Mosaik von Alaiya (Urban Fantasy Thriller) ================================================================================ [23.09.2011 – X18 – Angst und Wut] ---------------------------------- Noch immer rauschte das Blut in Pakhets Ohren, als sie ganze zwei Stunden später vor dem Anderson Hospital vorfuhr. Sie hatte die Wut in ihrem Bauch die ganze Zeit nicht besiegen können. War es wirklich Wut oder war es Angst? Sie war sich nicht sicher. Was war mit ihr los, dass sie nicht einmal das unterscheiden konnte? Sie sagte sich die ganze Zeit, dass sie die Sache unter Kontrolle hatte. Michael konnte ihr nichts tun, doch sie wusste auch, dass sie sich damit selbst belog. Michael konnte sehr viel tun, allein dadurch, dass er Informationen verbreitete. Er würde es vielleicht nicht tun, aber vielleicht eben schon. Die unterschwellige Drohung war deutlich gewesen. Wie viel wusste er über das, was sie planten? Wie viel wusste er über ihre Verbindung zu Chase? Warum interesserte es ihn überhaupt so sehr? Sie wusste warum, doch der Grund war nur ein weiterer Auslöser für ihr Herzrasen. Verdammt. Sie musste mit Heidenstein darüber reden. War es nicht schlimm, dass es das erste war, das sie dachte? Sie wollte mit Heidenstein reden. Dann würde es besser gehen. Es würde ihr helfen, ihre Gefühle, ihre Gedanken zu ordnen. Sie stieg aus, schloss ihren Wagen ab, ging ins Krankenhaus. Die beiden Goons der Vory grüßten sie. Die meisten, die hier rotierten kannten sie mittlerweile gut. Natürlich. Immerhin hatte sie mit ihnen allen geredet. Aber wenn die Goons hier waren, hieß es auch, dass Heidenstein wahrscheinlich in der Straßenklinik war. Jedenfalls wenn sie draußen standen. Also ging sie zuerst in den Keller. Doch das Glück war heute nicht auf ihrer Seite. Heidenstein war dabei jemanden zu verarzten. Jemand, der sogar offenkundig unter Narkose lag, während eine junge Frau, die Pakhet als Athea erkannte, ihm assistierte. Was auch immer das bedeutete. Vielleicht ein Supe, der nicht anders konnte, der nicht auf offiziellen Listen auftauchen durfte. Eine Erklärung. In letzter Zeit hatte Heidenstein die meisten, die sich eine normale Behandlung nicht erlauben konnten, dennoch oben behandelt. Wie viel Verluste er deswegen wohl machte? Sie wollte es lieber nicht fragen. Er war gutherzig. Zu gutherzig. Doch war es auch ein Grund, warum sie … Sie ging in sein Büro, setzte sich an den Rechner. Sie wollte auf ihn warten. Doch hatte sie nicht die Ruhe dazu. Sie ging im Büro auf und ab, setzte sich auf seinen Hocker, stand wieder auf, ging wieder auf und ab, fuhr den Rechner hoch, nur um sich daran zu erinnern, dass es wenig an diesem Rechner zu tun gab. Sie seufzte. Dann stand sie wieder auf und ging nach oben. Er hatte sie gesehen. Er würde hoffentlich wieder hochkommen, wenn er fertig war. Oben konnte sie sich zumindest die Zeit vertreiben. Oben konnte sie ihre Gedanken zumindest von der Frage ablenken, was zur Hölle es war, das Michael plante. Warum musste er sie die ganze Zeit kontrollieren? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)