Mosaik von Alaiya (Urban Fantasy Thriller) ================================================================================ [20.08.2011 – M15 – Fragen] --------------------------- Eine Stunde und vier Bars später, wussten sie nicht wesentlich mehr. Natürlich hatten sie – im Austausch gegen etwas Bares – ein wenig über die Nachtclubs, in denen die Prostituierten arbeiteten, gehört, hatten die ein oder andere Anekdote über junge Mädchen gehört, doch nichts genaues über Dené erfahren. „Du bist dir schon sicher, dass sie hier unterwegs war, ja?“, fragt Murphy vorsichtig. „Ja.“ Zumindest lautete so die Information, die sie von Michael bekommen hatte. Auch wenn Michael ein Lügner war, würde er ihr kaum falsche Informationen für einen Auftrag geben. Murphy überlegte. „Wie heißt der Typ, für den sie gearbeitet hat?“ Pakhet holte ihr Handy hervor, um nachzuschauen. „Tutu.“ In den USA hätte man sich darüber lustig gemacht. Hier war der Name nicht unüblich. „Nachname?“ Sie schenkte ihm nur einen kurzen Blick. Er wusste genau so gut wie sie, dass es wahrscheinlich keinen gab. Er seufzte, zuckte mit den Schultern. „Lass mich was anderes probieren, ja?“ „Aha?“ Sie sah ihn an. „Was ist dein Plan?“ Er nickte in Richtung einer Gasse, die zwischen einem roten Gebäude mit weißem Balkon und einem blauen Holzhaus zu einem Hinterhof führte. Sie folgte ihm, als er hinter einem Müllcontainer, der dem Geruch nach dringend geleert werden sollte, in Deckung ging. „Warte kurz.“ Damit schloss er die Augen, legte seinen Kopf in den Nacken. Seine Züge begannen sich zu verändern. Sein Gesicht wurde etwas breiter, seine Nase flacher, seine Haut dunkler. Er wuchs ein Stück. Eine seltsame Sache zu beobachten. Seine Kleidung saß nicht mehr ganz so gut, doch der Unterschied war kaum auffällig. Sein Haar lag nun in dichten, schwarzen Locken an seinem Kopf. Er holte sein Handy heraus. „Schickst du mir das Bild von ihr?“ Pakhet begann zu verstehen, was er wollte. Viele, die hier arbeiteten, waren selbst schwarz, sprachen Afrikaans, würden mit ihm so vielleicht ehrlicher reden, als mit ihr zuvor. Sie nickte, schickte das Bild. „Warte hier, ja?“, meinte er. „Hinten beim Wagen“, erwiderte sie. Bei dem Container wollte sie nicht stehen bleiben. Sie gab ihm jedoch zwei Minuten Vorsprung, ehe sie die Gasse verließ und zum Wagen zurückkehrte. Sie holte sich auf dem Weg dahin ein Getränk vom Automaten in einem Laden. Ein einfaches Wasser. Dann setzte sie sich in den Wagen, wartete. Fuck. Sie war nicht sicher, wie sie mit der Sache umgehen sollte. Sie sah zum Club in dem Murphy verschwunden war. Eigentlich hatte dieser noch nicht geöffnet. „Grenadier 39“ stand über dem Eingang. Sie war in dem Laden schon das ein oder andere Mal gewesen, war er doch einer der Hauptumschlagsplätze für Drogen und bekannt für Prostitution. Der ein oder andere Job hatte sie hergebracht. Sie seufzte, wartete. Ihr Handy vibrierte. Eine Nachricht von Heidenstein. „Hast du heute Abend Zeit?“ Schon kam das nächste Seufzen über ihre Lippen. „Bin auf einem Job“, antwortete sie. Ihr Blick wanderte wieder zum Club hinüber. Sie wartete. Minuten verstrichen. Eine weitere Nachricht: „Kann ich helfen?“ Was für ein Idiot! Es war nicht sein Job und er musste wissen, dass sie ihn so spät nicht bezahlen konnte. „Im Moment nicht.“ „Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst, ja?“ „Okay.“ Dann wartete sie weiter, bis Murphy nicht ganz eine halbe Stunde später aus dem Club kam. Er ging zum Wagen hinüber, der mit seiner kanariengelben Farbe, wie ein Accessoire der bunten Straße wirkte, setzte sich auf den Beifahrersitz. Er atmete tief durch. „Ich habe was.“ Er wirkte nervös, wartete offenbar darauf, dass sie den Wagen startete. Also tat sie es. Der Wagen lief brummend an. „Was hast du?“, fragte sie, als sie die Straße hinabfuhren. „Da waren 'n paar Jugendliche, die sie gesehen haben“, meinte er. „Die meinten, sie wäre mit einem Typen da gewesen. Einen Thomas Yost.“ „Du glaubst, er könnte ein Loverboy gewesen sein?“, fragte sie. „Ja.“ Murphy nickte. „Er war etwas älter, als Dené. Würde passen.“ Pakhet nickte. Wenn er Recht hatte, dann konnte sie über ihn das Mädchen ausfindig machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)