Senshi-Duelle von Venedig-6379 ================================================================================ Kapitel 1: Senshi Duelle ------------------------ Sie saß – allein – im Wintergarten bei Nacht, nur das schwache Licht einer hohen Kerze erleuchtete die Worte, die sie las. Langsam ließ sie ihre Finger über das Tagebuch gleiten. „Schwach, verweichlicht, dekadent.“ Sie betrachtete die Kriegerinnen und Krieger, die sich einst schlachten um Tokyo, die Erde, ja das ganze Universum in seiner Essenzenz duelliert hatten. „So wie sie jetzt leben haben sie schon alsbald vergessen, was es heißt zu kämpfen. Das Leben ist Kampf. Solange Sailor Moon existiert, werden neue Übel uns heimsuchen – es war ihre Entscheidung, dass der Kosmos von Individuen bevölkert wird als dass alles im Cauldron verschmilzt und somit Gut und Böse keine Rolle mehr spielen. Nur weil sie diesen Prinzen liebt, fängt der Zyklus von neuen an. Und auf jeden Krieg wird ein umso schlimmerer folgen. Die Schlachten werden blutiger. Denn mit Sailor Moons wachsenden Kräften steigern sich auch die Fähigkeiten des Bösen. Und sieh sie dir jetzt an?“ Sie trat wütend einen Stapel von Zeitungen und Klatschpressemagazinen um. „Sie leben ach so fröhlich, so selbstvergessen ihr Alltagsleben als Menschen. Neues Leid wird kommen. Aber immerhin… die potenzielle Armee an Krieger und Kriegerinnen ist gewachsen. Da Sailor Moon ihre Gegenüber lieber heilt und reinigt anstatt sie zu vernichten, stehen mir weitaus mehr Schachfiguren zur Verfügung. Ich muss sie nur daran erinnern, dass sie Killermaschinen sind – wiedergeboren, um alles zu vernichten, was es wagt, das Licht zu bedrohen. Sie denken, sie können ihrem Schicksal entkommen? Pah! Denen werde ich es zeigen! Ich werde…“ Nachdenklich drehte sie sich auf ihrem durchsessenen, samtüberzogenen Bürostuhl im Kreis, bis ihr schwindelig wurde. Über ihr drehten sich hinter dem Glas des Wintergartens die Sterne am klaren Nachthimmel. Eine Sternschnuppe stürzte hinab. War es eine Schnuppe? Oder der Vorbote des neuen Feindes? „Ich werde… eine Show veranstalten! Jawoll. Die Senshi-Duelle. Sie denken, es sei ein Spiel – aber in Wirklichkeit herrscht Krieg! Hahahahahahahah!!!!“ Sie kippte mit dem Stuhl um, sodass es rumste. Ihre Schwester stürzte ins Zimmer hinein, mit sorgenvollen Blick: „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Kapitel 2: Runde 1-1 -------------------- „Kommt rein und lasst ordentlich Moneten da“, rief Minako Aino durch den Lautsprecher.  Sie konnte es kaum fassen, zur Moderatorin des Events des Jahres ernannt worden zu sein. Ohne Chibi Usa hätte sie diese winzige Anzeige auf der letzten Seite gar nicht erst entdeckt. Sie hat sich im Casting gegen sämtliche Mitbewerberinnen durchgesetzt. Gegen fast alle. Verkniffen beäugte sie die ehemalige Hexe, die ebenso viele Punkte erzielt hatte wie sie. Sie waren ein Moderatorinnen-Duo. Aber gut… jemand musste ja das Mikrophon übernehmen, wenn sie selbst als Sailor Venus in den Ring stieg. Wenn es nur nicht ausgerechnet diese Heulboje wäre, die jedem auf den Arsch starrte. „Huhu! Kann man mich hören? Kann man mich sehen? Ich bin’s, die kokette Mimette“, quietsche Mimette. Eher eine Krokette, dachte Minako. „Wer Autogramme der Duellanten ergattern möchte, begibt sich bitte zur Pforte 3A! Dort könnt ihr euch auch in die Listen für die Fotos mit den Gaststars einreihen. Das Stück nur 5000 Yen, ein Schnäppchen!!!“ „Ist dass dahinten etwa Tuxedo Kamen“, rief Minako plötzlich. Mimette riss die Augen auf: „Wo, wo ist er, der Mann meiner Träume?!“ „Dort hinter Telulu. Wenn du dich beeilst, erwischst du ihn noch!“, drängte Minako sie. Mimette sprang im Feuereifer aus der Kabine, wobei Mikrophone unangenehm rückkoppelnd über den Boden rollte. „So, das wäre erledigt.“ Das erste Duell war ein echter Renner! Chibi Usa hatte sich bereit erklärt, in der Arena aufzutreten, immerhin war sie Prinzessin – und wie das Schicksal es wollte, trat sie gegen Mamoru an! Und sie, Minako Aino, kam in den Hochgenuss, diesen Kampf anzukündigen. Immerhin winkte ein Preis von einhundertmilliarden Yen!!!   Vater und Tochter   Chibi Usa stand in voller Prinzessinnen-Montur im Ring. Im Hintergrund drückte ihr Helios die Daumen. Chibi Usa grinste. Sie durfte gegen Mamo-chan kämpfen und alle würden sie sehen!! Wo blieb er nur? Das Publikum tobte und hielt die Plüschtiere in Wurfstellung. Ah, dieser warmer Schauer der Bewunderung, der sich über sie ergoss. Alle liebten Chibi Usa. Mamoru, von Usagi eingekleidet in seine schwarze Rüstung, versteckte sich hinter der Tür. „Du musst da jetzt rausgehen“, ermahnte Ami ihn. „Es ist das erste Duell.“ „Ich kann nicht“ jammerte er. „Sie ist meine Tochter.“ „Dann tu es für sie. Es ist doch nur ein Schaukampf.“ Sie legte ihm aufmunternd die Hand auf die Schulter. „Du schaffst das.“   Zu der Melodie von La Smoking Bomber rannte Mamoru den endlos langen Aufgang zum Ring hinauf. Er unterdrückte die Tränen in seinen Augen. Er konnte doch nicht ein kleines Mädchen verprügeln. Sein eigenes Kind! Auch wenn jeder annahm, Chibi Usa sei Usagis Schwester… immerhin waren sie sich einig, dass es das beste wäre, wenn sie allesamt antraten. „Das erhöht unsere Gewinnchancen um ein vielfaches“, hatte Usako fröhlich bemerkt. „Tu es für uns, Mamo-chan!!“ „Oder willst du, dass wir in Armut dahin vegetieren?“, war Chibi Usa ihrer Mutter zur Hilfe gekommen. „Außerdem haben wir deinen Namen längst in den Lostopf geworfen.“ „Ihr habt was? Geht das denn, so ohne meine Einwilligung?!“ „Na klar!“, riefen beide im Prinzessinnen im Chor. „Und woher müssen wir ja das Geld nehmen, um Neo Tokyo aufzubauen! Also los!!“   Chibi Usa strahlte Mamoru an. Er sah so unverschämt umwerfend aus!! Diese große Schwert. Sie verwandelte sich in Chibi Moon, ein rosa Schimmer umgab sie – dann bestrahlte sie ihn mit Zuckerherzen!  Sie zwickten wie ein Schwarm Mücken. Mamoru zog sich den Umhang vor’s Gesicht. „Los, kämpfe!“ Mamoru schleuderte ihr Rosen entgegen, die sie jedoch verfehlten. Die Menge gröhlte. In Sailor Chibi Moons Augen funkelte es schelmisch. „Du sollst kämpfen, nicht mich ermutigen!!“ Er griff nach seinem Gehstock – doch den hatte er bei seinem Tuxedo gelassen… er trat ja heute als Endymion auf. Widerwillig zog er sein Platinschwert aus der Scheide und erstarrte. Das war keine Waffe mit Glitzereffekt, das war eine wahrhaftige Waffe – zum Abstechen, Köpfen, Armabhacken. Nein, unmöglich. Es musste eine andere Lösung geben!! Dramatisch warf er sich auf Sailor Chibi Moons  Pink Moon Stick und krümmte sich. „Durchbohrt, ich bin durchbohrt, arrrggggghh!!!“ Er wälzte sich auf dem Boden. Die Menge schrie auf. Usako stürzte zur Arena, wobei ihre Freundinnen sie an Armen und Zöpfen festhielten. „Mamo-chaaaaan!“ Neflite hielt sich unangenehm erinnert den Bauch. Mamoru jedoch grinste sich heimlich ins Fäustchen. Er schauspielerte fabelhaft! Wenn nur sein bester Freund nicht wäre. Fiore materialisierte sich in einem Blütenregen auf dem Schlachtfeld. „Mamoru“, schluchzte er und deutete anklagend auf Chibi Moon. „Ich werde an seiner Stelle kämpfen, ich werde ihn rächen.“ Er beschwor Blumenranken hervor. Chibi Moon schrie auf. „Iiih, er ist nackt!“ „Hey- das ist gegen die Regeln!!!“, rief Minako. „Entfernt diesen Mann!“  Tatsächlich hatte Fiore nur ein Handtuch um seinen Lenden gewickelt, das nun auf dem Boden lag. Er hatte solange im Bad getrödelt, um Mamoru würdig zu sein, dass er zu spät kam. Er hatte Mamorus Auftritt verpasst! Die Security – Rubeus, JunJun und Sailor Jupiter – stürzten sich auf den unfreiwilligen Flitzer und  zerrten ihn von der Bühne. Mamoru streckte nun, da die Aufmerksamkeit wieder auf ihm ruhte, melodramatisch seine Hand aus. „Ich liebe…“ Er brach ab, kippte zur Seite, blieb schließlich reglos liegen.   „Unsere strahlende Prinzessin hat gewonnen!“, verkündete Minako fröhlich. „Und nuuun“, unterbrach sie Mimette, „folgte nach einer kurzen Erfrischungspause der Kampf von Uranus gegen Mars! Applaus!!“   Feuerball Sailor Mars schwebte in aller Eleganz über die Arena. Ihre beiden Raben, Phobos und Deimos, flatterten empor. Der Flügelschlag wirbelte ihre glänzend schwarzes Haar auf. Dann erklang kräftiges Motorengeräusch. Sailor Uranus fuhr mit einem Sportwagen vor, küsste Neptun und schwang sich über die Abgrenzung. Ein leichtes Spiel würde das. Eine Inner Senshi. Die Inneres waren immer schwächer als die Outers – diejenigen Senshi, die sich als Lesben schon früh geoutet hatten. Kraft ihres Lesbentums würde sie die kleine Tempeldienerin platt machen. Sie beiden waren ohnehin Rivalinnen, immerhin waren sie beide empfänglich für Omen. Die eine las aus dem Feuer, die andere  aus dem Wind.   Ehe noch Mimette ein Paar triviale Fakten über die beiden Kriegerinnen ausplaudern konnte, hoben beide gleichzeitig ihre Hände. Uranus beschwor … Uranus hervor. „World Shaking!“, schrie sie und das ganze Stadion – ein futuristishes Ungetüm aus Stahl und Kristallglas – erbebte, als der uranusförmige Erderschütterer den Mamorboden aufriss. Die Zuschauerschaft wurde auf ihren Sitzen kräftig durchgeschüttelt, Usagi verschüttete ihre Milk Tea. Uranus grinste und machte sich wenig Sorgen. Immerhin pufferte die dafür extra errichtete Energiewand, die vorsorglich um den Kampfplatz hochgezogen worden war, einen Großteil der Energie ab. Auch hatte sie nur einen Bruchteil ihrer Kraft angewendet. Sie wollte Mars ja nicht allzusehr demütigen, nur ein wenig einschüchtern. Doch was war das? Verfehlt!? Mars surfte auf ihren beiden Raben durch die Luft. „Ha! Bodenattacken sind zwar effektiv gegen Feuer, aber ich kann fliegen! Feuerball!“ Eine gigantische marsförmige Feuerkugel flog auf Uranus zu. „Und Wind heizt Feuer an!“ Sie lächelte siegessicher. Uranus grinste nur und grub sich ein, nur um dann aus der Erde zu springen an Mars Beinen zu ziehen.  Sie erwischte dabei den Rock, der vorteilhaft abriss. Mars schoss wie wild auf sie ihre Bannzeichen. „Weiche böser Geist!!“ Sie rangelten miteinander. Uranus klemmte Mars auf em Boden fest. „Es ist vorbei, Schätzchen“, säuselte sie.  Feuerringe!“, erwiderte Mars. „Feuerringe?“ Mars umarmte Uranus innig, sodass selbst Neptun ein eifersüchtiger Schrei entfuhr, und beschwor Feuerringe hervor, die sich wie Schlangen um Uranus Körper wickelten und diese außer Gefecht setzten! Verkohlt und stöhnend brach Uranus auf Mars zusammen. Die Outers hoben die Hände kollektiv die Hände vor den Mund.   „Also damit hat keiner gerechnet“, stotterte Mimette, die auf Uranus gesetzt hatte. Kapitel 3: Runde 1-2 -------------------- „Alles klar? Du wirst es schaffen?“, versicherte sich Rei noch einmal bei Minako. Sie saßen versteckt hinter dem Stadion und tranken Bubble Tea. „Es wird schon werden“, erwiderte Minako. „Dein Plan ist ja auch aufgegangen. Hoffentlich piesackt mich Mimette nicht allzusehr…“ Sie verschränkten die Finger. „Keine Sorge“, erwiderte Rei. „Ich habe vorgesorgt.“   „Ich kann es nicht fassen euch hier zu sehen“, hauchte Mimette und drehte sich schüchtern um. Falkenauge zeigte war nur wenig Interesse an ihr – immerhin stand er auf reife Frauen – aber Tigerauge legte bereits verführerisch seinen Arm um ihre Schulter. „Ich bin nämlich auch im Show Buisness, aber euch, meine Idole hier zu live zu erleben. Unglaublich!“ „Wir sollten uns zusammentun“, raunte Tigerauge und knurrte dann männlich, sodass Mimette Knie wie warme Butter bekam. Sie kicherte aufgeregt. "Miau!"   Ein Musikalisches Battle   „Meine Damen und Herren, Prinzen und Prinzessinnen!“, rief Chibi Usa ins Mikrophon. „Es treten an: Zwei Idols, wie sie im Buche stehen! In der linken Ecke: Sailor Neptun, eine meisterhafte Violistin und Verkörperung der Eleganz!“ Frenetischer Applaus folgte. Neptune winkte huldvoll. Uranus winkte ihr von ihrer Liege mit der bandagierten Hand zu. „In der rechten Ecke, Sängerin und Modell und nun auch kompetente Moderatorin – Sailor Venus!!“ Auch hier klatschten die Leute prasselnd in die Hände. Venus verbeugte sich tief und nahm das Mikrophon in die Hände. „Wir dürfen eine ganz besondere Vorstellung erwarten!“   „Ja, kloppt euch!“, rief einer von der Tribüne. Doch die anderen zischten ihn nieder. Dann herrschte Ruhe und nur die Klimaanlage brummte im Hintergrund.   Minako begann. Sie stimmte eine dramatische Melodie über die Route Venus an und brachte die Hälfte des Publikums zum Heulen. Taschentücher mit dem Logo der Sponsoren waren im Voraus verteilt wurden. Die Menschen schnieften. „Geb ihr doch endlich einen Freund!“, schluchzten die Menge. „Ich bin doch hier“, rief Kunzite. „Aber sie will ja nicht.“ Verärgert verschränkte er seine Arme. „Nicht in diesem Leben.“   „Nicht schlecht“, neckte Neptun Venus und warf ihr türkises Haar zurück. Sie zog ihre überteure Geige  aus dem 19. Jahrhundert hervor. Augenblicklich verstummten die Leute. „Dieses Lied widme ich meiner großen Liebe: Uranus.“   Das Violinenspiel war so herzegreifend, dass sich die Tränen der Menschen mit dem vom Neptun beschworenen Wassermasse, die kunstvoll ihre Fesseln umspielte, vermengte. Kleine Fische sprangen heraus und glitzerten im Scheinwerferlicht.   „Erfüllte Liebe ist noch viel schöner als unerfüllte!“, kamen alle überein.    „Du könntest dich jetzt outen“, flüsterte Neptun Venus zu. „Ich weiß, wem dein Herz gehört.“ Ihre funkelnden Augen streiften Mars, die sich Luft zufächlend im Publikum saß. „Aber das wagst du nicht… du willst lieber eine Inner bleiben.“   „Ganz recht“, gab Venus zurück. Dann hob sie den Finger: „Crescent Beam!“ Das Licht erstrahlte an ihrer Fingerspitze. Sie intonierte einen neuen Song. „Mein neuer Song – für euch, meine Fans!!“ Die Menge explodierte vor so viel Darbietung!   „ Submarine Reflection“, hob Neptune an, schoss einen Schwall Meerwasser ab und ergriff zugleich ihre Geige ein zweites Mal – das Wasser warf das goldene Licht zurück, während eine neue, noch ergreifendere Melodie erklang, und versaute Venus das Outfit. Doch das war Venus egal, mit dem anderen Hand beschwor sie in dem nassen Getümmelt ihr Venus Wink Chain Sword. Sie war nicht die einzige mit einer Waffe. Und ihr Schwer war tausendmal schöner als das Schwert von Uranus. Und überhaupt, war sie Anführerin der Inners und Double der Prinzessin. Das bisschen Geigengedudel! Doch was war das! Eine Stimme! Neptun spielt nicht nur, sie sang!!! Und das brachte das Publikums völlig aus dem Häuschen!   „Neptun, Neptun“, riefen sie im Chor.  Neptun wich geschickt der Schwertattacke aus. „Denkst du“, trällerte sie, „das ein Schwert mich überraschen könnte? Uranus hat davon eine gigantische Sa-sa-sammluuuung! Oh ja!!“ Sie tanzte auf den Wellen, sang, spielte und das alles im feuchten Kostüm! Es gab kein Halten mehr. Neptun hatte gewonnen.   Muskel vs Hirn   Muskel vs Hirn   Nachdem die Arena ordentlich mit dem Mob durchgewischt worden war, traten Jupiter und Merkur auf. Beide waren furchtbar aufgeregt. Dass sie ausgerechnet so früh gegeneinander antreten mussten. „Oh nein, nicht noch eine Wasserkriegerin“, jammerte Statist Nr. Elf. „Aber immerhin“, sagte sein Kumpel, „kein Salzwasser.“   Minako und Mimette oberboten sich in der Lobpreisung der beiden Kriegerinnen. Während Jupiter sich aufwärmte, tippte Ami auf ihrem transportablen Mini-PC herum und rief sich ihre Strategie in Erinnerung. Sie kannte Jupiter. Wie viele Kämpfe hatten sie gemeinsam ausgefochten. Durch ihr Visier hindurch analysierte sie Jupiters Werte.„Level 9000, meine Güte, sie heute in Form!“ Ami schüttelte sich. Doch die Strategie war klar. Sie würde zuerst ihren Schaum beschwören. Alle lachten über den Schaum, aber er war nützlich, weil es den Gegner die Sicht nahm. Auch wenn Chibi Usa, die im Senshi-Duell-Komitee saß, das im Voraus schlecht hieß. „Wie soll man im Schaumnebel bitte den Kampf verfolgen?“ „Ich habe eine Brille konstruiert, mit der das Publikum uns über Wärmebildekamera verfolgen kann.“ „Nun gut.“ Chibi Usa genehmigte Amis Vorschlag. Ami war erleichtert gewesen. Ja, und dann würde sie Jupiter mit Illusionen in die Irre führen. Sie würde Schemen von Jupiters Exfreunden heraufbeschwören, die ihre Liebesschwüre darboten. Das würde Jupiter ablenken - und dann könnte Ami sie mit einer Wasserattacke rasch zu Fall bringen. Sie musste nur aufpassen, dass Jupiter keinen Blitz einsetzte, denn Wasser leitet Elektrizität sehr gut. All dies bedachte Ami. Womit sie nicht rechnete, war Jupiters Karateschlag, der sie im Moment des Gongs zu Boden brachte. „HA!“, rief Jupiter. „Deine Schwäche: Timing.“ Die Menge war sichtlich enttäuscht. Einige Ami-Fans riefen Betrug. Ami erhob sich mit zitternden Gliedern. Doch dann erwischte sie es umso härter. Sailor Jupiter bewarf sie mit Briefumschlägen – nicht nur irgendwelchen. Es waren Liebesbriefe. „Ich wusste“, triumphierte Jupiter, „dass du meine Schwäche gegen mich verwenden würdest. Aber ich habe meine Schwäche zur Stärke gemacht!“ Das überzeugte nun das Publikum: Wie clever von Jupiter, Merkurs Strategie gegen sie zu wenden! Durch Liebe besiegt! Großartig!   Ami versank in einem Berg von Liebesbriefen und bekam einen furchtbaren Ausschlag. Sie hob die Hand zur Aufgabe.   Kapitel 4: Runde 1-3 -------------------- Chibi Usa weinte. „Aber aber“, versuchte Mamoru sie zu trösten. „Was hast du denn?“ „Ich weiß nicht“, rief sie, „für wen ich mich entscheiden soll!“     Time Out! Sailor Pluto umklammerte ihren Stab. So musste ich Mamoru gefühlt haben. Gegen eine Prinzessin zu kämpfen... sie Sailor Moon ruhig an, aber innerlich brodelte es in ihr. Die Mutter von Small Lady, Neo Queen Serenity, ihre Königin. Pluto seufzte. Sie wusste bereits, wie der Kampf ausgehen würde, daher hielt sie es für sinnvoll, die Angelegenheit kurz und schmerzlos über die Bühne zu bringen.   Sailor Moon klapperte vor Rampenfieber. Wie konnte Chibi Usa nur so cool und abgebrüht sein? Chibi Usa hatte als erste gekämpft und war so voller Mut und Zuversicht aufgetreten, hatte gewonnen. Sailor Moon wackelte auf die Aren zu. Wie viele Menschen sie ansahen! Ihr HErz klopfte wild. Sailor Moon war es nicht gewohnt vor Publikum zu kämpfen. Überlicherweise sahen nur ihre Freundinnen zu und Mamo-chan. Hilfesuchend schweifte ihr Blick nach oben. Mamo-chan hielt ein Banner mit Herzen hoch. „Mamo-chan“, flüsterte sie. Chibi Usa bedeutet ihr mit einem strengen Blick, ja nicht zu versagen oder noch schlimmer: eine peinliche Mutter und Schwester zu sein. Sailor Moon zog die Schultern hoch. Sie stolperte auf dem Treppchen zur Arena. Chibi Usa stöhnte auf. Sailor Moon kniff die Augen zusammen, atmete tief durch. „Ich schaf das.“ Sie öffnete die Augen, war geblendet von dem hellen Scheinwerferlicht. Die Gesichter der Menge verschwomm zu einer anonymen Masse. Sie fasste sich ein Herz. Sie war Sailor Moon, sie hatte alles und jeden besiegt.   Sailor Pluto verneigte sich formvollendete und entschuldigte sich. „So ist das Schicksal, es tut mir Leid.“ „Es ist ja nur ein Show-Kampf“, wiederholte Sailor Moon unsicher lächelnd Amis Mantra. „Hahaha!“ Sie kratzte sich am Hinterkopf.   Das Signal zum Kampfbeginn ertönte. Pluto blieb seelenruhig stehen. Sailor Moon  kam plötzlich ins Schwitzen: Welchen Stab wollte sie noch einmal verwenden? Sie hatte es vergessen. In ihrem Kopf tat sich ein großes schwarzes Loch auf. Nervös brachte sie sich in Position:   „Du hast zwat nichts verbrochen“, deklamierte sie, „aber ich werde dieses Verhalten nicht zu lassen! Ich bin die Kriegerin für Liebe und Gerechtigkeit! Im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!“   „Wie ihr wünscht“, erwiderte Sailor Pluto und verneigte sich abermals tiefer. „Bitte beginnt!“   „Nun mach schon!“, rief Chibi Usa durch ein Megaphon. „Du bist die Beste“, ertönte Minakos verstärkte Stimme. „Los, Sailor Moon!“, riefen ihre Freundinnen und das gesamte Publikum im Chor. „Besiege sie!“   Sailor Moon aber brachte die Stäbe und dazugehörigen Zaubersprüche durcheinander. Am Ende warf sie ihr mit einem lautem AAAAH! ihr Diadem, das Sailor Pluto geschickt mit ihrem Stab auffing und zurückschleuderte. Sailor Moon sprang hektisch zur Seite. Es nützte auch nichts, dass Tuxedo Mask von einem Fenster aus eine Rose warf und ihre aufmunternde Worte zuflüsterte – sie verstand ihn einfach nicht. Alles schien wie eingefroren.   Als sich wieder rührte, sah sie Sailor Pluto mit sämtlichen Waffen: ihr Moon Tiara, der Moon Stick, der Cutie Moon Rod, der Spiral Heart Rod, das Kaleidomoonscope und sogar ihr Eternal Tiare umringten schwebend die Hüterin der Zeit. Pluto stieß die schockierte Sailor Moon mit ihrem eigenen Garnet Rod an und feuerte eine Attacke ab.   „Sailor Moon hat verloren“, durchbrach schließlich Mimettes ungläubige Stimme die Stille. „Wow!“   Sailor Pluto verneigte sich nun so tief, wie es ihr möglich war. „Die Schlacht habt ihr verloren, aber nicht den Krieg, meine Königin.“ Demütig zog sie sich zurück, ohne Sailor Moon je den Rücken zuzuwenden.“   „Ich habe verlernt zu kämpfen“, durchfuhr es Sailor Moon. „Das darf nicht sein.“     Der Untergang eines Sterns     „Ach du meine Güte“, stöhnte Haruka. „Nicht diese eingebildete Tussnelda.“ Sailor Star Fighter hörte Harukas laut dargebrachte Klage und grinste. „Neidisch, Tennou?“ „Nur weil du die Prinzessin trösten durftest, gehörst du noch längst nicht zum Club“, erwiderte Neptun schnippisch.   Sailor Star Fighter sprang kraftvoll in den Ring und gab erst einmal ein Lied zum Besten, um die Menge aufzuheizen, was ihr trefflich gelang. Die Menge sang begeistert mit und bewarf sie mit Geschenken. „Danke, danke“, erwiderte Sailor Star Fighter. „Ich liebe euch!“ Minako kreischte begeistert – man hörte es durch die Kommentatorenbühne hindurch, obwohl die Mikrophone für die Darbietung stumm geschaltet waren. „Sie hat mich angesehen!“ Minako tänzelte durch den Raum. „Sie hat mich angesehen!“, widersprach Mimette. Beide drückten ihre Gesichter am Glas platt.   „Bist du fertig?“, fragte Sailor Saturn gelangweilt. „Musst du immer so unterkühlt sein, sobald du dich verwandelst“, neckte Sailor Star Fighter sie. „Ja. Ich bin die Kriegerin der Stille. Das Weltall ist kalt. Und still.“ „Dabei bist du unverwandelt so eine Süße.“ Sailor Star Fighter zwinkerte ihr zu. „Ich bin schon vergeben“, erwiderte Sailor Saturn kühl. „Also ich bin bereit – für einen heißen Kampf!“ SSF brachte sich in Stellung. „Es ist ganz leicht“, sagte Saturn. „Entweder du gibst auf oder ich zerstöre das Universum.“ Fighters Augenbraue zuckte nervös. „Was? Sag das noch mal.“ „Vernichtung oder Aufgabe. Widerstand ist zwecklos“, erklang Saturns beinahe roboterhafte Stimme. „Sailor Moon kann uns dann ja widerbeleben, aber das dauert natürlich.“ Fighter meinte eine elektrisches Sirren zu hören. „Ähm, okay. Du weißt, dass das ein Showkampf ist?“ „Ja.“ „Wir tun nur so als ob.“ Sailor Saturn schwieg. Fighter räusperte sich. „Ich fange dann mal an.“ Schweiß lief ihr in Strömen die Achseln und den Rücken hinab, dass es Neptuns Meeresattacken alle Ehre machte. „Wir können auch ein Musikbattle bestreiten.“   „Nein“, erwidert Saturn. „Was ist jetzt?“ Sailor Star Fighter rannte los und versuchte einen zünftigen Tritt, doch Saturn hob nur ihre Silence Glaive, um eine Barriere zu errichten, an der Fighter abprallte. Sie trat und schlug und schoss ihre Laser ab – nichts wirkte. Sie kam schließlich außer Atem. Saturn sah sie ausdruckslos an. „Du bist am Ende“, erwiderte sie lakonisch und weldete mit ihrer Waffe umher. „Nein, nein! Einverstanden, gut, okay, ich gebe auf. Bitte zerstöre nicht das Universum! Ich gebe aaaauuuuuf!“ Kapitel 5: Runde 2-1 -------------------- "Herzlich willkommen!", brüllte Sailor Venus ins Mikro. "Zu Runde Zweiiii unser großartigen Duelle, deren Ergebnisse allein von ihrem Geschick, Talent und Kraft-!" "Und der Macht der Liebe!", unterbrach ein Zuschauer mit Bart und zwei Knödelzöpfen. Venus Augenbraue zuckte: "...und der Macht der Liebe abhängen und nicht von irgendwelchen Mauscheleien und Wetten im Hintergrund. Sicherlich fragen Sie sich, wo Runde 1 bleibt. Nun, für deren Ausstrahlung haben wir noch keine Lizenzen erworben. Die Präsidentin unseres Vereins, Prinzessin Chibi Meany Usa, arbeitet hart daran, selbige zu erwerben. Immerhin hat sie selbst an Runde 1 teilgenommen und sieht es nicht ein, dass ausgerechnet ihr Kampf in einem Einzeiler auf irgendeinem Nischenblog untergeht. Unsere heutigen Kontrahenten!!!"    Sailor Stars Duell   Sailor Star Healer ist, obwohl sie die Heilerin im Team ist und eigentlich nichts können sollte, Sailor Star Maker, der Macherin der Teams, haushoch überlegen, mit 25:7 zu Stimmen  Toren. Die beiden kickten sich gegenseitig Bälle zu und haben den Sinn des Kampfes nicht begriffen. Eine Gruppe älterer Damen, die üblicherweise entweder in ihren Sommerresidenzen oder in drei Luxushochhäusern mit Helikopterparkplatz sitzen, den Leuten auf den Kopf glotzen- "Hey, Windowing ist ein gesellschaftlich akzeptiertes Hobby", kreischte die kurzhaarige Oma, die in ihrer Freizeit gern Autorennen fährt. "Und ich bin keine Oma!" "Außerdem", fügte ihre Lebensgefährtin hinzu, "wie sollen wir sonst herausfinden, ob krumme Dinge in unserem Viertel gedreht werden, he?" Diese jungen Damen auf jeden Fall machten verbal deutlich, dass sich Healer und Maker endlich von dem Kindergartengetue lösen sollen. "Wo bleiben die knallharten Duelle?", rief Michiru.  Daraufhin warf Maker den Ball weg und holte zu einem Faustschlag aus. Healer wich aus. Healer bewegte sich wirklich verdammt schnell. Maker boxte gegen die Luft und das ausgesprochen langsam. "Du lahme Oma!", rief Setsuna. "Irgendwas stimmt da doch nicht", knurrte Usagi, die in Vertretung von Chibi Usa auf der Präsidentenbühne hockte.  "Da wurde ganz klar manipuliert, das sehe ich", stimmte ihr Hagrid zu.  Hat Healer etwa den Kampf manipuliert und heimlich in Pulver in Makers Erfrischungsgetränk getan? Bleiben Sie dran!   Fashionfight   Im Duell der eiskalten, kühl lächelnden und äußerst selbstbewussten Fashionqueens, Prinz Diamond und Alumina Serene, gab es  hingegen ein klares Ergebnis. Erst beleidigten sie sich gegenseitig mit Fashion-Fauxpas: PD: „Bauchfrei? Wie 90er ist das denn?!“ AS: „Sagt der, der ein Cape trägt wie ein oller Superman!“ PD: „Und überhaupt, tss, deine Haare, die sind ja wohl voll dritte Staffel.“ Er zeigt auf Viluy, die ein ausdrucksloses Gesicht machte.  AS: „Willst du mich verarschen, du hast ihre Frisur fast 1:1 nachgemacht.“ PD: „Immerhin habe ich keinen STERN im Gesicht!“ AS: „Du malst dir mit Kajal einen umgekehrten Mond auf die Fresse, oh, so gothic-edgy. Uhh, meine Heimat, ich will auch auf dem Mond wohnen, buhuhuhuh!“ PD: „Ach ja? Ach jaahah?!… Wenigstens habe ich einen Planeten und lasse ihn mir nicht von einer Goldtussi zerstören.” AS: „Hast du Galaxia-sama Tussi genannt?! Du folgst nem Typen in schwarzer Kutte, der nicht einmal ein Gesicht hat.“  PD warf dann besagten Gammelplaneten Nemesis auf Alumina Siren, die mich im übrigen darauf hinwies, dass ich ihren Namen falsch geschrieben habe. Sie ist nämlich ganz und gar nicht serene (gelassen), sondern eine siren (eine Sirene), woraufhin sie ein Lied anstimmte. Es war ihr Abgesang.    Maker taumelte derweil noch immer durch den Boxring. "Der Boden sieht verdammt gut aus", stellte er fest.    Kein Reis - Das Doppeldate   Kommen wir zu den Dreamteams. Das eindeutig männliche Männerpaar Kunzite und Zoisite haben sich am Japanische-Hausfrauen-und-der-eine-Hausmann-Curry-Stand mit Cyprine (in Blau) angelegt, woraufhin diese offenbarte, dass sie eine Schwester habe, Ptilol. Vielleicht ist es auch ein Klon oder die Manifestierung ihrer unterdrückten Sehnsüchte, auf jeden Fall ist ihr Outfit anders gefärbt. Da sie den Disput auf der Con nicht klären konnten, hatten sie sich für die Senshi-Duelle angemeldet. Außerdem hatten sie ihren Stand wegen "doch arger Probleme mit Ratten" verloren. Ihnen fehlte einfach das Geld für die Miete. Und angeblich konnte man hier viel Geld gewinnen.   Die Opferbereitschaft in diesem Kampf war hoch: Kunzite opferte sich viermal für Zoisite, Zoisite hingegen dreimal für seinen Senpai, was zeigt, dass Kunzite stärker ist, sonst hätte er sich nicht opfern müssen. Oder er wollte angeben. Cyprine und Ptilol opfern sich exakt gleich oft zur gleichen Zeit, weshalb sie auch verloren haben, obwohl sie den fiesen Trick anwandten, Ratten auf Zoisite zu hetzen. Ihre wilde Zauberstabfuchtelei brachte es letztlich nicht. Kunzite und Zoisite bewarfen die Zwillingsklonhexenschwestern mit Plüschalpakas, die mit Edelsteinen gefüllt waren und behaupteten zudem, die Hexen hätten etwas gegen Boys Love.    "Die beiden Männer haben gewonnen", rief Comoderatorin Mimette. "Kaufen Sie jetzt meine CDs!"   Geschlagen zogen sich die Schwestern zurück in die Fressmeile. Leider war der Reis nach dem Kampf dann alle, sodass keiner ein Curry bekam.   Maker hingegen schlief. Healer grinste diabolisch. Es war richtig gewesen, sich mit der Schulärztin und Wissenschaftlerin aus dem Hochhaus anzufreunden. Venus zählte bis Zehn.   Kampf der Königinnen    Es gibt keine albernen Fotos dieser Damen, denn sie sind zu cool. Sie genehmigten den Druck der Plakat auch erst, nachdem die Farben wirklich stimmten.    Queen Berylias und Königin Nehelenias Kampf war lang und schwer. Erst einmal haben sie sich gegenseitig böse angesehen, die Fäuste geballt, die Zähne gefletscht und ihre Haare zu einem etwas praktischeren Zopf hochgebunden. Eigentlich wollten sie gar nicht kämpfen, weil sie beide Sailor Moon hassten.    Berylia dachte voller Herzschmerz daran, dass Endymion nicht in sie verliebt gewesen war, und Nehelenia erinnerte sich daran, dass sie als Kind nie Liebe erfahren hatte, ohne Liebe wurde sie furchtbar einsam und suchte Bestätigung in den Lobpreisungen ihrer Schönheit. Berylia ist da abgeklärter, sie wusste, dass sie unglaublich gut aussah, aber das hat ihr auch nichts gebracht.     Da es sich hier aber um ein Kampf handelt, gingen sie zum Angriff über. Nehelenia errichtete eine Spiegellabyrinth, um Berylia zu verwirren, aber Berylia, die ja sowieso in einem schwebenden Dark Kingdom gelebt hatte, schwebte einfach darüber hinweg. Sie beschoss Nehelenia mit Energiestrahlen, die Nehelina mit einem Spiegel reflektierte. Nehelenia fand, sie sah sehr hübsch dabei aus, wie sie die Energiestrahlen abwehrte – und in dieser Sekunde, wurde sie von dem bumerangförmigen Stein getroffen, den Berylia von ihrer Stirn gelöst hatte, und mit der Steinkette gewürgt. "Dass ich nicht früher darauf gekommen bin", sagte Berylia. "Sailor Moon tut das ja auch immer." Nehelenia sagte: "Grrrwwgggghhh." Leider konnte Nehelenia nicht Berylia an den Schultern packen und schütteln, denn damit würde sie sich die Hände durchbohren. Also gab sie auf.   "Berylia gewinnt", verkündete Venus.   Danach tauschten sich beide Kontrahentinnen über alte Frauen aus, die sie manipuliert und ständig überwacht hatten (Metalia und die Zirkonia), darüber, wie es ist, junge schöne Männer zu entführen, ihre Vorliebe für schwere, enganliegende Halsketten und trägerlose Kleider. Und schließlich planten sie gemeinsam einen Urlaub.  Wusstet ihr übrigens, dass Zirkonia in der englischen Version misgendered wurde? Sie wurde als Mann bezeichnet, vermutlich weil Frauen nicht hässlich sein können und alte Frauen ein Gerücht sind.   "Und aus! Sailor Star Maker hat verloren!", rief Mimette. "Hahahah, das kommt davon, dass ich immer die Heilerin spielen musste!"   Mimette rannte derweil in die Umkleide.     Zirkushexen   Das nächste Duell bestritten zwei Frauen aus zwei Frauen-WGs. Cere Cere, benannt nach Ceres, der Göttin des Getreides, und Charm Buster Mimette, die ärgste Gesangsrivalin von Sailor Venus.   Mimette, die bereits getötet hat, während Cere Cere in der Regel Getreide anbaute oder im Zirkus auftrat, griff mit einem Song an, der so schön war, dass Cere nicht anders konnte als zu tanzen. Sie hopste auf ihren Beinen hin und her, machte einen eleganten Salto, ergriff das Trapez, schaukelte waagemutig hin und her und sprang mit einer dreifachen Schraube in die Tiefe, allerdings hatte Mimette heimlich das Sicherheitsnetz durchschnitten. Dabei hatte die Jury schon 9,5 und 10,0 Punkte notiert. Nun waren es Null. Und deswegen hat Cere Cere auch verloren. Aber halt! War das schon alles? Nein, Cere Cere lud Mimette, die sonst immer von ihren Hexenschwestern ausgelacht worden war, in den Zirkus ein. Ihre Tournee beginnt diesen Dezember!    Eudial kontaktierte daher Chibi Usa. "Die Moderatorin ist abgesprungen." "Engagiert Fiore", erwiderte Chibi Usa. "Der ist mir noch was schuldig, hat mir den Nachmittag mit Mamo-chan versaut." Kapitel 6: Runde 2-2 -------------------- Duell der verwirrten HERZEN   "Der unerwartete Dreifachkampf!", verkündete Venus. Die gutherzigen Boys mit der brünetten Struwelfrisur, Neflite und Yuichiro, versus Sailor Iron Mouse", die versehentlich den falschen Bus genommen hatte und deswegen zu früh ankam und spontan in den Ring geworfen wurde (sie ist sooo klein!).   Das Publikum füllte alle Ränge. Rei war gekommen, um Yuichiro anzufeuern, aber aus Stolz tat sie das dann doch nicht, also verkroch sie sich in die hinterletzte Reihe, wo kein Licht hin scheint.  Naru hat hingegen keine Hemmungen. Sie weinte schon, bevor der Kampf angefangen hatte. Denn erstens konnte sie nicht verstehen, wer Neflite wiederbelebt hatte, zweitens redete ihr Sailor Jupiter ein, diese Beziehung hätte nie stattgefunden.  „Er sieht nicht nur aus wie mein Exfreund“, erklärte die Karatekämpferin, „er ist mein Exfreund aus einem früheren Leben.“ „Das kann nicht sein!“, heulte Naru, die es immer noch nicht fassen konnte, dass ihr geliebter Neflite schon wieder auf Leben und Tod kämpfen musste. „Und dann auch noch gegen eine Feindin aus einer höheren Staffel!! Das ist so unfair!“ Neflite, der erst einmal angeben und cool grinsen musste, und Yuichiro, der Rei sagte, er kämpfe nur für sie (Rei errötete – woher wusste er, dass sie da war?), verkeilten sich schnell in diversen Kampfsporttechniken.  Sailor Iron Mouse hingegen wartete erst einmal ab, wer von beiden verlieren würde, um sich den geschwächte Gegner dann vorzuknöpfen, respektive ihm in die Weichteile zu hauen oder sich darin zu verbeißen, klein genug war sie ja.    Naru hielt die Spannung nicht lang aus und sprang in den Ring, um beide Kontrahenten zu bitten, aufzuhören! Rei, die spontan ihre rot-weiße Miko-Kleidung übergeworfen hatte, schwebte getragen von zwei Raben ebenso in den Ring und erklärte Naru, sie habe in die Zukunft gesehen, und Neflite würde gewinnen. Naru ging erleichtert und mit viel Glitzer in den Augen zurück auf ihren Platz, der Schiedsrichter (Umino) war verwirrt, trieb die Leute aber zum Kampf an.  Die mysteriösen Zwischensequenzen in ihrer Vision verschwieg Rei geflissentlich, ebenso ihre Hoffnung, Yuichiro würde Neflite zu Staub zermalmen. Wie sollte sie Yu-kun ignorieren, wenn er nicht mehr lebte? Yu-kun musste gewinnen! Neflite aber boxte Yuichiro in den Bauch, Rei schrie auf und war kurz davor, sich zu opfern, aber die Stimmen in der Abstimmung reichten nicht aus. Stattdessen betete sie zum Feuer.    Neflite konnte es nicht lassen und drehte eine Spur weiter auf, prügelte auf Yuichiro ein, wobei er immer wieder charmant in die Runde schaute, was Sailor Iron Mouse mächtig imponierte. Er war ja so süß! Und cool! Doch sie musste ans Kämpfen denken! Als Yuichiro halb ohnmächtig zu Boden sank (Naru brach in Tränen aus! „Du darfst jetzt nicht einschlafen!!!!“), ging die kleine Maus zum Angriff über, indem sie Neflite lobte und umgarnte und heftig mit den Wimpern klimperte. Neflite verliebte sich instant in diese reine Seele von einer Frau.  Aber da war ja auch Naru. Wie konnte er Naru nur vergessen!? Und was ist mit Sailor Jupiter? War er in die nicht auch verknallt? So ein Mist aber auch! In seinem Hirn kündigte sich der Kurzschluss mit einem elektrischen Knistern an.    Rei schrie: „Ich mach dir Feuer unterm Hintern! Macht der Marsnebel, mach auf!“ Sie feuerte einen Feuerstrahl direkt über das Publikum hinweg, um Neflite in die Hölle zu schicken. Da Rei Geometrie und Winkel noch nie leiden konnte, ging ihr Strahl ein paar Grad zu tief. Die spitzen Frisur von einem gewissen Herrn Yugi O. und einem S. Goku fingen Feuer. Gerade als der Feuerstrahl die Seile des Rings zu Asche verwandelte und beinahe das anvisierte Ziel anzüngelte, ging Neflite auf die Knie – Mouse dachte, um ihr einen Antrag zu machen, sie zückte bereits heimlich ein Messer – denn Neflite kam mit so viel Liebe nicht zurecht und entschied sich spontan für die Frau, die ihm räumlich am nächsten stand. Daher traf das Feuer Yuichiro, der schreiend aufsprang.    Rei schrie: „Oh nein!“ Yuichiro stolperte nach vorn, steckte Neflite in Brand und begrub Iron Mouse unter sich. Gott sei Dank war Naru dermaßen aus der Fassung, dass sie den Brand mit ihren Tränen löschte.  Für Neflite war es dennoch zu spät, er verwandelte sich wieder einmal in Funkelsterne und wurde zu einem Edelstein bis zur nächsten Wiedergeburt. Iron Mouse wurde hingegen wegen ihres Versagens von Galaxia heftig bestraft (bevor sie wiedergeboren wurde). Der Sieger ist damit Yuichiro, obwohl nur einer für ihn gestimmt hat, aber es waren mehr Leute der Meinung, dass er durch einen Unfall gewinnt als Neflite durch einen fairen Kampf.    Diskoduell   In diesem Bishi-Duell gab es im Vorweg schon einige Diskussionen. Helios bestand darauf, sich während des Kampfes in Pegasus verwandeln zu dürfen. Der Black Moon Clan war dagegen. “Dann kannst du ja fliegen und unser Prinz nicht. Das ist unfair!“ „Redet keinen Stuss“, erwiderte Helios Managerin, die rosahaarige Chibi Usa, die gerade von Verhandlungen zurückgekehrt war und Helios auf keinen Fall verpassen wollte. „Ihr seid Bösewichte. Bösewichten ist es von Grund auf angeboren, in der Luft schweben zu können.“ Diamond, der nicht länger das Zittern seines Bruders ertragen konnte, führte nun an: Sapphire habe ein Pferde-Trauma. Er durfte nie als junger Prinz auf Pferden reiten, auch nicht auf Zebras oder Eseln oder Kamelen. Auf ihrem Planeten gab es nämlich keine Tiere. Vierbeinige Reittiere machen ihn daher traurig. Außerdem hatte er eine Tierhaarallergie. Chibi Usa lachte nur verächtlich. Schließlich kam Esmeraude auf eine geniale Idee. „Helios darf sich nicht in Pegasus verwandeln. Dann überschreitet er das Maximalgewicht. Eine Tonne gegen fünfzig Kilogramm, das ist einfach nicht fair.“ Chibi Usa knirrschte mit den Zähnen. Der Black Moon Clan war schon immer besser mit Zahlen gewesen als sie. Helios musste wohl oder übel in seiner humanoiden Gestalt antreten.  „Das Horn behalte ich jedoch“, grummelte er.   An der Ticketschlange zur Kampfarena hing ein Warnschild: „Menschen mit Epilepsie, Herzschrittmachern und Kinder unter einem Meter – Zutritt nur auf eigene Gefahr.“ Die Halle war restlos ausverkauft. illegale Wetten wurden vor aller Augen durchgeführt. Wer Bedenken anmeldete, wurde an Nehelenias Zirkus als Tierpfleger verkauft. Dann verkündete Fiore, der einen Nebenjob als Moderator gefunden hatte, den Beginn des heutigen Wettkampfes. „In der linken Ecke, blauäugig, blauhaarig und mit – wie mir verraten wurde – blauem Tanga bekleidet, Prinz Sapphire!“ Er sprach den Namen deutsch aus, so, wie es ihm logisch erschien: Sapp-hier-re. Er konnte kein Englisch. Dafür bekam er Eier an den Kopf geworfen.   Sapphire trat ein. Sein großer Bruder warf Diamantstaub und Glitzer über ihn. Es lief der Song „Sapphire is a girl’s best friend.“ Sapphire winkte fröhlich in die Menge, die blaue Fankurve fiel in Ohnmacht. Chibi Usa nölte, denn Sapphire war nie ihr bester Freund gewesen, ganz im Gegenteil… „Und der Herausforderer aus der rechten Ecke: Traumboy, Traumpferd und Bürohengst: Heeee-liiii-ossss!“ Dann öffnete sich das Tor auf der rechten Seite. Zu dem heißen Rhythmus von „Da steht ein Pferd auf dem Flur“ trabte Helios herein, nicht ohne ein paar kleine Volten zu laufen, um passgenau zum Takt des Liedes die Arena zu erreichen. Die türkise Fankurve pfiff und trommelte frenetisch.  Helios sprang vor seinen Gegner. Es wurde ganz still.   Beide warfen die Haare zurück und funkelten sich einige Sekunden lang an. Dann attackierten sie sich gegenseitig mit Lichtstrahlen und Leuchtkugeln. Die Bühne verwandelte sich in eine Discothek, die mit den neuestens Leuchtmitteln ausgestattet wurden war und deren Besitzerin entschieden hatte, alles gleichzeitig auszuprobieren. Die Leute auf den Zuschauerplätzen warfen sich gegenseitig aufgeblasene Diskokugeln von der Größe eines Gymnastikballs zu. Der Stroboskopeffekt bewirkte nun, dass der Kampf nur noch in Standbildern wahrgenommen werden konnte.  Wurde einer von beiden getroffen, verloren sie ein wenig silbernen oder goldenen Staub und stöhnten herzzerreißend.  Doch Sapphire war im Vorteil! Jedes Mal, wenn Helios seinen Angriff vorbereitete, glühte sein Horn golden auf, sodass Sapphire genau wusste, was ihn erwartete. Geschickt wich er aus und lachte. Helios versuchte, Pummeluffs Gesang nachzuahmen, um seinen Kontrahenten einzuschläfern. Das wirkte jedoch nicht, weil Wiseman darauf bestanden hatte, Sapphires Ohren „wegen der lauten Fans“ mit Schaumstoff zu verschließen. Wisemann war auch der Meinung, wenn Sapphire nicht gewann, würde er einfach beide töten. Dieser Meinung waren übrigens auch sechs Leute, die bei der Umfrage abgestimmt hatten. Ebenso waren es sechs Leute, die Helios gewinnen sehen wollten. Vielleicht waren es dieselben sechs und sie lieben einfach das Drama. Der Druck auf Sapphire war also hoch. Entweder er gewann oder er starb und konnte nicht länger seinen Bruder anschmachten (bis er wiedergeboren wurde).    In seiner Verzweiflung riss er sich das Hemd vom Leib und wedelte damit. Esmeraude hatte ihm gesteckt, dass die ältesten Tricks, die besten waren. Und tatsächlich: Helios rannte wie ein besessener, Horn voraus, darauf zu. Er knallte gegen den Holzpfosten und blieb darin stecken. Die Frauen fielen reihenweise in Ohnmacht, da Helios Hengsthintern hin und her wackelte.  Sapphire gab ihm einen Arschtritt, Helios wieherte laut auf und stürzte samt Pfosten vom Kampfplatz.   „Sapp-hier-re hat gewonnen!“, schrie Fiore. „Schiebung!“, widersprach Managerin Chibi Usa. „Er hat nur den Ring verlassen.“ „Ja, aber, wir sind hier in Japan und beim Sumo verliert man auch, wenn man den Ring verlässt.“ „Das ist so unfair!“, keifte Chibi Usa, gab sich aber geschlagen… denn Helios lag so fantasieanregend am Boden, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen über die Absperrung gesprungen waren, um sich auf ihn zu stürzen wie eine Meute ausgehungerter Evangelion-Fans, die nur alle paar Jahre einen Film zu Gesicht bekommen und einen möglichen Screenshot von der Fortsetzung in einem dubiosen Forum entdeckt hatten.  „Fasst ihn nicht an, ihr Perversen! Habt ihr keinen Anstand!? Er gehört euch nicht! Grabbelt ihn gefälligst nicht an!“ Chibi Usa preschte durch die Menge unter den Beinen der Leute hindurch, wobei sie ihren Zauberstab in die Kniekehlen rammte, wodurch die Menschen in einer Limbo-Welle reihenweise auf den Rücken fielen. Chibi Usa warf sich schützend auf Helios und drehte sein Horn um 180 Grad, was gefährlich war, weil sich der Pfosten mitdrehte. Doch ihre Aktion hatte die gezielte Wirkung: mit diesem Trick verwandelte sich Helios in Pegasus. Sie schwang sich auf seinen Rücken und gemeinsam flogen sie, ein Loch in die Decke reißend, aus der Arena.  Sapphire hingegen, der so viel Missachtung seiner Person – immerhin hatte er gewonnen – nicht gewohnt war, saß erschöpft in der Ecke.  Leider rotzte Sapphire ihr auf die Hand; die PFerdehaare begannen ihre Wirkung zu entfalten. Mimette schoss schadenfroh ein Foto. Kapitel 7: Runde 2-3 -------------------- Zitronenzuckerbonbons   „Fiore“, säuselte die Stimme der jungen Frau mit den rosafarbenen Zöpfen. „Du bist der neue Moderator. Hoffentlich versagst du nicht so sehr wie Mimette, das hirnlose Fangirl.“ „Wie ihr wünscht, Herrin!“    Er straffte seine Uniform und stieg in seine Limosine. Er würde den Leuten ordentlich einheizen. Das war eine reale Schlacht, kein Pillepalle-Showkampf. In diesem Moment durchdrang ein schwarzer Stern seinen Kopf und er fiel reglos auf das weiße Kalbsleder der Rückbank.    „Pah“, zischte Eudial. „Von so einem weinerlichen, emotionalen Floristen, lass ich mir doch nicht meinen Kampf moderieren.“  „Recht so, Schwesterherz“, feixte Tigerauge. Sie gaben sich ein High Five. „Fischauge sitzt schon am Mikrophon.“   „Hallo, hallo!“, jauchzte Fischauges fröhliche Stimme durch die 1000-Kristall-Arena. „Heute gibt’s ein paar heiße Kämpfe! Seid ihr bereit??“ „JA!“, schrien alle fröhlich. „Ich kann euch nicht hö-ren!“ Das noch lautere JA! dröhnte durch die Zuschauerränge. „La Ola!“ Die Menschen und Aliens und dämonischen Wesen erhoben sich und schwangen ihre Arme! „Kämpfen, Kämpfen!“   Eine Luke im Boden sprang auf und zum Remix des Knight Rider Themes brauste ein weißer, blitzblank geschrubbter und polierter Wagen in die Arena! „YEAH!“, schrie Eudial. In die Luft ballernd präsentierte sie ihre Kunststücke. Sie umfuhr präzise Hindernisse in einem atemberaubenden Tempo, driftete quietschend quer übers Parkett, raste über eine Rampe und fuhr nur auf den beiden linken Reifen ihrer Karre am Publikum vorbei.  „EU-DI-AL – ihre Gegner sind ihr SCHEISS-E-GAL!“, skandierten ihre Fans. Dann knallte der Wagen zurück in die Waagerechte. Eudial drückte einen Knopf, woraufhin das Vorderteil des Wagens auf- und abwippte.   „Was für eine Angeberin“, seufzte Telulu.  „Eine gute Show gehört einfach dazu“, erwiderte CereCere, die sich mit Telulu mittlerweile angrefreundet hatte. Der Spruch mit meinen spinnenweben-produzierenden Tentakelpflanzen wärst du nicht durchs Fallnetz gestürzt, hatte sie einfach überzeugt. Beide liebten Blumen und zusammen mit Falkenauge wollten sie das Kräuter- und Blütenparadies in Ginza eröffnen. Der Finanzierungsplan stand bereits.  Was war derweil mit Mimette geschehen? Hatte Telulu ihre kleine Rivalin, die von CereCere in das Zirkusbuisness eingeladen worden war, etwa durch Intrigen und Lügen fortgeekelt? Nein. Als sie sah, wie ernsthaft Mimette hinter den Kulissen arbeitete, überhaupt in irgendeiner Form arbeiten konnte, empfand sie so etwas wie Rührung. Das dunkle Büro unter Doktor Tomoes Stadtvilla war einfach nie der richtige Ort für Mimette gewesen. Dieses rotblonde Girl brauchte die bunte Welt der Unterhaltungskunst. So waren alle drei Freundinnen geworden und Wohnwagenpartnerinnen.   Doch zurück zu Fischauge. Wird sie sich in ihrem neuen Posten bewähren? Sie trug heute ein bezauberndes Kleid aus kristalinen Seifenblasen. „In der linken Ecke – und dem was noch davon übrig ist – sehen sie Hexe Eudial! Entgegen ihres ruppigen Auftritts ist sie Lehrerin für Manieren und Eleganz. Besucht doch gern einen ihrer Kurse in der Mugen Gakuen II!“ Eudial winkte vornehm ihren Fans zu. „Begrüßen wir nun unseren Gegner. Er ist heißer als der Lauf seines Maschinengewehrs, das er in seiner Hose trägt: Rubeus!!! Und falls ihr ihn nicht erspähen könnt, er trägt sexy Tarnfleckhosen! Rubeus, komm raus!“   Der junge Heißsporn hüpfte vom oberen Gestänge der Arena hinab und schoss seinen Namen in den Boden. „Du bist tot, Süße!“  „Das werden wir noch sehen!“ Eudial warf ihm eine Kusshand zu. Sofort begannen sie aufeinander zu schießen. ChibiUsa sei Dank bestand die Kristallwand um die Arena herum aus kugelsicherem Kristall. Antibulletcrystal. Es war dermaßen robust, dass es nicht einmal splitterte und somit stets freie Sicht auf den Kampf gewährte. Gesponsort von der Beryll-Jewel-Corporation. ChibiUsa selbst saß zurückgezogen in ihrer Einzelloge. Sie hasste Rubeus. Das Schwein hatte sie über Raum und Zeit wie ein Irrer verfolgt. Auf seine Tricks fiel sie nicht herein. Aber auch Eudial konnte sie nur wenig leiden. Sie war Hotaru zwar nie begegnet, aber Eudial hatte ein Kaninchen auf der Straße überfahren. Unverzeihlich.   Der Kampf zwischen Eudial und Rubeus mutete wie eine Paintballschlacht unter Profikillern an. Keine Bewegung war zu viel, jeder Schuss ging haarscharf vorbei. Rubeus wechselte das Magazin.    „Was ist das?“, rief Fischauge. „Ja, was ist das?“, rief das Publikum im Chor.  Eudial schoss aus einer neuen Waffe Bonbons ab.  „Damit bringst du mich nicht zum Stolpern!“, höhnte Rubeus und schwebte empor. Die blassgelben Bonbons folgten ihn. „Soll ich etwa in der Luft ausrutschen? Ich lach mich tot!“ „Lach du nur“, flüsterte Eudial. Sie betätigte einen Schalter an ihrer überdimensionierten Waffe und ein Feuerstrahl brach sich Bahn. Er schmolz die Süßigkeiten zu einer warmen, klebrigen Masse zusammen, die Rubeus in ein lebensgroßes Karamellmännchen verwandelte. Er streckte noch einen Arm hilfesuchend aus, ehe dieser goldbraun erstarrte. Lediglich der zuckrige Mittelfinger gab Auskunft darüber, was er in diesem Moment gedacht haben mochte.    „Gewonnen!“ Eudial heimste all die Bewunderung und Liebe ein. Sie drehte sich lachend im Kreis. Plüschtiere prallten an der Antibulletcrystal-Wand ab und füllten den Sicherheitsgraben. Leute sprangen spontan aus ihren Sitzen und tauchten in den Fluss aus weichem Fell ein. Es war ein guter Tag für Eudial. Und selbst Chibi Usa lachte sich ins Fäustchen. Kapitel 8: Kapitel 2-4 ---------------------- Eiskalte Schönheit   An diesem Tag hatten alle irgendwie Angst. Doktor Tomoe hatte Angst, ebenso die Witches 5 und Kaorinite. Auch die drei Outer Senshi konnten ihr Unbehagen nicht herunterschlucken. Am Morgen noch hatten sie mit Hotaru Tomoe einen ausgiebigen Brunch verdrückt, dann war das junge, sanfte Mädchen unter der Dusche verschwunden. Es Wasser plätscherte lang, zu lang. Wasser quoll schließlich aus dem luxuriösen Badezimmer und flutete den Flur. Als Haruka die Tür aufbrach, fand sie schnell die Ursache. Hotaru war verschwunden, aber ihr dreißig Meter langes Haar hatte den Abfluss verstopft. „Sie hat sich verwandelt“, keuchte Haruka.  Neptun betrachtete ihren Spiegel. „Ihr blieb keine andere Wahl… heute ist doch ihr Kampf.“   Derweil schluckte Mamoru seine eigene Furcht herab, die wie Hefeteig als mulmiges Gefühl in seiner Bauchregion aufging. Nervös stapfte er auf und ab. War es nicht gegen die Regeln, dass sein Töchterlein zweimal antrat?  Usagi hielt ChibiUsa das Händchen, während die Ayakashi-Schwester das kleine Mädchen aufhübschten und mit einem Zauber belegten. ChibiUsa wuchs rasch heran, ihr rosa Haar reichte nun bis zum Boden. Sie sah ungeheuer gut aus (wenn auch nicht so gut wie ihre Rivalin, gegen die sie einst im Schönheitswettbewerb in Ikebukuro verloren hatte). Doch ihre Schönheit war von kaltem Stolz durchzogen. Koan, auch bekannt als Kermesite, malte ihr mit präzisem Pinselstrich das Dead Moon Logo auf die Stirn. So verwandelte sich ChibiUsa in ihr älteres Alter Ego: Black Lady. „Ich bin bereit“, sagte Black Lady. „Bringt mich zur Arena.    Fischauge konnte nicht die Augen von den beiden Schönheiten lassen. „Werde jemals ich so schön sein?“, fragte sie sich insgeheim. Das Publikum schwieg in Ehrfurcht vor der Erhabenheit der Kontrahentinnen. Dies übertraf den Miss & Mister Evil Universe-Schönheitswettbewerb um Längen, denn diese beiden Frauen waren gekommen, um zu kämpfen. Ein staffelübergreifender Wettkampf. Das hatte es nur einmal zuvor gegeben, mit Queen Nehelennia, damals in den 90ern, die noch einmal von Golden Queen Galaxia als Füllerkandidatin vorausgeschickt worden war. Die beiden Patroninnen saßen ebenfalls im Publikum.   Die große Anzeigetafel verkündete in eckigen Buchstaben und Ziffern: Mistress 9 VS Black Lady & Luna P, wobei Ami bemerkte, dass eine 9 und ein P spiegelverkehrt waren. Das wollte aber keiner von ihr hören.   Black Lady und Mistress 9 umkreisten sich in aller Seelenruhe. Sie kannten bereits einander in ihrer erwachsenen, bösen Version. So schlichen sie sich regelmäßig am Wochenende in die Clubs. Hin und wieder entwich ihnen ein schwarzer Blitz aus den Fingerspitzen.  „Du wirst niemals gegen mich gewinnen“, raunte Mistress 9. „Ich hatte meinen Auftritt in Staffel 3 und bin somit offiziell stärker als du. Stern besiegt immer den Mond. Als Mond reflektierst du doch nur meinen Glanz.“  „Wenn ich gewinne, gibst du die nächsten tausend Jahre die Drinks aus.“ „Abgemacht. Und wenn ich gewinne-“ Doch soweit kam Mistress 9 gar nicht.  „Luna P magical exPlosion!“ Black Lady schmetterte den kugelrunden Cyberkatzenkopf Luna P Mistress 9 entgegen. Luna P explodierte und schleuderte Mistress 9 quer durch die Arena. Mit ihren langen Haaren hielt sich Mistress 9 an einer hohen Säule fest, schwang um sie herum und kickte Black Lady die Stilettos in die Magengrube, doch Black Ladys Bauchmuskeln waren vom Reiten auf Pegasus gestählt. Sie würgten sich gegenseitig mit ihren Haaren und kullerten als pink-schwarzes Knäuel über den blanken Boden. Sie sprangen auseinander und gingen überraschend in einen Judo-Kampf über. Beide hatten trainiert. Sie warfen sich wechselweise aufs Parkett – und verhedderten sich endgültig mit ihren Zöpfen, die sich, ein Eigenleben führend, auch noch gegenseitig anzischten wie Schlangen.  „Ein Patt?“, fragte Fischauge. Mistress 9 lächelte. „Im Gegensatz zu allen anderen hier habe ich schon immer gern Opfer gebracht!“ Sie zog eine Schere hervor, schnitt sich frei und kürzte auch der röchelnden Black Lady die Zöpfe. Daraufhin geschah etwas seltsamses: Black Lady schrumpfte! Sie verwandelte sich zurück in Chibi Usa und so war es für Mistress 9 ein leichtes, sie niederzuringen. Zwar versuchte ChibiUSa an ihre gegenseitige Freundschaft zu appellieren, aber Mistress 9 kannte keine Gnade! „Ich bin die Siegerin, erneut! Ich bin nicht nur die schönste, sondern auch die gerissenste von allen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)