Wiedersehen der Geschwister... von Leons_Heart (... neues Leben, neue Freunde...) ================================================================================ Kapitel 15: Antworten --------------------- Skeptisch und mit vor der Brust verschränkten Armen blickte Corvin seinen Sensei an. Sie beide saßen schon in einem Café und warteten nur noch auf die Mädchen. Ihr Sensei hatte sie alle zusammen zum Frühstück eingeladen. Dafür hatte es keinen Grund gegeben, das war eine spontane Idee gewesen. „Was… ist?“ Harashi war sich ein wenig unwohl unter diesem Blick und das war schon ein Kunststück, da ihn so schnell nichts aus der Fassung oder der Ruhe brachte. „Die Katzenjagd vor ein paar Tagen war ja wohl so was von ein schlechter Witz.“ „Wie kommst du darauf?“ Corvin verdrehte die Augen. „Bitte, verarschen Sie mich nicht, Sensei. Als wir damals gemeinsam Kamineko fangen mussten, war es sehr viel schwerer und wir haben vier oder fünf Versuche gebraucht. Es ging zu schnell und zu einfach.“ „Na ja, ihr seid…“ „… nicht so viel besser als damals, dass wir das nun gleich beim zweiten Versuch mit Jemanden schaffen, der noch gar nicht so lange im Team ist. Shiku ist gut, keine Frage. Aber unser Teamplay ist bestimmt noch nicht auf dem Level, das wir haben müssen, um diese Aufgabe schon super meistern zu können.“ Harashi seufzte auf. Dem Jungen blieb aber auch kaum Etwas verborgen. „Okay, du hast gewonnen. Kami und ich dachten, dass es vielleicht besser ist, euch dabei entgegen zu kommen. Wir dachten, wenn ihr es schafft, dann würde es auch dabei helfen, dass die Mädchen anfangen, sich zu verstehen.“ „Ihr seid bei Esel und Bock aber sehr optimistisch.“ Dass Rena der Esel war, war nach dem letzten Gespräch bezüglich des Ninjakatzen-Fangspieles klar. Dann war der Bock also Shiku. Das waren ja freundliche Bezeichnungen für die Mädchen. Diesen Gedanken gab der Rothaarige auch gleich laut kund. Der schwarzhaarige Chunin tat es schulterzuckend ab. Da der Part des sturen Esels schließlich schon bei Rena lag und Shiku mindestens genau so stur sein konnte, war ihm spontan die Bezeichnung „sturer Bock“ eingefallen. So fies es vielleicht auch klang. „Ich werde es den Beiden nicht sagen“, meinte Corvin. „Okay, ich danke dir.“ „Kein Problem“, winkte der Jüngere ab. Beide wussten, ahnten zumindest, wie Rena reagieren würde, wenn sie davon erfuhr, dass das mit der Ninjakatze ein geschenkter Verdienst war. „Hey, da bin ich.“ Shikura setzte sich lächelnd neben Harashi und damit gegenüber von Corvin an den Tisch. „Hey, guten Morgen.“ „Dann fehlt ja nur noch eine Person“, merkte Harashi an. „Wenn sie überhaupt kommt… Vielleicht will sie ja nicht, weil sie sonst mit mir an einem Tisch sitzen muss.“ „Tja…“ Dazu fiel weder dem Sensei noch Corvin etwas ein. Beide hofften einfach nur darauf, dass sich die Schwarzhaarige zusammen reißen konnte. Beim Essen vor ein paar Tagen, nachdem sie Kamineko gefangen hatten, hatte das ja auch geklappt. Aber bei Rena wusste man nie. „Ich hab keinen Bock darauf!“ Genervt ging Verena im Wohnzimmer auf und ab. Sie schimpfte schon seit einigen Minuten laut vor sich hin. Kakashi saß auf dem Sofa und las sein Buch weiter. Das hieß natürlich nicht, dass er seine kleine Schwester ignorierte. Das wäre auch ein Wunder gewesen, so laut wie sie schimpfte. „Mal im Ernst! Ich will nicht mit der am gleichen Tisch sitzen! Da vergeht einem ja der Appetit! Warum macht der alte Mann das?! Hä?! Hat der vielleicht mal vorher darüber nachgedacht?! Ach, antworte mir nicht! Natürlich hat er nicht nachgedacht!“ Kakashi seufzte auf. Er legte sein Buch nun doch zur Seite. „Nun halt mal die Luft an.“ „Ich soll… was?“ „Die Luft anhalten. Freu dich, dass Harashi euch zum Frühstück einlädt.“ „Aber ich will nicht mit ihr an einem Tisch sitzen… die ist zum Kotzen und nervig!“ „Dann kannst du dir ja selbst ein Frühstück hier machen. Dann siehst du sie nicht und du musst nicht kotzen.“ „Arschloch!“ Damit wandte sich Verena um und verließ die Wohnung. Der Silberhaarige seufzte erneut. Mit seiner Schwester wurde es aber auch nie langweilig. Jetzt, wo wieder Ruhe in der Wohnung eingekehrt war, nahm er sein Buch wieder zur Hand und las weiter. Verena unterdessen ging den Weg zum Café entlang, in welchem sie zusammen frühstücken würden. Sie hatte Hunger, ja. Sie fand es auch echt cool, wenn ihr Sensei sie alle zum Frühstück oder allgemein zum Essen einlud. Aber sie hatte wirklich einfach keine Lust, mit Shikura an einem Tisch zu sitzen. Sich jedoch nun selbst in die Küche stellen und ein Frühstück zubereiten, darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Dazu war sie heute dann doch zu faul, wie sie für sich zugeben musste. Tonlos seufzend fügte sie sich also dem Schicksal, mit ihrem persönlichen Albtraum an einem Tisch zu sitzen. Ein paar Minuten später war sie am Café angekommen. Noch einmal tief Luft holend, betrat sie es. Sie erwiderte die freundliche Begrüßung einer Kellnerin und sah sich nach ihrem Team und der Blondine um. Sie fand sie und ging zu ihnen, um sich direkt mit einem „Guten Morgen“ mit an den Tisch zu setzen. Er war bereits gedeckt, es fehlte nur noch das Frühstück selbst. Die anderen Drei erwiderten die Begrüßung. Warum nur musste Shikura auch reagieren? Sie hatte gehofft, dass es nicht so sein würde. Dann hätte sie wegen Unfreundlichkeit schimpfen können. Nun gut, sei es drum. Die Kellnerin, welche sie beim Reingehen begrüßt hatte, kam zu ihnen. Sie notierte Renas Getränkewunsch und nahm nun auch die Frühstücksbestellung auf. Es dauerte auch nicht lange, bis alles da war. Das Team wünschte sich einen guten Appetit und ließ es sich schmecken. Nebenher gab es nur kleine Gespräche, aber nicht ein einziges zwischen den Mädchen. //Wie gerne hätte ich nun Alkohol, um das hier erträglicher zu trinken. Aber leider bin ich minderjährig und leider ist es zu früh am Morgen//, dachte Corvin, während er wieder in sein Brötchen biss. Er zweifelte so langsam daran, dass aus den Beiden ein Team werden würde geschweige denn halbwegs gute Freundinnen. Nach dem Frühstück und dem Bezahlen verließen sie das Café. Harashis Schützlinge bedankten sich noch mal für die Einladung. Danach gingen sie getrennte Wege, wobei Rena Corvin an die Hand nahm und mit sich zog. Irritiert blickte Shiku ihnen nach. Dann schüttelte sie jedoch den Kopf und ging auch los. Sie überlegte, was sie nun machen könnte. Wenn weder eine Mission noch ein Training anstand, konnte man machen, was wollte. So kannte sie es auch aus Kirigakure. Aber was sollte sie nun machen? Sie könnte lesen, aber dazu musste sie sich neue Bücher kaufen oder ausleihen. Sie hatte noch viele in Kirigakure. Schließlich hatte sie diese nicht alle mitnehmen können auf ihrem Weg hier her. Zum Kochen war es noch viel zu früh, einkaufen war sie erst am Vortag. Sauber war die Wohnung auch. Mh… //Oh, apropos Kirigakure… wann meldet sich der Mizukage wohl zurück?// Sie beschloss, zum Tor von Konoha zu gehen. Dort hatte sie den Brief mit einem Adler in das andere Dorf bringen lassen. Vielleicht war ja doch schon eine Antwort zurück gekommen und sie wusste es nur noch nicht. Am Tor angekommen, begrüßte sie die drei Ninja und fragte direkt, ob etwas für sie angekommen war. „Du hast Glück. Der Brief kam vor einigen Minuten für dich an.“ Genma reichte ihr genannte Sache, welchen sie dankend annahm. Sie verabschiedete sich und machte sich auf den Weg nach Hause. Vor lauter Aufregung um hoffentlich bald geklärte Fragen bemerkte sie nicht, wie sie zu Hause ankam und wäre fast vorbei gelaufen. Schnell besinnte sie sich aber wieder ihrer Umgebung und betrat die Wohnung. Naruto begrüßte sie lächelnd. „Wie war das Frühstück? „Lecker… und überraschend ruhig. Zwar haben Verena und ich nicht miteinander gesprochen, aber wir haben auch nicht gestritten.“ „Siehst du? Ich sagte ja neulich, dass das noch wird. Sie ist nicht immer so einfach, aber eine wahnsinnig gute Freundin.“ „Hm… wir werden sehen.“ „Was hast du da in der Hand?“ „Eine Antwort vom Mizukage. Ich hatte noch so viele Fragen, die mir Tsunade nicht beantworten konnte, weil sie es selbst nicht weiß. Ich hoffe, dass der Mizukage mehr sagen kann.“ „Uhm… darf ich ihn auch lesen? Ich meine, es geht um dich. Du bist meine Schwester... ich wüsste auch gerne, warum du in Kirigakure aufgewachsen bist und was damals geschehen ist.“ „Ja klar, kein Problem. Ich hätte es dir später eh erzählt.“ Sie setzte sich zu ihm auf das Bett und öffnete den Umschlag. Hallo Shikura, es tut mir leid, dass du so lange auf eine Antwort warten musstest. Neben der Tatsache, dass ich hier viele Aufgaben habe, wie du ja selbst weißt, musste ich nachforschen. Ich fragte die damals gefangenen Ninja aus und erfuhr, dass sie im Auftrag von Jemandem gehandelt haben. Sie sollten das Kind des 3. Hokage entführen und auch die Geburtsurkunde mitnehmen. Wer der Auftraggeber war, wollten sie nicht sagen und ich vermute, dass sie den Namen wirklich nicht kennen. Da mich diese Tatsache nicht ruhen lässt, lasse ich in dem Punkt weitere Nachforschungen anstellen. Dass ihr Zwillinge seid, hat man damals wohl noch nicht gewusst. Ansonsten hätten sie ja euch beide mitgenommen. Deshalb kannte ich auch deinen Namen und wo du ursprünglich herkamst. Der Grund dafür, warum man auch die Geburtsurkunde mitnehmen sollte, erschließt sich mir jedoch nicht. Natürlich hörten wir irgendwann auch von Naruto und seinen Taten. Er hatte sich ja auch durch die Chuninauswahlprüfung damals groß gezeigt. Da er den gleichen Nachnamen wie du trägt, schickte ich Ninja los, die nachforschen sollten. So fanden wir heraus, dass ihr Verwandt seid und dass ihr Zwillinge seid, das sieht man einfach. Die Krankenschwester, die sich damals um dich kümmerte, schlug das Medaillon vor. Ich ließ ein Foto von Naruto von einem meiner engsten Vertrauten machen. Die Krankenschwester fand, dass es für Mädchen wie dich wichtig sei, etwas bei sich zu haben, an dem sie sich festhalten können. Wie es möglich war, dass eure Geburtsurkunden noch existierten, das weiß ich nicht. Das ist etwas, was ich nicht herausfinden konnte. Ich hörte nur, dass der Kyuubi damals ausbrach und beinahe Konohakagure zerstörte. Vermutlich war es ein Wunder oder einfach nur Zufall, dass sie noch existierten nach dem Kampf gegen das Fuchsungeheuer. Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen und deine Fragen beantworten. Komm mich demnächst doch einfach mal mit deinem Bruder besuchen. Schöne Grüße, Mizukage Die Geschwister schwiegen einige Minuten. Sie mussten beide das Gelesene erst einmal verdauen. „Ähm, Shiku… also ohne nun falsch herüber zu kommen… Aber was ist, wenn damals ich entführt werden sollte und nicht du? Schließlich trage ich seit damals den Kyuubi in mir und schon so viele wollten ihn haben.“ „Das… dachte ich eben auch. Dass diese Ninja nicht richtig darauf geachtet haben, welches Kind sie mitnahmen. Dass wir zwei waren… sind…“ Naruto schwieg nach der Antwort erneut. Dann nahm er sie in den Arm und drückte sie fest an sich. „Aber weißt du, was das Wichtigste an der ganzen Sache ist? Dass wir jetzt wieder zusammen sind. Natürlich wäre es schön, wenn du mehr wegen damals erfahren könntest. Oder dass wir von Anfang an zusammen gewesen wären. Doch wichtig ist das Hier und Jetzt und dass wir uns nie wieder trennen lassen.“ Okay, wow. Das hatte sie ihm nun nicht zugetraut. Auch Shiku hatte schnell kapiert, dass er bei vielen Dingen einfach keine Ahnung hatte oder einfach nur nicht vorher nachdachte. „Ja, das stimmt“, antwortete sie und erwiderte nun die Umarmung. Zwar gab es noch Fragen, aber keine, auf die sie unbedingt die Antwort finden musste. Zumindest nicht in der nächsten Zeit. Die wichtigsten Fragen waren vorerst geklärt. „Okay!“ Naruto löste die Umarmung, lächelte. „Wie wäre es, wenn wir Karten spielen? Ich hab heute weder Training noch eine Mission.“ „Dito! Dann sind wir heute ganz faul.“ Nun grinsten sie sich breit an. Das klang wirklich nach einem Plan und so verbrachten die Beiden den Rest des Tages damit, über alles Mögliche zu reden, Karten zu spielen und gemeinsam zum Mittag zu kochen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)