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Mosaik

Urban Fantasy Thriller
von

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[29.10.2011 – D48 – Kater]

Kopfschmerzen. Übelkeit. Vor allem grauenvolle Kopfschmerzen.

„Fuck.“

Pakhets Mund war trocken.

Warum zur Hölle fühlte sie sich so hundeelend? Moment. Wo war sie überhaupt? Sie war gerade aufgewacht, oder? Verdammt. Was war hier los. Sie fühlte sich, als hätte Crash sie verdammt noch mal niedergetackelt. Und ihr war so furchtbar übel.

Sie blinzelte. Es war dunkel im Zimmer. Nur wenig Licht kam unter der Tür hindurch. Aber es bestand kein Zweifel: Sie war in ihrem Zimmer im Krankenhaus.

„Scheiße.“ Sie konnte sich noch immer nicht ganz zusammenreimen, warum sie sich so furchtbar fühlte. Zumindest war sie sicher und allem Anschein her unverletzt.

Sie schloss wieder die Augen, überlegte, was genau passiert war. Irgendwann kam ihr auch wieder die Erinnerung an die vergangene Nacht. Sie war mit Siobhan in einem Irish Pub gewesen. Sie hatten getrunken. Sie hatten getratscht. Worüber genau hatten sie getratscht?

Sie wusste es nicht mehr wirklich. Alles war ein wenig undeutlich, verschwommen. Verdammt. Alles was sie wusste, war, dass sie über Michael geschimpft hatte. Ach ja, und dann war das Gespräch irgendwann zu Jack und dann zu Heidenstein gewandert. Sie hatte nicht zu viel gesagt, oder? Ach, verdammt. Es gab nicht viel zu sagen. Sie waren Freunde mit Vorzügen. Sie waren Freunde mit Vorzügen. Das war's. Sie waren Freunde mit Vorzügen. Hatte sie das Siobhan erzählt? Sie wusste es nicht.

Sie lag da, verfluchte sich. Verdammt. Warum hatte sie sich darauf eingelassen. Mädelsabend? Was für eine beschissene Idee.

Dennoch meinte sie sich erinnern zu können, dass sie Spaß gehabt hatte. Großartig. Entwickelte sie jetzt wirklich noch ein Sozialleben?

Die Kopfschmerzen ließen nicht nach. Sie würde Kopfschmerztabletten brauchen. Und sie musste aufs Klo. Verdammt. Sie wollte nicht aufstehen. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass ihr Kopf explodieren würde, wenn sie versuchte, sich in die Senkrechte zu bewegen. Doch sie konnte nicht viel länger warten.

Ächzend richtete sie sich auf. Auch wenn Heidenstein ihr nicht glauben würde, hätte sie ihm deutlich sagen können, dass sie sich gerade zu hundert Prozent mieser fühlte, als nachdem sie der verdammte Blitz getroffen hatte.

„Fuck“, murmelte sie nur wieder und kämpfte sich auf die Beine. Ja, sie hatten es gestern Abend deutlich übertrieben. Wie viel hatten sie eigentlich getrunken? Nur von einem Bier und einer halben Flasche Bier war sie deutlich nicht so betrunken. Doch sie meinte sich auch an mehr erinnern zu können. Likör, Sekt, Schnaps. Siobhan war nach einer Weile experimentell geworden. Einzelne Momente waren noch deutlich in ihrer Erinnerung geblieben. Beinahe wunderte es sie, dass Siobhan nicht gezaubert hatte. Das wäre doch etwas gewesen.

Sie schwankte zur Tür des Zimmers, öffnete sie und wurde von dem Sonnenlicht, dass durch das Fenster der Küche und die offene Tür schien. „Fuck“, fluchte sie erneut.

Der Fernseher lief. Heidenstein schaute, schrieb dabei irgendetwas auf einem Block, wie er es öfter machte. Nun sah er jedoch auf und konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. „Guten Morgen, meine Liebe.“

Sie murrte. „Kopfschmerztabletten.“

Wie war sie eigentlich hierher gekommen? Hatte Siobhan wirklich Heidenstein für sie gerufen? Daran konnte sie sich wirklich nicht mehr erinnern.

„Hast du gut geschlafen?“ Offenbar konnte sich Heidenstein ein wenig Schadenfreude nicht verkneifen.

Sie machte einen verächtlichen Laut, schwankte zur Badezimmertür hinüber. „Normalerweise bist du besorgter.“

„Normalerweise bist du auch wirklich verletzt, anstatt dich selbstständig und vollkommen freiwillig mit Alkohol zu vergiften“, erwiderte er.

„Ich hatte noch keine Alkoholvergiftung“, murrte sie und verschwand im Bad, wo das Licht sie nur noch mehr blendete. Verdammte Sonne. Es war Regenzeit zur Hölle. Konnte es nicht bewölkt sein?

Sie erledigte ihre Morgentoilette, entschloss sich dann eine kalte Dusche zu nehmen, in der Hoffnung, dass es gegen ihren Kater helfen würde. Es half auch. Etwas. Doch zur Hölle, so verkatert war sie seit ewigen Zeiten nicht mehr gewesen.

Sie trank häufig. Sie konnte gut trinken. Es gehörte mit zum Job. Immerhin war Abfüllen ebenfalls eine Methode, um an Informationen zu kommen. Wenn man jemand abfüllte, wollte man zumeist sicherstellen, dass man selbst am Ende noch bei Sinnen war, um die etwaigen Informationen zur Kenntnis zu nehmen. Doch die Mischung gestern Abend war zu viel gewesen. Ob Siobhan vielleicht mit Magie nachgeholfen hatte? Wahrscheinlich nur ihre eigene Paranoia. Oder?

Ach, verdammt, nein, sie wollte nicht noch mehr Leuten misstrauen. Smith vertraute Siobhan, also sollte sie es auch tun, oder? Und soweit sie wusste, hatte sie sich am Abend vorher amüsiert.

Als sie endlich aus dem Bad kam, wehte der Geruch frisch gebrühten Kaffees an ihre Nase. Auf dem Tisch stand eine dampfende Kanne, sowie einer ihrer großen Kaffeebecher.

In Unterhose und Tanktop wankte sie zu Heidenstein hinüber und ließ sich neben ihn fallen. Sie seufzte. „Manchmal bist du ein Engel.“

Er lachte, legte eine Hand auf ihre Schulter, sah sie an. „Aber nur für dich.“

„Idiot.“ Sie füllte sich den Becher, hob ihn zu ihrer Nase und sog den Geruch des Kaffees gierig ein. Es sorgte dafür, dass sie sich deutlich besser fühlte. „Hast du mich gestern abgeholt?“

„Dich? Na ja, eine halbe Alkoholleiche“, erwiderte er und rieb ihre Schulter. „Aber ja, eine sehr lallende Siobhan hat mich angerufen.“

Pakhet nickte. „Danke.“ Sie trank. „Wie ist sie nach Hause gekommen?“

„Sie sagte sie fliegt.“ Heidenstein wirkte unsicher. „Wie gut ist eine andere Frage.“

Pakhet prustete in ihren Kaffee. Sie war deutlich leichter zu amüsieren, als normal, doch die Vorstellung einer Slalomlinien fliegenden Möwe erschien ihr im Moment zu komisch. „Vielleicht sollte ich sie später anrufen.“

Heidenstein zuckte mit den Schultern. „Ja, solltest du vielleicht.“ Dann lachte er. „Ich hätte dich nicht als jemanden eingeschätzt, der sich so besäuft.“

Sie leerte die Tasse, lehnte sich neben ihm zurück und sah ihn an. „Bin ich normalerweise auch nicht. Ich wurde hinterhältig abgefüllt.“

„Aha.“

„Wirklich.“

„Ja ja, als ich ob glaube, als dass man dich einfach heimlich abfüllen könnte“, erwiderte er. Er schüttelte den Kopf, klopfte dann noch mal auf ihre Schulter. „Aber freut mich, dass ihr Spaß hattet. Aber bitte … Halt dich das nächste Mal etwas zurück.“

Sie verdrehte die Augen, ehe sie sich abhalten konnte. „Aber sicher, Doc.“ Dann füllte sie sich Kaffee nach. Sie brauchte noch immer Kopfschmerztabletten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2021-03-13T19:38:15+00:00 13.03.2021 20:38
ui, das mit dem abfüllen ging ja dann doch besser, als man vorher vermutet hätte XD
ein bisschen tut sie mir ja schon leid XD


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