Feuer und Flamme von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer) ================================================================================ Kapitel 5: Spieglein, Spieglein an der Wand ------------------------------------------- Inu Yasha hatte prompt dem Höhleneingang den Rücken zugedreht. Bitte schön, woher hätte er denn wissen sollen, dass der arrogante Herr Hund ihm zutraute, ja, ihn aufforderte, ihm den Rücken frei zu halten? Schön, das gab er zu, in den letzten Jahren hatten sie sich immer besser verstanden, ja, der hatte Rin in das Dorf gebracht, nicht zuletzt, damit die Kleine unter seinem Schutz lebte – immerhin gab es ja auch andere Dörfer in Japan. Gut, ja, er hätte daran denken können. Nun, umso wichtiger, dass er jetzt nicht versagte, dass niemand dem tollen Hund in den Rücken fallen konnte. Konnte ja schließlich nicht solange brauchen, bis der wieder kam. In eine Höhle gehen, einem Toten ein paar Schuppen ausrupfen und wieder ab zu machen, war doch kaum ein Stundenaufwand. Außerdem, wer sollte hier in dieser Bergeinsamkeit schon lauern? Der hätte eine Menge Wartezeit einzuplanen. Überdies hatte Michiko ja auch nichts erwähnt und die schien immerhin überaus interessiert an den Schuppen. Aus Drachenschuppen einen Spiegel zu bauen konnte wohl auch nur einer Feuerhexe einfallen. Als er damals Ryuukossusei getötet hatte, hatte der nicht unbedingt wie ein Spiegel gewirkt. Eher überaus lästig. Deren Feuerseele war auch irgendwie spurlos verschwunden. Hm. So weit oben das hier auch zwischen Vulkanen lag, der Wald war eigentlich ganz schön dicht. Man sah nicht unbedingt sehr weit. Aber zu hören waren auch nur die vertrauten Geräusche eines Waldes, Rauschen, Vögel, hier und da strich ein Vierbeiner durch die Landschaft. Unwillkürlich schnupperte er. Eigenartig, dachte er noch. Wieso war hier überhaupt kein Luftzug, keine Witterung? Da sah er eine junge Frau zwischen den Bäumen, das nahm er zumindest an. Was hatte denn eine menschliche Priesterin hier oben verloren, noch dazu so nahe bei der Feuerhexe? Aber die langen schwarzen Haare, die rot-weiße Kleidung – doch, eindeutig eine menschliche Priesterin, die da durch den Wald schritt und ihr Korb unter dem Arm zeugte davon, dass sie hier Kräuter sammeln wollte. Das kannte er von Kikyou und erst recht von Kagome. Von hinten sah sie beiden eigentlich recht ähnlich. Sahen sich alle Priesterinnen ähnlich? „Auf was wartest du?“ fragte sie ohne sich umzudrehen. „Komm schon mit.“ Mitkommen? Ach ja, er sollte wohl mit nach Hause gehen. Der Halbdämon wollte bereits folgen, fast unwiderstehlich von dem Befehl angezogen, als er den schon erhobenen Fuß wieder senkte. Mitkommen? Wohin denn? War das Kagome oder Kikyou? Wenn er mit Kikyou in die Unterwelt ging, würde Kagome ihn dort mit Sesshoumarus dann nur zu eifriger Hilfe aufsuchen, holen und so etwas von zu Boden knallen lassen…. War das Kagome, ja, dann … dann hätte er auch seinen Bruder im Stich gelassen. Der verließ sich doch darauf, dass er hier wartete und ihm den Rücken frei hielt. Und überhaupt, Kagome wusste doch, dass er wegen Tessaiga … Er holte tief Atem. Eine nette Falle. Unwillkürlich zog er etwas sein Schwert, ließ es aber stecken, da die Erscheinung scheinbar spurlos verschwand. Fast sofort konnte er auch wieder die Gerüche und Laute des normalen Bergwaldes wahrnehmen. Noch eine Hexe hier? Vielleicht sollte er Michiko erzählen, das da jemand in ihrem Einflussgebiet wilderte. Die Feuerhexe schien zwar nett zu sein, aber das musste sich ja nicht auf die Konkurrenz beziehen. Wer auch immer das gewesen war – die war mit Sicherheit auch schon vor einigen Minuten im Umkreis gewesen, hatte aber wohlweislich darauf verzichtet, ihren kleinen Trick bei Sesshoumaru auszuprobieren. Das wäre dann wohl auch der letzte Fehler ihres Lebens gewesen. Er selbst dagegen war dieser Hexe oder sonst wem anscheinend als der leichtere Fall erschienen. Nun gut, da hatte sie sich wohl getäuscht. Eigenartig eigentlich, woher die wusste, wie Kagome oder Kikyou aussahen? Oder täuschte sie jedem vor, das das seine Freundin, Frau wäre? Anscheinend konnte die sich in das Gehirn einklinken. Unwillkürlich rieb er seine Ohren, fuhr allerdings herum, als er eine starke dämonische Ausstrahlung hinter sich spürte, entspannte sich jedoch sofort. „Na, das ging ja schnell.“ „Probleme?“ Sesshoumaru war die verblassende Aura einer Dämonin nicht entgangen. „Keh!“ entfuhr es dem jüngeren Halbbruder. „Wenn du die Hexe oder sonst was meinst, die hier aufkreuzte, nein. Sie lebt auch noch.“ In einigermaßen Umgehung seiner Gedanken erklärte er: „Die meinte, sie könnte mich damit täuschen wie Kagome auszusehen.“ Ach, eine von denen. Wobei Schneefrauen sich in aller Regel nicht so nahe in Gebiete der Feuerhexen wagten. Nun, wenn sie nicht einmal einen Halbdämon täuschen konnte, wohl eine recht junge. Wobei, Inu Yasha zeigte manchmal etwas wie Glück. „Komm.“ „Also hast du ein oder zwei Schuppen?“ Was für eine Frage. Aber, es wäre vielleicht nützlich die Beute aufzuteilen, warum auch immer ihm der ungewohnte Gedanke plötzlich kam. „Hier, eine. Pass gut auf sie auf.“ In ungewohnter Großer-Bruder-Manier fügte er noch hinzu: „Der Drache meinte, sie könne nützlich sein.“ „Äh, ja.“ Inu Yasha ließ sie in seiner Ärmeltasche verschwinden, weniger überrascht darüber, dass der Hundedämon mit einem Toten gesprochen hatte als darüber beteiligt zu werden. Die Frage, wozu eine Schuppe gut wäre würde sich vermutlich momentan kaum beantworten lassen. Vielleicht noch ein Tauschobjekt bei einer anderen Feuerhexe? Nun, erst einmal sehen, ob Michiko in der Lage und Laune war jetzt ihren Spiegel zu aktivieren und Toutousai und den anderen Schmiedeopa zu finden. Wer auch immer verrückt genug war die zu klauen.   Die Feuerhexe nickte beifällig, als sie die beiden Hundebrüder wieder sah, nicht überrascht, dass es schnell gegangen war. Seit ihrem ersten Zusammentreffen war Sesshoumaru vom Welpen zum Mann geworden, genauer sogar zu einem Fürsten – sich dem in den Weg zu stellen war eine ziemlich dämliche Selbstmordart, wenn man nicht selbst in der Liga spielte. Dann gab es bestimmt Chancen. Die hatte man immer. „Ah, gut.“ Sie ließ den Löffel an den Kesselrand sinken. „Dann kommt.“ Sie wandte sich der nur scheinbar steilen Rückwand des Tales zu, die sich unverzüglich vor ihr öffnete und eine runde Höhle freigab, offenkundig Michikos Wohn- und Arbeitszimmer. Im Hintergrund stapelten sich Bücher, Papiere, auf einem Tisch stand eine runde Kugel. In einer Ecke lehnte ein Skelett mit einem sehr eigenartigen Helm drauf, der allerdings sicher bewies, dass der Träger nie ein Mensch gewesen sein konnte. Nette Zimmerdekoration, dachte der Halbdämon zynisch, wandte sich jedoch samt dem älteren Halbbruder nach links, wo die Feuerhexe an ein matt silbern glänzendes Tablett von fast zwei Meter Länge und einem Meter Breite trat. Da sie auffordernd die Hand ausstreckte, ließ Sesshoumaru drei Schuppen hineinfallen. „Oh, drei gleich. Großzügig von dir. Nun gut.“ Michiko schob zwei davon in ihren Ärmel, ehe sie die dritte auf eine anscheinend sorgfältig ausgesuchte Stelle legte und beide Hände hob. Die Schuppe wurde förmlich verschluckt, ehe der ganze Tischspiegel hell aufleuchtete. Hätte sich Inu Yasha besser ausgekannt, hätte er die Umrisse Japans und aller Inseln erkennen können. So ahnte er es nur, denn die Hexe murmelte irgendwelche Zaubersprüche, ohne den Blick von der Platte zu lassen. Ein heller Fleck erschien, der zunächst wild quer über die Landkarte zuckte, hin und her, dann genauer und ruhiger zu suchen schien.   Endlich drehte sich Michiko um. „Tja. Wollt ihr die gute oder die schlechte Neuigkeit?“ „Du kannst sie nicht finden.“ Sesshoumaru klang eisig. An einer Feuerhexe, die mit ihm schon das Lager geteilt hatte, prallte das freilich ab. „In gewisser Weise nein. - Ich kann nur sagen, weder Toutousai noch Yoshiyuki sind an einem Platz, den die Sonne bescheint. Und sie sind an einem Platz, der magisch überaus gut gegen solche Suchen abgesichert ist. Da bleiben nicht viele Orte übrig.“ „Selbst das hier nicht?“ erkundigte sich Inu Yasha etwas verschwommen und erntete ein fröhliches Lächeln der Feuerhexe. „Niedlich und schlau. Ja, das wäre eine Möglichkeit, ebenso eine andere Feuerhexe. Nur ist es so, dass wir untereinander nicht gerade Konkurrenz pflegen. Und dass eine von uns Schmiede einfängt, käme sicher ebenso zur Sprache wie der Grund dazu. Den ich mir überdies nicht vorstellen kann. Dämonische Schmiede, und göttliche, sind unsere wertvollen Kunden. Überdies vermute ich, dass ihr nicht der einzige Abnehmerkreis wärt, der Toutousai früher oder später sucht. Entweder jemand wusste das nicht oder es ist ihm gleich. Was natürlich bedeutete, dass der mindestens ein Dämonenfürst ist. Und überaus magiekundig.“ Das war Sesshoumaru vollkommen gleich, und, wie er annahm, sogar Inu Yasha. „Wo kann man noch suchen?“ „Was ist das denn?“ Diese Frage des Halbdämonen passte in keinster Weise zum Rest der Unterhaltung. Andererseits jedoch klang der so überrascht, dass sich Dämonenfürst und Feuerhexe umdrehten. Inu Yasha deutete auf das Skelett mit dem eigenartig geformten Helm. „Nun,“ sagte Michiko einigermaßen irritiert, aber durchaus bereit Welpen zu helfen, zumal Feuerhexen nie Nachwuchs bekommen konnten. „Ein sehr lästiger Besucher von weit entfernt. Er wollte unbedingt, dass ich ihn verdoppele. Er sagte, er und sein Bruder seien die letzten ihrer Art und nach Japan geflüchtet. Da er nicht nachgab und sehr aufdringlich wurde, übrigens auch in Magie, warf ich ihm einen mächtigen Fluch entgegen, der ihn umbrachte. Leider hatte ich nicht bedacht, dass er dadurch mit der Felswand verschmelzen würde und ich ihn hier hätte, bis er zerfällt. Aber, eigentlich bin ich dir keine Rechenschaft über mein Mobiliar schuldig, oder?“ Das klang etwas schärfer. Inu Yasha rieb unwillkürlich etwas verlegen die Ohren und suchte instinktiv Hilfe beim großen Bruder. „Schon, aber guck dir das doch an. Das hier sieht doch aus wie ein Schnabel, diese Helmmaske, und der Rest mehr wie Menschen. Ich meine, das waren doch so Typen, die Toutousai umlegte.“ „Das kann kaum sein.“ Aber Michiko war beruhigt, dass die Unhöflichkeit wohl auf die Spontanität eines Fast-Welpen zurück zu führen sei. „Er sagte, er und sein Bruder sind die letzten ihrer Art. Wie viele habt ihr denn bei eurem Schmied gesehen?“ „Na, fünf bestimmt, also, tot. Die Anderen haben ihn vermutlich mitgenommen. Naja, dann kann das ja keiner von denen sein.“ Und er hatte sich schon gefreut mal nützlich zu sein. „Außer, der Bruder traf jemanden, der ihn verdoppelte.“ Sesshoumaru blickte zu der Hexe, ohne zu verraten, dass er sich etwas wunderte. Inu Yasha und auch noch praktikable Ideen? Ohne, dass Myouga oder Kagome in der Gegend waren? Oder etwa genau deswegen? Lernte der etwa von ihm mehr als von denen? Irgendwie eine grässliche Vorstellung. „Wer käme in Betracht?“ „Keine Feuerhexe. Wir arbeiten nicht mit derart dunkler Magie, sicher nicht. Das macht doch niemand, der bei Verstand ist und …“ Michiko erstarrte förmlich. Selbst die Flammen im Haar und an ihrem Kleid schienen das Flackern einzustellen. „Dunkle Magie, Verdoppelung, keine Magie unter der Sonne … Ach du je.“ Normalerweise würde man sich nach dem Namen erkundigten, der ältere Halbbruder kürzte ab: „Wo?“ Kalt wie Eis, diese Hunde – und genau so süß. Allerdings auch weitaus gefährlicher. „Ich würde auf eine der uralten Drachenfestungen tippen. Davon gibt es allerdings nicht mehr sehr viele. Aber deren Magie hatte es in sich. Ich suche danach, vielleicht ergibt sich ein Hinweis,“ Michiko klang tatsächlich besorgt, während sie an ihren Spiegel trat und erneut einige Handbewegungen machte. „Diese Festungen legten hauptsächlich die Sonnendrachen an um sich gegen die Erddrachen zu schützen, letztendlich vergeblich. Es gibt nur wenige. Und ich vermute, die sind eigentlich von den Erddrachen zerstört worden.“ Sie wusste viel und gab die Informationen wohl um der alten Zeiten willen freiwillig heraus. Er sollte nachhaken. „Der tote Sonnendrache empfahl, wir sollten eine seiner Schuppen mitnehmen. Was weiß er?“ „Hm. Die Augen der Toten sehen weit, wenn sie derartige magische Wesen waren und sind.“ Michiko musterte ihren Spiegel. „Er scheint dich gemocht zu haben. - Also, suchen wir nach Spuren der Sonnendrachenfestungen. Hm. Auf jeden Fall hat euer unbekannter Schmiededieb eine ganz schöne Menge Magie, wenn er sich in eine dieser Festungen schmuggeln konnte und dort lebt. Hinzu, wenn er Greife verdoppeln, vervielfältigen konnte. Das wird sicher schwer für euch. Nicht unmöglich, natürlich, aber schwer. Nein, da ist nichts mehr, die ist zerstört. Es bleibt eigentlich nur noch eine. In den Schwefelbergen, ja. Dort lebt eine Feuerhexe, die sie hütet, namens Mine, eine alte Hexe. Und, mir fällt ein, dass ich von ihr seit zwei Jahren keinerlei Informationen bekommen habe. Nun, es ist nicht so, dass wir uns regelmäßig auf einen Tee treffen, aber wir Feuerhexen sind doch miteinander verbunden, schon durch unsere Vulkane, und kommunizieren so. Mine, ja. Sie ist weg, Yoshiyuki, Toutousai. Ja. Geht zu den Schwefelbergen. Und hütet die Schuppe des Sonnendrachen gut. Sie wird euch bei der alten Festung sicher mehr als nützlich sein.“ „Äh, und wo sind die Schwefelberge?“ erkundigte sich Inu Yasha zur gewissen Erleichterung seines älteren Bruders, da der so seine Unwissenheit nicht zur Schau stellen musste. Die Hausherrin überlegte nur kurz. „Von hier aus nach Süden, zum Gebirge Ou, dann nach Akita. Dort, am Vulkan Akita-Komagatake lebt die Feuerhexe Akina. Ihr sagt ihr, dass ihr von mir geschickt wurdet und zu Mine sollt. Sie wird kaum fragen, eher bei mir. Von dort aus wird sie euch zu den Schwefelbergen schicken, weiter im Westen. Wenn ich mich so recht entsinne, Sesshoumaru, gehören die zu den Ländern, die einst euer Vater kontrollierte.“ Und die jetzt er kontrollieren sollte, aber sie war schlau genug das zu verschweigen, dachte der Hundefürst ingrimmig. Oder überlebenstüchtig. Wie ungemein peinlich, dass er das vergessen hatte. Ja, da gab es diese dämlichen Inseln in der Mitte des Irgendwo. Natürlich, schon für die Himmelsdrachen ein guter Ort sich zu verstecken, umso mehr für jemanden, der offenbar sehr von sich eingenommen war, aber anscheinend noch Zeit für was auch immer benötigte – und einen Schmied. Inu Yasha hatte eine ähnliche Schlussfolgerung gezogen, aber eben nur ähnlich. „Oh, toll, dann brauchen wir doch diese Akina gar nicht fragen, sondern du kennst den direkten Weg.“ Sollte er oder …. Zähneknirschend erkannte Sesshoumaru, dass die Feuerhexe kurz vor einem Ausbruch stand, Leider an Gelächter. Und er konnte sie nicht einmal tadeln, geschweige denn ärgeres, wollte er sich nicht lebendig von glutflüssigem Gestein einmauern lassen. Aber dieser Narr war fällig. Allerdings kannte der jüngere Halbbruder durchaus die Anzeichen und machte einen weiten Satz neben Michiko. „Äh, das hier ist doch eine Landkarte von ganz Japan?“ Die Hexe akzeptierte durchaus den raffinierten Schachzug und deutete auf ihren Spiegel. „Ja. Hier sind wir jetzt. Und dort liegt eine der alten Festungen, und, natürlich, die Schwefelberge. Sie sind eigentlich die höchsten Vulkane Japans, aber die Menschen kennen sie nicht. Nun ja, die höchsten, weil sie ja eigentlich vom Meeresgrund aufragen. Was übrigens ein Problem darstellen könnte, wenn ihr dorthin wollt. Die Wasserdrachen werden euch kaum bei der Reise dorthin helfen und ich meine mich zu erinnern, dass die Luft um diese Inseln auch schlecht zum Fliegen ist. Ich selbst war natürlich nie dort.“ „Du kennst dich gut aus,“ meinte der Halbdämon in ehrlicher Anerkennung. „Oh, danke, mein kleiner Hund. - Weißt du, wie ich schon erwähnte, Feuerhexen können miteinander über ihre Feuerberge reden. Und das tun wir oft und gerne. Immerhin kommen wir ja nicht von dem Ort weg, an dem wir Wache halten.“ Sie redete auch viel zu viel, dachte der Hundedämon prompt. Diese Inseln, ja, er entsann sich langsam. Natürlich war er dort nie gewesen, aber wenn das etwa bedeutete, dass er zu seiner Mutter musste ... nein, danke. Noch dazu mit Inu Yasha als Dreingabe? Sie würde ihn diesmal nicht nur vorübergehend in die Hölle schicken. Zu allem Überfluss war Michikos Bemerkung leider zutreffend – man kam nicht fliegend über das Wasser, die Wasserdrachen würden eher sonst etwas tun als einem Dämon zu helfen … Es musste eine Lösung geben. Dazu sollte er jedoch einmal ruhig nachdenken. Während sie in den Westen wanderten, hätte er dafür ja Zeit. Und dafür, sich gedanklich ein Buch zuzulegen, welche Todesarten er diesem Entführer zumuten konnte. Einhunderundteine sollten es werden, zumal, falls der wirklich ein Dämonenfürst war. Die hielten schon was aus. „Gehen wir.“ „Äh, ja, klar.“ Inu Yasha war zwar ein wenig überrascht, dass da nicht noch etwas Handfestes kam, vermutete jedoch, dass zum Einen der Herr Hundedämon ebenso erpicht darauf war, diese Reise möglichst kurz zu halten wie er selbst, zum Anderen auch schnellstmöglich wieder richtigen Zugriff auf seine Schwerter haben wollte. „Also, danke, Michiko, war nett dich kennen gelernt zu haben,“ warf er in gewisser Erinnerung an seine Ehefrau noch in den Raum, ehe er sich eilig seinem großen Bruder anschloss. Michiko lächelte etwas angenehm berührt. Der Kleine war ja wirklich niedlich. Und so etwas wurde ausgerechnet von Sesshoumaru nach dem Tod seines Vaters erzogen? Sie hätte dem damals doch noch recht jungen Hund nie solch ein Verantwortungsbewusstsein zugetraut. Hexe konnte sich eben auch einmal irren. Ob sie Akina von dem Besuch in Kenntnis setzen sollte? Lieber nicht. Nachher fiel dem derzeitigen Herrn der westlichen Länder doch noch eine Lösung des Reiseproblems ein und sie mischte sich nur sinnlos in seine Angelegenheiten, nichts, was ein Dämonenfürst schätzte. Dieser Inu Yasha war ein ganz anderer Typ. Ob sie den mal wieder einladen sollte? Natürlich unter einem sinnvollen Vorwand? Er konnte bestimmt noch viel über Frauen im Allgemeinen und Feuerhexen im Besonderen lernen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)