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Der letzte Sieg

Böse Vorahnung
von

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3. Ein besonderes Geschenk

Etwas nervös strich sich der weiße Lord die Federn am Hals und Kopf glatt. Er stand in einem der Palastkorridore, wo jede Menge Spiegel die Wände zierten.

Es war früh in der Nacht. Nachdem Lord Shen und Lady Yin-Yu ihr gemeinsames Dinner beendet hatten, verbrachten sie ihre Zeit damit das angekündigte Feuerwerk zu bewundern. Nach den letzten Feierlichkeiten zogen sie sich in ihr Schlafzimmer zurück. Doch noch bevor Yin-Yu ein Wort sagen konnte, äußerte Shen noch einen kleinen Spaziergang machen zu wollen und verließ eilig wieder das Zimmer.

Der weiße Lord seufzte. Er war nicht so stolz auf seine Farbe wie sein Vater es tat. Aber wem kümmerte es? Er war halt was ganz Besonderes, wie es seine Mutter manchmal ausgedrückt hatte.

Er nahm einen tiefen Atemzug und betrachtete sich erneut im Spiegel. „Okay“, sagte er zu sich selbst und legte die Fingerspitzen seiner Flügel aneinander. „Was immer sie auch von dir verlangt, sei du selbst, sei du selbst. Du machst das nicht zum ersten Mal.“

Natürlich hatten sie in letzter Zeit die Nächte oft miteinander mit Bett verbracht, aber was für eine Art besonderes Geschenk wollte sie ihm heute geben? Er konnte sich das gar nicht erklären. Was erwartete sie von ihm?

„Dad?“

Shen wirbelte herum. Xia war wie aus dem Nichts aufgetaucht und schien ihren Vater schon eine ganze Weile zu beobachten.

„Was machst du da?“, fuhr sie mit ihrer Frage fort.

„Äh… gar nichts. Ich…“ Er schüttelte schnell den Kopf. „Was machst du eigentlich hier? Wieso bist du noch nicht im Bett?“

„Dad, ich bin über 18. Ich muss nicht mehr früh ins Bett.“

„Wie auch immer. Deine Mutter und ich möchten gerne unsere Ruhe haben.“

Xia verdrehte die Augen. „Ja, ja. Hab schon verstanden. Ich muss ins Zimmer verschwinden, damit du und Mutter eure Erwachsenenspiele spielen könnt.“

Shen errötete extrem unter seinen Federn. Aber dann schüttelte er den Kopf. „Geh in dein Zimmer!“

Mit einem spöttischen Lächeln wandte Xia sich ab. „Natürlich, wie immer. Ich wünsche euch einen schönen Hochzeitstag.“

Sie lachte, als ihr Vater den Schnabel dabei verzog. Doch die junge Frau wollte ihn nicht wütend machen und lief schnell davon.

Shen sah ihr verdattert nach. Dann schnaubte er. „Kinder.“
 

Langsam näherte sich Shen Yin-Yus und seinem Privatraum. Er nahm vorher noch einen tiefen Atemzug, bevor er die Tür öffnete. Die Pfauenhenne saß vor einem Spiegel auf einem Stuhl und kämmte ihre Federn.

Mit einem sanften Lächeln schloss der Pfau die Tür hinter sich und ging auf sie zu. Sie sah ihn im Spiegel, weshalb sie sich nicht umdrehte. Ihre Haltung versteifte sich, als er seine Flügel von hinten um sie legte und ihren Hals küsste.

„Du bist schön genug“, gurrte er und streichelte über ihren Körper.

Sie schloss genießerisch die Augen und schmiegte sich ihm entgegen. Dann stand sie auf und nahm seine Flügel. „Komm, ich muss dir was sagen.“

Sagen? Shen wusste nicht was er davon halten sollte und grübelte was sie wohl damit meinte. War das vielleicht ein neues Codewort für eine besondere Sache?

Als sie ihn rüber ans Bett führte, schien sich seine Vermutung zu bestätigen, weshalb er sich nicht sträubte. Kaum waren sie am Bett, setzte sie sich auf die eine Seite, während Shen vor ihr gegenüber Platz nahm. Yin-Yu schien etwas unruhig zu sein, was Shen zunächst verwunderte. Sie war doch sonst nie so schüchtern, wenn sie ihre besonderen Momente miteinander hatten. Im Gegenteil. Manchmal war sie sogar wilder als er.

„Nun, wir haben in letzter Zeit viele Nächte schlaflos miteinander verbracht“, begann sie zögernd. „Und es waren schöne Momente. Erinnerst du dich?“

Er lächelte. „Ja.“

Dann lehnte er sich nach vorne und drücket sie sanft aufs Bett, sodass sie auf dem Rücken lag und er über sie. Er küsste sie zuerst auf den Schnabel dann weiter runter zu ihrem Hals. Ein Schnurren entkam ihr und der weiße Lord meinte sicher zu sein, ihr besonderes Geschenk erraten zu haben.

Doch im nächsten Moment begann sie ihn von sich weg zu drücken. „Shen?“

„Jaaaa?“ Er konnte nicht aufhören sie zu küssen.

„Shen, ich muss dir was sagen…“

„Jaaa.“

„Nein, nein.“ Sie hob ihre Flügel und schob ihn weg. „Ich muss dir was sagen.“

Zutiefst überrascht sah Shen auf sie herunter. „Mir was sagen? Kann das nicht warten?“

Er war kurz davor sich wieder zu ihr runter zu beugen, doch sie hielt ihn oben.

„Nein, es ist wichtig.“

Etwas enttäuscht kletterte er von ihr runter und rückte seine Robe zurecht.

„Na gut, was möchtest du mir sagen?“

Seine Verwirrung steigerte sich, als sie seine Flügel in ihre nahm und sanft ihre Fingerfedern an ihnen rieb. Dabei sah sie ihn so warm an, dass es ihm schon beinahe unheimlich war.

„Shen?“

„Ja?“

„Schatz.“

So langsam wurde Shen misstrauisch. „Was ist?“

Mit einem nervösen Lächeln unterbrach sie das Streicheln auf seinen Flügeln. „Ich… ich bin schwanger.“



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