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[Beta Ver.] CONDENSE

An jenem schicksalhaften Regentag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
EXTREM WICHTIGE INFO:
Ich dulde keine Raubkopie auf anderen Plattformen oder das Aneignen meines geistigen Eigentums!
Zum anderen ist die Geschichte in ihrem jetzigen Zustand noch nicht vollständig, die Kapitel extrem fehlerhaft.
Als ich die Geschichte begonnen habe, war ich selbst noch sehr jung und wusste entsprechend nicht sehr viel. Weder was ich mit dem Plot noch was ich mit den Charakteren tun soll. Vieles von dem, was ich wie in die Geschichte integriert habe, würde ich heutzutage unter keinen Umständen so umsetzen.
Demnach ist es ratsam, auf das Release der Light Novel zu warten.
Informationen zum Kauf der jeweiligen Volumes werden auf der Startseite dieser Geschichte vermerkt.
Dadurch wird hier aber nichts gelöscht, sondern auch weiterhin kostenlos aufrufbar sein.
Die angegebenen Genres haben sich mit der Zeit leicht verändert. Zwar begann es als "Romantik, Drama, Hetero", entwickelte sich mit meiner wachsenden Unzufriedenheit allerdings in eine Richtung, in der "Romantik, Drama, Hetero, Boys Love, Girls Love, Lime, Darkfic, Parodie" es wohl viel eher trifft.
Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Komplett anzeigen

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Vol. 3 - "Bodere" Arc: Rendezvous von Nostalgie und Zeit

"Hast du genug Sachen für die Woche eingepackt?", frage ich vorsichtig, nachdem Chikas Begeisterung für das Bett langsam wieder in den Normalzustand gefunden hat. "Klar doch, ich habe sogar etwas übertrieben für Notfälle und so.", meint sie grinsend. "Wir haben übrigens auch eine Waschmaschine.", merke ich an, was für Notfälle sind das denn, in denen sie die Sachen für eine Woche nicht mehr anfassen kann? "Oh, daran habe ich gar nicht gedacht. Dann hätte ich theoretisch eine Woche lang dasselbe anziehen können.", fällt ihr auf und sie schaut gen Zimmerdecke. "Wie gut, dass du das nicht gemacht hast.", rate ich ihr davon ab, lasse mich neben ihr aufs Bett nieder und drücke sie an mich. Diese und weitere Gesten gehören einfach dazu, ich mag es, sie zu berühren, schließlich bin ich ihr Freund, aber darf ich das denn noch, nachdem ich Akiras Theorie gehört habe? Manchmal wünsche ich mir wirklich, nicht unbedingt auf alle Fragen eine Antwort finden zu müssen, kann nicht einfach alles bleiben wie es immer ist? Nein, und das weiß ich selbst besser als alles andere, wenn ich meine Erinnerungen nicht zurückbekomme, finde ich sonst vielleicht nie wieder Frieden. "Ich bin froh, dass du mitgekommen bist.", erwähne ich nach angenehmen Schweigen, ein ziemlich seltenes Schweigen, wenn du mich fragst. "Ich auch. Ich wollte... gerne mehr über dich und deine Familie erfahren. Deshalb war ich so glücklich als du mich hierher eingeladen hast, Ellie.", antwortet sie mir und lehnt wie so oft den Kopf an meine Schulter. "Kannst du deinen Opa denn etwa wirklich nicht leiden?", will sie mit unveränderter schläfrig-ruhiger Stimme wissen. Du fragst Sachen, Mensch, darauf war ich nicht gefasst. "Ich hasse ihn nicht. Irgendwo mag ich ihn schon, aber er... ist so seltsam analytisch zu mir und guckt mich so an, als ob ich irgendwelche Voraussetzungen erfüllen müsste und das nicht tue. Meinen Vater sieht er übrigens auch so an, nur nicht halb so intensiv wie mich. Ich glaube er ist mit dem Mann, den meine Mutter geheiratet hat, nie vollständig zufrieden gewesen.", schütte ich ihr mein Herz aus. So ehrlich im Bezug auf Opa bin ich noch nie gewesen. "Vergangenheitsform?", flüstert sie und das Fragezeichen in ihrer Stimme ist nicht zu überhören. Sie bemerkt, dass sie einen wunden Punkt getroffen hat und rutscht sofort von mir ab. "Tut mir leid. Ich wollte nicht-", "Ist schon okay, in Wahrheit ist er mein Stiefvater. Und Taiyo mein Stiefbruder. Die beiden, die ich jetzt meine Eltern nenne, sind nicht verheiratet, sondern haben nur die Nachnamen angepasst.", erkläre ich und Chika blickt immernoch betrübt drein. "Trennungen sind furchtbar.", sagt sie fast unhörbar leise, doch in dem Glauben kann ich sie nicht lassen. "Sie haben sich nie getrennt. Mein richtiger Vater ist vor meiner Geburt gestorben.", korrigiere ich und höre selbst, wie mein Tonfall in der Skala der Unbefangenheit mehrere hundert Grad in den Minusbereich stürzt und ihn bitter klingen lässt. Chika schlägt die Hand vor den Mund und ihre Augen sind weit aufgerissen, von mir abgewandt und sprachlos sitzt sie da neben mir. Ich nehme ihre andere Hand in meine und sehe sie an. "Hey, es war mein Fehler. Ich habe dir die alten Geschichten aufgetischt, ohne dich zu fragen, ob du es wissen willst. Es ist nicht deine Schuld, hörst du?", rede ich auf sie ein und bereue, sie da mit reingezogen zu haben. Sie sieht zu mir auf und setzt gerade dazu an, einen neuen Satz anzufangen, da hören wir durch das geschlossene Fenster ein ziemlich lautes Jammern. Nein, das ist kein Jammern, das ist das Miauen einer Katze. "Ich geh mal nachsehen.", kündige ich an und stehe auf. Sie tut das Gleiche und hält immernoch meine Hand. "Ich komme mit.", die Entschlossenheit in ihren goldbraunen Augen lassen die Schuldgefühle von vorhin die Flucht ergreifen und zusammen bewegen wir uns zur Quelle des Miauens.
 

Im Garten, in dem ich vor ein paar Monaten campiert habe, befindet sich eine ziemlich alt aussehende graue Langhaarkatze. Ihr Miauen klingt ein wenig sonderbar, wie ein mürrischer Rentner. Die Katze kommt näher und streift mein Bein von allen Seiten, umkreist es, reibt sich dran und setzt sich anschließend auf meine Füße. "Aaaawww, sie mag dich Ellie...", erkennt Chika, kniet sich in die schneebedeckte Erde und streichelt das graue haarige Ungetüm. In dem Moment rieselt eine ziemlich warme und bissig riechende Suppe zwischen meinen Zehen hindurch auf meine Fußsohle. "Uuuaaahhhh, das Vieh hat mir auf die Füße gepinkelt!", schimpfe ich und die Katze läuft, als wenn nichts wäre, in Richtung Haustür und kratzt an ihr. "Da kommst du aber nicht rein!", rufe ich hinterher, aber die Tür wird bereits geöffnet. "Kaguya, du bist zurück! Armes Kätzchen, du hast immernoch keine Katzenklappe, aber keine Sorge, ich kümmere mich bald darum.", was macht meine Mutter da mit der Katze? Als würde die Katze hier wohnen. Warte, was?! "Elvis, Chika-chi, was macht ihr denn hier draußen?", fragt sie und ihr Blick fällt nun auch auf uns. "Das Ding hier hat mir gerade auf die Schuhe uriniert!", bemerke ich immernoch aufgebracht, ich Idiot hätte im Dezember wohl besser doch keine Sneakers anziehen sollen, genau für Situationen wie diese... "Warte, ihr habt euch 'ne Katze gekauft?", jetzt kommt auch Taiyo an die Türschwelle und das Haustier unterzieht sich noch ein weiteres Mal einer Streicheleinheiten, ehe er es hochhebt. "Oh mein Gott, die erinnert mich so sehr an Wurstfach...", findet er wehmütig und ich sehe auch aus der Entfernung, wie seine Augen glänzen. Wurstfach, die Katze, die für kurze Zeit bei Taiyo und mir untergekommen ist, wenig später nach meinem Eintreffen. Ich fand den Namen schon von Anfang an furchtbar für eine streuende Katze, aber Taiyo hat es jedesmal aufgemuntert, wenn es eine Gelegenheit gab, seinen Namen zu erwähnen, er war richtig stolz auf das Ding. Und dieses Ding machte seinem Namen wirklich alle Ehre, denn es hieß nur so, weil es an der Jagdwurst-Verpackung geschnuppert hat, als wir die Einkäufe noch nicht in den Kühlschrank verstauten. Er hat diesen Kater wirklich geliebt. Und umso trauriger war er als sie eines Tages vor unseren Augen überfahren wurde. Er war eine Woche lang völlig weggetreten, ich habe ihn selten so viel und lange weinen sehen, war eine echt schlimme Sache. Klar, eine Woche lang dieselbe Person weinen zu hören kann verständlicherweise echt nervig sein, aber es ist immernoch Taiyo und so sensibel wie der Typ sein kann, kann man ihm sein Rumgeflenne um eine Katze nicht verübeln. "Taiyo-Schatz, weinst du etwa?", meine Mutter dreht sich zu ihm und er tut es wirklich. "N-Nein... Ich doch nicht, komm, Kaguya, wir gehen!", schluchzt er und weg ist er auch. "Was hat er denn nur?", jetzt sieht sie mich an, stimmt, das habe ich ihr noch gar nicht erzählt. "Alle Katzen erinnern ihn an Wurstfach.", erkläre ich kurz und knapp. "Wie kann er nur unsere süße Katze mit einem Wurstfach vergleichen?!", entsetzt starrt sie in die Richtung in die Taiyo geflohen ist. "Natürlich kein richtiges Wurstfach, sein Kater hieß so. Wurde überfahren, war echt schlimm für ihn.", gehe ich nun noch mehr ins Detail. "Ach so... Das tut mir sehr leid. Ich dachte nur. Ich habe ihn natürlich sehr gern, aber sein Talent für Namensgebung lässt wirklich zu wünschen übrig.", sie ist nicht nur eine Trantüte, sondern auch noch schmerzhaft ehrlich, irgendwie ist das einfach ihr Markenzeichen. "Stimmt wohl.", stimme ich zu und lächle, obwohl ich die Katzenpisse in meinem Schuh immernoch spüren kann, boah, ist das eklig. Ich habe das Gefühl, seit der Sache mit Keita einen besseren Draht zu meiner Mutter zu haben, auch wenn irgendwas an ihr und allem, das uns umgibt, mir sagt, dass das letzte Wort noch längst nicht gesprochen ist.
 

Hier bin ich wieder, einen Tag später, nach der Bescherung, meine Eltern haben tatsächlich noch etwas für Chika besorgt, das neueste Album von Aqours. Taiyo hat endlich die Switch bekommen, die er sich gewünscht hat, nach knapp drei Jahren Release musste sis nun irgendwann mal her. Ich habe die Bücher von The Walking Dead bekommen, irgendwie wusste ich dieses Jahr nicht, was ich mir wünschen soll, ich habe das Gefühl als ob mir jedes Jahr weniger einfällt als im Jahr davor. Meine Mutter hat einen Akatsuki-Bademantel von meinem Vater bekommen, irgendwie perfekt für so einen langjährigen Fan wie sie. Mein Vater hat die komplette erste Staffel von den Simpsons von ihr bekommen, jetzt sind wir alle für für die eine oder andere Träne der Nostalgie gewappnet. Jetzt bin ich wieder in meinem Zimmer und lese The Walking Dead während Chika wider meiner Erwartung, die brandneuen Lieder zu hören, die alten hört, die nicht dieses Jahr geschweige denn diesen Monat rauskamen. "Unser LIVE-LIFE mit dir" von dem Vorgänger Muse, das scheint ihr Lieblingslied von diesen Idols zu sein. "Du scheinst LoveLive! echt zu mögen, was?", ich merke mir die Seite im Buch, lege es beiseite und mich selbst der Länge nach aufs Bett. "Ja. Sie sind wirklich unglaublich. Ich würde so gerne mal Emitsun treffen.", schwärmt sie und legt sich neben mich. Für alle die es nicht wissen, Emitsun ist der Spitzname für Emi Nitta, der Synchronsprecherin von Honoka Kousaka, dem Leader von Muse. Wer einen LoveLive!-Fan zur Freundin hat, erfährt die Insider irgendwann wie von selbst. Wir sehen einander einfach nur an. "Hey, Ellie. Sollen wir ausgehen?", fragt sie mich zaghaft. "Klar, wo willst du hin?", antworte ich mit einer Gegenfrage, ohne den intensiven Augenkontakt mit ihr zu unterbrechen. "Einfach Rumlaufen wär schön.", meint sie. Das Lied geht vorbei und wechselt zu einem Sub-Unit-Song namens "Die Vorahnung, die der Winter mir gab", passend zu dieser kalten Jahreszeit. "Lass uns nachher gleich aufbrechen.", flüstert ich und komme näher. "Ja...", haucht sie und legt die Arme um mich wie ich um sie. Ehe ich mich versehe, verlieren wir uns in einer wilden Knutscherei, aus der wir so voller Leidenschaft nur schwer wieder rauskommen.
 

Das war ein schönes Weihnachtsdate. Es war schön, einfach herumzualbern und nicht an all die Probleme und Sorgen zu denken, die ich in letzter Zeit mit mir herum trug. Nun liege ich mitten in der Nacht in der Badewanne und denke nach. Dieses Weihnachten ist besonders schön, weil Chika dabei ist. Aber ich frage mich, wie und wo sie vorher gefeiert hat, wo ich doch so gut wie überhaupt nichts über ihre Familie und ihre Vergangenheit weiß. Nur dass ihre Mutter Halb-Latina ist und aus Philadelphia kommt, mehr weiß ich nicht. Wir sind durch den Friedhof gegangen. Ich kann immernoch nicht glauben, dass ich Keitas Grab begegnet bin. Chika ist ebenfalls an einem der Gräber mit dem Blick hängengeblieben, Sayaka Tojo, wenn mich nicht alles täuscht. Sie schien nicht viel älter zu sein als wir, als sie starb. Für die paar Sekunden, in denen sie Tojo-sans Grab anstarrte, sah es aus als wenn sie Todesangst hätte. Aber es war zu kurz, um so etwas in der Art zu erkennen, sie ist sofort wieder mit mir weitergegangen und da war es, Keitas Grab. Anscheinend wollte meine Mutter, dass er dort begraben wird, wo sie selbst gelebt hat, vielleicht dort, wo ihre Liebe einst angefangen hat, vielleicht sollte sie dort auch enden. Ich habe es irgendwo noch immer nicht ganz verkraftet. Wo ich ihnen doch versichert habe, dass es heilt, dauert dieser Heilprozeß denn wirklich derart lange? Ich habe ihnen kein Zeitlimit gegeben, aber... wieso fühlt es sich so an, als könnte es nicht heilen, weil es nicht die ganze Wahrheit ist? Dieses Gefühl, dass noch etwas Entscheidendes fehlt, wie lange ist es schon da? Und warum bin ich mitten in der Nacht Baden? Man kann besser schlafen, wenn man gebadet hat. Ich konnte es nicht. Nur deshalb bin ich hier. Und vielleicht, weil ich mich seit der Sache mit Akira Chika gegenüber geniere. Das Wasser fängt an, weniger heiß zu werden, merke ich und schaue durch die Wasseroberfläche auf die Narbe und die Stiche, die auf meinem Bauch hinterlassen wurden. Ich kann nicht sagen, dass ich überhaupt nicht gewusst habe, warum ich im Krankenhaus lag, wieso ich nach meinem Aufenthalt dort diese Narbe davontrug, aber ich wollte erst gar nicht daran denken, dass ich mich eventuell selbst umzubringen versucht habe. Habe es verdrängt und war verdammt gut darin. Warum scheint Chika von der Narbe zu wissen und wieso wusste Akira es nicht? Und wie kann es sein, dass ich mich seit Jahren erst daran zu erinnern beginne? Vorsichtig, als könnte ich die Wunde mit der kleinsten Berührung wieder aufreißen, fahre ich drüber. Jedesmal wenn ich das tue, schockt es mich, wie tief das Ding gewesen sein muss. Obwohl ich in diesen vernarbten Stellen fast kein Gefühl mehr habe. Ich steige aus der Wanne, lasse das Wasser raus und trockne mich ab. Ich fühle mich erfrischt, aber wirklich schlafen will ich immernoch nicht. Vielleicht hilft es ja, wenn ich etwas trinke, denke ich und schleiche barfuß im Schlafanzug und einem Handtuch auf den Schultern die Treppen runter. Am Esstisch steht eine angezündete Kerze und Tee. Und am Esstisch sitzt meine Mutter. "Mama?", verwundert komme ich näher, um ihren Gesichtsausdruck besser deuten zu können. "Abend Sohnemann.", flüstert sie und starrt auf die Flamme. "Willst du mir vielleicht Gesellschaft leisten oder Tee?", fragt sie geistesabwesend. "Mama, was um alles in der Welt machst du um diese Uhrzeit hier?", in dem Augenblick habe ich schwören können, förmlich zu spüren, dass es noch so vieles mehr gibt, dass sie mir noch nicht gesagt hat. Dass die Zeichen, dass das nicht die ganze Wahrheit ist, allgegenwärtig sind.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trivia (kann Spuren von Spoilern enthalten);
Ehemaliger Titel aus Version 1.0 - Rendezvous von Nostalgie und Zeit
Grund:
- Komplett anzeigen

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