Der letzte Sieg von BuchTraumFaenger (Böse Vorahnung) ================================================================================ Kapitel 21: 21. Im Kreuzfeuer ----------------------------- Still und leise wiegte sich die Ziege hin und her. Sie saß allein im Käfig und suchte innerlich nach Halt. Die ganze Ungewissheit war für sie kaum zu ertragen. Immer wieder fragte sie sich, wie der Tag wohl zu Ende gehen würde. Ständig haderte sie mit sich selber in die Zukunft zu schauen, aber ihr innerer Widerstand schob ihr immer einen warnenden Keil vor ihr Vorhaben. Plötzlich hob sie den Kopf. Da war ein Geräusch. Es kam von der Tür. Wie das Kratzen eines Messers. Hastig erhob sie sich und starrte nach vorne. Jemand machte sich am Schloss zu schaffen. Unter dem Türschlitz bewegte sich ein Schatten. Ein knackendes Geräusch ließ die Tür aufspringen. Die Ziege war zuerst erschrocken, als sie eine Vogelgestalt im Türrahmen erblickte. Erst als sie ein Federmesser aufblitzen sah, fiel ihr eine Last von der Seele. „Shen!“ Ohne ein Wort ging der Pfau auf den Käfig zu und zerstörte das Vorhängeschloss. „Wo sind die anderen?“, fragte er, ohne sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen. „Du bist ja ganz schmutzig“, stellte die Ziege besorgt fest und schob die Käfigtür auf. „Wo warst du gewesen?“ Sie hob einen Zipfel von Shens Robe auf und versuchte einen Fleck wegzuschrubben. „Lass das!“ Wütend entzog Shen ihr seine Kleidung. „Ich habe nur einen Spaziergang im Untergrund gemacht. Oberhalb war es mir etwas zu überfüllt. – Wo sind die anderen?!“ „Soweit ich weiß, hat er alle auf der Baustelle untergebracht, wo der Palast stand - den du damals zerstört hast.“ Es klang wie ein Vorwurf, den sie aber nicht bekräftigen wollte. Es gab jetzt Wichtigeres. „Aber er wird dich nicht an sie heranlassen“, mahnte ihn die Wahrsagerin, als Shen wieder durch die Tür rennen wollte. Doch dann drehte sich Shen um und rammte sein langes Schwert in den Holzboden. „Dann muss er erst über meine Leiche schreiten!“, fauchte der weiße Pfau. Die Ziege seufzte wehmütig. „Shen, ich bin mir sicher, dass es ihm noch nicht einmal was ausmachen würde zu sterben – zumindest nachdem er sein Ziel erreicht hat.“ „Woher willst du das wissen?“ Sie sah auf die blaue Feder, die sie immer noch im Huf hielt. „Ich fühle das.“ „Sehr aufschlussreich“, knurrte Shen sarkastisch. „Bringt die ganze Parodie aber auch nicht weiter.“ Mit diesen Worten zog er das lange Schwert wieder heraus und wandte sich ab. „Viel Glück, Shen“, sagte ihm die Wahrsagerin nach. „Ich hoffe das Beste - für euch beide.“ Shen blieb stehen und sah sie wütend an. „Wie kannst du so etwas sagen?!“ Über ihr huschte ein kaum sichtbares, schüchternes Lächeln. „Vielleicht, weil er mich etwas an dich erinnert.“ Shen zog die Augenbrauen zusammen, unterließ aber eine weitere Diskussion und verließ sie unter seinem inneren Zorn. Es war ein Leichtes für Shen sich unbemerkt an die Baustelle des Palastes heranzuschleichen. Er kannte jeden Millimeter, der sich seit seiner Kindheit in sein Gehirn eingebrannt hatte. Die Baustelle war knappe drei Stockwerke hoch. Weiter waren die Bauarbeiten noch nicht gekommen, da es schon schwere Arbeit gewesen war, die Trümmer des alten Gebäudes fortzutragen. Shen überkam ein schauderhaftes Gefühl, als er sich daran erinnerte, wie er mit seinen Kanonen den Palast bombardiert hatte, nur um den Panda mit seinen Gefolgen zu vernichten. „Dieser Panda“, knurrte Shen, schluckte aber seinen alten Zorn wieder herunter. Er konnte es sich jetzt nicht leisten sich damit abzulenken. Seine Gedanken waren nur auf eines ausgerichtet. Es wunderte Shen, dass obwohl die Ziege ihm gesagt hatte, Xiang würde sich in diesem unfertigen Gebäude aufhalten, so gut wie keine Wachposten zu sehen waren. Wieso ließ sein Rivale das Haus unbewacht? Doch Shen blieb keine andere Wahl. Er war allein. Er konnte niemanden um Hilfe bitten. Mit Ausnahme von der Wahrsagerin… aber nein, ihre Hilfe wollte er schon gar nicht. Theoretisch hätte er auch das Gebäude in Brand setzen können, aber damit würde er nur seine Familie gefährden. Er wusste nicht, wo und in welchen Zustand sie sich befanden. Einen kurzen Moment bedauerte Shen es wirklich, dass er auf sich alleine gestellt war. Aber es war seine Angelegenheit. Der weiße Pfau hangelte sich an dem Baugerüst hoch und erklomm die oberste Etage. Von hier aus konnte er den ganzen Hof überblicken, und er wunderte sich einen kurzen Moment über die große Statue von Meister Donnerndes Nashorn. Doch für eine Analytik blieb ihm keine Zeit. Schnell huschte er an der Innenwand entlang, wo ihn Dunkelheit umgab. Die Holzböden für die Etagen waren nur halbfertig, sodass er nicht extra die Treppe nehmen musste. Doch kaum war er im zweiten unfertigen Stockwerk angelangt, stieg ihm ein brennender Geruch in die Nase. Es roch wie nach Metall. Nach heißem Metall. Der Lord kniff die Augen zusammen. Es war stockdunkel im Baustellengebäude, was Shen aber nicht viel ausmachte. Wenn die Bauarbeiter sich an das Original gehalten hatten, dann kannte er jeden Balken und jede Biegung. Nur der verbrannte Geruch war ungewöhnlich. Plötzlich blieb Shen wie vom Donner gerührt stehen. Nicht weit von ihm entfernt glomm in der Mitte des Gebäudes ein rotes Licht. Und davor stand eine kaum sichtbare Gestalt. Es war nur ein dunkler Schatten, der sich nicht bewegte. Schritt für Schritt schlich sich Shen näher an die Person heran. Es war die Silhouette eines Pfaus. Shen wollte gerade sein Federmesser ziehen, als plötzlich… „Das würde ich bleiben lassen an deiner Stelle“, hielt ihn eine Stimme an und der andere Pfau hob mahnend den Flügel. Shen erstarrte. Langsam drehte Xiang sich zu ihm um. Im roten Licht erschien sein Federkleid fast violett. „Ich habe dich schon erwartet. Zwar etwas spät, aber besser als nie.“ Shen fauchte laut. „Nenn mir einen Grund, weshalb ich deinen Leichnam nicht über meine Tür aufhängen soll!“ Xiang kicherte. „Du bist ein Spaßvogel, muss ich schon sagen. Aber lassen wir doch einfach den Vorhang fallen.“ Im nächsten Moment fielen zu beiden Seiten des blauen Pfaus dicke Tücher herab, sodass sie den Blick ins Gebäudeinnere freigaben. Links und rechts hingen zwei Ketten von der Decke des zweiten Stockwerkes herab, an deren jeweiliges Ende etwas drin gebunden war. „DAD!“ Als Xia ihren Vater erkannte, schwang sie mit Sheng hin und her. Beide Geschwister waren aneinander gekettet und hingen kopfüber. Auf der anderen Seite hing ihre Mutter auf die gleiche Art und Weise gefesselt. Nur sah sie etwas anders aus. Shen kniff die Augen zusammen. Die Pfauenhenne war mit irgendetwas überzogen, nur war es wegen des roten Lichtes nicht sofort zu erkennen. Erst als sich die Augen des Pfaus an das irritierende Spektakel gewöhnt hatten, erkannte er, dass sie mit weißer Farbe überzogen war, die noch teilweise von ihr heruntertropfte. Sie sah aus, als hätte man sie in einen Farbeimer getunkt. Xiang bemerkte Shens verwirrten Gesichtsausdruck und kicherte heiser. „Ich würde mal sagen, jetzt passt ihr gut zusammen, nicht wahr?“ Shen zitterte vor Wut, doch noch ehe er sich auf den hämisch Lächelnden stürzen konnte, hob Xiang mahnend die Schwingen. „Na, na, na. Wenn du mich tötest, muss ich sie fallen lassen.“ Er deutete unter seine Füße, wo er auf zwei Kettenenden stand. Shens Blick wanderte nach unten. Unter den Gefangenen brodelte jeweils ein Kessel mit heißem, geschmolzenem Metall. Xiang rieb sich scheinheilig die befiederten Hände. „Tja, was jetzt? Wen soll ich fallen lassen?“ Er lockerte etwas die Kette, an der Yin-Yu angebunden war. „Entweder dein Flittchen. Oder deine zwei Sprösslinge?“ Shens Blick wanderte zwischen den gefangenen Pfauen, doch für so ein Spiel war er kaum bereit. „Dann kämpfe doch gegen mich!“ Xiang schmunzelte. „Ist ein nettes Angebot.“ Er legte die Flügel geruhsam zusammen und senkte kurz seinen Blick, bevor er ihn anschließend wieder ruckartig hob. „Aber ich spiele nach meinen Regeln!“ Er sprang auf und flatterte nach oben. Shen stieß einen Schrei aus, als die Ketten davonschlitterten und die Gefangenen fielen. Der weiße Pfau warf sich nach vorne und bekam die beiden Ketten gerade noch zu fassen. Schnell zog er daran und hob die drei gefesselten Vögel dadurch mehr von der glühend heißen Masse weg. Entspannt sah Xiang zu, wie der weiße Pfau sich bemühte die beiden Ketten zu halten, um zu vermeiden, dass sie in die Kessel fielen. Langsam stolzierte er auf einem der Dachbalken entlang. „Meinetwegen kannst du solange dort stehen bleiben bis an dein Lebensende“, spottete er. „Aber da auch meine Zeit begrenzt ist, werde ich dir natürlich gerne nachhelfen.“ Er tätschelte sachte in die Flügel und sofort tauchten mehrere schwarzgekleidete Hunnensoldaten auf. Es waren bestimmt mehr als 30. Xiang schnippte einmal mit den Fingerfedern. Jemand schoss einen Pfeil ab, der Shen nur ganz knapp verfehlte. Xiang lachte. „Jetzt kannst du dabei zusehen, wie du deine ganze Familie umbringst. Es sei denn, du entscheidest dich für einen von ihnen. Wen willst du opfern?“ Wütend stemmte Shen die Beine in den Boden, und sah dennoch von Xia und Sheng zu Yin-Yu rüber. „Dad! Du musst das nicht tun!“, schrie Xia ihm zu. Shen schnaubte laut und sein ganzer Zorn war nur noch auf Xiang gerichtet. Dieser ließ sich von Shens Wut nicht beeindrucken. „Wir sind uns irgendwie ähnlich. Meinst du nicht auch?“, säuselte Xiang kalt. „Wir haben dieselbe Denkweise. Ich mag dich nicht. Du magst mich nicht.“ „In diesem Punkt sind wir uns wenigstens einmal einig“, knurrte Shen bösartig. Xiang lächelte kalt. „Dann wirst du auch wohl meine Gedanken nachvollziehen. Ich werde dich ausradieren. Wenn du tot bist, werde ich die Überreste deiner Stadt in Schutt und Asche verwandeln. Sie werden zu Staub zerfallen wie du. Nichts wird mehr von dir übrigbleiben. Weder du, noch deine Nachkommen.“ Er warf Shen einen eisigen Seitenblick zu. „Dein erstes Pack hab ich ja schon bereits ins Jenseits befördert.“ Shen zog kräftig an den Ketten und richtete sich drohend auf. „Was willst du damit sagen?“ Xiangs Blick wanderte kurz zu Yin-Yu, die ein lautes Schluchzen von sich gegeben hatte. „Da dein Weib eh kaum in der Lage ist, was zu sagen, werde ich statt ihrer die Antwort geben.“ Mit diesen Worten segelte der blaue Pfau auf den Holzboden auf der anderen Seite gegenüber von Shen und winkte mit dem Flügel jemanden zu sich. Kurz darauf flatterte etwas Schwarzes durch die Luft und landete knapp über Xiang auf einem Balken. Shen hielt kurz den Atem an, als er Takeo erkannte. Der Rabe verneigte sich entschuldigend. „Es war nicht meine Absicht gewesen, jemanden zu verletzen…“ „Lass das Gesülze“, unterbrach Xiang ihn. „Du hast nur meinen Befehlen zu gehorchen. Dazu bist du verpflichtet.“ Takeo nickte reuevoll. „Ja, Sir.“ Xiang rümpfte abfällig den Schnabel, ließ es jedoch bei einer weiteren Rüge. „Takeo war so freundlich und hat mir etwas Arbeit abgenommen“, klärte Xiang auf. „Er hat nicht nur dafür gesorgt, dass deine Wachen einen guten Schlaf hatten, sondern auch…“ Er machte absichtlich eine Kunstpause. „… dir etwas die Kindererziehung erleichtert hat. Mal ehrlich. Ein paar Kinder weniger auf der Welt stört doch keinem, oder?“ Xiang unterbrach sich selber. Der weiße Pfau auf der anderen Seite sah aus, als könnte er ihn in der Luft zerreißen. Etwas kleinlaut senkte Xiang den Blick. „Das wolltest du wohl gerade nicht hören, oder?“ Plötzlich stieß der weiße Lord einen Schrei aus. Er zog die Ketten mit sich weiter nach hinten. Dann holte er zwei Federmesser hervor, rammte sie in den Boden, wo sie die beiden Ketten festhielten. Shen hatte jetzt freie Bahn. Er schleuderte die nächsten Messer auf Xiang. Doch noch ehe die scharfen Geschosse den Rivalen erreichten, prallten die Messer ab, wie an einer unsichtbaren Wand. Dann zersplitterte etwas vor dem blauen Pfau. Xiang lachte. „Das hab ich mir fast gedacht.“ Er ging ein paar Schritte auf die zerkratzte unsichtbare Wand zu und strich sachte darüber. „Im Grunde müsste ich dir danken. Dafür, dass ich im Arbeitslager war, traf ich auf eine ganze Reihe kluger, wenn auch schmutziger, Kreaturen, die aber sehr erfinderisch waren und aus Sand ein Material erschufen, dass man bis jetzt noch nicht entdeckt hat. Man muss es nur heiß einschmelzen und man kann daraus alles kreieren was man will. Auch Wände. Ich war so frei und hab die Formel etwas verfeinert. Es ist fast unzerstörbar.“ Er rieb mit den Fingerfederspitzen über das zersplitterte feste Glas. Shen stand da und bebte vor Zorn. Das fiese Grinsen von Xiang trieb ihn in die blankste Wut. Er warf noch mehr Messer. Das Glas zersprang gefährlich mehr, aber es hielt der brutalen Behandlung weiterhin stand. Xiang lehnte sich lächelnd nach vorne. „Oh, wie schade. Du hast deinen Joker verspielt. Ich hab dir die Wahl gelassen. Jetzt verlierst du beides.“ Einer der Soldaten sprang vor und kappte die Kette an der Xia und Sheng hingen. Shen sprang vor, erreichte den Balken und bekam die Kette zu fassen noch bevor die beiden Kinder in die heiße Metallmasse fielen. „Oh!“ Xiangs Stimme klang fast schon mitleidig. „War ja klar. Dann verabschiede dich von ihr. Guo. Schenk ihr, ihr Geleit.“ Der Ochse Guo, der sich auf den Holzbalken über Yin-Yus Kette geschwungen hatte, holte mit einer Axt aus. „NEIN!“ Blitzschnell rammte Shen ein Federmesser in den Balken und fixierte die Kette von Xia und Sheng. Anschließend stürzte er sich auf den Ochsen. Doch noch ehe er ihn erreichen konnte, traf den weißen Pfau etwas von der Seite und schleuderte ihn durch die Luft. Shen krachte gegen die nächste Holzwand und fiel stöhnend zu Boden. Xiang schüttelte missbilligend den Kopf. „Wie kann man nur so blind sein? Schaffst du es nicht mal mehr etwas auszuweichen?“ Shen wollte sich aufrichten, doch der frische Schmerz lähmte seinen Körper komplett. Doch seine Wut im Gesicht war immer noch da. Der blaue Pfau zuckte die Achseln. „Jünger wird der Tag auch nicht. Guo. Lass sie fallen.“ „NEIN! MUTTER!“ Xia und Sheng schrien hysterisch auf, als der Ochse mit einem erbarmungslosen Knacken die Kette durchtrennte. Yin-Yu schloss nur die Augen und übergab sich innerlich dem Tod, während sie fiel. Plötzlich durchbrach etwas die nächste Holzwand, fing die fallende Pfauenhenne im freien Fall und riss sie auf den nächsten Balken. Dort legte die Person die in Ketten liegende Pfauenfrau ab und hob triumphierend die Fäuste. „Hey! Eine Portion Drachenpower gefällig?“ Für einen Moment herrschte Stille. Po lächelte verschmitzt und sah Xiang herausfordernd an. „Damit hast du jetzt nicht gerechnet, was?“ Xiang schnaubte. „Ich hab eine Abneigung gegenüber unangemeldeten Besuch.“ „Ach ja?“ Spöttisch schwenkte Po die Arme. „Und was willst du jetzt dagegen tun?“ Xiangs Augenbrauen verengten sich. „Schmeißt ihn raus!“ Sofort kamen die schwarzen Soldaten angestürmt, doch im nächsten Moment trafen fünf weitere Figuren auf die Bildfläche und schlugen mit den Fäusten um sich. Gleichzeitig tauchten jetzt andere Hunnensoldaten auf, die die gegnerische Armee in die Schranken wies. Po war inzwischen schnell zu Shen geeilt, aus Sorge er könnte Schäden von dem Aufprall davongetragen haben. Doch Shen hatte sich bereits wieder erholt und blickte den Panda wütend an. „Panda! Wie kannst du es wagen einfach so hier…!“ „Ja, ja, ja“, unterbrach Po und hielt ihm den Schnabel zu. „Du kannst mich später totquatschen. Jetzt sollten wir hier erst mal Klarschiff machen.“ Er wehrte den ersten Soldaten ab und Shen kämpfte sich sofort durch, um Yin-Yu zu befreien. Tigress und Monkey hatten bereits Xia und Sheng von der Kette genommen und mischten anschließend ordentlich mit. Kaum hatte Shen Yin-Yu erreicht befreite er sie von der Kette. Die Pfauenhenne war noch etwas verstört und die weiße Farbe klebte an ihrem Federkleid. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich Shen besorgt und umfasste ihr Gesicht. „Mir fehlt nichts“, keuchte sie. „Ich… ich fühl mich nur…“ Shen umarmte sie schnell, bevor sie anfing zu weinen. Xiang unterdessen stand zuerst völlig teilnahmslos da. Mit so viel gegnerischem Widerstand hatte er jetzt nicht gerechnet. Schon gar nicht, als auf einmal eine riesige Kreatur neben ihn sprang. „Xiang!“ Der blaue Pfau zog jetzt doch etwas den Kopf ein, als König Wang sich vor ihm aufbäumte. „So leicht entgehst du jetzt nicht deiner Strafe!“ Xiang schnaubte. „Das werden wir ja noch sehen!“ So schnell konnte Wang nicht den Pfau packen, da flatterte dieser auch schon hoch hinaus durch die nächste offene Lücke im Dach. Vorher drehte er sich noch einmal um, gleichzeitig sah Shen zu ihm rauf. Ihre Blicke trafen sich für einen Bruchteil. Doch dieser genügte, um nur ein einziges Wort zu signalisieren, was Xiang einen Angstschauer durch den Körper jagte. Tod. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)