangschrammte, das er auf den Ärmel genäht trug und löste den lockeren Knoten von Nejis Hitai-ate. Das Kunai befreite das Stirnband von Shikamarus Arm und nagelte es mit einem dumpfen Aufschlag an den nächsten Baum.

 

Der Nara verharrte in der Hocke im Gras; die Berichte unter einen Arm geklemmt und ein Kunai in der freien Hand, während sein Blick dem Pfad folgte, den das letzte Messer entlanggeflogen war. 

 

Seine dunklen Augen verengten sich zu Schlitzen, bevor sie sich weiteten. 

 

„Neji?“

 

Der langhaarige Jōnin kam wie ein Panther und mit wilden Byakugan Augen durch die hohen Grashalme geschritten. Shikamaru fragte sich, ob er das nicht eigentlich hätte erwarten müssen. Er hatte sich bereits mehrmals gedacht, dass er höchstwahrscheinlich irgendwann im Krankenhaus enden würde; mit Nejis Händen unnachgiebig um seine Kehle geschlossen. 

 

Schätze mal, das Gute an der ganzen Sache ist, dass ich diese dämlichen Berichte nicht bearbeiten muss…das könnte tatsächlich funktionieren…

 

Doch selbst wenn er ernsthaft über diese letzte Möglichkeit eines Ausweges nachgedacht hatte; die Hände des Hyūgas legten sich nicht um seinen Hals. Stattdessen marschierte Neji einfach an ihm vorbei, packte das Kunai, das im Baum stak und befreite sein Stirnband. 

 

Shikamaru blinzelte und stierte einen Moment geschockt vor sich hin, bevor er sich kopfschüttelnd von dem Schreck erholte. 

 

„Das war dramatisch“, sagte er flach. 

 

Neji ließ sich nicht zu einer Antwort herab und band sich stattdessen sein ‚fehlendes‘ Hitai-ate mit stummem Zorn um. Dann machte er kehrt, pflückte sein beiden anderen Kunais aus dem Gras und schritt durch die hohen Halme zurück in Richtung der Nara Residenz. 

 

Shikamaru starrte dem Jōnin hinterher. 

 

Dann ließ er sich mit einem zittrigen Seufzen zurück auf den Waldboden fallen und schloss die Augen. 

 

 

Erst einige Zeit später riss er sie wieder auf, als irgendetwas an seiner Stirn abprallte und in das Gras neben ihm fiel. Mit einem verdutzten Stirnrunzeln streckte er eine Hand aus und tastete nach dem kleinen Gegenstand, bis sich seine Finger endlich darum schlossen. 

 

Er hob ihn hoch. 

 

Es war ein Shogi Spielstein. 

 

Ein Schatten fiel über seinen ausgestreckten Körper. 

 

„Wenn du Spielchen spielen willst, Shikamaru, bleib beim Shogi Brett.“

 

Der Schattenninja legte den Kopf gegen den Waldboden und spähte an dem Shogi Stück vorbei, das er zwischen Zeigefinger und Daumen hielt. Nejis Silhouette hob sich gegen den wolkengestreiften blauen Hintergrund ab. 

 

„Ich habe dich bereits zweimal geschlagen.“ Der Nara zuckte mit den Achseln. „Also wo bleibt denn da der Spaß?“

 

„Du hast mich geschlagen, als ich betrunken war.“, bemerkte Neji; seine Miene war frustrierend unlesbar. 

 

Shikamaru ließ den Shogi Spielstein über seine Knöchel tanzen. „Klingt nach der lahmen Ausrede eines gekränkten Verlierers.“

 

Neji unterdrückte ein Knurren. „Steh auf.“

 

„Danke, aber ich ziehe es vor, nicht von Kunais durchlöchert zu werden.“

 

„Dann mach das nie wieder!“ Nejis Kiefer verkrampfte sich sichtbar und die Kanten seiner Gesichtszüge wurden noch schärfer.

 

Shikamarus dunkle Augen wanderten zu dem schimmernden Stahl über Nejis Stirn. „Es hat dafür gesorgt, dass du hier bleibst, oder nicht?“

 

Er beobachtete, wie ein Anflug von Emotionen die maskenhafte Miene des Hyūga betrog, bevor sich seine Verteidigung wieder vollkommen schließen konnte. Wie eine Mauer, die sich senkte. Selbst Nejis Stimme wurde leiser. 

 

 „Was dachtest du denn überhaupt, wo ich in diesem Zustand hätte hingehen sollen?“

 

„Sag du es mir, Hyūga.“ Shikamaru hob eine Braue und schloss seine Finger hart genug um den Shogi Stein, um zu spüren, wie sich der Gegenstand in seine Handfläche grub.

 

„Ist nicht so, als hätte ich zurzeit eine große Auswahl an Möglichkeiten.“, schnappte Neji zurück.

 

„Erzähl mir etwas, das ich noch nicht weiß.“ Shikamaru richtete sich auf seinen Ellbogen auf, denn er fühlte sich plötzlich unbehaglich mit dem Höhenvorteil, den Neji hatte, indem er über ihm stand. „Du bist nicht der Einzige, der kaum Auswahlmöglichkeiten hat, also verzeih mir, dass ich nicht nur deine miserable Gesundheit, sondern auch deinen dämlichen Stolz berücksichtigt habe.“ 

 

Für einen langen Moment verharrten sie in einem stierenden Stillstand. 

 

Nichts bewegte sich außer Nejis schwingendes Haar und das Shogi Stück, das Shikamaru wieder über seine Knöchel wandern ließ. 

 

Neji starrte den Nara kühl an, bevor er letztendlich sagte: „Ich kenne meine eigenen Schwächen besser, als es irgendjemand sonst jemals könnte, Shikamaru.“

 

Der Schattenninja blinzelte verdutzt. 

 

Es war eine elegante Evasion, doch es war eine, die einen Preis hatte. Diese Worte ließen Neji völlig offen zurück und der Nara musste sich fragen, ob es ein Test war, um zu sehen, ob Shikamaru diese Möglichkeit zu einem verbalen Schlag nutzen würde. 

 

Er tat es nicht. 

 

Dabei wollte er sie verdammt nochmal nutzen; auf seiner Zunge befand sich bereits ein ganzes Arsenal an spitzen Erwiderungen. Er hätte sie genauso schnell und tiefschneidend abfeuern können wie die Kunai, die Neji auf ihn geworfen hatte. 

 

Doch das tat er nicht.

 

Für einen Augenblick ließ er die Stille die Schwere dessen tragen, was er nicht aussprechen würde, bevor er die Lider schloss und leise ausatmete. 

 

Verdammt.

 

Durch das Rascheln von Gräsern wurde er sich Nejis Bewegungen gewahr. Licht tanzte über Shikamarus geschlossene Augen, doch dann blockierte ein Schatten das Spiel der Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht. 

 

„Völlig egal, was du glaubst…“ Neji hielt inne, seine Stimme wurde etwas leiser. „Ich weiß sehr zu schätzen, was du für mich getan hast, Shikamaru!“

 

„Du hast eine komische Art, deine Wertschätzung auszudrücken, Hyūga.“

 

„Und du hast eine manipulative Art, deine Besorgnis auszudrücken.“

 

Zorn und ein sehr unerwartetes Gefühl, verletzt zu sein, explodierte heftig in Shikamarus Brust – er konnte es gerade noch so unter Kontrolle halten. Hätte Neji diese Worte noch vor ein paar Stunden zu ihm gesagt, hätte er seine Faust in den Kiefer des Hyūga gerammt. Vor ein paar Stunden hätte es ihn enorm angepisst, diese Worte zu hören. Es hatte absolut keine Manipulation in dem gegeben, auf das Neji anspielte.

 

Mann, der hat vielleicht Nerven…

 

Shikamaru spürte, wie sich der Shogi Spielstein erneut in seine Handfläche stanzte.

 

Nachdrücklich zwang er sich dazu, seine Faust zu lösen. 

 

Er hatte absolut keine seiner Handlungen geplant, als Neji diese bluthustenden Anfälle erlitten hatte. Seine Reaktionen waren automatisch und instinktiv gewesen. 

 

Nicht manipulativ. 

 

Wenn man aber bedachte, wo Shikamaru gerade gewesen war und was er soeben getan hatte, war Manipulation vielleicht gar nicht so weit hergeholt. Doch eigentlich entsprach auch das nicht vollkommen der Wahrheit. 

 

Shikamarus Lider glitten einen Spalt breit auf, die dunklen Seen seiner Augen richteten sich auf die opalhaften Iriden, die auf ihn hinab sahen. 

 

Du bist wahrhaftig nicht der Einzige, der nur ätzende Optionen zur Auswahl hat, Neji…

 

Der Nara schnaubte und strich mit dem Daumen über den Shogi Stein. „Wie lästig.“

 

Zu seiner Überraschung bemerkte er eine seltsame Wandlung im Ausdruck von Nejis Augen, bevor der Jōnin den Blick abwandte. Ihm blieb keine Zeit, zu interpretieren, um was es sich dabei gehandelt haben könnte, bevor der Hyūga erneut das Wort ergriff. 

 

„Steh auf.“

 

Shikamaru rollte mit den Augen und klemmte sich vielsagend einen Arm hinter den Kopf. „Ich hab es dir schon gesagt. Ich bin nicht in der Stimmung, jetzt irgendwelchen scharfen Gegenständen auszuweichen.“

 

„Ja, nur Papierkram, wie es scheint.“, spottete Neji.

 

Die Erinnerung ließ den Schattenninja gequält aufstöhnen und seine Brauen zogen sich scharf zusammen. „Was für eine Schererei.“

 

„Du kennst doch bestimmt das Sprichwort darüber, dass zwei Köpfe besser sind als einer, oder?!“

 

„Kommt auf den zweiten Kopf an.“, murrte Shikamaru trocken, das Gesicht noch immer vor Verdruss verzogen, bevor sich Verwirrung darauf ausbreitete, als Neji in die Hocke ging und den Stapel an Berichten unter seinem Arm hervor zerrte. „Hey!“

 

Der Hyūga richtete sich wieder auf und blätterte durch die Reporte. „Dann ist es ja gut, dass es mein Kopf ist, den ich dir zur Verfügung stelle. Und jetzt steh auf, damit wir diese Berichte erledigt bekommen und du etwas schlafen kannst…offenbar bin ich nämlich nicht der Einzige, der wie Scheiße aussieht.“

 

„Ist das dein Ernst?“ Shikamarus Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, das seine ehrliche Überraschung verbergen sollte. 

 

„Hör dich mal nicht so erstaunt an.“

 

„Gib mir noch einen Moment und ich höre mich gleich amüsiert an.“ Shikamaru setzte sich auf und legte seine gekreuzten Arme auf seinen aufgestellten Beinen ab, während er nach oben sah und zu entschlüsseln versuchte, was sich hinter Nejis Augen abspielte. „Warum solltest du dir deswegen überhaupt die Mühe machen?“

 

Neji runzelte die Stirn und hob den Blick, als wäre die Antwort darauf offensichtlich; was sie vermutlich auch war, wenn es irgendwas damit zu tun hatte, Punkte zu zählen. Shikamaru wusste, dass der Hyūga nicht das Gefühl haben wollte, noch mehr in der Schuld des Nara zu stehen, als es seiner Meinung nach ohnehin schon der Fall war. Wieder einmal wirkte es, als wäre es ein seltsames Spiel, das zwischen ihnen ablief. Es war Nejis angefressener Stolz gegen was auch immer Shikamaru wieder und wieder dazu trieb, dem lästigen Hyūga zu helfen. 

 

Warum zur Hölle mache ich mir die Mühe?

 

Neji sah aus, als wollte er genau diese Frage, die der Nara sich stumm stellte, in Shikamarus Gesicht werfen – wovon der Schattenninja aber inständig hoffte, dass er es nicht tun würde. Er war sich sicher, dass er sie nicht beantworten könnte.

 

Mist…

 

Diesmal war er derjenige, der sich offen gelassen hatte. 

 

Die Frage war nur, ob Neji die Chance für einen Schlag nutzen würde. 

 

Warum sollte er es nicht tun? Und hier kommt es…

 

Es kam nicht. 

 

„Eine gute Wendung ist der anderen wert, Shikamaru!“

 

Die Augen des Schattenninjas weiteten sich ein Stück angesichts dieser Worte. 

 

Nejis unerwartete Antwort brachte sie auf ebenmäßigen Boden; nicht vollkommen stabil, aber auch nicht durch irgendein Desaster manipuliert. Es dauerte eine Weile, bis sich Shikamaru sicher war, dass er sich die Worte nicht eingebildet hatte. Neji hatte soeben eine Chance verstreichen lassen, seinen Stolz zu verteidigen. Es war eine Möglichkeit gewesen, von der Shikamaru sicher gewesen war, dass sie der Hyūga ergreifen würde. 

 

„Also wenn du auf diese Weise spielen willst“, erwiderte Shikamaru schließlich „na schön, ich werde das Angebot nicht ablehnen.“

 

Neji summte nur als Antwort, die Augen auf die Reporte gerichtet, während er sich umdrehte, um zu der Nara Residenz zurückzukehren; eine weitere Reaktion bot er nicht an. 

 

Shikamaru folgte ihm nicht sofort. 

 

Er blieb noch für einen weiteren Moment sitzen und eine selten gesehen Intensität schwamm in seinen dunklen Augen, aufgewirbelt durch den inneren Konflikt einen einzigen nagenden Gedanken betreffend. 

 

Ein Gedanke, der ihn gleichermaßen verwirrte und faszinierte…

 

Es war eine dämliche, willkürliche und völlig unvorhersehbare Erkenntnis…die Erkenntnis, dass Neji ihn während ihrer gesamten aufwühlenden Auseinandersetzung nicht ein einziges Mal bei seinem Nachnamen genannt hatte.

 

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Na endlich scheint Neji ein bisschen aufzutauen, oder wie seht ihr das? Ich hoffe, das neue Kapitel hat euch gefallen! Wie immer freue ich mich wie Bolle über jedes eurer Worte zu dieser FF! :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SasukeUzumaki
2021-03-28T10:23:37+00:00 28.03.2021 12:23
Hey Scatach ;-)

Uuh wieder ein sehr tolles Kapitel. Ich bin gespannt wann die zwei sich näher kommen, Neji öffnet sich ja Shika so langsam, hoffe das es nicht mehr allzu lang dauert *-*
Auf jeden Fall werden sich die zwei perfekt ergänzen. Shika x Neji haben sich definitiv zu einen meiner lieblings paaren gemausert. :-D

Freue mich auf das nächste Kapitel ^^

Liebe Grüße <3

SasukeUzumaki
Antwort von:  _Scatach_
28.03.2021 13:54
Huhu SasukeUzumaki :)

Das freut mich sehr, dass dir das neue Kapitel gefallen hat! :) Du hast völlig recht, die beiden öffnen sich langsam aber sich ;) Vor allem für Neji ist das schon eine ziemliche Entwicklung!
Awwww, das ist irgendwie ein riesiges Kompliment, dass sich die Beiden zu einem deiner Lieblings Pairings entwickelt haben, denn das bedeutet ja, dass dir die FF wirklich gut gefällt! Das freut mich so sehr! :)

Vielen vielen Dank wie immer für deine lieben Worte und deine unglaubliche Unterstützung! :)

Ganz liebe Grüße,
Scatach
Von:  Scorbion1984
2021-03-27T17:21:00+00:00 27.03.2021 18:21
Vielmehr würde mich interessieren was Shika Tsunade erzählt hat .
Trotzdem super das Neji vertrauen lernt ,noch besser das er ihm bei den Berichten hilft.
Die Zwei geben ein gutes Team ab .
Antwort von:  _Scatach_
27.03.2021 18:39
Jaaa, das kann ich sehr gut nachvollziehen, dass dich das interessiert! Das Gespräch wird auch noch in einer Rückblende gezeigt, allerdings würde es zu weit vorgreifen, wenn man hier schön wüsste, was für eine Abmachung Shikamaru mit Tsunade getroffen hat und es soll ja spannend bleiben ;)
Ja sie nähern sich langsam an, die beiden ;)

Vielen Dank wieder mal für deine Worte und deine Unterstützung! :)


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