Chroniken der Unterwelt von stardustrose (Das Geheimnis des feuerroten Drachen) ================================================================================ Kapitel 1: Überraschung ----------------------- //Akiza// Als ich aufwachte, vermisste ich die Wärme seines Körpers neben mir. Stattdessen war da nur ein kaltes Laken. Ich seufzte. Er war also schon länger weg. Als ich auf die Uhr sah, fiel mir ein, dass seine Schicht jetzt beginnen müsste. Ich ließ meinen Kopf wieder ins Kissen sinken und genoss den leichten Duft, der noch immer neben mir war. Heute wird ein wirklich langer Tag. Ich lag auf der Seite und hatte die Hand auf sein Kissen gelegt. Dabei fiel mein Blick wieder auf den eleganten, roségoldfarbenen Ring an meinem Finger. Ich lächelte und dachte zurück, an diesen süßen Antrag vor wenigen Monaten. Es war ein einfacher und wundervoller Antrag gewesen, den Yusei vorbereitet hatte. Wir hatten beide einen freien Tag und verbrachten ihn die gesamte Zeit zusammen. Beim Skaten, einem gemeinsamen Turbo-Duell, im Kino und als es dunkel wurde machten wir ein kleines Picknick im Rosengarten am Rande der Stadt. Ich liebte diesen Ort. Wir blickten hinauf in die Sterne, man konnte an diesem Abend die Milchstraße sehen, und genossen den Augenblick. Um uns herum erkannte man im schwachen Licht des Vollmonds die weißen und roten Rosen und Yusei drehte sich etwas nervös zu mir und stammelte ein paar Sätze. Dabei wurde er rot im Gesicht. So hatte ich ihn vorher nie erlebt. Als er dann um meine Hand angehalten hatte, musste ich über meine Antwort nicht nachdenken. Vor acht Jahren hätte ich nie erwartet, dass das irgendwann passieren könnte. Damals, an dem Abend, an dem wir uns verabschiedet hatten. Als mich seine tiefblauen Augen in ihren Bann gezogen hatten und die Welt um mich herum für kurze Zeit nicht mehr existierte. Nach diesem Kuss dachte ich, ich würde diese Liebe für ihn hinter mir lassen müssen. Ich schmunzelte. Als ich vor zwei Jahren wieder aus Deutschland zurückkehrte, war es, als wäre ich nie weg gewesen. Meine Gefühle für ihn hatten sich nicht geändert und ihm ging es tatsächlich wie mir. Noch einmal seufzte ich tief. Langsam musste ich allerdings in die Gänge kommen, also stand ich auf um zu duschen. Unter dem warmen Wasser dachte ich an die Bilder von gestern Abend. An Yuseis wundervolle, tiefblaue Augen, die mich mit einer Mischung aus reiner Liebe und brennender Leidenschaft ansahen. Ich spürte wieder die Hitze in meinen Kopf steigen, selbst nach zwei Jahren unseres Zusammenseins. So viel Sex hatten wir seit den ersten Monaten unserer Beziehung nicht mehr. Und dann traf es mich wie ein Schlag. Sieben Wochen. Wir hatten sieben Wochen fast täglich Sex! Wie konnte mir das nur nicht aufgefallen sein?! Schnell stellte ich das Wasser aus und machte mich fertig. Als ich im Krankenhaus ankam, ging ich nicht in die Pädiatrie, in der ich eigentlich arbeitete, sondern in die Gynäkologie und holte aus dem Lager einen Test. Nach einigen Minuten blickte ich nervös auf das Teststäbchen und traute meinen Augen nicht. Das kann doch nicht sein! Schnell lief ich in das Büro meiner Freundin und Kollegin Azuna, die mich überrascht ansah. „Hast du dich in der Station geirrt Akiza?“ fragte sie belustigt. „Du bist hier in der Gyn, nicht auf der pädiatrischen. Was ist denn mit dir los, du bist ja ganz blass!“ Immer noch schockiert hielt ich den Teststreifen in der Hand und sah sie an. Azunas Blick wanderte zu ebenjenem Streifen und ihre himmelblauen Augen wurden größer. „Oh, Akiza das ist ja wundervoll! Komm schon!“ Sie nahm meine Hand und schleifte mich aus dem Büro in den nächsten freien Untersuchungsraum. „Leg dich auf den Stuhl und mach den Bauch frei!“ sagte sie. Ich tat wie mir geheißen, setzte mich und knöpfte meine Bluse bis zum letzten Knopf auf. „Wie lang bist du denn schon drüber?“ fragte sie und gab etwas Gel auf meinen Bauch. Es war ziemlich kalt. „Drei Wochen. Mir ist es erst gar nicht aufgefallen. Ich habe das völlig vergessen!“ Ich spürte, wie ich langsam anfing zu schwitzen und schaute nervös auf den Bildschirm neben mir. Azuna schaltete die Geräte ein und suchte behutsam mit der Ultraschallsonde den Bauchraum ab. Sie tippte gelegentlich etwas in die Tastatur und sah mich dann an. Ich schluckte. Ein warmes lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Glückwunsch, meine liebe. Ich würde sagen fünfte Woche!“ Wieder starrte ich wie gebannt auf den Bildschirm und versuchte ihre Worte zu realisieren. Dort sah ich eine kleine Gestalt, man konnte nur erahnen was es darstellen sollte, aber ich erkannte es. Ich war tatsächlich schwanger. Eine Flut von Gefühlen übermannte mich. Ich wusste nicht welches die Oberhand gewann. Angst? Euphorie? Panik? Freude? Glück? Meine Augen füllten sich mit Tränen und vernebelten mir die Sicht. Darauf hatten wir es eigentlich noch nicht angelegt. „Akiza, ich freue mich so für euch!“ Azuna umarmte mich herzlich und der Klang ihrer Stimme machte mir Hoffnung. Ich dachte an Yusei und unsere bevorstehende Hochzeit. Ein gemeinsames Leben. „Jetzt kommt der knifflige Teil“ sagte Azuna und säuberte dabei sacht meinen Bauch. Ich knöpfte mir die Bluse zu und schaute sie fragend an. „Was meinst du?“ „Naja“ begann sie und lächelte. „Du musst es deinem Verlobten beibringen.“ Erneut stand ich wie vom Donner gerührt da. Wie sollte ich ihm so etwas Wichtiges am besten sagen? Am Telefon war das unmöglich. Vielleicht beim Abendessen? Heute noch? „Azuna?“ Sie tippte etwas in den Computer ein. Ihre Finger stoppten in ihrer Bewegung. Fragend sah sie mich an. Ich schluckte trocken, versuchte den Kloß in meinem Hals loszuwerden. „Wie… würdest du es ihm sagen?“ Der Stuhl knarzte, als sie sich zurücklehnte und an die Decke starrte. „Ich weiß es nicht“ sagte sie und sah mir offen in die Augen. „Hast du Angst vor seiner Reaktion?“ Wieder schluckte ich, nestelte an meiner Bluse herum. Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. „Ich weiß es nicht. Vielleicht. Geplant war es nicht.“ „Wie steht er denn zu Kindern? Kam das Thema mal auf?“ „Nicht direkt, aber…“ Tief atmete ich durch. „Er liebt Kinder. Ich weiß nur nicht, ob er eigene haben möchte. Und dann kommt das auch noch kurz vor unserer Hochzeit.“ Einen Moment war es still und ich sah vorsichtig auf. Azuna lächelte vergnügt. „Du machst dir zu viele Gedanken. Ich erlebe das täglich, und in den allermeisten Fällen sind die Väter überglücklich. Yusei wird es da sicher nicht anders gehen, glaub mir.“ Ich versuchte zu lächeln und nickte. Irgendetwas tippte sie wieder ein, kurz darauf druckte sie etwas aus und hielt es mir fröhlich entgegen. „Hier hast du ein Beweisfoto. Und erzähl mir von seiner Reaktion, ja?“ Zögerlich nahm ich es an mich. Strich mit den Fingern bedächtig über das, was bereits einem kleinen Menschen ähnelte. „Mach ich. Ich danke dir.“ Den restlichen Tag lenkte mich die Arbeit von diesem Gedanken ab, und nach dem Feierabend fuhr ich so schnell wie möglich mit meinem D-Wheel nach Hause, parkte es in der Garage, lief nach oben und schloss die Tür auf, hielt jedoch etwas außer Atem kurz inne. Das positive Teststäbchen und das Ultraschallbild hatte ich in einer kleinen Tüte in meiner Tasche. Wie sollte ich es ihm am besten sagen? Ich konnte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Ich schüttelte den Gedanken ab. Azuna hat Recht. Yusei wird im ersten Moment sicher so überrascht sein wie ich, aber nachdem sie sich gelegt hatte, war ich überglücklich. Irgendwie freute ich mich sogar ein wenig auf sein Gesicht. Noch einmal atmete ich tief durch und betrat die Wohnung. Es war alles dunkel. Aber Yusei sollte schon Zuhause sein. Ich schaltete das Licht an und ging ins Wohnzimmer. Hier war er zumindest nicht. Dann suchte ich das Arbeitszimmer, das Bad, das Schlafzimmer und die Küche ab. Auch hier war keine Spur von ihm. Auf dem Esstisch in der Küche fiel mein Blick auf einen Brief, an eine Vase gelehnt, in der eine einzelne rote Rose stand. Neugierig entfaltete ich ihn. Hey, Akiza. Es tut mir leid, aber ich muss leider wegen eines Notfalls ein paar Tage die Stadt verlassen. Der Leiter des Reaktors in Peking bat mich um Hilfe bei der Neukalibrierung und Testphase der neuen Anlage. Sie haben wohl einige Schwierigkeiten damit. Ich weiß, wir wollten am Sonntag eigentlich Leo und Luna zusammen vom Flughafen abholen, doch bis dahin werde ich nicht zurück sein. Sag ihnen liebe Grüße! Ich bin vermutlich am Dienstag, spätestens aber am Mittwoch, wenn die Hochzeitsplanerin die letzten Details mit uns absprechen will, wieder in Neo Domino City. Ich ruf dich an, wenn ich angekommen bin. In Liebe, Yusei. PS: Abendessen steht im Kühlschrank. „Tolles Timing“ murmelte ich und meine Euphorie wandelte sich in Enttäuschung. Ich hatte mich schon auf sein Gesicht gefreut, wenn ich es ihm gesagt hätte. Jetzt musste ich ganze fünf Tage warten, denn am Telefon wollte ich ihm so eine wichtige Neuigkeit nicht mitteilen. Ich seufzte. Und das kurz vor unserer Hochzeit. So hatten wir nur noch wenige Tage Zeit die letzten Dinge zu erledigen. Zugegeben, die Hochzeitsplanerin, die Yusei engagiert hatte, war nett und sehr gut in ihrem Job und ohne sie hätten wir es mit unseren Vollzeitjobs nicht geschafft, die gesamte Hochzeit auch nur in einem Jahr zu planen, aber dennoch wollte ich ihn die nächsten Tage bei mir haben. Er würde die Ankunft von Leo und Luna am Sonntag, und die von Crow am Dienstagnachmittag verpassen. Aber ich konnte ihm keinen Vorwurf machen. Er hatte sich gefreut, die drei aus solch einem Anlass wieder in der Stadt begrüßen zu können, und bei einem Notfall wird er leider als erstes gerufen, da er den Reaktor bereits vor seinem Abschluss mitentwickelt hatte und als führender Experte galt. Ich seufzte tief und ging zum Kühlschrank. Ein kleines Lächeln überkam mich. Er hatte sich vor seiner Abreise die Zeit genommen mir mein Lieblingsessen zu kochen. „Er muss wirklich Schuldgefühle haben“ murmelte ich in mich hinein und spürte eine Träne, die meine Wange hinunterlief. Der nächste Tag verlief ziemlich Ereignislos. Es war mein letzter Arbeitstag, danach hatte ich mir drei Wochen frei genommen. Ich konnte mich in Yuseis Abwesenheit also nicht einmal damit ablenken. Ich telefonierte jeden Abend mit ihm und vermisste ihn schrecklich. Den größten Teil des Sonntags verbrachte ich mit Misty und Carly in einem kleinen Café. Seit ich wiedr in Neo Domino lebte, war unsere Freundschaft noch enger geworden. „Ist schon alles vorbereitet?“ Ich lächelte Misty entgegen. „Das Meiste schon, wir müssen nur noch ein paar Details besprechen. Die Gäste, die von außerhalb kommen, wurden noch nicht alle untergebracht.“ „Wirklich?“ fragte Carly. Ich grinste sie an und prompt wurde sie rot. Ach, wie gern hätte ich sie mit Jack zusammen gebracht, aber Yusei hatte Recht. Ich sollte mich da nicht einmischen. „Meine Güte, Carly, jetzt mach doch endlich Nägel mit Köpfen!“ sagte Misty. Carlys Gesicht hatte schon einen dunkelroten Ton angenommen. „D-Das sagt sich so einfach!“ „Warum? Ich habe Kalin auch selbst gefragt und bin wirklich glücklich mit meiner Entscheidung.“ Sie nahm Carlys Hand und hatte ein warmes Lächeln auf den Lippen. „Gib dir einen Ruck.“ Unsere bebrillte Freundin senkte den Blick. Flüsterte ihre Antwort schon fast. „Ja, aber bei euch ist das auch etwas Anderes. Ihr seht euch wenigstens, wenn ihr hin- und herpendelt, aber ich habe kaum Kontakt zu Jack!“ Misty lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bleibe bei meiner Aussage!“ Ich konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen und sah Carly in ihre hellblauen Augen, die durch ihre Brille schimmerten. „Weißt du, du bist eine wirklich hübsche Frau und es wird schon kommen, wie es soll. Hast du nicht mal deine Schicksalsfeen dazu befragt?“ Carly stöhnte auf. „Ich glaube, die können mir da auch nicht weiterhelfen!“ Verzweifelt legte sie ihren Kopf mit dem Gesicht nach unten auf dem Tisch ab, und Misty strich ihr beruhigend durchs Haar. Nach einiger Zeit hatten wir es geschafft, Carly wieder aufzubauen und verabschiedeten uns voneinander. Die Zwillinge mussten wetterbedingt einen späteren Flug nehmen und kamen erst am Montagmorgen an. Kurz bevor ich die beiden abholen wollte, klingelte mein Handy. Als ich es aus meiner Tasche holte, und auf das Display sah, wunderte ich mich über meinen Anrufer. Es war Yusei. Ich lächelte und drückte auf den grünen Hörer. „Hallo Yusei, warum rufst du denn jetzt schon an?“ Stille. Einen schier endlosen Augenblick war nur Yuseis flacher Atem am anderen Ende der Leitung zu hören, bis er die Stille durchbrach. „Akiza, geht’s dir gut?“ fragte er besorgt. Irgendwie ängstlich. Ich wusste nicht ganz, warum er mich das fragte, schließlich hatten wir erst am Abend zuvor miteinander geredet. Langsam mache ich mir Sorgen, in welche Richtung dieses Gespräch wohl gehen wird. „Sicher, ich wollte gerade los, um die Zwillinge zu holen. Ist alles in Ordnung bei dir? Du klingst so seltsam.“ Ich hörte, wie Yusei am anderen Ende der Leitung erleichtert aufatmete. „Nichts, schon gut. Ich hatte nur ein ungutes Gefühl, das sind sicher meine Nerven. Ich wollte dir keine Sorgen bereiten. Wir stehen jetzt in den letzten Tests, ich werde morgen den abschließenden Bericht abgeben und dann den nächsten Flug nach Hause nehmen. Ich muss jetzt auflegen. Pass bitte auf dich auf. Ich liebe dich.“ Er klang erschöpft. Nun war ich mehr als verunsichert. Ich hatte ihn bisher selten so ängstlich erlebt. „Ja, ich liebe dich auch, pass bitte auch auf dich-“ Da hörte ich nur noch den Freizeichenton meines Handys und sah verwirrt auf das Display. Er hatte mitten im Satz aufgelegt. Das war doch sonst nicht seine Art. Mit einem flauen Gefühl im Magen fuhr ich mit dem Wagen, den ich mir von meinen Eltern geliehen hatte, zum Flughafen und wartete am angegebenen Gate auf den Flug aus London. Da erblickte ich inmitten der Menschenmenge auch schon zwei Jugendliche mit türkisfarbenem Haar, die sich suchend umblickten. Lunas Blick traf mich zuerst und sie stupste ihren Bruder an. Mit seinen Koffern im Gepäck stürmte er auf mich zu, und ich hatte schon Angst umgeworfen zu werden. Luna begrüßte mich gediegener, aber nicht weniger glücklich. „Wo ist denn Yusei?“ fragte Leo, als wir uns zu den Parkplätzen begaben. Ich erinnerte mich wieder an das Telefonat von heute Morgen und wieder wurde mir flau im Magen. „Er ist wegen eines Notfalls nach Peking geflogen. Er sagte aber, er wird morgen Abend wieder in Neo Domino City sein.“ „Eine Woche vor eurer Hochzeit?“ fragte Luna überrascht. „Ist eben ein Notfall, da kann man nichts machen“ sagte ich und hob, mit einem nicht ganz überzeugenden Lächeln, beschwichtigend die Hände. Luna hingegen war sprachlos. „Bist du sehr traurig, Akiza?“ „Nein, ach was. Yusei musste schon mehrmals spontan irgendwo hinfahren. Und er ist ja auch morgen wieder da.“ „Oh maaaan! Ich hatte mich schon darauf gefreut zum ersten Mal gegen Yusei in einem Turbo-Duell anzutreten, und aus Lunas geplantem Mädelsabend wird wohl auch nichts. Schade.“ Seine Schwester lehnte sich mit einem vorwurfsvollen Blick zu ihm und stupste ihn mit dem Ellenbogen an. „Mensch, Leo! Du siehst doch, dass es Akiza damit auch nicht so gut geht!“ flüsterte sie. „Aber sie sagte doch ihr geht es gut“ sagte er verwirrt. Luna seufzte verzweifelt. Mich ließ die Unterhaltung schmunzeln. Ich hatte die beiden mehr vermisst, als ich dachte. „Ach, wir brauchen Yusei nicht, um uns einen lustigen Tag zu machen! Ich fahre euch erstmal in die alte Wohnung eurer Eltern, damit ihr eure Koffer ablegen könnt, und dann unternehmen wir was Lustiges!“ Auf der Fahrt unterhielten wir uns angeregt, bis Luna eine Frage stellte. „Sag mal, Akiza? Ist das mit der Hochzeit schon bis zur Presse durchgesickert?“ „Nein, wir haben nur Freunden und der Familie davon erzählt. Die einzige Reporterin, die etwas weiß, ist Carly. Aber sie hat uns versprochen, bis nach der Hochzeit zu warten, um es dann exklusiv ihrem Verlag zu präsentieren. Bis dahin sind wir aber schon unterwegs in unsere Flitterwochen.“ Ich seufzte. Schon merkwürdig, dass die Presse sich noch immer auf jedes Detail in Yuseis Leben stürzt. Nach dem Sieg im WRGP, dem Triumph über ZONE und dem World Champions Turnier vor vier Jahren, bei dem auch Jack antrat, und aus dem Yusei ebenfalls als Sieger hervorging, hat er sich weitestgehend von öffentlichen Duellen zurückgezogen. Er hasste die Aufmerksamkeit schon immer, mochte es nie, wenn die Klatschzeitung einen reißerischen Artikel schrieb, und gab der Presse auch nie Kommentare dazu ab. Was das Anging, so war er das komplette Gegenteil von Jack. Der Tag, den ich gemeinsam mit den Zwillingen verbrachte, war wirklich schön. Wir waren in einem Café und brachten uns gegenseitig auf den neusten Stand. Ich entschloss mich aber dazu, meine besonderen Umstände vorerst zu verschweigen, schließlich sollte mein Verlobter zuerst erfahren, dass ich schwanger war. Zuhause angekommen, versuchte ich Yusei anzurufen. Nach vier Versuchen antwortete er zwei Stunden später mit einer Textnachricht. Es tut mir leid, ich habe gerade noch eine Menge zu tun. Wir telefonieren morgen, bevor ich hier abreise. Ich liebe dich! - Yusei Erst dieser seltsame Anruf heute Morgen, und jetzt das! Er benimmt sich wirklich merkwürdig. Ich würde gern wissen, was das war… Aufgewühlt wälzte ich mich in unserem Bett hin und her. Nach endlos scheinenden Stunden des Grübelns, glitt ich schließlich in einen unruhigen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)