Mosaik von Alaiya (Urban Fantasy Thriller) ================================================================================ [27.08.2011 – C06 – Verpflichtungen] ------------------------------------ Eine weitere Nacht. Wieder fand Pakhet nur dank einer ungesunden Dosis Schlafmittel Ruhe. Sie wusste, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie wusste, dass es sich auf Dauer rechen würde. Sie würde abhängig werden, wenn nicht schlimmeres. Doch was sollte sie machen: Sie wollte ausgeruht sein, wenn der Tag kam und sie hoffentlich die Operation durchziehen konnte. Bis dahin brauchte sie einen klaren Verstand, Aufmerksamkeit, um nicht aus versehen in einen Hinterhalt zu laufen. Am nächsten Morgen wurde sie vom Klingeln ihres Handys geweckt. Wieder schlief sie in Heidensteins Gästezimmer. Verschlafen tastete sie nach dem Handy auf dem Nachtschrank. Nahm es, sah auf den Bildschirm. Es war bereits drei nach acht. Auf dem Bildschirm wurde Crashs Name angezeigt. „Hey.“ Sie unterdrückte ein Gähnen. „Hey“, brummte Crash. „Habe ich dich geweckt.“ „Ja.“ Es hatte keinen Sinn zu lügen. Wozu auch. „Was gibt's.“ „Wollte fragen, ob du weißt, was mit dem Jungen los ist.“ Pakhet ließ sich auf das Kissen zurückfallen, schaltete ihr Handy auf Lautsprecher und legte es auf ihren Bauch, um sich mit ihrer Hand die Augen zu reiben. Es war noch dunkel in dem kleinen Zimmer, dass neben Nachttisch, Bett und Kleiderschrank kaum freien Platz hatte. Sie gähnte. Ihre Erinnerungen wanderten zum Vortag und ihrem Treffen mit Mutter Gans. Der Junge war danach direkt fortgefahren, zu Crash, wie sie angenommen hatte. Er hatte nicht sprechen wollen. „Wieso?“ „Ist gestern Abend betrunken heim gekommen“, brummte Crash. „War nicht bei meinem Training. War seltsam drauf.“ Auch Pakhet brummte, jedoch keine konkreten Worte. „Wir haben gestern Leute besucht, die er wohl von vorher kannte. Ich glaube, das hat ihn stärker getroffen, als er es zugeben würde.“ Crash grummelte irgendetwas, schien schwer zu seufzen. „Verstehe“, meinte er schließlich. „Sieh's ihm nach, ja.“ Pakhet sah zur Decke. Es kam genug Licht durch die Ritze unter der Tür, als dass sie zumindest die Umrisse der Möbel und die Deckenplatten ausmachen konnte. „Er hilft mir gerade sehr.“ „Ich weiß.“ Crash machte einen unzufriedenen Laut. „Wenn du meine Hilfe brauchen kannst  …“ Er ließ ein entschlossenes Schnaufen hören. „Sag Bescheid, ja?“ Pakhet überlegte für einen Moment. Sie war sich nicht sicher, inwiefern er sich im Moment erlauben konnte, sie zu verletzen. „Wir werden wahrscheinlich in den nächsten zwei oder drei Tagen zusammen mit der Polizei agieren.“ „Okay.“ Crash machte eine Pause. „Übermorgen habe ich ein Trainingsspiel.“ „Hast du nicht generell Training?“, fragte sie vorsichtig. „Einmal kann ich fehlen. Nur bei dem Spiel  …“ Crash klang darüber nicht besonders glücklich. War seine neue Karriere ihm jetzt schon langweilig? „Ich sage dir auf jeden Fall Bescheid“, versprach sie. „Gut.“ „Sei nachgiebig mit Murphy, ja?“ Ein Brummen. „Ich versuch's.“ Ein Seufzen. „Sorry, für's wecken.“ „Schon gut.“ Noch einmal gähnte sie. „Ich rieche Kaffee. Ich denke, der gute Doc ist schon wach.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)