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Caught Cold

von

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Nach dem Essen führten sie noch auf ihre gewohnte Art und Weise Unterhaltungen, was bedeutete, dass Bosheiten, verbale Angriffe und eingeschnappte Bemerkungen von der einen Seite zur anderen wanderten, während Unschuldige ohne Rücksicht auf Verluste involviert wurden. Und das natürlich ohne Chance auf Entkommen. Als alles ausgesprochen wurde legten sie sich – die einen mehr, die anderen weniger erschöpft – schlafen. Zumindest war der Beschluss dafür gefasst.
 

Rin hatte bereits den Platz in ihrem Zelt in Beschlag genommen, wartete also noch auf ihren Mitbewohner, Ren war auch gerade dabei ins Zelt zu klettern. Minato, der mit einer klaren Ansage die Zeltaufteilung festgelegt hatte, war ebenfalls dabei so schnell wie möglich zum Schlafen zu kommen.
 

„Ihr beide solltet jetzt auch schlafen gehen!“ Vorerst war er stolz auf sich gewesen, hatte er in weiser Voraussicht Kakashi zu Ren und Obito zu Rin gelegt, um die beiden Streithähne zu trennen. Im Nachhinein befürchtete er, dass sich die beiden sich sogar über die Zelte hinweg nicht beherrschen würden. Blieb ihm nur noch die Hoffnung, dass genügend Rücksicht auf ihre Mitreisenden bei den Jungs vorhanden war.
 


 

Als es 'spät abends' vorbeigezogen und die Nacht hereingebrochen war, saßen die beiden Gen-Nin noch immer am Lagerfeuer. Sie ließen sich nicht von der Dunkelheit des Waldes und den raschelnden Blättern des Laubes beeindrucken, hatten ihre Sinne jedoch geschärft. Sie selbst sagten kein Wort zueinander, starrten ins Feuer, lauschten dem Zirpen der Grillen. Zumindest vorerst.
 

„Geh ins Bett! Morgen bist du sonst wieder todmüde. Und damit unbrauchbar.“
 

„Halt doch einfach die Klappe, Vogelscheuche. Ich bin nicht müde.“
 

„Wieso gähnst du dann die ganze Zeit?!“
 

Keine Antwort, es trat erneut Stille ein. Kakashi räusperte sich, sah Obito mit einem Blick an, der Obito den folgenden herablassenden Tonfall schon signalisierte.
 

„Du hast deinen Schlafsack vergessen?“
 

„Hab ich nicht!“
 

„Also, ja, hast du... wie es von dir auch nicht anders zu erwarten war.“
 

„Halt einfach den Mund!“
 

Kakashi zögerte kurz, seufzte. >Dummkopf, wenigstens ist dein Kopf festgewachsen<
 

„Nimm meinen.“
 

„Nein!“
 

„Ich meine das ernst.“
 

„Ich auch, ich bin nicht auf die Almosen des ach-so-tollen-Kakashi-Hatake angewiesen!“
 

„Dann läuft das also so wie bei der letzten Mission ab, als du ihn vergessen hattest. Du legst dich in dein Zelt, ohne Unterlage, ohne Decke, frierst die ganze Nacht und wir dürfen – diesmal schon im Voraus – ein Krankenhaus suchen, in der du die nächste verbringen wirst.“
 

Obitos Blick wanderte zum Boden, ein leichter Rotschimmer legte sich auf sein Gesicht. Musste das sein? Dass er ihn daran erinnerte...>Als ob er sich Sorgen machen würde... ausgerechnet um mich?<
 

„Und wo schläfst dann du?“
 

„Da mach dir keine Gedanken. Ren hat sicherlich noch Platz bei sich im Schlafsack. Nun nimm ihn endlich!“ Der Hatake zog ihn aus seiner Tasche, drückte ihn Obito in die Hand, der ihn einfach nur schweigend nahm und weiter auf Rins Zelt zusteuerte.
 

„Alles in Ordnung?“ Kakashi wunderte sich, war seinem Teamkameraden plötzlich alle Farbe aus dem Gesicht gewichen. Seiner Meinung nach grundlos. Eine Antwort bekam er jedoch nicht.
 

„Gute Nacht!“ Und wieder keine Antwort. >Was hat er denn? Sonst lässt er sich doch auch nichts einfach so gefallen. Und so blass... < Kakashi quittierte es mit einem Schulterzucken, wandte sich wieder dem Feuer zu, setzte sich.
 

Er war froh, endlich allein zu sein. Er hatte sich schon gefragt, ob Obito nie schlafen gehen würde...
 

Während er im Schein des Feuers saß und sich in dessen Wärme warm hielt, fing er langsam an sein Oberteil auszuziehen.
 

„Argh!“ er zog scharf die Luft ein, biss die Zähne zusammen. Irgendwie musste er den Schmerz unterdrücken. >Dass Obito gestern gleich wieder so brutal werden musste... ich bin auch nicht mehr, als ein Mensch.<
 

Seine Arme, eine Schulter, sowie auch der Bauch waren mit Verbänden versehen, an welchen man an manchen Stellen durchgesickertes Blut erkennen konnte, da die Blutung nicht ganz von den selbst angelegten Druckverbänden gestoppt wurde.
 

Er wusste nicht, wie lange er das noch geheim halten konnte, wäre spätestens nach einem Angriff, oder allein beim Training das Kartenblatt offen auf dem Tisch gelegt.
 

Er seufzte. Ganz normale Bewegungen fielen ihm schon schwer, folterten ihn jedes Mal und gingen bis an das Maß von dem, was er ertragen konnte. Wie um alles in der Welt sollte er denn bitte so zu Ren in den Schlafsack klettern? Falls er überhaupt durfte, aber davon ging er einfach aus.
 

Eines war für ihn sicher: Er war ein Idiot.
 

>Erst lasse ich mich von Obito so zurichten, dann gebe ich ihm dafür auch noch meinen Schlafsack und lasse mich dann wieder anzicken. Weiß schießmichtotJunge was das vorhin wieder war. Na ja, morgen ist alles wieder beim Alten.<
 

Fest davon überzeugt, dass Obito – der in dieser Hinsicht unbesiegt berechbar war – morgen wieder weitgehend normal sein würde, zog er sich so zügig wie möglich sein Oberteil wieder an, löschte das Feuer und ging zum Zelt.
 

Er öffnete langsam den Reißverschluss und stieg dann in den kleinen Innenraum hinein.
 

„Da bist du da endlich“, hörte er Ren murmeln, den er anscheinend geweckt hatte. Aber das hätte er ohnehin müssen, schließlich war ihm nicht nach einer Unterkühlung und Erkältung zumute.
 

„Wo ist eigentlich dein Schlafsack?“
 

„Weg.“
 

„Und jetzt willst du bei mir pennen, nicht wahr?“
 

„So in etwa...“
 

„Dann mach.“
 

„Dich stört das nicht?“
 

„Nein, du bist ja ganz in Ordnung und 'nen bemerkenswerten Altersunterschied gibt’s auch nicht. Das passt.“
 

Das musste man Kakashi nicht zweimal sagen und er legte sich neben Ren, schlüpfte erschöpft in den Schlafsack. Und es fühlte sich noch unwohler an, als er vermutet hätte - Und das hatte nichts mit seinen Blessuren zu tun. Aber eine andere Wahl hatte er nicht.
 

Sicher, er hätte ja auch noch den Uchiha fragen können. Der wäre dann mit Messern auf ihn losgegangen und hätte vermutlich sogar noch freiwillig vor dem Zelt geschlafen, als es sich mit Kakashi zu teilen – von dem Schlafsack gar keine Rede.
 


 

>Es ist schon wieder alles viel zu kompliziert. Natürlich ist es das, was sollte es auch sonst sein?! Soll der arrogante Mistkerl doch bei Ren schlafen. Zusammen, eng aneinander, vielleicht noch kuschelnd vor Kälte...Argh! Wenn ich anstatt Ren... ach verdammt! Ich werde noch wahnsinnig...<
 

Obito, der in Gedanken gerade Horrorszenarien von Ren und Kakashi entwickelte, fing allmählich an einen gewissen Hass auf ihren wandelnden Missionsgrund zu entwickeln, konnte nicht einmal mehr dessen Namen hören, ohne Groll zu hegen. Wie sollte das dann funktionieren, wenn dieser ihn ansprechen würde?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Koichi_Kimura
2016-06-02T19:40:50+00:00 02.06.2016 21:40
wow... also das Obito so reagiert hätte ich nicht gedacht, genau so wenig wie das mit Kakashi ^^ aber ein echt schönes Kapitel und es hat mich echt sehr gefreut deine Geschichte weiter zu lesen ^-^
Antwort von:  Komori-666
02.06.2016 21:50
Vielen lieben Dank dir! Ich freue mich jedes Mal, wenn ich einen Kommentar von dir erhalte!

Gruesse,
Komori


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