Feuer und Flamme von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer) ================================================================================ Kapitel 26: Und bist du nicht willig... --------------------------------------- Das schmale Tal trocknete offensichtlich sehr rasch. Weder der Sand des Bodens noch die Wände zeigten mehr eine Spur der Schlamm- und Wasserlawine, die noch vor wenigen Minuten hier durch gerauscht war. Allerdings war nun auch den drei Wanderern bewusst, woher die Linien an den Wänden stammten, die Steine auf dem Boden. Bei manch größeren schien es sogar als wären sie verschoben worden, wenn man die Spuren so richtig betrachtete. „Ich hätte gern gesehen, wie Katerchen hier gebadet wird,“ murmelte Inu Yasha mehr zu sich selbst. Zu seiner Überraschung hatte der alte Schmied es gehört. „Das glaube ich weniger. Ich meine ja, dass der Elementmagie kann, zumindest ein bisschen. Sonst wäre er doch hier nie alleine durch gekommen. Und er scheint allein zu sein.“ „Aha. Elementmagie. Kannst du das auch, Sesshoumaru?“ Der gab lieber keine Antwort. Elementmagie galt als eine sehr schwierige Form der Magie, die man jahrhundertelang üben musste. Natürlich kannte er einiges, aber von „Beherrschen“ war er weit entfernt. Aber das zuzugeben, noch dazu vor diesem Publikum, verletzte doch seinen Stolz. Er hatte sich mehr dem Schwert als der Magie gewidmet, sicher, dass er ein Krieger sein würde. Dennoch konnte er Seelen aus dem Jenseits holen, andere Sachen – aber schon bei dem Feuer hatte er nicht das Gefühl gehabt die Flammen zu beherrschen. Sollte der Kater ihm da tatsächlich etwas voraus haben? Unwahrscheinlich. Andererseits – der ging hier allein durch und anscheinend in gewissem Tempo, also musste er etwas können. Gut. Dafür hatte er selbst einen senilen Schmied und einen vorlauten Halbdämon im Schlepptau, was natürlich lästig war. Also nein, übersetzte Inu Yasha das Schweigen des Halbbruders. Mann, wieso redete der nur immer so wenig? Jaken schien das ja deuten zu können, nun gut, er seit einiger Zeit auch, zumal auf diesem gemeinsamen Weg hier. Aber ein bisschen mehr reden wäre doch ganz nett. Wobei, das gab der Halbdämon zu, es schon etwas anderes war ob man zu zweit herumlief oder Toutousai dabei hatte, der solche Dinge unter Garantie allen seinen Bekannten, angefangen bei Myouga, weiter erzählen würde.   Sesshoumaru erkannte vor sich erneut ein Portal mit offenen Flügeln, hinter dem es heller wurde. Dort endete also die Talenge und wartete das nächste Hindernis. Nun gut. Shinishin war hier durch gekommen, also würde er nicht versagen.   Hinter dem Tor wartete eine kleine Überraschung. Weißer Sand bedeckte den Boden auf ungefähr zwanzig Schritte, dann gab es erneut ein Portal, verschlossen. Rechts und links endete der Sand in eben dem unbestimmten Nichts, was auch den so genannten Himmel der Schlucht gebildet hatte. Inu Yasha blickte sich um. „Na, alter Schwertbieger, geht´s noch?“ „Muss ja wohl,“ murrte Toutousai, der sich wirklich fragte, warum dieser unverständige Junghund seinen Namen nicht aussprechen wollte. „Wenn ihr die Türen wieder aufmacht, kommen wir auch weiter.“ Er bemerkte durchaus, dass sich der Kopf des Hundedämons langsam zu ihm drehte und ergänzte hastig: „Wie ich schon beim ersten Tor erwähnte – das ist mir zu schwer. Jedenfalls ist da kein Feuer.“ „Damit es nicht langweilig wird, oder? Was dann?“ „Ja, woher soll ich das denn wissen, du … Inu Yasha.“ Nein, noch einmal brauchte er nicht die Zwei vor sich stehen haben, die Klauen an den Schwertern. „Vermutlich ein anderes Element.“ „Na, dann gucken wir mal nach.“ Der Halbdämon hatte gesehen, dass Sesshoumaru bereits vor einem Türflügel stand und machte einen Satz auf die andere Seite. „Komm schon, Schmiedeopa!“   Das Tor war kühl, Metall, also hatte Toutousai wohl recht und dahinter lag nicht erneut so eine feurige Glut. Dahinter zeigte sich ein fast kreisrunder Talkessel, sicher gut tausend Schritte im Durchmesser – und der nächste Ausgang. Die Felswände waren steil und ohne jeden Halt, darüber dehnte sich rot schimmernd das bereits vertraute Nichts. Der Boden des Talkessels wurde von ebensolchem schneeweißen Sand gebildet wie in dem Zwischenraum. Die Halbbrüder ließen die Türflügel los und sprangen nebeneinander, wenngleich wohlweislich auseinander, in den Talkessel, sicher, dass hier eine Falle lauerte. Toutousai blieb aus gutem Grund hinter den zwei Idioten stehen. „Hier ist nichts,“ meinte Inu Yasha, sich unwillkürlich suchend drehend, die Hand an Tessaiga. „Doch. Ja, so ein Mist. Ich kann Tessaiga nicht ziehen. Da liegt ein Bann drauf! - Was ist mit Bakusaiga?“ Da er sah, dass der Hundedämon die Klaue sinken ließ, kommentierte er: „Toll. Entwaffnet. Und was jetzt? Da scheint der Ausgang zu sein, aber so ganz ohne Unterhaltung kommen wir hier doch bestimmt nicht durch.“   Als ob ihn jemand gehört hätte, schlug die Falle zu. Scheinbar aus dem Nichts entstanden Kugeln, drei an der Zahl, und hüllten jeden von ihnen ein. „So ein Blödsinn!“ Inu Yasha schrie es, aber merkte am Hall, dass wohl durch diese Kugel kein Laut drang. Immerhin war sie durchsichtig und er konnte Toutousai neben sich ebenso vergeblich gegen die Wand des Gefängnisses drücken stehen, wie Sesshoumarus wirkungslosen Klauenangriff. Kein Wunder, dass das hier nur so ein kleiner Talkessel war. Offenbar bestand das Hindernis in diesen Kugeln, die einen festhielten. Und die Klingen waren auch nutzlos! Was jetzt nur? Sie konnten sich ja nicht einmal verständigen, miteinander besprechen. Nun gut. Eine Besprechung mit dem stoischen Herrn Halbbruder oder diesem vertrottelten Schmied … nun ja. Eben. Irgendwie erinnerten ihn diese Kugeln an etwas – Seifenblasen, genau. Das war im Bad in Kagomes Zeit lustig gewesen, wenngleich der Geruch natürlich seiner armen Nase ziemlich zugesetzt hatte. Nur – Seifenblasen waren deutlich einfacher zu zerstören als diese Kugeln hier. Ob er auch einmal einen Klauenhieb versuchen sollte? Irgendwo musste es doch eine Lösung geben.   Ohne, dass es der Halbdämon wusste, war der große Bruder der gleichen Meinung. Leider entpuppten sich Klauenangriffe, selbst in der giftigsten Variante, als vollkommen nutzlos. Diese Kugeln waren praktisch unzerstörbar. Aber es musste eine Lösung geben, irgendwie musste er es zu dem anderen Tor schaffen. Womöglich verschwanden diese Dinger dann ebenso, wie sie erschienen waren. Nur, wie kam man dahin? Oder, was hatte dieser Toutousai von sich gegeben? Elementmagie? Luft, womöglich? Das konnte er nicht. Leider. Aber er war hier in seiner Menschenform. In seiner wahren Gestalt war er nicht nur deutlich größer, sondern seine magischen Kräfte wuchsen ebenso. War das eine Möglichkeit? Im schlimmsten Fall funktionierte es nicht und er klemmte sich in der Kugel ein, aber dann musste er eben wieder die Menschengestalt annehmen, wenn die Hülle nicht mitwuchs. Flüchtig überlegte Sesshoumaru noch ob er sich lächerlich mache, aber dann ließ er seine Energie aufflammen.   Ach herrje, dachte der alte Meisterschmied. Der ist sauer und verwandelt sich. Das geht doch nie gut. Aber ihm kamen auch keine Ideen, wie er selbst und die Idiotenbrüder hier wieder herauskommen würden. Natürlich lebendig. Wen man hier drin erstickte, verhungerte oder so, kam man gewiss auch in die Zwischenwelt, nur eben als Seele. Oh, was machte der denn jetzt?   Inu Yasha hatte durchaus mitbekommen, dass sein Halbbruder seine wahre Form annahm. Jetzt konnte er nicht anders als trotz der unangenehmen Lage schlicht loszulachen. Das sah auch einfach zu niedlich aus. Irgendwie war es dem gigantischen Hund gelungen die Kugel zu beschädigen, und vier große, weiße Pfoten standen im Sand. An einer Stelle der Blase ragte ein Kopf mit scharfen Zähnen und roten Augen heraus, der Rest des Hundes samt Schwanz steckte allerdings in der durchsichtigen Kugel. Oh, er hätte besser nicht gelacht, erkannte er, als er den Blick des Riesenhundes auf sich entdeckte. Wenn Blicke töten könnten, würde er vermutlich als Sieb umfallen.   Dieses Gelächter würde er ihm heimzahlen, schwor sich Sesshoumaru. Irgendwie. Toutousai blickte zwanghaft auf den Sandboden, was sicherlich dessen Gesundheit zuträglicher war als das kindische Verhalten dieses Narren von Halbdämonen! Immerhin stand er und konnte sich nun auf das Tor zubewegen. Hm. Es dürfte allerdings kaum genügen, wenn er allein dort ankam. Nun gut. Dann mussten die beiden eben mit. Er machte die Schritte zu Toutousai und gab dessen Kugel einen Stoß mit der Vorderpfote. Die rollte in Richtung Tor. Der Hundedämon ignorierte das mutmaßliche Jammern des Alten, das man nicht hören konnte, aber offenbar wurde dem schwindelig. Achtlos machte er noch einen Schritt, noch einen Stoß, ehe er sich umdrehte. So, der Schmied war am Tor. Und jetzt – ah, die Pest von kleinem Bruder ahnte etwas! Offenbar wollte der ihn bedrohen oder so, zum Glück musste er sich nicht das anhören. Aber wo Toutousai gerollt war …   Inu Yasha wollte sicher nicht so durch die Gegend gekugelt werden, wie er es eben bei dem Meisterschmied gesehen hatte, aber ihm war klar, dass Sesshoumaru ihn nicht hörte – und das auch überhört hätte. Er sah, wie eine große Vorderpfote gehoben wurde, und richtete sich schon mal drauf ein gleich durch den Talkessel zu kullern. Und das, wo ihm immer noch sein Kopfweh nicht verlassen hatte! Dann allerdings schrie er unwillkürlich auf.   Sesshoumaru betrachtete die zum Tor fliegende Kugel mit gewissem Interesse. Es machte unerwartet Spaß mit Inu Yasha Ball zu spielen, vor allem, da der der Ball war. Oh, der Flug hatte dem nicht ganz so gefallen? Dem Gesichtsausdruck nach und den Lippenbewegungen, schrie der gerade Zeter und Mordio, ließ das dann jedoch sein. Toutousai raffte sich soeben zum Sitzen auf. So befanden sie sich nun alle drei vor dem Tor. Wie sollte man das nun öffnen? Er hatte Pfoten, keine Hand, aber wenn er sich zurück verwandelte, würde sich, da war er sicher, die Kugel wieder vollständig um ihn schließen. Schon so benötigte er eine Menge Energie und magische Macht um den Zustand aufrecht zu erhalten, beides war in Menschenform weniger ausgeprägt. Der Halbdämon sollte sich nicht so haben. Ohne ihn wäre der doch hier nie weiter gekommen.   Inu Yasha hatte in der Tat seine wutentbrannte Zornesrede eingestellt, zum Einen, weil ihm bewusst wurde, dass dieser Riesenhundeidiot seine ganzen phantasievollen Bezeichnungen nicht hören konnte, zum Anderen, weil der Hall in dieser dämlichen Kugel sein Kopfweh verstärkte. Überdies war ihm von dem Flug noch etwas schwindelig, aber er brauchte nur neben sich zu blicken, um zu wissen, dass es dem Schmied ähnlich erging. So ein dummer Hund! Was machte der denn jetzt?   Der Hundedämon legte mit gewissem Widerwillen die Schnauze an einen Griff des Torflügels, umso mehr, als er den vagen Geruch nach dem Kater wahrnehmen konnte. Widerlich, geradezu. Aber wohl nötig, sollten diese Kugeln endlich verschwinden und sie weiterkommen. So zerrte er den Torflügel auf – und bemerkte, dass er richtig geraten hatte. Mit einem leisen „Plopp“ verschwand jedenfalls das Gefängnis um ihn. Er schielte beiseite. Ja, Inu Yasha dachte einmal mit und kam heran um ihm das Tor abzunehmen, so dass er sich zurück verwandeln konnte. Allerdings blitzte der Jüngere ihn an. „Das war wohl die Rache für mein Lachen, oder?“ Nun, wenn er es schon wusste… Jedenfalls verdiente das keine Antwort. Sesshoumaru verwandelte sich zurück und öffnete den zweiten Torflügel. Wieder so ein kleiner Zwischenraum. Dahinter wartete jedenfalls das nächste Portal. Hoffentlich das letzte. Es wurde Zeit diesen Kater einzuholen.   Shinishin hatte sich unterdessen wieder auf den Weg gemacht, als er feststellen musste, dass hier wohl einst überaus mächtige Bannkreise gelegen hatten, die sicher das Höllenschwert einsperren sollten, aber das eben nicht hier war. Nun gut. Es war einmal schon gestohlen worden und nur ein Narr würde es an derselben Stelle verbergen. Er hatte einige Zeit damit verschwendet die Spuren der Magie zu überprüfen, da er vermutete, dass ähnliche Zauber auch jetzt um So´unga liegen würden. Ganz offensichtlich sollte das Schwert keinem mächtigen Dämonenfürsten in die Pfoten fallen. Einige Seelen hatte er gesehen, die sich wohl neugierig dem Lebenden genähert hatten, sich jedoch nicht herangewagt hatten. Konnten sie etwa das Bruchstück in seinem eigenen Schwert fühlen? Wollten sie ihn als Herrn anerkennen? Und, wohin ging es nun? Anscheinend befand sich das Höllenschwert nun in der eigentlichen Hölle, nicht hier in dieser Welt, denn das Rucken der Klinge wies auf eine felsige Landschaft, ja, eine Bergkette, am Horizont. Dahinter wurde es vollkommen schwarz. Nun, bis er dort war, würde einige Zeit vergehen, aber die hatte er ja. Und dann wäre er bald der Herr dieser Welt. Dann die Welt der Lebenden … Er wäre der mächtigste Dämon, den es je gegeben hatte. Sein Plan war perfekt, er war perfekt. Nun ja, bis auf seinen armen Schwanz, aber da wuchsen die Haare schon wieder zu einem leichten Flaum. In absehbarer Zeit würde er wieder Eleganz und Macht ausstrahlen. Solange musste er eben in der Menschenform herumwandern.   Ein Stück entfernt atmete ein schwarz gekleideter Todesgott tief durch. Seine Flügel legte er wieder ordentlicher zusammen, ehe er sich an die weißhaarige Seele wandte, die neben ihm stand. „Er sucht So´unga.“ „Was für ein erbärmlicher Narr. - Wo sind meine Söhne? Und Toutousai?“ „Ich darf Euch daran erinnern, werter Taishou, dass Ihr das einzige Lebewesen wart und noch immer seid, dass alle drei Schwerter aller drei Welten gleichzeitig trug und ihnen nicht unterlag. Der Kater wird bereits von dem Stück, das er Eurem Vater stahl, verführt. Wie viel mehr würde So´unga ihn beherrschen. Leider lebt er noch und er kann nur von Lebenden aufgehalten werden. Nun, die Drei haben bereits die meiste Strecke im Pass der Elemente hinter sich. Gerade haben sie die Kugelprobe bestanden. Euer Ältester versteht etwas von Magie und kann sie einsetzen. Das ist die ärgste Prüfung für Seelen, denn sie bleiben dort gefangen und müssen wieder zurück, woher sie kamen, hierher oder in die Hölle. Vor Euren Söhnen liegt nun die tödlichste Probe für Lebende. Metall.“ „Kämpfen können sie, das sahen wir im Kampf gegen So´unga.“ „Ich verrate Euch sicher kein Geheimnis: sie haben schon recht ordentlich für Zuwachs hier gesorgt. Aber nur Kampf wird nicht genügen. Es wird auch Mut und Geschick erfordern, ebenso wie Zusammenarbeit.“ „Sie können zusammenarbeiten,“ erklärte der verstorbene Inu no Taishou, dachte jedoch gleichzeitig etwas besorgt daran, wie lange seine Jungs gebraucht hatten um festzustellen, dass allein vorzugehen nichts gegen So´unga brachte. Er konnte nur hoffen, dass sie daraus gelernt hatten. Der Todesgott zuckte ein wenig die Schultern. „Sie haben auch gemeinsam diesen Shinishin lebendig hergesandt. Ich glaube, das wird noch ein Nachspiel haben.“ Das klang nach Ärger. „Darf ich mit ihnen reden?“ „Ihr sollt sogar. Toutousai hat die brennende Karte, auf der man sehen kann, wohin der Kater sich wendet. Es ist allerdings davon auszugehen, dass ihn sein Bruchstück zielsicher zu dem dunklen Abgrund führt, in die Tiefen der Hölle, wo So´unga liegt.“ „Unter den bekannten Bankreisen. Auch Saya?“ „Der Schwertgeist? Ja.“ „Wäre das Schwert nicht bei seiner Herrin besser aufgehoben?“ „Ja, nur leider ahnte niemand, als Eure Söhne es hierher zurück schickten, dass eine solche Lage eintreten wird. Die Bannkreise können nicht aufgehoben werden, außer …“ „Das ist mir bewusst, Shinigami. Und ich habe wahrlich wenig Ahnung von Magie, eher vom Kampf.“ „Ich soll Euch zu der Stelle begleiten, an der einst das Höllenschwert lag, dort drüben, wo der Kater stand.“ „Zu schade, dass ich ihn nicht töten kann.“ „Ihr wollt Euren Söhnen Ärger ersparen?“ Der Todesgott klang kaum überrascht. „Aber Euch ist bewusst, dass das unmöglich ist. Ihr seid tot.“ „Aber ich kann ihnen sagen, wie die Bannkreise aufgebaut sind. Und wie sie den Kater umbringen können.“ Der Taishou klang grimmig, als er dem Todesgott folgte. Mit etwas Pech würde er seine Söhne nur tot wiedersehen, dann allerdings hier für länger, zumindest Sesshoumaru. „Sag, wohin gelangt eigentlich Inu Yasha, wenn er stirbt? In diese Welt der toten Dämonen oder zu den Menschen.“ Er hatte immerhin gehört, dass Izayois Seele gereinigt und wieder geboren sei. Als derjenige, nach dessen Plänen So´unga wieder hier gelandet war, hatte er doch einen gewissen Ruf erlangt. Seine Jungs allerdings auch. Schade, dass ihnen jetzt dieser Fehler unterlaufen war. Aber sie waren eben noch recht jung. „Soweit ich weiß liegt es bei Mischlingen immer daran, für welche Seite sie sich im Leben entschieden haben.“ „Er hat eine menschliche Frau.“ „Und er zieht mit seinem Halbbruder durch die Lande, ja. Ich kann es Euch nicht sagen. Soll ich Euch Eure Ratschläge für die Zwei nochmals wiederholen?“ „Nein. Ich habe dir zugehört. Und ich werde hier so oder so auf sie warten.“ Der verstorbene Herr der Hunde sah, dass sich der Todesgott abwenden wollte, da dessen Auftrag erledigt war. „Eine Frage noch, Shinigami. Wenn sie gegen Metall nicht bestehen – wie sterben sie?“ „Schreiend.“ Der Bote verschwand lieber.   „Wartet!“ keuchte Toutousai, der mehr zufällig einen Blick auf die Karte geworfen hatte. Die Hundebrüder, die gerade zu dem nächsten Tor getreten waren um es zu öffnen, wandten sich tatsächlich um. „Hier, ein neuer Text.“ Der alte Meisterschmied wedelte mit dem brennenden Papier. „Der Kater geht weiter. Aber an dem alten Platz, wo also das Höllenschwert einst versteckt war, ist nun eine neue Markierung aufgetaucht. Anscheinend werden wir, ich meine ihr erwartet, vielleicht ein Bote mit Hinweisen. Denn, wenn ich das richtig lese, heißt es Rat. - Und noch etwas. Hinter dieser Tür liegt etwas, das ich nur zu gut kenne. Das Element Metall. Ich weiß nicht, ob Krieger da sind, Metall wie in einer Schmiede …“ „Sehen wir ja gleich,“ erwiderte Inu Yasha prompt. „Katerchen ist hier durch, also kriegen wir das auch hin.“   Hinter dem Tor öffnete sich ein weiterer Talkessel, deutlich größer als der letzte. Auch hier bildete das Nichts den Abschluss nach oben, aber etwas wie eine Sonne stach heraus. Mühsam konnte man am anderen Ende des Talkessels wieder eine Schlucht erkennen. Instinktiv blinzelte Inu Yasha. Dadurch entstanden Spiele von Schatten und Licht an den Wänden und der gleißende Sand reflektierte. Nur der Sand? Ja, hier roch es nach Metall. Sesshoumaru war ebenfalls der Meinung. Keiner der Zwei wandte den Kopf, als sie ein lautes Krachen hinter sich hörten. Ihnen war bewusst, dass das Tor zugefallen war und damit der Rückweg versperrt. Aber, das war gleich. Es ging nur voran. „Ah!“ Der Schmied machte dagegen einen Satz und lief fast zwischen sie. Das lag weniger an dem Tor, als weil er erkannte, was sich hier in diesem Kessel befand. Auch die Halbbrüder hatten es gesehen und machten unwillkürlich einige Schritte vor und auseinander, die Klauen am Schwertgriff, sich die Rücken zuwendend und so gleichzeitig deckend, Toutousai zwischen sich. Eine Geste, die ihn tatsächlich etwas rührte. Im Schatten der hohen Felsen rund um den Kessel standen dicht an dicht bewaffnete Krieger, zwei bis drei Reihen hintereinander.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)