Wenn das Leben andere Pläne hat von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 3: Ein Tag im Glück --------------------------- Maron kam zu Hause an und packte ihren Koffer aus als ihre Mutter mit einer Tasse Kaffee in ihrer Zimmertür stand und fragte: „Wie war euer Wochenende?“ „Sehr lustig und sehr entspannend. Danke Mama.“ „Kein Problem. Ich bin froh dich so glücklich zu sehen. Was hast du heute noch vor?“ „Ich treffe mich in etwa zwei Stunden mit einem Schulkameraden im Café am Platz.“, sagte Maron und packte weiter ihren Koffer aus. „Welcher denn?“ „Chiaki. Er ist neu hergezogen und ich möchte ihn auf morgen ein wenig vorbereiten.“ „Das ist sehr nett. Sakura hat mir eben geschrieben ob ich vorbeikomme und wir etwas Tratsch nachholen. Soll ich Miyako zu dir schicken? Ihr könntet ja gemeinsam den neuen Schulkollegen begrüßen?“, fragte Koron nach und trank einen Schluck ihres Kaffees. „Nein!“, fuhr es gleich etwas erschrocken aus Maron als ihre Mutter sie verwundert ansah. „Ähm … ich mach das schon. Miyako und ich waren das ganze Wochenende zusammen und auch eine so gute Freundschaft braucht einen Nachmittag Pause, wenn morgen die Schule wieder beginnt.“ „Ich verstehe schon mein Schatz. Dann viel Spaß. Aber um spätestens 21 Uhr bist du zu Hause.“ „Danke Mama. Ach und noch etwas …“, begann die Schülerin als ihre Mutter schon weitersprach: „Wenn Miyako fragt sitzt du in deinem Zimmer und liest ein Buch und möchtest deine Ruhe. Keine Sorge. Als ich mich in Takumi verliebt hatte, hab ich auch oft eine Ausrede für Sakura gehabt.“ „Was? Nein … Ich bin nicht verliebt.“ „Schon gut. Viel Spaß.“, sagte Koron noch, zwinkerte ihrer Tochter kurz zu und ging. Maron sah sich im Spiegel an und überlegte ob sie mit dem jetzigen Outfit auch zum Café gehen möchte. Immerhin war es eine enge schwarze Skinnyjeans, ein schwarzes Trägershirt und darüber einen grob gestrickten roten Pullover, welcher so geschnitten war, das eine Schulter heraus sah. Während sie sich noch kurz ansah und entschied, dass dieses Outfit durchaus akzeptabel war, fuhr sie sich kurz durch ihre leicht gelockten Haare und steckte ein paar Strähnen, welche ins Gesicht hingen nach hinten hoch. Als sie sich noch etwas Labello auf die Lippen auftrug und den Kajal nachzog fragte sie sich ob sie denn wirklich verliebt war? Seit dem Zusammenstoß mit Chiaki und den Chatverlauf mit ihm musste sie sich schon eingestehen, dass sie ein gewisses Kribbeln empfand. Aber wenn sie ihn heute wiedersehen würde, würde sie bestimmt erkennen, dass es vielleicht eine Schwärmerei wäre, aber sicher nicht mehr. Vielleicht würden sie ja auch einfach gute Freunde werden? Maron sah noch einmal kurz auf ihr Handy als sie gerade um die Ecke bog und vor dem Café am Platz ankam. Und da stand auch schon Chiaki. Sie sah ihn sofort und lächelte auch gleich als er sie ebenfalls erblickte und charmant lächelte. Beide gaben sich kurz die Hand als er sagte: „Es freut mich dass wir uns endlich sehen.“ „Ja mich auch. Gehen wir rein?“ „Gerne.“ Beide betraten das Café und nahmen sich einen Tisch im hintersten Eck, denn falls Miyako auftauchen sollte, wollte sie nicht gleich ins Gespräch kommen. Immerhin war das Thema Yamato noch nicht geklärt worden. Als beide sich ihren Mantel ausgezogen hatten und einen Kaffee bestellt hatten begannen sie auch schon mit ihrem Gespräch. Chiaki erzählte wie es bisher in Tokio war und dass diese Kleinstadt für ihn eine ziemliche Umstellung sei. Maron hingegen sagte, dass sie es sich kaum vorstellen könnte von der Kleinstadt wegzuziehen da es einfach so heimelig wäre, ganz anders als in einer Großstadt. Beide sprachen auch über ihre Eltern und die junge Schülerin sagte auch dass sie oft alleine wäre da ihre Eltern viel arbeiten müssten. Chiaki ging es mit seinem Vater ebenso da er doch Chefarzt im Krankenhaus wäre und der Umzug nach dem Tod Chiaki’s Mutter das einzig sinnvollste gewesen wäre. Maron erschrak etwas und fragte natürlich nach: „Darf ich wissen wann deine Mutter gestorben ist?“ „Vor knapp zwei Jahren. Sie hatte Lungenkrebs und anfangs hatte die Therapie gut angeschlagen, doch nach einem Jahr waren in ihrem ganzen Körper Metastasen und es war nur noch eine Frage der Zeit bis es zu Ende war. Mein Vater hatte sie nach Hause geholt, um ihre letzte Zeit für sie in freundlicher Umgebung zu gestalten und nicht in einem Krankenzimmer. Und nach vielen Höhen und Tiefen war es ein Jahr später wieder soweit und sie ist in der Nacht friedlich eingeschlafen. Mein Vater war bei ihr.“ Chiaki schieg und sah nachdenklich in seine Kaffeetasse. Maron hatte Tränen in den Augen und legte nun sanft eine Hand auf seine und sagte: „Es tut mir leid. Ich wollte keine Wunden aufreißen.“ „Schon gut. Ich vertraue dir. Deshalb bist du auch die einzige, mit der ich seit ihrem Tod darüber spreche. Und das obwohl ich dich kaum kenne.“ „Ich verspreche dir, ich erzähle niemanden davon. Aber das Gefühl von Vertrauen habe ich bei dir auch.“ Beide lächelten sich kurz an als Chiaki seine Handfläche nun nach oben drehte und Maron’s Hand festhielt. Bei beiden schlugen plötzlich die Herzen schneller und sie fühlten diese Verbundenheit. Anscheinend war es wirklich Liebe? Verknallt war Maron auf alle Fälle, ob es Chiaki allerdings ebenso ging wusste sie leider nicht. Doch sie hoffte sehr, dass das Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht. Beide tranken noch einen weiteren Kaffee und redeten über die Schule und auch über Freizeitaktivitäten und Chiaki erzählte, dass er gerne Fußball spielen möchte da es hier in Momokuri das ziemlich einzige wäre, was ihn sportlich ansprechen würde. Maron erzählte von ihrer rhythmischen Gymnastik, welche sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin besuchte. Chiaki war sehr angetan von diesem Sport bei jungen Frauen und fragte ob er denn mal zuschauen dürfte, denn immerhin würde er ab Montag in die Momokuri Oberschule gehen und vielleicht würden sie sich einmal am Gang treffen. Maron lächelte und hatte schon fast ein Strahlen in den Augen als sie sagte: „Da freu ich mich schon drauf.“ Die zwei Schüler genossen noch einen angenehmen Nachmittag als sie gegen 17 Uhr das Café verließen und noch ein wenig am Hauptplatz spazieren gingen. Während die Sonne schon fast ganz untergegangen war, entschieden beide noch ein wenig durch den kleinen Park zu spazieren. Während sie nebeneinander hergingen spürte Chiaki immer wieder sanft Maron’s Handrücken und spürte auch sein Herz schneller klopfen. Dieses Gefühl hatte er noch nie bei einem Mädchen. Was war nur so besonders an ihr? Sachte schließlich griff er nach ihrer Hand und ihre Finger griffen sofort ineinander als Maron sich ein Stück mehr an Chiaki schmiegte und mit leicht erröteten Wangen in seine braunen Augen sah. Er musste lächeln als beide schließlich stehen blieben und sich gegenüber standen. Sachte strich der junge Schüler mit seiner freien Hand ein paar Haarsträhnen aus Maron’s Gesicht als sein Daumen und Zeigefinger zart an ihrem Kinn haften blieben und dieses etwas anhoben. Maron’s Herz klopfte immer wilder und sie dachte schon er würde es hören. Während Chiaki sich sachte zu ihr beugte flüsterte er: „Darf ich dich küssen?“ „Ja.“, hauchte es aus Maron als sie ihre freie Hand in seinen Nacken legte und ihn das letzte Stück zu sich zog als sich die Lippen der beiden schon trafen. Maron spürte seine zarten Lippen auf ihren und stellte schnell fest wie gut er küssen konnte. Sie ließ sich einfach von ihm leiten, denn immerhin hatte sie bis jetzt erst einmal geküsst und das war in der ersten Klasse der Oberschule bei einem Schulausflug als sie Flaschen drehen gespielt hatten. Doch an diesen Abend wollte sie jetzt nicht denken. Sie konzentrierte sich nur auf Chiaki und auf seine Lippen. Seine Hand war bereits von ihrem Kinn nach unten gewandert, um auf ihren Rücken halt zu finden und sie weiter an sich zu drücken. Die Brünette wusste nicht wie ihr geschah oder wie lange sie bereits so dastanden oder ob sie jemand bereits beobachtete. Sie genoss einfach nur den Kuss. Chiaki beendete ihn schließlich zärtlich und beide sahen sich an als sie lächelte und leise sagte: „Danke.“ „Immer wieder gerne.“, antwortete er mit einem Lächeln und zwinkerte ihr kurz zu. Schließlich lösten sich beide auch aus ihrer Umarmung und gingen weiter durch den Park spazieren. War das der Beginn einer wunderschönen Liebe oder würde die junge Liebe noch etwas trüben? Maron und Chiaki kamen vor ihrem Wohnhaus an und sie drehte sich zu ihm als sie sagte: „Danke fürs nach Hause begleiten.“ „Gerne. Jetzt weiß ich zumindest wo du wohnst.“ „Das hättest du mich auch fragen können. Meine Telefonnummer hast du ja doch auch schon.“ „Stimmt. Aber so ist es doch romantischer, oder?“ „Allerdings. Da kennst du dich wirklich gut aus.“, gab Maron neckisch zurück als sie mit ihren Händen nach Chiaki’s Mantel griff und ihn etwas zu sich zog. Beide sahen sich lächelnd an und Chiaki sank mit seinem Kopf gleich zu Maron und beide gaben sich einen zärtlichen Abschiedskuss. Anschließend verabschiedete sich der charmante Junge von ihr und ging nach Hause. Maron sah ihn noch kurz nach und bevor sie das Wohnhaus betrat sah sie erneut zu ihm und wieder drehte er sich auch gerade da zu ihr um. Beide lächelten und bei Maron war das Kribbeln schon so stark, dass sie sich jetzt sicher war, verliebt zu sein. Der heutige Tag war einfach schön gewesen und das erste Mal seit langem war Maron wieder richtig glücklich. Als sie die Wohnung betrat begrüßte sie nur kurz ihre Eltern als sie leicht tänzelnd in ihr Zimmer verschwand. Takumi und Koron sahen ihrer Tochter nach als er fragte: „Was ist denn mit ihr los? War irgendwas im Kaffee?“ „Aber nein Schatz. Unsere Tochter ist verliebt. Und wenn sie soweit ist, sagt sie es uns. Bis dahin, lass sie einfach. Es ist schön sie wieder so glücklich zu sehen findest du nicht?“ „Ja da hast du recht. Wer der Junge wohl ist?“ „Ich hab‘ da so eine Ahnung, aber warten wir noch ab.“, gab Koron zurück, kuschelte sich am Sofa zu ihrem Mann und beide sahen den Film gemeinsam zu Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)