Midnight at Mio von FriePa (Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel 8: Company ------------------ „Also wie kann ich dir helfen?“ Der Blondschopf schenkte Hinata sein charmantestes Lächeln. Wie immer in der Nähe von Naruto Uzumaki wurde Hinata wieder das schüchterne, kleine Schulmädchen, das sie nicht mehr sein wollte. Wieso sah er auch so unverschämt gut aus? „Der Bildschirm ist einfach schwarz geworden und der Computer hat auf nichts mehr reagiert.“ „Na dann will ich mal schauen, ob sich da etwas regeln lässt.“ Erst jetzt bemerkte Hinata die kleine schwarze Tasche, die er bei sich trug. „Sag mal Naruto seit wann arbeitest du bei CEI?“ Er ging um Hinatas Schreibtisch herum und überprüfte den Bildschirm. „Seit heute genau eine Woche.“ Er drückte einige Tastenkombinationen, aber auch jetzt geschah nichts. „Mmh, die Kabel scheinen intakt zu sein, komisch.“ Naruto krabbelte unter den Schreibtisch, um sich den PC genauer anzusehen. Er bekam nicht mit, wie die Tür des Büros hinter ihm auf ging. „Hast du jemanden erreicht? Ich müsste echt dringend was ausdrucken. Wen schicken Sie uns? Bitte nicht wieder diesen alten Kerl der immer nach Kaffee und Kippe riecht.“ „Sasuke?“ „Hn?“ Naruto kam unter dem Schreibtisch hervor. „Okay, ich nehme es zurück. Der alte Kerl wäre mir lieber. Da besteht wenigstens keine Gefahr das gleich die ganze Firma in die Luft fliegt.“ Sasuke und Naruto kamen sich entgegen und gaben sich einen Handschlag. Der Uzumaki grinste. „Ignorier bitte diesen verlausten Affen hier“, meinte er an Hinata gewandt und nickte zu Sasuke, der ihm einen Schlag auf den Hinterkopf verpassen wollte, aber Naruto duckte sich schneller weg. „Ha! Ich bin bewege mich geschmeidig wie eine Baumnatter. So schnell kannst du dich gar nicht mehr bewegen, du alter Gaul“, triumphierte sich Naruto und Sasuke schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Dobe.“ Hinata beobachtete das Schauspiel der zwei Männer und war fasziniert wie anders Sasuke gegenüber dem Blondschopf war. Im Gegensatz zu seinem sonstigen Charakter. Beinahe wie ein unschuldiges Kind, dass sich mit seinem Freund gegenseitig hochnahm. „Wenn du willst, kannst du Feierabend machen Hinata. Wer weiß, wie lange der Typ hier noch braucht, bis wieder alles läuft.“ Er zeigte mit dem Daumen auf Naruto, der den Finger wegschlug. „Und was ist mit dem Beitrag für die Zeitung?“ „Ach, wenn die sich bei dir beschweren, werde ich denen schon irgendwas erzählen. Mach dir keinen Kopf.“ Der Uchiha schob seine Hände in die Taschen seiner schwarzen Hose. Hinata wollte protestieren, doch Sasuke brachte sie mit seinem Blick direkt zum Schweigen. Sie lächelte schüchtern nochmal zu Naruto, der sie zurück angrinste. Dann schnappte sie ihre Tasche, die hinter dem Schreibtisch stand und ihren Mantel und verschwand schnellstmöglich in den Fahrstuhl. Kurz bevor dieser zuging fiel ihr ein: „Denk dran das du morgen früh zu Chicago Radio gehen musst. Dein Bruder hat keine Zeit. Der Termin ist für neun Uhr angesetzt.“ Dann war die Tür zu. Hinata lehnte sich gegen die Fahrstuhlwand und atmete tief durch. Irgendwie war sie ganz froh nicht mehr da oben zu sein. Obwohl sich ein kleiner Funken in ihr erhoffte, den Blonden bald wieder zu sehen. „Mir ist nach wie vor nicht klar, wie Hinata freiwillig für dich arbeiten kann. Mir müsste einiges fehlen, damit ich mich dafür entscheiden würde, dass du mein Chef wirst.“ Sasuke fand es erstaunlich, wie blind der Blonde gegenüber Hinata war. „Ach ich hab dir noch gar nicht erzählt, dass ich mich letzte Woche mit jemanden getroffen habe.“ „Und dieser jemand war nicht zufällig deine linke Hand?“ „Haha. Du Arsch. Du bist mein Freund, also interessiere dich gefälligst dafür.“ „Dann schütte mir jetzt bitte dein kleines Herz aus.“ Naruto ignorierte Sasukes Kommentar. „Naja du kennst sie auch. Die Frau aus dem Treppenhaus, falls du dich an sie erinnerst. Ich war am Donnerstag bei ihr und wir haben uns unterhalten und dann äh…ja.“ Sasukes Brust zog sich zusammen. Er wusste ganz genau wen Naruto meinte. „Sakura Haruno.“ Scheiße, hatte er das jetzt laut gesagt? „Ja genau. Du hast dir ihren Namen gemerkt? Respekt. Sie ist klasse oder?“ „Naruto, ich will nicht wissen wie lange ihr das Bett miteinander geteilt habt.“ Sasuke klang verstimmter als er beabsichtigt hatte. „Wir haben uns nur geküsst. So unbefleckt wie ich hier stehe. Naja jedenfalls geht sie mir seit dem aus dem Weg. Meinst du ich sollte mir Gedanken machen?“ Sasuke wusste nicht wieso, aber dieser Satz entspannte ihn ein wenig. „Ihr habt euch geküsst und sie geht dir seitdem aus dem Weg? Sorry Dobe, aber da ist der Fall meistens eindeutig.“ Es machte ihm ein bisschen zu viel Spaß, Naruto die Hoffnung zu zerstören. „Meinst du? Ich hatte eigentlich nicht das Gefühl, dass sie abgeneigt gewesen ist. Vielleicht sollte ich nochmal bei ihr vorbeischauen.“ „Ja, vielleicht solltest du“, sagte Sasuke tonlos. Er wollte nicht wissen was zwischen den Beiden lief, musste er doch seit Freitag an ihr entgeistertes Gesicht denken, nachdem sie ihn gesehen hatte. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er meinen sie ist ihm den restlichen Abend aus dem Weg gegangen. Oder bildete er sich einfach zu viel auf sich ein? Abgesehen davon gefiel es ihm überhaupt nicht, dass diese Frau so viel in seinen Gedanken herumgeisterte. „Verflucht!“ Temari stand wütend auf und verließ ihr Büro, um in die Firmenküche zu gehen. Sie versuchte den braunen Fleck aus ihrem weißen Pullover zu waschen. Jetzt stand die mit einem halbdurchsichtigen Oberteil im Büro und jeder der an ihr vorbei lief hatte einen exzellenten Ausblick auf den schwarzen Spitzen-BH den sie trug. Mit dem Lappen bewaffnet wischte sie den restlichen Kaffee, den nicht ihr Pullover aufgesogen hatte, vom Fußboden auf. Was für ein Scheißtag! Erst konnte sie am Wochenende nicht zu Shikamaru, obwohl sie ihn gerne wiedergesehen hätte, heute Morgen teilte ihr Bruder ihr mit, dass ein wichtiger Geschäftspartner überlegte die Zusammenarbeit einzustellen und jetzt dieser verdammte Kaffee. Sie würde am liebsten schreiend irgendetwas kaputt schlagen. Alternativ gab sie sich auch mit dem nächsten Trottel zufrieden, der so wahnsinnig war in ihr Büro zu treten. Es klopfte. Temari lachte gehässig. Du kannst mich mal Schicksal! Gaara, ihr Bruder, steckte seinen Kopf durch die Tür. „Verprügelst du hier drinnen jemanden oder was soll der Krach?“ Sie bewarf ihn mit dem nassen Lappen, dabei spritzten Kaffeetropfen quer durch das Büro, bis an die weiße Decke. Er landete an der Scheibe ihrer Bürotür, direkt neben Gaaras Kopf. Perfekt. Einfach nur perfekt, dachte sie gereizt. „Was willst du Gaara? Wälze dich in deiner eigenen Genugtuung.“ Sie ließ sich in den ledernen, weißen Bürostuhl fallen. Gaara trat ein, hob den Lappen auf und legte ihn in den Blumentopf neben der Tür. „Du weißt ich mache nichts lieber als das, aber deshalb bin ich nicht hier.“ Er schaute zu seiner Schwester. „Was ist mit deinem Pullover passiert?“ „Geht dich nichts an“, antwortete sie zickig. „Also was willst du?“ „Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob wir heute vielleicht zusammen Abendessen gehen wollen?“ „Als ob das der Grund wäre, Brüderchen. Wie heißt die Kleine?“ Temari hob provozierend eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Ich weiß nicht was du meinst. Ist es denn so abwegig, dass ich etwas mehr Zeit mit meiner Schwester verbringen will?“ „Ganz ehrlich? Ja!“ „Das verletzt mich“, theatralisch fasste sich Gaara an seine linke Brust. Sie warfen sich gegenseitig noch einige Beleidigungen an den Kopf, bis sich Temari geschlagen gab. Prinzipiell hatte sie auch nichts dagegen, etwas zu essen. In letzter Zeit ernährte sie sich überwiegend von Fertigpizza und Bier. „Kommt er auch mit?“, wollte Gaara wissen und drückte die Türklinke herunter. Temari rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. „Nein, wird er nicht. Er hat heute keine Zeit.“ „Schade.“ „Ja, finde ich auch.“ Dann ließ Gaara sie wieder allein. Sasuke stand lässig im Türrahmen von Itachis Büro. Sein Bruder telefonierte gerade, nickte aber mit seinem Kopf in Richtung des Sessels vor seinem Schreibtisch. Der jüngere Uchiha setzte sich und tippte in der Zwischenzeit auf seinem Handy herum. „Nein Danke, wir haben wirklich kein Interesse daran.“ Sasuke sah auf und Itachi verleiherte genervt die Augen. „Danke. Nein. Sollten wir es uns anders überlegen, werden wir uns melden.“ Genervt knallte er den Hörer zurück in die Station. „Da hat jetzt einer angerufen der sich bei uns vorstellen will. Und rate mit was.“ Itachi wartete allerdings keine Antwort ab. „Er kann angeblich auf Kommando Schluckauf bekommen und Melodien von bekannten Liedern dabei ‚hicksen‘“ Itachi massierte sich mit beiden Händen die Schläfen. „Und genau aus diesem Grund will ich gar nicht deine Arbeit machen. Also warum muss ich morgen zu Chicago Radio gehen? Dir ist klar, dass das dein Job ist?“ „Mia hat einen Termin beim Frauenarzt zu dem ich sie begleiten soll. Tut mir leid. Außerdem schadet es dir nicht, wenn du auch mal wieder ein paar Neuverträge übernimmst.“ „Vielleicht hättest du nur halb so viel zu tun, wenn du nicht jeden Volltrottel der halbwegs von Zwölf bis Mittag zählen kann einen Vertrag anbieten würdest.“ „Wo wäre denn da die Herausforderung? Abgesehen davon machst du das doch liebend gerne für deine Patentochter.“ Itachi grinste siegessicher. Sasuke gab sich grummelnd geschlagen. „Wo sind die entsprechenden Unterlagen?“ Sein Bruder fing an die Papierstapel auf seinem Tisch auseinanderzunehmen. Vereinzelt fielen lose Blätter wild durch das Büro, als er freudig fand was er suchte. Er reichte Sasuke eine rote Mappe und dieser fing an darin herumzublättern. Auf den ersten Seiten standen nur ein paar allgemeine Informationen. Als er die Mappe überflog blieb sein Blick an einem Bild der beiden Moderatoren hängen und Sasuke musste sich vergewissern, dass er sich nicht versah. Sakura Haruno starrte ihm entgegen. Zusammen mit dem Kerl aus dem Treppenhaus, der sich als Shikamaru Nara entpuppte. Innerlich verfluchte er seinen Bruder. Ein anderer Teil, den er allerdings nicht zuließ, dankte seinem Bruder gleichzeitig dafür. Sakura ließ sich erschöpft auf die Couch in Shikamarus Wohnung fallen. Das Klettertraining war heute ein voller Erfolg. Beide hatten über ihr gesetztes Ziel hinaus geschossen und es sich gegenseitig gezeigt. Kein Wunder, bei der positiven Nachricht vom heutigen Vormittag. Sie hatten beschlossen den Abend gemütlich bei Shikamaru ausklingen zu lassen und morgen früh gemeinsam von hier zu starten, damit alles nach Plan laufen konnte. Zum Glück für beide hatten sie immer Klamotten des anderen bei sich daheim, für unerwartete Situationen wie diese. Unterwegs kauften sie Bier im Supermarkt gegenüber und entschieden sich für Essen vom Lieferdienst. Wobei diese Entscheidung eher von Shikamaru stammte, als von Sakura. Er warf ihr einige Speisekarten auf die Couch und verstaute das Bier im Kühlschrank, wobei er zwei Flaschen mit ins Wohnzimmer nahm und eine davon Sakura reichte. Die Rosahaarige griff in das Einschubfach im Sofa und holte einen Flaschenöffner hervor. Mit einem wohlklingenden Ploppen fiel der Korken in die Polster und die beiden stießen auf den morgigen Tag an. Shikamaru setzte die Flasche an und nahm gierig einen großzügigen Schluck. „Du hast doch dort damals ein Praktikum gemacht. Wie war der Chef so?“, fragte Sakura und pulte ein Stück vom Bierettiket ab. „Naja ich kenne ja nur den alten Chef. Sein einer Sohn war damals im Ausland unterwegs und der andere studierte noch. Und direkt mit dem Chef hatte ich nur einmal etwas zu tun. Das hatte mir aber auch vollkommen gereicht. Dieser Mann wusste ganz genau, wie man Menschen dazu bringt nach seiner Pfeife zu tanzen. Die Söhne kenne ich tatsächlich auch gar nicht weiter, da wir kurz nach dem Praktikum ja dann auch schon die Stelle bei Tsunade bekommen haben.“ Die Haruno dachte eine Weile darüber nach, ehe sie das Gespräch wieder aufnahm. „Solange es nicht so ein unausstehlicher Typ ist, der sich die meiste Zeit nur um seinen eigenen Kram kümmert und der Meinung ist sein Arschloch-Gen aller Welt zu zeigen, nehme ich alles hin.“ Shikamaru hob die Augenbraue. „Wirklich alles?“ Sakura knuffte ihn und verdrehte die Augen. „Trottel.“ „Was denn? Vielleicht macht er dir ja schöne Augen und lädt dich zu einem Stelldichein in sein Büro ein.“ „Wohl eher nicht. Dafür werde ich schon Sorgen. Außerdem steh ich nicht so auf Beziehungen mit meinem Boss. Führt früher oder später doch immer zu Problemen. Da leb ich doch lieber getreu dem Motto ‚Never fuck the Company‘.“ „Hast du auch wieder Recht.“ Sie stießen nochmals mit dem Bier an und entschlossen sich dazu beim Vietnamesen zu bestellen. „Übrigens hoffe ich für dich, dass du dein Bett frisch bezogen hast. Ich habe keine Lust in irgendwelchen fremden Körperflüssigkeiten zu nächtigen.“ Sakura duckte sich, als Shikamaru ihr mit dem Kissen eins überbraten wollte, kreischte auf und fing ebenfalls an ihn mit einem Kissen zu bombardieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)