Feuer und Flamme von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer) ================================================================================ Kapitel 25: Blut ist dicker als Wasser -------------------------------------- Toutousai sah sich beunruhigt um. Er war nicht umsonst in durchaus gefährlichen Zeiten so alt geworden. Hier stimmte etwas nicht, das sagte ihm sein Überlebensinstinkt. Der schmale Pfad zwischen den steilen Felswänden wand sich hin und her, manchmal hatte er schon den voran gehenden Sesshoumaru aus den Augen verloren, aber wenigstens das Hundebaby als Orientierung behalten. Den zwei Chaoten schien es nichts auszumachen: das trübe Licht, die absolute Stille, selbst das unbestimmbare Nichts, das hier in dieser Höllenwelt den Himmel ersetzte. Sie gingen einfach weiter, als ob kein Wässerchen sie trüben könnte. Aber er war sicher, dass diese Elementprüfung mit der Erde zu tun hatte. Marschierten sie etwa schnurstracks tiefer? In die eigentliche Hölle? Nein, irgendwie blieb der Pfad eben, relativ, zumindest. Nur Sand und kleine Steinchen. Wenn sich das Tal einmal in einer Kurve zu etwas weitete, in dem man zu dritt nebeneinander hätte stehen können, fanden sich im Sand auch größere Felsbrocken, kniehoch, abgerundet, manche platt. Seine exzellenten Sinne als Schmied zeigten ihm, dass es sich wirklich nur um Felsbrocken, größer und kleiner handelte, kein Erz. Immerhin. Wieso nur machte das den Beiden nichts aus? Keiner von denen hatte die Klaue am Schwert, sie wirkten fast locker. Nein, so dumm konnten doch nicht einmal diese Hundejungen sein. Das hier war eine Falle. Und sie waren drauf und dran reinzufallen, auf was auch immer. Aber dem alten Meister war klar, dass keiner seiner Begleiter auch nur einen Pfifferling darauf geben würde, was er sagte. Dazu war die Szene zuvor, so die Hände an SEINE Meisterschwerter zu legen, doch eine deutliche Warnung gewesen. Die Zwei würden es fertig bringen ihn mit seinem Tessaiga umzubringen, mit Bakusaiga gleich dazu, und ihn dann mit Tenseiga wieder zu beleben, wenn ihnen einfiel, dass er vielleicht noch nützlich wäre. Leider war das nichts, worauf man sich verlassen sollte. Wie hatte der verehrte Herr, der immer so ruhig und gelassen war, nur zwei solche Chaoten zeugen können? Weder Izayoi noch gar die Hundedame hatten daran Anteil, da war er sicher. Das war der Vater, denn sonst wären die Zwei sich doch nicht dermaßen ähnlich, auch, wenn niemand, der am Leben bleiben wollte, das ihnen sagen sollte. Aha. Zumindest Inu Yasha warf jetzt mal einen Blick hoch. Solche Schluchten konnten gut eine Falle sein, Toutousai entsann sich, wie der Taishou einmal ein gesamtes gegnerisches Heer darin eingeschlossen hatte. Ja. Das war ein sehr einfacher Sieg gewesen, aber der Herr hatte nur gemeint, wenn man eine Schlacht beginne, sollte man auch immer wissen, wie sie endet. Nun ja. Jedenfalls hatte der verstorbene Taishou immer die Gegend auszunutzen verstanden.   Inu Yasha warf erneut einen prüfenden Blick die steilen Wände empor. An irgendetwas erinnerte ihn dieser Weg, als sei er ihn schon irgendwie mal gegangen. Oder nein, nicht diesen hier. Aber es war eine Schlucht gewesen, ähnlich schmal – und ziemlich nass. Neben dem, was ein Weg darstellen hatte sollen, war ein reißender Gebirgsbach ins Tal geschossen und hatte die gesamte schmale Schlucht und dabei auch ihn und seine Freunde, gründlich durchnässt. Er hatte dazu etwas gesagt, ja. Und dann hatte Sango gemeint, ja, was nur …. Kagome hatte ihr zugestimmt und Miroku dann auch. Was war das nur gewesen? Da waren allerdings im Gegensatz zu dieser Schlucht hier auch kleine Bäumchen an den Felswänden gewachsen, verkümmert und verkrümmt, die nassen Wände waren mit Algen und Flechten bedeckt. Davon war hier keine Spur, also deutete nichts darauf hin, dass der Bach … genau. Seine Freunde waren sich einig gewesen, dass sie möglichst schnell aus dieser Schlucht sollten, damit sie in Sicherheit wären, wenn der Bach durch Regen oder gar Unwetter weiter oben in den Bergen rasend schnell anschwoll. Hier gab es allerdings keinen Bach und, wenn er so die Witterung prüfte, eigentlich nicht einen Hauch von Wasser. Kagome hatte dann, weil sie das mal in ihrer Schule in ihrer Zeit gelernt hatte, gemeint, es gäbe auch trockene Täler in Wüsten, in denen man nicht übernachten sollte, weil eben auch da Regen plötzliche Fluten auslösen könne. Miroku hatte das aus eigenem Erleben bestätigt. Ja. Das war lange her. Aber, dieser Schwertbieger mochte senil sein, aber der hatte doch etwas vom Element Erde gemurmelt und nicht von Wasser? Nun ja, wenn sich hier die Feldwände aufeinander zubewegen würden, säßen sie aber auch herzallerliebst in der Klemme. Im wahrsten Sinn des Wortes. Denn hier gab es nur eine Person, die fliegen konnte – und, wenn er Bruderherz recht einschätzte, würde der sich kaum die Mühe machen ihn oder gar Toutousai vorher noch einzusammeln. Dennoch. Hier war etwas, das spürte er. Nun gut. Der Pass der Elemente sollte ja auch eine Todesfalle sein – für Lebende. Konnte eigentlich auch etwas eine Todesfalle für Seelen sein? Dieser Weg sollte ja für Wesen aus der Zwischenwelt versperrt sein. Hm. Fragen würde vermutlich nichts bringen. Aber mal sehen, ob sie irgendwann diesen verrückten Kater finden würden. Der musste doch irgendwann mal einen Fehler machen, das hatte sogar Naraku – und dessen Pläne waren deutlich raffinierter und besser durchdacht als die vom Shinishin. Der hätte Mine nie umgebracht, sondern mit irgendwelchen Lügen dazu gebracht ihm zu helfen, wie damals Abi und ihre Mutter und so viele andere. Er hob erneut etwas den Kopf und schnupperte. Nein, keine Feuchtigkeit, kein Wasser. Nun, er war nicht böse darum. Erstens wäre eine Flut hier riskant und zweitens – kein Wasser mehr in der Unterwelt! Sein Kopf tat immer noch weh!   „Angst, Inu Yasha?“ Der etwas spöttische Satz des vor ihm Gehenden, machte dem Halbdämonen klar, dass sein wiederholtes Wittern aufgefallen war, auch, wenn sich der Herr Halbbruder natürlich nicht mal umgedreht hatte. „Keh! Für den Fall, dass du in der Schulstunde gefehlt hast … Schluchten haben einige unschöne Eigenschaften. Tolle Fallen und auch Fluten.“ Das stimmte freilich, aber Sesshoumaru war ein wenig erstaunt, dass der Jüngere dies wusste. Denn DER hatte sicher keine Stunden in Geografie gehabt, wenn man von Izayoi absah und Myouga in irgendeiner Form für voll nahm. Wenn er allerdings dessen Leben in der Jugend richtig einschätzte, war der nur aus Erfahrung klug geworden. Korrektur. Erfahren. Klug und Vaters zweiter Sohn in einem Satz – nein. Er hatte recht, triumphierte Inu Yasha, wenngleich lautlos, schließlich tapste der alte Schmied hinter ihm. Denn der Hundedämon ging ohne Zögern oder ein Wort zu verlieren weiter. Sie wussten es. Toutousai hatte keine Ahnung, ob er begeistert sein sollte, dass sie nicht ahnungslos in eine Falle rannten oder sich die Hand vor die Stirn schlagen sollte, dass sie um die Gefahren wussten, die aber offenkundig ignorierten. Immerhin, fiel ihm jetzt auf, dass zumindest das Hundebaby immer wieder einen forschenden Blick die steilen Wände empor warf. Als ob das was helfen würde!   Der Halbdämon entdeckte weit oben eine Art Vorsprung, halbrund und ziemlich wackelig aussehend, wie er befand. Immerhin war das der Erste in dem gesamten Tal, das sie bereits entlang gelaufen waren und so beschloss er nach weiteren Ausschau zu halten. Er war sich allerdings keineswegs sicher, ob er nicht schon andere übersehen hatte. Vielleicht jedoch konnte das nützlich sein? In seinem gesamten Leben hatte das Überleben nur oft genug davon abgehangen ob er sich besser auskannte, besser die Umgebung erkennen konnte, als derjenige, der ihn fressen wollte. Klar, dass der Herr Halbbruder da keinen Gedanken dran verschwendete. Was aus einem Typen geworden war, der DEN fressen wollte … nun ja, dachte Inu Yasha. Weder dessen Mutter noch Vater, geschweige denn später der selbst hätten auch nur eine Alternative zur Unterwelt gesehen. Wehmut stieg in ihm auf. Weder er selbst, geschweige denn Mama, hatten sich großartig verteidigen können. Vater hatte ihm Tessaiga hinterlassen, ja, aber es wäre schöner gewesen, wäre der selbst da gewesen. Immerhin bewies die Klinge, dass sich Mutter nicht geirrt hatte, der mächtige Hundedämon auch sein zweites Kind hatte beschützen wollen, sichern wollen. Ob Vater da schon seinen Tod vorausgesehen hatte? Konnten das reinblütige Dämonen oder zumindest ihre Fürsten? Gleich. Sie mussten hier durch, sonst bekam dieser durchgeknallte Kater das noch durchgeknallter Höllenschwert, und, wenn er sich nicht komplett irrte, Bruderherz samt ihm den Auftrag das zu stoppen. Moment mal. Seit wann und wieso erhielten eigentlich sie beide, auch noch zusammen, den Auftrag: rettet die Welt? Soweit er wusste hatte sich keiner von ihnen um den Job beworben. Hatte da Toutousai bei seinen offenkundigen Verbindungen in die andere Welt, siehe mal eben Erz in der Spiegelwelt sammeln, etwa mehr gesagt als er gesollt hätte? Der war doch schon so auffällig unauffällig bei ihrem Kampf gegen das eigentliche So´unga sinnlos in der Gegend herumgestanden und hatte, zugegeben, Rin und Sango und Co beschützt. Nun, noch eigentlicher war das Miroku gewesen. Was also steckte hinter diesem alten Zausel? So vertrottelt konnte doch nicht einmal der sein, ihnen beiden Unannehmlichkeiten aus purem Sadismus aufzuhalsen. Und Katerchen war, So´unga freilich auch, jemand, der besser in der Hölle aufgehoben war. Hm. Da oben war wieder ein Felsvorsprung. Form ähnlich, allerdings sehr weit oben. Das musste schon ein gewaltiger Sprung werden. Sesshoumaru konnte fliegen, naja, schweben, aber den senilen Opa hatte gewiss wieder er selbst am Hals. So wandte Inu Yasha den Kopf. „He, Schmiedeopa!“ „Ja.“ Das klang nur wie ein Seufzen eines der ältesten und bekanntesten Meisterschmiedes der letzten Jahrtausende. Eigentlich wollte Toutousai wirklich nicht wissen, welchen so genannten guten Einfall das Hundebaby da wieder ausbrütete, zum Anderen wusste er nur zu gut, dass an diesen Idiotenbrüdern und ihren (R)-einfällen in diesem Pass der Elemente und auch später noch sein bescheidenes Leben hing. „Ja. Ich heiße übrigens Toutousai.“ Wieso konnte sich kaum einer dieser Hunde einen Namen merken? „Weiß ich doch, Schwertbieger. Also, wenn was kommt, das dich überrascht, packe sofort mein linkes Handgelenk so fest du kannst. Den Rest überlässt du mir, klar.“ Der arme Alte hätte einiges einwenden mögen, aber immerhin erkannte er, dass ihm da Schutz angeboten wurde. Zwar enthüllte sich ihm nicht welcher Art, aber das Hundebaby hatte zugesagt sich um ihn zu kümmern. Eine gute Nachricht nach den letzten Erfahrungen mit den Idiotenbrüdern. „Wo steckt eigentlich Katerchen?“ fragte der Halbdämon prompt im Weitergehen. Toutousai warf einen Blick auf die brennende Karte. „Er geht anscheinend zu den Ort, an dem So´unga einst versteckt worden war, ehe es in die Welt der Lebenden geschafft wurde. Moment mal - Könnte der Kater sein Stück nicht dort, also in der Welt der Lebenden, gestohlen haben?“ Jetzt blieb Sesshoumaru stehen und wandte sich überaus langsam um, Zeit genug, damit dem alten Schmied auffiel dass er damit soeben unterstellt hatte, dass Shinishin dessen Vater oder gar Großvater bestohlen hätte. So suchte er sein Heil in der Wahrheit. „Das ist sicher die Stelle, wo So´ unga einst hier unten versiegelt worden war. Und das Bruchstück führt ihn dahin, da liegt es aber ebenso sicher nicht mehr, wenn hier nicht alle schlafen. Das Bruchstück wird ihn freilich auch zu dem neuen Versteck führen, aber ich denke, hoffe doch, dass da Fallen lauern, die ihn zumindest aufhalten.“ „Uninteressant,“ befand Inu Yasha und sein großer Bruder schloss sich dieser Meinung an. Sie würden Shinishin finden und endgültig in die Hölle schicken, So´unga samt Teil dort belassen und fertig. So schritt der Hundefürst weiter, den erleichterten Stoßseufzer des letzten in der Reihe ignorierend.   Wieder so ein Vorsprung, dachte Inu Yasha. Sie waren da, aber unregelmäßig in den Abständen, in der Höhe und auch, ja, wie sollte er es nennen, in der Beschaffenheit. Das Gestein hatte zumindest unterschiedliche Färbungen. Ob das etwas besagte? War manch einem Vorsprung zu trauen und einem anderen nicht? Waren sie als Rettung gedacht, falls die Falle zuschnappte – oder war es mehr oder weniger Zufall? Wenn das Ganze hier eine Todesfalle sein sollte, wäre es doch unsinnig Rettungshäfen einzubauen, oder? Leider konnte er den Herrn Halbbruder nicht fragen. Zu zweit hätte doch eine Chance bestanden, dass der ihm Auskunft gab, aber ganz sicher nicht mit dem trotteligen Schmiedeopa im Schlepptau. Das wäre bei Myouga noch eher von Erfolg gekrönt, immerhin galt der Floh als Vaters Berater, Hm. Irgendetwas änderte sich. Die Luft. Er witterte, aber eigentlich änderte sich nichts. Doch. Der Druck. Etwas schien gegen sie zu kommen, gegen sie zu schieben. Der Boden vibrierte, aber sehr weit entfernt. Schloss sich jetzt etwa das schmale Tal über ihnen? Waren das gar keine Vorsprünge, sondern Zähne?   Tatsächlich waren sich die Gedanken der Hundebrüder nicht ganz unähnlich, Sesshoumaru dachte allerdings weniger daran, dass sie durch das Maul eines Lebewesens wanderten, als vielmehr an die eine oder andere Erzählung oder Beobachtung, als er mit seinem verehrten Vater in den Krieg gezogen war. Und ja, der war mit Sicherheit einer der raffiniertesten Heerführer gewesen, den die Dämonenwelt zu bieten hatte. Und eben dieser hatte ihm immer wieder gepredigt, dass Schluchten gut für einen waren, wenn man draußen war und das Handeln steuerte – schlecht, wenn man in der Klemme da drin saß. Leider befanden sie sich hier in der Klamm. Und dass selbst Inu Yasha an Flutwellen und Fallen dachte, bewies nur, dass Vaters Erbe in dem zumindest instinktmäßig schlummerte. Im Tiefschlaf, ergänzte er zynisch. Die Gedanken seines Halbbruders waren meist unausgegoren und unerwartet. Aber, leider, lag er manchmal richtig, wie bei diesen Baumvampiren vor einigen Tagen. Die sollte er eigentlich noch aufscheuchen und einen Kopf kürzer machen – nein, er hatte ihnen das Leben geschenkt, dazu sollte er auch stehen. Dennoch. Irgendetwas veränderte sich in diesem schmalen Tal. Kein Lufthauch, etwas anderes, etwas, da er so noch nie gespürt hatte. Druck? Aber da waren auch einige Erdbewegungen vor ihm, irgendwo, weit weg, ja. Und doch betraf es das hier. Toutousai hatte gesagt, dies sei die Prüfung, oder eher Falle, für das Element Erde. Sollte man hier verschüttet werden? Die Witterung veränderte sich auch. Statt der bislang trockenen Steine waren die Steine vor ihm nun feucht. Zu sehen war freilich in dem Geschlängel dieses Tales nichts. Feuchte Erde in einem steinernen Tal? Er blieb stehen, als die Vibration deutlicher wurde. „Schlamm!“ Unwillkürlich sagte er es laut, ehe er einen weiten Satz empor machte und in der Luft schweben blieb. Inu Yasha sollte zumindest die Chance bekommen zu reagieren.   Der Jüngere dachte im ersten Moment er höre nicht richtig. Schlamm? In einem Tal aus Stein? War der Herr Hundedämon gerade durchgedreht? Aber dann sah er, wie der fast eilig in die Luft sprang, spürte wie sich der Druck in der Luft erhöhte, und dachte nicht weiter nach, als er mit der Linken hinter sich griff und seinerseits einen weiten, hohen Satz machte – allerdings zurück, wo er den letzten Vorsprung gesehen hatte. Obwohl er theoretisch einkalkuliert hatte, dass er zusätzliches Gewicht tragen müsste, scheiterte er fast, denn der alte Schmied wehrte sich gegen das in die Luft gezogen werden – zumindest, bis er erkannte, dass etwas los war. Toutousai spürte sich schmerzhaft am rechten Handgelenk gehalten, eine Tatsache, die er kaum dadurch lindern konnte, dass er seinerseits den Unterarm des Jungen packte was war denn nur los? Es musste einfach etwas los sein, denn immerhin schwebte Sesshoumaru ziemlich hoch, sogar über ihnen, wenngleich sichtlich bemüht die unsichtbare Decke des Nichts über sich nicht zu berühren. Immerhin wusste der, dass das dann die letzte Tat wäre. Aber, was hatten denn diese Hundebengel nur bemerkt, das ihm … ach du je. Die Erde, die gesamte, enge Klamm vibrierte, ein Donnern klang auf, das rasch immer lauter wurde. Toutousai war fast versucht sich die Ohren zuzuhalten, mit nur einer freien Hand keine gute Idee. Und seinen rechten Arm aus dem festen Griff Inu Yashas zu befreien wäre auch eine recht unelegante Art von Selbstmord. Allerdings war es auch unwürdig hier so zu baumeln, neben einem steinernen Vorsprung, fast gegen den geschlagen zu werden. Aber jeder Protest erübrigte sich, als der alte Meister die förmliche Wand aus Stein, Schlamm und was auch immer entdeckte, die durch das schmale Tal gepresst wurde, gefolgt von einer schaumgekrönten Welle aus Wasser. Was auch immer sich dort unten befunden hätte, wäre mit hinfort gespült worden. Woher hatten die Jungs … gleich. Er sollte versuchen auf diesen Vorsprung zu klettern, oder eher, sich ziehen zu lassen. Bevor er jedoch dazu auch nur ein Wort verlieren konnte, spürte er, wie er nicht sonderlich sanft empor gezerrt wurde, nur, um in goldene Augen zu starren, in denen verräterisch etwas rotes verbogen lag, das ihn verdammt an den Älteren oder auch den Vater erinnerte. „Äh, gut gemacht…“ murmelte er lieber. „Keh!“ Inu Yasha klang vernichtend. „Diese Prüfung ist also die der Erde? Na, dann guck mal runter. Ich sehe da Wasser. Jede Menge davon.“ Der Meisterschmied blickte lieber nicht runter, sondern konzentrierte sich darauf den Griff um das Handgelenk des Halbdämonen nicht zu verlieren. „Naja, ich war hier noch nie.“ Das klang entschuldigend, wie er selbst bemerkte. „Ich kann nur raten.“ „Heisser Tipp – lass das.“ Aber Inu Yasha zog ihn zum stehen auf den Vorsprung, ehe er empor blickte. „He, großer Bruder…“ Ach, das war schön etwas gefunden zu haben, was den ärgerte, wogegen der sich jedoch nicht wehren konnte oder auch wollte, weil korrekt. Naja, die Anrede als Halbruder gab es einfach nicht. „Kannst du sehen ob das wieder trocken wird?“ Sesshoumaru schwieg zu der impertinenten Frage, noch dazu vor den Ohren eines der törichsten Schmiede, die er je getroffen hatte. Erde, ja? Allerdings ließ er sich sinken, da die Flut ebenso plötzlich aufhörte, wie sie erschienen war. Das Wasser floss ab, wohin auch immer, schließlich waren sie von dort gekommen und es hatte keinen Wasserfall oder ähnliches gegeben. Nur der Sand glitzerte noch feucht, ebenso die Wände des schmalen Tales. Aber diesem Angriff waren sie ...war er wohl entkommen. Er blieb kurz stehen, ehe er weiterging, als sei nichts passiert. Sein jüngerer Bruder nahm das als Bejahung seiner Frage und sprang mit dem aufkeuchenden Toutousai an der Hand ebenfalls wieder hinunter. Diesen gab er dort frei, meinte jedoch: „Es gibt fünf Elemente. Feuer und Wasser hatten wir wohl schon, bleiben also Luft, Metall und Holz. Na toll. Und das Ganze nur, damit wir in diese Zwischenwelt kommen, wo wir sowieso schon ein paar Mal waren. Ich würde mir wünschen, dass Katerchen da mal richtig in die Klemme kommt. Wo ist er denn? Schon bei diesem ursprünglichen Versteck So´ungas?“ Toutousai warf einen Blick auf die noch immer brennende Karte, die ihm als Geschenk seines Meisters ebenso wertvoll in der Unterwelt wie tröstlich mit diesen Begleitern erschien. „Äh, ich denke, ja. Hier steht etwas von altem Versteck. Aber da steht er wohl.“ „Soll er. Wir kommen.“ Der alte Schmied seufzte. Ja. Das taten sie wohl.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)