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Feuer und Flamme

Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer
von

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Seines Glückes Schmied


 

S

esshoumaru atmete einmal tief durch. Ja, der verflixte Bastard hatte recht. Sie hatten es eilig. Was war nur mit ihm los? Erst lief er in eine Falle, die er meilenweit hätte spüren müssen, dann musste er auch noch zähneknirschend zugeben, dass er die beiden todgeweihten Baumvampire hatte laufen lassen – und zu allem Überfluss musste er zumindest sich selbst eingestehen, dass er Inu Yasha in den letzten zehn Minuten zwei Mal recht gegeben hatte, hatte müssen! War es möglich, dass dieser Bannfluch auf seinen Schwertern begann sich auch auf ihn selbst auszuwirken? Seinen Geisteszustand? Negativ? Und, welch wahnsinnige Schlussfolgerung – auch auf den Halbdämon? Was würde der denn noch alles Geniales fabrizieren, wenn das so weiter ging? Ja, welche auch nur möglichen Schwächen er selbst zeigen? Er musste sich zusammen nehmen, ehe noch sein Ruf litt. Und dazu gehörte ganz sicher nicht dem Halbbruder zu sagen, dass er recht hatte.

„Gehen wir.“

Oh, wunderbar. Inu Yasha war zufrieden, dass er anscheinend recht hatte und folgte eilig um neben dem großen Bruder zu bleiben. Erst nach einigen Minuten meinte er: „Auch, wenn du jetzt wieder sagst ich sei dämlich – was ist das Dorf dieser Kawataro?“

Myouga! Dieser erbärmliche, pflichtvergessene Flohgeist! Hatte der etwa geglaubt, ER!, der Erbe des Westens, einer der mächtigsten Dämonen, die je gelebt hatten, würde es übernehmen eine Missgeburt, für die leider der verehrte Vater verantwortlich zeichnete, auszubilden? Wenn er diesen vierarmigen Trottel je wieder zwischen die Klauen bekäme …. Leider half das nichts in der augenblicklichen Situation. Wer konnte schon sagen, was das Halbblut in dem Dorf anrichten würde, wüsste der nicht, mit wem er es zu tun bekam? Jedenfalls würde der etwas machen, auf das kein vernünftiger Dämon je käme „Wassergeister.“

„Wassergeister? Äh, die haben ein Dorf? An Land?“

Myouga sollte ihm auf Knien danken, wenn er ihm nur den Kopf abschlug! „Sie heißen in jeder Gegend anders. Kappa, Kawataro. Es gibt verschiedene Arten.“

Erfreut darüber eine echte Erklärung zu bekommen, erkundigte sich der Jüngere: „Also, so ähnlich wie Jaken?“

„So ähnlich,“ erwiderte der geplagte große Bruder, um in Gedanken sein Mordvademecum um einen Anhang für Flohgeister zu erweitern.

„Ah, da weiß ich was, da hat Kaede mal im Unterricht Kagome und Rin was erzählt.“

Im Unterricht? Und da war dieser … nun ja, Vaters Sohn, anscheinend freiwillig anwesend gewesen? Oder war das etwa dieser Möchtegern-Priesterin zu verdanken, die tatsächlich glaubte, sich als seine Schwägerin bezeichnen zu dürfen? Nun, gleich. Es ging darum zu diesem Dorf zu gelangen, natürlich nicht überhastet, sondern würdevoll, wie es einem Fürsten geziemte, ehe noch dieses Gelichter an Wassergeistern sich amüsierte. Es würde arg genug werden, wenn er in dieser Begleitung dort erschien.

 

Toutousai seufzte. Es gab nichts langweiligeres und nichts gefährlicheres als in einem gut bewachten, dunklen Kerker zu sitzen und darauf zu warten, dass einen der Entführer zu sich holen ließ, Yoshiyuki war auch nicht gerade eine Aufmunterung. Selbst Gesprächen über alte Zeiten bei ihrem Meister schien er nicht besonders gut aufzunehmen. Wusste der etwa auch, dass sie abgehört wurden? Und wagte es deswegen – und aus überaus schmerzhafter Erfahrung – nicht mehr zu reden?

Als sich die Tür öffnete spürte er, dass auch sein alter Freund zusammen zuckte. Nun ja, er auch. Das konnte, musste Unheil bedeuten, denn er nahm kaum an, dass jetzt das Abendessen serviert werden würde, das schon Tage ausgefallen war. Vermutlich Tage, denn das Zeitgefühl war hier im Dunkeln, noch dazu unter der Erde, so eine Sache. Je länger, desto besser. Nun ja, wenn er davon ausging, dass diese idiotischen Halbbrüder sich tatsächlich auf die Suche nach einem harmlosen alten Schmied gemacht hatten, den alle zwei oft genug schon deutlich ihre Missachtung gezeigt hatten. Aber die Welpen waren eben seine einzige Hoffnung.

„Toutousai.“

Wieder diese Vögel. Der Angesprochene erhob sich vorsichtig. Das waren Krieger, ja, aber er vermutete doch, dass der Unbekannte hinter dem Schutzschirm der wahre Anführer war. Und der war sicher kein Greif, das wagte er zu behaupten. Diese Wesen kannte er nicht, sie kamen wohl nicht aus Japan. Im Gegensatz dazu musste sich der Unbekannte jedoch auskennen, sehr gut auskennen, wenn er mal eben in die Unterwelt gehen konnte, um ein Stück von So´unga zu klauen.

Die Tatsache, dass ihm, als er durch die alte Drachenfestung geführt wurde, ein ganzer Trupp eben dieser Vogelkrieger entgegen kam, baute ihn auch nicht auf. Das schienen ja eine Menge zu sein. Zu viele womöglich für die Hundebengel. Was sollte, konnte er nur machen um hier wieder weg zu kommen? Natürlich mit heiler Haut?

Oh. Da hier war ja eine Schmiede. Und wer war der Kerl, der da stand? Der Energie nach ein Dämonenfürst. Und ein Kater, wenn er sich nicht täuschte. Da sich die Greife verneigten, vermutete er in dem nur menschliche scheinenden Kerl seinen eigentlichen Entführer, sah sich aber, berufsbedingt, neugierig um.

„Diese Schmiede erscheint dir passend?“ erkundigte sich Shinishin in trügerischer Sanftmut.

„Oh, ja, es ist alles da …..Äh. Ich meine, Ihr seid ….?“

„Du darfst mich Herr nennen.“

Das hatte nicht einmal der Inu no Taishou weiland von ihm verlangt, noch ehe sie sich angefreundet hatten. Toutousai wollte schon auffahren, als er ein Stück Erz entdeckte. Magisches Erz. Ohne weiter auf den Katzendämon zu achten ging er hin und berührte es. Ja. Magisches Erz. Und er bezweifelte nicht, dass dieser Typ den armen Yoshiyuki gezwungen hatte es zu beschaffen.

„Ich sehe, dir gefällt es.“ Shinishin hatte ihn nicht aus den Augen gelassen. „Obwohl du es sicher nicht brauchst, um Tessaiga und Tenseiga wieder zu einem Schwert zu machen.“

Ach du je, der Typ wusste eine Menge Sachen, die ihn nichts angingen! Toutousai seufzte etwas, behielt das Erz jedoch in der Hand, es fühlte sich zu gut an. „Nun ja, ich will es mal so sagen, dass es auch jemand wie Ihr, ich meine,“ verbesserte er sich hastig: „Kein Schmied, verstehen kann. Wenn Ihr einen Krieger dort nehmt, so ist er sicher ein guter Kämpfer. Ihr könnt ihn teilen, aber nie wieder so zusammen setzen, dass das wie früher wird.“

„Du kannst die zwei Schwerter aber wieder zusammenfügen.“ Darin lag keine Frage.

„Ja, ich denke schon,“ gab Toutousai um seines lieben Lebens willen zu. „Aber das wird eben nicht mehr das, was es einst war. Man muss herumprobieren und ergänzen.“

„Ergänzen. Du hast das Erz.“

„Ja, ein sehr gutes, wie ich betonen möchte.“ Das wusste dieser Shini….dings, wie ihn Yoshiyuki genannt hatte, doch sicher. Zeit, wie gewann er nur Zeit….. Die Bengel mussten, würden doch kommen. Oder er war tot, wie nur sonst jemand auf diesem Planeten. Womit nur hatte er dieses grausame Schicksal verdient? „Aber am Besten wäre der Mondtau.“ Was für ein genialer Einfall, lobte der alte Schmied sich selbst. Wenn ihn nicht alles täuschte, müsste die Vollmondnacht doch vorbei sein.

„Mondtau.“ Der Katzenfürst dachte kurz nach. Lag ein sprachliches Missverständnis vor oder wollte ihn dieser alte Zausel etwa anlügen?

Toutousai verfiel nicht in den Fehler dieses Nachdenken für harmlos zu halten und ergänzte eilig: „Es gibt eine Pflanze, wie Ihr natürlich wisst, die hat große Blätter, Frauenmantel. In diesen großen Blättern sammelt sich jede Nacht der Tau. Aber es darf eben nicht der gewöhnliche sein, sondern der einer Vollmondnacht. Die….ist doch bald?“ Hoffentlich, bitte, nicht heute Nacht und er hatte sich verzählt. Das wurde dann kritisch.

„Warum Vollmond?“

Ja, warum? „Äh, der Gott des Mondes ist auch der der Zeit. Was früher war, kann man so heilen.“ Klang das glaubhaft? WAR das glaubhaft?

„Sollte ich Yoshiyuki befragen?“

Auch das noch! Der arme alte Kollege litt noch immer Schmerzen. „Das könnt Ihr,“ beteuerte Toutousai eilig. „Aber er wird nichts davon wissen. Er ist älter und erfahrener als ich, das ist klar, aber ich bin eben der Bessere.“ Und das stimmte schlicht auch. Nicht so viel lügen, dass dieser Kater etwas mitbekam, und doch Zeit schinden, irgendwie. Ach, was war sein Leben doch ruhig gewesen, ehe diese Hundefamilie in sein Leben trat und der Taishou damals dieses Tessaiga wollte, dann Tenseiga … und der war, ebenso wie sein Ältester, nun, zugegeben auch der Jüngste, keiner, der ein Nein als Antwort auch nur gehört hätte. Und dieser Dämonenfürst hier vor ihm leider auch nicht. Bagage! Da wollte man friedlich seinen Lebensabend genießen und diese Dämonenfürsten zerrten einen in ihre Machtspielchen. Er starrte das Erz in seinen Fingern an. Nein, nicht Bagage. Wenn die Bengel ihn hier herausholen würden….wirklich, er würde sie nie wieder Idioten nennen, gleich, was sie schon wieder anstellen sollten.

 

Er suchte seit zwei Jahren den Bruder, da kam es auf vier Wochen nicht an, zumal er ja auch diese Hundesöhne noch nicht hier hatte. Hatte er deren Schwerter, deren Zähne, dann war alles perfekt. „Wie viel Mondtau brauchst du?“

„Äh, nicht viel, gerade so ein Fläschchen….“ Nein, seine Zuge verknotete sich. Er würde diesen arroganten Kater nicht mit „Herr“ ansprechen. Hauptsache, er hatte Zeit gewonnen. „Kaum einen Finger hoch.“ Allein mit der Suche und dem Abzapfen würden vermutlich so einige Greife beschäftigt sein. Tau hin oder her, das waren stets nur wenige Tropfen. Ach, er war genial.

Shinishin nickte etwas und die Greifen führten den Gefangenen ab. Ein wenig nachdenklich kehrte der Katzenfürst in den Thronsaal zurück, wo ihn Radj bereits erwartete und sich eilig verneigte. Der Greifenprinz war sehr zufrieden. Erneut gab es zwanzig seiner Art wieder mehr. Sein Gebieter blieb stehen.

„Es waren vorgestern dreißig Menschen, die ihr brachtet.“ Und die er in seinem Kessel als Grundmaterial verkochte, um die Greifen zu erschaffen.

„Sollen es nächsten Vollmond mehr sein, mein Fürst?“

„Nein. Aber mehr schwangere Frauen. Sie bringen mehr Lebensenergie mit.“ Wie er ein wenig überrascht festgestellt hatte. Nun ja, Menschen, Kaninchen, alle Nahrungswesen vermehrten sich rasant.

„Wie Ihr wünscht.“

Um seine Greifen bei Laune zu halten, meinte der Katzenfürst: „Ihr könnt ja dafür sorgen, dass sie sicher schwanger sind, wenn sie in den Kessel wandern.“

Radj sah das wohlmeinende Angebot und unterließ es lieber darauf hinzuweisen, dass es einem Greifendämonen anatomisch unmöglich wäre eine Menschenfrau zu schwängern. „Zwei meiner Leute haben einen Wolfsdämonen aufgetrieben, der anscheinend jemanden namens Kouga kennt, der den jüngeren Sohn des verstorbenen Herrn der Hunde kennt. Dieser, also der Sohn, heißt Inu Yasha.“

Nicht Bello oder Rex. Nun gut. Was mit Hund. „Weiter.“

„Er soll ein Halbdämon sein.“

„Hat sich der Hundefürst etwa mit einer Katze gepaart?“ Shinishin wollte einen Scherz machen und erkannte überrascht, wie sein treuer Diener fast verlegen wurde. „Nun?“ Das stimmte doch nicht etwa?

„Äh, die Mutter war wohl ein Mensch.“

„Ein Mensch? Oh, da ist aber jemand tief gefallen.“ Ein Halbdämon. Und ein Welpe. Ach du je. Tenseiga zu bekommen war ja ein Spaziergang. „Was weiß der Wolf noch?“

„Sollen ihn meine Männer herbringen?“ Sie hatten ja unauffällig sein sollen.

Da der Katzenfürst nickte, erhob sich Radj und verschwand. Shinishin dachte kurz nach. Nun gut. So ein jämmerlicher Wolf wäre seiner vollen Aufmerksamkeit eigentlich nicht würdig, aber es würde ihm zeigen, wie weit man hierzulande mit Dämonen gehen konnte. Solche Sitzungen dienten stets seiner Information. Er würde wohl für die Greifen, die nachher aufräumen sollten ebenso einen Beruhigungstrank brauen müssen wie zuhause für seine Helfer. Nur dann waren die gewöhnlich in der Lage die Reste zu beseitigen. Nun, gleich. Für den nächsten Vollmond benötigte er also:

einen Greifen um diesen Mondtau zu sammeln,

dreißig Menschen, darunter möglichst viele Schwangere, um neue Greifen zu erschaffen,

vier Schwungfedern des Greifenprinzen,

Tessaiga und Tenseiga,

die beiden Hundebrüder, davon einer ein Halbmensch, und deren Zähne.

Das klang einfach. Der nächste Vollmond schon könnte ihm die Erfüllung seiner Wünsche bieten.

 

Toutousai stöhnte ein wenig, als er sich neben Yoshiyuki niederließ. Immerhin war ihre Kerkerzelle in seiner Abwesenheit geradezu fürstlich hergerichtet worden – zwei Matten, Wasser in zwei Krügen und eine Fackel neben der Tür, die auch noch brannte. Er vermutete zu Recht darin eine Belohnung seiner scheinbaren Kooperation und musterte jetzt erst einmal ausgiebig seinen alten Freund.

„Du siehst ja schrecklich aus,“ stellte er nicht sonderlich höflich fest, wenngleich ehrlich. „Wie bist du nur in diese Lage gekommen? Und, wieso hast du mich hineingezogen?“

„Ach, Toutousai, sie fragten eben immer nach Tenseiga und Tessaiga. Ich konnte damit natürlich nicht dienen, aber sie waren ….“ Yoshiyuki brach ab und rieb sich die Oberarme.

„Sie waren wohl sehr nachdrücklich.“ Toutousai seufzte. „Dann ist es ja gut, dass ich erst mal zugestimmt habe mitzumachen.“ Er dachte daran, dass sie abgehört wurden. „Ich habe ihm, also dem Fürsten, auch gesagt, dass ich Mondtau brauche. Du weißt schon, vom Vollmond.“

„Was .. ist das?“

„Bitte, Yoshiyuki. Du erinnerst dich doch? Tau des Mondes? Nein?“ Nun gut, das war auch nie in ihrer Lehre vorgekommen, hatte er es doch gerade erst erfunden. Aber er musste das glaubwürdiger machen, wollte er nicht ebenso zerstört da sitzen wie sein älterer Mitschüler. „Ich meine, ich vergesse ja auch so einiges …“ Darunter so Kleinigkeiten, wie, dass er vermutlich die magischsten und mächtigsten Schwerter der Welt mit einem kleinen Fehler lahm gelegt hatte. Oh du liebe Güte. Die Jungs wären wirklich kaum gut auf ihn zu sprechen. Immerhin würden sie das Hühnchen mit ihm persönlich rupfen wollen und dabei diesen Kater umlegen, wenn der sich ihnen in den Weg stellen sollte. Abgesehen von der blödsinnigen Idee ihnen an das Gebiss zu wollen. Nun gut. Hoffentlich erwähnte der Kerl ihnen gegenüber nichts davon, dass das seine Idee gewesen war, sonst konnte er sich schon mal seinen Gedenkstein aussuchen. Obwohl, vielleicht würden sie das für die dämlichste Schutzbehauptung aller Zeiten halten? Man durfte als einsamer, alter, Metallfeger doch ein bisschen hoffen. „Äh, Yoshiyuki, noch einmal….sie haben dich auch entführt? Und gezwungen das Erz zu besorgen. Gutes Erz, sehr gutes. Wo hast du das her? Michiko?“

„Nein, Akina. Michiko ist ...neugierig. Und ich ...die Greifen waren dabei.“

„Du hast gesagt, der Kerl heißt Shini irgendwas. Ist er nicht aus Japan?“

„Nein, vom Festland. Er sei dort der Kaiser oder so was. Jemand sehr mächtiges. Er heißt Shinishin.“

Vom Festland? War Japan jetzt etwa der Mülleimer für das Festland geworden? Alle Leute, die man da los werden wollte, schickte man her? Bevor Toutousai jedoch seiner spontanen Empörung freien Lauf lassen konnte, da er den Lauschangriff gerade vergessen hatte, fuhr der Ältere fort:

„Er sucht hier seinen Bruder. Jemanden namens Shishinki.“

Der einstige Lieblingsschmied des Inu no Taishou fiel fast um. Shishinki? Und ob er den Namen kannte. So sagte er langsam: „Das habe ich schon mal gehört. Der … der verstorbene Herr kämpfte gegen ihn und gewann bei dem Duell eine Technik für Tessaiga dazu. Es war sehr schwer, die so zu schmieden, dass sie aus Tessaiga in Tenseiga überging „

„Wieso das denn? Zwei Schwerter? Eine Technik? Das müsste doch gehen.“

„Es war schrecklich kompliziert,“ wehrte Toutousai ab, der ganz sicher nicht die Erziehungsschwierigkeiten seines Herrn ausbreiten wollte, gleich drei Mal nicht, wenn besagte Zöglinge seine einzige Hoffnung bildeten. „Aber, so weit ich weiß, hat der doch damals das Duell nicht überlebt.“ Das hatte der Taishou geglaubt, das war keine Lüge.

„Das dachte der Taishou? Nein, Shishinki überlebte, wenn auch schwer verletzt.“

Ja, und kam auf die dämliche Idee sich an Sesshoumaru rächen zu wollen. Hätte ja auch fast geklappt, aber das Hundebaby samt Tessaiga mischten sich ja auch ein. Zum Ärger des Älteren, aber gut. Was ärgerte den nicht. Shishinki war jedenfalls dieser Idiot gewesen, der Sesshoumaru erzählt hatte, dass er das mindere Schwert aus Vaters Erbe bekommen habe, nur ein Teilstück – was den natürlich zur Weißglut getrieben hatte wie nur je eine Feueresse. Und wer hatte es ausbaden dürfen? Genau, ein armer Schmied, der seine Rente genießen wolle. Jedenfalls war Shishinki tot, mausetot, das war klar. Da konnte dessen großer Bruder lange suchen. Ups. Das sollte er dem Kater vielleicht nicht unbedingt auf das Schnäuzchen binden. Dämonenfürsten waren nun einmal sehr leicht zu verärgern. „Naja,“ meinte er, da er auch wieder an mögliche Zuhörer dachte: „Vielleicht reden wir ein bisschen vorn besseren Zeiten, früher?“

„Ach, lass Toutousai, Ich will nur noch schlafen.“

Toutousai seufzte. „Verstehe ich ja, aber du weißt ja, dass ich dich brauchen werde, wenn ich da schmieden soll.“

„Wieso?“

Um zu überleben, aber das wollte der alte Dämonenschmied seinem sichtlich verwirrten alten Freund nicht sagen. „Du kennst das doch: Erz in Esse, klopfen, Erz in Esse? Damit die Schichten hart werden, müssen sie immer enger geschlagen werden? Siehst du das einen dieser Vögel erledigen? Oder mich allein? Bitte, Yoshiyuki, du magst müde und auch mitgenommen sein, aber denk doch mal nach!“

„Äh ja, ja natürlich.“

Toutousai hätte fast den Kopf geschüttelt. Wie konnte so ein ausgezeichneter Schmied vergessen, wie das Handwerk funktionierte? Der musste von diesem Kater noch härter rangenomen worden sein, als er es schon vermutet hatte.

 

Bei Sonnenaufgang blieb Sesshoumaru auf einem Hügelkamm stehen und blickte durch den lichten Wald. Am Ende der kleinen Ebene zeigte sich das Meer, genauer eine Bucht, die von Felsen, den Ausläufern dieser Hügel umrahmt war. Irgendwo dort draußen im Dunst lagen die Nebelinseln, die ihren Namen nicht zu Unrecht trugen. Menschen wussten vermutlich nicht, dass sie überhaupt existierten. Dort also war das Ziel. Das nähere befand sich am Wasserrand. Ein Dorf mit runden Lehmhütten, gedeckt mit Schilf. Kleine Wesen, Menschen nicht unähnlich, nun, eher deren Kindern, gingen durch das Dorf, Richtung Wasser.

„Das sind also Kawataro,“ Der Kommentar des Halbdämonen verriet, dass er sie ebenfalls gesehen hatte. Seine Haare wehten ebenso wie die des Hundefürsten im leichten Morgenwind, der vom Meer aus Richtung Westen kam und einen heißen Tag versprach. „Na, dann fragen wir die mal. Du bist doch hier der Chef, oder? Das geht ohne Kampf.“

Genau das würde nicht gehen. Nun ja, fast. Sesshoumaru wusste nur zu gut um eine Eigenheit der Wassergeister. „Sie werden einen Ringkampf wollen.“

„Na, die sehen nicht gerade wie Sumoringer aus. Und überhaupt – ich denke nicht, dass du dich auf die Unterwäsche ausziehen und mit so jemandem raufen willst.“

„Das überlasse ich gern dir.“ Das Problem lag nämlich darin, dass diese Wassergeister im Ringen nahezu unbesiegbar waren. Aber er würde sich garantiert nicht bloß stellen und einen Kampf verlieren. Allerdings würde es ohne Ringkampf eben auch keine Auskunft geben. Nun gut. Verlor Inu Yasha oder gewann mit seiner üblichen Art blindlings etwas zu tun, auf das niemand mit Gehirn je gekommen wäre, in beiden Fällen erhielten sie die Auskunft wie sie zur Nebelinsel gelangen könnten. Der Stolz eines Halbdämonen war da nur ein geringer Preis, das würde der schon auch einsehen.

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Was für ein netter großer Bruder...

Das nächste Kapitel heißt: Höflichkeit ist eine Zier...

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  night-blue-dragon
2020-08-24T19:04:29+00:00 24.08.2020 21:04
Huhu,

Dieser Kater ist ja ein Herzchen.... schlimm genug, dass er für sein Vervielfältigungsgebräu Menschen kocht, jetzt will er auch noch am liebesten nur noch schwangere Frauen...gruselig. Da darf Sesshoumaru gerne dreinschlagen und Inu Yasha bitte schön noch kräftig nachtreten. *nick*

Toutousai kommt auf skurile Ideen... Mondtau, der Morgentau in einer Vollmondnacht...naja, zwei Fingerhoch hätte es gern sein können. Ein amüsantes Bild... dutzende Greife im Morgengrauen sammeln diese kostbare Flüssigkeit.
Erinnert mich ein bisschen an Asterix und Obelix, als ihr Druide für die Römer einen Zaubertrank brauen wollte und Asterix Erdbeeren verlangte, die so gar keine Saison hatten. Als sie ein Körbchen kriegten haben Asterix und Miraculix die aufgegessen und dann lapidar gemeint, dass sie gar nicht zwingend nötig gewesen wären.
Nun ja, einfallsreich ist unser vergesslicher Metallbieger, wollen wir mal hoffen, dass es ihm hilft.

Die Brüder... ähm, Halbbrüder, sind wie immer. Der eine plappert einfach los - dass er auch noch recht hat, macht die Sache nicht besser, Sesshoumarus Meinung, nicht meine - der andere fürchtet um seinen guten, schlechten Ruf.
Ältere Brüder habens nicht leicht, wenn ich mal Mitleid übrig habe, stelle ich es Sesshoumaru zur Verfügung.^^

bis zum nächsten Kapitel

glg night-blue-dragon
Antwort von:  Hotepneith
25.08.2020 10:28
Dankeschön. Wie recht du doch hast - aber mit Erdbeeren wäre Toutousai nicht weiter gekommen und ich wage auch zu bezweifeln, dasss er Miraculix kennt - aber die Notlage, also, Notlüge...ja. Man kann ja mal was ausbrüten.
Und, das Leid des großen Bruders hat doch kaum angefangen...


hotep
Antwort von:  night-blue-dragon
25.08.2020 16:26
Na, dafür jammert Sesshoumaru ja schon recht ordentlich, allerdings weiß er ja noch nicht, was du ihm noch alles zumuten wirst.^^
Antwort von:  Hotepneith
25.08.2020 16:29
Du wirst es gleich sehen...Kapitel kommt:)


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