Caught Cold von Komori-666 ================================================================================ Kapitel 3: ----------- „Was soll das Ganze eigentlich? Muss man ihn etwa höchstpersönlich wecken?! Was geht denn in seinem Kopf vor?“ „Kakashi, beruhige dich. Dass du dich jetzt so aufregst und schimpfst bringt auch nichts.“ Kakashi ging, wie das von der Stange geschubste Huhn, hektisch auf und ab, machte seiner Wut etwas Luft – obwohl das noch lange nicht reichte. Sein Sensei hingegen, das Ohr auf Kakashis Seite zuhaltend, näherte sich zielstrebig ihrem neuen Auftraggeber. Sie sollten ihn begleiten und schützen und seiner Einschätzung nach sollte diese Mission kein all zu großes Hindernis darstellen. Und dennoch wurde ihr ein viel höherer Schwierigkeitsgrad zugeteilt, als es vergleichbaren Missionen wurde. Minato ließ das schmunzeln, hatte es ihm seit dem Vortag keine Ruhe gelassen. „Nun ja... was soll ich sagen, er ist sonst … nun ja... so ist er nicht immer.“, versuchte er seinen Schüler zu entschuldigen, setzte wie so oft ein Lächeln auf. Nur drückte es dieses Mal mehr Verlegenheit und Hilflosigkeit aus, als den sonst ansteckenden Optimismus. „Doch, ist er.“ „Rin!“ „Entschuldigung, das war nur...“ Sie versuchte ihre Antwort zurückzuhalten, wollte den Frieden bewahren und die Gesamtsituation entschärfen. Aber viele Chancen sah sie dazu nicht. „Hey, da kommt jemand. Gehört der zu euch?“ Es richteten sich nicht nur vier Augenpaare auf den Uchiha, als sich dieser näherte, es flogen zugleich mehrere Kunai auf ihn. „Du bist zu spät, verdammt!“ „Sag mal, geht’s noch?! Die hätten mich fast getroffen!“ „Entschuldige, das war keine Absicht, eigentlich wollte ich dich ganz treffen. Nicht nur fast.“ Nur wenige Zentimeter trennten sie noch voneinander, ihre Wut auf den jeweils anderen kletterte erpicht und mit vollem Elan auf die Spitze des Legoturmes, den sie mit jedem Mal um ein paar Teile höher bauten. Man konnte die Spannung zwischen ihnen und den Felsbrocken, der auf Minato zurollte, kaum übersehen. „Also,...“ er stieß sich etwas von dem Baum, an welchem er gelehnt hatte, trat näher an die vier heran. Grinste. „Das sind also Ihre Schüler?“ Und sein Grinsen wurde breiter und breiter. „Was will der Idiot hier eigentlich und wer bist du überhaupt?“ „Wärst du zur Abwechslung mal pünktlich gewesen, hättest du es mitbekommen.“ „Obito! Kakashi! Es reicht.“ „Ja, Sensei...“ „Hm.“ „Also, die Kurzfassung: Das ist Ren Kishizu, ist um die fünfzehn Jahre alt und alles was wir tun müssen, ist ihn sicher nach Hause bringen.“ Er war etwas größer als Kakashi und ungesund blass. Seine dunklen Augen stachen dadurch deutlich heraus und seine schwarzen Haare mit dem grünlichen Schimmern ließen ihn nicht unauffälliger aussehen. Seine Kleidung, die mit einem dunkelblauen Shirt und einer schwarzen Hose recht schlicht gehalten wurde und sein lässiges, völlig überzeugtes Auftreten ließen ihn jedoch nicht im geringsten schwach oder krank wirken. Obito warf einen genervten Blick zu Ren, machte ihm deutlich, dass es ihm definitiv keine Freude war mit ihm Bekanntschaft zu machen. Irgendetwas sagte Minato, dass diese Konstellation noch interessant werden würde Aber nicht nur Namikaze, auch Obito fragte sich, wie er diese Mission nur überstehen sollte. Mit Kakashi, irgendeinem anderem dahergelaufenem Schönling und....Kakashi. Und da war es schon wieder. Obito hatte ein Problem, es kam schleichend und machte nun keinerlei Anstalten wieder zu gehen. Er konnte dem Problem sogar einen Namen geben, beziehungsweise hatte es schon einen. Kakashi Hatake. Es war ganz einfach: Jeder normale Junge suchte sich eine Freundin. Jedes Mädchen suchte... Kakashi. Und Obito suchte... einen Freund. Und der nächstbeste der ihm einfiel war... Kakashi. Und das wiederum war ein Problem. Nur, was sollte er jetzt machen? Er wusste es nicht, wusste auch nicht mehr, wie lange und wie viele Gedanken er sich bereits über das Thema gemacht hatte. Aber wie sagte sein Sensei immer? Für jedes Problem gab es eine Lösung. Obito fiel dabei spontan Salzsäure ein. Kakashi hatte es in letzter Zeit viel zu häufig nötig auf ihm herum zu trampeln und dennoch gingen mit Obito die Hormone durch. Vielleicht waren ja auch die sein wahres Problem? >Ganz ruhig, du stehst nicht auf ihn, du bist nicht schwul, du bist... richtig tief im Schlamassel. „Guten Morgen, Hokage-sama, ich bin nicht ganz normal und deswegen möchte ich in ein reines Mädchenteam.“ Das geht schon mal nicht. Okay, überleg weiter... argh! Ich bekomm' Kopfschmerzen...< Es war aber nicht nur Obitos Kopf, in dem sich ein schmerzhaftes Pochen ausbreitete. Als es sich vor allem in seinem Bein und seiner Flanke bemerkbar machte wurde ihm auch klar, woher dieser Schmerz kam. Er hatte es beim Training am vorherigen Tag doch übertrieben, machten sich alle Wunden nach wie vor mehr als deutlich bemerkbar. Beim Gedanken daran wanderte sein Blick zu seinem Teamkollegen, dessen Anblick ihm zur Abwechslung erfreute. Ein schadenfrohes Grinsen zierte Obitos Züge, als er sah, dass Kakashi unter seiner Maske anscheinend ein Pflaster kleben hatte, dessen weißer Rand etwas unter dem dunklen Stoff herauslugte. Und sah man noch etwas genauer hin, erkannte man, dass auch Kakashi etwas mitgenommen und angeschlagen aussah. Die Tatsache, dass der Hatake anders als gewöhnlich langärmlig und mit langen Hosen den Dienst antrat bestätigte die Theorie des Uchihas. „Hey, Vogelscheuche“, voller Hochmut und grinsend deutete Obito auf seiner Wange die Stelle an, an welcher er bei dem Hatake das Pflaster entdeckt hatte. „Hast du da etwa ein Weh-weh-chen?“ „Schnauze, Versager! Kümmere dich lieber um deine eigenen!“ Auf ein Neues stieß ihre Selbstbeherrschung an ihre Grenzen, ihre zurückgestaute Wut kam mehr und mehr ans Tageslicht zurück. „Wir sollten gehen!“ Minatos rettender Einsatz unterbrach seine beiden Schüler bei deren Wortgefecht, es wurde für einen Moment ruhig. Ren und Rin standen schweigend daneben, merkten beide, dass sie die Situation bestenfalls verschlimmerten. Minato zweifelte indessen stark an seiner Berufswahl, fragte sich, ob es an ihm lag und, ob andere auch derartige Teamkonstellationen hatten – auch wenn er wusste, dass er sich im Zweifelsfall immer auf sein Team verlassen konnte. Nach weiteren Zankereien, Handgreiflichkeiten und dem langersehntem Eingreifen Namikazes konnten sie endlich ihre Mission antreten und aufbrechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)