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Der letzte Sieg

Böse Vorahnung
von

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6. Schweigsam und angespannt

Der Schnee war an vielen Stellen bereits geschmolzen. Insgesamt war es ganz anders als Po seine erste Reise nach Yin Yan angetreten hatte. Da war es extrem schwierig gewesen die Berge zu durchqueren vor lauter Schnee. Zudem war er damals mit Xia zusammen unterwegs gewesen, sodass es wenigstens nicht so langweilig gewesen war. Glücklicherweise ging es diesmal ganz schnell. Und kaum war er im Mianyang Gebirge angekommen, sprang er schon beinahe übermütig auf dem Pfad durch die Berge. Er konnte es kaum abwarten am Ziel zu sein. Vor allem weil ihm so viele Fragen durch den Kopf rasten. Wie würden die Kinder aussehen? Ob sie genauso werden wie ihr Vater, oder ihre Mutter? Würde es dort was Tolles zu essen geben? Was speiste man wohl im Palast?

Pos Träumereien wurden jäh unterbrochen, als er an zwei bekannten Gestalten ankam.

„Heyho, wie geht’s denn so?“, grüßte er die beiden Böcke, die vor dem Hügel den Weg zur Stadt bewachten. Diese begegneten ihm nur mit geringschätzigen Blicken.

„War ja klar“, meinte einer von ihnen.

Po kicherte. „Oh, ich sehe, wir kennen uns noch. Tja dann… Keine Sorge, ich finde den Weg schon alleine, Kumpel.“

Damit lief er trällernd an den Wachen vorbei. Niemand hinderte ihn daran, was Po etwas wunderte. Aber offensichtlich schien jeder von seinem Kommen zu wissen.

Als er endlich den letzten Hügel erklommen hatte, erhielt er von dort einen herrlichen Blick auf Yin Yan. Die ganzen Baustellen waren verschwunden und es erstrecket sich eine schöne Stadt. Frisch gebaut, als wäre sie wie aus dem Boden gestampft aus dem Untergrund emporgekommen.

Als er sich endlich von diesem Anblick gelöst hatte, erinnerte er sich wieder an den Grund seiner Anreise. Schnell lief er den Hügel runter bis er zu dem Tor ankam, das diesmal offenstand. Alles sah noch wie damals aus, bis auf das geschäftige Treiben im Stadtinneren. Den kaum war die Stadt fertig, kehrte damit auch ein Stadt-Alltag ein. Dichte Straßen, Rikschas, Händler, Geschäfte und besonders überall Leute. Die meisten davon waren Schafe, Widder oder Böcke. Alles drängte sich so dicht, dass Po regelrechte Schwierigkeiten hatte durchzukommen.

„Hey, dürfte ich mal…“ Mühsam zwängte sich Po zwischen zwei Widdern durch, die allerdings selber kaum vorwärtskamen. Hilflos wedelte der Panda mit einer Tatze nach oben, als würde er im Wasser stecken.

Plötzlich flatterte etwas über den Panda und ließ sich auf einer Stange am Haus nieder.

„Sieh an, sieh an“, krächzte eine Stimme über ihn. „Ich hab doch gewusst, dass ich was gesehen habe.“

Überrascht sah Po zu Takeo hoch. „Hey, schön dich zu sehen! Könntest du mir sagen, wo es nochmal genau zum Palast geht? Man sieht ja die Stadt vor lauter Stadt nicht mehr.“

Die Krähe nickte. „Ich bring dich dort hin. Folge mir einfach nach.“

Damit flatterte er davon in eine kleine Gasse. Mühsam wuselte sich der Panda aus der Menge und folgte ihm. Es ging durch schmale Straßen und Seitenwege, sodass sie die vollen Straßen umgehen konnten, bis sie an der Palastmauer ankamen, die im Innenteil der Stadtfläche den Palast umgab. Die Stadt war, wie er es von damals kannte, streng bewacht. Widder und dergleichen patrouillierten auf den Mauern, schenkten dem Panda aber wenig Beachtung. Es kam Po wie eine Ewigkeit vor den großen Paradeplatz zu überqueren, bis er endlich die bekannten Treppenstufen erreicht hatte. Takeo hatte sich auf einer Fahnenstange niedergelassen und beobachtete mit Kopfschütteln wie der Panda keuchend die Stufen hochstieg.

„Gleich geschafft“, schnaufte der Panda. „Gleich geschafft.“

Endlich war er oben angekommen und ließ sich auf die Seite fallen. „Yeah! Oben!“

Doch er verschnaufte nur einen kurzen Moment. Dann stand er auf und lief zur Tür. Er klopfte solange bis sich endlich ein kleines Mini-Fenster öffnete. Der Türsteher fiel fast nach hinten, als der Panda durchs Fenster rief.

„HALLO! Ich bin…“ Sofort rief Po sich seine Beherrschung zurück und stellte sich höflich auf. „Der Drachenkrieger bittet um Einlass. Ist es erlaubt einzutreten?“

Das Schaf, das sich wieder von dem Begrüßungswirbel des Pandas erholt hatte, sah ihn nur gelangweilt an.

Po versuchte ihm auf die Sprünge zu helfen. „Drachen-krieger. Verstanden?“

„Haben Sie eine Einladung?“, erkundigte sich das Schaf.

Po dachte kurz nach. Dann fiel ihm der Brief wieder ein. „Äh, ja. Hier ist er… Äh, Moment kurz.“

Damit schulterte Po seinen Rucksack ab und wühlte darin herum. „Uno momento… der war doch hier irgendwo… bestimmt wieder ganz unten. Extrem weit unten… Aha! Das ist er ja!“

Fröhlich wedelte der Panda mit dem Brief vor der Nase des Türstehers. Dieser warf nur flüchtig einen Blick drauf, dann schob er dem Panda einen ganzen Stapel Papiere zu.

„Füllen Sie diese Formulare aus“, kommentierte das Schaf trocken. „Name, Alter, Herkunft, Familienstand, Familienstammbaum, Lebenslauf, Geburtsdatum, Geburtsort, Beruf…“

„Ey, geht das nicht etwas schneller?“, fragte Po etwas erbost. „Bis ich diesen Kram fertig habe, ist der kommende Geburtstag ja schon vorbei…“

„Po?“

Im nächsten Moment schob jemand den Türsteher am kleinem Tür-Fenster weg und eine Pfauenhenne tauchte auf.

„Xia?“, fragte Po überrascht. „Bist du das?“

Doch statt einer Antwort öffnete jemand die große Tür und die junge Pfauenhenne rannte ihm entgegen.

„Xia!“

„Po!“

Beide fielen sich um den Hals, bis Po sie sachte von sich schob, um sie genauer zu betrachten. „Hey, bist du gewachsen?“

Xia lachte kurz auf und stieß den Panda von der Seite an.

Die Begrüßung endete kurzfristig, als Po jemand anderen noch in der Tür stehen sah.

„Oh, hi!“

Sheng verneigte sich. „Willkommen, Drachenkrieger.“

Po winkte ab. „Ach, wieso denn so formell? Gib mir Fünf!“

Für einen Moment sah sich der gescheckte weiß-grün-blaue Pfau unsicher um. Doch dann schwang er sich hoch und beide gaben sich einen Handschlag.

Der Panda nickte ihm anerkennend zu. „Ich sehe, du hast geübt, oder?“

„Na ja.“ Sofort nahm Sheng wieder eine würdevolle Haltung ein. „Zumindest solange keiner hinsieht.“

Erwartungsvoll blickte Po sich um. „Wo ist eure Mutter?“

„Sie ist bei den Eiern“, antwortete Xia.

„Oh, ja, klar. Und…“ Erwartungsvoll sah Po sich um. „Und er?“

„Er?“ Allmählich dämmerte Xia, wen der Panda meinte. „Er hatte keine Zeit dich zu empfangen. Aber wir treffen ihn bestimmt drinnen. Komm mit.“

Gemeinsam traten sie ein, unter den mürrischen Blicken des Türstehers.

„Du musst entschuldigen“, begann Xia. „Er hat erst gestern bei uns angefangen mit der Arbeit.“

Po lächelte. „Ach, das ist schon okay. Was ist denn in letzter Zeit alles passiert?“

Xia zuckte die Achseln. „Och, nicht fiel. Aber du hast doch bestimmt viel mehr zu erzählen.“

Po kicherte. „Hättest du Interesse über eine Geschichte mit einem Helm?“

Während Po mit Xia und Sheng durch die Gänge des Palastes spazierten, bemerkte keiner den Schatten, der ihnen unbemerkt folgte und sie ganz genau beobachtete.
 

Die beiden Geschwister führten den Panda durch die schönen dekorierten Säle. Kam es Po nur so vor, oder war es diesmal ausgeschmückter als bei seinem letzten Besuch? Vielleicht weil jetzt mehr Frauen im Palast anwesend waren.

„Okay, da wären wir“, verkündete Sheng und hielten vor einer Zimmertür an.

Für Po war diese Ankündigung eine schiere Erleichterung. „Gut, meine Füße sind nämlich schon ganz heiß gelaufen.“

Sachte schob Xia die Türen auf. Im Raum stand ein großes Bett. Und im Bett saß Yin-Yu. Die Pfauenhenne lag oder saß mehr auf vielen Decken. Als sie den Panda sah, erhob sie sich etwas. „Oh, willkommen.“

Überschwänglich hob der Panda die Tatze. „Hi! Oh Mann, ich war ja so überrascht… also von der Einladung natürlich! Dass sowas kommen würde, davon war ich ja nicht überrascht. Ich meine, nicht dass es unvorhergesehen wäre.“

Die Pfauenhenne lächelte. „Ich freue mich dich hier zu sehen.“

„Oh.“ Po verneigte sich respektvoll. „Tausend Dank.“

Dennoch wunderte ihn immer noch etwas. „Äh, darf ich etwas fragen?“

Yin-Yu nickte. „Frag ruhig.“

„Wo ist denn… der Vater?“

„Hier.“

Po erschrak so extrem, dass er aufschrie, als er die bekannte Stimme so dicht hinter sich gehört hatte. Mit klopfendem Herzen hielt sich der Panda an die Brust. „Meine Güte! Dich so dicht anzuschleichen. Ich hätte einen Herzinfarkt kriegen können.“

Shen verengte gefährlich mit Argwohn die Augen.

„Hattest du einen Grund beunruhigt zu sein?“, fragte er misstrauisch, dass man meinen könnte es stünde ein entflohener Häftling vor ihm.

„Wieso?“ Po wusste nicht was er von diesem eisigen Willkommen halten sollte, weshalb Yin-Yu versuchte die Lage zu entspannen.

„Was er damit sagen möchte, ist, dass er sich schon gefragt hat, ob du überhaupt kommen würdest.“

Der Panda lächelte verschmitzt. „Aber weshalb denn? Zu so einem Anlass würde ich sogar sämtliche Kriege ausfallen lassen. Sowas erlebt man doch nur einmal im Leben.“

Er kicherte heiser und wich ein kleinwenig vom weißen Lord weg, der ihm immer noch kalt beobachtete. Schließlich legte Po die Handflächen aneinander und blickte Yin-Yu erwartungsvoll an.

„Tja, also… der Grund weshalb wir hier sind… oder ich hier bin… also… darf ich mal schauen?“

„Oh, natürlich.“ Sie stand auf und schob ein paar Decken beiseite.

Ehrfürchtig beschaute sich der Panda die vier Eier in den nestförmigen Decken. „Wow, also, das ist echt… Sie sind wunderschön. Hört man denn schon was da drinnen?“

Die Pfauenhenne lächelte „Ab und zu treten sie.“

„Oh, kann man da überhaupt dann noch schlafen?“ Er kicherte heiter, verstummte aber sofort wieder, als Shen erneut keine Miene verzog. Dann beugte er sich etwas nach vorne, um vielleicht doch etwas aus den Eiern zu hören, merkte aber auch wie Shen gleichzeitig näher an ihn heranrückte.

„Äh… haaallloooooo?“, raunte der Panda zaghaft. Doch dann fiel ihm was anderes auf, als er eine schwarze chinesische Markierung auf einem der Eier bemerkte.

„Was ist das denn hier?“

„Die Eier wurden durchnummeriert“, klärte Xia ihm auf. „Mum wollte unbedingt festhalten, wer zuerst wann auf die Welt gekommen ist.“

„Obwohl es doch eher darauf ankommt, wer zuerst schlüpft“, fügte Sheng hinzu.

Stichelnd schielte Xia zu ihm rüber. „Das musst ausgerechnet du sagen. Du bist nur eine Minute vor mir geboren.“

„Ach so, da wäre noch was“, ging Po schnell dazwischen und öffnete geschwind seinen Rucksack. „Ich hab euch noch was mitgebracht…“

Der Panda erstarrte sofort, als ein Federmesser vor sein Gesicht gehalten wurde, was der weiße Pfau in einer Blitzgeschwindigkeit aus dem Flügel gezogen hatte. Alle starrten Shen erschrocken an. Der Pfau entspannte sich erst wieder, als Po langsam eine Tee-Schachtel aus dem Rucksack hervorholte.

„Nur ein paar Geschenke“, murmelte Po kleinlaut. „Von meinem Dad.“

Der weiße Lord verengte nur noch einmal ganz kurz die Pupillen, dann steckte er das Messer wieder ein.

„Ich denke, wir sollten jetzt essen gehen“, schlug Yin-Yu hastig vor.

„Oh ja, ich hab einen Bärenhunger“, stimmte Po begeistert mit ein. „Einen richtigen Panda-Hunger. Nein, einen großen Kung-Fu-Hunger.“

„Fein, dann gehen wir“, meinte Xia und schob den Panda zur Tür.

Auch Yin-Yu verließ ihren Liegeplatz und schob ein paar Decken über das Gelege.

„Darfst du sie denn alleine lassen?“, fragte Po, als sie durch die Tür waren.

„Ab und zu kann ich schon aufstehen“, meinte die werdende Mutter. „Immer im Bett essen ist auch nicht immer ein Vergnügen.“

„Oh, ja, verständlich.“

Gemeinsam verließen sie das Zimmer. Shen folgte ihnen als Letzter.
 

Im Schlafzimmer wurde es still, bis auf eine Bewegung in einer verborgenen Ecke. Eine kleine, dunkle Gestalt schob etwas die Vorhänge beiseite. Ihr Blick war auf das Gelege im Bett fixiert, wagte aber nicht ihr Versteck zu verlassen.

Noch ist es nicht soweit. Die Wachen sind noch zu aufmerksam. Aber heute Nacht soll es passieren.
 

„Na dann wird sich ja hier so einiges ändern, oder?“ Der Panda drehte sich lächelnd zu Shen um, doch dieser hob nur den Schnabel hoch und schritt an ihm vorbei. Verwundert sah Po ihm nach. „Ein wenig… steif heute, oder?“

„Er ist nur etwas angespannt“, beruhigte ihn Yin-Yu.

„Oh ja, sind ja schließlich seine ersten Kinder… also… Geburt meine ich.“

Die Pfauenhenne seufzte etwas wehmütig. „Ja, allerdings.“

Po bemerkte einen leichten traurigen Ausdruck auf ihrem Gesicht und versuchte etwas anderes zu fragen. „Und? Wie hat er reagiert?“

Po bemerkte nicht, wie er aufgeregt die Handflächen aneinanderrieb.

Yin-Yu hielt an, legte die Flügel zusammen und wich seinem Blick aus. „Nun… es war… er war…“
 

Ein paar Wochen vorher…
 

Mit einem nervösen Lächeln unterbrach sie das Streicheln auf seinen Flügeln. „Ich… ich bin schwanger.“

Ihr Griff um seine Flügel wurde fester. Doch dann erschrak sie, als Shen sich von ihr zurückzog, nahm aber sofort wieder ihre Flügel in seine.

Unsicher sah die Pfauenhenne ihn an. „Freust du dich nicht?“

Also ob der Pfau gerade aus einem Black-Out erwacht wäre, so klang auch jetzt seine Stimme ziemlich orientierungslos. „Doch, doch… es ist nur…“ Er schüttelte heftig den Kopf. „Ich freu mich! Ich freu mich wirklich!“

Er lächelte, doch seine Augen konnten nicht lügen. Yin-Yu schien das genau zu erkennen. Doch noch bevor sie ihn darauf ansprechen konnte, sprang Shen plötzlich vom Bett. Anschließend zog er sie ebenfalls von dort runter und hob sie hoch.

„Oh, halt, halt!“, rief sie. „Wir müssen jetzt ganz vorsichtig sein.“

„Vorsichtig?“ Er ließ sie wieder runter. „Oh ja. Natürlich.“

Kaum hatte sie wieder festen Boden unter den Füßen, sahen sie sich kurz schweigend an. Es fiel ihr schwer seinen Blick zu definieren. Es war eine Mischung aus Ernst, leichter Freude, aber auch Verunsicherung und… Sie konnte es nicht genau beschreiben. Angst? Dabei konnte sie sich nicht darüber beklagen. Als sie Xiang das erste Mal davon berichtet hatte, dass sie schwanger war, hatte dieser es nur mit einem schlichten, neutralen „Gut“ abgetan. Von Emotionen und dergleichen war da keine Spur gewesen. Er war kalt wie ein Eisblock geblieben. Auch nach der Eiablage.

„Schatz?“ Shens Stimme holte sie wieder aus ihren düsteren Gedanken zurück. „Ist alles in Ordnung?“

Behutsam strich der weiße Lord ihr übers Gesicht. Hastig umfasste sie seinen streichenden Flügel.

„Doch, es ist alles in Ordnung. Und du bist nicht enttäuscht?“

„Weshalb sollte ich?“

„Na ja, du hast dir so viel Mühe gegeben, den Garten zu gestalten und zu bauen. Während ich nicht viel…“

Er unterbrach sie, indem er seine Fingerfedern auf ihren Schnabel legte.

„Es ist viel mehr als das, was ich erhofft hatte.“

Offensichtlich wollte er nicht mehr weiter darüber drumherum reden und schloss sie in seine Schwingen.

„Nein“, fuhr er sanft fort. „Ich werde dich und deine Kinder immer beschützen.“

Yin-Yu wusste nicht, ob sie darauf etwas erwidern sollte. Doch Shen ließ ihr keine Gelegenheit darüber nachzudenken, sondern begann sie sanft am Rücken, dann über den Bauch zu streicheln.
 

„Äh, alles in Ordnung?“

Yin-Yu blinzelte irritiert. „Was? Oh. Oh ja. Er hat es gut aufgenommen. Er freut sich.“

Po sah sie noch einen kurzen Moment unsicher an. Doch dann lächelte er. „Dann ist es ja gut.“
 

Inzwischen hatte sich die Sonne gesenkt. Bald würde sie unter gehen. Die Wahrsagerin hatte sich auf der Terrasse des Palastes zurückgezogen und beobachtete schweigend den Sonnenuntergang.

„Großtante?“, rief ihr Großneffe Ling ihr zu, der gerade zu ihr rausgerannt kam. „Die anderen wollen zu Abendessen. Möchtest du nicht mit uns essen?“

Doch die Ziege wandte den Blick nicht von der sterbenden Sonne ab. „Ling. Ich fühle Schmerzen.“

Ihr Großneffe sah sie geschockt an. „Fühlst du dich nicht wohl? Möchtest du dich hinlegen?“

In diesem Moment senkte die Ältere den Blick und auch ihr Körper sank ein wenig zusammen. „Ich fühle Schmerzen in diesem Haus.“

Unsicher sah das kleine Schaf auf den Palast, konnte sich aber nicht erklären, weshalb sich seine Großtante so aufregte. Alles sah so aus wie immer.



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