[Beta Ver.] CONDENSE von YukihoYT (An jenem schicksalhaften Regentag) ================================================================================ Kapitel 79: Vol. 4 - Denn es war Schicksal, das uns verband. ------------------------------------------------------------ Shuichiro liegt leblos am Boden des Klassenzimmers und Hanako versucht, sich wieder zu fangen. "Shuichiro... Ich habe Shuichiro mit meiner Faust getroffen. Oh mein Gott.", murmelt sie, ihre Knie geben nach und sie fällt zu Boden, ehe sie vom heftigen Schluchzen geschüttelt wird. Katsuoka-sensei steht in der Tür und schweigt wie alle im Raum, um Hanako nicht noch mehr aufzuwühlen. Kurze Zeit später kehrt die für gewöhnlich höfliche und wohlerzogene Hanako zurück, sie steht auf und tritt neben das Lehrerzimmer, bevor sie sich dort bis zum Boden tief verbeugt. "Es tut mir leid, dass ich Uchihara-san schlagen wollte. Ich hätte sie nicht so verletzen dürfen, wo sie doch schon so Schlimmes erlebt hat. Uchihara-san, es tut mir leid.", entschuldigt sie sich, steht wieder auf und sieht Uchihara-san intensiv an. Diese fängt dann von der einen auf den anderen Moment an zu weinen und schlingt die Arme um ihre Gegnerin. "Es... Es tut mir so leid, Hanazawa-chan... Ich hätte dich nicht... Schlampe nennen sollen. Vielleicht nur flachbrüstig, aber keine Schlampe... Bitte verzeih mir, ehrenwerte Hanazawa-sama...", wimmert sie und drückt das kleine Mädchen an sich. "Nenn mich noch einmal flachbrüstig und ich schlage dich diesmal wirklich.", warnt Hanako sie. "Lass uns doch von jetzt an beste Freundinnen sein!", "Du bist unmöglich, Mädchen.", Hanako gibt sich geschlagen und löst sich wieder von ihr. Allen Anschein nach hat Kaishi schon alles im Griff. "Ich bringe ins Krankenzimmer.", meint er nur, hievt Shuichiro auf seinen Rücken und verschwindet aus dem Raum. Wie ein Ninja. Katsuoka-sensei, immernoch leicht verstört von der Prügelei, dem Ohnmächtigen und dem plötzlichen Freundschaftsschluss, räuspert sich. "Mensch, diese Mädchen, die können froh sein, dass außer Fujisawa-kun keiner zu Schaden gekommen ist, meine Güte, Hanazawa-san, deine Nase blutet ja immernoch.", seufzt sie sichtlich besorgt und überfordert, zieht ein Taschentuch aus ihrer Jackentasche und reicht es Hanako. "Vielen Dank, Sensei.", bedankt sie sich kleinkaut und nachdem sich alles gelegt hat, beginnt die Japanisch-Stunde. Kaishi: Der Tag verstrich, ohne, dass sich irgendetwas vertraut oder ordinär anfühlte. Als wenn das alles nur passierte, um, na ja, zu passieren. Shuichiro hat sich von seinem Schlag in den Magen wieder mehr oder weniger erholt, er musste jedoch zurück ins Krankenhaus, damit geguckt werden konnte, ob da alles in Ordnung ist, schließlich ist er schon verletzt. Mehr als das. Und ich habe wirklich Angst um ihn. Ich habe mich noch immer nicht anständig entschuldigt. Ich bin etwas traurig, dass sich alles zwischen uns längst nicht mehr so vertraut und freundschaftlich anfühlt, die Gang meine ich. Alles scheint irgendwie in seine Atome zurückgesetzt worden zu sein, als ob wir vier nie dafür bestimmt gewesen wären, Freunde zu sein. Gang. Ein ziemlich gewagtes Wort für vier etwas überdurchschnittlich beliebte Oberschüler. Ich denke daran zurück, wie alles ganz am Anfang war. Als Kyokei-san noch richtig neu in die Klasse kam und sich jeder fragte, wieso er so früh am Anfang die Schule wechselte. Das hat er damals niemanden verraten, das mit seinen halben Erinnerungen blieb bis vor "kurzem" ja auch mir ein Geheimnis. Kyokei-san ist wirklich bedauernswert. Und so auch Shuichiro. Und Egaoshita-san leider ebenso. Ich scheine absolut keine Hilfe zu sein, es fühlt sich so an, als hätte ich keine Freunde. Als wenn ich absolut nichts ausrichten könnte. Damals musste ich mir, was das anbelangt wenigstens keine Sorgen machen. Ein Flashback an den Tag, an den wir zueinanderfanden spielt sich in meinem Geiste ab: "Du bist wirklich ein würdiger Gegner, Kyokei-san, das muss ich dir lassen.", bemerkte ich und mein Gegenüber schmunzelte, als er mit seinem Pferd meine Königin angriff. Irgendwann gaben wir schließlich auf, weil es so schien, als wenn es einfach kein Ende nehmen würde, keiner von uns gewann und gleichzeitig wir beide. Die Schulglocke ertönte und fürs Erste mussten wir uns von Schachclub wieder verabschieden. "Es war ein gutes Spiel, Neuer!", fand ich und streckte ihn die Hand entgegen, um unsere Freundschaft zu besiegeln und auch in Zukunft mit ihm Schach zu spielen. Er nahm sie zögerlich, aber zeigte keinerlei Schüchternheit in seinem Gesicht. Er war wortkarg und zurückhaltend, meldete sich nur im Unterricht zu Wort, und das jedes Mal, sonst hörte man seine Stimme nur selten. Als wir beide gerade gehen wollten, hörten wir vor der Tür zwei unserer Mitschüler lautstark gegeneinander debattieren. "Wenn ich es dir doch sage, Asuna ist die Waifu Nummer eins! Ich meine, guck sie dir doch mal ganz genau an!", rief der berühmt-berüchtigte Egaoshita-san, der sich schon in der ersten Woche des 1. Highschool-Jahres am ersten Tag einen Namen gemacht hatte und ich deshalb mit dessen Namen vertraut war. "Ach komm, das ist doch voll casual, die beste Waifu von allen ist doch sowas von wohl Yuki Nagato aus "Die Melancholie der Haruhi Suzumiya", Traumfrau, sag ich dir!", pocht der andere auf seine Meinung, Shuichiro, mein bester Freund, den ich schon vor der Highschool kannte, seit Kindertagen, um genau zu sein. Kyokei-san, der gerade unauffällig den Raum verlassen wollte, wurde jedoch von Egaoshita-san überschwänglich umarmend festgehalten. "Ach komm, lauf doch nicht gleich weg, Kyocchi, jetzt wird es doch erst richtig lustig! Du bleibst schön bei uns!", grinste er fast schon pervers und der Blick von Kyokei-san wurde noch aufgeregter. Jetzt schien seine Winterstarre in die Brüche zu gehen und er zeigte endlich Emotionen. "A-aber ich muss wirklich los, mein Bruder macht sich Sorgen, wenn ich mich verspäte, wirklich, bitte lass das, Egaoshita-kun!", klagte er und versuchte sich erfolglos aus dessen Armen zu befreien. "Dann sag, dass es später wird und ruf ihn an!", schlug dieser enthusiastisch vor, doch Kyokei-san schien das alles an seinem ersten Tag nicht geheuer zu sein. "Ich hab mein Handy nicht dabei, vielleicht morgen, Egaoshita-kun, dann kann ich wenigstens noch fragen...", war sein letztes Angebot und Egaoshita-san ließ so schnell los, dass sich der Neue auf dem Boden der Tatsachen wiederfand. "Morgen. Nach der Schule. Die neue Karaokebar.", waren die Worte dieses heißblütigen Belästigers, ehe er einen Abgang machte und das Schicksal seinen Lauf nahm. Ich nehme meine Umgebung wieder bewusst wahr, der Flashback verblasste und ich bin zurück auf meinem Weg von der Schule nach Hause. Kyokei-san scheint noch etwas erledigt zu haben, denn erst jetzt steht er genau wie ich am Tor des Schulgebäudes. Ich beschließe, ihm zu folgen und den alten Frieden wiederherzustellen oder zumindest etwas Klarheit über die Lage zu bekommen, in der wir uns gerade befinden. Sein Blick ist leer und betrübt. Ich ernenne es als meine Pflicht, für etwas Aktion zu sorgen. Selbstzufrieden grinse ich über meine geniale Idee. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)