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Feuer und Flamme

Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer
von

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Wie Hund und Katz


 

D

as leise Klirren der Schwerter war selbst für deine Dämonenohren nicht zu hören, wenn sich die Klingen der beiden Dämonenfürsten berührten. Der sich direkt neben ihnen befindliche Hauptkrater brodelt4e wild und schwappte fast über – kein besonders guter Ort um allzu viel Energie in das Duell zu legen. Überdies tasteten sich Shinishin und Sesshoumaru nur ab, versuchten herauszufinden, welche Übung, welche Taktiken der Andere kannte – und wir stark er war.

Darüber hinaus fragte sich der Hundedämon, was Inu Yasha denn nur mit Mine trieb und warum der noch nicht hier, möglichst mit zwei brauchbaren Schwertern, aufgetaucht war. Hatte dieser Narr es etwa geschafft sich von den Greifen erwischen zu lassen? Eigentlich war das kaum vortellbar.s Nicht bei dem Glück, dass dieser … nun, Vaters zweiter Sohn oft genug bewiesen hatte.

Er sprang elegant rückwärts und landete auf einem Felsvorsprung, da der Kater das ebenfalls getan hatte. Und der hatte recht. Etwas hatte sich verändert. Das stete Grollen des Feuerberges hatte aufgehört. Mine, also, dachte Sesshoumaru, als er mit einem raschen Seitenblick gewahr wurde, dass die Blasen der Lava deutlich kleiner wurden, ja, der Spiegel innerhalb des Kraters sank. Also hatte Inu Yasha seine Aufgabe erst einmal so weit erfüllt und die Feuerhexe tat das ihre. Nun gut. Dann konnte er sich diesen selbstgefälligen Kater einmal ein wenig härter vornehmen.

Er machte einen weiten Sprung, Bakusaiga zum direkten Schlag erhoben. Er erwartete nicht, dass Shinishin ihn aus den Augen gelassen hatte und der Angriff durch käme. Es war nur ein weiteres Antasten der Fähigkeiten.

Er fand sich direkt Stahl auf Stahl geblockt und wich zurück.

„Nicht schlecht,“ sagte der Katzenfürst und strich mit der freien Hand über die schwarze Boa um sie wieder ordentlich auf die Schulter zu legen. „Ich vermute tatsächlich, dass man dich den Fürsten des Westens nennt. Das Duell könnte amüsant werden, einmal wirklich herausfordernd, meinst du nicht? Natürlich ist das, was du mir oder ich dir gezeigt habe, noch längst nicht alles, dazu grollt der Berg doch zu sehr. Ich habe, zugegeben, den Sinn einer Feuerhexe tatsächlich ein wenig unterschätzt. Nun gut. Im Notfall springen wir eben auf das Festland.“

Dieser Narr hatte nicht nur den Sinn von Feuerhexen unterbewertet, sondern überhaupt nicht verstanden. Dazu hatte er noch einige andere Leute unterschätzt. Nun gut. Er selbst sollte wohl ein wenig Zeit schinden, bis diese jämmerlichen alten Schmiede endlich mit Tenseiga fertig waren. Das fehlte noch, Halbbruder und Vaters beide Schwerter in einem Vulkanausbruch zu verlieren. Da bräuchte er sich im Jenseits sicher nicht vor seinem Erzeuger blicken lassen. Im günstigsten Fall verleugnete der je einen anderen als seinen Bastardsohn gehabt zu haben. Immerhin war der Kater stark und hatte eine gute Ausbildung genossen, das konnte einmal ein amüsanter Kampf werden, der ihn wirklich herausforderte. Zugegeben, zumeist kämpfte er, zumindest in seinen Augen, nicht richtig, sondern nur um den Gegner zu töten, und außer Inu Yasha gab es wahrlich wenige, die mithalten konnten. WAS hatte er da gerade gedacht?

Aber dann fand er keine Zeit mehr an anderes zu denken. Der Katzenfürst vom Festland schoss mit unerwarteter Geschwindigkeit auf ihn zu und schlug buchstäblich rechts und links in Kopfhöhe zu, griff immer direkt mit dem Stahl an und es war zugegeben eine Herausforderung diesen Wirbel abzuwehren,.

Allerdings war Sesshoumaru klar, was auch Shinishin bewusst sein musste – dieses Tempo konnte auch ein Dämonenfürst nicht lange durchhalten, gleich, wie stark er war. Nicht, wenn der eigentliche Hauptkampf noch bevor stand, nicht auf einem grollenden Vulkan, auch, wenn der sich langsam beruhigte. Gefährlich war der Untergrund immer noch.

 

Endlich sprang der Kater zurück. „Nicht schlecht.“ gab er zu. „Du bist stark und schnell. Aber jetzt … oh, mein treuer Radj.“

 

Sesshoumaru beging nicht den Anfängerfehler den Kopf zu drehen oder auch nur seine Augen von seinem Widersacher zu lassen. Er vertraute, das wurde ihm eben klar, viel zu sehr darauf, dass sich Inu Yasha um den Greifenprinzen kümmern würde. Ein direkt angenehmes Gefühl, den Halbdämon im Rücken zu wissen, das er jedoch rasch unterdrückte. Er konnte von Tenseiga, selbst über Bakusaiga nichts spüren, was leider bedeutete, dass dieser unfähige Toutousai noch nicht mit seiner, Sesshoumarus, Klinge zurande gekommen war. Das, wie das Ganze hier, würde noch für Vaters alten Freund ein Nachspiel geben.

Aber jetzt war Schluss mit der Spielerei. Mine hatte ihren Feuerberg wieder unter Kontrolle, zumindest einigermaßen, Inu Yasha sollte sich mit den Greifen auseinandersetzen – und er übernahm es mit Freude diesem großmäuligen Kater in das ewige Leben zu zeigen. Mit einer etwas ruckartigen Bewegung hob er Bakusaiga, lud mit einer Halbdrehung des Handgelenks eine gute Portion seiner Energie mit hinein, ehe er sie weg schleuderte.

 

Shinishin wurde dadurch fast ein wenig überrascht, reagierte jedoch, wie er es gegen derartige Angriffe stets tat. Er schlug mit seinem Schwert etwas wie eine Sichel in die Luft. Ein dunkles, sich rasch vergrößerndes Loch entstand, in dem die Energie seines Widersachers buchstäblich verschwand. Das schwarze Loch schloss sich wieder, als habe es nie existiert.

„Du kennst den Pfad der Dunkelheit,“ stellte Sesshoumaru schlicht fest. Nun gut, dass hatte dessen Bruder auch gekonnt. Und genutzt hatte dem das herzlich wenig.

„Du auch? Aber, ihn zu kennen genügt nicht, man muss ihn schon auch benutzen können. Ha!“ Ein weiterer Schwenk ließ einen schwarzen, sich rasch verbreiternden, Riss in der Luft entstehen, der auf den Hundedämon los jagte.

Dieser beabsichtigte keineswegs herauszufinden, wie mächtig der Kater den Weg in das Jenseits bahnen konnte und ob er selbst in der Lage war dem zu widerstehen. So machte er einen gut berechneten Überschlag in der Luft und griff erneut mit seiner Energie an. Das Problem war nur, dass er nicht Bakusaiags Zerstörungswelle einsetzen konnte. Nicht auf einem Feuerberg, nicht so. Ein rascher Schrägblick bestätigte ihm, dass der Felsvorsprung, auf dem er eben noch gestanden hatte, nicht mehr existierte. Dieser Mistkerl beherrschte den Pfad tatsächlich sehr gut. Und besaß ebenso die Macht das eine Weile durchzuhalten. Das sah nicht so ganz gut aus. Inu Yasha, wenn denn dieser Schmied einmal Tessaiga wenigstens fertig hatte, würde zwar ebenso den Weg ins Jenseits öffnen können, aber kaum damit den eines ausgewachsenen Dämonenfürsten überlaufen können. Und da waren auch noch die Greifen. Zum ersten Mal seit langem bedauerte der Hundedämon, dass er doch das Meidou dem Halbdämonen überlassen hatte. Das war jetzt ein wenig schwieriger. Nun gut. Herausfordernder.

 

Inu Yasha hatte gewittert, dass ein Vogelartiger, vermutlich ein Greif den Gang hinaus auf den Krater genommen hatte, und hatte instinktiv, also, ohne Nachzudenken, reagiert. Alles, was er brauchte, befand sich dort vorne in der Schmiede. Ohne Tessaiga war er hilflos, mit Tessaiga unbesiegbar, so die logische Schlussfolgerung des Halbdämons. Er raste also förmlich den Gang entlang und musste sich an der Tür der Schmiede festhalten, um noch die Kurve zu bekommen.

Toutousai sah nicht einmal auf. „Was ist denn…?“

„Hast du Tessaiga fertig? Und war dieser Prinz hier?“

„Radj? Nein. Und, ja, hier hast du dein Tessaiga. Tenseiga dauert aber noch, sag das deinem Bruder!“

„Das mach mal schön selbst!“ Inu Yasha fing seine Klinge mit einem Grinsen ab, zu erleichtert sie wieder in der Klaue zu haben, als sich an dem schlichten „Bruder“ zu stören. „Ich hoffe nur, der hat mir noch was übrig gelassen.“ Und sauste schon wieder davon.

„Was für Kinder,“ seufzte Yoshiyuki.

Toutousai hämmerte eilig weiter. „Ja. Allerdings ziemlich starke Kinder. Und Tenseiga sollte rasch fertig werden. Hoffentlich denken die Zwei daran, dass sie nur gemeinsam gegen So´unga ankommen.“

„Glaubst du wirklich, der. … der Kater wird es verwenden?“

„Ich gehe mal davon aus.“ Schließlich klaute niemand das Höllenschwert ohne es einsetzen zu wollen, nicht einmal einen Teil davon, gleich, wie gefährlich das für den Dieb und alle anderen auch werden mochte. Shinishin hatte auf ihn keinen besonders behutsamen oder vorsichtigen Eindruck gemacht. Eine Feuerhexe in ihrem eigenen Vulkan umbringen zu wollen und das auch noch durchzuführen, war weder noch.

„Dann … dann sollten wir verschwinden!“

„Nichts lieber als das, aber Sesshoumaru ist schon sauer genug auf mich, Wenn ich ihm jetzt Tenseiga nicht zurück gebe, in anständigem Zustand, brauche ich mich für den Rest meines Lebens nicht mehr in Japan sehen zu lassen. Oder sonst wo. Nein, danke. Wenn man schon Ärger hat, sollte man wenigstens in der Person seines Gegners wählerisch sein, ja wohl.“ Und, immerhin, bestand bei dem Hundebengel doch eine gewisse Aussicht unbeschadet davon zu kommen, wenn er ihm jetzt rasch sein Schwert reparierte – und Inu Yasha daneben stand, wenn der Ältere ihn packen wollte. Aus das Hundebaby war da eigentlich immer Verlass.

 

Der Greifenprinz war denn empor zu dem Krater gelaufen, um seinem Herrn Meldung zu machen, dass einer seiner Greife tot sei. Als er diesen in einem Duell entdeckte, griff er als erstes nach seiner Waffe. Da er ins Leere fasste, fiel ihm ein, dass ja sein Schwert, wie alle seiner Leute, noch immer in der Schmiede lag, wo die Alten offenkundig eifrig die Scharten auswetzten, die durch das Bäume fällen entstanden waren. Nur – was jetzt? Eigentlich sollte er seinen Herrn schützen, aber er war unbewaffnet. Und, wenn er das so richtig sah, drängte Shinishin den Unbekannten auch immer wieder mit diesem seltsamen Pfad der Dunkelheit zurück. Radj hatte bereits oft genug gesehen, wie hilflos auch mächtige Dämonen darin verschwunden waren. Der hier vermochte es allerdings noch geschickt dem schwarzen Loch auszuweichen, ja, Energieattacken zur Entlastung anzubringen. Überdies, auch das wusste er, schätzte es der Katzenfürst ganz und gar nicht bei seinen Vergnügungen, wozu auch ein Kampf gehörte, unterbrochen zu werden. So zögerte er doch, wenigstens umzudrehen und sich seine Klinge zu holen.

„Interessant, hm?“

Die Stimme hinter ihm, ließ den Greifenprinzen herumfahren. Da stand ein Junge, mit langen, weißen Haaren, ähnlich denen des Gegners seines Herrn. Aber mit seltsamen Ohren oben auf dem Kopf. Und der Fremde trug ein geradezu überdimensioniertes Schwert locker auf die Schulter gelegt. „Wer bist du?“ entfuhr es Radj konsterniert.

„Inu Yasha. Du bist Radj, habe ich schon gehört. Du wirst dich doch nicht in den Kampf einmischen wollen?“

Das klang fast ein wenig besorgt, aber in sehr seltsamer Weise. So zuckte der Prinz die Schultern. „Wie du siehst bin ich unbewaffnet. Ich habe allerdings meinen Greifen bereits mitgeteilt, dass hier Eindringlinge sind. Sie werden gleich kommen.“

„Und sterben. - Sag mal, Radj, ich habe da einen Kerl getroffen, der wie ein Greif aussah, aber der war tot. Vermisst du einen deiner Leute?“

„Ich fand ihn. Habt ihr ihn ermordet?“

Diesen Greifen hatte er nicht gemeint. „Och, der stand uns im Weg, als wir Mine nach Hause bringen wollten.“

„Mine.“ Radj war versucht zu lächeln, aber mit einem Schnabel ist das schwer. „Ich selbst sah, was der Herr mit ihr gemacht hat. Sie ist tot, du brauchst nicht lügen.“

„Keh. Ich lüge nie, du komischer Piepmatz.“ Inu Yasha nahm Tessaiga von seiner Schulter, für den Fall, dass doch die anderen Vögel hier auftauchen sollten. „Wer, glaubst du eigentlich, hat den Feuerberg gerade einigermaßen wieder beruhigt, so dass wir hier nicht gleich alle drauf gehen? Dein Shinishin hat schon eigenwillige Ideen, das muss man ihm lassen. Taucht hier auf, lässt euch reihenweise harmlose Leute entführen, bringt sie um ...was soll der Quatsch?“

„Er will ein Reich errichten.“

„Klar. Rache oder Weltherrschaft. - Und du?“

„Ich will das Volk der Greifen wieder herstellen,“ erklärte Radj, froh, dass der Unbekannte ihn Zeit schinden ließ. In wenigen Minuten mussten seine Leute kommen. „Nur ich und mein Bruder haben überlebt, leider weiß ich nicht, was aus ihm wurde.“

„Ach, du willst nichts in Japan?“ Der Halbdämon war etwas besänftigt.

„Nein. Mein Wort gilt Shinishin, bis er Kaiser von Japan ist, dann gehen wir zurück, ich und alle, die er bis dann erschaffen hat. Dazu haben wir übrigens die Menschen entführt.“ Reden, Radj, reden.

„Oh Mann.“ Der Halbdämon rang nach Atem, aber ihm war klar, dass Menschenleben für Dämonen und andere nichts zählten. „Dann hör mal gut zu, du Komiker. Du dienst einen Typen, der sich nichts daraus macht Leute zu zerkochen um Greife zu erschaffen. Weißt du denn nicht, dass das dunkelste, schwärzeste Magie ist? So was, womit der Anwender so was von fällig ist? Da hat ja Shippou mehr Ahnung von Zauber. Überhaupt, wenn du der Anführer der Greife bist, also, nur du und dein Bruder überlebt haben, wieso nennst du dich dann Prinz und nicht König?“

Radj hörte echte Neugier. Was war das denn für ein Unikum? So jemandem war er noch nie begegnet, aber sein Instinkt warnte ihn von der unbenannten Gefahr, die von diesem Fremden ausging. Und er war unbewaffnet. „Mein Vater war König. Ich werde mich erst so nennen, wenn mein Volk wieder in seiner Heimat ist und dort leben kann.“

„Und, mal so nebenbei, was hindert dich daran, deine Leute zu packen und einfach wegzufliegen? Ihr habt hier nichts verloren.“

„Mein Wort. Ich habe Shinishin geschworen ihm zu dienen, bis er Kaiser ist. Dafür erhalte ich das Leben von Greifen, nächsten Vollmond wieder zwanzig.“

„Also, die kannst du schon mal vergessen. Der Kater wird den heutigen Tag nicht überleben. Und, wenn du dich mir in den Weg stellst, du auch nicht.“

„So sicher? Dein ...hm...Bruder ..hat erhebliche Schwierigkeiten mit dem Herrn.“

„Kaum. Ich hatte ihn nur gebeten mir auch was von dem Kater aufzuheben.“ Leider musste Inu Yasha zugeben, dass das durchaus keine unpassende Bemerkung des Greifenprinzen gewesen war. Der verflixte Kater beherrschte den Pfad der Dunkelheit wirklich – und das auch noch besser als damals dessen Bruder Shinshinki. Der zielte genauer und hatte offenkundig keine Mühe immer wieder neue Löcher in die Luft zu schwingen, damit Sesshoumarus Energie aufzunehmen und sich zu verteidigen. Der allerdings ließ sich auf nichts ein, wartete offenkundig ab. Naja, der wollte sein Tenseiga und sicher nicht samt den Schmiedeopas eingeschmolzen.

 

Shinishin ließ seine Klinge ein wenig sinken. Zum Einen irritierte ihn doch das leise geführte Gespräch der beiden alten Schmiede, das er immer noch in seinem Kopf mithören konnte. Er sollte sich wirklich vornehmen dieses Abhörsystem nicht mehr zu verwenden. Es war zwar unauffindbar, aber dennoch extrem lästig. Zweitens – was tat Radj dort drüben mit einem zweiten Unbekannten? Reden? Oh, seine lieben Greife hatten ja keine Schwerter. Wieso eigentlich noch nicht – und, wer war dieser Kerl? Ah, das konnte, musste der Bruder dieses so genannten Fürsten vor ihm sein. Nun, mal sehen, was der tat, wenn er den Kleinen angriff. Der war doch jünger? Und der Hund schien ihn auch im Hintergrund behalten zu haben.

Der nächste Pfad der Dunkelheit flog um einen Meter an Sesshoumaru vorbei, der sich nicht bewegt hatte, zu gut abschätzen konnte. Wo zielte dieser Narr denn hin? Inu Yasha! Aber er wendete nicht einmal den Kopf. Wenn dieser Halbdämon etwas konnte, dann bemerkenswerte Ideen haben. Und immerhin, wenn der hier war, war auch Tessaiga da – und damit konnte Inu Yasha sehr wohl, leider, ebenfalls den Pfad in das Jenseits bahnen., das konnte noch interessant werden. Hm. Von Tenseiga war noch immer nichts zu spüren.

„Verdammter Idiot!“ war alles, was der besagte Halbdämon noch zischte, ehe er vorsprang und den vollkommen überraschten Greifenprinzen mit sich beiseite riss, gerade noch, ehe mit einem seltsamen Knirschen der Platz, an dem sie eben noch gestanden hatten im Nichts verging.

„Was …“ brachte Radj raus.

„Das war wohl das Dankeschön von Shinishin. Der Kerl wollte mich in das Jenseits befördern. Du warst wohl als Kollateralschaden gemeint. Ehrlich, überlege dir mal gut ob du bei dem gut aufgehoben bist, Prinz.“ Hm. Prinz. Wieso war ihm, als tauche da eine Idee auf? Hatte er nicht vorhin gesagt, Shippou kenne sich besser in Magie aus? War es möglich ….? Wenn das stimmte, war seine Meinung über Shinishin gerade unter Null gesunken. Aber das würde so einiges erklären. Die Blauäugigkeit, mit der Radj und sein Bruder auf den Kater reingefallen waren, das komische Verhalten des letzteren bei Michiko … „Sag mal, Radj, bist du schon lange ausgewachsen?“

„Ich bin der stärkste Krieger der Greifen.“

„Ja, verdammt, das bin ich auch. Also, nicht der Greifen, aber ...ich meine, bist du erwachsen? Oder, so alt wie ich?“ versuchte er seine doch beleidigende Frage irgendwie zu entschärfen, da der Vogelprinz unwillkürlich zum nicht vorhandenen Schwert griff.

„So alt wie du? Das kann ich schlecht schätzen. Ich denke, so alt wie dein Bruder, Toutousai sagte, du wärst ein Baby, aber da hat er sich wohl geirrt.“

„Na, wenn ihr dem alles angenommen habt, was er euch erzählt hat …. Also, du bist noch nicht erwachsen.“

„Nein“, gestand Radj, nicht zuletzt um das Gespräch soweit aufrecht zu erhalten. Überdies hatte ihm der unbekannte Junge wohl gerade das Leben gerettet. Der Pfad der Dunkelheit war erschreckend nah gewesen, er hatte den eisigen Hauch des Todes spüren können.

„Und deine Krieger?“

„Sie wissen nur, was ich weiß. Wir sind geistig verbunden.“ Und sie kamen, sie waren gleich an der Schmiede.

„Dieser Schwachmat von Miezekatze hat sich einen Vogelkindergarten geschnappt?“ Inu Yasha spürte, wie seine dämonische Energie ebenso hoch flutete wie sein menschlicher Zorn. „Und als Belohnung, wenn er genug gespielt hat, frisst er euch!“ Katzen verstanden unter Spaß und Spannung nicht unbedingt das Gleiche wie Vögel. Oder Mäuse.

„Ich habe sein Wort….“ Radj brach ab. Der Pfad der Dunkelheit war ihm zu nahe gekommen, das stimmte einfach. Und es war sicher kein Versehen gewesen. Ohne ihn wären alle anderen Greife nur ein kopfloser Haufen, die blind Shinishins Befehle ausführen würden, nun, wohl noch blinder, als er es getan hatte. Wichtiger war nun etwas anderes. „Du sagtest, du hast jemanden getroffen, der wie ich aussah ...hieß er Ridj?“

„Keine Ahnung, er war tot.“ Bei näherer Betrachtung unterließ es Inu Yasha doch lieber das Küken darauf hinzuweisen, dass sein Bruder bei einer Feuerhexe als Innendekoration diente.

„Du?“

„Nein. Hör zu, Radj, ihr habt hier nichts verloren und über Shinishin solltest du dir keinen Kopf machen. Schnapp dir deine Flattermänner und schwirrt ab.“ Unterdessen hatte sich Tessaigas Klinge verändert, sehr wohl auf Wunsch ihres Besitzers. „He, Shinishin,“ brüllte der Halbdämon, nicht zuletzt, um seinen Halbbruder zu warnen, der auch prompt aus dem Zweikampf zurück sprang. „Hier, mit besten Grüßen von uns beiden!“

Zum Erstaunen, um nicht zu sagen, gewissen Entsetzen des Greifenprinzen bildete sich eine schmale, schwarze Sichel in die Luft, deren hauch er kante. Rasch größer und kreisförmiger werdend, schoss sie auf den Katzenfürsten zu, der mit etwas wie einem Lächeln seinerseits den Pfad m das Jenseits öffnete.

Die beiden schwarzen Flächen zogen einander an, überschwappten sich, eines vom anderen aufgesogen, bildeten Kugeln und lösten sich, ehe nur noch das Meidou des Katers übrig war.

Dessen Lächeln war allerdings verschwunden.

Der wurde nervös, stellte Sesshoumaru befriedigt fest. Nicht mehr so vorlaut. Aber er ließ den Blick nicht von dem Kater. Der gehörte sicher nicht zu der Sorte von Leuten, die man aus den Augen verlieren durfte. Was auch immer der Halbdämon da mit dem oder den Greifen tat, sie mischten sich nicht ein. Immerhin. Doch, war auch immer der vorlaute Halbdämon sonst für Fehler hatte – er übernahm in einem Kampf seinen Part. Warum nur wunderte er sich nicht über das Federrauschen, das rasch höher klang und verschwand? Über Shinishins ungläubigen, dann wütenden Blick? Über das leise Tapp neben ihm, das ihm verriet, dass sein Halbbruder neben ihm stand, wenngleich wohlweislich fast sechs Meter entfernt?

„Die Vogelkinder fliegen heim,“ sagte Inu Yasha schlicht. „Und der Kerl hier gehört mir …“

„Vergiss es.“

„Oh, vergesst ihr beide es.“ Der Kater warf ein wenig den Kopf zurück, dass seine Haare flogen, um für einen Augenblick von seinen Händen abzulenken. Dann hielt er das wertvolle Säckchen aus Stahlwespenmetall in der Hand und zog das Inliegende heraus. „Wir werden mal sehen, wie ihr gegen das Schwert der Hölle ankommt.“ Ohne jedes Zögern erhöhte er seine Energie, bis nicht nur seine Haare darin wehten, als er das Stückchen So´unga auf die Klinge seines Schwertes presste, es, wenngleich amateurhaft damit verschmelzen ließ.

„Der hat tatsächlich ein Teil von So´unga!“ rief Inu Yasha ungläubig, der die Ausstrahlung erkannte. „Mist! Wir brauchen Tenseiga! Los, mach schon!“

Sesshoumaru zögerte. Er hatte diesen Kampf begonnen, es war sein Gegner, aber ihm war auch klar, dass trotz allem, der Halbdämon, sein Halbbruder, recht hatte. Nur gemeinsam konnten die Zwillingsschwerter gegen das Höllenschwert ankommen. Mochten die Götter diesem unfähigen Toutousai gnädig sein, wenn der Tenseiga nicht endlich fertig hatte! Allerdings hatte eben auch Inu Yasha mit dem Pad ins Jenseits die besseren Chancen allein. Sein Stolz mochte ihm oft genug im Wege sein, jetzt entschied er als Befehlshaber. Er schob Bakusaiga ein. „Hältst du fünf Minuten gegen ihn durch?“ Fünf Minuten allein gegen So´unga und einen Katzenfürsten konnte eine Ewigkeit werden. Aber Inu Yasha war schwer umzubringen, oh ja. Und stur.

„Keh! Ich halte durch, bis du zurück bist.“

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das ist ein Verprechen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SUCy
2021-02-09T10:37:42+00:00 09.02.2021 11:37
Na da hat der Vogelprinz ja grade noch rechtzeitig gemerkt das er da verarscht wurden ist.
Und die zwei Kindsköpfe wieder XD anstatt sie sich einfach mal gescheit zusammen tun.
Hoffentlich klappt das dann mit beiden Schwertern und Inu hält die zeit alleine einigermaßen unbeschadet durch.


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