[Beta Ver.] CONDENSE von YukihoYT (An jenem schicksalhaften Regentag) ================================================================================ Kapitel 98: Vol. 4 - Der Tanz von Gut und Böse ---------------------------------------------- Nokia: "Los jetzt, die Atombomben werden sich nicht von selbst bereitmachen!", keift die Meisterin und ich beeile mich. Manchmal hasse ich mich dafür, dass ich ausgerechnet darin so unchristlich gut bin. Aber scheinbar ist das mein einziger Grund, um zu leben. Um der Meisterin zu dienen. Heute ist also das Ende der Welt. Wieso es gestern allerdings nicht schon war, nein, das weiß ich wirklich nicht. Weshalb hat sie ihn unbedingt hier herbringen müssen? Er ist doch noch immer bewusstlos. Er hat absolut keinen Grund, an dem Plan, die Stadt zu zerstören, teilzuhaben. Wenn er wach wäre, würde das auch keinen Unterschied machen. Das Ende ist so oder so schon so unglaublich nah, dass ich es am liebsten jetzt schon vor Angst beenden will. Aber die Meisterin braucht mich. Ich bin nur Mittel zum Zweck. Ich habe alles so eingefädelt, dass es jetzt so gekommen ist. Ich tippe auf die Tastatur des Computers und lasse die Stimme des Google-Übersetzer-Roboters die meine ersetzen. "Warum tust du das? Hat deine andere Hälfte nicht gesagt, dass es ihr leidtut? Liegt dir absolut nichts an dieser Person? Dass du ihr eigenes Fleisch und Blut mutwillig verletzt? Diese Seite ist noch in dir, du kannst es noch stoppen, Meisterin. Hör auf dein Herz und hör auf, dich selbst zu belügen, um Celestias Willen.", spricht die Stimme meine Gedanken aus und die Meisterin wird böse. "Was fällt dir ein, so aufmüpfig zu sein, huh, Kiara? Um Celestias Willen? Ich bin Celestia. Ich bin es schon immer gewesen. Das ist meine Aufgabe und es ist mir völlig gleichgültig. Du hast nur deine Mission zu erfüllen und mir zu gehorchen. Du bist ein Nichts. Genau wie Ryuzaki. Ihr alle seid zu nichts zu gebrauchen!", ruft sie nur und stapft in den Nebenraum der Halle. Ryuzaki sieht aus dem anderen Kämmerchen zu mir herüber und reicht mir den Schraubenschlüssel, ehe er der Meisterin nachtrottet. Mein Blick fällt auf unsere Geisel. Diese scheint seit sehr langer Zeit auf diesem Stuhl zu verweilen und an der Wand zu lehnen. Der Mund ist mit Panzertape überzogen und die Augen verbunden. Ich stehe mitsamt des Schraubenschlüssels auf und gehe zu ihm. Er scheint eine Mitte von Ruhig und Gestresst gefunden zu haben, auch mit der Augenbinde kann ich sehen, wie seine Lider zucken und trotz des Panzertapes, wie seine Lippen zittern. Mich überkommt wieder dieses Bedürfnis und ich drücke meine Lippen auf die seine, die er nicht zum sprechen benutzen werden kann, wenn er aufwacht. Als ich mich von ihm löse, kann ich die Tränen gerade noch zurückhalten. Ich darf nicht weinen. Ich muss nur dienen und sterben, ist meine Aufgabe erfüllt. Ich versuche vergeblich, etwas zu sagen, doch es kommt nur ein kehliges Krächzen heraus. Ich kann nicht sprechen. Ich würde ihm so gerne mal mit meiner eigenen Stimme sagen, was ich fühle. Doch das geht nicht mehr. Ich bin schuldig und heute werde ich an seinem Tod beteiligt sein. Ich werde ihn umbringen. Nichts auf dieser Welt kann mich diesem grausamen Schicksal entreißen. Nichts auf dieser Welt. Heute wird es also sein, heute wird die Prophezeiung wahr werden, die Celestia empfangen hat. Vor langer Zeit hat sie dieser anderen Seite an ihr diesen Namen gegeben. Sie fürchtet sich vor ihr. Ich sehe es doch. Celestia übernimmt die Kontrolle und zerstört alles, was die Meisterin geliebt hat. Sie ist böse. Doch das werde ich nicht sagen können. Die Meisterin ist krank. Ich muss ihr helfen. Aber ich... ich habe einfach Angst. Setsuna: In der Gegend, in der wir suchen, haben wir jedoch ebenfalls keinen Erfolg, absolut niemand hat auch nur irgendeinen Hinweis darauf, wo mein Sohn sein könnte. Nach Verstecken suchen, die Bösewichte haben, um ihre grausamen Pläne in die Tat umzusetzen, Taiyo sieht eindeutig zu viele Serien... "Hay, Setsuna, willst du vielleicht etwas zu trinken? Ich habe das Gefühl, dass dich diese Situation doch ziemlich durstig macht.", sagt Shun auf einmal. "Ähm... ja, bitte, ein... Mineralwasser hätte ich gern.", entgegne ich und wir kaufen uns beim Bäcker etwas zu trinken. Wenn wir dabei sind, auch etwas zu essen, denn hungrig sind wir auch. Das alles stresst mich. Sehr sogar. Was ist bloß geschehen? Ich nippe an dem Wasser und sehe Shun an. Auch er sieht sichtlich erschöpf aus. "Ich habe Angst...", höre ich mich flüstern. "Eins unserer Kinder ist verschwunden, niemand weiß ob es noch lebt oder tot ist und was die Zukunft bringt... Langsam hinterfrage ich meine Fähigkeit, Shun. Das Baby bekommt mit Sicherheit all den Stress um uns herum mit und wenn es geboren ist, wissen wir doch noch nicht einmal, ob das alles überhaupt reibungslos funktionieren wird, mit den Zimmern oder so, ob wir überhaupt noch in diesem Haus leben und bleiben können...", meine Stimme verzagt. Ich halte meine Tränen zurück und streichle die Stelle, an der gerade ein Mensch entsteht. Armes Kind. "Setsuna, bitte sag doch so etwas nicht. Wir werden Elvis finden. Wir müssen einfach fest daran glauben, hörst du? Die Finanzierung bekommen wir hin und auch die Zukunft meistern wir. Das müssen wir einfach denken, um zu bestehen. Taiyo und Elvis werden bestimmt kein Problem damit haben, sich ein Zimmer zu teilen, wenn gerade die Festtage sind und sie uns besuchen kommen, das... wird sich alles arrangieren. Glaub mir, Schatz.", redet Shun auf mich ein, auch wenn ich in seinen glasigen und müden Augen sehe, dass er das alles längst nicht so positiv sieht, wie er möchte. "Wahrscheinlich hast du Recht. Die beiden sind ja schließlich Brüder. Seit die beiden zusammen allein leben, verbindet sie ein Band, wie ich niemals geglaubt habe, dass es sie vereinen könnte. Aber trotz allem sind sie auch mehr als das. Trotz allem, was in der Vergangenheit war, sind sie und auch wir zu einer richtigen Familie zusammengewachsen. Wie Taiyo einst sagte, er könne fühlen, dass Elvis noch lebt.", erwidere ich und esse noch etwas von meinem Melonenbrötchen. "Das hat er gesagt?", wundert sich Shun. Vermutlich, weil Taiyo in derselben Vergangenheit, von der wir reden, immer so distanziert und einsam war, nicht so, als hätte er eine brüderliche Verbindung zu seinem jüngeren Stiefbruder. Aber tief in seinem Innern hat er Elvis wohl immer geliebt, schätze ich. Ich nicke auf seine Frage und auch er nimmt noch einen Schluck von seiner Cola. Auf einmal übermannt mich wieder die Sorge und ich frage ihn: "Sag mal, dürfen wir hier eigentlich Pause machen? Wir reden schließlich davon, Elvis eventuell das leben zu retten und zu helfen. Dürfen wir hier wirklich einfach Melonenbrötchen essen und etwas trinken?", suche ich Bestätigung von ihm, denn die Antwort in meinem Herzen lautet Nein. "Taiyo hat so viele Kontakte spielen lassen, um ihn zu finden. Wir müssen uns nicht übernehmen. Wenn wir zu lange ununterbrochen suchen, werden wir nicht genug Kraft haben, um uns Mühe zu geben. Eine hundertprozentige Garantie, dass alles gutgehen wird, kann ich dir nicht geben, dennoch...", er beendet seinen Satz nicht. Aber es reicht mir. Shun hat vermutlich Recht. "Ich danke dir...", hauche ich und fahre wieder einmal instinktiv über meinen Bauch. "Sag mal, Shun... Wie sollen wir es eigentlich nennen?", fällt mir gerade aus dem Nichts ein. "Hm... das ist eine gute Frage...", anscheinend weiß er es auch nicht. Wir haben unserer Gruppe über die Pause nicht informiert, sie sind ohne uns losgezogen. "Nun, wie auch immer, wir sollten fertig essen und dann weiter. Besser wäre es, denn wir haben schon unsere Gruppe verloren.", bemerke ich und auch er sieht nun nach draußen aus dem Fenster. "Oh, stimmt. Dann lass uns jetzt mal weiterhelfen!", lässt er sich begeistert mitreißen und wir verlassen kurz darauf den Laden. Chika: Als wir im Krankenhaus ankommen, scheint mein Vater diesmal nun wirklich am Ende seiner Kräfte angelangt zu sein und legt mich sachte auf den Boden. Kein Wunder, ich bin schließlich ganz schön schwer, denke ich, als ich, wieso auch immer, wieder zu Bewusstsein komme. Mein Herz schmerzt noch immer. "Ich bitte Sie, Sie müssen sie sofort notoperieren! Ihr Herz wird das bald nicht mehr mitmachen, ich schwöre, bitte h-helfen sie ihr, sie ist meine Tochter!", ruft Dad und stolpert so schnell es geht zum Tresen. "Und Sie sind?", will die Frau am Schalter wissen und als sie mich erblickt, scheint sich die Frage in Luft aufgelöst zu haben. "Der Vater?", fragt sie, als Dad seinen Pass herausholt und ihn ihr zeigt. Er nickt hastig. Anscheinend wissen fast alle Ärzte von meiner Herzkrankheit und dass ich zum Scheitern verdonnert bin, wenn ich nicht bald einen Ersatz von dieser Zumutung von Herz bekomme. Ich spüre, wie ich auf eine Trage Hops genommen werde und man nun auf weitere Anweisungen hofft. Diese OP könnte mir vielleicht das Leben kosten, wenn mein Körper das, was man ihm zu ersetzen versucht, nicht annimmt. Wenn er es ablehnt, war es das. "Ich bitte Sie, nehmen Sie mein Herz als Spenderherz, das ist das Mindeste, was ich für sie tun kann, ich flehe Sie an, bitte! Bitte operieren Sie mit meinem Herz! Dafür würde ich wirklich alles geben!", heult er. Die Frau nickt. "Und Sie sind wirklich sicher? Sie werden sterben, das wissen Sie hoffentlich. Meint die Frau und mustert meinen Vater. Anscheinend weiß sie nicht, ob sie ihm glauben soll. Er könnte ja genauso gut auf Drogen oder betrunken sein. Diese Gefahr besteht praktisch bei allen Menschen, auch die, die keine achtzehn sind. "Das liegt alles in der Hand von Failman-san hier. Sind Sie bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, nur, um dem werten Herr hier einen Gefallen zu tun? Sie könnten sterben, auch Sie. Überlegen Sie es sich-", "Ich mach es!", krächze ich und falle ihr damit ins Wort. Wenn das der Wille meines Vaters ist, dann will ich wenigstens bis zum Ende ein erstes und letztes Mal eine gute Tochter abgeben. Und nur ein Mal keine Enttäuschung sein. "Na, wenn Sie das sagen...", die Ärztin zögert, doch leitet sie alles in die Wege. Und ehe ich mich versehe, bin ich ausgezogen in OP-Kleidung und bereit, seziert zu werden. Meinen Vater sehe ich nicht wieder. Aber irgendwas sagt mir, dass er mich gar nicht hassen kann. Wenn er schon sein Leben für mich gibt, macht das alles doch keinen Sinn. Als ich im OP-Raum liege, zieht praktisch mein Leben an meinen Augen vorbei. Alles Schöne, alles Traurige, alles, woran ich mich erinnern kann, alles woran ich geglaubt habe, geht dahin. Vergeht. Wie ein Traum. Wie die Vergangenheit es immer tut. Sie vergeht wie ein Traum, ein verblassender Traum von der Vergangenheit, die einst die Gegenwart war und von ihr ersetzt wurde. Als dem Anschein nach alles bereit ist, meldet sich eine weitere Chirurgin bei mir zu Wort. "Haben Sie noch irgendwelche letzten Worte, ehe es vielleicht das Ende bedeuten könnte?", fragt sie mich. "J-ja... sagen sie einem Jungen namens Elvis Kyokei, dass... ich ihm keinesfalls böse bin und es mir leid tut... Ach ja... und geben sie ihm den Zettel in meinen Anziehsachen... Den muss er... unbedingt haben... Ich sage es Ihnen... Bitte versprechen Sie es mir...", stammle ich und die Frau nickt. Mein Vater ist tot, mein Freund entführt und auch sonst werde ich niemanden mehr sehen. Das ist das Ende, denke ich, als man mir die Sauerstoffmaske auflegt und ich langsam müde werde. "Denk an etwas Schönes.", flüstert die Chirurgin und ich schließe demonstrativ meine Augen, weil ich bereit dafür bin. Eine wahre Märtyrerin, die für das stirbt, woran sie glaubt. Ich will an das Leben glauben. Ich will... an Ellie glauben. Mir fällt spontan ein Lied ein, eines meiner Lieblingslieder, ehe für mich vielleicht für immer die Lichter gelöscht werden. It's been a long day without you, my friend. Oh, and I'll tell you all about it when I see you again. We've come a long way from where we began. Oh, I'll tell you all about it, when I see you again. When I see you again. When I see you again. When I see you again. When I see you again. When I see you again. When I see you again. When I- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)