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Der letzte Sieg

Böse Vorahnung
von

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15. Besucher aus dem Norden

Mit leisen, schweren Schritten stieg Mr. Ping die Treppe hoch. Doch das Zimmer im Dach war mit Brettern vernagelt. Zaghaft klopfte er dagegen.

„Po? Po-oo-o?“ Doch niemand antwortete. „Sag doch wenigstens ein kleines Wort.“

„Geh weg“, kam es dumpf hinter der Barrikade, was Mr. Ping teilweise aufatmen ließ.

„Ich hab dir dein Lieblingsessen gemacht.“

„Keinen Hunger“, wehrte Po ab.

Enttäuscht entfernte Mr. Ping sich wieder. Als er in die Küche kam, betraten gerade seine Freunde den Raum.

„Wie geht es ihm?“, erkundigte sich Tigress.

Mr. Ping seufzte auf. „Seit er wieder zurück ist hat er sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Ich komme einfach nicht zu ihm durch. Er isst nichts, er spricht nicht. Ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll!“

„Vielleicht sollten wir ihn etwas aufheitern“, schlug Monkey vor.

„Und womit?“, fragte Crane.

„Ach, Entschuldigung.“ Verwundert drehten sich alle zu einem Schwein um, welches durch die Küchentür gekommen war. „Aber gehören diese Leute zu euch?“

Das Schwein deutete zum Eingang des Restaurants. Alle schauten aus dem Fenster. Ihnen blieben die Münder offen.

Das Tor und die Terrasse waren voller Ochsen. Sie trugen dicke Felle, und sahen schwer bewaffnet aus. Die Fünf dachten sofort an einen Überfall und nahmen zur Vorsicht eine Kampfhaltung ein. Doch im nächsten Moment drängte sich einer durch die ganzen Ochsen nach vorne.

„Habt ihr ihn gefunden, oder was?“ Der darauf erscheinende Ochse war am dicksten mit Fell bekleidet und schien der Anführer dieser Armee zu sein.

„König Wang?“ Mr. Ping war so überrascht, dass er einfach durch das Fenster der Küche nach draußen auf die Terrasse sprang.

„Ah, über ein Jahr nicht mehr gesehen“, grüßte ihn Wang.

Mr. Ping verneigte sich respektvoll vor dem Hunnenkönig. „Was verschafft uns die Ehre Ihres Besuches?“

König Wang kratzte sich am Kopf. „Tja, das ist eine schwierige Sache… Wo ist der Drachenkrieger? Ich muss mit ihm reden.“

„Oh, der ist im Moment…“ Mr. Ping wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte. „Der ist im Moment etwas unpässlich. Er muss etwas verarbeiten.“
 

In Pos Zimmer war es stockdunkel. Sogar das Fenster hatte er verriegelt. Der Panda lag auf seinem Bett und wollte niemanden sehen. Er war so weit weg mit seinen Gedanken, dass er gar nicht bemerkte, wie jemand draußen an der Wand hochkletterte und sich am Fenster zu schaffen machte. Plötzlich wurde das Fenster aufgestoßen und etwas Schweres landete auf dem Zimmerboden.

Po war so erschrocken, dass er aufschrie. Am Ende schrien beide. Dann wurde dem Panda bewusst, dass er doch ein Kung-Fu-Kämpfer war. Aus dem Reflex heraus holte er aus und schlug zu. Der Schatten vor ihm fiel gegen die Wand und warf ein paar Regale um.

Noch immer aufgeregt stand Po auf seinem Bett, während die große Person vor ihm sich wiederaufrichtete. „Ist das ein chinesischer Kung-Fu-Brauch?“

Po hielt verwundert inne. „König Wang?“

„Drachenkrieger.“ Mühsam stand Wang auf, während Po erst mal seine Gedanken sortieren musste. „Was machen Sie denn hier?“

„Nun, ich habe den weiten Weg angetreten, um eine wichtige Angelegenheit zu besprechen.“

„Echt?“ In diesem Moment meldete sich Pos Magen zu Wort. „Uh, vielleicht sollten wir das bei einem Essen besprechen.“
 

Die anderen hoben die Köpfe, als über ihnen ein lautes Knacken ertönte. Im nächsten Moment wurden die Holzbretter vom Dachboden weggerissen und Po rannte die Stufen runter. Dicht gefolgt von Wang. Seine Freunde sahen ihn überrascht an. „Po?“

„Hey, Leute! Das ist König Wang. Er war dabei gewesen, als Shen und ich in die Burg…“ Er hielt inne. Erst jetzt schien es zu ihm durchgedrungen zu sein und bekam gleich daraufhin wieder ein trauriges Gesicht.

„Was ist eigentlich passiert?“, erkundigte sich der Hunnenkönig.

Betrübt strich Po mit dem Fuß über den Boden. „Ach, das ist eine vermurkste, verzwickte Geschichte.“
 

„Hier, Po.“ Mit einem warmen Lächeln stellte Mr. Ping seinen Sohn eine Schüssel auf den Tisch. „Du bist doch nur noch Haut und Knochen.“ Dann wandte er sich an die Soldaten. „Meine Güte, so viele Kunden hatte ich ja noch nie gehabt.“

Po seufzte tief. „Tja, so war das gewesen.“ Lustlos rührte er in der Schüssel herum. Er saß mit seinen Freunden und Wang an einem Tisch, während er seine Leidensgeschichte in Yin Yan erzählte.

„Das ist wirklich sehr bedauerlich“, meinte Wang mitfühlend.

„Ja, wenn wir doch wenigstens wüssten, wer das getan hat.“ Damit nahm der Panda die Schüssel und leerte sie aus, während Monkey ihm beruhigend auf die Schulter klopfte.

„Aber warum sind Sie hier?“, wollte Mantis von Wang erfahren.

„Ach ja!“ Jetzt schien es Wang wieder eingefallen zu sein. „Xiang ist ausgebrochen.“

Po verschluckte sich fast an der Suppe. „Was?!“

„Zusammen mit ein paar seiner manipulierten Soldaten. Und das schlimmste ist“, fuhr Wang fort und schlug mit der Faust auf dem Tisch. „Wir haben es erst vor ein paar Wochen erfahren, und noch schlimmer, er ist schon vor vielen Monaten ausgebrochen und keiner hat etwas davon bemerkt.“

„Und jetzt sind Sie hier, weil Sie vermuten, dass er… Moment mal.“ Po dachte kurz nach. „Wieso denn hierher?“

König Wang lächelte verlegen. „Nun, in seiner Stadt ist er nicht gefunden worden. Und Yin Yan liegt eine Ecke weiter weg als das Tal des Friedens, und wollte unterwegs einen kleinen Abstecher machen. Außerdem wollte ich schon immer gerne den Ort sehen, wo der Drachenkrieger geboren wurde.“

Po räusperte sich. „Na ja, eigentlich bin nicht hier geboren worden, nur aufgewachsen. Aber was ist, wenn Xiang es auf Shen abgesehen haben könnte?“

„Nur keine Sorge“, winkte Wang ab. „Ich habe bereits einen Flugboten dorthin geschickt, damit er sich dort umsieht. Und außerdem habe ich so das Gefühl, dass ich die Hilfe des Drachenkriegers sogar benötigen könnte.“

Wie aufs Stichwort landete in diesem Moment ein Adler auf dem Dach des Restaurants.

„König Wang“, grüßte er.

„Wing-Xing?“ Wang schien überrascht zu sein. „So schnell schon wieder zurück?“

Der Adler verneigte sich. „Ich musste eilen, weil ich nichts Gutes zu berichten habe. Die Stadt, in die Ihr mich geschickt habt, wurde überfallen.“

Alle sprangen auf. „Wie bitte?!“

„Was ist passiert?“, wollte Wang wissen, während Wing-Xing mit seinem Bericht fortfuhr. „Nun, nach all dem was ich herausgehört habe, geschah es durch Xiang und seine mitgeführte Armee.“

Po sank auf den Stuhl, sprang aber sofort wieder auf. „Was ist mit Shen und seiner Familie?!“

Der Adler legte die Flügel zusammen. „Er hat einen Teil von ihnen verschleppt, und soweit man mir erzählt hat, ist Shen ihnen nach.“

Jetzt interessierte Po nur noch eine Frage. „Wohin?“

„Zu einer Stadt namens Gongmen.“



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