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[Beta Ver.] CONDENSE

An jenem schicksalhaften Regentag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
EXTREM WICHTIGE INFO:
Ich dulde keine Raubkopie auf anderen Plattformen oder das Aneignen meines geistigen Eigentums!
Zum anderen ist die Geschichte in ihrem jetzigen Zustand noch nicht vollständig, die Kapitel extrem fehlerhaft.
Als ich die Geschichte begonnen habe, war ich selbst noch sehr jung und wusste entsprechend nicht sehr viel. Weder was ich mit dem Plot noch was ich mit den Charakteren tun soll. Vieles von dem, was ich wie in die Geschichte integriert habe, würde ich heutzutage unter keinen Umständen so umsetzen.
Demnach ist es ratsam, auf das Release der Light Novel zu warten.
Informationen zum Kauf der jeweiligen Volumes werden auf der Startseite dieser Geschichte vermerkt.
Dadurch wird hier aber nichts gelöscht, sondern auch weiterhin kostenlos aufrufbar sein.
Die angegebenen Genres haben sich mit der Zeit leicht verändert. Zwar begann es als "Romantik, Drama, Hetero", entwickelte sich mit meiner wachsenden Unzufriedenheit allerdings in eine Richtung, in der "Romantik, Drama, Hetero, Boys Love, Girls Love, Lime, Darkfic, Parodie" es wohl viel eher trifft.
Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Komplett anzeigen

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Vol. 5 - Die Frau fürs Leben und dem danach

Elvis:

Es braucht einen Moment, bis ich wieder begreife, wieso ich hier angekabelt, schweißgebadet und verwirrt in einem Krankenbett liege.

Ich lag drei Wochen im Koma, habe ein Bein verloren und nachdem meine verschollene Tante tiefer in mir drin war als ich es jemals in meiner Freundin, bezweifle ich, dass die Organe in meinem Bauch je wieder so funktionieren werden, wie sie sollten. Und wieder einmal spüre ich all das. Die Schmerzmittel haben leider nicht die Fähigkeit, meine Gedanken und den daraus resultierenden dumpfen Schmerz abzustellen. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. Ich habe ständig an Chika denken müssen.

Ob sie mich ebenfalls so sehen musste?

Ob sie ebenfalls mit ansehen musste, wie ich tot ins Nichts starre?

Ich bin gestorben. Und dass ich aufgewacht bin ist ein Verstoß gegen jegliche Logik.

Drei Wochen also, nicht wissend, ob ich dieses Mal auch am Leben bleibe, hat man mich beobachtet.

Drei Wochen sind eine lange Zeit.

Der Arzt meinte, die Stelle, an der mein Bein fehlt, wird bestimmt gut heilen. Was die Stelle in der Magengegend betrifft, sagt er, dass ich mich darauf einstellen sollte, wegen der geschädigten Organe Nebenwirkungen davonzutragen. Was er damit meint, weiß ich allerdings nicht. Was wohl passiert, wenn ich versuche, aufzustehen und nach Chika zu suchen? Ob dann wieder alles voller Blut ist? Ist sie es wert, sich bei diesem Versuch zu verletzen und einen Tag länger hier zu sein oder sogar zu sterben? Aber so was von! Ich riskiere es. Als ich mich mit den Armen von hinten abstütze, durchfährt mich ein stechender Schmerz im Magen. Absturz.

Es tut so unbegreiflich weh!

Sofort zucke ich zusammen und lande zurück in derselben Position, wimmernd und schluchzend, weil es so wehtut.

Es tut so verflucht weh!

Die Panik rennt wieder durch meine Blutbahnen und ich höre mich verzweifelt nach Luft schnappen.

Es tut so wahnsinnig weh! 

Keuchend halte ich meine Hand gegen die Stelle und die Tränen verbinden sich mit dem Bettlaken.

Es tut so herzzerreißend weh!

Ich greife so fest ins Bettlaken, dass meine Handflächen bluten. Zu etwas anderem bin ich nicht imstande.

 

Ich kann nicht mehr! Ich habe mir selbst zuzuschreiben, dass ich nicht einmal aufrecht sitzen und ihr sagen kann, was ich ihr sagen muss!

Was ich verdammt nochmal für sie empfinde!

Völlig egal, ob tot oder lebendig, wenn ich nicht wenigstens ein letztes Mal nach ihr suche, wie lebenswert ist mein Dasein dann noch?

Mir ist klar, dass es dumm ist, wegen einer Jugendliebe seinen Lebenswillen anzuzweifeln, aber sei du mal ein siebzehnjähriger ehemaliger Amnesie-Patient, der tödlich verwundet in einem Bett daran denken muss, dass das Mädchen, das er liebt, eventuell nicht mehr lebt und die einzige Person, die die unheilbare Trauer in seinem Inneren heilen kann, niemand Geringeres ist als dieser siebzehnjährige ehemalige Amnesie-Patient selbst!

Ich bin immer noch ein Teenager, zu heulen und mein Leben zu hassen liegt in meiner DNS!

 

Gegen meinen Willen gebe ich also meinen Instinkten nach und lasse den aufkommenden Heulkrampf, der aus meiner tiefgreifenden Verzweiflung resultiert, über mich ergehen. Der einbeinige Kerl liegt weinend im Bett, weil die Schmerzen zu stark sind, als dass er sich aufmachen könnte, um nach Mädchen zu sehen, das er liebt. Wie bescheuert ist das denn?

 

"W-wieso... wieso... wieso habe ich es so weit kommen lassen? Warum liege ich hier? Wieso stehen immer und immer wieder so viele Dinge zwischen ihr und mir? Ich... ich will doch nur, dass sie nicht mehr weint! Ich will sie so glücklich machen, wie sie es zu sein verdient! Ich möchte sagen, dass ich es versucht habe. Dass ich wieder Hoffnungen hatte, obwohl alles dagegen sprach. Ich wollte sagen, dass ich nicht mehr der bin, der ich war, bevor ich sie nochmal kennengelernt habe! Dass die Sorge um einen anderen Menschen nichts ist, was man für sich selbst tut, sondern, weil es das ist, was einen Menschen zu einen Menschen macht. Ich möchte, dass sie das sieht, also... bitte, irgendwer... lass mich diesen Schmerz zumindest ein Stück weit überwinden!", schreie ich nahezu, schlinge noch enger die Arme um mich und hoffe, dass niemand hört, wie erbärmlich Elvis Kyokei gerade am Flennen ist.

 

Ohne, dass ich mir erklären kann, wieso, fällt mir das Zitat von diesem einen Arzt ein, der gestern bei mir war und sich um mich gekümmert hat.

 

"Du wirst mir in deinem jetzigen Zustand vermutlich nicht glauben, aber wenn all das an dir verheilt ist und du eine Prothese trägst, wie die Narbe davon, weißt du, wie du dann aussiehst? Wie ein richtig krasser Kerl! Einer, der echt was überstanden hat! Total wild! Als Arzt sollte ich sowas vielleicht nicht sagen, aber darauf stehen die Frauen doch wie verrückt, Kleiner!".

 

Gestern war ich wegen diesem Kommentar echt böse auf diesen Kerl. Ich meine, wer ist er, dass er alle Frauen und meine Freundin gleich mit, unter einen Kamm scheren kann? Wer sagt, dass Chika so einen Kriegsgefangenen-Look mag? Aber, und das muss ich dem Kerl leider lassen, Chika ist, trotz dass er "die Frauen", also alle meinte, etwas Besonderes. Wenn ich Glück habe, dann ist dieser Kink in Chikas Augen vielleicht genau das, was sie daran erinnert, was wir alles durchgemacht haben. Eine bittersüße Erinnerung an den Stress, der in einem so erotisierenden Moment nach einer Belohnung verlangt? Und ist diese "Belohnung" auch dann noch entlohnend, wenn ich keine Ahnung habe, wie man einbeinig vögelt?

Was hat dieser Arzt mit mir angestellt?! Ich muss grinsen inmitten dieses Sturms aus meinen Gedanken. Dann lache ich. Davon tut mir zwar der Bauch weh, aber in den Sekunden meines Lebens überflutet mich eine solche Welle feuchtfröhlicher Glückseligkeit, dass es sich fast lohnt, dafür ein wenig zu leiden. Ich weiß nicht genau, woher diese gute Laune kommt, aber es ist mir egal.

 

"Ich... ich kann nicht mehr! Herrschaft noch mal, ich bin doch endblöd!", lache ich und mein Atem beruhigt sich etwas.

 

Da ich wieder in der Realität angekommen bin, muss ich mich fragen, wie ich diesen lebensmüden Plan in die Tat umsetzen will. Vorsichtig schiebe ich mein intaktes Bein Richtung Bettkante und mein Blick fällt auf die Krücken, die da an der Wand gelehnt sind. Und Schmerztabletten. Ich strecke meinen Arm nach ihnen aus, mit all der Kraft, die in mir steckt, öffne die Packung und schlucke drei von ihnen, für jede grauenvolle Woche, die ich Chika habe warten lassen. Todesmutig springe ich aus dem Bett. Zum Glück konnte ich an der Wand landen. Sonst wäre ich eventuell auf den Boden, auf meinem Beinstummel gelandet und ich will nicht wissen, mit wie viel Dezibel ich mir damit mein Hirn und das der anderen Patienten so früh am Morgen weggeballert hätte. Ich greife nach den Krücken. Noch spüre ich die Bauchwunde nicht aufgehen oder das Blut in meine Hose fließen. Ich habe es aus dem Bett geschafft. Es tut nicht mehr "Fick die Henne, ich verrecke!"-weh, sondern eher so "Rosen sind rot, das Leben ist ein Arschloch, ich leide zwar, aber hey, ich lebe noch."-weh. Dieser kleine Sieg gehört mir ganz allein. "Hast du das gesehen, Idris? Hast du das gesehen?", reibe ich meinem anderen ich meinen Triumph unter die Nase, wie dieses es all die Zeit mit mir getan hat. Ich bin ja normalerweise kein schadenfreudiger Mensch, aber diese Situation, in der sich das Blatt wendet, weckt den Sadisten in mir. Ich kann meine Hausschlappen gerade nirgends finden, aber dafür fehlt mir die Zeit. Die ist schon vorhin, seit der wahrlichen Tragik einer Bettgeschichte, Flöten gegangen. Dann stoße ich die Tür auf und sehe die gewöhnliche Szene im Flur eines Krankenhauses zur frühen Stunde. Lediglich ein paar Ärzte sind auf den Beinen, laufen durch die Gegend und erledigen ihre Aufgaben. Die andere Hälfte der Menschen hier liegt in den Federn. Ich klettere todesmutig die Treppen hinunter - was ein Akt mit Krücken und einem fehlenden Bein! - und springe mit all meiner Kraft zur Rezension. Als die Frau an der Rezeption mich sieht, weiten sich ihre Augen, ehe ihre Überraschung der Desinteresse Platz macht. Dann mal los.
 

"Hallo, wissen Sie zufällig, wo Chika Failman untergebracht ist? Sie wissen schon, gebräunt, grüne Haare und-", "Bist du nicht Kyokei-kun aus der Notaufnahme? Wieso bist du nicht auf deinem Zimmer und kurierst deine Wunden aus?",unterbricht sie mich harsch. Oh Mann, die scheint ihren Job echt zu hassen. "Nach drei Wochen geht es mir schon wieder viel besser, danke der Nachfrage, aber es ist wirklich dringend! Ich muss sie finden und mich vergewissern, dass es ihr gut geht. Können Sie mir nicht bitte verraten, wo sie steckt?", hake ich nach und die desinteressierte Frau seufzt. Ich kann nicht sagen, woran ich bei ihr bin und ob sie überhaupt willig ist, mir von Nutzen zu sein. Dann sieht sie mich an und starrt mir strengen Gesichts in die Augen.
 

"Dir ist klar, dass dein Verhalten sowohl an Selbstmord als auch an Belästigung grenzt. Nach dem, was dir zugestoßen ist, ist es mit drei Wochen komatöser Bettruhe nicht getan, oder irre ich mich da?",
 

"Also, ich-",
 

"Und was das Mädchen Chika Failman-san betrifft, ich weiß nicht, was genau du von ihr willst, aber auch sie unterliegt der Bettruhe. Selbst wenn auch Failman-san wie du auf die hirnverbrannte Idee kommt, sich in ihrem Zustand dieser zu entziehen, rate ich davon ab, nach ihr zu suchen. Glaubst du wirklich, dass dieses Mädchen wollte, dass du dich für es in Gefahr begibst und so zugerichtet nach ihr schaust, anstatt zu warten, dass du gesund wirst?",
 

das hat gesessen. Diese Worte bohren sich in mein Herz und ich müsste kämpfen, um nicht über sie nachzudenken. Leider sind meine Kraftreserven bereits dieser Aktion versprochen, sodass ich nicht anders kann. Was um alles in der Welt versuche ich eigentlich? Und überhaupt, wäre es faktisch nicht vernünftiger, dass sie zu mir käme, anstatt ich zu ihr, da sie meines Wissens nach noch beide Beine hat? Vielleicht wäre es das. Aber... die Person, die auf die andere zukommen, zu sprechen und sich zu entschuldigen hat, die bist niemand Geringeres als die, welche das hier gerade denkt.
 

"Sie haben recht. Chika wäre ziemlich empört über meine Verantwortungslosigkeit über mich selbst, sie einen Tag nach meinem Koma direkt zu suchen, aber... ich sehe sie viel lieber empört, als totunglücklich darüber, dass ich sie nicht gesucht habe! Ich bin Ihnen dankbar, dass sie sich um unsere Gesundheit sorgen, aber... diesem Mädchen, wenn auch zum letzten Mal, als ihren Freund zu begegnen, das ist allein meine Sache.",
 

Meine Entschlossenheit scheint sie ziemlich zu beeindrucken, sodass ich meine Chance wittere. Was zum Fick habe ich da nur gerade von mir gegeben? Für wen halte ich mich, dass ich das Recht habe, mich so wichtig zu machen?
 

"Von mir aus, sie ist im zweiten Stock in Raum sechzehn.", knickt sie ein und gibt Auskunft. "Und nimm den Aufzug, wenn du schon dein Leben riskiert hast, die Treppe zu benutzen.", ergänzt sie noch mit einem Blick in die entsprechende Richtung. Ehrenfrau. Ich küsse ihre Augen, telepathisch, versteht sich.

 

"Vielen Dank, Ta-...", den Rest der geburtsbereiten Worte verbanne ich in letzter Sekunde in meinen Kehlkopf zurück, damit keiner von ihnen das Tageslicht erblickt. "Tut mir leid, ich gehe schon.", und weg bin ich. Tante. Ich bin sicher, dass, wenn ich dieses Wort ausgebrochen, ich augenblicklich zu weinen angefangen hätte. Tante Akane. Bei ihrem Tod war ich so überwältigt, dass ich anstelle von Tränen in meinem Gesicht nichts als erdrückende Leere in meinem Herzen verspürt habe. Trauer.

Die Frau, die ich mit diesem Bären verbinde.

Die Frau, die meine Lehrerin war.

Die Frau, die bezüglich ihrer Haarfarbe billig log.

Die Frau, die insgeheim die Zwillingsschwester meines toten Vaters war.

Die Frau, die mir neben Haarfarbe und Vater auch die Affäre mit meinem besten Freund verschwieg.

Diese Frauen, völlig egal, wie zusammenhangslos sie einzeln zueinander sind, alle zusammen ergeben sie meine geliebte Tante. 

Nie wieder werde ich sie lachen hören.

Nie wieder wird sie mir etwas beibringen.

Nie wieder wird sie mich umarmen.

Nie wieder werden wir in diesem Leben einander sehen.

Weiterzuleben bin ich nicht länger nur denen schuldig, die sich wie ich im Leben befinden. Ebenso denen, die den nächsten Morgen nicht überlebt haben.

 

"Chika!", raune ich atemlos durch den Raum, als ich die Tür aufreiße.

 

Ohne darauf zu warten, hereingebeten zu werden. Sie hätte noch schlafen können, oder sich umziehen können, sie hätte nackt sein können. Auch, wenn ich letzteres vielleicht gar nicht so schlimm fände. Zumindest wäre ich über jegliche Entscheidung des Universums für eine dieser Situationen glücklich.

Denn das Zimmer ist leer.

Da ist nichts. 

Nur die generische Einrichtung eines Krankenzimmers, das Ticken der Uhr darin und eine Atmosphäre, die einem das Gefühl gibt, zu spät zu kommen. Ob es sich um Sekunden, Minuten, Stunden oder Tage handelt, die man nun zu spät ist, will ich, um ehrlich zu sein, überhaupt nicht wissen. Ich bin allein in ihrem Zimmer. Völlig auf mich allein gestellt. Mit keinem anderen, der bei mir ist, außer mir selbst.

Wie Kevin McCallister aus Kevin - Allein zu Haus.

Wie Shinji Ikari aus Neon Genesis Evangelion.

Wie Annne Shirley aus Anne auf Green Gables.

Wie der Roboter WALL-E aus, nun ja, WALL-E.

 

Chika. Sie war hier. Die Betonung liegt auf wahr. Sämtlicher Mut entweicht mir. Unabhängig davon, ob sie weg ist, weil ihr Körper ihre Seele entlassen hat oder sie wie damals im Winter davongelaufen ist, das mir so oder so einfach nur im Herzen weh. Ist sie meinetwegen davongelaufen? Wurde mir verschwiegen, dass sie eigentlich schon längst nicht mehr unter uns weilt? Den Kopf hängen lassend entfährt mir ein trauriger Seufzer. Ich bin untröstlich. Ich denke an Chika und ich bin wahrlich untröstlich.

Sie war wundervoll.

Sie war wunderschön.

Sie, Chika Failman, war ein einziges Wunder.

Sie hat geschafft, eine Legende zu sein, die niemals stirbt.

Zumindest nicht in meinem Herzen.

Nie wieder wird sie darin sterben.

Nie werden meine Gefühle für sie darin sterben.

 

Ich denke an sie. 

Chika, wie ich ihr als Kind begegne.

Chika, wie sie mir im Traum erscheint.

Chika, wie wir uns auf dem Dach begegnen.

Chika, wie ich sie an einem schicksalhaften Regentag auffinde.

Chika, wie ich sie am selben schicksalhaften Regentag verliere.

Chika, wie sie mich an einem anderen schicksalhaften Regentag auffindet.

Chika, wie sie mich am selben anderen schicksalhaften Regentag verliert.

 

Das Dach.

Herrschaft nochmal, das Dach.

Das Dach.

Ein Ort, an dem wir so viel erlebt und gedacht haben.

Das Dach.

Über dem Boden und unter den Weiten des Himmels.

Das Dach.

Die alltägliche Geburtsstätte unseres alltäglichen Gedankenvekehrs.

Das Dach.

Wieso bin ich nicht gleich darauf gekommen?

 

In meinem Kopf startet ein Countdown für einen Geistesblitz.

Drei...

Zwei...

Eins...

Das ist es!

 

Wenn ich nicht zumindest versuche, sie auf dem Dach des Krankenhauses zu finden oder zu spüren, dann ist das doch wohl die mit Abstand größte Verschwendung einer möglichen Veränderung in der Geschichte des... in der Geschichte von uns zweien.

Sie hat so etwas Klischeehaftes immer geliebt. 

Ich muss da hoch, wenn auch nur, um an sie zu denken.

Sie ist einer dieser Menschen, die es lieben, in die Sterne oder den Sonnenuntergang zu schauen, bis ihnen der Nacken wehtut.

Auch, wenn zu dieser Zeit weder das eine noch das andere möglich ist.

Ich muss trotzdem da hoch, mindestens, um ihr später vielleicht zu erzählen, dass ich dort episch rumgestanden bin.

Episch rumgestanden bin für sie.

Ich könnte so mit einer Wahrscheinlichkeit, die gegen Null geht, herausfinden, ob sie noch lebt. Und so blöd sich das anhört, ich habe das riesige Bedürfnis, es gerade deswegen zu tun. Sie ist erst tot, wenn ich es erfahre.
 

Hastig stampfe ich in den Flur zurück. Bitte sei am Leben, Chika! Die letzte Zeit, die wir zusammen hatten, war ihr Leben in Gefahr. Dass sie vielleicht noch nicht gehen muss, erfüllt mich mit so großer Freude, sodass ich neue Kraft schöpfe. Sie lebt. Anders hätte mir die Frau an der Rezeption sicher Bescheid gegeben. Mein Glaube an ihr Wohlergehen verhält sich wie die Bögen meiner Herzfrequenz.

Hoch und runter, hoch und runter.

Wie das alberne Spiel mit Gänseblümchen.

"Sie liebt mich, sie liebt mich nicht."

In der einen Sekunde lebt sie, in der anderen ist sie tot.

 

Sie lebt.

Vielleicht.

Sie wartet auf mich.

Vielleicht.

Auf mich, der sie verletzt hat.

Vielleicht.

Trotz allem, wartet sie auf mich.

Vielleicht.

Und trotz all der schlimmen Dinge, die ich gesagt habe, liebe ich sie noch.

So was von nicht nur vielleicht. 

Ich liebe sie wie verrückt.

Und ich glaube, ich habe endlich begriffen, warum.

 

Also renne ich so gut ich kann weiter. 

 

Jeder ist sich selbst der Erzähler. Auch Chika ist für sich selbst der Hauptcharakter. Wir alle sind das. Jeder von uns hat seine Geschichte. Und das hier ist meine, denke ich, als ich zu ungeduldig bin, um auf den Aufzug zu warten und die Treppen so schnell es mir möglich ist, erklimme. Chika. Chika ist es. Chika, für dich renne ich, auch wenn ich es nicht kann. Ich... ich kämpfe! Ich will es immer und immer wieder mit der ganzen Welt aufnehmen und dich retten kommen, wenn du mich brauchst! Ich habe es verstanden. Du sollst meinetwegen nicht mehr allein weinen müssen. Nie wieder. Ich will nicht, dass sie weint. Ich will nicht, dass sie den Glauben an das Leben verliert, nur weil ich sie schlecht behandelt habe. Ich werde mich erneut in sie verlieben und der beste Freund sein, den sie sich ausmalen kann. Wenn sie es mir nur erlaubt. Ich liebe sie. Ich will, dass sie niemals wieder einsam ist, ich... ich werde sie da oben finden und ihr erneut meine unsterbliche Liebe gestehen. Auch wenn ich sie schlussendlich woanders finde, dann sage ich es ihr einfach nochmal! Ich weiß, was ich verbockt habe. Und ich weiß, was ich jetzt zu retten habe. Wen ich zu retten habe. Und das ist sie.

 

Mir egal, wenn das mit uns nie wieder sein kann. Wenn ein anderer Kerl sie mehr verdient hat als mich. Ich werde ihr sagen, was gesagt werden muss, sodass sie weiterlebt, unabhängig der Wunden, die ich ihr zugefügt habe.

 

"Nur noch ein kleines Stück! Komm schon, Elvis, so wenig drauf hast du auch nicht!", knirsche ich, als ich es endlich in den höchsten aller Stocke geschafft habe.

 

Mit Leibeskräften schlage ich die Tür auf und versuche gerade noch so, nicht einzuknicken. Ich sehe niemanden. Weit und breit keine Spur von ihr. Chika ist nicht hier.
 

Wo um alles in der Welt ist sie bloß? Versteckt sie sich? Will sie vielleicht aus dem toten Winkel erscheinen und erwartet unerwartet merken, dass sie mir wichtig ist? Denn dieser Platz ist leer. Nur ich und ein paar Bänke und Bäume. Und so erscheint sie, wie ich es inzwischen erwartet unerwartet von ihr kenne, aus dem toten Winkel hier oben auf dem Dach. Sie hat mich anscheinend nicht bemerkt. Oder sie tut nur so. Und was davon auch immer es ist, sie auf mich warten zu sehen, macht mich glücklicher als alles andere. "Ob er wohl kommt? Ob er wach ist? Klar doch, Onii-sama, Setsuna-sama und Shun-sama waren hier gestern hier. Auch Kaishi und Shuichiro waren das. Sogar Asahina hat ihn besucht. Es fehlt nur noch Chika. Ob er ihr verzeiht, nachdem sie so zickig zu ihm war? Ob er mich immer noch liebt? Ich hoffe es. Ich hoffe das ganz fest. Ellie war es, der mir beigebracht hat, dass man manchmal Dinge tun muss, die einem widerstreben. Gehört auch das dazu? Gehört auch Chika zu den Dingen, um die er sich kümmern muss, selbst wenn er es nicht möchte? Ellie, sag... wurde ich Teil der Routine, zu der Pflicht, die zu dem gehört, was du nun einmal für richtig hälst? Wie steht dein Herz dazu? Hat die Routine namens Chika bereits eine graue Farbe angenommen? Ist sie ausgeluscht? Wenn ich in beiden Szenarien gesagt hätte, was ich fühle für dich, hätte ich anstatt meine Tränen zu trocknen, deine Hand ergriffen... wärst du mir zuliebe geblieben? Wärst du stärker als jene andere Seite von dir und wärst der Ellie, den ich so liebe? Wärst du auch jetzt, als mein Freund, Retter und Seelenverwandter willig, an meiner Seite zu bleiben?.", sie läuft immer weiter an das abgesperrte Geländer, um über die Stadt zu sehen, über die Stadt, in der wir zwei wieder vereint wurden. Shizukazemachi, die Stadt, in der Frieden und Wind einander schmeicheln. Das ist der Ort, an dem wir hingehören. Sie hält vor der Absperrung inne und verschränkt die Finger in den Drahtlücken. Sie scheint mich immer noch nicht bemerkt zu haben und ich bewege mich nicht. Nach all der Anstrengung und der Mühen, die ich nicht gescheut habe, um hier zu sein, kriege ich noch nicht einmal mehr die Zähne auseinander, um ihr zu sagen, dass es mir leidtut, dass ich sie liebe und dass ich sie nie wieder so verletzen will. "Das... das wäre ich! Das bin ich auch jetzt! Das werde ich immer, wenn du mich bittest!", rufe ich, als der Mut zu lange auf sich warten lässt. Ich habe es einfach rausgeschrien. Sie dreht sich nicht um. Aber ich kann nir vorstellen, wie ihr Gesicht gerade aussieht. Tränen rennen ihr bestimmt die Wangen hinunter und ihre Augen haben wieder diesen Glanz, den ich an ihr so liebe. Der Glanz ihrer goldenen Augen. Wie in dem Lied. Unser LIVE-LIFE mit dir. Ganz Recht, mit so einer, gleich das eigene Leben einer verrückten Liveübertragung aus dem Fernsehen. Über Punkrock, Musik-Anime und ganz besonders Legenden, die einfach nicht sterben. "Du hast gesagt, dass du mich liebst, dass du in mir deinen Lebenssinn gefunden hast! Chika, ich... ich will, dass du ihn nicht an einer Person wie mir festmachst! Du wirst sonst furchtbar traurig und leer sein, wenn du diese Person verlierst! Ob ich noch dein Freund bin oder nicht ändert nichts an der Tatsache, dass ich sterblich bin! Das ist eine Tatsache, die wir nicht ändern können! Selbst, wenn ich nicht länger das Anrecht habe, an deiner Seite zu sein, ich... Chika, ich will das du glücklich wirst! Ich möchte, dass du niemals vergisst, wofür es sich zu leben lohnt. Dass es toll ist, zu leben, zur Schule zu gehen und eine Familie zu haben, die dich liebt! Denn, lass dir gesagt sein, auch wenn du dich einsam fühlen solltest, selbst, wenn du mir nicht verzeihen kannst, Chika, für mich bist du inzwischen so etwas wie meine Familie. Und bestimmt auch für Hanako, Taiyo, meine Eltern und alle anderen, die wir kennen! Deshalb, sag so etwas bitte nicht. Auch, wenn ich gehe, auch wenn du gehen solltest, ich will dir bloß sagen, dass ich von jetzt an... dass ich von jetzt an lebe, ohne es zu bereuen! Ich habe es schon einmal versucht, aber jetzt lebe ich wirklich so, wie ich weiß, dass es lebenswert ist. Du hast mir das beigebracht. Ich... ich liebe dich, Chika. Es tut mir leid, dass es nun zu spät ist. Ich wünschte, ich könnte die zeit noch mal zurückdrehen und dir ein besserer Freund sein. Aber es geht nicht. Selbst wenn du nicht mehr mit mir zusammen sein willst, wozu du jedes Recht hast, tue ich so, als wäre das okay für mich. Ich tue so, als würde ich dir einen besseren Freund wünschen, auch wenn ich mir in Wahrheit wünsche, dass ich derjenige sein werde, zu dem du angekrochen kommst, weil es mit sonst keinem klappt, wobei ich ebenfalls so tue als ob mich das nicht freuen würde. Ich bin froh, deine erste Liebe gewesen zu sein. Ich bin froh, dass du meine erste Liebe warst. Obgleich wir uns in diesem Leben noch begegnen oder nicht, ich danke dir. Ich lerne weiterhin, dir und der Menschheit nichts mehr vorzulügen. Das verspreche ich dir.", am Ende verzagt meine Stimme fast. Jetzt habe ich alles gesagt. Ganz recht, ich tue so, als ob es mich nicht stören würde, dass Chika diesen Kink eventuell niemals sehen wird, weil es zu so einer Situation nicht kommen kann. Wenn das das Ende meiner ersten Liebe ist, dann weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen will. Ich meine, was könnte jetzt noch mit uns passieren? Und hier kommt es, die Zahl der Möglichkeiten ist einfach viel zu groß. Ich komme mir vor wie in einer von Taiyos geliebten Ren'ai-Adventures, bei denen man Angst hat, eventuell nicht mit dem Mädchen zu enden. Ich stehe eventuell vor dem frustrierendsten Bad Ending, das ich je gesehen habe. Bei dem Gedanken wird mir ganz schlecht. In was für Situationen finde ich mich nur immer wieder? Quälend langsam dreht sich das Main Girl meiner persönlichen Visual Novel um, jede Sekunde zwingt das Universum ein Stückchen mehr, willkürlich auf Bad- oder Happy Ending zu drücken. Die Strickjacke, die cool auf ihren Schultern liegt, flattert dramatisch im Wind. Chikas Gesichtsausdruck ist schwer zu deuten. Ihre Augen sind feucht und ihr Blick undurchdringlich. Irgendwie ist er so nichts aussagend, als sie näherkommt, näher an mich ran. Wenn sie mich erneut schlägt oder ohrfeigt, dann habe ich das verdient. Soll sie machen, ich stehe da drüber. Ich erlaube es ihr. Vielleicht wünsche ich es mir, so ein ganz kleines bisschen, weil ich weiß, dass ich es verdient habe. Dass es richtig ist. Ich habe schon immer das getan, was richtig ist. Und auch heute erliege ich dieser Pflicht. Hoffentlich hat sie das verstanden. Sie kommt näher und dann noch näher, dass es anfängt, komisch zu werden. Ich realisiere erst jetzt, als sich unsere Lippen nach langer einer gefühlten Ewigkeit vereinen, was sie vorgehabt hat. Als sie mich küsst, fühlt es sich an, als hätte sie meiner trostlosen, grauen Welt wieder ihre Farben zurückgegeben. Ich denke über ihre Worte von vorhin nach. Es stimmt, dass sie zu meinem Leben gehört, aber sie ist es erst, die diese graue Masse einer alltäglichen Routine doch erst so farbenfroh macht. Ihr Geschmack ist so süß, ich habe fast vergessen, wie sich Chikas Lippen auf den meinen anfühlen. Diese Berührung sagt irgendwie nichts, aber gleichzeitig spricht sie Bände. 'Ich verzeihe dir, Ellie. Alles. Du warst das Allerletzte und doch habe ich dich unsäglich lieb.', meine ich fast schon telepathisch von ihr zu hören, aber vielleicht bilde ich es mir auch ein. Mit Krücken in den Achseln zu knutschen tut nach einiger Zeit weh, deshalb muss ich mich von ihr lösen, wir sehen einander einfach nur an. "Ich hatte schon Angst, du würdest niemals wiederkommen. Ich dachte, Ellie würde mich vielleicht nicht mehr mögen.", flüstert sie leicht erstickt. "Dummkopf, natürlich mag ich dich noch. Ich bin es, der das denken müsste.", widerspreche ich und streife ihre Wange. Wann haben wir uns das letzte Mal berührt? Weihnachten? Es ist fast Februar vorbei. Eine viel zu lange Zeitspanne. "Du hast mich gefunden, Ellie. Ursprünglich wollte ich ja zu dir kommen und hatte vor, diesen Zettel wegzuschmeißen. Aber irgendwie habe ich mich geniert, herzukommen, sodass ich immer wieder hier hoch bin, um aus dem Himmel direkt Kraft zuu tanken. Irgendwie wollte ich wohl, dass du es siehst, auch wenn das... echt verantwortungslos ist, dich so herkommen zu lassen. Bist du sauer auf mich?", sie schaut ganz schuldbewusst, senkt den Blick und auch ihre Antenne macht eine entschuldigende Verbeugung. "Ach, das... ist schon okay. Der Wille zählt ja... und so. Ich war es ja, der sich entschuldigen musste, also... alles gut. Außerdem sind wir ja jetzt hier, und... du musst wissen, ich... habe ziemlich viel gelernt, als ich bewusstlos war!", dieser blöde Mist einer beiläufigen Bemerkung heißt, ich habe den Kern unserer Beziehung ergründet, die damit begann, dass du mir zurückgeben wolltest, was mir gehört. "I-ist es das, was ich denke, dass es ist? Du weißt schon... das?", sie scheint es zu schnallen. "Jep.", bestätige ich."Du kannst dich wieder an jenen Tag und die Ereignisse erinnern? Vielleicht sogar... An deine Kindheit? An dein ganzes... Leben?", flüstert sie fast klanglos. Mir kommen die Tränen. Jetzt wo sie dem noch mehr Ausdruck verliehen hat, kann ich die Tränen nicht zurückhalten. So vieles davon tut so weh. Das tut es immer noch. Aber ich würde diese Erinnerungen für nichts auf der Welt eintauschen. Ich nicke erneut, als eine Träne sich anbahnt und in meinem Pflaster verschwindet. Sie lächelt und auch ihr kommen die Tränen. "Ich bin so froh, Ellie. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie.", haucht sie. Und wir küssen uns noch einmal, kurz und flüchtig. Und dann starren wir uns wieder einfach nur blöd an. Ihr Blick fällt auf mein Bein, das nicht da ist. Wieder daran zu denken ist wohl schwer für uns beide. "Was ist nur passiert? Ellie, ist das passiert, nachdem du davongelaufen bist?", fragt sie. Da sie die Nachrichten wohl mitbekommen hat, brauche ich die Explosion am Ende und das Kurodate-Versteck wohl nicht zu erwähnen. Erst bin ich bewusstlos, nur um dann aufzuwachen und den Mörder meines Vaters zu bekämpfen - im Vergleich zu der wilden Nacht ist der Rest meines Lebens ja nahezu sterbenslangweilig. Aber so was sagt man ja nicht, wenn man überlebt. Das ist gemein denen gegenüber, die diesen Rest des Lebens noch mit einem verbringen. "Sei bitte nicht traurig, ja? Das wird schon wieder. Ich bin natürlich geschockt, aber... wir schaffen das!", beschwichtige ich sie. Sie lächelt matt. "Hey, Chika, also, ich habe übrigens deinen Vater getroffen. Ich richte dir von ihm aus, dass er kein absolutes Arschloch ist. Der Kerl ist zwar echt komisch, aber es tut ihm leid, sagt er, ich... ich wollte es nur gesagt haben.", fällt mir noch ein. Sie sieht Richtung Himmel. "Du bist wirklich schräg, Dad. Jetzt werden du und Ellie niemals anstoßen. Aber... danke. Danke, dass du so des Wahnsinns bist, dass du... einer fremden Göre wie mir... dein Leben geschenkt hast. Danke.", flüstert sie nach oben und wieder glänzen Tränen in ihren Augenwinkeln. Ich glaube, ich habe es verstanden. Da war etwas mit ihrem Herzen. Ihr Vater ist nicht mehr da. Failman-san hat ihr also tatsächlich sein Herz überlassen. Ich blicke ebenfalls gen Blau und sage: "Der Rotwein war scheußlich. Aber hab Dank, lieber Failman-san. Dank ihnen werde ich niemals aufgeben!", wir sehen uns an uns sagen wieder nichts. "Ich will leben, Ellie. Für dich und für Dad. Ich lasse sein Opfer nicht umsonst sein. Ich werde eine Tochter, auf die er von oben stolz sein kann, das ist mein Traum. Ich bin wieder gesunden Herzens. Und ich glaube, die andere Krankheit wird ebenfalls nicht wieder ausbrechen. Das weiß ich zwar nicht mit Sicherheit, aber... ich bin froh. Ich bin froh... am Leben sein zu dürfen.", auch Chika scheint sich nach der Geschichte weiterentwickelt zu haben. Wie wir alle, schätze ich. Wir alle werden langsam erwachsen. Auch ich. Und auch sie. Jeder tut sein Bestes, in der Hoffnung, am Ende sagen zu können 'Ich habe ein großartiges Leben gehabt.'. In meiner Vorstellung von Leben egal, wie lang es sich erstreckt, ist Chika an meiner Seite, sei es der Schulabschluss, das Altersheim oder mein Sterbebett. Sie ist immer mit dabei. Und auch fühle das Gleiche. Ich umarme sie. Auch das habe ich ziemlich lange nicht mehr gemacht. "Am Leben zu sein... darüber bin ich auch froh.", und ehe wir fertig sind, entlassen werden oder die Abschlusszeremonie beginnt, sind wir hier, nah beieinander wie Sardinen in der Büchse. "Ich liebe dich, Ellie.", höre ich sie flüstern, als wir uns ein wenig entfernen, um einander anzusehen. "Ich liebe dich auch, Chika.", lautet meine Antwort wie sie immer lauten wird. Unsere Lippen geben sich wieder ein High Five - High Two? - und unsere Arme schlingen sich wieder ujm die Taille des jeweils anderen. Beinahe verschmelzen wir im anderen, ohne Aussicht auf ein Ende. Die Umgebung um uns vergessen wir fast komplett. Hier sind nur noch wir. Ich fühle mich wieder eins mit ihr und sie mit mir. Als wenn wir niemals getrennt gewesen wären.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trivia (kann Spuren von Spoilern enthalten);
Ehemaliger Titel aus Version 1.0 - Die Frau fürs Leben und dem danach
Grund:
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