Wenn das Leben andere Pläne hat von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 16: Abschlussball ------------------------- Maron zog sich gerade ihr gelbes, knielanges, ärmelloses Sommerkleid an. Es hatte breite Träger und einen ausgestellten Rock worauf kleine weiße Blumen eingestickt waren. Dazu trug sie ihre weißen Ballerinaschuhe und hatte auch eine kleine weiße Umhängetasche. Als sie ihr Kleid trug, setzte sie sich an ihren kleinen Schminktisch und trug einen dezenten weiß-silbernen Lidschatten auf, schwarzen Kajal und schwarze Wimperntusche. Anschließend noch einen zartrosafarbenen Lippenstift. Ihre Haare hatte sie locker hochgesteckt und leicht gelockt. Nun stand sie auf, packte ihre Schminksachen in ein kleines Täschchen, welches sie in den Koffer warf, welcher offen auf ihrem Bett stand. Diesen nahm sie erst mit, wenn sie selbst mit dem Taxi nach Osaka gebracht wurde. Schon klingelte es an ihrer Wohnungstüre und sie ging hin, öffnete und begrüßte das Umzugsunternehmen. Sie ging mit ihnen durch die Wohnung und zeigte auf die Sachen, welche alle in den Wagen mussten, unter anderem auch ihr Schminktisch. Ihr altes Bett, das alte Sofa wie auch die gesamten Küchenmöbeln blieben in der Wohnung. Die sechs Männer nickten und begannen schon die ersten Kisten nach draußen zu tragen. Sie stapelten diese in den Fahrstuhl denn unten im Erdgeschoss warteten weitere vier Männer, welche die Kartons vom Fahrstuhl heraus in den Umzugswagen trugen. Die Brünette schnappte schließlich ihren Tasche, hing sie sich um und verabschiedete sich vom Chef und ging aus der Wohnung. Sie kam zu Miyako’s Wohnungstüre und klingelte als Sakura öffnete. „Hallo Maron. Du siehst aber sehr hübsch aus für die Zeugnisübergabe.“ „Dankeschön Fr. Toudaiji. Ist Miyako schon fertig?“ „Ja, sie kommt sofort aus dem Badezimmer.“, antwortete die Mutter einer 18-jährigen als sie hinter Maron sah wie die Männer viele Kisten aus der Wohnung trugen. „Jetzt wird der Umzug Realität, oder?“ „Ja. Wenn ich von der Schule zurückkomme, wird die Wohnung bereits leer sein. Irgendwie ein komisches Gefühl.“ Sakura strich sich eine Träne von der Wange und sagte mit liebevoller Stimme: „Wir werden dich sehr vermissen.“ „Ich euch auch.“, gab Maron gleich zurück und lächelte traurig. Da kam schon Miyako zu den beiden. Sie trug ein kurzärmliges, knielanges mintgrünes Sommerkleid welches wie Maron’s einen leicht ausgestellten Rock hatte. Dazu trug sie schwarze Sandalen und hatte ein kleine schwarze Tasche in der Hand, lächelte fröhlich und sagte: „Bereit unser Zeugnis abzuholen?“ „Aber sowas von.“ Die Dunkelhaarige verabschiedete sich von ihrer Mutter und ging mit ihrer besten Freundin über die Treppen hinunter. Vor dem Wohnhaus konnte Miyako nicht mehr übersehen wie die Männer Maron’s Möbel und Kartons in den großen Lastwagen einräumten. Sie seufzte kurz als Maron auf die andere Straßenseite sah und erschrocken sagte: „Oh nein.“ „Was?“, fragte Miyako und sah auch hinüber. „Oh … ich denke mal du hast ihm gesagt er sollte heute nicht kommen?“ „Ganz genau.“ Sofort eilten die beiden Abschlussschülerinnen auf die andere Straßenseite als Miyako Yamato umarmte und dieser versuchte seine Traurigkeit zu überspielen. Maron stand vor Chiaki als sie gleich sein Gesicht in ihre Hände nahm und leise sagte: „Deshalb wollte ich nicht, dass du herkommst. Der gestrige Nachmittag, Abend und auch die Nacht sollte deine letzte Erinnerung an diese Wohnung sein und nicht wie sie leer geräumt wird. Es sollte noch nicht real werden für dich.“ „Schon gut. Irgendwann musste es doch soweit sein.“, antwortete er traurig als er sich zu ihr beugte und ihr einen sanften Kuss gab. Anschließend nahm er ihre Hand und alle vier machten sich ein letztes Mal gemeinsam auf den Weg zur Schule. Angekommen hatten sich schon alle Abschlussschüler mit ihren Klassen in einer Gruppe zusammengestellt und als der Direktor vor die Schule kam, begrüßte er alle und bat, dass ihm jede Klasse nach der Reihe folgte und in den Schulhof mitkam wo die Abschlussfeier stattfand und auch schon die Eltern der Schüler warteten. Die Klasse mit Maron, Miyako, Yamato und Chiaki war die dritte und somit letzte aufgerufene und als sie sich auf den Weg machten und ein letztes Mal durch die Schule gingen, sah sich Maron genau um. Sie wollte diesen Moment einprägen, um ihn niemals zu vergessen. Im Schulhof angekommen, setzten sich alle Schüler und der Direktor begann mit einer kurzen Rede. Maron saß zwischen Chiaki und Miyako als sie von beiden die Hand hielt und nervös lächelte. Als die ersten beiden Klassen ihr Zeugnis erhalten hatte, hielt die Klassenbeste bzw. der Klassenbeste eine kurze Rede über seine Klasse und die letzten vier gemeinsamen Jahre. Gerade als der Direktor wieder sprach, beugte sich Maron zu Miyako und fragte: „Wer ist eigentlich bei uns Klassenbester oder Klassenbeste?“ „Keine Ahnung. Fr. Pakkyaramao hat nie etwas erwähnt. Aber ich denke mal Yamato ist es.“ „Ja das glaube ich auch. Hat er dir denn nichts erzählt oder seine Rede vor dir vorgetragen?“ „Nein. Warte mal.“, antwortete Miyako und beugte sich auf die andere Seite zu Yamato als sie fragte: „Durfte ich deine Rede etwa vorher nicht hören?“ „Was meinst du?“, flüsterte er fragend. „Na die Rede des Klassenbesten.“ „Wie kommst du darauf, dass ich das bin?“ „Bist du es etwa nicht?“, fragte sie verwundert. „Nein. Ich weiß aber auch nicht wer es ist.“ Miyako schluckte schwer. Wer war es denn? Und warum war es diesmal so ein Geheimnis? Sie beugte sich wieder zu ihrer besten Freundin und erzählte von der Neuigkeit als auch die Brünette etwas verunsichert wurde und schon Angst hatte, dass ihre Klasse die einzige ohne Klassenbesten bzw. Klassenbester war. Aber konnte das sein? Schließlich kam schon ihre Klassenlehrerin und bat ihre Schüler schon mal nach vorne zu gehen, als der Direktor schon begann sie nach der Reihe aufzurufen. Maron war etwas nervös obwohl sie wusste, dass ihre Eltern heute nicht dabei sein konnten. Allerdings waren Miyako’s Eltern da und die waren ja fast schon wie eigene Eltern für Maron. Gerade als die junge Kusakabe aufgerufen wurde, ging sie hinauf, schüttelte dem Direktor die Hand, nahm ihr Zeugnis und bedankte sich als schon geklatscht wurde. Maron lächelte und verließ die Bühne wieder als sie schon zurück auf ihren Platz ging. Kurz darauf kam auch Yamato, Chiaki und Miyako zu ihr und alle drei sahen stolz ihr Zeugnis an. Da kam ihre Klassenlehrerin erneut auf die Bühne und sagte: „Nun bitten wir auch noch von unserer letzten Abschlussklasse die Klassenbeste für ein kurze Rede auf die Bühne. Maron Kusakabe.“ „Was?“, kam es entsetzt aus ihr und sah nach vorne. Ihre drei Freunde begannen zu klatschen und Chiaki war schon aufgestanden als er sie von ihrem Sitz hochzog und sagte: „Du musst auf die Bühne.“ „Aber ich …“, begann sie als die anderen Schüler schon klatschten und ihr nichts anderes übrig blieb und wieder nach vorne ging. Sie kam auf die Bühne als Fr. Pakkyaramao sie umarmte und leise sagte: „Überraschung.“ „Allerdings. Ich habe keine Rede vorbereitet.“ „Na und? Wie ich schon sagte, niemand konnte dir je etwas vorgeben. Du machst, so wie du es machen willst.“ Maron trat nach vorne zum Mikrophon und lächelte als sie sagte: „Hallo zusammen. Tut mir leid, ich bin etwas nervös und eine Rede habe ich auch nicht vorbereitet, weil alles was ich aufgeschrieben habe, zu neutral und versteift geklungen hätte. Aber ihr, meine Klasse hat weder etwas Neutrales noch etwas versteiftes verdient, sondern etwas das vom Herzen kommt.“ Die Brünette atmete tief durch als sie durch die Menge sah und ihre besten Freunde erblickte welche ihr lächelnd zunickten. Etwas weiter hinten sah sie Miyako’s Eltern, Chiaki’s Vater wie auch Yamato‘ Eltern. Als ihr Blick zum Schultor fiel erblickte sie plötzlich auch ihre Eltern. Sie waren wirklich gekommen. Ein Lächeln kam auf Maron’s Lippen als sie auch eine Träne verlor und wieder zu ihrer Klasse sah. „Für uns alle waren die letzten vier Jahre die härtesten, anstrengendsten, manchmal langweiligsten und auch nervenaufreibendsten Jahre, die wir in unserem Erwachsenwerden erlebt haben. Aber nicht nur das, es gab auch Zeiten wo wir viel zusammen gelacht, gelernt und geliebt haben.“, da fiel ihr Blick auf Chiaki und sie zwinkerte kurz bevor sie weitersprach. „Dennoch beginnt ab morgen früh für jeden von uns ein neuer Abschnitt in unserem Leben und somit der Schritt ins Leben eines Erwachsenen. Einige von euch werden ab Herbst die Universität besuchen wie Yamato Minazuki und Chiaki Nagoya. Andere von euch gehen auf eine höhere Schule oder wie Miyako Toudaiji auf die Polizeischule. Ein paar machen vielleicht einfach mal ein Jahr Pause, um dem Erwachsensein noch einmal entfliehen zu können und wieder andere verlassen die Stadt, um außerhalb von Momokuri einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. So wie ich es machen werde.“ Maron strich sich eine Träne vom Gesicht als zwischen ihren Klassenkameraden schon getuschelt und geflüstert wurde. Die Brünette verunsicherte das etwas als sie wieder zu ihre Eltern sah, als diese ihr zunickten und traurig lächelten. „Bitte … hört noch kurz zu.“, begann Maron fröhlich und klang dennoch traurig. „Es ist okay, wenn ihr jetzt die Uni in Momokuri besucht, aber plötzlich merkt, dass es euch woanders hinzieht, dann wagt den Schritt. Wenn ihr eine Ausbildung beginnt aber eigentlich studieren wollt, dann macht das. Denn ihr allein entscheidet wie euer Leben weitergeht und in welche Richtung eure Zukunft geht. Vergesst niemals, dass es euer Leben ist und ihr deshalb auch die Veränderungen sowie Entscheidungen treffen solltet und niemals die Menschen in eurem Leben nur weil ihr ihnen vertraut. Ich wünsche euch alles Gute und viel Glück.“ Alle Schüler und Lehrer sowie die Eltern standen auf, klatschten und jubelten kurz. Sie riefen Maron zu, dass sie ihr auch viel Glück wünschten und bedankten sich bei ihr. Anschließend umarmte die junge Kusakabe noch einmal ihre ehemalige Klassenlehrerin ehe sie die Stufen über die Bühne hinunter eilte und zum Schultor lief. Chiaki sah ihr nach und fragte Miyako: „Wo rennt sie denn hin?“ „Wahnsinn, ihre Eltern sind doch gekommen.“, antwortete diese und lächelte als sie zum Schultor sah. Chiaki erblickte nun auch Maron’s Eltern und bekam ein sanftes Lächeln auf die Lippen als er schließlich seinen Platz verließ und zu seinem Vater ging. Miyako und Yamato gingen ebenso zu ihren Eltern und diese sahen sich das tolle Zeugnis ihrer Kinder an. Chiaki beobachtete Maron noch eine Weile ehe sie plötzlich mit ihren Eltern verschwand. Sie winkte noch einmal kurz zu ihren Freunden und schon war sie durch das Schultor verschwunden. Kaiki sah der Exfreundin seines Sohnes nach und fragte: „Alles okay mein Sohn?“ „Ja. Ich seh‘ sie heute immerhin noch am Abschlussball.“ „Stimmt. Die Limousine steht bereits vor dem Haus.“ Chiaki sah zu seinem Vater und hatte einen verwunderten Blick als er schon weitersprach: „Maron hat doch darum gebeten, oder? Und immerhin ist es euer Abschlussball. Der sollte etwas ganz Besonderes sein.“ „Hast du Mutter damals auch mit der Limousine abgeholt?“ „Natürlich. Sie wollte zuerst gar nicht hingehen, aber als ich mit der Limousine vor ihrem Haus stand, konnte sie nicht mehr nein sagen. Es war ein fast perfekter Abend.“ „Wieso nur fast?“ „Als ich sie in der Limousine wieder nach Hause brachte, habe ich sie gefragt ob sie mich heiraten will. Aber sie hat abgelehnt.“, sagte Kaiki während er sich mit seinem Sohn ebenfalls auf den Heimweg machte. „Mutter hat abgelehnt? Wusste ich gar nicht.“ „Naja, wir waren beide erst 18 Jahre alt, sie wollte noch etwas erleben und die Welt sehen. Studieren und in ihrem Traumberuf arbeiten.“ „Was ist dann passiert?“, fragte Chiaki neugierig als er gerade mit seinem Vater in den Wagen einstieg mit dem Kagura die beiden zum Restaurant fuhr. „Unsere Wege trennten sich. Sie studierte, begann zu arbeiten , ebenso wie ich. Eines Tages, nach etwa zwei Jahren, traf ich sie in Tokio. Sie saß in einem kleinen Café und las ihr Lieblingsbuch, während ich an einem anderen Tisch meine Lernunterlagen durchsah. Unsere Blicke trafen sich und sie setzte sich gleich zu mir und ich fragte sie wie es ihr so ergangen war. Sie erzählte von ihrem Freund, der in Osaka arbeitete und mit dem sie seit einem halben Jahr zusammen war und ich erzählte ich von meiner Freundin, mit der ich erst seit vier Monaten zusammen war. Deine Mutter fragte allerdings auch gleich die wievielte Freundin es wäre, da musste ich leider gestehen, dass es die achte war.“ „Du hattest in den zwei Jahren acht Freundinnen?“, fragte Chiaki etwas erschrocken. „Wir waren nie so richtig zusammen. Es war mehr eine Liaison als eine richtige Beziehung. Jedenfalls unterhielten wir uns den restlichen Nachmittag bis das Café schloss und ich sie einlud noch auf einen Kaffee zu mir zu kommen und das nahm sie sogar an.“ „Und dann?“ „Sagen wir so, zum Kaffee trinken sind wir nie gekommen und das restliche Wochenende verbrachten wir in meiner kleinen Wohnung mit Lieferservice.“, antwortete Kaiki und grinste dabei. Vater und Sohn stiegen vom Wagen aus und betraten das Restaurant als sie auch gleich an ihren Stammtisch gebracht wurden und sich auch Kagura dazusetzte und alle drei erstmal etwas zu trinken bestellten. „Seit du und Mutter dann zusammen geblieben?“ „Ja. Wir haben uns von unseren eigentlichen Partnern getrennt und sie zog einen Monat später bei mir ein. Wieder einen Monat später haben wir erfahren, dass sie zu dir schwanger war. Und von da an, wussten wir, dass uns jetzt nichts mehr trennen konnte. Erneut machte ich ihr einen Heiratsantrag, doch erneut lehnte sie ab. Sie glaubte ich tat es nur weil sie schwanger war.“ „War es denn so?“, fragte Chiaki etwas verunsichert. „Nein. Ich wollte sie heiraten, weil ich sie über alles liebte. Das wollte ich ihr auch beweisen und somit machte ich ihr jeden Tag einen Heiratsantrag bis sie schließlich ja sagte. Wir hatten nur eine kleine Hochzeit mit unseren Eltern und unseren besten Freunden, aber dennoch war es perfekt für uns. Als dann sechs Monate später du Chiaki, geboren wurdest, war unser Glück perfekt. Sie blieb zu Hause bei dir und ich beendete dadurch mein Studium. Sie half mir wo sie konnte, prüfte mich oft ab, während sie dich in den Schlaf wiegte. Ich war jeden Tag so dankbar und überwältigt solch eine wundervolle, starke Frau an meiner Seite haben zu dürfen.“, beendete Kaiki seine Erzählung und wirkte traurig. Chiaki jedoch lächelte und hatte das erste Mal was er sich erinnern konnte gesehen wie sehr sein Vater seine Mutter geliebt hatte und es sogar jetzt noch tat. Da erhob Chiaki sein Glas und sagte mit sanfter Stimme: „Auf Mama.“ Kagura und Kaiki erhoben auch ihr Glas und alle drei stießen diese kurz zusammen als sie gleich darauf tranken. Da kam auch schon wieder der Kellner und nahm die Essensbestellung auf. Maron saß mit ihren Eltern, Miyako und deren Eltern zusammen im Restaurant und natürlich erzählte Koron bereits von Osaka und wie schön ihre Penthouse Wohnung war mit einem Ausblick über fast ganz Osaka. Auch wie freundlich und hilfsbereit ihre neuen Kollegen und Kolleginnen waren und das ihr Chef ebenso sehr freundlich war und strikt gegen Überstunden war. Maron hörte ihren Eltern gespannt zu und wurde leicht aufgeregt auch bald in dieser Stadt leben zu können. Sakura sah allerdings den traurigen Blick ihrer Tochter als sie sich zu ihr lehnte und fragte: „Alles in Ordnung Liebes?“ „Ja Mama. Alles okay.“, antwortete diese mit einem Lächeln. „Oh, Miyako du kommst uns in den Winterferien doch besuchen, oder?“, fragte Koron plötzlich. „Ähm … ich weiß es noch nicht.“, antwortete die Dunkelhaarige überrascht. „Oh bitte, wir haben extra ein Gästezimmer ganz nach deinem Stil eingerichtet und es liegt neben Maron’s. Ihr könnt dann auf der Dachterrasse zusammensitzen und Wein trinken, oder macht die Stadt unsicher. Und Maron würde es viel bedeuten.“ „Okay, ja gerne.“ Maron umarmte ihre beste Freundin gleich und freute sich, dass sie dadurch nur ein paar Monate getrennt sein würden. Miyako zwang sich sehr freundlich und glücklich zu wirken, doch innerlich zerriss sie der Gedanke das ihre beste Freundin bereits morgen früh schon wegfahren würde. Alle sechs saßen noch ein bisschen zusammen ehe sie die Rechnung bezahlten und sich auf den Heimweg machten. Maron’s Eltern fuhren bereits mit ihrem Auto wieder zurück nach Osaka und verabschiedeten sich vor dem Restaurant von ihrer Tochter und ihren Freunden. Die Brünette ging mit Miyako und deren Eltern nach Hause, um sich für den Abschlussball herzurichten. Miyako saß vor dem Spiegel. Ihre Mutter hatte mit dem Lockenstab gerade ihre Haare fertig gelockt als sie ein paar Strähnen nach hinten hochsteckte. Miyako bewunderte ihre Frisur und lächelte glücklich als sie sich bei ihrer Mutter bedankte. Diese strich eine kleine Träne weg und sagte: „Es ist kaum zu glauben, dass heute schon dein Abschlussball ist. Und in nur einem Monat beginnst du schon mit der Ausbildung in der Polizeischule.“ „Ja ich weiß Mama. Aber heute ist ein schöner Abend okay? Und immerhin bleibe ich doch zu Hause wohnen.“ „Natürlich. Alles okay. Komm, ich helfe dir noch in dein Kleid.“ Miyako nickte fröhlich, zog den Bademantel aus und zog ihr Ballkleid an. Sakura schloss den Reißverschluss als sich Miyako zu ihr drehte und lächelte. Ihre Mutter lächelte auch und sagte gleich: „Du wirst jeden Blick auf dich ziehen. Ich hoffe Yamato muss nicht eifersüchtig werden?“ „Mama … glaub mir, ich kann mich benehmen.“ „Ich weiß doch, aber du sollst dich heute Abend auch amüsieren. Ruf an, egal wie spät es ist und ich komme dich abholen. Versprochen?“ „Versprochen Mama. Danke.“ Da drehte sich die Dunkelhaarige noch einmal zum Spiegel und bewunderte ihr Kleid. Sie hatte es damals zusammen mit Maron ausgesucht und war immer noch sehr froh, dass ihre beste Freundin ihr zu diesem Kauf geraten hatte. Schließlich nahm sie noch ihre kleine Tasche, zog im Vorraum ihre schwarzen Schuhe an, welche einen 5cm Absatz hatten. Miyako hatte die letzten zwei Wochen geübt in diesen Schuhen gehen und auch tanzen zu können, ohne sich zu blamieren. Schließlich verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und ging gegenüber zu Maron’s Wohnung. Diese schloss gar nicht mehr ab, somit trat Miyako herein und rief nach ihrer besten Freundin. Diese kam ihr aus dem Bad schon mit Bademantel entgegen und sagte: „Gut, dass du da bist. Wow siehst du wunderschön aus.“, sagte Maron und bestaunte ihre beste Freundin von oben bis unten. Kurz darauf hielt sie Miyako eine Haarspange hin welche verzierte Blätter und kleine Steine beinhaltete und fragte: „Kannst du mir das bitte in meine Haare geben? Wenn ich es selbst mache ist es schief oder nicht in der Mitte.“ Miyako sah sich zuerst die Frisur ihrer besten Freundin an, welche locker hochgesteckt war und auf der rechten Seite waren sie leicht geflochten. Die Dunkelhaarige steckte die Spange etwas nach rechts versetzt hinein und machte sie fest als sie lächelnd sagte: „Perfekt.“ „Danke dir. Ich zieh schnell mein Kleid an, dann können wir los.“ „Okay beeil dich. Die Jungs warten sicher schon. Immerhin ist es genau 19:30 Uhr.“ „Jaaa!“, rief Maron aus ihrem Zimmer heraus. Nur eine Minute später kam Maron bereits wieder aus ihrem Zimmer geeilt, trug ihr dunkelrotes Ballkleid und drehte Miyako erneut den Rücken zu, dass diese ihr den Reißverschluss hochzog. Als sie sich wieder umdrehte fragte sie etwas verunsichert: „Und? Passt es?“ „Perfekt. Maron du siehst unglaublich schön aus.“ „Danke dir.“ Schon zog sie ihre Schuhe an und beide eilten hinaus zum Fahrstuhl. Es war bereits 19:40 Uhr und keiner der beiden wollten ihre Verabredung noch länger warten lassen. Yamato und Chiaki standen in ihrem schwarzen Anzug mit weißen Hemd in der Eingangshalle als endlich der Fahrstuhl unten ankam. Als sich die Türen öffneten und die beiden jungen Frauen herauskamen, staunten die jungen Männer nicht schlecht. Yamato kam sofort zu Miyako, drückte ihr ein sanftes Küsschen auf die Wange und sagte: „Du siehst wunderschön aus.“ „Danke. Du siehst wirklich chic und sexy in deinem Anzug aus. So etwas solltest du öfter tragen.“ Yamato lächelte als er sein Date schon zur Limousine hinausbegleitete. Chiaki kam zu Maron, nahm ihre Hand und gab ihr einen zarten Handkuss als er sagte: „Du bist einfach die Schönste.“ „Dankeschön. Dir steht der Anzug aber auch wirklich perfekt. Du siehst sehr attraktiv und schön aus. Muss ich mir heute Abend etwa Sorgen machen, dass du deine zukünftige triffst?“ „Nein. Immerhin steht sie bereits vor mir.“, antwortete er mit sanfter und liebevoller Stimme. Maron’s Blick wurde ernst und ihr Lächeln verschwand als sie noch etwas fragen wollte, doch da ging Chiaki schon mit ihr zur Limousine hinaus. Die beiden stiegen ein und Miyako trank bereits ein Glas Sekt als sie das zweite in ihrer Hand schon Maron reichte. Diese nahm es und trank das ganze Glas auf einmal aus. Was hatte Chiaki damit gemeint? Oder hatte er sich nur falsch ausgedrückt? Alle vier kamen mit der Limousine vor dem Museum an, worin der Abschlussball stattfand. Es gab im ersten Stock einen großen Saal wo oft die Versteigerungen stattfanden, doch heute befand sich dort die Tanzfläche mit Band und einigen Tischen mit Stühlen und ein kleines Buffet. Auch Alkoholische Getränke wurde serviert und die Schule spendierte auch die Taxifahrt nach Hause wer nicht abgeholt werden konnte. Einige Schüler standen bereits vor dem Museum als die Limousine ankam und als Chiaki mit Yamato ausstieg hörten sie ein paar Pfiffe der anderen Mädchen. Sie lächelten kurz als sich Yamato wieder zur Autotür drehte und Miyako die Hand reichte. Sie stieg aus und ging zusammen mit Yamato zu den restlichen Mitschülern ihrer Klasse. Chiaki hielt nun auch seiner Begleitung die Hand hin als Maron ausstieg und sich lächelnd bedankte. Als sie wieder nach vorne sah, bemerkte sie dass alle sie anstarrten. Sofort drehte sie sich zu Chiaki und fragte verunsichert: „Hab‘ ich was im Gesicht oder ist mein Kleid falsch ausgewählt?“ „Wie kommst du auf das?“ „Alle starren uns an.“ „Weil sie heute sehen wie wunderschön du aussiehst.“ „Was?“ „Maron, du bist heute Abend die schönste Frau hier und die anderen Mädchen haben das endlich begriffen.“ „Was begriffen?“ „Warum du die eine bist, die an meiner Seite ist.“, antwortete er und sah sie liebevoll an. Erneut schluckte Maron schwer, zwang sich zu einem Lächeln und ging gleich zu Miyako und Yamato. Doch auch dort war sie nicht sicher, denn ihre beste Freundin hatte die Blicke der anderen ebenso bemerkt und erwähnte das mit einem breiten Grinsen. Maron sah sich kurz um als ihr auch Kanako’s erstaunter Blick auffiel. Als noch ein paar weitere Schüler und Schülerinnen ankamen, kamen auch endlich die Klassenlehrer und begrüßten alle. Sie wurden darauf hingewiesen das vor dem Saal zwei Boxen aufgestellt waren in welcher man den Ballkönig und die Ballkönigin wählen könnte. Außerdem war vor dem Saal eine Ecke mit Stühlen und Sofas gerichtet worden, um sich vom Tanzen etwas ausruhen zu können. Als das Thema Alkohol angesprochen wurden, baten die Lehrer nur darum, dass jeder selbst erkennen sollte was es genug sei, da es doch für jeden ein wunderschöner Abend werden sollte. Schon konnten sie endlich ins Museum und gleich weiter hinauf in den ersten Stock. Als die vier Freunde den geschmückten Saal erblickten kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Überall hingen silberne und weiße Heliumballons. Auf den Tischen standen kleine Vasen mit weißen Rosen und die Tischdecken waren Silber. Am Boden lag etwas Konfetti herum und glitzerte in den Scheinwerfern, wenn diese darauf leuchteten. Das Licht war in allen Farben und wechselte sich durch, während auf einer kleinen Bühne die Schulband spielte und bereits zum Tanzen anregte. Maron bekam ein Leuchten in den Augen als sie sich umsah und war sehr froh diesen Abend nicht zu verpassen. Da zog Miyako sie bereits zum Buffet und sagte ihr, dass sie eine Kleinigkeit essen mussten bevor der restliche Abend aus Alkohol und tanzen bestand. Die Brünette musste etwas lachen als auch schon ihre Begleiter am Buffet standen und sich eine längere Schlange von Mitschülern bildete. Die vier hatten einen Tisch nahe der Tanzfläche gefunden und setzten sich, als sie schon ihre kleinen Brötchen und Beilagen aßen. „Also mit der Deko haben sie nicht übertrieben, es aber auch nicht zu schlicht gehalten. Es ist wirklich schön hier.“ „Da hast du recht. Ich bin froh, dass wir alle vier hier sind und heute feiern können.“ „Ja, wir feiern unseren Abschluss und deinen Abschied.“, sagte Yamato und erhob schon sein Glas. Maron sah ihn etwas erschrocken an als Miyako sagte: „Nicht jetzt Yamato.“ „Wann denn dann? Wenn wir betrunken sind und es nur noch lustig finden, dass ab morgen früh diese Clique nicht mehr existiert?“ „Wäre doch eine Idee, oder?“, sagte schließlich Maron und erhob ebenso ihr Glas. „Auf uns vier. Auch wenn sich ab morgen früh etwas verändert, so hoffe ich doch sehr, dass ihr das nicht tut und immer noch die gleichen liebevollen wie auch verrückten Menschen bleibt, die ich so lieb habe und ohne die ich diesen Abschluss niemals geschafft hätte.“ „Auf uns.“, erwiderten die anderen drei und stoßen an als Yamato kurz wieder ein Lächeln auf die Lippen kam. Miyako sah wie bereits ein paar Leute tanzten als sie ihren Begleiter einfach mitzog und ihn mit einem Tanz ablenken wollte. Während Maron die beiden beobachtete beugte sich Chiaki zu ihr und sagte: „Das bevorstehende Drama hast du gut abgewendet. Aber es ist noch nicht vorbei. Gerade wenn Yamato betrunken ist wird er immer wieder davon anfangen.“ „Soll er doch. Und wenn er wütend auf mich ist oder mich versucht zu verärgern, wenn es ihm dabei hilft damit klar zu kommen, werde auch ich es verkraften. Aber was ist mit dir?“ „Was soll mit mir sein?“, fragte Chiaki verwundert und trank einen Schluck seines Gin Tonic. „Naja du hast mir zwar schon mal eine Standpauke gehalten, aber die habe ich auch gekontert und seitdem war Schluss. Kein Drama, kein anschreien, keine Aussagen, welche die ganze Sache runterspielen sollte. Hat Chiaki Nagoya etwa seinen Humor und Sarkasmus abgelegt?“ „Ganz und gar nicht. Aber wenn ich damit anfange, kann ich nicht mehr aufhören und breche zusammen. Das will ich nicht. Immerhin muss es doch irgendwie weitergehen, oder? Was bringt es, wenn ich mich mit dir streite oder deinen Abschied verharmlosen will? Nichts. Es ändert nichts daran, dass ich dich vom ganzen Herzen liebe und du diese Entscheidung nun mal getroffen hast. Es hätte auch umgekehrt sein können, dass ich wieder nach Tokio gegangen wäre, um zu studieren und du in Momokuri geblieben wärst. Es hätte auch sein können, dass ich ein Auslandssemester in New York gemacht hätte … so oder so ändert es nichts an dem was wirklich passieren wird. Also wollte ich die letzten Tage und Abende gerne mit schönen Erinnerungen beenden. Ist das etwa falsch?“ „Nein. Es ist dein Schutzschild und das ist okay. Ich hab’s auch eines. Man braucht es, um weitermachen zu können, um es zu überstehen.“ Er nickte lächelnd, trank erneut einen Schluck seines Gin Tonic und als er sich zurück lehnte seufzte er kurz. Maron sah zur Tanzfläche und erblickte ihre besten Freunde, welche gerade am Ende vom Lied waren und verschnauften aber ein breites Grinsen auf den Lippen hatten. Da begann die Band mit einem langsamen Lied und gerade als Miyako sich mit Yamato in eine enge Tanzstellung begab, stand Maron auf und reichte ihrem Begleiter die Hand. Dieser sah sie etwas verwundert an als sie lächelnd sagte: „Lass uns tanzen.“ Er nahm ihre Hand, stand auf und ging mit ihr auf die Tanzfläche. Maron legte einen Arm auf seine Schulter, die andere Hand lag in seiner und seine zweite Hand lag auf ihrem Rücken. Er drückte sie fest an sich und beide tanzten langsam hin und her. Die Brünette legte sachte ihren Kopf auf seine Schulter und erblickte Miyako welche Yamato verliebt ansah und sich beide schließlich küssten. Endlich war es offiziell und endlich konnten es alle sehen, dass die beiden sich ineinander verliebt hatten. Auch Maron war froh darüber das zu sehen als ihr Lächeln verschwand und sie ihren Kopf wieder anhob und Chiaki in die Augen sah. Dieser erkannte ihren ernsten Blick und fragte leise: „Was ist los?“ „Ich liebe dich und es tut mir unendlich leid, dass ich dir das Herz breche.“ Er zwang sich kurz zu lächeln und sie erkannte, dass seine Augen glasig wurden und er gegen eine Träne ankämpfte als er nur antwortete: „Ich würde dann mal sagen wir sind quitt?“ Da war er endlich, sein Sarkasmus und Humor welche sie zu Beginn ihres Kennenlernen in den Wahnsinn getrieben hatte und den sie jetzt schon vermisst hatte. Es war sein Schutzschild davor Schmerz zu zeigen. Die Brünette lächelte, fuhr mit ihrer Hand von seiner Schulter hinauf zu seinem Nacken als sie seinen Kopf zu ihren drückte und sich beide zärtlich küssten. Es war ihr egal wer das alles sehen würde, welche Gerüchte aufkommen würden und wie es für alle anderen im Saal aussah. Chiaki erwiderte den Kuss und war froh, dass Maron ihn damit immer wieder aufheitern konnte. Wie sollte es nur werden, wenn sie weg war? Beide lösten sich von ihrem Kuss und lächelten sich an als er sagte: „Ich werde deine Küsse vermissen.“ „Ich deine auch. Genauso wie ich dich vermissen werde.“ Das Lied endete und beide umarmten sich liebevoll als schon ein schnelleres Lied gespielt wurde und sie nun mit Miyako und Yamato zusammen tanzten. Die Stunden vergingen und als alle gerade eine kurze Pause machten, inklusive der Band, kam Fr. Pakkyaramao auf die Bühne und sagte ins Mikrophon: „Liebe Abschlussschüler, heute Abend habe ich die wundervolle Aufgabe die Ballkönigin und ihren Ballkönig zu präsentieren.“ Alle Schüler und Schülerinnen kamen zur Tanzfläche und stellten sich auf als sie gespannt zuhörten. Noch bevor sie die Sieger verkündete sprach sie kurz darüber, dass doch alle Prinzen und Prinzessinnen wären und den Abend genießen sollten, egal wie es ausgehen würde. Während dieser Ansprache beugte sich Miyako etwas zu Maron und fragte: „Was glaubst du wer gewonnen hat?“ „Keine Ahnung. Aber ich habe für dich und Yamato gestimmt.“ „Wirklich?“ „Aber klar doch. Und solltet ihr nicht gewinnen hast du Fr. Pakkyaramao doch gehört, jeder ist Prinz und Prinzessin heute Abend.“ Die Freundinnen lächelten sich an und umarmten sich kurz als die Lehrerin schon weitersprach: „Dann beginnen wir. Der diesjährige Ballkönig ist … Chiaki Nagoya.“ Alle klatschten und jubelten als Chiaki Maron’s Hand los ließ und auf die Bühne ging. Er nickte allen dankend zu als er schon die Krone aufgesetzt bekam und sich die Lehrerin wieder nach vorne drehte und sagte: „Und die diesjährige Ballkönigin ist … Maron Kusakabe.“ „Was?“, kam es überrascht aus ihr als Miyako sie schon zur Bühne schob und sie hinauf ging. Erneut kam Jubel und klatschen der Mitschüler als auch Maron ihre Krone auf den Kopf bekam und sich winkend bei allen bedankte. „Und nun bitten wir das Königspaar um einen Tanz.“ Chiaki nahm Maron’s Hand und verließ mit ihr die Bühne als alle um sie einen Halbkreis machten und die Band wieder zu spielen begann. Sie nahmen ihre Tanzposition ein als die Brünette nervös um sich sah sagte schließlich Chiaki: „Sieh mich an. Sonst niemanden.“ „Okay.“, antwortete sie nervös und wandte ihren Blick nicht mehr von ihm ab. Das Lied begann, das Königspaar begann zu tanzen und alle sahen ihnen zu. Maron tat was ihr Begleiter ihr gesagt hatte und wandte den Blick nicht von ihm ab. Sie musste immer mehr lächeln, denn auch wenn sie es sich für Miyako mehr gewünscht hätte, so war sie doch auch froh, dass gerade jetzt, sie mit Chiaki im Mittelpunkt stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)