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Du mußt weitermachen, John!

von

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Moriarty

Moriarty blickte auf den Leichnam, der hier lag, an einem Ort, der wie dafür geschaffen zu sein schien. Ein Ort, an dem ein Leichnam so natürlich erschien wie eine Ente auf einem Teich oder ein Blümchen in einem Park.

Moriarty kicherte.
 

Der Leichnam war Moriarty neuestes Opfer. Ein führender Kopf aus einer kriminellen Organisation, die sich erdreistete, einige Geschäftsfelder, die bis dahin über so lange Zeit Moriartys Leute bedient hatten, übernehmen zu wollen. Pah, was für ein Übermut! Niemand mischte sich in Moriartys Geschäfte ein.

Nun ja, eine Zeit lang hatte Moriarty die Füße still gehalten. Nachdem sich Sherlock Holmes vom Dache dieses unsäglichen Krankenhauses gestürzt hatte und der kleine Schauspieler, der Moriarty verkörpern sollte, sich auftragsgemäß erschossen hatte (natürlich hatte der kleine von diesem Teil des Planes nichts gewusst, er hatte geglaubt, die Pistole enthalte Platzpatronen ...), hatte alle Welt geglaubt, der größte Verbrecher, den es je gegeben hatte, wäre tot. Und Moriarty hatte sich eine Zeit lang zurückgehalten und nur noch Aktionen durchführen lassen, die sich dem Augen der Öffentlichkeit und der Staatsorgane entzogen.
 

Nun jedoch hatte die Polizei sich als tüchtiger erwiesen als erwartet.

Sie hatte früher als geplant herausgefunden, dass Moriarty noch lebte und sich nach wie vor versteckt hielt und die Fäden für so viele Verbrechen zog, dass einem gesetzestreuen Bürger dabei der Atem stocken konnte.

Was nun wohl geschehen würde?

Nun, sie würden versuchen, Moriarty zu finden, zu enttarnen. Das würden sie natürlich niemals schaffen, denn das kriminelle Superhirn war schlauer als sie alle zusammen.

Außerdem war der wichtigste Trumpf, den die Gegenseite hatte, nämlich Sherlock Holmes, nicht mehr da und konnte nicht mehr dabei behilflich sein.

Sherlock war Moriarty schon einmal sehr nahe gekommen, zu nahe. Das war der Grund, weshalb Moriarty alle so manipuliert hatte, dass Sherlock am Ende ums Leben kam. Eigentlich schade, denn Moriarty hatte eine kleine Schwäche für Sherlock gehabt...

Aber nun ja, die eigene Haut ist immer noch die wichtigste, daran bestand gar kein Zweifel.
 

Was war jetzt also zu erwarten, welche Gegner standen nun auf dem Plan?
 

Dieser Polizeiinspektor, Gregory Lestrade ... ein interessanter Mann.

Klug, intelligent, geschickt. Aber auch er hatte sich manipulieren lassen, als es darauf ankam. Hatte gegen Sherlock ermittelt und mit zu dessen Tod beigetragen. Er würde keine wirkliche Gefahr darstellen.
 

Sicher würde sich auch Mycroft Holmes in die Ermittlungen einschalten. Der hatte immerhin enge Kontakte zum Geheimdienst und damit standen ihm Technik und Manpower zur Verfügung und von ihm wären sicher eine Menge kluger taktischer Züge zu erwarten. Er stellte schon eher eine Hürde dar. Aber letztendlich würde auch er an Moriartys überragender Klugheit scheitern. Niemandem war es bisher gelungen, das Oberhaupt der größten und weitverzweigtesten Verbrecherorganisation zu enttarnen, und das würde auch der ältere Holmes nicht schaffen.
 

Dann bliebe da noch John Watson.

Der hatte wahrscheinlich einiges von Sherlock gelernt, andererseits war er kein wirklich kluger Kopf. Er war ein Mann des Herzens, Sherlocks Sidekick. Vielleicht auch Sherlocks weicher Teddybär, der ihm in kalten Londoner Nächten das Bett gewärmt hatte ... jedenfalls niemand, vor dem man sich ernsthaft sorgen musste.
 

Also, wenn man alles zusammenfasste – keine wirkliche Gefahr.
 

Moriarty lächelte und wandte sich wieder dem Leichnam zu, der hier lag, nackt, bleich, und auf weitere Beachtung wartete.



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