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[Beta Ver.] CONDENSE

An jenem schicksalhaften Regentag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
EXTREM WICHTIGE INFO:
Ich dulde keine Raubkopie auf anderen Plattformen oder das Aneignen meines geistigen Eigentums!
Zum anderen ist die Geschichte in ihrem jetzigen Zustand noch nicht vollständig, die Kapitel extrem fehlerhaft.
Als ich die Geschichte begonnen habe, war ich selbst noch sehr jung und wusste entsprechend nicht sehr viel. Weder was ich mit dem Plot noch was ich mit den Charakteren tun soll. Vieles von dem, was ich wie in die Geschichte integriert habe, würde ich heutzutage unter keinen Umständen so umsetzen.
Demnach ist es ratsam, auf das Release der Light Novel zu warten.
Informationen zum Kauf der jeweiligen Volumes werden auf der Startseite dieser Geschichte vermerkt.
Dadurch wird hier aber nichts gelöscht, sondern auch weiterhin kostenlos aufrufbar sein.
Die angegebenen Genres haben sich mit der Zeit leicht verändert. Zwar begann es als "Romantik, Drama, Hetero", entwickelte sich mit meiner wachsenden Unzufriedenheit allerdings in eine Richtung, in der "Romantik, Drama, Hetero, Boys Love, Girls Love, Lime, Darkfic, Parodie" es wohl viel eher trifft.
Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Komplett anzeigen

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Vol. 5 - Der Abspann erklingt und da stehen unsere Namen

- Vier Jahre später -
 

Elvis:

"Haben wir alles?", frage ich, während Taiyo die Teller auf den Couchtisch legt. "Also Essen auf jeden Fall. Was ist das noch gleich für eine Party? Hab ich irgendwie immer noch nicht ganz verstanden...", murmelt er und das Besteck kommt hinzu. "Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch keinen richtigen Namen dafür. Es ist irgendwie eine Kreuzung aus Klassentreffen, Familientreffen und einer Versammlung des Freundeskreises.", überlege ich, wie man das hier am besten beschreiben könnte. "Sag mal, El, wo ist Chika denn eigentlich abgeblieben?", will er wissen, als alles Essen, Trinken und Besteck essbereit aufliegt. "Sie wollte ihre Verbindungen spielen lassen und wollte nochmal anrufen, um sicherzugehen, dass auch jeder kommt. Sie müsste gleich da sein und uns Bericht erstatten.", erkläre ich und genau dann klingelt es. "Sie können alle kommen!", verkündet sie fröhlich und fällt mir stürmisch um den Hals. "Das freut mich.", flüstere ich, als ich ihre Umarmung sanft erwidere. Chika scheint mir seit der Partyplanung irgendwas vorzuenthalten. Umso gespannter bin ich, was sie sich schlussendlich dabei dachte. "Ich bin fertig, jetzt heißt es nur noch warten, Kameraden.", meint mein Bruder und er hat wirklich Recht. Alles dekoriert und toll aussehend, Versorgung genug für alle. Wir haben wirklich ganze Arbeit geleistet. Die meisten von den Partygästen hat man seither einfach aus den Augen verloren, das ist die Möglichkeit, wieder miteinander zu reden. Es hat sich viel getan in den letzten vier Jahren. Und doch wohne ich immer noch zusammen mit Taiyo und Chika zusammen in derselben Nachbarschaft. Was die Gang betrifft, das Erwachsen werden hat uns zwar auseinandergetrieben, aber nicht irreparabel getrennt. Kaishi und Shuichiro sind ans andere Ende des Landes gefahren. Hanako hat sich in der Musik einen Namen gemacht. Uchihara-san ist verschwunden. Zusammen mit dem Gründer unserer Gang. Was die kleine Nokia-chan angeht, ich weiß nicht, wohin sie verschwunden ist. Ob sie tot ist oder noch lebt. Ich hoffe nur, sie ist glücklich dort, wo sie nun ist. Wir alle sind irgendwie unsere Wege gegangen. Heute sollen sie sich das erste Mal seit langem wieder kreuzen. Als ich gerade prüfen will, ob das Essen auch präsentabel liegt oder steht, klingelt es auch schon und vor mir stehen Hide und Yuki. "Moinsen, wir stürmen die Party.", grinst Yuki und die beiden schleichen sich einfach elegant an mir vorbei. Ich grinse ebenfalls. Taiyo meinte damals, die beiden blieqben nie lange zusammen, aber auf mich wirkten sie zu der Zeit und der, in die wir nun leben, als wenn sie nichts auf der Welt trennen könnte. Als ich erneut versuche, nach dem Essen zu sehen, klingelt es wieder hinter mir. "Hallöchen, wir kommen jetzt einfach rein!", höre ich eine Kleinkinderstimme sagen, ehe meine Eltern und ich einander begrüßen können. Ich sehe nach unten und da ist ein Kind. Erst komme ich nicht drauf und sage Hallo zu meinen Eltern, doch als ich mir einen Reim daraus mache, das Kind mit meinen Eltern, dass ein bisschen aussieht, wie ich in weiblich... Oh mein Gott. "Und hallo, Schwesterchen, Mann, ich hab dich fast gar nicht wiedererkannt!", freue ich mich, sie zu sehen und hebe die Kleine hoch wie Simba. "Ich habe letzte Woche gelernt, wie ich meinen Namen schreibe. Ist Akari nicht unglaublich?", fragt sie und strampelt mit den Beinen. "Ich bin stolz auf dich, Schwesterchen, dass du mit drei schon schreiben kannst!", quieke ich und drücke sie an mich. "Taiyo, unsere Eltern und Schwesterchen sind da!", rufe ich, damit dieser auch mal ankommt. Ich übergebe ihm unsere kleine Schwester wie eine Ware und er freut sich ebenfalls riesig, sie zu sehen. "Ach du Heilige, Mann, bist du groß geworden, Schwester.", findet auch er, denn tatsächlich war es gar nicht so leicht, zwischen dem Säugling, den wir vor vier Jahren haben rausflutschen sehen und dem violetthaarigen kleinem Mädchen, eine Verbindung zu sehen. Nur ganz knapp. Ich erinnere mich noch daran, wie wir alle gegrübelt haben, wie wir die Kleine wohl nennen sollen. Als ich dann auf die Idee kam, sie nach Tante Akane zu benennen, um ihr wenigstens etwas von dieser lieben Person mitzugeben, haben alle zugstimmt. Sie beginnen mit demselben Zeichen für die Farbe rot (赤). Akari Kyokei. Ich bin sicher, dass sich Tante Akane darüber bestimmt gefreut hätte. Auch ein Großteil der Rest der Familie ist hier. Da sind meine Tante väterlicherseits mit Finnland und meine Großeltern. Zu den Eltern von meinem leiblichen Vater gibt es keinen Kontakt seit seinem Tod, hat meine Mutter mal gesagt. Das ist eine lange Geschichte. Als ich auch die alle begrüßt habe, wird es allmählich voller und lauter in der kleinen Wohnung. Meinem Familie, Taiyos Freunde, Chika, ich... da fehlt ja nur noch die Gang aus alten Zeiten! Wie aufs Stichwort erscheinend klingelt es und als ich wieder aufmache, meine ich, Shuichiro und Kaishi zu erblicken. Meine Güte, der allseits kleine und zierliche Shuichiro hat ja einen richtigen Vollbart! Er selbst ist aber noch immer so klein und zierlich wie in der Oberschule, schon eine witzige Kombi. Kaishi hingegen sieht fast noch genauso aus wie ich ihn kenne, nur trägt er einen Laborkittel und eine andere Brille. Ob er den Betreib seines Vaters weiterführt? "Willst du gar nicht Hallo sagen?", weckt mich der bärtige Shuichiro aus meinen Analysen. "J-ja, Shuichiro und Kaishi, hallo zusammen, meine Fresse, habt ihr euch verändert, ich sag nur: Shuichiros Bart.", lache ich, weil ich mich noch immer nicht ganz an diesen Anblick gewöhnen kann. Shuichiro grinst und streicht stolz drüber. Ein wenig ironisch, wie das unmännlichste Mitglied unserer Gang urplötzlich zum haarigen Alpha mutiert. Akira muss das sehen! Akira... Als wir gerade im Begriff sind, die Tür zu schließen, gesellt sich eine weitere Person zu uns, nur diesmal ist es wirklich unmöglich, sie auszumachen. Da steht eine im knielangen Mantel, einer schwarzen Sonnenbrille und einem Mundschutz vor uns und sagt gar nichts. Sie starrt uns einfach nur an. "Kann ich irgendwas für sie tun?", frage ich etwas nervös. "Denk scharf nach und du wirst sehen, dass diese Frage nicht angebracht ist.", sagt sie nur, doch die Stimme sagt mir etwas. "Sie kommt mir bekannt vor...", denkt Shuichiro und schaut sie sich näher an. Sie weicht erschrocken zurück. "Wie jetzt, ihr wisst nicht, wer das ist?", plötzlich steht auch Chika im Schuhraum, die mysteriöse kleine Frau musternd. "Gibt es Probleme?", auch Taiyo ist gekommen, um aus dieser Situation schlau zu werden. "Argh… Ihr Einfaltspinsel...", knurrt sie plötzlich, als sie beginnt, sich ihres großen Mantels zu entledigen, ihrer Sonnenbrille und ihres Mundschutzes ebenso. Erst ist es still, dann trifft uns alle der Schlag. "Hanako?!", sind wir alle im Kollektiv verblüfft. "In natura, irgendeine Maßnahme brauche ich schließlich, um mich vor den Paparazzi zu verstecken, wir ihr sicher wisst.", erzählt sie, als wäre dies in keinster Weise merkwürdig. "Krass. Stimmt ja, du bist die Sängerin von CandyStar, dieser Idolgruppe. Du bist echt unglaublich.", mir fällt wieder ein, dass Hanako ja einen Plattenvertrag bekommen hat, nach dem Schulabschluss, wie pünktlich. Sie grinst zufrieden, Kaishi und Shuichiro sind noch immer sprachlos. Na ja, vom Idolbusiness haben die sowieso keinen Plan, vielleicht wollen sie einfach nichts Falsches sagen. "Ach, Hanako, Lass dich drücken, Mann, ist das lange her!", "Taiyo, ich hab dich so vermisst!", heult sie und wird sogleich von ihm hochgehoben und umarmt. Ein wirklich schräges Paar, denke ich und lächle. Damit meine ich, nachdem sich alle ins Wohnzimmer eingegliedert haben, wir wären komplett, doch, durch di offene Tür, an der ich jetzt stehe, um weitere Partygäste zu empfangen, schrecke ich plötzlich auf, als alles echt schnell geht. "Jetzt komm endlich, Darling! Das sind unsere Freunde! Reiß dich zusammen und sag Hal-, Kyo-kun?", Uchihara-san ist wie der Wind einfach hier und ist überrascht, mich zu sehen, obwohl ich der Gastgeber bin. Als ich sehe, wer ihr Darling ist und gerade widerwillig hierhergeschleppt wurde, meine ich, zu halluzinieren. "Ah... Aaaaaaaaaakira?!", fahre ich zusammen und falle zurück vor Überraschung. "Ich werde nur mit zwei As geschrieben.", grinst er nur. Dass der auf meiner Party aufkreuzen würde, hätte ich echt nicht gedacht, nachdem er seit vier Jahren untergetaucht ist. Er sieht so anders aus. Er wirkt so anders. Irgendwie passt er so überhaupt nicht in die Szene. Er ist ebenfalls erwachsen geworden. Genau wie ich. Er ist etwas gewachsen und breitschultriger als früher, so kommt es mir vor. Sein grauäugiger Blick sieht nicht mehr so aus, als läge er in Nebeln. Und auch sein Gesicht sieht härter aus. Die Veränderungen, durch die ich selber ja auch irgendwo ein wenig gegangen bin, wirken an ihm so absurd, dass es mir Angst macht. "Sanae, kannst du den anderen sagen, dass sie schon mal ohne uns anfangen können?", fragt er seine Begleitung, welche daraufhin lächelt und nickt. "Geht klar!", meint sie. "Ich bin doch der Gastgeber!", will ich mich beschweren, aber Uchihara-san ist schon an mir vorbeigehuscht. "Kommst du kurz mit?", fragt mich Akira und sieht mich an, als wäre es wichtig. In seinem Blick liegt hierfür das richtige Maß an Dringlichkeit. Sein Bike ist bestimmt schon bereit, so wie ich ihn kenne. "Ich komme mit.", gebe ich mich geschlagen, ziehe mir die Schuhe an u

nd wir machen uns auf den Weg, wo auch immer sein Ziel liegen mag.
 

"Krass, dieser Platz ist wirklich schön.", bemerke ich, als wir von dort aus unseren Bezirk erblicken können und sogar noch etwas darüber hinaus. Wir haben die Aussicht auf alle nahezu drei Bezirke des Witterungskreises. "Das ist er wirklich.", meint er und setzt sich auf die Bank vor uns, als er mir bedeutet, das Gleiche zu tun. Ich setze mich neben ihn und sehe mit ihm ins Leere. Wo soll man anfangen, nachdem man so lange Zeit getrennt war? Wie soll man es beenden, wenn man glaubte, es bereits beendet zu haben? "Kyocchi, sag mal, hasst du mich?", beginnt er den ersten Satz unserer fälligen Konversation mit dieser einen Frage. "N-nein. Das habe ich dir doch schon einmal gesagt. Egal, wie oft ich drauf und dran war, dich zu hassen... ich habe es nie getan. Dazu war ich nicht stark genug.", lasse ich ihn wissen und schiele mit dem Auge auf sein Seitenprofil. Damit wäre ich davongekommen, hätte ich nicht gemerkt, dass er mit seinem Auge das Gleiche mit meinem Seitenprofil macht. Ich schaue zurück ins Leere und er tut es mir gleich. "Wenn das so ist, dann bin ich froh, dass du so ein Schwächling bist.", flüstert er. "War.", verbessere ich ihn. "Wie du meinst.", Akira seufzt und fährt sich mit der Hand die Haare aus dem Gesicht. Sie sind ziemlich lang geworden. Ich erkenne einen waschechten Vokuhila in seinen Haaren. "Akira, sag mal... hast du mich denn gehasst?", kontere ich mit einer Gegenfrage, selbst wenn ich nicht sagen kann, wieso. "Bist du bescheuert? Wir wissen beide, dass ich das nie konnte.", Akiras Stimme lächelt. Wieder herrscht Stille zwischen uns. Wann immer einer von uns etwas sagt, antwortet der andere und lässt es wieder still werden. So kommen wir hier nicht weiter. Herrschaft nochmal, das hier muss doch zu irgendetwas führen! "Ich glaube, ein Teil von mir hat dich wirklich dazu bringen wollen, mich zu hassen.", sagt er schließlich ganz leise und verwirrt mich damit erneut. "Wie meinst du das, Akira?", verstehe ich ihn nicht. Ich sehe ihn an, um herauszufinden, was in seinem Kopf vorgeht. Akiras Blick ist durchdringend und starr. Neutralität und Vorsicht spiegeln sich darin. "Das war doch offensichtlich.", fängt er an. "Ein Teil von mir hat sich gewünscht, dass du mich verachtest. Alles andere hätte sich einfach falsch angefühlt. Ich wollte, dass du mir verzeihst. Aber zu wissen, dass das nur passiert ist, weil du meinetwegen alles vergessen hast, tat einfach nur weh. Diese Art von Vergebung war die schlimmste, die ich je erfahren habe. Also wollte ich... dass du mich hasst. Ich wusste, dass du mich hassen würdest, würdest du deine Erinnerungen zurückbekommen und die Wahrheit erfahren. Obwohl ich wusste, dass dein Hass auf mich mir das Herz brechen würde, ging ich so weit und tat alles in meiner Macht stehende, damit dein Gedächtnis zurückkehrt. Damit ich die Realität nicht aus den Augen verliere. Um mich für die Fehler aus der Vergangenheit zu bestrafen.", Akiras Stimme zittert leicht. "Egal, was ich getan hätte, es gab kein Richtig oder Falsch mehr. Ich habe mich selbst verloren... Sekunde.", Akira kramt in seiner Jackentasche und zieht ein Feuerzeug heraus. Als er eine Zigarette aus der anderen hervorholt, weiß ich zunächst gar nicht, was passiert oder ich fühlen soll. Akira raucht., flüstert eine Stimme in meinem Kopf. Selbstmord auf Raten. Lungen so schwarz wie ein Abgrund. Als er die Zigarette angezündet zwischen seine Lippen plaziert und den Rauch tief einzieht, zieht sich zeitgleich etwas in meinem Innern zusammen. War ich das? Akira wendet sich wieder an mich, nur um sich wieder meinem Blickzu entziehen. Er schämt sich vor mir. "Weißt du, Kyocchi, wenn man den besten Freund in den Selbstmord treibt und ihn das Jahr darauf begegnet, ohne, dass dieser wutentbrannt auf einen losgeht oder traumatisiert davonläuft, ist das schon ein ziemlich abgefucktes Gefühl. In dem Moment, in dem ich realisierte, dass du durch die Verletzungen nicht mehr wusstest, wer an allem Schuld hatte, schwor ich, vom Neustart, der mir von nun an vergönnt war, ein besserer Freund zu sein als damals. Damals, als ich nicht der beste Freund war, der an deiner Seite bleibt, wenn sich die ganze Welt gegen dich stellt. Aber überzeugt ich von meinem Plan auch war, so hatte er auch einen Haken. Je länger ich dabei war, es wiedergutzumachen, desto länger sah ich mit an, wie du innerlich nur noch weiter zerbrochen bist. Egal, wie sehr du dich um eine kalte Miene bemüht hast oder tatsächlich hattest... ich habe die ganze Zeit gespürt, wie weh es dir tat, dein Ich für immer vorloren zu haben und nicht zu wissen, was passiert ist oder was für ein Mensch du warst. Dich leiden zu sehen habe ich nicht länger ausgehalten. Also gab ich es auf. ICh gab es auf, dich hinters Licht zu führen. Ich gab es auf, zu versuchen, mich selbst hinters Licht zu führen. Und dann gab ich endgültig meinen Gefühlen nach.", ich sehe den Rauch von Akiras Zigarette in der Luft verschwinden, auch wenn ich ganz genau weiß, dass er das nicht tut. Er verschwindet nicht. Er wird unsichtbar davongetragen und vermischt sich mit der Luft. Eine Koexistenz der Atemgase. "Um dir deinen Wunsch zu erfüllen, war ich bereit, unsere Freundschaft aufs Spiel zu setzen. Aber nicht im demütigen Sinne. Ich war egoistisch und das wusste ich. Es war pure Absicht. Ich habe mich nur von meinen Trieben leiten lassen, nicht daran interessiert, was das zur Folge hat. Ich wollte nicht einzig und allein deine Rettung, Kyocchi. Ich wollte haupsächlich, aber das wollte ich nicht wahrhaben...", Akira schluckt und verzieht das Gesicht. "Deinen Körper.", noch nie hat eine solch offensichtliche Offensichtlichkeit sich so tief in mein Herz gebohrt. Akira ist der selbstloseste und gleichzeitig selbstsüchtigste Kerl, der mir je untergekommen ist. Dieser Mann hat es geschafft, mich an meine Grenzen zu bringen. Er hat mich benutzt, belogen und lächerlich gemacht.

Ich sollte ihn hassen.

Ich sollte ihn zusammenschlagen.

Ich sollte ihn anschreien.

Ich sollte ihn aufgeben.

Ich sollte ja so verdammt viel, weil ich so viel ertragen musste durch ihn. Aber ich kann nicht. Ich kann nicht mehr als ihn ausreden und mein Herz langsam und qualvoll brechen zu lassen. Mal wieder. "Ich wollte auf der einen Seite, dass du erwiderst, wie ich fühle. Ich wollte es wirklich. Aber auf der anderen Seite wollte ich nichts als Schmerz, um mit allem, was meine Schuld war, fertigzuwerden. Ich brauchte deine Liebe, um glücklich zu sein und ich brauchte deinen Hass, um für meine Verhältnisse ein guter Mensch zu sein. Anders ertrug ich es nicht.", Akira atmet den Rauch aus und sieht mich an. Reue spiegelt sich darin. "Tut mir leid. Tut mir verdammt leid. Tut mir schrecklich leid. Tut mir verfickt leid. Tut mir so hart leid. Es-", seine Stimme bricht wieder und er knirscht mit den Zähnen. "Es tut mir leid. Tut mir leid, Mann. Diesmal wirklich. Ich war ein schreklicher Freund und Mensch. Ich werde mich ändern, wenn ich es nicht schon getan habe. Hat echt lange gedauert, was?", Akira sieht sowohl erleichtert als auch tieftraurig aus. Ich habe sowohl das Bedürfnis, ihm den Hals umzudrehen als auch jenes, ihn in den Arm zu nehmen.
 

"Akira, sag...", bin ich mit Reden dran. "Wieso... wieso hattest du mich so gern, wie... wieso wolltest du es unbedingt mit mir tun? Diese Frage beschäftigt mich schon seit jener Nacht, als du mich geküsst hast. Ich will dich verstehen, Akira. Wo warst du? Wo war Uchihara-san? Was hast du all die Jahre gemacht?", mit den Worten, die mir all die Zeit unter den Nägeln brannten, kann ich nun endlich etwas anfangen. Akira sieht mich etwas leer an, nur damit ihm dann ein Lächeln über die Lippen huscht und er hysterisch zu lachen beginnt. "Akira, was zum Fick ist falsch mit dir?! Ist dir klar, dass du mich mehrmals mehr oder weniger vergewaltigt hast?! Du hast meine Beziehung ruiniert, mit meiner Tante geschlafen und unsere Gang fast auseinandergerissen. Nur, um dann für vier Jahre zu verschwinden und das Mädchen, das unglücklich in dich verliebt war, mitzunehmen und nie wieder von dir hören zu lassen. Ich bin sehr gespannt, was du geisteskranker Psychopath jetzt zu lachen"Wieso ich... so gefüllt habe? Ich weiß nicht, ich... Du hast immer so einen beherrschten Eindruck gemacht, du hast in allem dein Bestes gegeben und gleichzeitig hattest du kein Gespür für die Gefühle anderer Menschen. Zumindest in dem Punkt glichen wir uns. Als dieses Mädchen dich damals so belagert hat, ist was in mir zusammengebrochen und ich hatte das Gefühl, ich müsse dich mit aller Kraft vor ihr beschützen, koste es , was es wolle. Ich habe zu dir aufgesehen, ich wollte, dass unsere Freundschaft darüber hinausgeht und niemals endet. Ich habe mir gewünscht, der zu sein, der sieht, dass du nicht unfehlbar bist, ich wollte, dass du mir gegenüber vollends ehrlich bist, selbst wenn ich deinen Panzer mit Gewalt öffnen müsste. Aus dieser Neugierde und dem Beschützerinstinkt wurde dann immer stärkere Zuneigung, die ich nicht klar ausdrücken konnte. Ich wollte deine Nähe spüren und etwas haben, was niemand anderem vergönnt war, ich wollte deine Nummer eins sein, so egoistisch sich das auch anhört. Ich habe die Vorsicht deinerseits ausgenutzt, um dich berühren zu können, ich habe deine Freundlichkeit ausgenutzt und dich manipuliert, weil ich wusste, dass ich dir wichtig bin, wenn auch nicht komplett egal. Aber selbst wenn ich Sex mit dir gehabt hätte, würde das nicht zwangsläufig dazu führen, dass ich dein wahres Ich gesehen hätte. Ich habe sogar meine eigenen Pläne dazu missbraucht, um dir derart nah zu sein. Idiotisch, was?", Akira lacht auf. "Du bist wirklich lieb, Akira.", das überrascht ihn und seine Augen weiten sich. "I-ich?", stammelt er. "Wieso das denn? Nach allem, was ich getan habe, würde ich mich wirklich alles andere als lieb bezeichnen.", "Kann sein, dass du nicht immer alles richtig gemacht hast, aber wer hat das schon? Du hast am Ende doch immer an meiner Seite sein wollen, nicht? Auch wenn deine Absichten vielleicht nicht die Besten wahren, sind sie im Kern immer noch die eines besten Freundes, so wie ihn jeder haben sollte. Dass du die Wahrheit sehen wolltest, die Wahrheit hinter meiner kalten, perfekten Maske, ist gut. Wenn du dich mit dem oberflächlichen Kram zufrieden gegeben hättest, dann wüsste ich nicht, ob dies auch dann noch sowas wie eine beste Freundschaft wäre. Ich habe mich geirrt, als ich sagte, du seist oberflächlich. Das stimmt nämlich gar nicht. Ich brauche dich, Akira. Das ist, was ich dir damals sagen wollte, vor vier Jahren, bevor du aus meinem Leben verschwunden bist. Du bist mein bester Freund und ich... hätte das besser würdigen sollen.", erkläre ich und spüre ein Lächeln auf meinem Gesicht. "Jetzt erzähl doch auch mal über dich. Was war die letzten vier Jahre? Ist Uchihara-san denn wirklich mit dir durchgebrannt?", lasse nun auch ich den Neugierigen raushängen. Akira sieht ein wenig verlegen drein, dann fasst er die Zeit, in der wir getrennt waren, zusammen. "Ich bin nach Las Vegas. Mein Vater hat mich wider meiner Erwartung, es selbst zu tun, angerufen, also... mein leiblicher. Wir haben geredet und irgendwie bin ich ihm zwar immer noch etwas böse gewesen, dass er meine Mutter im Stich gelassen hat, jedoch... konnte ich damals auch nicht auflegen. Er wollte wieder Zeit mit mir verbringen, als Entschädigung für alles uns so. Ich dachte daran, dass meine Mutter vor ihrem Tod gerne nach Vegas gegangen wäre, also sagte ich 'Nur wenn wir nach Vegas fliegen.' Ich wusste, dass ich hierfür alles zurücklassen müsste, ich habe es aber nicht übers Herz gebracht, Sanae ohne Vorwarnung allein zu lassen und habe ihr alles erzählt. Daraufhin wollte sie ebenfalls nach Vegas mit mir und meinem Vater. Ich habe dort gelebt und studiert, ich habe eigentlich gar nicht geplant, zurück nach Japan zu fliegen, aber... als ich von deinem Buch, "Das Ich mit den grünen Augen" im Internet erfahren habe, da... habe ich es mir bestellt. Einfach so. Und es binnen einer Woche unter Verdeck durchgelesen. Als ich es abgeschlossen hatte, wurde mir klar, dass ich mich nicht länger selbst belügen kann und mich dem stellen muss, das ich angefangen habe. Mein Vater hat dort jetzt eine Wohnung, also in Vegas. Als ich dann auch ins Land der aufgehenden Sonne zurückkehrte, habe ich nahezu pünktlich eine WhatsApp von Chika bekommen, dass eine Party bei dir steigt. Irgendwie sind wir zwei nie ganz warm miteinander geworden, aber ich glaube, sie toleriert mich jetzt etwas mehr, zumindest hoffe ich das. In Vegas wars echt toll, Sanae und ich haben ziemlich viel erlebt, aber... ich habe dich nun mal ebenfalls vermisst, Kyocchi.", irgendwie strahlt Akira eine nie gesehene Zufriedenheit aus, die ich fast schon riechen kann. "Auch ich habe dich vermisst, Akira. Sehr sogar, ich habe Sorgen gemacht, ob du überhaupt noch am Leben bist. Aber sag mal, wie ist das denn jetzt mit Uchihara-san und dir? Seid ihr jetzt irgendwie... zusammen oder was?", will ich abschließend noch wissen. Akira zuckt bei der Frage tatsächlich etwas zusammen. "Irgendwie.. ja, nicht nur irgendwie, wir... wir sind zusammen. Ich glaube, ich habe es nach all den Jahren geschafft, ihre Liebe für mich zu erwidern. Wir erwarten sogar ein Kind.", "Waaaaas?!", das haut mich zugegeben echt vom Hocker. Akira wird Vater?! "Ja, verrückt, nicht? Ich kann es selber nicht ganz fassen, Vater zu werden und wusste nicht ganz, wie du reagieren würdest, nachdem das mit deiner Tante...", "Denk nicht darüber nach, das... das ist jetzt nicht weiter wichtig. Wir werden Tante Akane niemals vergessen, das ist doch das Einzige, was wir jetzt noch tun können. Ich freu mich für dich und Uchihara-san, wirklich. Alles Gute, Akira.", Akira hat sich wirklich gewandelt. Er scheint viel ruhiger zu sein. "Plötzlich umarmt er mich einfach so. "A-Akira? Ist alles in Ordnung?", will ich wissen. "Ja. Jetzt sowieso. Ich... ich habe dich so verdammt doll vermisst, Kyocchi, ich... ich hoffe, du bist wirklich nicht mehr sauer auf dich und bleibst auch ja... bis zu deinem Tod mit Chika zusammen. Ich war nie froher, dein bester Freund zu sein.", schnieft er und bricht in Tränen aus. Ich erwidere seine Umarmung und auch mir Laufen die Tränen über die Wangen. Akira ist so warm. Dies ist die Geschichte von Liebe und Freundschaft, wie sie beinahe zerbricht, und die Beteiligten schlussendlich doch zusammenfinden, weil ihr Band alles überlebt. Das ist unsere Geschichte. Und hier in dieser Stad spielt sie ab. Wie im Film sehe ich die Namen aller unserer Freunde herunterrasseln. Es ertönt das Lied vom Abspann, ja, das ist unser Lied. Ich nenne es, das unltimative Happy End, denke ich, während ich weiß, dass all unsere Freunde hier unten auf uns warten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trivia (kann Spuren von Spoilern enthalten);
Ehemaliger Titel aus Version 1.0 - Der Abspann erklingt und da stehen unsere Namen
Grund:
- Komplett anzeigen

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